Herdecke

29.09.2017 - free trade on the one hand and neo-nationalism that is cen- tered around the ..... befähigen. Wir üben in diesem Seminar die Wahrnehmung.
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Fakultät für Kulturreflexion

01.10.2017 BIS 30.03.2018

STUDIUM FUNDAMENTALE Semesterzeitung WS 17/18

SCHWERPUNKTTHEMA

Sicherheit

GESUNDHEIT

WIRTSCHAFT

KULTUR

„ Wir sind seit jeher der etwas andere Anbieter von Qualitätszahnersatz aus dem Ausland. Als Inhaber geführte AG stehen wir für ehrlichen Service, ehrliche Qualität und ehrliche Preise. Die nachhaltige Zufriedenheit unserer Zahnarztkunden und deren Patienten sind vorrangiges Ziel all unseren Handelns. Unser Zahnersatz umfasst natürlich die gesamte Palette der modernen Zahntechnik von der Zirkonkrone, über große Telekop- bis hin zu Implantat Arbeiten. Selbstverständlich sind die von uns verarbeiteten Materialien auch garantiert schadstofffrei und biokompatibel. Patienten sparen bei uns bis zu 80 % an der Zuzahlung. Als Kunde oder Patient können Sie Ihre Ersparnis gegenüber Preisangeboten anderer Anbieter ganz leicht durch unseren Kostenrechner im Internet checken. Sie finden diesen auf unserer Website: zahnkostensparen.de;oder faxen Sie uns Ihren Heil- und Kostenplan unter 0208 – 782 666- 110 und Sie erhalten umgehend einen kostenlosen, preisvergleichenden Kostenvoranschlag. Oder fordern Sie über unsere kostenlose Hotline 0800 – 50 51 100 mehr Infomaterial oder die Adressen von Referenzzahnärzten in Ihrer Nähe an. NEU! NEU! NEU! Seit Mai 2016 finden Sie uns auch direkt in der Uni Witten Herdecke (ZBZ Raum 3.T1.05) Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

WS 17/18

001

INHALT GRUSSWORT DES DEKANS

S. 003

SCHWERPUNKTTHEMA: SICHERHEIT Globalisierung der Sicherheit – (k)eine Chance für Global Governance?

Georg Simonis

S. 006

Sicherheit als politische Kontrolle von Komplexität

Dirk Baecker

S. 010

Transformation der Sicherheitspolitik – auf den Spuren sicherheitspolitischer Trends der Gegenwart

Jens Lanfer

S. 014

Schöne neue Uni-Welt

Martin Woesler

S. 018

AUS FAKULTÄT UND STUDIUM Kommen & Gehen

S. 022

Mehrdimensionalität der Sicherheit im Krankenhaus

Salman Aljohani

S. 026

Behinderung erleben

Carsten Rensinghoff

S. 028

Was macht eigentlich ein Kulturreferent an der UW/H?

Klaus-Bernhard Tetzlaff

S. 030

Das Antigone-Projekt

Andrea Kreisel

S. 032

Meine Seele hat Schwingen der Nachtigall

Lara Venghaus

S. 034

Zwischen Gegenkultur und Subkulturen: Drei Kooperationen mit Musikfestivals

Alexander Jakobidze-Gitman

S. 036

Eigentum – Eine selbst erarbeitete Theaterperformance mit SheShePop

Benjamin Waldow

S. 037

Nachruf für Christine Brunel

F. Abellan Schneyder

S. 038

Das Neubauprojekt nimmt Formen an

Jan Peter Nonnenkamp

S. 042

Mut zur Kooperation

Niklas Schomburg, Manuel Wurft, Markus Tervoort, Laura van Beuningen, Abbas Zhour

S. 043

Ein Lyrikabend mit Nora Gomringer

Vivien Beer

S. 044

Die Bibliothek in Witten - ein Kooperationspartner der UW/H stellt sich vor

Christine Wolf

S. 046

Flucht/Migration – Es ist unsere Verantwortung

Nils Luerweg

S. 048

Meditation und Achtsamkeit an der UW/H

Verschiedene Autor*innen

S. 050

RUND UM DIE UNI

002

ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN & VORTRAGSREIHEN Vortragsreihe: Angewandte Kulturreflexion

S. 052

Vortragsreihe: Early Bird Lectures

S. 054

Öffentliche Veranstaltungen der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale im WS 2017/2018

S. 056

STUDENTISCHE INITIATIVEN DER UNIVERSITÄT WITTEN/HERDECKE

S. 061

SPRACHKURSE Sprachkurse an der RUB im Wintersemester 2017/2018

S. 068

Lernen Sie doch einfach mal... Chinesisch!

S. 070

LEHRVERANSTALTUNGEN / COURSE DESCRIPTIONS

S. 071

DIE FAKULTÄT FÜR KULTURREFLEXION – STUDIUM FUNDAMENTALE Wer wir sind und wen wir wollen!

S. 139

Köpfe

S. 141

Dozent*innen im Wintersemester 2017/2018

S. 142

Anzeigenkunden in dieser Ausgabe

S. 144

Impressum

S. 144

Förderer ›› Deutsche Gesellschaft für Philosophie e.V.

›› Stiftung Die Christengemeinschaft in Deutschland

›› Deutsche Gesellschaft für Ästhetik e.V.

›› Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung

›› Friedrich Wilhelm Moll-Stiftung

›› Willner-Stiftung

›› HB-Stiftung

›› Wittener Universitätsgesellschaft

›› Rudolf-Steiner-Fonds

WS 17/18

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GRUSSWORT DES DEKANS Was wäre ein Grußwort des Dekans ohne erneut die Frage danach, was die Fakultät für Kulturreflexion beschäftigt, wie sie es beschäftigt und wozu sie es beschäftigt? Zu viel Reflexion, zu wenig Kultur, so beanstanden einige Beobachter.

Dirk Baecker Folgend ein Text, der exemplarisch komplett über 4 Seiten gesetzt ist. Dekan der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale

Aber das eine ist vom anderen nicht zu trennen. In Zeiten der ökologischen, globalen und digitalen Transformation stehen Kulturen so oder so auf dem Prüfstand. Die Künste genauso wie die Philosophie, Kultur- und Sozialwissenschaften müssen darüber Auskunft geben, welche Beiträge sie auf diesem Prüfstand zu leisten vermögen. Wir sind auf den historischen, regionalen und medialen Vergleich angewiesen, weil es anders nicht geht. Wir müssen wissen, wie sich Kulturen im Zeitablauf ändern. Wir müssen beobachten, wie sie sich in verschiedenen Regionen der Weltgesellschaft voneinander unterscheiden, aufeinander beziehen und einander begegnen. Und wir müssen erforschen, welche medialen Abhängigkeiten eine Kultur im Verhältnis zur Sprache, zum Bild, zum Ton, zur Schrift, zum Buchdruck, zur Fotografie und zu den elektronischen Medien kennzeichnen. All das hat mit den Künsten, die man so oft mit Kultur in einem Atemzug nennt, mehr zu tun, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Denn die Künste sind die Sensoren des menschlichen Verhältnisses zur Welt und zur Wirklichkeit. Sie machen hörbar, sichtbar, erlebbar, erahnbar, kurz: sinnlich erfahrbar, wie es um die menschliche Konstitution steht. Wenn die Kultur die Menschen durch Tradition, Konvention, Erziehung und Bildung formt, stellen sich die Künste zu den Ergebnissen dieses Prozesses quer und machen sie in musikalischen, bildnerischen, theatralischen, filmischen und multimedialen Formexperimenten erfahrbar. Ein neues altes Stichwort macht an der Fakultät die Runde. Es ist das Stichwort der Philosophischen Praxis. Was könnte reizvoller sein, als die Kombination von Philosophie und Praxis? Die Philosophie liefert einen reichen Schatz an historischen Problemstellungen und die Praxis die Aktualität. Aber nicht nur das. Es geht nicht nur um die gegenwärtige Praxis. Auch die Philosophie der Griechen, der Inder, Chinesen und Japaner, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, des Deutschen Idealismus und des 20. Jahrhunderts hatte ihre praktischen Anlässe. Die Griechen sorgten sich um das Auftauchen der Schrift, von der sie zugleich profitierten. Die Inder, Chinesen und Japaner systematisierten ihre Weisheitslehren im vollen Bewusstsein des Risikos, dass in der Systematik die Weisheit verloren geht. Das Mittelalter integrierte die Theologie in die Philosophie – und sah sich gezwungen, zwei verschiedene Wahrheiten zu unterscheiden, die göttliche, ihrer selbst gewiss, und eine weltliche, mit ungewissem Status. Die Frühe Neuzeit begann, sich mit den Wissenschaften, mit der Gewaltenteilung, mit dem zweifelnden und schwankenden Individuum zu beschäftigen.

Der Deutsche Idealismus entdeckte die Reflexion, einst Gott vorbehalten, in Vernunft, Geist und Gesellschaft. Und das 20. Jahrhundert entdeckt die Wahrnehmung, die Sprache, die Zeichen und den Leib. Was haben unsere praktischen Probleme mit diesen alten praktischen Problemen zu tun? Um ihrer selbst willen interessiert uns die Geschichte nicht. Doch die alten Gegenstände sind noch lange nicht vergangen. Wir hören sie in der Musik ihrer und unserer Zeit. Wir erleben sie als mythologische, ideologische und epistemologische Motive auf der Bühne und im Film. Sie suchen die literarischen Texte heim, deren Wort und Klang wir uns vergewissern. Einiges davon lässt sich denken. Vieles zeigt sich nur. Manches hält sich nach wie vor versteckt. Philosophie klärt auf, keine Frage. Aber sie hat auch Sinn für den Latenzschutz, den wir unserem Bewusstsein, unseren Körpern und auch unseren Institutionen schuldig sind. Das Verbrechen, das wissen wir in Deutschland, ist oft nur einen Schritt entfernt. Philosophische Praxis ist sich dessen bewusst. Mündet diese philosophische Praxis in eine berufliche Kompetenz? Wir hören von unseren Praxispartnern, dass im Kunst- und Kulturmanagement nur Weniges so wichtig ist wie die Verfügung über eine Pluralität epistemischer Zugänge zur Wirklichkeit der künstlerischen und kulturellen Arbeit. Was heißt das? Was ist eine Pluralität epistemischer Zugänge? Unsere Gesprächspartner sagen uns, es ginge bei der dramaturgischen Arbeit, beim Programmieren eines Festivals, bei der Inszenierung einer Ausstellung, bei der Planung einer Werbekampagne für eine Konzertreihe darum, nicht nur wie eine Künstler*in, sondern auch wie ein*e Ethnolog*in denken zu können, nicht nur wie ein*e Ökonom*in, sondern auch wie ein*e Jurist*in entscheiden zu können und nicht nur wie ein*e Bürokrat*in, sondern auch wie ein*e Forscher*in planen zu können. Die philosophische Praxis, wie sie an der Fakultät verstanden werden kann, ist kein eigener epistemischer Zugang, den wir allen anderen Zugängen gegenüberstellen würden. Philosophische Praxis ist die Matrix, die alle anderen Zugänge miteinander ins Spiel bringt. Sie bewährt sich, wenn die Zugänge voneinander unterschieden und miteinander verglichen werden. Sie bewährt sich, wenn man Theorien, Methoden und Phänomenen auf die Spur kommt, die unterschiedliche Wirklichkeitskonstruktionen bedingen. Sie bewährt sich, wenn man mit, aber auch gegen alle anderen denken kann. Und sie bewährt sich nicht zuletzt angesichts jener wachsenden Unruhe, die Eindeutigkeit will, wo nur Vieldeutig-

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keit zu haben ist. Vieldeutigkeit hat nichts mit Unentschlossenheit zu tun. Im Gegenteil. Aber im Wissen um Dinge, die nicht schon da sein können, bevor sie entstanden sind, ist die philosophische Praxis in der Lage, das Nötige zu tun, ohne auf das Warten zu verzichten. Die Philosophie steht und fällt mit der Organisation, in die sie eingebunden ist. Die Platonische Akademie gibt ihr eine andere Form als das Kloster und die Universität. Die

Praxis, an die wir denken, ist die Praxis einer Vernetzung beruflicher Orte und akademischer Seminare. In dieser Vernetzung fordern die Orte die Seminare heraus und die Seminare die Orte. Das garantiert eine hinreichende Unruhe. Ob es auch die Freiheit des Gedankens garantiert, ist eine zweite Frage. Es könnte allerdings sein, dass die Freiheit des Gedankens ohne die Übung in dieser Form der Unruhe wenig wert ist.

Sicherheit SCHWERPUNKTTHEMA

006

GLOBALISIERUNG DER SICHERHEIT – (K)EINE CHANCE FÜR GLOBAL GOVERNANCE? Seit der Wiedervereinigung und dem glücklichen Ende des Kalten Krieges schien für Deutschland stabile internationale Sicherheit eine feste Grundkonstante seiner internationalen Rahmenbedingungen geworden zu sein.

Georg Simonis

Professor für Politikwissenschaft

Krieg galt als ein Phänomen vergangener Zeiten: zum einen als Zerfallsprozess ehemals sozialistischer Staaten (Balkankriege), vor allem aber konzentriert auf die Entwicklungsgesellschaften des Südens mit noch nicht abgeschlossener „Nationbuilding“ (Sudan), dort allerdings immer wieder ausgetragen unter Einmischung ehemaliger Kolonialmächte oder der hegemonialen Weltordnungsmacht, den Vereinigten Staaten (Irak) – jedenfalls nicht als eine erneut drohende reale Gefahr oder gar als Handlungsoption für die vernünftig abwägende und historisch gereifte Bundesrepublik Deutschland. Nun, die Zeiten haben sich überraschend schnell, infolge mehrerer, sich gegenseitig verstärkender Entwicklungen geändert, von denen hier nur auf einige hingewiesen wer-

den soll, wie die globale Finanz- und Wirtschaftskrise (seit 2008), den gescheiterten arabischen Frühling (2011) mit dem Zerfall Libyens (2012) und dem Bürger- und Stellvertreterkrieg in Syrien (seit 2013), den islamistischen internationalen Terrorismus (insbesondere des IS seit 2014), den Ukrainekonflikt mit der russischen Annexion der Krim und dem Bürgerkrieg im Osten des Landes (seit 2014) sowie auf die den politischen Zusammenhalt der EU gefährdenden Flucht- und Migrationsbewegungen aus dem Nahen Osten und Afrika (ab 2015); hinzu kommen schleichende Veränderungsprozesse, wie der Wandel der globalen Umweltbedingungen, neue waffentechnische Entwicklungen (Drohnen), die zunehmende internationale Vernetzung mit Möglichkeiten für virtuelle Interventionen in Drittstaaten sowie der Aufstieg populistischer Bewegungen (Ungarn,

Schwerpunktthema Sicherheit

Polen, Türkei, England, USA), die zu Brüchen im Integrationsgefüge Westeuropas (britischer Brexit) oder die mit der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten (2016) und dessen Regierungsantritt (2017) zu einer Reorientierung der Außen- und Sicherheitspolitik der zentralen Weltordnungsmacht geführt haben. Im Nachkriegssystem von 1945 wurde gemäß der UN-Charta der Einsatz von Gewaltmitteln in den zwischenstaatlichen Beziehungen auf der Grundlage des Briand-Kellogg-Pakts von 1928 geächtet. Sollte ein Staat trotzdem gegen diese Norm verstoßen, bekam der Sicherheitsrat (SR) der neu begründeten Vereinten Nationen (VN) das Recht, sofern der Einsatz nicht-gewaltsamer Instrumente erfolglos blieb, gegen Friedensbrecher völkerrechtlich bindende (legitime) Zwangsmaßnahmen zur Wiederherstellung des Völkerfriedens zu verhängen. Die Staaten behielten allerdings zur Abschreckung eines potentiellen Aggressors das Recht auf Selbsthilfe und damit auf die Vorbereitung gewaltsamer Konfliktbearbeitung. Der Realismus der UN-Gründergeneration wurde durch die Institutionalisierung von fünf ständigen, mit einem Veto ausgestatteten, Mitgliedern (China, England, Frankreich, Russland, Vereinigte Staaten) im 15-köpfigen Sicherheitsrat untermauert. Mit dieser Regelung sollten durch den Sicherheitsrat völkerrechtlich legitimierte Kriege zwischen den Groß- und heutigen Nuklearmächten verhindert werden. So problematisch diese Veto-Regelung auch erscheinen mag (siehe unten) – dieses basale Ziel wurde erreicht. Entsprechend der Theorie der Erhaltung von Gemeinschaftsgütern benötigt deren dauerhafte Pflege mit Abschreckung von Trittbrettfahrern institutioneller Absicherungen, mit denen die Einhaltung der „Nutzungsregeln“ erzwingbar ist. Im Staatensystem von 1945 wurde das Konzept der internationalen Sicherheit als Gemeinschaftsgut der Staaten und Völker des Globus in der Charta (Präambel, Artikel 1, Abs.1 und Artikel 2, Abs.3) und somit im System der Vereinten Nationen institutionalisiert. Jeder friedliebende und souveräne Staat kann auf Vorschlag des SR durch einen Beschluss der Generalversammlung Mitglied der verfassten Staatengemeinschaft werden und erhält durch seine Mitgliedschaft ein völkerrechtlich abgesichertes Existenzrecht verliehen, das durch die Völkergemeinschaft garantiert wird, wofür die Befreiung Kuwaits nach dessen Besetzung und Annexion durch den Irak (1990/1991) der wichtigste Beleg ist. Gegenwärtig bestehen die VN aus 193 Mitgliedern, die sich mit ihrer Anerkennung der Normen der Charta zur Bewahrung des Gemeinschaftsgutes der internationalen Sicherheit verpflichtet haben. So zumindest in der Theorie – die Praxis sieht deutlich anders aus:

(1) NUKLEARES WETTRÜSTEN Die größte Bedrohung der internationalen Sicherheit geht seit der Explosion der Atombomben über Hiroshima (6. August 1945) und Nagasaki (9. August 1945) immer noch von den Nuklearwaffen und dem nur partiell (START-Verträge, NPT-Vertrag) eingehegten Wettrüsten zwischen den Nuklearmächten aus. Das SIPRI Yearbook gibt für 2017 einen Bestand von 14935 Sprengköpfen an, von denen auf Russland

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7000 und auf die USA 6800 entfallen. Gegenwärtig werden diese Bestände mit hohem Aufwand von den beiden „führenden“ Nuklearmächten modernisiert. Der Besitz von Nuklearwaffen zerteilt die Staatenwelt in „Haves“ und „Have nots“, wobei erstere ihren Status als Atommacht verteidigen, obwohl sie sich im Atomsperrvertrag (NPT-Vertrag) zur nuklearen Abrüstung verpflichtet haben. Aus der großen Gruppe der Habenichtse versuchen wiederum einige Staaten, wie lange Zeit Iran und aktuell insbesondere Nordkorea, zu den „Haves“ aufzuschließen. Mit der durch diese Nuklearstrategie ausgelösten Verschiebung der internationalen Machtverhältnisse kommt es fast zwangsläufig auch zu einer Gefährdung der internationalen Sicherheit. Staaten (Israel, Saudi Arabien) oder Staatenbündnisse (USA, Südkorea, Japan), die sich von den Revisionsmächten durch deren Zugewinn an (möglichen) militärischen Optionen bedroht fühlen und die zudem über einsatzfähige und potentiell effektive Waffen verfügen, könnten in einer solchen Situation – und haben dies auch bereits getan – Präventivmaßnahmen mit einem hohen Eskalationsrisiko androhen. Allein die Existenz von Nuklearwaffen, wie auch von anderen Waffengattungen (Chemiewaffen, Biologische Waffen) der Massenvernichtung, gefährdet in dem anarchischen, dezentralen und auf staatlicher Selbsthilfe basierenden internationalen System die internationale Sicherheit. Kein Staat kann gänzlich sicher sein, dass diese Waffen nicht doch, vielleicht aus Zufall, ungeplant oder dosiert (Syrien), eingesetzt werden. Daher versuchen sich die Staaten im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten (Abschluss von Bündnissen, Vereinbarung von ABC-Waffen freien Zonen, Entwicklung und Installation von land- und seegestützten ABM-Systemen) vor diesen Risiken der Gefährdung und Zerstörung ihrer Herrschaftsräume zu schützen. Falls die Abschreckung versagt, wird die internationale Sicherheit durch eine zeitlich dynamische, explosionsartige und unkontrollierbare Katastrophe erschüttert, die sich auf ein eng begrenztes Territorium, aber auch auf große Regionen und im schlimmsten Fall auf den Globus insgesamt erstreckt. Die Auswirkungen des Staatenzerfalls und des Klimawandels auf die internationale Sicherheit sind nicht weniger dramatisch, folgen aber gänzlich anderen Gefährdungsmustern.

(2) ENTWICKLUNG, MODERNISIERUNGSKRISE UND STAATENZERFALL Die Charta der VN sah 1945 eine Reihe von unabhängigen Institutionen im Rahmen ihrer institutionellen Architektur vor, darunter die beiden Finanzinstitutionen: IWF und Weltbank. Sie wurden gegründet, um künftig internationale Wirtschaftskrisen (Zahlungsbilanzkrisen, Kreditklemmen) mit einem Potential zur Gefährdung des Völkerfriedens und der internationalen Sicherheit nach dem Muster der großen Weltwirtschaftskrise Ende der 20iger Jahre zu vermeiden. Außerdem wurden in die Charta unter dem Aspekt der Friedenssicherung die Förderung des sozialen Fortschritts und eines besseren Lebensstandards in größerer Freiheit als Zielbestimmung (Präambel, Artikel 55) und der Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) als ausführende Institution aufgenommen. Dieses institutionelle Arrangement hat

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entscheidend zur wirtschaftlichen Stabilisierung des internationalen Systems der Nachkriegsepoche beigetragen. Es hat auch, wie das UN-System insgesamt, die Integration der in den 50er und 60er Jahren infolge des Dekolonialisierungsprozesses fast 150 unabhängig gewordenen neuen Staaten des globalen Südens in die Völkergemeinschaft befördert. Allerdings konnte das UN-System mit seinen institutionalisierten Instrumenten weder das Entwicklungsgefälle zwischen Nord und Süd abbauen, noch die in vielen Entwicklungsländern wachsenden internen Verwerfungen (sozio-ökonomische Ungleichheit, politische Korruption und „bad governance“, ethnische Konflikte und Missachtung von Menschenrechten) wirksam bekämpfen (siehe die jährlichen Berichte der Weltbank). Im Weltsystem des noch jungen 21. Jahrhunderts wird nun die internationale Sicherheit vom Zerfall und von sozialökologischen Krisen in einigen der Staaten bedroht, die in der zweiten Hälfte des 20. Jh. unabhängig geworden waren. Zu ihnen gehören viele afrikanische Staaten (Mali, Sudan), aber auch einige arabische Länder mit internen Protestbewegungen und externen Interventionen (Irak, Syrien, Libyen, Jemen) sowie vor allem Afghanistan in Zentralasien. Aus der Perspektive des UN-Systems und der internationalen Sicherheitsordnung stellt dieses breite Staatsversagen gepaart mit Krisen der Wirtschafts- und Sozialsysteme (Hungersnöte, Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung, Flüchtlingswellen), mit Bürgerkriegen und schweren Menschenrechtsverletzungen bis hin zum Genozid eine enorme normative und sicherheitspolitische Herausforderung dar. Die Völkergemeinschaft des UN-Systems reagierte mit einer Erweiterung des Deutungsrahmens von Krisenphänomenen, auf die sich das Konzept der internationalen Sicherheit beziehen, auf der die internationalen Sicherheitspolitik ruht: Mit der Erklärung vom Weltgipfel 2005 und der Sicherheitsratsresolution 1674 (2006) wurde insbesondere das Prinzip der Schutzverantwortung (Responsibility to Protect) in das völkerrechtliche Instrumentarium der VN aufgenommen. Dadurch wurden die Prinzipien der Souveränität und der Nichteinmischung (Interventionsverbot) deutlich modifiziert. Seitdem kann der SR – und nur dieser – im Falle schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen (wie Völkermord) alle zur Verfügung stehenden Zwangsmaßnahmen bei Berücksichtigung des Gebots der Verhältnismäßigkeit zu deren Verhinderung beschließen. Mit der R2P-Norm wird nun anerkannt, dass Menschenrechtsverletzungen innerhalb eines Staates die internationale Sicherheit gefährden und der Sicherheitsrat in solchen Fällen zu humanitären Interventionen berechtigt, ja normativ verpflichtet ist. Diese Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten des SR haben in einem Umfeld, in dem Staatszerfall und Menschenrechtsverletzungen keine singulären Ereignisse darstellen, beträchtliche Konsequenzen für das globale Konfliktmanagement. Der Sicherheitsrat sieht sich mit dem Dilemma konfrontiert, dass die Erhaltung der internationalen Sicherheit Interventionen verlangt, die er entweder wegen mangelndem Konsens unter den Veto-Mächte und/oder wegen unzureichender Handlungsmöglichkeiten (keine eigenen finanziellen Ressourcen, keine Planungsfähigkeit, keine militärischen Kapazitäten) nicht beschließen und durchführen kann. Die Völkergemeinschaft hat zwar in der Theorie die

richtigen Konsequenzen aus der Verschlechterung der internationalen Sicherheit gezogen, kann die neuen Normen aber praktisch nicht umsetzen, wie im Süd-Sudan, Syrien oder dem Jemen. Der SR mutiert zu einem zahnlosen Tiger, der individuelle staatliche Selbsthilfe – somit ohne völkerrechtliche Legitimation – zur Abwehr drohender oder Unterbindung tatsächlicher Menschenrechtsverletzungen in Drittstaaten als geboten und legitim erscheinen lässt. Entsprechend steigt die Gefahr, dass es zu einer dauerhaften Selbstermächtigung der Veto-Mächte (vor allem von USA und Russland) bei gleichzeitiger Schwächung des UN-Systems kommt.

(3) ANTHROPOGEN VERURSACHTER KLIMAWANDEL Durch zunehmende Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre verursachte steigende Durchschnittstemperaturen haben insbesondere in den Ländern des schwach entwickelten globalen Südens einen Verstärkereffekt auf die bereits skizzierten Prozesse der gesellschaftlichen und politischen Destabilisierung. Zur Verdeutlichung genügen hier zwei Beispiele: (a) Durch Trockenheit und Hitzewellen ausgelöste Ernteausfälle können im subsaharischen Afrika, aber auch in Zentralasien, Ernährungskrisen und Fluchtbewegungen verstärken, die zur Destabilisierung der Heimat- sowie der Aufnahmestaaten beitragen. (b) Bei weiter zunehmender Treibhausgasbelastung der Atmosphäre würde ein beschleunigter Anstieg des Meeresspiegels infolge eines unerwartet (!) schnellen Abschmelzens vergletscherter Gebiete (u.a. Grönland) nicht nur viele Inselstaaten mit der Evakuierung großer Bevölkerungsteile (aber wohin?) in Existenzkrisen stürzen, sondern auch die Küstenzonen des Globus mit vielen Metropolen in Ländern ohne ausgeprägte Anpassungskapazitäten ökonomisch, sozial und politisch destabilisieren, so dass global vereinbarte oder auch unilaterale Hilfsmaßnahmen erforderlich werden. Zwischenstaatliche Konflikte sind hierbei nicht auszuschließen. Erst nach fast zwei Jahrzehnten intensiver Klimafolgenforschung erkannte die Staatengemeinschaft an, dass von Klimawandel zunehmend Risiken für die internationale Sicherheit ausgehen. Den Militärs, den Sicherheitsexperten der Politikberatung und den Politikern dieses Politikfeldes erschien der Klimawandel als eine Frage zukünftiger Generationen, aber nicht des aktuellen internationalen Krisenmanagements. So hat es lange gedauert, bis in den Kreisen der Sicherheitsexperten (siehe für die USA die Publikationen und Dokumentationen des Center for Climate Security) akzeptiert wurde, dass der Klimawandel zwar ein langsamer Prozess ist, der aber, sofern bestimmte Grenzwerte überschritten werden, gravierende Auswirkungen auf die internationale Sicherheit hat. Schon heute verstärkt er Destabilisierungsprozesse (siehe oben); bis zum Ende des Jahrhunderts könnten sich, je nach Szenario (siehe IPCC 2014), für viele schwache Staaten, aber auch für die entwickelte Welt, infolge von Epidemien und Fluchtbewegungen sowie induzierter Wirtschaftskrisen dramatische Konfliktund Gefährdungslagen ergeben. Zwangsläufig stellen sich neue Verteilungskonflikte ein. Schon heute wird im Rahmen der globalen Klimaverhandlungen darüber gestritten, in

Schwerpunktthema Sicherheit

welchem Umfang die Industriestaaten als Verursacher für klimabedingte Schäden in den Entwicklungsländern aufzukommen haben. Der Sicherheitsrat hat sich erstmals im Jahre 2009 mit der Klimaproblematik befasst. Auf Initiative Deutschlands hat er sich dann erneut im Jahre 2011 mit dessen Folgen für die internationale Sicherheit beschäftigt. Er gelangte dabei zu dem Ergebnis (Erklärung des Generalsekretärs), dass seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Wasserversorgung und die Infrastrukturen die internationale Sicherheit und den Weltfrieden gefährden. Vor diesem Hintergrund kann auch die Vereinbarung von Paris (vom Dez. 2015), die nach langwierigen Verhandlungen (etwa seit 2005, dem Jahr des Inkrafttretens des Kyoto-Protokolls) im Rahmen der UN-Klimakonvention zustande kam, gedeutet werden: Mit dem Abkommen bekräftigt die Staatengemeinschaft auf der Grundlage der staatlichen Souveränität der Mitgliedstaaten das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung der Staaten gemäß ihren jeweiligen historischen Umständen. Auf der Basis dieser lange strittigen Formulierung und nun zentralen Norm wurde das Konzept der internationalen Sicherheit nochmals erweitert und in Anlehnung an frühere UN-Beschlüsse (u.a. Klimakonvention von 1992) auf den Bereich der globalen Klimagovernance ausgedehnt. Alle (!) Mitgliedstaaten des Abkommens verpflichten sich seit Paris völkerrechtlich verbindlich, ihre nationalen Treibhausgasemissionen im Lichte des gemeinsamen Ziels einer maximalen Erwärmung des Klimas um 2°C (möglichst nur um 1,5°C) gegenüber vorindustriellen Zeiten, zu bewerten und in einer Weise zu verringern, dass das gemeinsame Ziel der Klimasicherheit erreicht wird. Die Garantie der Klimasicherheit wurde mit dem Pariser Abkommen zu einer praktischen Daueraufgabe der Völkergemeinschaft und zu einem elementaren Bestandteil der internationalen Sicherheit.

FAZIT Wir sehen: Seit der Neuordnung des internationalen Systems nach dem 2. Weltkrieg wurde das Konzept der internationalen Sicherheit, zu dessen Hüter die Institutionen der Vereinten Nationen berufen sind, mehrfach erweitert und an neue Realitäten angepasst. Allerdings blieb der Sicherheitsrat selbst, dessen Aufgabenspektrum in den seitdem verstrichenen 70 Jahren enorm zugenommen hat, von jeglichen Reformen ausgespart, die erforderlich wären, um den Aufgabenzuwachs zu bewältigen. Der SR repräsentiert vergangene Machtverhältnisse. Japan und die großen Schwellenmächte (Indien, Brasilien, Indonesien) sind keine ständigen Mitglieder und der globale Süden (vor allem Afrika, Lateinamerika, arabische Länder) hat keine ständigen Vertreter. Ein weiteres Defizit der institutionellen Struktur der Vereinten Nationen ist das geringe Gewicht der Institutionen für nukleare Abrüstung, Krisenvermeidung und Umweltgovernance. Alle Versuche, eine Umweltorganisation im Rahmen des UN-Systems zu schaffen, die über einen eigenen Haushalt und autonome Handlungskompetenzen verfügt, sind bislang gescheitert. Das UN-System ist durchaus kreativ in der Formulierung von neuen Zielen und Normen für die globale Governance (u.a. Sustainable Development Goals, Aichi-Ziele der Biodiversität, Ziele des Abkommens von Paris oder R2P-Norm). In der Durchsetzung der neuen Normen internationaler Sicherheit ist das multilaterale Institutionengefüge aber höchst schwach. Die meisten Staaten, ihrem Eigeninteresse folgend, insbesondere aber die großen Drei, setzen auf dezentrale Strukturen. Sie degradieren den Sicherheitsrat und das UN-System insgesamt zu einem Forum nationaler Interessendurchsetzung. Obgleich der steigende Bedarf für multilaterale Maßnahmen zur Sicherung der globalen Gemeinschaftsgüter von der Völkergemeinschaft anerkannt ist, stehen die Chancen für global Governance im Politikfeld der internationalen Sicherheit eher schlecht.

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SICHERHEIT ALS POLITISCHE KONTROLLE VON KOMPLEXITÄT

Sicherheit ist relativ. Wäre sie nicht bedroht, wüsste man sie nicht zu schätzen. Politik, verstanden als Ausübung von Macht, sorgt daher für beides, für die Sicherheit und ihre Bedrohung.

Dirk Baecker

Lehrstuhl für Kulturtheorie und Management

I. DIE FURCHT UND DAS SPIEL Seit Niccolò Machiavelli ungebeten – er schrieb in der Verbannung – dem Fürsten seinen Rat erteilte, sitzt dieser in der Falle. 1532 erscheint Il Principe und empfiehlt dem Fürsten, alles dafür zu tun, um vom Volk sowohl gefürchtet als auch geliebt zu werden. Damit ist auch der Fürst der Furcht unterworfen. Er muss fürchten, die richtige Balance für beides nicht zu finden. Welche Maßnahmen, welche Unterlassungen stellen beides sicher? Welcher Mix aus Maßnahmen und Unterlassungen bietet sich an, um von den einen geliebt, von den anderen gefürchtet oder gar von allen sowohl geliebt als auch gefürchtet zu werden? Kann es dem Fürsten gelingen, eine Politik zu realisieren, die dazu führt,

dass das Volk sich selbst in Schach hält? Und wird er immer wieder derjenige sein, auf den der relative Friede zugerechnet wird? Der Versuch einer Antwort auf diese Frage erst stürzt ihn ins Dilemma. Was, wenn er von den Verhältnissen nur profitiert, ohne den Eindruck erwecken zu können, für sie verantwortlich zu sein? Machiavellis Principe kann diese Folgefragen nicht beantworten. Stattdessen bietet der Text eine Fülle historischer Beispiele. Aus der Geschichte soll er lernen, der Fürst. Case Studies müssen die Lücke füllen, die dem Mangel an Theorie geschuldet ist. Machiavelli gelingt der Wechsel von normativen Verfassungslehren zu einem deskriptiven Kalkül der Macht. Doch der Rest ist Studium der Geschichte und Menschenkenntnis. Und niemand weiß, ob die Case Studies den Tatsachen entsprechen.

Schwerpunktthema Sicherheit

Erst 120 Jahre später erscheint mit Thomas Hobbes’ Leviathan (1651) eine Machttheorie, die den Mechanismus freilegt, der im Spiel zwischen Volk und Souverän die Machtausübung generiert. Allerdings darf man nicht den Fehler machen, Hobbes nur als Vertragstheoretiker zu lesen. Bei ihm sind es nicht die Bürger, die aus freiem Willen aufeinander zutreten, sich in die Augen schauen, die Hand reichen und darauf verständigen, von einem möglichst weisen Souverän klug regiert werden zu wollen. Sondern diesem Vertrag liegt erneut ein Kalkül zugrunde, das Hobbes so kühl durchrechnet, als sei er bereits mit einer Spieltheorie vertraut, die erst 400 Jahre später geschrieben werden sollte.1 Die Furcht regiert dieses Kalkül. Weil alle sich vor allem fürchten, treten sie ihre Fähigkeit zur Willkür an einen Fürsten ab, der sie so regiert, dass sie sich in Sicherheit fühlen können. Die Macht entsteht unten, damit sie oben ausgeübt werden kann. Die Unterwerfung jedes einzelnen ist der zweite Schritt. Der erste Schritt, der erste Zug (‚move‘), wie ein Spieltheoretiker sagen würde, ist das Eingeständnis einer Furcht, die nicht dadurch gestillt werden kann, dass man sich selbst unterwirft, sondern nur dadurch, dass alle anderen unterworfen werden. Nicht die Ausübung der Macht über sich sucht der Machtunterworfene, sondern die Ausübung der Macht über die anderen. Seinesgleichen will man unter Kontrolle wissen; für sich selbst könnte man schon alleine sorgen; und sich selbst hält man nach Möglichkeit jede Hintertür offen. Nicht die Furcht vor dem Fürsten, sondern die Furcht vor den Mitmenschen trägt eine Regierung, der sich nur unter dieser Prämisse alle unterwerfen. Und nur diese Regierung trägt, denn jetzt wird die Macht von allen über alle ausgeübt und der Fürst entsprechend entlastet. Jetzt kann man sagen, warum die einen ihn lieben und die anderen ihn fürchten. Es lieben ihn diejenigen, denen es gut geht, und es fürchten ihn diejenigen, die wissen, dass er sie im Dienst derjenigen, denen es gut geht, jederzeit in die Schranken weisen kann. Allerdings dürfen wir das dritte Moment der Machtausübung nicht vergessen. Das erste Moment ist der Zirkel von Furcht und Liebe zwischen Fürst und Volk. Das zweite ist die triadische Konzeption der Macht, die den Machthaber als Figur der Kontrolle der Machtunterworfenen durch die Machtunterworfenen installiert. Das dritte Moment ist, kybernetisch gesprochen, eine Art Dämpfer oder Regler. Der englische Historiker Edward P. Thompson hat diesem Regler den Namen einer ‚moral economy‘ gegeben.2 Die Machtausübung in welcher tyrannischen, aristokratischen, meritokratischen oder demokratischen Form auch immer wird vom Volk nur solange toleriert, wie sie unter mehr als unklaren Bedingungen als ‚gerecht‘ gelten kann. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu Aufständen und Rebellionen, die sich zu Revolutionen auswachsen können, wenn sie unter den herrschenden Schichten, Kasten oder Klassen Unterstützer finden. Niemand weiß, ab wann eine Politik beziehungsweise ihre Ergebnisse in diesem Sinne als ‚ungerecht‘ gelten. Materielle Umstände spielen ebenso eine Rolle wie die eher symbolischen etwa der Korruption. An diesem Punkt fallen politische Theorie und Spieltheorie wieder zurück auf die Case Studies der Geschichte. Und an diesem Punkt bleibt insbesondere populistischen Parteien nichts anderes übrig, als mit dem Feuer dieser Schwelle zu

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spielen und zu testen, mit welchen Zahlen und Geschichten der Sinn für die mangelnde Gerechtigkeit geweckt werden kann. Die Politik ‚bewirtschaftet‘ die moralische Kontrolle einer Bevölkerung durch die Bevölkerung. Sie wiegelt ab und stachelt an. Sie spielt die Fälle hoch und spielt sie wieder herunter. Aber es geht immer wieder um dasselbe: Wie lange sind Majoritäten und Minoritäten bereit, welche Art der Machtausübung in welchen Fragen über sich zu tolerieren?

II. KOMMUNIKATION UND KONTROLLE Erst jetzt haben wir es mit einer Machttheorie zu tun, die über jenes Sicherheitsbedürfnis Rechenschaft ablegen kann, das neuerdings zur Priorität der Politik geworden ist. Nicht die merkantile Sorge um die Staatskassen, nicht die Zähmung des kriegslüsternen Nationalismus, nicht die Lösung der sozialen Frage, nicht die Sorge um den Wohlfahrtsstaat, nicht der Wiederaufbau nach dem Krieg und nicht die Wachstumspolitik, sondern die Sicherheit steht an oberster Stelle der Agenda der aktuellen Politik. Man müsste für jede dieser Zielsetzungen das Machtkalkül noch einmal durchspielen und dürfte dabei die Politik der Kriegstreiberei nicht vergessen. Man müsste auch die Katastrophe des deutschen Nationalsozialismus in diesem Licht beschreiben. Denn auch dann, wenn Politik verbrecherisch wird, unterliegt sie denselben Bedingungen einer durch Furcht und Liebe und zugunsten einer Sicherheit erwirkten Akzeptanz durch die Bevölkerung.3 Im vorliegenden Text beschränke ich mich auf die aktuelle Situation in Deutschland und Europa. Wie kommt es zur Prominenz des Themas ‚Sicherheit‘? Es dürfte durch die vorstehenden Überlegungen deutlich geworden sein, dass wir es nicht nur mit rhetorischen Effekten zu tun haben. Kein Machtkalkül verzichtet darauf, sich symbolisch aufzuladen und Fakten, Strategien und Geschichten selektiv so darzustellen, wie sie der Politik ins Konzept passen. Aber das ändert nichts daran, dass spätestens die Beobachtung der Bevölkerung durch die Bevölkerung die Erfahrungsnähe der Rhetorik und Symbole überprüft. Auch das bedeutet nicht, dass hier die Wirklichkeit zu Wort käme. Sondern es kommt jenes gefährliche, aber auch einschläfernde Amalgam aus massenmedialen Amplifikationseffekten und lokaler Anschauung zu Wort, das meist auf eine konfuse Unruhe, zuweilen aber auch auf Wellen der Erregung hinausläuft. Die Zirkulation der Effekte zwischen Bevölkerung, Massenmedien und Politik ist im Einzelnen so unberechenbar, dass man allein dafür das Stichwort der ‚Kommunikation‘ hätte erfinden müssen, wenn es nicht genau dafür bereits zur Verfügung stünde. Und es tritt, wie man weiß (ich komme wieder auf die Kybernetik zurück), nur zusammen mit seinem ungleichen Zwilling auf, der ‚Kontrolle‘.4 Kontrolle macht Kommunikation nicht berechenbar. Aber Kontrolle ruft eine Zwei-Seiten-Form auf,5 die genau das einführt, was „Kontrolle“ heißt: ein Gegenregister zur Überprüfung eines Originalregisters (‚contre rôle‘).6 Die Unberechenbarkeit wird gespalten in die Akzeptanz von Unberechenbarkeit auf der einen Seite und den Versuch der Einführung von Berechenbarkeit auf der anderen Seite. Schon die Spaltung selbst

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ist ein gelungenes Moment der Kontrolle, da man es jetzt nicht mehr nur mit Unberechenbarkeit, sondern mit reflektierter Unberechenbarkeit auf der einen Seite und mit Experimenten und somit Lernfähigkeit im Umgang mit dieser Unberechenbarkeit auf der anderen Seite zu tun hat. Entscheidend ist jedoch erst die Einführung des Gegenregisters. Das Originalregister registriert, wenn man so will, die strukturelle, thematische, parteiliche und personelle Turbulenz der Politik im Kontext einer undurchschaubaren, aber massenmedial aufbereiteten Gesellschaft. Die Massenmedien reduzieren die Komplexität der Gesellschaft, indem sie Themen und Agenden aus dem Geschehen herauspräparieren und in es hineinfingieren. Und sie erhöhen die Komplexität der Gesellschaft, da kein Mensch weiß, welches dieser Themen und welche dieser Agenden jenseits ihrer massenmedialen Redundanz ernst zu nehmen ist. Mit Niklas Luhmann kann man sagen: Die Massenmedien spalten Welt und Gesellschaft in Information und Nicht-Information.7 Daraus resultiert gesellschaftlich die Paradoxie, dass man Tag für Tag bestens informiert ist und genau deswegen nicht weiß, ob sich nicht im Raum der Nicht-Information die eigentlich relevanten Prozesse ereignen. Und wenn ja, dann relevant wofür? Das Gegenregister stellt sich diesem Originalregister gegenüber. Es nimmt Politik, Massenmedien und Gesellschaft in ihrer Turbulenz zur Kenntnis. Schon das ist, wie gesagt, ein erstes Moment der Kontrolle. Denn ‚Turbulenz‘ heißt, dass man mit sich wechselseitig verstärkenden, unter Umständen auch abschwächenden Rückkopplungen zu rechnen hat.8 Eigene Aktivitäten haben Rückwirkungen auf die Voraussetzungen der eigenen Aktivitäten. Dies zu wissen, ist schon einmal nicht unwichtig, auch wenn es weder über die Rückwirkungen noch die Voraussetzungen hinreichenden Aufschluss gibt. ‚Gegenregister‘ heißt jedoch darüber hinaus, dass man das Originalregister nicht nur zu lesen versucht, sondern dessen Daten in einem eigenen Schema registriert. Man gewinnt Autonomie im Kontext der Unberechenbarkeit. Man koppelt sich ab, ohne sich zu isolieren. Man gewinnt einen Spielraum, ohne seine Abhängigkeit zu negieren. Man plant, ohne Überraschungen auszuschließen. Man baut, wie dies die Kybernetik formuliert hat, erforderliche Varietät (‚requisite variety‘) auf.9 Man hat diese erforderliche Varietät zuweilen als Bedingung der Beherrschung von Komplexität im Sinne ihrer Überführung in Berechenbarkeit missverstanden. Das ist natürlich nicht der Fall. Es wäre ein Verstoß gegen die Definition von Komplexität. Es geht nicht um Beherrschung, sondern um Kontrolle im Sinne der Anerkennung von Komplexität einerseits und eines dadurch nicht ausgeschlossenen, sondern im Gegenteil nahegelegten Gewinn von Autonomie im Sinne eines immer relativen (und immer reflexiven) Gewinns von Entscheidungsfähigkeit andererseits.10 Man konzentriert sich auf das eine und behält das andere aus den Augenwinkeln im Auge.

III. SICHERHEIT ALS GEGENREGISTER Ich vermute, dass ‚Sicherheit‘ wie auch frühere und spätere Zielvorstellungen der Politik als ein solches Gegenregister zu verstehen und zu beschreiben ist. ‚Sicherheit‘ heißt, dass die Politik im Umgang mit der Komplexität von Terrorismus, Migration und Energieversorgung, stellvertretend für weitere Problemstellungen der Weltpolitik, Globalisierung und Ökologisierung, eine Formel gefunden hat, die es ihr erlaubt, Maßnahmen und Unterlassungen zu entwerfen, darzustellen und zu rechtfertigen, die mit dieser Komplexität etwas zu tun haben, ohne die Segel vor ihr zu streichen.11 Der springende Punkt ist jedoch, dass ‚Sicherheit‘ eben nicht nur die passende Maßnahme zum richtigen Zeit­punkt ist (oder vielleicht auch nicht ist), sondern dass sie sich (a) als Gegenregister bewähren muss und sich (b) nur dann als Gegenregister bewähren kann, wenn sie den Bedingungen des von Machiavelli postulierten und von Hobbes beschriebenen Machtkalküls genügt. „Sicherheit“ ist ein Schema, das die Furcht der Bevölkerung vor der Bevölkerung auffangen können muss, wer auch immer zu dieser Bevölkerung zählt oder nicht zählt. ‚Sicherheit‘ ist ein Schema, das die Politik als Souverän rechtfertigen können muss, an den eine Bevölkerung genau die Macht abzutreten bereit ist, die zur Kontrolle (Gegenregister eines Originalregisters) der lieben Mitmenschen, wann auch immer sie im Land geboren, ins Land gekommen oder im Land geblieben sein mögen, geboten scheint. Und ‚Sicherheit‘ ist nicht zuletzt ein Schema, das die Bekämpfung des Terrorismus, die Überwachung der Migranten und die Einbindung in eine europäische Weltpolitik gleichermaßen garantieren können soll. Man ahnt, dass ‚Sicherheit‘ nicht das einzige Gegenregister ist, an das sich eine kluge Politik halten wird. In der Bundesrepublik Deutschland wird es durch Gegenregister wie die ‚europäische Integration‘, ‚Wachstum‘, oder ‚die schwarze Null‘ flankiert, ohne dass man notwendigerweise wüsste, welche Synergien und Widersprüche zwischen diesen Formeln auftreten. Überdies ist jedes dieser Register im föderalen, parteipolitischen und bürokratischen Dickicht je unterschiedlich zu gewichten. Tendenziell droht jedes einzelne Gegenregister mit dem Originalregister zu verschwimmen, so dass man nicht weiß, ob die gewonnene Autonomie in der Entscheidung über Maßnahmen der Komplexität oder ihrer Kontrolle in die Hände spielt. Schon deswegen sind und bleiben Unterlassungen eine attraktive Entscheidungsoption. Tendenziell droht jedes Gegenregister überdies mit jenem ‚empty signifier‘ identisch zu werden, den Ernesto Laclau als das Geheimnis einer Politik offen gelegt hat, die zu den Antagonismen ihrer Gesellschaft Stellung nehmen muss und nicht Stellung nehmen kann.12 Ein solcher ‚empty signifier‘ unterstellt jedoch einen hohen Integrationsgrad der Politik (letztlich nur durch eine „Klassenherrschaft“ zu realisieren), um Parteien und Verwaltung auf das doppelte Spiel der Bedienung dieses Signifikanten und der davon zu unterscheidenden Realpolitik verpflichten zu können. Von diesem hohen Integrationsgrad ist gegenwärtig zumindest in Europa nicht auszugehen, so attraktiv die Denk- und Beschreibungsfigur eines ‚deep state‘ andernorts wieder wird. Wie also ist das Interesse an „Sicherheit“ in Deutschland

Schwerpunktthema Sicherheit

und Europa gegenwärtig einzuschätzen? Es registriert Komplexität. Es wirbt um Legitimation. Es greift die Furcht auf und spielt mit der Angst.13 Es genügt der Empfehlung Machiavellis, indem es die Furcht vor dem Überwachungsstaat wach hält, dessen Schutz zugleich gewünscht wird. Es genügt dem Kalkül von Hobbes, indem es den Blick über die Grenzen des Nationalstaats hinaus auf eine geopolitische Lage zu lenken erlaubt, deren ‚moral economy‘ erheblich im Ungleichgewicht ist und die im Moment mangels eines geeigneten Souveräns keinerlei spieltheoretische Konstellation aufzuweisen scheint, in der jener erste Schritt der Abgabe von Macht auf den zweiten Schritt eines Vertrags zwischen furchtsamen Bürgern hoffen kann. Insofern trifft das Stichwort der ‚Sicherheit‘ die Lage gut. Sicherheit

1. 2. 3. 4.

5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

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ist nicht gegeben, aber militärisch und polizeilich ist ihre Bedrohung soweit unter Kontrolle, dass tatsächliche Verletzungen der Sicherheit als Bestätigung der politischen Brauchbarkeit dieser Formel dienen können. Im Schatten der Formel droht der Überwachungsstaat. Und im Windschatten der Formel segeln politische, ökonomische und technologische Interessen an einem Ausbau der künstlichen Intelligenz ganz anderer Protokolle und Register der Gesellschaft.14 Aber all das ist kein Grund, nicht auch an einem weiteren Register der Gesellschaft festzuhalten, nämlich an einer Theorie der Macht, die diese als das Ergebnis eines zirkulären und kybernetischen Prozesses zu würdigen versteht. Das gibt keine Sicherheit, verschafft aber eine gewisse Übersicht.

Ich denke an John von Neumann und Oskar Morgenstern: Theory of Games and Economic Behavior, Princeton, NJ, 1947; und Thomas C. Schelling: The Strategy of Conflict, Cambridge, MA, 1960. Siehe Edward P. Thompson: Plebeische Kultur und moralische Ökonomie, dt. Frankfurt am Main 1980. Siehe Dirk Baecker: „The Hitler Swarm“, in: Thesis Eleven 117 (2013), S. 68–88. Siehe Norbert Wiener: Cybernetics, or Communication and Control in the Animal and the Machine, Cambridge, MA, 1948. Vgl. auch die Weiterentwicklung zur Kybernetik zweiter Ordnung in Heinz von Foerster (Hrsg.): Cybernetics of Cybernetics: The Control of Control and the Communication of Communication, Minneapolis, MN, 1995. Im Sinne von George Spencer Brown: Laws of Form, London 1969. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrolle. So Niklas Luhmann: Die Realität der Massenmedien, Opladen 1996. Siehe F. E. Emery und E. L. Trist: „The Causal Texture of Organizational Environments”, in: Human Relations 18 (1965), S. 21–32; und erneut David J. Snowden und Mary E. Boone: „A Leader’s Framework for Decision Making”, in: Harvard Business Review, November 2007, S. 69–76. Siehe W. Ross Ashby: „Requisite Variety and Its Implications for the Control of Complex Systems”, in: Cybernetica 1 (1958), S. 83–99. Siehe dazu auch Niklas Luhmann: Die Kontrolle von Intransparenz, Berlin 2017. Siehe den Beitrag von Jens Lanfer in diesem Heft. Siehe Ernesto Laclau: The Rhetorical Foundations of Society, London 2014. Siehe Heinz Bude: Gesellschaft der Angst, Hamburg 2014. Siehe Alexander R. Galloway: Protocol: How Control Exists After Decentralization, Cambridge, MA, 2004; ders. und Eugene Thacker: The Exploit: A Theory of Networks, Minneapolis, MN, 2007.

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TRANSFORMATION DER SICHERHEITSPOLITIK AUF DEN SPUREN SICHERHEITS­POLITISCHER TRENDS DER ­GEGENWART Das, was Sicherheit ist und wie sie hergestellt werden sollte, wandelt sich in der Risiko- und Sicherheitsgesellschaft. Es entwickelt sich ein präventives, ganzheitliches und erweitertes Sicherheitsverständnis. Zu diskutieren ist die Konzentrierung auf die Herstellung von Sicherheit durch und über den Staat, wenn dieser selbst eine Quelle von Unsicherheiten sein kann.

Jens Lanfer

Juniorprofessur Politische Theorie und Politikfeldanalyse

Wann und warum fühlen sich Menschen unsicher? Wer definiert eigentlich, was Sicherheit ist und wie sie hergestellt werden sollte? Mit diesen Fragen beschäftigen sich zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen. Dabei konzentriert sich die politikwissenschaftliche Sicherheitsforschung auf die Analyse politisch-administrativer Bedingungen (Institution, Konflikt, Macht, Einfluss) der Gewährleistung öffentlicher Sicherheit. Um die gesellschaftlichen Bedingungen in den Blick zu nehmen und zu beschreiben, welche Legitimationsanforderungen an die gegenwärtige Sicherheitspolitik bestehen, bietet sich die Heuristik der Risikogesellschaft sowie

die Unterscheidung zwischen Risiko und Gefahr an.1 Stark pointiert lässt sich zusammenfassen, dass die moderne Gesellschaft Gefahren nicht mehr akzeptiert und sie in Risiken transformiert, um ihnen nicht ausgeliefert zu sein und entscheidungs- und handlungsfähig zu bleiben. Gleichzeitig werden verstärkt Gefahren infolge neuer Produkte, Produktionsweisen oder Techniken produziert, bei denen nicht absehbar ist, ob sie etwa die Gesundheit, Ökologie, öffentliche Sicherheit oder individuelle Rechtsansprüche übermäßig beeinträchtigen. Dadurch werden politische Risikokonstruktionen erforderlich, die ein kollektiv bindendes Entscheiden über politische Programme ermöglichen, um vorbeugend potenzielle Schäden für die Betroffenen abzu-

Schwerpunktthema Sicherheit

wenden und darüber hinaus (konkrete) Gefahren gar nicht erst entstehen zu lassen. Um Risiken konstruieren zu können, bedarf es zunehmend mehr Daten und Informationen. Diese geraten dabei allerdings selbst in den Sog dramatischer Kontingenz: Ihre Deutung ist relativ und abhängig von den Kontexten und konkurrierenden Deutungsangeboten, sodass vermeintliche Fakten zunehmend Widerspruch erzeugen. Voraussetzung ist somit ein Vertrauen – im Sinne einer riskanten Vorleistung – in diese Daten und Informationen, um ein Sicherheitsgefühl herzustellen. Diese Entwicklung nährt den Eindruck, dass Sicherheit ein Wert ist, der in der (Hyper-)Moderne quasi als vormoderner Fremdkörper wirkt. Er hält einen Anspruch hoch, der aufgrund der gesellschaftlichen Komplexität und fundamentalen Bedeutung individueller Freiheiten, die ohne Gefahren und Unsicherheiten nicht zu haben sind, eigentlich obsolet erscheint. Offensichtlich trifft diese Diagnose aber nicht zu: Die Bürger*innen erleben zunehmend Unsicherheiten, die zugleich die Bedeutung des Sicherheitswerts kontinuierlich ansteigen lassen. Unabhängig davon, ob (Un-)Sicherheiten über ein vertrautes Wissen objektivierbar oder lediglich subjektiv erscheinen, führen sie zu Gefühlen des ‚Ausgeliefertseins‘. Sie wirken gleich einem Damoklesschwert, das gegenwärtige Optionen einschränkt und ein riskantes Engagement in die Zukunft hemmt. (Gefühlte) Unsicherheiten, die nicht über Risiken ‚gezähmt‘ werden können, befördern bei den Menschen ein gestörtes Vertrautsein mit der Welt. Grundlegend verunsicherte Menschen versuchen sich dann dadurch abzusichern, dass sie Unbekanntes, Abweichendes und Fremdes als gefährlich bezeichnen und wenn möglich meiden. Vieles spricht dafür, dass sich letztlich der Sicherheitsbedarf gerade in einer Gesellschaft erhöht, die Risiken nicht nur vermehrt hervorbringt, sondern geradezu sucht. Wenn dann von einer Sicherheitsgesellschaft die Rede ist, kann diese Heuristik also nicht als Gegenkonzept, sondern nur als komplementär zur Risikogesellschaft gedacht werden. Die Politik übernimmt in der Sicherheits- und Risikogesellschaft die Rolle eines gesellschaftlichen ‚Reparaturbetriebs‘. Demokratische Verfassungsstaaten – vor allem in Form von Wohlfahrtsstaaten – sind darauf ausgelegt, Sicherheiten aller Art zu versprechen. Als Sicherheitsgarant fungiert aber weiterhin die Sicherheitspolitik, die mit der Funktion der Gewährleistung (inter-)nationaler öffentlicher Sicherheit die (Rechts-)Ansprüche der Bürger*innen (in letzter Konsequenz durch das Monopol auf physische Gewalt) schützen und gleichsam begrenzen soll. Über die Zeit hat sich die Sicherheitspolitik, als ältestes politisches Feld, in die beiden Politikfelder der inneren und äußeren Sicherheit ausdifferenziert. In beiden Politikfeldern etablierte sich das für demokratische Verfassungsstaaten typische Wertdual der Sicherheit durch den Staat, im Sinne einer kollektiven Sicherheitsherstellung über den Hobbes’schen ‚Leviathan‘, und einer Sicherheit vor dem Staat, um individuelle Freiheiten der Bürger*innen als abwehrende Bürgerrechte vor einem übermäßigen staatlichen Engagement zu schützen. Weil beide Wertausprägungen in ihren Sicherheitsversprechen uneinlösbar sind, wirken sie nur dann effektiv, wenn sie in politische Konkurrenz treten

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und sich wechselseitig begrenzen. Wenn dann die Ausfallwahrscheinlichkeit einer der beiden Seiten von der politischen Zivilgesellschaft als zu hoch bewertet wird, gerät die politische Ordnung unter Legitimationsdruck. Während aber die Sicherheit vor dem Staat über rechtlich kodifizierte Abwehrrechte gesetzlich klar definiert ist und bis zu einem bestimmten Maß vor der staatlichen Sicherheitsherstellung immunisiert, hat die Sicherheit durch den Staat einen unerreichbaren Horizont. Dadurch gerät die Immunisierung permanent unter Rechtfertigungsdruck und bedarf besonderer (Verfassungs-)Garantien. Demgegenüber läuft eine Verfassungsgarantie für ein ‚Grundrecht auf Sicherheit‘, wie sie als Konkurrenzprinzip regelmäßig eingefordert wird, wortwörtlich ins Leere. Instruktiv bezeichnet Gusy2 die Sicherheit (sowohl vor dem als auch durch den Staat) als politischen Leitstern, der – vergleichbar mit dem Polarstern für die Schifffahrt – zwar als Navigation von anleitender Bedeutung ist, aber dann auf jeden Fall ein fatales Problem für die Besatzung offenbart, wenn er tatsächlich erreicht wird. In der Bundesrepublik Deutschland galt das Verhältnis zwischen den zwei Sicherheitswerten lange Zeit als vorbildlich strukturiert, weil die Ausfallwahrscheinlichkeit der Sicherheit vor dem Staat – vor dem Hintergrund der Erfahrung mit der autoritären Herrschaftsform des NS-Regimes – als besonders hoch eingeschätzt wurde. Durch neue oder sich intensivierende Gefahren der Risiko- und Sicherheitsgesellschaft, wie insbesondere neuen Konflikte im internationalen Staatensystem mit unübersichtlichen Wirkungen, dem organisierten Verbrechen, der Zunahme bestimmter Kriminalitätsformen (Straßenkriminalität, Einbruchdiebstahl etc.), (globaler) Terrorismus oder die digitale Kommunikation des Cyber-Raums (Cyber-Crime, -Spionage, -Attacken auf die kritische Informationsinfrastruktur) verlagert sich die Ausfallwahrscheinlichkeit jedoch stärker auf die staatliche Sicherheitsherstellung. Die dadurch ausgelösten sicherheitspolitischen Transformationen lassen sich durch die folgenden Trends einer ganzheitlichen, präventiven und erweiterten Sicherheitsgewährleistung folgendermaßen zusammenfassen:

GANZHEITLICHES SICHERHEITSVERSTÄNDNIS Die vormals institutionell klar voneinander getrennten Politikfelder der inneren und äußeren Sicherheit verzahnen sich zunehmend. Sicherheitsprobleme, die zuvor der äußeren Sicherheit zugerechnet und über bestimmte staatliche Institutionen wie die Bundeswehr oder die Auslandsgeheimdienste verarbeitet werden konnten, wirken sich nun verstärkt im Inneren aus. Migration als Folge neuer Konflikte, Angriffe anderer Staaten über Cyber-Attacken oder der globale Terrorismus erfordern Problemlösungen im Inneren, die hierfür zugleich auf Informationen der Sicherheitsorganisationen der äußeren Sicherheit angewiesen sind. Vor diesem Hintergrund verschränken sich die Sicherheitsarchitekturen beider Politikfelder auf der Ebene des Bundes und der EU über zahlreiche und vielfältige Gremien, Plattformen, Zentren und Organisationen, die durch die Vernetzung Wissenskapazitäten für wirksame Risikokonstruktionen und Präventionsprogramme hervorbringen sollen.

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Die äußere Sicherheit hat es mit Konflikten zu tun, die nicht mehr klar auf bestimmte Staaten adressiert werden können. Das Konzept des Krieges als Ausdruck einer ‚alten Sicherheit‘ im internationalen Staatensystem verliert sich in inner- und mithin transnationalen Konflikten, die sich durch vergleichsweise hochkomplexe Akteurskonstellationen strukturieren. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen organisierter Gewalt, organisiertem Verbrechen und Repressionen sowie die Unterscheidung zwischen innen und außen, öffentlich und privat, staatlich und nicht-staatlich, politischem Handeln und kriminellen Machenschaften.3 Der Erfolg von Interventionen ist ungewiss und hat nichtintendierte Folgen, die sich erst nach Jahren und Jahrzehnten nicht erwartbar, steuerbar und unkontrolliert selbstschädigend auf die außen- und innenpolitischen Interessen der intervenierenden Staaten auswirken können. Im Inneren ‚fransen‘ die institutionell getrennten Aufgabenfelder der Polizei, des Verfassungsschutzes und des Bevölkerungsschutzes auf Ebene des Bundes aus. Sie vernetzen sich für eine effektivere Sicherheit etwa im Rahmen des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums (GTAZ) oder Gemeinsamen Internetzentrums (GIZ). Dabei besteht das Ziel vor allem darin, über vernetzte Informationen und gemeinsame Wissenskonstruktionen sowie übergreifende Sicherheitsstrategien zu angemessenen Risikoeinschätzungen zu kommen, um präventiv (konkrete) Gefahren zu verhindern. Dadurch wird auch die Bundesebene, der vormals nur eine marginale Rolle in der Inneren Sicherheit zukam, stark aufgewertet. Für eine wirksame staatliche Sicherheitsgewährleistung (Output-Legitimation) wird horizontal und vertikal das institutionelle Trennungsgebot für eine wirksame Machtbegrenzung (Input-Legitimation) infrage gestellt oder (informal) unterlaufen.

PRÄVENTIVES SICHERHEITSVERSTÄNDNIS Das Verständnis von dem, was Sicherheit ist und wie sie hergestellt werden sollte, wandelt sich. Sicherheit meint gegenwärtig nicht mehr vornehmlich die Abwehr konkreter Gefahren im Einzelfall über regulative Programme (Ge- und Verbote), die in konditionierter, transparenter und kontrollierbarer Weise über die Sicherheitsbehörden hergestellt werden. Es entwickelt sich vielmehr ein präventives Sicherheitsverständnis. Dies zeigt sich etwa darin, dass staatliche Behörden sicherheitsrelevante Daten über (unverdächtige) Bürger*innen, z.B. durch neue Formen der Video- und Telekommunikationsüberwachung sowie biometrische Kontrollsysteme, sammeln und zur Rekonstruktion von Risiken als auch für konkrete Anlässe (predictive policing) auswerten.

ERWEITERTE SICHERHEITSHERSTELLUNG Auf den politischen Ebenen der inneren und äußeren Sicherheit öffnet sich die vormals nur einseitige staatliche Sicherheitsherstellung für zivilgesellschaftliche und privatwirtschaftliche Akteure sowie für politisch-administrative Interessen anderer Politikfelder wie die Migrations-, Sozial-, Wirtschafts-, Entwicklungs- oder Außenpolitik. Insbesondere befördert durch das aktuelle Leitbild des Gewährleis-

tungsstaats wird das zivilgesellschaftliche/privatwirtschaftliche Potenzial vermehrt genutzt, um vor dem Hintergrund knapper staatlicher Ressourcen und – vor allem im Bereich der Cyber-Sicherheit – begrenzter Expertise der Sicherheitsbehörden eine geteilte Verantwortung für die Sicherheit zu erreichen oder Selbstregulationen zu aktivieren. Zunächst zeigen diese Trends, dass die politische Gewährleistung (inter-)nationaler öffentlicher Sicherheit in der Risiko- und Sicherheitsgesellschaft der lange Zeit vorherrschenden regulativen, sachlich differenzierten und staatszentrierten eine präventive, ganzheitliche und erweiterte Logik entgegensetzt, um die politische Legitimation vor allem über eine erfolgreiche staatliche Sicherheitsherstellung zu gewährleisten. Die Betonung der Sicherheit durch den Staat geht einher mit einer voranschreitenden Selbstprogrammierung der Sicherheitsbehörden, um etwa die folgenden sehr allgemeinen sicherheitspolitischen Ziele erfolgreich umzusetzen: von der ‚Steigerung des Sicherheitsgefühls‘ oder der ‚Sicherheit in der Kommune‘ bis hin zum Peace-, Nation- und Statebuilding oder der ‚Gewährleistung von Cyber-Sicherheit‘. Dass hiermit zugleich die parlamentarischen Steuerungs- und Kontrollfähigkeiten verloren gehen und das Ausmaß an sicherheitspolitischer Transparenz erheblich abnimmt, ist eine Folgeerscheinung, die vornehmlich die Rechtmäßigkeit und mithin die Sicherheit vor dem Staat beeinträchtigt. Aber auch hinsichtlich der Zweckmäßigkeit stellt sich die regelmäßig nicht zu beantwortende Frage, ob und inwieweit Präventionsprogramme effektiv Gefahren verhindern oder zumindest das Sicherheitsgefühl steigern. Neben der pfadabhängigen einseitigen (zyklopischen) Betonung der staatlichen Herstellungen von präventiv-ganzheitlicher Sicherheit erscheint insbesondere die erweiterte Sicherheit eine grundlegende sicherheitspolitische Transformation anzustoßen. Hierfür ist die These anleitend, dass die beiden Sicherheitswerte ‚Sicherheit vor dem und durch den Staat‘ durch den dritten Wert ‚Sicherheit über den Staat‘ erweitert werden. Die staatlichen Behörden als ‚Spinne im inter-/transnationalen Sicherheitsnetz‘ sind dabei zwar weiterhin zentral für die umfassende Sicherheitsgewährleistung, aber die vormals staatszentrierte Sicherheitsherstellung wandelt sich zu einem staatlichen Interdependenz- und Herrschaftsmanagement4: Der Staat nutzt, regelt oder moderiert ein Sicherheitsnetzwerk, das verschiedene Ressourcen für die Sicherheitsherstellung bereithält, aber gleichzeitig auch deutungsmächtig und exklusiv auf die Formulierung und Herstellung sicherheitspolitischer Programme einwirkt. Diese komplexe Sicherheitsgovernance ist vor allem typisch für die Cyber-Sicherheit, die jeweils in der inneren und äußeren Sicherheit (oder sogar politikfeldübergreifend) allmählich ein neues Aufgabenfeld formt. Hier entwickeln sich Deutungsstrukturen, die Daten für eine Sicherheitsgewährleistung netzwerkartig hervorbringen, über dezentrale, flexible und dynamische (amöbenartige) Strukturformationen und/oder mittels digitaler Algorithmen deuten und dadurch letztlich sicherheitsrelevante Wissenskapazitäten erzeugen. Problemperspektiven und Problemlösungen werden abhängig von ‚big data‘, sodass sich die Sicherheitsstrukturen, die auch hoheitliches Handeln und Entscheiden auslösen, an dem Output eines für die

Schwerpunktthema Sicherheit

Parlamente, Behörden und letztlich auch für Bürger*innen aufziehenden ‚Kausalitätsnebels‘ miteinander interagierender Algorithmen orientieren. Die Politikwissenschaft muss sich fragen, wie die Sicherheit sowohl erfolgreich (durch und über den Staat) als auch demokratisch und rechtsstaatlich (vor dem Staat) gewährleistet werden kann. Führt dabei insbesondere der Trend zu einer Sicherheit über den Staat zu neuen Gefahren und Unsicherheiten, weil der parlamentarischen Politik die Möglichkeiten zur gesetzlichen Regelung, Responsivität und Verantwortung sowie Kontrolle abhanden kommt und über die Zeit zu grundlegenden Verunsicherungen führt? Oder mit anderen Worten: Unter welchen politischen Bedingungen autoimmunisiert sich die postdemokratische Sicherheitsgovernance vor rechtlichen Begrenzungen, weil sie über Politik und Staat nicht mehr reguliert werden kann

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(oder soll)? Welche ver(un)sichernden Formen von Macht und Einfluss prägen diese gesellschaftlichen Sicherheitsregime und welche Konflikte sind zu erwarten? Diese Fragen bringen zum Ausdruck, dass die Sicherheitspolitik wie kein anderer gesellschaftlicher Bereich durch die Ambivalenzen der Risiko- und Sicherheitsgesellschaft geprägt ist und die Sicherheitsarchitekturen beständig zwischen Gefahren und Risiken oszillieren, ohne diesen Prozess auflösen zu können. Die politikwissenschaftliche Sicherheitsforschung kann diese Prozesse nur in den Blick bekommen, wenn sie die gesellschaftlichen Dynamiken, sicherheitskulturellen Muster, wirtschaftlichen Interessen und ethischen Fragen berücksichtigt. Es gilt demnach inter-/transdisziplinäre Bezüge insbesondere zur Soziologie, Philosophie, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft herzustellen oder zu intensivieren, um die Sicherheitspolitik der nächsten Gesellschaft ausleuchten zu können.

Vgl. Ulrich Beck: „Weltrisikogesellschaft, ökologische Krise und Technologiepolitik“, in: Ulrich Beck, Ulrich, Maarten A. Hajer, Sven Kesselring (Hg.), Der unscharfe Ort der Politik. Empirische Fallstudien zur Theorie der reflexiven Modernisierung, Opladen 1999, S.307-334; Niklas Luhmann, Niklas: „Risiko und Gefahr“, in: ders., Soziologische Aufklärung 5. Konstruktivistische Perspektiven, 4. Auflage, Wiesbaden 2009, S.126-162. Christoph Gusy: „Freiheit und Sicherheit“, 2012. Online abrufbar unter: http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/76651/freiheit-und-sicherheit [3. August 2017]. Vgl. Lothar Brock: „Innerstaatliche Kriege und internationale Gewaltanwendung seit dem Ende des Ost-West-Konflikts: Indiz für die Emergenz oder das Ausbleiben von Weltstaatlichkeit?“, in: Mathias Albert, Rudolf Stichweh (Hg.), Weltstaat und Weltstaatlichkeit. Beobachtungen globaler politischer Strukturbildung, Wiesbaden 2009, S.158-186. Renate Mayntz, Fritz W. Scharpf 1995: „Steuerung und Selbstorganisation in staatsnahen Sektoren“, in: dies. (Hg.), Gesellschaftliche Selbstregelung und politische Steuerung, Frankfurt am Main 1995, S.9-38, hier: S.156; vgl. Philipp Genschel, Bernhard Zangl: „Metamorphosen des Staates – vom Herrschaftsmonopolisten zum Herrschaftsmanager“, in: Leviathan 36, September (2008), S.430-454.

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SCHÖNE NEUE UNI-WELT Es klopft. „Herein!“ ruft Professor Peter W. Cheng an der Hongkong-Universität. Zwei Techniker im Overall betreten das Büro. Sie haben eine Trittleiter dabei. Wortlos machen sie sich an die Arbeit. Sie verlegen Kabel. Herr Cheng arbeitet weiter. Irgend­ etwas irritiert ihn. Aus dem Augenwinkel erkennt er einen weißen Gegenstand.

Martin Woesler

Professor für Literatur und Kommunikation in China

Er blickt auf. Tatsächlich: Einer der Techniker hat eine kugelförmige Videokamera aus der Handwerkertasche geholt. Herr Cheng ist perplex. Eine Kamera in seinem Büro? Wer soll denn gefilmt werden? Er fühlt sich auf einen Schlag wie gelähmt, ein unheimlicher Verdacht steigt in ihm auf: Ja – offensichtlich: Die Kabel führen in die obere Ecke, wenn dort die Kamera angebracht wird, filmt sie ... ihn am Schreibtisch. Er weiß nicht, ob er wacht oder träumt. Ein paar Sekunden ist er wie betäubt, dann steht er auf und geht auf den Flur. Dort holt er erst einmal tief Luft. Die Kabel ziehen sich den Flur entlang und zweigen bereits in mehrere Büros ab. Auch in den benachbarten Hilfskräfte-Raum geht ein Kabel. Ihm wird schwindelig. Er rafft sich auf und steuert

das Büro des Dekans an. Er klopft an und geht hinein. Hier ist keine Kamera installiert. Er erklärt rundheraus: „Die installieren in meinem Büro eine Kamera. Wenn du das nicht sofort untersagst, komme ich nicht mehr ins Büro, sondern arbeite von zuhause.“ – „Beruhige Dich, Peter, das kommt von ganz oben, du weißt ja, wir haben ja jetzt den Parteisekretär...“ erwidert der Dekan. – „Ich will, dass du den Technikern sofort Bescheid sagst, dass sie aufhören. Nicht in meinem Büro!“ sagt Herr Cheng energisch und deutet mit Körpersprache an, dass er erwartet, dass der Dekan sofort aufsteht. Der jedoch zögert, schließlich aber steht er doch auf und sagt: „Ok, ich kom-

Schwerpunktthema Sicherheit

me mit.“ Er geht mit Herrn Cheng zum Büro und bittet die Techniker, dieses Büro auszunehmen. Die Techniker ziehen das Kabel wieder ab und machen im Flur weiter. Dies ist keine Horrorvision, sondern hat sich tatsächlich vor einigen Monaten in Hongkong zugetragen. Hongkong macht den Kontrast zwischen restriktiven Überwachungs-Regimen und freiheitlichen Gesellschaften mit Datenschutz und Privatsphäre besonders deutlich: Auch wenn Hongkong vor der Übergabe an China 1997 als Kolonie keine Demokratie war, wurden seine Gesetze doch in einem demokratisch gewählten Parlament in London gemacht und es hatte sich hier ein liberaler Stadtstaat entwickelt. Bei der möglicherweise erpressten Übergabe an die Volksrepublik China (unbestätigten Quellen zufolge sagte Deng Xiaoping 1984 zu Margaret Thatcher: „... oder wir kappen die Stromversorgung der Insel!“) wurde Hongkong auf Betreiben Großbritanniens auf den letzten Drücker mit einem „Basic Law“ auf den Zug zu einer eigenen Demokratie gesetzt. Diesen Zug hat die Kommunistische Partei jüngst durch handverlesene Kandidaten auf ein Abstellgleis geführt. Szenenwechsel: Peking. Der europäische Gastprofessor Winston Smith* (*Name geändert) blickt auf sein Handy: Noch sieben Minuten. Der Campus der Peking Normal University ist weitläufig. Jetzt kommt eine WeChat-Nachricht der Lehrassistentin: „Wo bleiben Sie denn? Sie dürfen nicht zu spät kommen. Im ganzen Semester dürfen Sie nur zweimal zu spät kommen!“ Wo ist nur das Lehrgebäude Nummer Sieben? Die Bezeichnungen stehen nur an einer Seitenwand und lauten für dasselbe Gebäude unterschiedlich. Dies müsste es sein. Schnell eilt er die Stufen zum Haupteingang hinauf. In der Eingangshalle empfängt den Dozenten ein großer Display mit roter Uhrzeit: 7:54 Uhr. Er blickt in das große Kameraauge und blinzelt ihm zu: „Guten Morgen großer Bruder!“ Der große Bruder blinzelt nicht zurück, eigentlich blinzelt er nie. Im Treppenhaus nimmt Smith zwei Stufen auf einmal. Im Flur liest er die Raumnummern: 321, 323, 325 ... Der Hörsaal ist am Ende des Flurs. Noch schnell ein Blick auf die Uhr: 7:56 Uhr und der Gastprofessor betritt den Klassenraum. Auch dort laufen die Kameras bereits. Der Gastprofessor zählt 1, 2, 3... 4 Kameras. Er begrüßt die Studierenden, steckt den USB-Stick für die Präsentation ein und beginnt: „Herzlich willkommen im Seminar ‚Ausländische Literatur’. Kennen Sie die Romane ‚1984’ und ‚The Circle’?“ Szenenwechsel: Deutschland. Der Kandidat betritt den Hörsaal für den Probevortrag. Der Präsident in spe der privaten Fachhochschule in Gründung fragt: „Sie haben doch nichts dagegen, dass wir die Kamera mitlaufen lassen?“ – Wer hätte schon, zumal in dieser Situation? An einer Universität im Ruhrgebiet erklärt der Kanzler: „Auf dem Campus können wir keine Kameras installieren, noch nicht einmal zum Schutz der Frauenparkplätze – die Studierendenschaft würde sofort auf die Barrikaden gehen!“ Aber wozu noch Kameras, wenn man die eigene Uni-App hat, die vordergründig Stundenpläne und Raumänderungen

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verwaltet, laut ihren AGB aber auch das Bewegungsprofil der Studierenden aufzeichnet und archiviert. Ergänzt mit Zugangsdaten von Türöffnern, der Auswertung von Email-­ Absendestandorten, Authentifizierungs-Analysen durch Mausbewegungen bei Online-Prüfungen und anderes, erscheinen Kameras heute geradezu obsolet – zumal Edward Snowden gezeigt hat, dass mit XKeyscore, PRISM und anderer Software scheinbar alles, was digital ist, auffindbar ist und sogar Live-Zugriff auf Handy- und Notebook-Kameras technisch möglich ist. Und Geheimdienste scheinen eher dazu zu tendieren, das, was technisch möglich ist, zu machen, als das, was juristisch erlaubt ist. Individuell gefilterte Nachrichten polarisieren die Gesellschaft und lassen alternative Realitäten entstehen, Shitstorms und Fake News sind nicht nur Phänomene zum Teil bezahlter Einzeltäter: Die Türkei zeigt, dass Oppositionelle unter dem Vorwand festgenommen werden, man habe bei ihnen Terrorpropaganda auf dem Rechner gefunden – Propaganda, die der türkische Geheimdienst ihnen zuvor auf die Rechner gespielt hatte. In China setzt man auf Totalüberwachung: Das Bezahlen per Handy ist schon für Centbeträge am Kiosk oder am Marktstand üblich. Auf dem Handy-Stadtplan kann man Personen, Mitfahrgelegenheiten und Mietfahrräder live verfolgen und Regimetreue wird mit dem „Sesam“-Social Credit-Punktesystem belohnt. Auch die Universität Witten/Herdecke wurde schon ausgespäht, allerdings unfreiwillig: Als der „Pokemon Go“-Hype im Juli 2016 über das Land schwappte, übermittelten die Studierenden, als sie mit ihren Handys in den Innenräumen der Universität nach Pokemons aus der augmented reality suchten (Wurfbälle waren im ‚Pokestop’, dem Ortsschild vor dem Eingang, versteckt und das Audimax war eine ‚Pokemon-Arena’) Innenansichten der Universität und Gesichter ihrer Kommiliton(inn)en an den Pokemon-Hersteller ... und an Google-Maps, das in den AGBs als Partner aufgeführt war.

SCHÖNE NEUE WELT. Ein kollektiver Aufschrei? Fehlanzeige. Viele glauben sich nicht persönlich betroffen oder argumentieren: „Ich habe ja nichts zu verbergen. Außerdem erhöht es die Sicherheit gegen Terrorismus.“ Sind heutige Whistleblower einsame Rufer in der Wüste? Leben wir in Lu Xuns Eisenhaus oder schwimmen in Gunter Duecks Schwarm? Was bedeuten Freiheit, Verantwortung und Wahrheit im Zeitalter von Big Brother und Big Data? Die Büchse der Pandora scheint geöffnet. Wie werden wir die Geister, die wir riefen, wieder los? Heute sind wir je nach Gesellschaft, in der wir leben, mehr oder weniger stark ausgespähte passive Objekte der Datenüberwachung und -auswertung. Große Unternehmen sind mit ihrer Lobbyarbeit selbst auf europäischer Ebene erfolgreich, indem Daten als flüchtiges Gut und damit nicht als Eigentum der Datenerzeuger betrachtet werden. Dass bereits beim Datensammeln Datenschutz und Privatsphäre verletzt werden, wird geflissentlich übersehen.

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Der Nutzen von Big Data steht außer Frage und die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft disruptiv. Die Gefahren und die Missbrauchsmöglichkeiten sind jedoch ebenfalls groß. Aufgabe unserer heutigen Absolvent*innen wird es sein, wieder Herr*in der eigenen Daten zu werden – zum agierenden Subjekt, das frei darüber entscheiden kann, ob und wenn ja welche Daten wie (anonym oder zuortbar) für welche Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Und auf dem Weg zurück zum/r Herr*in der eigenen Da-

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ten vielleicht vorübergehend zu George Orwells Emmanuel Goldstein. Zumindest wäre eine Vision zu entwickeln, die den Dystopien entgegengestellt werden kann. (Für Literaturbegeisterte: Schreiben Sie mir doch, wie viele Anspielungen auf welche literarischen Werke Sie in diesem Text gefunden haben. Schicken Sie mir auch gern Ihre Vision gegen die Dystopien an: [email protected])

Fakultät Studium

AUS

UND

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KOMMEN UND GEHEN

SANDRA SCHWARZ

SABINE SIMON

Mit der Ausbildung zur Bürokauffrau begann Sandra Schwarz ihre fast 24-jährige Tätigkeit an der UW/H und fand im Anschluss ihren Platz im Dekanat der Fakultät für Kulturreflexion. Als Dekanatssekretärin hat sie zwei Jahrzehnte Fakultätsentwicklung mitbegleitet, fünf Dekane bei ihrer Arbeit unterstützt und baute das Bewerberbüro der Fakultät auf. Sandra Schwarz weiß, wie man anpackt und ist ein gewieftes Organisationstalent. Sie ist bekannt für ihre freundliche Art und findet Lösungen für jede noch so verzwickte Situation.

Frau Sabine Simon wechselte zum 1. September 2017 vom Deutschen Fußballmuseum des DFB in Dortmund in das Sekretariat des Dekanats der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale. Die Fakultät heißt sie herzlich willkommen. Wir sind froh, auf diese Art und Weise unsere regionale Verbundenheit erneut unter Beweis stellen zu können. Es liegt auf der Hand, wohin uns der nächste Betriebsausflug führen wird – nachdem wir auf unserem ersten Betriebsausflug vor Kurzem in die Zeche Nachtigall eingefahren sind und wir jetzt wissen, woher Redewendungen wie "die Kiefer spricht, bevor sie bricht", "Gefahr im Verzug" oder "weg vom Fenster" stammen. Nein, im Ernst, wir freuen uns sehr, Frau Simon gewonnen zu haben, die reiche berufliche Erfahrungen mitbringt und uns auf unserem Weg der Ordnung unserer administrativen Prozesse begleiten und unterstützen wird. Frau Simon versteht sich als Personalreferentin und steht mit Korrespondenz, Verträgen, Tabellen, Terminen und Rechnungen und auf vertrautem Fuß. Die Fakultät freut sich auf die Arbeit mit Frau Simon.

Es war an der Zeit für eine neue Herausforderung für unsere humorvolle, geschätzte Kollegin und Mitarbeiterin – leider außerhalb der UW/H. Seit Ende Juni 2017 wird Sandra Schwarz an allen Ecken und Enden in der Fakultät vermisst, aber wir wünschen ihr für ihre Zukunft alles Gute und weiterhin dieselbe erfrischende Tatkraft, mit der sie für Studierende, Dozierende, Vorgesetzte und Kolleginnen fast alles möglich und vieles einfacher gemacht hat. Herzlichen DANK!

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Aus Fakultät und Studium

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BEGRÜSSUNG JENS LANFER JUNIORPROFESSUR FÜR POLITISCHE THEORIE Dirk Baecker

Dekan Fakultät für Kulturreflexion

JENS LANFER Für die Kulturreflexion ist die Politik eine Herausforderung. Seit Wilhelm Dilthey unterscheiden die Geisteswissenschaften zwischen der ,äußeren Organisation‘ der Gesellschaft in Fragen der Gestaltung von Herrschaft, Abhängigkeit, Gemeinschaft, Familie, Kirche, Staat und Unternehmen auf der einen Seite und ‚Systemen der Kultur‘ wie Religion, Kunst, Recht und Wissenschaft auf der anderen Seite. Aber worin besteht der Unterschied? Die Systeme beharren, während die Individuen kommen und gehen, sagt Dilthey. Aber sie ändern sich auch, während die äußere Organisation ist, was sie ist. Das war schon bei Dilthey nicht ganz klar. Erst recht hat sich zunächst mit den Kulturwissenschaften und später mit den Cultural Studies die Evidenz einer solchen Unterscheidung aufgelöst. Dr. rer. pol. Jens Lanfer, den wir seit September 2017 als Juniorprofessor für Politische Theorie an der Fakultät begrüßen dürfen, traut dieser Unterscheidung ebenfalls nicht. Die Themen der inneren und äußeren Sicherheit, der Innovation in Politik und Gesellschaft, der Herstellung kollektiv bindender Entscheidungen und nicht zuletzt der politischen Theorie, die er seit Jahren verfolgt, haben dort ihre kulturelle Pointe, wo nicht alles, was politisch machbar ist, auch wünschenswert ist. Und umgekehrt haben kulturelle Fragen ihre politische Pointe dort, wo das Wünschenswerte deswegen noch lange nicht politisch durchsetzbar ist. Lan-

fer untersucht auch die Kulturpolitik als ein eigenes politisches Feld mit seiner eigenen Dynamik, seinen spezifischen Akteuren, seinen Tücken, seiner Semantik und seiner immer wieder neu gefährdeten Relevanz. Aber wie steht es umgekehrt mit der Kultur der Politik? Ist die Politik der modernen Buchdruckgesellschaft so selbstverständlich demokratisch (in allen Varianten der Demokratie), wie die Politik der antiken Schriftgesellschaften aristokratisch war? Welches Selbstverständnis der Politik steht uns mit der digitalen Transformation der modernen Gesellschaft ins Haus? Welche kulturellen Gewohnheiten entstehen im Medium einer Auseinandersetzung mit Datenbanken, Algorithmen und Robotern, auf die die Politik Rücksicht nehmen muss? Wann werden die ersten Rechner ihr Stimmrecht fordern oder gar wählbar sein? Wann werden dieselben Rechner dank ihrer prädiktiven Modelle bereits im Vorhinein wissen, wer abstimmt und wer gewählt wird? Wie wird das ihre Entscheidungen beeinflussen? Bleibt die Zukunft unbekannt? Wir wissen, dass nichts die Gesellschaft zuverlässiger zivilisiert, sieht man von Rückfällen in simplistische Regressionen ab, als die Unbekanntheit ihrer Zukunft. Vor dieser Unbekanntheit sind alle Menschen gleich. Werden die Rechner diese Regel brechen? Die politische Theorie steht vor enormen Herausforderungen. Die Fakultät wünscht Jens Lanfer viel Erfolg bei der Arbeit an dieser und an anderen Fragestellungen.

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VERABSCHIEDUNG GABRIELE GRAMELSBERGER LEHRSTUHL FÜR DIE PHILOSOPHIE DIGITALER MEDIEN Dirk Baecker

Dekan Fakultät für Kulturreflexion

GABRIELE GRAMELSBERGER Gibt es das, die richtige Frau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz? Ja, das gibt es. Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger war, obwohl sie nach Jahresfrist ihren Lehrstuhl für die Philosophie digitaler Medien aufgibt, um einem Ruf an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen zu folgen, die richtige Frau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz. Beherzt warb sie für ihr Thema der digitalen Transformation der modernen Gesellschaft, indem sie – unterstützt vom Vizepräsidenten für Lehre, Prof. Dr. med. vet. Jan Ehlers – eine AG Digitalisierung gründete, die in den Fakultäten für Gesundheit und Wirtschaft sofort große Resonanz fand. Wir stellten fest, dass die vermeintlich so sehr an den analogen Medien des Gesprächs, der Schrift und des Textes hängende Universität Witten/Herdecke das Thema der digitalen Medien in Forschung und Lehre und nicht zuletzt in der Unternehmensgründung längst entdeckt hatte und nur darauf wartete, die ersten Erfahrungen auszutauschen. Im Kontext einer Philosophie der digitalen Medien entstand in der AG ein Resonanzkörper für Begeisterung und Sorgen, Beobachtungen und Vermutungen, der schnell über die AG hinauswuchs und zur Gründung eines Digitalen Salons führte, der nun bereits zweimal stattgefunden hat. Die digitale Transformation der modernen Gesellschaft, so stellte sich heraus, ist ein Thema, das man weder den Predigern des technologischen Fortschritts noch den

Kulturkritikern eines untergehenden Abendlands überlassen sollte. Stattdessen sind theoriegeleitete und empiriegesättigte Beobachtungen der sich neu formatierenden Schnittstellen zwischen Mensch, Maschine und Gesellschaft gefragt. Ob der homo sapiens sapiens digitalis nach wie vor jene somatische, neuronale, mentale, soziale und kulturelle Plastizität aufweisen wird, die ihn die früheren Medienkatastrophen der Einführung der Sprache, der Schrift und des Buchdrucks blendend meistern ließ, ist zwar offen; und ob wir uns nicht schneller an die neuen Möglichkeiten und Zwänge gewöhnen, als die Wissenschaften begreifen, wie uns geschieht, ist ebenfalls offen; aber dass die Philosophie im Fluchtpunkt der Sozial- und Kulturwissenschaften und im Visier der Künste mit allen ihren Fähigkeiten des Registrierens und Protokollierens, der kritischen Reflexion und der begrifflichen Arbeit gefordert ist, steht außer Zweifel. Gabriele Gramelsberger hat uns darin bestärkt, den digitalen Medien historische, philosophische und künstlerische Aufmerksamkeit zu schenken. Und es ist großartig, dass sie uns zumindest als eine Art Aufsichtsrätin eines M.A. for Digital Transformations and Social Responsibility – Educating Tomorrow's Chief Digital Officer (CDO), dessen Entwicklung sie maßgeblich mit angeschoben hat, auch künftig beratend zur Seite stehen wird.

Aus Fakultät und Studium

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MORITZ KLENK

MAXIMILIAN LOCHER

Moritz Klenk, B.A., M.A., M.Sc., wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Dirk Baecker, verlässt uns, um an der Universität Bern die Arbeit an seiner Dissertation über Wahrheitsdiskurse (Religion/Wissenschaft) im Internet abzuschließen. Er hinterlässt mindestens zwei wichtige Eindrücke: Der eine ist, dass Bloggen auch als Podcast geht (https:// podlog.noradio.eu). Das Internet ist nicht nur ein Medium für den Austausch von Texten, Bildern und Tönen, sondern auch ein Medium für den Austausch von Audio-Files, in denen Wissenschaftler Tagebuch über Ideen, Konzepte und Erfahrungen mit dem Betrieb führen. Das nützt anderen Wissenschaftlern und es nützt solchen, die Wissenschaftler werden wollen. Und der andere Eindruck ist, dass es sich nach wie vor lohnt, über Metaphern nachzudenken. Das Thema hat er in seinen Lehrveranstaltungen voran getrieben. Metaphern sind Bastarde, so hat er vielleicht formuliert – natürlich im besten Sinne des von Michel Serres und Bruno Latour entlehnten Wortes. Mit ihren Übertragungen (gr. meta phoréō) von einem Bild in einen Gegenstand werden Metaphern beidem nicht gerecht, bilden aber genau dadurch eine Brücke, über die man gehen kann, um sowohl ein Bild zu testen als auch einem Gegenstand auf die Spur zu kommen. Sie halten einen Zweifel, ein Zögern, eine Möglichkeit des Irrtums fest und sind doch zugleich abenteuerlich mutige Streifzüge in unbekanntes Gelände. Für Klenk ist die Metapher selbst eine Metapher, nämlich dafür, dass wir angesichts des Internets zögern müssen, die vertrauten Mittel der Kultur- und Sozialwissenschaften noch für ausreichend zu halten, und doch mutig sein müssen, genau diese Mittel neu und radikal zu erproben. Deswegen sah man ihn so oft mit Hegel, Adorno und Luhmann unter dem Arm in seine Seminare ziehen, die er alle drei den größten Stresstests unterzieht. An der Universität Bern wird er am Walter Benjamin Kolleg lehren. Um diesen Schutzpatron kann man ihn nur beneiden. Die Fakultät verabschiedet ihn ungern und wünscht ihm offline in der Schweiz und online auf podlog. noradio.eu und sinnsysteme.de, als @R33NTRY, @moritzklenk und @KritikTheorie weiterhin viel Erfolg!

Maximilian Locher, Absolvent des B.A. Corporate Management & Economics an der Zeppelin Universität und des M.A. Ethik & Organisation an der Universität Witten/Herdecke, interessiert sich für Schnittstellen und Prozesse. Fachlich nicht leicht einzuordnen, hat er sich in seiner Bachelorarbeit ökonomisch und soziologisch mit Determinanten der Finanz- und Schuldenkrise 2007/08 auseinandergesetzt und gezeigt, welche entscheidende Rolle die Eigenlogik des Risikomanagements der beteiligten Banken gespielt hat. Seither lässt ihn die Frage nach der kausalen Unabhängigkeit und systemischen Abhängigkeit zwischen Wirtschaft und Organisation nicht mehr los. Welche analytische Ebene ist beiden Aspekten zugleich angemessen? Locher vertieft sein theoretisches Instrumentarium, seine philosophische Reflexion und – in der Zusammenarbeit mit systemischen Organisationsberatern – sein praktisches Wissen, um diese Frage zu beantworten. Am Lehrstuhl für Kulturtheorie und Management wird Locher zur Zukunft der Arbeit forschen. Nichts Geringeres als die Neuformatierung der Schnittstellen von Mensch und Maschine, Maschine und Betrieb, Betrieb und Wirtschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, Gesellschaft und Mensch steht hier zur Diskussion. Wir freuen uns auf seine Beiträge, seine Fragen und seine Antworten.

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MEHRDIMENSIONALITÄT DER SICHERHEIT IM KRANKENHAUS Salman Aljohani berichtet über die Ergebnisse seiner M.A.-Arbeit (betreut durch Prof. Dr. Martin W. Schnell)

Gott behütet dein Kamel, aber zuerst binde es an einen Baum. (Unbekannt) Der Begriff Sicherheit ist mehrdimensional. Man kann ihn als einen Zustand des Unbedrohtseins beschreiben, der sich ,objektiv‘ im Fehlen von Gefahrenquellen darstellt und ,subjektiv‘ als Gewissheit von Individuen oder sozialen Gebilden über die Zuverlässigkeit von Schutzeinrichtungen empfunden wird.

Salman Aljohani

M.A. Ethik und Organisation, Betriebsmanager im Krankenhaus in Saudi Arabien

Wenn wir von einem jeweiligen Akteur Sicherheit einfordern, dann steht hinter dieser Forderung ein ethischer Anspruch auf den Schutz bestimmter Interessen, die aus Betroffenenperspektive legitim und wertvoll sind. Die ethische Komplexität von Sicherheitsforderungen ergibt sich nicht nur dadurch, dass die jeweils schutzwürdigen Interessen bestimmt werden müssen, sondern auch aus potenziellen Zielkonflikten: Eine zu energisch verfolgte Reduktion von Risiken durch Sicherheitsmaßnahmen könnte z.B. die wie-

derum als legitim und wertvoll angesehenen Freiheitsinteressen der Betroffenen gefährden. Eine Untersuchung der Patientensicherheit in Krankenhäusern fokussiert sich daher auf Gefährdungsquellen, die wir in einem ethisch relevanten Sinn als problematisch ansehen. Krankenhäuser stellen die wesentlichen Akteure des sog. Gesundheitsmarktes dar, die aktuell 19,1 Mio. Fälle versorgen müssen, die sich zu 150 Mio. Behandlungstagen

Aus Fakultät und Studium

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Grundprinzipien des medizinethischen Handelns – Autonomie, Fürsorge, Schadensvermeidung und Gerechtigkeit – nicht eingehalten werden. Um die Patientensicherheit zu erhöhen, müssen ärztlicherseits angestoßene Entscheidungsprozesse darauf abzielen, dass Leitlinien bei der Therapie vollständige Berücksichtigung erfahren, Patienten unabhängig von ihrem soziodemographischen Status behandelt werden, anamnestische Befragungen gründlich durchgeführt werden, sich Ärzte der Möglichkeiten der interprofessionellen Kommunikation bedienen und bei komplexen Fällen gegebenenfalls auch Fachkollegen mit in die Therapieentscheidung sowie die Patienten als ,Experten‘ mit einbinden. Für die Sensibilisierung der Patienten für sicherheitsrelevante Aspekte und die kritische Reflexion der Einhaltung selbiger spricht, dass Patienten insbesondere bei bestehenden chronischen Erkrankungen Experten ihrer eigenen Gesundheit sind, also ihre Erkrankungsbiographie deutlich besser kennen als die Ärzte. Auch die pflegerische Versorgung muss ethischen Prämissen zum Schutz der Patientensicherheit genügen, indem alle bestehenden Vorgaben bei der Pflege stets eingehalten werden. Allerdings unterliegen ärztliche Entscheidungsprozesse ebenso wie die konkrete Pflegepraxis zunehmend dem Druck wirtschaftlicher Zusammenhänge, so dass weitere Prioritätsfelder gegenüber der Patientensicherheit einfließen.

summieren. Diese Zahlen sowie die Definition im Sinne von SGB V, §107, Abs. 1 weist auf die sehr komplexe Struktur des Krankenhauses als Versorgungseinheit hin. Bei allen Aspekten der Patientenversorgung und -unterbringung kann es zu Gefährdungssituationen kommen, die Risikofaktoren sind vielfältiger Natur. Grundsätzlich besteht die Gefahr von Behandlungsfehlern und unerwünschten Ereignissen bei allen direkten Mensch-zu-Mensch-Kontakten. Ein wesentlicher Faktor, der im Krankenhaus in diesem Zusammenhang die Patientensicherheit determiniert, ist die Hygiene. Organisationsbezogene Risikofaktoren können die Patientensicherheit beeinflussen, z.B. durch Baumängel oder Stolperfallen. Wenn man, nach Luhmann, solche Risiken in den Blick nimmt, dann ist jede Variante eines Entscheidungsprozesses riskant und sei es nur, weil Chancen nicht wahrgenommen werden, die möglicherweise vorteilhaft wären. Zu einer Gefährdung der Patientensicherheit im Rahmen der ärztlichen Versorgung kommt es vor allem dann, wenn nicht leitliniengerecht therapiert wird, bzw. wenn die vier

Bei administrativen Vorgängen ist die Patientensicherheit ebenfalls in mehrfacher Hinsicht gefährdet. Zum einen, wenn für die Behandlung notwendigen Informationen nur unzureichend, zu spät oder fehlerhaft zwischen den verschiedenen Akteuren bzw. Schnittstellen vermittelt werden, zum anderen, wenn der Datenschutz bei sensiblen Daten nicht sichergestellt ist. Um die Patientensicherheit zu erhöhen, muss durch vertiefte interprofessionelle Zusammenarbeit und der Förderung des Case Managements der Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit Vorschub geleistet werden. Mangelnder Datenschutz gefährdet in vielerlei Hinsicht die Sicherheit der Patienten, insbesondere weil die Freiheit zum Schutz der Persönlichkeit in deutlicher Weise verletzt wird. Wenn der Datenschutz nicht ernst genommen wird, resultieren daraus deutliche Restriktionen für die Betroffenen, insbesondere ihre psychische Gesundheit betreffend z.B. wenn die Erkrankungsbiographie durch Leaks in der Krankenhausverwaltung in die Öffentlichkeit gerät. Abschließend möchte ich hinzufügen, dass überall das Krankenhaussystem, Gesundheitswesen und Heilpraktiken neu gedacht werden, auch in Saudi Arabien, wo das Thema Erhöhung der Patientensicherheit durch die Errichtung eines Saudi Patient Safety Center im März 2017 und durch Saudi Commission for Health Specialities sowie Central Board for Accreditation of Healthcare Institutions positiv beeinflusst wird. Literaturhinweise/Quellenangaben (Auszug) • Niklas Luhmann: Soziologie des Risikos, Berlin/New York 1991. • Walter Merkle: Risikomanagement und Fehlervermeidung im Krankenhaus, Berlin/Heidelberg 2014. • Martin W. Schnell: Ethik als Schutzbereich, Bern 2008. • Werner Vogd: „Das Missverstehen des Ökonomischen“, in: Werner Vogt und Ingo Bode, Mutationen des Krankenhauses, Wiesbaden 2016.

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BEHINDERUNG ERLEBEN Wie fühlt sich Behinderung an? Ist Behinderung erlebbar? Was ist, wenn ich plötzlich selber mit einer Behinderung leben muss? Diesen und ähnlichen Fragen widmen sich Studierende aus unterschiedlichen Disziplinen im Seminar „Disability Studies – Peer Support – Behinderung erleben“.

Carsten Rensinghoff

Lehrbeauftragter für Disability Studies

WAS VERBIRGT SICH HINTER DEM SEMINARTITEL NUN GENAU? Der Begriff ‚Disability Studies‘ besteht aus Disability (Behinderung) und Studies (Wissenschaft). In der Scientific Community wird er als ,Behinderungswissenschaft‘ zusammengefasst. Die Behinderungswissenschaft befasst sich mit den Momenten, die Menschen mit Behinderung behindern. Den Disability Studies geht es darum, gesellschaftlich produzierte Behinderungen zu erkennen. Aus diesem Blickwinkel wird von Autor*innen aus den Disability Studies viel von der Gesellschaft der Behinderer gesprochen. Gesellschaftlich produzierte und damit auch akzeptierte Behinderungen sind zum Beispiel zu hohe Bordsteinkanten, die Rollstuhlfahrer*innen nur unter ganz erschwerten bis hin zu unmöglichen Bedingungen das Befahren eines Gehsteigs ermöglichen. Für Gehbehinderte ist Kopfsteinpflaster auf Gehwegen eine Barriere, weil es wegen der Unebenheit Stolpergefahren in sich birgt. Wenn wir nun den Terminus ‚Peer Support‘ betrachten, so haben wir es auch hier mit zwei Begriffen zu tun, die sich einander ergänzen. Der aus dem Englischen stammende

Begriff ‚peer‘ meint übersetzt ‚Gleichrangige‘ und ‚support‘ wird mit ‚Unterstützung‘ übersetzt. ‚Peer Support‘ bezeichnet somit die Unterstützung Gleichrangiger. In der Scientific Community ist Peer Support die Unterstützung Betroffener und entscheidender Anderer, wie beispielsweise Freund*innen, Eltern, Therapeut*innen, Lehrer*innen, Psycholog*innen, Ärzt*innen usw., durch Betroffene.

DOZENT LEISTET PEER SUPPORT Und nun kommen wir der Sache schon näher, weil nämlich die Teilnehmer*innen des Seminars „Disability Studies – Peer Support – Behinderung erleben“ eine Unterstützung zu Forschung über bzw. zu Behinderung durch einen Peer erhalten – denn der Lehrende und Autor dieses Beitrags verfügt selber über Behinderungserfahrungen, die er 1982 als 12-jähriger nach einer schweren Hirnverletzung erworben hat. So führt die Behinderungswissenschaft (Disability Studies) und die Beratung Betroffener und entscheidender Anderer durch Betroffene (Peer Support) zum Erleben von Behinderung.

Aus Fakultät und Studium

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Im Folgenden wird beispielhaft aufgeführt, wie Behinderung von Menschen, die gegenwärtig nicht von einer Behinderung betroffen sind, erlebt wird.

ETWAS PRAKTISCHES Am 29. Juni 2017 veranstaltete das Seminar einen Aktionsstand in der Shoppingmall der Stadtgalerie Witten. Hier konnten die Kund*innen Behinderung erleben, indem sie sich ein Frühstücksbrötchen mit einer Hand zubereiten, sich ihre Zähne putzen ließen, einer anderen Person die Zähne putzten oder eine veränderte Auge-Hand-Koordination simulierten. Praxisbeispiel 1: Einhandfrühstück Die Studierenden haben den Besucher*innen ein Einhandfrühstück angeboten. Hierfür wurden die Frühstückenden dazu aufgefordert ein Brötchen mit einer Hand aufzuschneiden und sich mit Portionsware (Butter und Konfitüre), wie es sie oft in Krankenhäusern oder stationären Behindertenhilfeeinrichtungen gibt, zuzubereiten. Erschwerend kam bei dieser Übung hinzu, sich vorzustellen, dass nur eine Hand – und zwar die nicht-dominante – für diese Verrichtung benutzt werden kann, weil die andere Hand – also die dominante – behinderungsbedingt gelähmt und somit unbrauchbar ist.

Bild 2: Zahnputzdemonstration für Pflegekräfte

Praxisbeispiel 3: Überforderte Wahrnehmung Um uns in der Realität zurechtzufinden, benötigen wir eine gut funktionierende Wahrnehmung. Nach einem hirnschädigenden Ereignis, z.B. nach einem Schlaganfall, gelingt diese Wahrnehmung nicht mehr in dem erforderlichen Maß. Ein gutes Mittel zur Darstellung dieser gestörten Wahrnehmung ist das Spiegelzeichnen:

Bild 3: Die Besucherin darf nur in den Spiegel schauen und soll mit einem Stift der Bahn zwischen einem Stern folgen

Bild 1: Die nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Dr. Nadja Büteführ versucht mit links ihr Brötchen aufzuschneiden

Praxisbeispiel 2: Zahnputzdemonstration für Pflegekräfte Nach dem Essen – und das haben wir bereits als Kind gelernt – müssen wir unsere Zähne putzen, damit wir die ‚Dritten‘ möglichst spät erst eingesetzt bekommen. Auf der Suche nach einer Zahnhygiene, die auch die Bedarfe von Menschen mit Behinderung abdeckt, bin ich am Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Fakultät für Gesundheit auf den Lehrstuhl für behindertenorientierte Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke gestoßen, den Professor Dr. Andreas Schulte bekleidet. Mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des letztgenannten Lehrstuhls, Dr. Michael Egermann, wurden wir in einer Seminarveranstaltung in die Zahnputzdemonstration für Pflegekräfte eingeführt. Mit diesem Support aus der behindertenorientierten Zahnmedizin war es den Studierenden sehr gut möglich, den Besucher*innen nach dem Frühstück die Zähne zu putzen.

Beim Spiegelzeichnen beeinträchtigt der Spiegel die Auge-Hand-Koordination. Es hat den Anschein, als hätten die Betroffenen ihre Hand nicht mehr unter Kontrolle. Scheinbar verändert der Spiegel die Bewegungsrichtung der Hand: Wenn wir die Hand wegbewegen, dann kommt sie im Spiegel auf uns zu! Diese widersprüchliche Wahrnehmung macht unserem Gehirn, aufgrund der gewohnten Auge-Hand-Koordination, schwer zu schaffen, es wird überfordert.

FAZIT Für das Studium fundamentale tun sich auf dem Feld der Disability Studies noch viele – vor allem auch strukturelle – Barrieren auf, die über Peer Support und dem Erleben von Behinderung bearbeitet werden müssen. Ein Projekt ist das Aufspüren und – im besten Fall – Beseitigen von Barrieren in der Universitätsstadt Witten, z.B. in Kneipen, Restaurants, Freizeiteinrichtungen, Schulen oder Kirchen.

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WAS MACHT EIGENTLICH EIN KULTURREFERENT AN DER UW/H?

Am 1. Februar 1989 trat ich zunächst als „Springer“ des Gründungspräsidenten Dr. Konrad Schily in den Dienst der Universität Witten/Herdecke – wir kannten uns aus Tübinger Studententagen (1964). Ich war z.B. eingebunden in die Öffentlichkeitsarbeit oder schrieb die Protokolle der Direktoriumssitzungen.

Klaus-Bernhard Tetzlaff

Kulturbeauftragter, Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale

Anfang der 90er Jahre geriet die UW/H in ihre erste große Krise. Wenn man mal von der Dauerkrise „Finanznot“ absieht (Schilys bon mot: „Kein Geld hatten wir schon immer.“) Die Universitätsleitung trug sich mit Abwanderungsplänen. Die medizinische Fakultät wollte einem verlockend erscheinenden Angebot der baden-württembergischen Landesregierung folgen und nach Mannheim „auswandern“. Daraus wurde schließlich nichts, aber der Imageschaden war beträchtlich. In dieser Situation riet Klaus von Dohnany, der ehemalige Hamburger Regierungschef, der gerade in das Direktorium der Universität eingetreten war, offensiv mit den speziellen Möglichkeiten der Universität in die Öffentlichkeit zu gehen. Die Devise hieß: Vertrauen zurückgewinnen, raus aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft, die Bürger in geeigneter Weise teilnehmen lassen an Wissenschaft und Forschung. So entstand die Zusammenarbeit mit der hiesigen Volkshochschule, die „Bürgeruniversität“, für die ich seitens der Uni verantwortlich bin, die in ihrer nunmehr 27-jährigen Geschichte zwar unter verschiedenen Namen bekannt war, deren Intention aber stets gleichblieb: Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen der Universität Witten/Herdecke

berichten über ihre Arbeit und Forschungsergebnisse und schlagen so eine Brücke zwischen Wissenschaft und Bürgerinteresse. Bisher fanden weit mehr als 100 Vorträge statt (in der Regel sechs Vorträge pro Jahr). Es gab glänzende Beiträge und leider auch einige, für die man sich als Initiator genieren musste… Eine weitere Art von Bürgeruniversität entwickelten Dr. Klaus Neuhoff (der andere Kulturreferent der UW/H) und ich in den vergangenen zehn Jahren. Die Veranstaltungsreihe „Geschichte in der Gegenwart – Entdecken, Wiederentdecken“ beschäftigt sich immer anlässlich eines markanten Jubiläums mit großen Persönlichkeiten und Ereignissen der Geschichte, auf das die Medien das interessierte Publikum meistens schon vorbereitet haben. Die Reihe (Vorträge, Gesprächsforen, literarisch-musikalische Matineen) versteht sich als ein bescheidener Beitrag zu einer „Kultur des Erinnerns“; das große kulturelle Erbe darf nicht vergessen werden. Als Motto für die Reihe wählten wir das Morgenstern-Wort: „Woran sollen wir uns erziehen? – An großen Biografien.“ Unser Interesse galt Goethe, Schiller, W. v. Humboldt, Michelangelo und anderen.

Aus Fakultät und Studium

ZU DEN HÖHEPUNKTEN ZÄHLEN • eine Lesung von Kleist-Briefen durch den Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert, • ein Vortrag von Dr. Nike Wagner über ihren Urgroßvater Richard Wagner sowie • ein großes Shakespeare-Fest mit Rezitation, Vortrag und Musik. Ein besonderes Ereignis war auch der Auftritt von Dr. Gregor Gysi, der über „Bismarck, seine Russlandpolitik, Putin und wir“ sprach. Die Reihe wird am 1. Oktober des Jahres mit Dr. Eugen Drewermann fortgesetzt, der Martin Luther seine Referenz erweist (Thema: „Luther wollte mehr – was wollte er eigentlich?“). Doch die „Event-Kultur“ der UW/H erschöpft sich nicht in wissenschaftlichen Vortragsreihen, auch die Kunst spielt eine große Rolle, vor allem die Musik. Jahr für Jahr – seit 1993 – „stemmen“ Chor und Orchester unserer kleinen Universität unter Leitung des inspirierenden UMD Prof. Ingo E. Reihl jeweils ein großes Sommerkonzert (Instrumental- und Chorwerke) und im Winter ein Oratorium der Weltliteratur. Und es war ein musikalisches Ereignis, mit dem meine eigentliche „Karriere“ als Kulturreferent begann. Ich bekam 1993 den Auftrag, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Universität das große Festkonzert im Saalbau (mit dem Berliner Cellisten Wolfgang Boettcher als Solisten) zu organisieren. Das Konzert wurde ein großer Erfolg und auch die Kasse stimmte. Daraufhin ließ mich Konrad Schily rufen und sagte: „Hiermit ernenne ich Dich zum Intendanten aller Lustbarkeiten der Universität.“ Nun, es gibt Vergnügungen in der Uni, für die ich mich nicht zuständig fühle, aber seitdem kümmere ich mich um die musikalischen (und literarischen) „Events“ der Fakultät für Kulturreflexion – zumindest was die Werbung und die Finanzierung betrifft.

ACH JA, DIE FINANZIERUNG …

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knapp bemessenen Budget der Fakultät sind für kulturelle „Extras“ keine Beträge vorgesehen. Sehr moderate Eintrittspreise, vor allem aber Spenden müssen für die Finanzierung sorgen. Neben dem Entwickeln von Ideen und Konzepten ist das „Anschaffen“ mein Hauptjob. Werde ich gelegentlich gefragt, was ich beruflich mache, antworte ich gerne „Ich bin Bettler – in Sachen Kultur.“ Obwohl ich dieses „Geschäft“ seit mehr als 20 Jahren (ziemlich erfolgreich) betreibe – im Laufe der Zeit ist ein „hübsches Sümmchen“ zusammengekommen – hat sich noch immer keine Routine eingestellt. Jedes Mal, bevor ich einen „vermöglichen“ Menschen um eine Spende bitte, atme ich tief durch. Zuwendungen für Kultur sind noch immer keine Selbstverständlichkeit, sondern Gnadenakte, und Gnade kann man verweigern – und Zurückweisungen schmerzen!

TRÄUME EINES BETTELNDEN KULTURREFERENTEN… Wie wäre es mit einer kleinen Zwangsabgabe? Auf jedes Produkt (Ware und Dienstleistung) würde nicht nur die MWSt, sondern auch ein „Kulturgroschen“ aufgeschlagen, der allerdings ausschließlich kulturellen Zwecken zugute kommen müsste. Oder eine Kultursteuer, ähnlich wie die Fernsehgebühr, die jeder Haushalt neuerdings entrichten muss, gleichgültig, ob er einen Fernseher besitzt oder nicht? 2017 ist „Luther-Jahr“ (500 Jahre Reformation). Das letzte schriftlich überlieferte Wort des Reformators, auf dem Sterbebett geschrieben, lautet: „Wir seyn pettler, hoc est verum“ (Wir sind Bettler, das ist wahr). Luther meinte dies natürlich religiös. Ich meine, dieses Wort kann auch für „Kulturleute“ gelten. Nur sollten wir uns bemühen, fröhliche Bettler zu sein. Denn Betteln kann auch Spaß machen – wenn‘s Erfolg hat.

Die Durchführung der Konzerte und musikalisch-literarischen Soireen kostet natürlich Geld. Im immer äußerst

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DAS ANTIGONE-PROJEKT „Dass das Reden in diesem Sinne eine Art Handlung ist, dass der Untergang zu einer Tat werden kann, wenn man ihm Worte entgegenschleudert, während man untergeht – auf dieser Grundüberzeugung beruht die griechische Tragödie und ihr Drama, ihr Gehandeltes.“ (Hannah Arendt)

Andrea Kreisel

Studentin im B.A. Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis

„Antigone, ein Projekt“, lautete die Ankündigung der Theatergruppe für die Aufführungen im Mai/Juni 2017 an der Universität Witten/Herdecke. Die Besonderheit des Projektes ist nebst der Aktualität der Themen (Machtkampf, Unterdrückung, individuelle Verantwortung) die bemerkenswerte Passung der Rollen mit den individuellen Fähigkeiten der Schauspieler*innen. Die Inszenierung gelang nicht zuletzt wegen der außergewöhnlichen Potenziale und Leistungen des Ensembles als gemeinsames, die Blanche Kommerell1 besonders hervorhebt. Das Stück wurde eigens von ihr speziell für diese Gruppe inszeniert und weiterentwickelt, zunächst für ViaThea, das internationale Straßentheaterfestival in Görlitz, das im Juli stattfand, und für noch folgende Aufführungen im Wintersemester 2017/18. Für die Inszenierung ließ sich Blanche Kommerell von verschiedenen Autor*innen inspirieren: Slavoj Žižek, Hölderlins Übertragung von Sophokles, Walter Hasenclever, Jean Anoilh, Bertholt Brecht. Das Vorspiel stammt von Inge und Heiner Müller und Walter Benjamin. Somit wird eine Entwicklung der Antigone über Jahrhunderte hinweg dargestellt mit dem Versuch, ein öffnendes Bild des Geschehens und der Personen zu zeigen. Auf der Bühne waren drei Antigones, zwei Ismenes, Antigones Schwester, und zwei Kreons, König von Theben zu sehen. Die Idee, das Stück

um zwei Ausgänge zu ergänzen, stammt von Slavoj Žižek2: „Meine Idee war einfach, Sophokles‘ Version als ein Bruchstück eines zerbrochenen Gefäßes3 zu behandeln und es durch andere Bruchstücke zu ergänzen, in der Hoffnung, dass vielleicht auf diese Weise eine Art Wahrheit erkannt werden kann.“4 Das Bühnenbild verschafft Klarheit über die Verhältnisse. Männer auf der einen, Frauen auf der anderen Seite. Frauen galten zu Sophokles‘ Zeiten5 als „zum Streit mit Männern nicht geschaffen“6. Noch heute ist das Thema der Geschlechterrollen relevant, ebenso wie die Frage nach unseren Handlungsprinzipien: Egoistischer Macht- oder Emanzipationseifer, Gehorsamspflicht oder -bruch, Gerechtigkeitsverlangen, Staats- und Göttergesetz; letztlich soll – wie es im Stück heißt – „kein Sterblicher […] dem entrinnen, was ihm das Schicksal hat bestimmt.“7. Zum Gedankenspiel über die verschiedenen Dimensionen, die den Lauf des Lebens bestimmen, lädt der Spiegelboden ein: als Erweiterung des Gegenwärtigen um die Welt des Todes oder als Repräsentation der Mehrdimensionalität des Geschehenen, das, was nicht gesagt oder getan wurde. Er fordert permanent dazu auf, sich selbst und das Schicksal zu erkennen. Obwohl das Schicksal durch Götter waltet, liege es doch am Menschen, Einsicht zu zeigen, Verantwortung

Aus Fakultät und Studium

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und Schuld für die eigenen Taten zu tragen. Jede Tat – im Falle von Antigone der Akt Kreons, der eigenständig ein Gesetz über das Bestattungsverbot Antigones Bruders erlässt und Antigones Handlung, das menschengemachte Gesetz zu übertreten – stellt einen Anfang dar, der mit dem zusammenfällt, was wir als „Gabelungspunkt, an dem die Götter würfelten“8 verstehen können. Im Stück konnten wir sehen, dass keines der drei Enden Gutes verspricht. Viel entscheidender ist die Beobachtung, dass „das Schicksal keine Ausrede sein [kann], um zu tun, was uns gefällt“. Dennoch ergibt es sich immer anders, abhängig von Persönlichkeit und Charakter, durch den sich Lebenswege überhaupt erst zeigen. Die Charakterfrage bleibt bei Antigone und Kreon am Ende offen. Gibt es drei unterschiedliche, jeweils in sich konsistente Antigones? Ich meine nicht, vielmehr wird deutlich, dass Antigone in sich eine vielseitige und inkonsistente Person ist, sie ist nicht entweder – oder, sondern alles: emotional, rational und vielleicht ein wenig wahnsinnig. Kann Kreon etwas zum Guten wenden, selbst wenn er Einsicht zeigt und Antigone befreit? Im Stück jedenfalls kann er dem Schicksal nicht entkommen, Unheil und Krieg haben sich schon ausgebreitet.

unser Handeln sich nicht nur auf das eigene, sondern auf das Leben Mehrerer auswirkt? Wie sind wir überhaupt fähig zu handeln, wenn Wenige die Macht übernehmen? Die Inszenierung der „drei Leben der Antigone“ ist insofern gelungen, dass sie nicht an einer Lösung, einer Interpretation festhält, sondern verschiedene Blickwinkel und Wahrheitsebenen aufzeigt. Sei es die Sprache, die das Geschehende auf verschiedene Weisen wirklich macht oder das Unsagund Unsichtbare, das nur durch die Seherin ins Bild kommt oder der Chor, der beobachtet und zugleich die unsichtbare, aber nicht unbeachtliche Masse repräsentiert. Alle tragen einen Teil dazu bei, „[…] dass vielleicht auf diese Weise eine Art Wahrheit erkannt werden kann.“9. Ich bin gespannt, wie sich das Projekt entwickeln wird und freue mich auf das Stück im November.

Es bleibt also die Frage, mit einem leicht bitteren Nachklang, wie wir wirklich etwas verändern können und worauf wir unsere Handlungen bauen, wenn wir in einer gerechteren Welt leben wollen, in der keine Einzelpersonen Gewalt auslösen, unter der ganze Völker leiden müssen und wenn wir selbst zu entscheiden haben, was wir tun, wenn

5. 6. 7. 8. 9.

1. 2. 3.

4.

Lehre in Sprache und Schauspiel an der Universität Witten/Herdecke seit 1990. Slowenischer Philosoph, geb. 1949. Gemeint ist die Bezeichnung von Walter Benjamin für ein zu übersetzendes Original, welches selbst nur ein Bruchstück eines Gefäßes ist und mit Beginn der Übersetzung zu einem Ganzen ergänzt wird. http://www.hundertvierzehn.de/artikel/eine-kontrafaktischeantigone_1002.html, (10.07.17). 496 – 406 v.Chr. Ismene, aus dem Skript. Chorführer, aus dem Skript. Chorführer, aus dem Skript. http://www.hundertvierzehn.de/artikel/eine-kontrafaktischeantigone_1002.html, (10.07.17).

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MEINE SEELE HAT SCHWINGEN DER NACHTIGALL Nach George Sand und Wolfgang Borchert 3. Lesung aus der Romantik

Wächst man in Zentraleuropa auf, breitet sich der ganze Schatz einer über Jahrhunderte gewachsenen Kultur von Geburt an vor einem aus. Sei es bildende Kunst, Architektur, Literatur oder Musik – die Vielfalt ist grenzenlos, die Qualität unbeschreiblich.

Lara Venghaus

Sopranistin und Studentin, B.A. Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis

In diesem Überfluss sind wir als Künstler stets vor die Schwierigkeit gestellt, auszuwählen – und somit schnell in einer Situation, in der wir die Fähigkeiten des einen gegen die des anderen abwerten. Auch ich als Sopranistin bin davor nie gefeit, und so hielt sich meine Begeisterung in Grenzen, als Blanche Kommerell mich bat, zu ihrer Lesung „Meine Seele hat Schwingen der Nachtigall“ drei Lieder von Clara Schumann beizusteuern, nahm ich ihre Fähigkeiten doch immer eher auf dem Gebiet der ausübenden denn der schreibenden Kunst als überragend wahr. Ich sollte eines besseren belehrt werden.

Gerade im Bereich der Kulturreflexion stellen wir uns schließlich auch die Frage, wie es zu dieser Hochkultur kommen konnte. Wir interessieren uns für die Menschen hinter den Werken und können dabei zugleich auf eine gut dokumentierte Historie vertrauen. Blanche Kommerell hat Jahre ihres Lebens der Forschung über Clara Schumann gewidmet, um dieser beeindruckenden Persönlichkeit die ihr gebührende Wertschätzung zukommen zu lassen: als Frau im 19. Jahrhundert, als Liebende, als Mutter, Pianistin, Komponistin und, liest man die Briefe, irgendwie sogar als Literatin. Während ich ihre Lieder studierte, erarbeiteten

Aus Fakultät und Studium

Richard Knudsen, Andreas Normann und Michael Hoyer Werke ihres Gatten, und Kristóf Székely und Domenik Treß probierten eine Sonate von Johannes Brahms. Nebeneinander vertieften wir uns in die Musik – unwissend, welche Kraft ihr Zusammenwirken entfalten würde. Am Abend vor der Aufführung trafen wir erstmals alle zusammen, und nach der groben Klärung aller organisatorischen Feinheiten begannen wir mit einer Generalprobe. Kaum hatte Blanche zu lesen begonnen, tauchten wir tief ein in das 19. Jahrhundert, in eine Welt, in der ,Leben’ noch eine ganz andere Bedeutung hatte. Blanche zeichnete den Lebensweg der jungen Klaviervirtuosin nach, die sich gegen ihren Vater, der ihre Ausbildung übernommen hatte und bei dem sie aufwuchs, wandte, um ihre große Liebe, Robert Schumann, zu heiraten. Ein Mädchen zwischen Kunst und Liebe, in Sorge, ob sie das eine zugunsten des anderen aufgeben müsse, begierig, Neues zu lernen und eine gute Ehefrau zu sein. Und plötzlich fügten sich ihre Lieder in ihr Lebensschicksal. Wenngleich die Anordnung unserer Stücke in die gelesenen Briefe und biographischen Erzählun-

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gen keine innere Ordnung anhand chronologischer Daten aufwies, waren sie inhaltlich doch so treffend gewählt, dass eine Welt sich aufschloss und unsere Kunst von der Intensität dieses Lebens getragen, eine völlig ungeahnte Wirkung entfaltete. Andreas Normanns und Michael Hoyers Vortrag der „Mondnacht“ Robert Schumanns als Ständchen zur Hochzeit offenbarte ein seliges ,nach Hause’ Kommen, ein inneres Gleichgewicht, welches durch die Fügung zweier Hälften in ein Ganzes entstand. Richard Knudsens Variationensätze, Etüde und zugleich Hörgenuss, muteten als Sinnbild eines Lebens an, welches seinen Mittelpunkt niemals verlor und sich doch immer öfter immer weiter von ihm entfernte. Die Schwierigkeiten der Komposition erschienen ähnlich denen des Alltag, der Spagat der rechten Hand glich dem zwischen Musik und Leben: Der Umzug der Familie Schumann nach Düsseldorf, die Schwere der Leichtigkeit des rheinischen Gemütes, Spannung zwischen Kunst und Künstler. In welchen Teilen der Geschichte der beiden Grenadiere, die Andreas und Michael ebenfalls vortrugen, muss Robert Schumann sich verstanden gefühlt haben auf seiner Reise nach Düsseldorf? Wer war sein König, dem er noch aus dem Grab heraus huldigen wollte? Mehr und mehr entfernte sich Robert von seiner Clara – wohl vor allem aufgrund seiner Krankheit, die ihn letzten Endes nach Endenich führte, in eine Nervenheilanstalt. Doch Clara war in ihrem Kummer nicht allein. „Er ist gekommen, in Sturm und Regen“ – der 14 Jahre jüngere Johanns Brahms stand ihr zur Seite, als treuer Freund Roberts, als Verehrer ihrer Kunst. Von aufgewühlter Unordnung übergehend in gleichmäßige Ruhe und friedvollen Ausblick – so lassen sich sowohl die Komposition als auch der gemeinsame Weg in dieser engen Freundschaft beschreiben. Brahms war Mann, als Clara – aufgrund der gesellschaftlichen Gegebenheiten – einen Mann brauchte, um sich um ihren Gatten kümmern zu können. Er war Kindermädchen, um ihr den Rücken freizuhalten. Ein treuer Freund und Ratgeber – und gewiss auch jemand, der sie innig liebte. Doch er teilte auch ihr Leid, begleitete sie ans Sterbebett ihres Mannes und blieb bis zu ihrem Tod wohl ihr engster Vertrauter. Die Gesamtheit dieser Gefühlsachterbahn, dieser Beziehung, für die unsere Sprache keinen Begriff hat, sie in ihrer Totalität zu erfassen, erschien jedoch nachvollziehbar, ja geradezu nacherlebbar in dem ersten Satz der e-Moll Sonate für Violoncello und Klavier von Brahms, die Domenik Treß und Kristóf Székely zum Beschluss des Abends vortrugen. Versunken in dieses Universum stand die Zeit für einen Augenblick still. Nicht nur für mich muss dieses Programm eine besondere Erfahrung gewesen sein. Als wir es am darauffolgenden Abend dem Publikum im gut besetzten Audimax präsentierten, hatte es nichts an Intensität eingebüßt. Waren wir doch nun vorbereitet auf das, was uns erwartete, sog uns eben dieses Wissen noch tiefer in die Materie. Richard erweckte in diesem seinem letzten Konzert an der UW/H nach seinen sinfonischen Etüden den Eindruck wie aus einem langen Traum zu erwachen, und unser Publikum vergaß ob der inneren Bewegtheit nach der Brahms-Sonate am Ende beinahe den Schlussapplaus.

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Zwischen Gegenkultur und Subkulturen:

Drei Kooperationen mit Musikfestivals

Was haben Neue Kammermusik, Free Jazz und Alte Musik gemeinsam? Alle Drei: (1) klingen ganz selten in großen Konzerthallen; (2) beruhen (meistens) auf einmaligen Aufführungen (im Gegensatz zum Mainstream der klassischen oder Popmusik); (3) werden vorwiegend durch freie Projektinitiativen betrieben, wobei (4) das häufigste Auftrittsformat die als Ensembles (statt Solisten oder Orchester) und (5) als gängigste Turnusart die des jährlichen Festivals (statt Abo-Reihen) ist.

Alexander Jakobidze-Gitman

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Phänomenologie der Musik

Ferner: Alle drei entstanden innerhalb der Gegenkultur der Nachkriegszeit, bildeten jedoch im Laufe der Zeit einflussreiche eigenständige Subkulturen. Kurzum: Alles, was mit Massenproduktion und Serienfertigung zu tun hat, bleibt ihnen fern. Alles, was mit Entdeckungslust, Risikobereitschaft und Einstellung auf Überraschung zu tun hat, steht ihnen nahe. Wenn man zudem bedenkt, dass das Musikensemble in Psychologie und Neurowissenschaften als Modell für die menschliche non-verbale Kommunikation anerkannt ist, müssen wir kaum unsere Absicht weiter rechtfertigen, aus Alter Musik, Free Jazz und Neuer Kammermusik einen Schwerpunkt des Lehrstuhls für Phänomenologie der Musik zu bilden. Denn im Gegensatz zum ‚klassischen‘ Musikensemble, das durch strikte Anweisungen im Notentext (einerseits) und herkömmliche Strukturen und Denkmuster (andererseits) die Kommunikation durchgehend determiniert und ‚ritualisiert‘, bricht die Neue Kammermusik mit der zweiten Komponente völlig ab, die Alte Musik geht ziemlich locker mit beiden um, und der Free Jazz zeigt, dass man ganz prima ohne die beiden auskommen kann. Demnach wird in allen Drei die Unvorhersagbarkeit in den Vordergrund gerückt, wo sie unsere Fähigkeit zur phänomenologischen sowie kulturwissenschaftlichen Analyse herausfordert. Während unsere Kooperation mit den Wittener Tagen für Neue Kammermusik schon seit 2010 im Format der jährlichen Tagungen besteht, wandten wir uns ab 2016 auch

den weltweit renommierten Festivals für Free Jazz und Alte Musik im Rheinland und Ruhrgebiet in Form gemeinsamer Lehrveranstaltungen zu. Es war uns eine große Ehre als Gastdozenten für das WS 2016-17 Dr. Richard Lorber, den WDR-Redakteur und künstlerischen Leiter der „Tage Alter MuDr. Richard Lorber sik in Herne“, und dann für das SS (Foto: privat) 2017 Eva Marxen, eine Mitorganisatorin des moers festival sowie WDR3-Moderatorin gewinnen zu können. In beiden Fällen setzten die Studierenden sich mit den Geschichten beider Festivals auseinander, wurden in die Geheimnisse des Veranstaltungsmanagements und der Festivaldramaturgie eingeweiht. Bei den anschließenden Reisen nach Herne und Moers Eva Marxen machten sie Hintergrundrecher(Foto: Helmut Berns) chen zu den Konzerten, warfen einen Blick hinter die Kulissen und führten Interviews mit Musikern und Veranstaltern. Es war ein lebendiger Austausch und wir hoffen sehr, diesen systematisch fortsetzen zu können.

Aus Fakultät und Studium

EIGENTUM.

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Eine selbst erarbeitete Theaterperformance mit SheShePop

Vier Tage, vier Studenten*innen , das Thema „Eigentum“ und eine Performance am Donnerstag. Das waren die Ausgangsbedingungen für die Seminarzeit mit der Berliner Performancegruppe SheShePop. Wie erschafft man Inhalte in kürzester Zeit und produziert so eine Performance, die später aufgeführt werden soll? Natürlich spielerisch.

Benjamin Waldow

Student im B.A. Philosophie, Politik, Ökonomik

Durch Interviews mit wiederholenden Fragen und Gruppenspielen, in denen immer neue Fragestellungen zum Eigentumsverständnis entwickelt wurden, entstand durch das stetige Mitschreiben aller Wortbeiträge eine Textsammlung von mehreren Seiten. Der nächste Schritt war die Editierung der verschiedenen Textbausteine zu etwas Neuem. Die Seminarteilnehmer*innen sollten einen chorischen Monolog sprechen, der stellvertretend für das studentische Verständnis von Eigentum stand. Zudem wurden einzelne Monologe geübt, die die individuelle Lebenssituation und den Umgang mit Eigentum sowie Geld repräsentierte. Das Besondere der SheShePop Performanceplanung war das stetige Miteinbeziehen des Publikums. Genau das ist es nämlich, was den Chor in seiner dionysischen Urform darstellt, der Spiegel für das Publikum. Die Performance am Donnerstagnachmittag lebte von der notwendigen Beteiligung des Publikums. Auf zwei Leinwänden wurden immer wieder Texte gezeigt, die durch spontane Identifikation einen oder auch mehrere Sprecher*innen fanden. Die Dynamik der Identifikation zu unterschiedlichen sprechenden Gruppen (es gab die reichen Erben, Mütter mit Doppelbelastung, das intellektuelle Bürgertum u.v.m.) ermöglichte ein ganz neues, gemeinschaftliches Theatererlebnis, in dem jeder Zuschauer angesprochen wurde, aktiv teilzunehmen und nicht nur das Gezeigte zu konsumieren. Ohne Zuschauer kein Theater und ohne teilnehmendes und

Verantwortung-übernehmendes Publikum keine Performance im Sinne von SheShePop. In einer Zeit, in der wir uns mehr und mehr über den Konsum von Kultur identifizieren und nicht über die Produktion von kulturellen Gütern, war die Performance zum Thema Eigentum eine schöne Sichterweiterung darauf, was alles möglich ist, wenn man die anwesenden Kulturinteressierten auffordert, sich selbst zu zeigen und als Gemeinschaft etwas zu produzieren. Kultur lebt von Teilhabe. Vielleicht sollten wir den Mut haben, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt. Vielleicht nächstes Mal mit SheShePop.

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NACHRUF FÜR CHRISTINE BRUNEL

Mit Bestürzung haben Studierende, Mitarbeiter*innen und Dozent*innen der Universität Witten/Herdecke vom Tode Christine Brunels erfahren. Sie verstarb nach langer Krankheit am 27.04.2017 im Alter von 66 Jahren.

F. Abellan Schneyder Alumna Humanmedizin

Viele Jahre lang leitete Christine Brunel im Rahmen des Studium fundamentale Kurse, in denen sie mit großer Freude, Ehrgeiz und Ambition Wittener Studierende das Thema Tanz und seine Geschichte historisch, vor allem aber auch praktisch näher brachte. Mit 19 Jahren war Frau Brunel, nachdem sie in Paris Tanz studiert hatte, nach Essen gekommen, um am Folkwang Tanzstudio zu lernen und zu arbeiten. Anschließend begann sie selbst zu choreografieren, zunächst am Folkwang Tanzstudio, bis sie 1986 ihre zweite Eigenproduktion auf der Zeche Carl in Essen vorstellte. Auftragsarbeiten, Workshops und Gastspielreisen führten sie um die ganze Welt.

Gäste ihrer Aufführungen im Essener „Tanztheater Brunel“, das sie selbst im Anschluss an ihre Ausbildung in Essen gründete, waren auch immer wieder Wittener Studierende. Einen großen Teil ihres Lebens widmete Frau Brunel dem Tanz und der Bühne; sie hatte ihre ganz eigene Auffassung vom Tanz, stand jedoch dem zeitgenössischem Tanz am nächsten, wobei sie vor allem auf Körpersprache, Klarheit und präzise Ausübung der Bewegungen achtete. Frau Brunel zeichnete sich durch ihre einzigartige Art aus, ihre Liebe zum Tanz an andere weiterzugeben. Sie war stets darauf bedacht, aus jedem das Beste herauszuholen und hervorzuheben, und war der festen Überzeugung, dass in

Aus Fakultät und Studium

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Mich interessiert

die Bewegung: der Raum, den sie zeichnet, der Raum, in dem sie sich bewegt; die Zeit, in der sie fortschreitet und die Zeit, die sie bewegt.

Mich interessiert, wo die Bewegung

, t r h ü f hin

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was sie in sich verbirgt und was sie hinterlässt.

jedem Menschen ein Tänzer steckt. Es ging ihr nicht darum, die „Musik zu illustrieren“, sondern etwas zu transportieren und zu vermitteln und dabei auch in einer gewissen Weise sich selbst zu finden. Die Einheit mit sich selbst und die Grenzenlosigkeit des Raumes lagen ihr immer am Herzen. Im Studium fundamentale der UW/H war es ihr wichtig, dass ihre Schüler*innen lernten, sich zu entfalten und eigene Wege zu gehen/zu tanzen. Sie gab nie auf, ihre Schüler*innen zu motivieren und sie konnte auf eine wunderbare Art ihr enormes Wissen und Können vermitteln. Christine Brunel wird der Universität Witten/Herdecke und allen, die die Chance hatten, mit ihr zu arbeiten und

Christine Brunel

sie kennenzulernen, sehr fehlen, doch wird sie auch immer ein Teil der UW/H bleiben, vor allem in den Momenten des Tanzes. Eine große und stets gutmütige und aufrichtige Dozentin, Freundin und Verbundene der Universität musste uns zu früh verlassen, doch wir sind sehr dankbar, dass wir von ihr lernen durften, und werden sie immer als eine großartige Tänzerin, Choreographin, Lehrerin und Persönlichkeit in Erinnerung behalten. In großer Dankbarkeit für ihr Wirken und Schaffen sind unsere Gedanken bei ihr und ihrer Familie.

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WITTEN

Uni

RUND UM DIE

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r e i h DAS NEUBAUPROJEKT NIMMT FORMEN AN Jan Peter Nonnenkamp

Kanzler der Univeristät Witten/Herdecke

Die Universität Witten/Herdecke braucht ein zusätzliches neues Gebäude. Seit knapp zwei Jahren laufen die Vorarbeiten, nun soll es losgehen. Noch in diesem Sommer beginnt die Vorauswahl der Architekt*innen, die sich um die Planung des Neubaus an der UW/H bewerben. Zum Jahresende sollen dann erste Entwürfe vorliegen, wie die „neue Mitte“ des Campus aussehen könnte. Geplant werden soll ein neues Campusgebäude, das Platz schafft für Studierende und Mitarbeiter*innen, die immer häufiger unter der großen Raumnot leiden. Dabei ist aber nicht nur an Seminarräume und Büros gedacht, sondern insbesondere auch an Begegnungsräume, die vielfältig nutzbar sein können: „Open spaces“ zum Lernen und Studieren, zum Arbeiten in Kleingruppen oder für verschiedenste Projekte. Ein wesentliches Merkmal der UW/H sind die vielfältigen Möglichkeiten des Austausches und der Begegnungen über Fakultätsgrenzen hinweg: In administrativen Zentralstellen wie Bibliothek oder Studierendensekretariat, beim Essen oder bei kulturellen Veranstaltungen, sowie mit den Bürger*innen der Stadt Witten. Auch der Neubau soll die Vielfalt der Begegnungsmöglichkeiten gewährleisten. Da der Bau einer eigenen Küche extrem teuer wäre, wird schon heute intensiv über alternative Konzepte nachgedacht, wie eine gute, gesunde und preiswerte Verpflegung am Campus zukünftig trotzdem ermöglicht werden kann. Erste Ideen dazu wurden vom Hochschulwerk bereits entwickelt und zum Teil auch schon getestet (Zusammenarbeit mit dem Knuts, Falafelstand, Kuhbar-Eis). Beplant werden soll aber darüber hinaus auch das Umfeld der Universität, das weit über das neue Gebäude hinausgeht. Gute Wegführungen zur Anbindung und Einbindung in die bisherigen Gebäude Alfred-Herrhausen-Str. 50, ZBZ und FEZ sind genauso wichtig wie die Einbettung in eine

faszinierende Natur des Pferdebachtals mit Naherholungsqualitäten. Es wird u. a. angestrebt, den PKW-Verkehr so weit wie möglich aus dem Campus zu verbannen und einen möglichst „grünen Campus“ zu konzipieren. Der bisherige Parkplatz wird dafür an den Kreisel der Alfred-Herrhausen-Straße verlagert. In Zusammenarbeit mit der Stadt Witten wird die Anbindung der Universität an die Stadt mit Fahrradwegen aus der City aber auch öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich verbessert. Dafür wird z. B. die Taktfrequenz der Buslinie 371 deutlich erhöht. Auch die Baumaterialien für das neue Campusgebäude sollen so nachhaltig und „grün“ wie möglich sein, damit auch nachfolgende Generationen mit Stolz und gutem Gewissen auf „ihre Universität“ schauen können. Das Baubudget von 25 Mio. € muss jedoch eingehalten werden – dies bleibt für unsere private Institution zwingende Nebenbedingung. Läuft alles glatt, könnte Ende 2018 der erste Spatenstich erfolgen, sodass das Projekt noch 2020 abgeschlossen werden könnte. Dafür muss allerdings noch viel Arbeit geleistet werden. Formale Weichenstellungen erfolgen u. a. vom Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung Ende 2017. Wir freuen uns, wenn Mitarbeiter*innen und Studierende Lust haben, diesen Prozess aktiv zu begleiten und sich in bester Wittener Tradition einmischen. Melden Sie sich dafür gerne in der Abteilung Universitätsentwicklung!

ZBZ (v.l.), FEZ (v.r.), Hauptgebäude der UW/H (hi.)

Rund um die Uni

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MUT ZUR KOOPERATION Niklas Schomburg1, Laura van Beuningen2, Markus Tervoort3, Abbas Zhour4, Manuel Wurft5 Ein Studium oder Engagement an der Universität Witten/ Herdecke ist eine ‚gefährliche‘ Sache: Man kann etwas über sich selbst lernen. Im Studium fundamentale und in den vielen studentischen Initiativen tauschen wir uns mit anderen Disziplinen aus und lernen andere Blickwinkel kennen. Von Anderen zu erfahren, wie ihre Perspektiven auf eine Thematik sind, und zu verstehen, dass dies etwas mit der jeweiligen Ausbildung, Kompetenz und Denkstruktur zu tun hat, ist nur die halbe Wahrheit. Denn die Diversität zwingt mich zu der Frage, warum ich die Perspektive oder das Argumente des Gegenübers nicht auf dem Schirm gehabt habe. Hatte ich eine Lücke oder Schwäche in meiner Argumentation, meiner Kompetenz, meinem Denken? Sich dieser Frage zu stellen, erfordert Mut und bringe ich diesen auf, kann ich etwas über mich selbst lernen. Die angesprochene ‚Gefahr‘ in Witten. In einem Seminar komme ich noch glimpflich davon; ich kann mich auf meine eigene Position zurückziehen. Doch in einem Engagement im Team ist dieser Mut, die eigenen Schwächen einzugestehen, eine Grundvoraussetzung für die gemeinsame Zielerreichung. Peter Sereinigg formuliert treffend: „Kooperationen scheitern meist nicht am mangelnden Willen zur Zusammenarbeit, sondern an der Unfähigkeit, eigene Schwächen zu erkennen und ergänzende fremde Stärken zuzulassen.“ Diese Herausforderung in einem interdisziplinären Team erleben wir gerade in aller Intensität und Vielfältigkeit. Wir – das sind Niklas, Manuel, Abbas, Laura und Markus – bilden

1. 2. 3.

Studierender des B.A. Philosophie, Politik und Ökonomik Studierende des M.Sc. Psychologie Studierender des M.A. Philosophie & Kulturreflexion

ein Team aus Bachelor- & Masterstudiengängen mit drei Studenten der Wirtschaftswissenschaft, einer Studentin der Psychologie und einem Studenten der Kulturreflexion. Als diesjähriges studentisches Organisationsteam gestalten wir den 20. Kongress für Familienunternehmen – den größten Kongress dieser Art in Europa. Seit 20 Jahren kommen Familienunternehmer*innen aus dem deutschsprachigen Raum nach Witten, um hier in einer einzigartigen Atmosphäre von Herzlichkeit und Vertraulichkeit über die Herausforderungen und Chancen im Spannungsfeld von Familie, Eigentum und Unternehmen zu sprechen. Auch sie müssen sich der ‚Wittener Gefahr‘ stellen und so haben über 80 Familienunternehmer*innen gemeinsam in einem Online Workshop das Kernthema und letztlich den Titel des diesjährigen Kongresses herausgearbeitet, wie er wohl treffender nicht sein könnte: ‚Zeit des Umbruchs – Mut zur Kooperation‘. Für uns gilt es, bis zum 16. und 17. Februar 2018, für über 300 Teilnehmer*innen Programm und Rahmenprogramm des Kongresses, wie beispielsweise Workshops, Catering und Shuttleservice, zu organisieren und dabei das Budget im Blick zu behalten. Insgesamt eine vielfältige Aufgabe, die uns viel Theorie aus dem Studium in der Praxis anwenden lässt. Vor allem aber verlangt dieses Projekt eines von uns: den Mut offen im Team, mit den Familienunternehmer*innen, der Universität und den Studierenden mit den Stärken und Schwächen des Anderen umzugehen. Den Mut zur Kooperation zu haben.

4. 5.

Studierender des B.A. Business Economics Studierender des B.A. Philosophie, Politik und Ökonomik

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„Dass Menschen zu einer Lesung kommen, eigentlich sind das ungeheuerliche Verschiebungen im Weltgefüge.“

EIN LYRIKABEND MIT NORA GOMRINGER Vivien Beer

Studierende im M.A. Ethik und Organisation

Wolken ziehen über die Wittener Innenstadt, als sich am Abend des 27. April 2017 immer mehr Menschen vor der Stadtbibliothek in der Husemannstraße sammeln. Wenig später beginnt dort unter dem Titel „Ich bin doch nicht hier um sie zu amüsieren“ eine Lesung der schweizerisch-deutschen Autorin. Das Lesecafé füllt sich bis an die oberste Treppenstufe, als Nora Gomringer mit ihrem ersten Sprechtext beginnt. In einer blau leuchtenden Bluse, mit rotem Lippenstift und Creolen steht sie vor den Zuschauer*innen und verleiht ihren Texten unterschiedlichste Stimmen. Es wird laut und leise, einzelne Wörter werden sekundenlang gezogen, dann wieder fast verschluckt, gebrummt oder genuschelt. Es folgt eine Auswahl quer durch ihr Werk. Ihre The-

menschwerpunkte liegen in der Auseinandersetzung mit Verwandtschaft, Glauben, Medizin, Austausch mit anderen Künsten und im Erinnern, ihre Texte sprechen von Grenzen, Tabus, Brüchen. Floskeln und Redewendungen lehnt sie ab. Sie seien leer und nichtssagend. „Interessant ist doch, dass das, was uns berührt und in das wir uns verlieben, Menschen sind, die was ganz anderes sagen, die gegen die Floskel agieren. Das braucht eine besondere Haltung, Kraft und Phantasie.“ Nora Gomringer bildete den Auftakt der Reihe „Autorenlesungen“, die die Literaturprofessorin Julia Genz (Universität Witten/Herdecke) in Kooperation mit der Leiterin der Bibliothek, Christine Wolf, veranstaltet. Die Deutschschweizerin Gomringer ist nicht nur Künstlerin, sondern auch Direktorin des internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg. Ihr mit Preisen, darunter dem Bachmann-Preis, ausgezeichnetes Werk besteht aus Geschichten, Gedichten, Sprechtexten, Libretti, Essays und Radiostücken. Darüber hinaus ist sie u.a. als Musikerin tätig, dreht Filme zusammen mit Judith Kinitz. Mit Maren Adler entwirft sie das 3sat-Format „Lyrischer Zwischenruf“, veranstaltet Poesiefestivals und ist Jurorin in zahlreichen Gremien.

Rund um die Uni

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Die unterschiedlichen Texte wecken heterogene Stimmungen im Lesecafé. Als die Autorin Gedichte zum Holocaust vorträgt, wird es sehr ruhig, auch bei einem Gedicht über eine Herztransplantation. Doch als sie erzählt, wie es im Deutschabitur 2008 in Hamburg neben einem Gedicht von Goethe ausgewählt wurde und sie eines Tages eine Schülerin anrief, um sie unter Tränen zu fragen, ob sie denn mit ihrer Interpretation richtig gelegen hätte, geht ein Lachen durch die Reihen. In der Diskussionsrunde sind Nora Gomringers Antworten voll von eigener und fremder Lyrik, von Heine und Goethe. Der Leseabend endet mit einem Gedicht aus „Moden“ über die Verschleierung, gefolgt von Goethes „Du bist am Ende – was du bist. Setz dir Perücken auf von Millionen Locken. Setz deinen Fuß auf ellenhohe Socken. Du bleibst doch immer, was du bist.“ Bleibt noch Nora Gomringers Glaube an Veränderung...

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Wir suchen Sie als Förderer! STUDIUM FUNDAMENTALE Vielseitig studieren. Komplexe Realitäten begreifen. Verantwortung übernehmen. Förderer, die uns helfen  Persönlichkeiten zu prägen  Bildung zu fördern  Horizonte zu öffnen

Spendenkonto Universität Witten/Herdecke Konto 353 500 ∙ BLZ 430 609 67 GLS Bank Bochum IBAN: DE76 4306 0967 0000 3535 00 BIC: GENODEM1GLS Stichwort „Stufu 100“

Oder spenden Sie im Internet unter: www.uni-wh.de/spenden Selbstverständlich ist Ihre Spende steuerlich absetzbar.

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DIE BIBLIOTHEK WITTEN

– ein Kooperationspartner der UW/H stellt sich vor Foto: Jörg Fruck © Stadt Witten

Christine Wolf

Leiterin der Öffentlichen Bibliothek Witten

Die Bibliothek Witten teilt sich mit dem Märkischen Museum an der Husemannstraße 12 ein neues Gebäude. Die Bibliothek stellt Medien für alle Alters- und Zielgruppen bereit, ist ein Lernort mit zahlreichen Recherche- und Arbeitsplätzen sowie ein Ort der kulturellen Bildung und Begegnung mit hoher Aufenthaltsqualität. Da die Bibliothek mit dem Museum gemeinsam Teile des Gebäudes nutzt, wie etwa einen Seminarraum und eine umgewandelte Werkstatt als Makerspace und Raum für museums- und bibliothekspädagogische Angebote, entwickeln sich positive Synergien. Warum lohnt sich ein Besuch der Bibliothek für Mitarbeiter*innen und Student*innen der Universität Witten Herdecke auf jeden Fall? – Neben einer Vielzahl an Medien bietet sie ‚eine hohe Aufenthaltsqualität‘ mit Lesecafé, -treppe und -terrasse sowie einen Ort für Lesungen und andere Vortragsveranstaltungen. ‚Die Bibliothek funktioniert als Lernort‘ mit Studier- und Arbeitsplätzen sowie der Möglichkeit zur Gruppenarbeit. Sie verfügt über zahlreiche ruhige Arbeitsplätze mit und ohne PC und mit freier WLAN-Verbindung. Den Seminar-

raum können Lerngruppen nutzen, er kann aber auch als Veranstaltungsort für Gruppen bis zu 40 Personen dienen (Voranmeldung nötig). Der Makerspace eröffnet neue Möglichkeiten des kreativen Ausprobierens und Lernens. Zwei 3D-Drucker stehen kostenlos bereit. ‚Die erweiterten Öffnungszeiten‘ auch am Samstagnachmittag und Sonntag sind ideal zur Nutzung der Bibliothek als Lernort, aber auch für die Ausleihe und Rückgabe der Medien. ‚Die Bibliothek in Witten integriert sich – gemeinsam mit der UW/H – in die Stadtgesellschaft‘ und ist damit für die Bürger der Stadt ein Ort kultureller Bildung und Begegnung. Denn ‚Veranstaltungen in der Bibliothek‘ fördern den Dialog zwischen kulturinteressierten Bürger*innen sowie Student*innen und Lehrenden der UW/H. Ein sehr gelungenes Beispiele dafür war die von Frau Professor Genz initiierte Lesung von Nora Gomringer am 27. April 2017 im Lesecafé ‚Ich bin doch nicht hier, um Sie zu amüsieren‘, bei der die schweizerisch-deutsche Autorin vor 65 Zuhörern eindrucksvoll ihre Gedichte performte.

Rund um die Uni

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Am 11. Januar 2018 um 19.30 Uhr wird die Künstlerin Justyna Koeke eine Performance mit textilen Medien durchführen und anschließend kommentieren, für das Sommersemester 2018 ist die auf Deutsch und Japanisch schreibende Autorin Yoko Tawada eingeladen (der genaue Termin wird noch bekannt gegeben). In einer weiteren Veranstaltungsreihe zusammen mit Frau Genz, Let’s talk about text‘, werden literarische Neuerscheinungen, die für Diskussionsstoff sorgen oder bereits zu Lieblingsbüchern geworden sind, von und für Studierende(n) und Kolleg*innen vorgestellt und diskutiert. Diese Reihe startet am 16. November 2017 um 19.30 Uhr mit Christoph Ransmayrs Roman Cox oder der Lauf der Zeit – Literaturinteressierte sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren oder sich einfach anregen zu lassen. Mehr Informationen finden Sie online: www.bibliothekwitten.de oder www.facebook.com/bibliothekwitten

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Flucht / Migration

ES IST UNSERE VERANTWORTUNG Nils Luerweg

Studierender des B.A. Philosophie, Politik, Ökonomik

Die Initiative „Willkommen in Witten“ gründete sich im Zuge der „Flüchtlingskrise“. Zwei Jahre später haben sich die Herausforderungen verändert, ziviles Engagement bleibt aber unverzichtbar. Sommer 2017. Innerhalb der ersten sechs Monate haben rund 80.000 Flüchtende versucht, das vermeintlich rettende Ufer Europa über das Mittelmeer zu erreichen. Rund 2.000 Menschen sind im ersten Halbjahr 2017 im Mittelmeer umgekommen. Innerhalb der ersten sechs Monate haben knapp 100.000 Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt. Ende des Jahres werden es um die 200.000 sein, also im Bereich der von manchen politischen Akteuren ins Spiel gebrachten Obergrenze. Es ist verblüffend, wie geräuschlos, wie problemlos diese Zahl bewältigt wird, wenn gerade Wahlkampf ist und ranghohe Politiker davon sprechen, dass dies nun mal kein „Gewinnerthema“ sei. Zynisch kann man bemerken, dass schon per Definition die Begriffe Gewinn und Flucht nur schwer vereinbar sind.

Wie unvermindert aktuell das Thema Flucht ist, zeigt diese kurze Beschreibung. Sie ließe sich auf viele Seiten ausdehnen. Ebenso entscheidend und aktuell ist zudem das Themenfeld ,Integration‘. Wie tiefgreifend sich die Probleme darstellen, wie nah die Betrachtung des großen Ganzen Geflüchtete in Deutschland persönlich und täglich betrifft, lässt sich in der Arbeit mit Geflüchteten vor Ort in Witten täglich beobachten. Rund 1.000 Geflüchtete leben derzeit in der Stadt, die meisten von ihnen in Privatwohnungen, viele mit einem auf zwei oder drei Jahre befristeten Aufenthaltstitel. Nur wenige können mit einem dauerhaften Aufenthaltstitel sicher in die Zukunft planen. Die Folge einer restriktiven Rechtssituation und großer Differenzen in der Rechtsprechung zwischen verschiedenen Kommunen und Bundesländern führt bei vielen Beobachtern und Engagierten zu einem Gefühl von Willkür im Umgang mit dem Bleiberecht. Für die Betroffenen gestaltet sich neben den existenzentscheidenden Gängen zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auch der Umgang mit Kommunal- und Sozialämtern als äußerst herausfordernd. Wer einmal einen Bafög-Antrag gestellt hat, kann von der Papierlastigkeit,

Rund um die Uni

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Sprachregelung und Bearbeitungszeit deutscher Behörden ein Lied singen. Für Geflüchtete kommt zudem oftmals ein Sprachhindernis hinzu.

ben Menschen, die nach zwei Jahren in Deutschland zwar Sicherheit gefunden haben, dafür aber ihre Heimat aufgeben mussten?

Unsere Initiative „Willkommen in Witten“ versucht, in dieser Situation unsere neuen Mitbürger zu unterstützen. War der Fokus der Initiative in der Anfangszeit das Namensgebende „Willkommenheißen“, erweitert sich nun unser Handlungsfeld. So sehen wir uns heute unvermindert einem großen Bedarf an Sprachkursen und integrativen (Freizeit-)Projekten gegenüber, zugleich möchten wir in Kooperation mit der Refugee-Law-Clinic in Bochum aber auch Unterstützung in Rechtsfragen und Behördengängen geben. Im vergangenen Semester wurde zu diesem Zweck ein Rechtsberatungs-Workshop für interessierte Studierende und Bürger*innen angeboten. Den von der Stadt Witten unterstützten Kurs haben im Juli mehr als 30 Menschen abgeschlossen. Nun steht der nächste Schritt auf dem Weg zu einem Rechtsberatungsangebot an. Ab dem Herbst dieses Jahres soll an ein oder zwei festen Terminen in der Woche ein Angebot zur Rechtsberatung eingerichtet werden.

Ein wichtiger Teil der Arbeit bleibt es, Kontakt herzustellen und Freude zu schenken. Das „Weltkino“ im Roxi präsentiert monatlich Filme aus Herkunftsländern und in der Fußballgruppe powern sich Studierende und Geflüchtete einmal in der Woche so richtig aus. Zudem hat sich ein neues Team in der Freizeitgruppe zusammengeschlossen. So finden zur Sommerzeit regelmäßige Picknicks im Lutherpark statt; Spieleabende und Ausflüge sind geplant. Eine weitere Arbeitsstütze sind verschiedene Sprachkurse an vier Wochentagen. Für all diese Angebote sucht die Initiative motivierte Engagierte. Die „Flüchtlingskrise“ mag ein Stück weit aus den Medien verschwunden sein, real sind die Herausforderungen aber weder europäisch noch lokal gelöst. Zugleich wird es bei abnehmender Aufmerksamkeit für die Herausforderungen immer schwieriger, ausreichend Engagierte für die Arbeit mit Geflüchteten zu gewinnen.

Zugleich ändert sich in der Initiative auch Organisatorisches. Bereits am Anfang dieses Jahres haben Ramona Fricke, Julia Ebner und Dinah Rabe aufgrund ihres fortschreitenden Studiums die Organisation stückweise abgegeben. Die neuen Ansprechpartner Laura Pommerenke, Felix Birkner, Hauke Carmienke und Nils Luerweg wurden sogleich mit Problemen konfrontiert, die viele Initiativen in Witten beschäftigen. In einigen Untergruppen stellen sich Nachfolgefragen, andere brauchen finanzielle Unterstützung und Buchhaltung bleibt das Fremdwort aller Wittener Studierenden. Integrationsfragen betreffend war es zunächst erfreulich zu hören, dass die Stadt Witten nahezu alle Geflüchtete in privaten Wohnungen unterbringen kann. Doch wie spricht man die Menschen gezielt an, die sich im gesamten Stadtgebiet verteilt haben? Welche Bedürfnisse ha-

Durch die lokale Arbeit mit Geflüchteten in Witten schlug die Initiative von Anbeginn auch eine Brücke in die Wittener Zivilgesellschaft. Diese wird mit der Rechtsberatung und einer stärkeren Kooperation mit dem Help-Kiosk nun erneut gestärkt. Der Help-Kiosk in der alten Tankstelle am Rathaus ist längst eine Institution Wittener Bürgerengagements. Dreimal wöchentlich öffnen sich die Türen als zentrale, zivile Anlaufstelle für Geflüchtete der Stadt. Während Politik und Medien Integration und Flucht nicht weiter groß thematisieren, beschäftigen uns diese Fragen weiter. Und befreundete Institutionen zeigen, wie sie lokal gelöst werden können. Mit viel ehrenamtlichem Engagement, mit guter Kooperation und im ständigen Austausch mit Geflüchteten. Wenn das große System versagt, sind wir, die Zivilgesellschaft, in der Verantwortung.

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MEDITATION & ACHTSAMKEIT

Mitglieder der Arbeitsgruppe:

Felix Pouplier-von Bonin (Studierender im B.A. Psychologie und Psychotherapie) ∙ Barbara Ebner, Julia Münchbach, Marketa Pracharova (Studierende der Humanmedizin) ∙ Tobias Schneider (Studierender im M.A. Ethik und Organisation) ∙ Julia Krebber (Studierende im M.Sc. Eine Übersicht der Veranstaltungen im WS 17/18 Klinische Psychologie und Psychotherapiewissenschaft) ∙­ Dr. Terje Sparby (wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für an der Universität Witten/Herdecke Meditation und Achtsamkeit an der Universität Witten/Herdecke Meditation und Achtsa Grundlagen der Psychologie und Integriertes BegleitstuEine Übersicht der Veranstaltungen im WS 17/18 der Ve dium Anthroposophische PsychologieEine (IBAP))Übersicht ∙ PD Dr. Friedrich Edelhäuser, Diethard Tauschel (Kollegiale Leitung Inte­griertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin (IBAM) und Integriertes Begleitstudium Geisteswissenschaftliche Anthroposophische Psychologie (IBAP)) Grundlagen Psychologie & Philosophie (IBAM/P)

Anthropologie IV: Zum menschlichen Bewusstsein und den Grenzen des Lebens (IBAM/P)

MBSR-Kurs (RdS/IBAM/HSW)

Mitgefühlsmeditation (RdS)

Seminar “Spiritual Care” (UWE)

WahrneKmungspraktikum (UWE)

Einführung in die Meditation (RdS) Integrale Theorie, Kybernetik und Spiritualität, Organisation und (implizite) Ethik (Stufu)

Achtsamkeit durch Vitaleurythmie (IBAM/RdS)

Anthropologie Zum menschlic Bewusstsein u Grenzen des L (IBAM/P)

Die „Seelische Hausapotheke“ (Stufu/IBAP)

Hirnfunktion bei Meditation (Stufu)

Transparente, achtsame Kommunikation (Stufu)

MittagsMeditation (RdS)

Meditation & Aufmerksamkeitsübungen als Instrumente zur selbstgeführten Persönlichkeitsentwicklung (IBAM/P) Zentral

Achtsamkeitsmeditation & SamathaVipassana (HSW/RdS)

East meets West: Forschungsperspektiven auf Meditation & Achtsamkeit an der UW/H (Stufu)

Ärztlicher Schulungsweg (IBAM)

meditative Angebote

Biographiearbeit (IBAM/P)

Yoga (HSW/RdS)

Embody your mind (Stufu)

Praktisches Üben & Selbsterfahrung Theorie, Wissenschaft & Erkenntnis

Angebote mit meditativer Anwendung &Reflexion Angebote mit meditativen Aspekten

Seminar “Spiritual Care” (UW

WahrneKmungspraktikum (UWE)

Integrale Theorie, Kybernetik und Spiritualität, Organisation und (implizite) Ethik (Stufu)

Achtsamkeit durch Vitaleurythmie (IBAM/RdS)

Biographiearbeit (IBAM/P)

Co-Counselling – Training in emotionaler Kompetenz (Stufu)

Yoga

Embody your m (Stufu)

Praktisches Üben & Selbsterfahrung Theorie, Wissenschaft & Erkenntnis Therapie & Gesundheit

Meditation und Achtsamkeit roposophische Medizin bzw. Psychologie (IBAM/P) bereits gewinnen Meditation und Achtsamkeit gewinnen immer mehr an geTherapie reduktion, Schmerz- und Depressions & Gesundheit Relevanz und finden in diversen Therapien seit geraumer Zeit ein umfassendes Programm zum Thema sellschaftlicher lung Anwendung. Die Forschung der über 200 neue Pu Achtsamkeit und Meditation an. Auf derJährlich Sucheerscheinen nach einer zur Stressreduktion, Schmerz- und DepressionsbewältiMit dem Stufu-Thema „East meets W einerTherapien großen Bandbreite an Angeboten, hat gung als auch in Unternehmen Resilienzsteigerung und Relevanz Übersicht Meditation und Achtsamkeit gewinnenzur immer mehr an gesellschaftlicher und finden invon diversen zur Stress- und erforscht. Daneben bietet das Stu reduktion, Schmerz- und Depressionsbewältigung in Unternehmen zur Resilienzsteigerung und Persönlichkeitsentwicksich eine Arbeitsgruppe aus Studierenden und MitarbeitenPersönlichkeitsentwicklung Anwendung. als Dieauch Forschung Begleitstudium Anthroposophische M lung Anwendung. Die Forschung der Medizin, Neurowissenschaften und Psychologie befasst sich intensiv mit diesem Thema. zum Thema Achtsamkeit und Meditat den des IBAM-Curriculum-Komitees gebildet. Wir haben der Medizin, Neurowissenschaften und Psychologie befasst Jährlich erscheinen über 200 neue Publikationen. sich eine Arbeitsgruppe aus Studieren uns mitauch derfakultätsübergreifend Frage beschäftigt,diskutiert wie ein Meditationscurricusichdem intensiv mit diesem Thema. erscheinen über Frage beschäftigt, wie ein Meditations Mit Stufu-Thema „East meets West“Jährlich wird erstmalig Meditation an unserer Universität philosophische und praktische Ansätz und Daneben bietet das Stufu-Programm, der Raum der Stille (RdS), derlum Hochschulsport (HSW) Die und das ,ntegrierte aussehen kann. Grafik zeigt einen ersten Versuch, 200 erforscht. neue Publikationen. einen Zugang zu Meditation und Acht Begleitstudium Anthroposophische MedizinE]ZPsychologie (IBAM3) bereits seit geraumer Zeit ein umfassendes Programm theoretische, philosophische und praktische Ansätze zuMit dem Stufu-Thema „East meets West“ wird erstmazum Thema Achtsamkeit und Meditation an. Auf der Suche nach einer Übersicht von einer großen Bandbreite an Angeboten, hat sammenzutragen einenuns Überblick lig Meditation an unserer Universität auch fakultätsübersich eine Arbeitsgruppe aus Studierenden und Mitarbeitenden des IBAM-Curriculum-Komitees gebildet. und Wir haben mit der zu schaffen, um alle Frage beschäftigt, wie ein Meditationscurriculum aussehen kann. das Die Grafik zeigt einen ersten Versuch, theoretische, Interessierten einzuladen, einen Zugang zu Meditation und greifend diskutiert und erforscht. Daneben bieten philosophische und praktische Ansätze einen Überblick zuAchtsamkeit schaffen, um alle Interessierten einzuladen, zu finden oder ihre vorhandene Praxis und ihr Stufu-Programm, der Raum derzusammenzutragen Stille (RdS), derund Hocheinen Zugang zu Meditation und Achtsamkeit zu finden oder ihre vorhandene Praxis und ihr Wissen zu vertiefen. Wissen zu vertiefen. schulsport (HSW) und das Integrierte Begleitstudium Anth-

Öffentliche

VERANSTALTUNGEN UND VORTRAGSREIHEN

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Vortragsreihe

ANGEWANDTE KULTURREFLEXION Die Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale setzt mit ihrer Vortragsreihe die öffentliche Diskussion über ihren forschungsprogrammatischen Begriff der Kulturreflexion in Szene. Sie arbeitet am Beitrag der Kulturreflexion zur Bestimmung der gesellschaftlichen Lage des Menschen. Die eingeladenen hochprofilierten Referenten vertreten ausgearbeitete Positionen anwendungsbezogener Kulturtheorie und führen deren Leistungsfähigkeit vor.

Donnerstag, 09. November 2017 PD Dr. Wolfgang Fuhrmann Musikwissenschaftler Johannes Gutenberg-Universität Mainz 18.30 Uhr – 20.30 Uhr, UW/H-Campus, Raum E.110 Musik, Emotion und Subjektivität Dass Musik es in irgendeiner Weise mit Affekten, Leidenschaften, Empfindungen zu tun hat, ist ein Gemeinplatz, der sich freilich nicht mit einem Schulterzucken abtun lässt: Zu überwältigend ist die dafür existierende Evidenz, auch wenn sie nicht zu allen Zeiten und für alle musikalischen Kulturen in gleicher Weise gilt. Seit einigen Jahrzehnten ist das Interesse am Themenfeld Musik und Emotion" in Musikphilosophie und -psycho" logie neu erwacht. Dennoch werden viele grundlegende Fragen immer noch kontrovers diskutiert: Wie kann es sein, dass wir sagen, Musik sei (z. B.) traurig", wo es sich bei Mu" sik doch offenbar um kein fühlendes Lebewesen handelt? Wessen Gefühle kommen hier zum Ausdruck? Und vor allem: Wie ist es möglich, dass bloße Klänge" uns als ex" pressiv und auch als emotional affizierend erscheinen? Welches Konzept von Emotion liegt solchen Aussagen implizit

Donnerstag, 30. November 2017 Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal Professor für Literaturwissenschaft, Universität Bielefeld 18:30 Uhr – 20:30 Uhr, UW/H-Campus, Raum E.109 Gibt es Weltliteratur? Historisch betrachtet existiert kein weltliterarischer Kanon, weil es für ihn keine Institutionen oder Instanzen auf transnationaler Ebene gibt. Wir bewegen uns historisch und systematisch auf einem empirisch nahezu unmöglich zu vermessenden kulturellen Feld. Die Mehrzahl weltliterarischer Kanones haben die Gestalt (enger oder weiter)

zugrunde, und was lässt sich über Emotion" durch Musik " lernen? Ist es legitim, sich von Musik emotional bewegen zu lassen? Steht die Expressivität eines Musikstücks in irgendeiner Korrelation zu seinem ästhetischen Wert? Der Vortrag versucht sich diesem komplizierten Feld nicht über die Allgemeinheit philosophischer oder psychologischer Aussagen zu nähern, sondern über soziologische und (musik-)historische Konkretion. Er verfolgt die These, dass das spezifische Verständnis von musikalischer Expressivität, wie es die westliche Musikgeschichte seit dem Spätmittelalter geprägt hat, in engster Weise mit der gleichzeitigen kulturellen Privilegierung von Subjektivität (als Verschränkung von Innerlichkeitserfahrung und expressivem Verhalten) verbunden ist. Dies soll bis ins musikalische Material hinein verfolgt werden. Wie weit sich aus diesem historisch spezifischen Ansatz heraus anthropologisch verallgemeinerte Rückschlüsse ziehen lassen, lässt sich vorerst nur spekulativ beantworten. Für Studierende bietet Dr. Fuhrmann vom 10. bis 12. November in diesem Semester auch einen Workshop an, mit dem Titel: Vermischte Geschmäcker. Verhandlungen kultureller Identität in der Musikgeschichte (vgl. S. 90, Stufu/re, Phänomenologie der Musik).

nationaler Bildungsprogramme oder kommunizieren das (bisweilen widersprüchliche) Selbstverständnis nationaler kultureller Eliten über Literatur. Die Reichweite dieser Kanones ist durch zwei Dimensionen bestimmt: eine historische, die Literatur vergangener Epochen umfassende, und eine räumliche, bestimmte Länder und Sprachen ein- oder ausschließende. Weltliterarische Kanones sind weder historisch noch hinsichtlich der Selektionskriterien ohne ein (erstes) räumliches Zentrum, die europäische Kultur der Frühen Neuzeit, zu verstehen, auch wenn sich inzwischen radikale Veränderungen ereignet haben, die es darzustellen gilt. Als dritte, ordnende Dimension tritt die ästhetische Wertung hinzu.

Öffentliche Veranstaltungen und Vortragsreihen

Freitag, 01. Dezember 2017 Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal Universität Bielefeld, Professor für Literaturwissenschaft 10:00 – 12:00 Uhr, Raum: UW/H-Campus, Senatsraum 1.151 Dieses Veranstaltungsangebot richtet sich nur an Universitätsmitglieder und -angehörige Workshop: Das letzte Versprechen des Marxismus: Althusser 1966 Wer hatte in 1960ern Angst vor dem Strukturalismus? Der Befund ist eindeutig. Vor allem Marxisten sämtlicher Spielarten von den parteioffiziellen Dogmatikern bis zu Vertretern der Kritischen Theorie reagierten aufgeregt und ablehnend. Ihr Übergewicht auf der Kritikerseite ist ein Grund dafür, dass Althusser, der kommunistische Philosoph, der das Potential strukturalistischer Grundannahmen und Methoden erkannt hatte, besondere Aufmerksamkeit erfuhr. Versucht man der doppelten Angst, vor der Abweichung

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und vor dem Wagnis des Neuen, auf den Grund zu gehen, so enthüllt sie sich als Angst vor einer neuen Form des Denkens, die in den strukturalistischen Forschungen an Konkretion gewinnt. Ich möchte diese Form als einen Raum der Theorie bezeichnen, der sich zwischen Philosophie und disziplinärer Wissenschaft öffnet, auf ein geordnetes Ensemble von Allgemeinheiten abzielt und unterschiedliche Wissensgebiete zu analysieren erlaubt. Die strukturalistische Erzähltheorie ist dafür ein wirkungsmächtiges Beispiel. Und wiederum war es Althusser, der sich in seiner Vorlesung Philosophie und spontane Philosophie der Wis" senschaftler" (Schriften Band 4, Hamburg: Argument, 1985) systematisch mit dem Status von Theorie in unterschiedlichen Wissensformationen (in epistemologischer Tradition) auseinandergesetzt hat. Er hat diesen für die Geisteswissenschaften befreienden strukturalistischen Impuls ohne Abwehrreflexe für den Marxismus souverän aufgegriffen und mit dem Versprechen verbunden, dass er unter der Voraussetzung, dass er mit seinen ideologischen Prämissen bricht und sich zu einer Theorie weiterentwickelt, den Weg zu einer revolutionären Politik weisen könne.

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Interfakultäres Forschungskolloquium

EARLY BIRD LECTURES Ein Studium fundamentale von Dozent*innen für Dozent*innen – und die Universitätsöffentlichkeit ist herzlich eingeladen! Die Early Bird Lectures betreiben Grundlagenforschung im intellektuellen Austausch zwischen den Disziplinen. Sie interessieren sich für die Differenz und wechselseitige Anregung der Erkenntnismodalitäten von Wissenschaft, Kunst, Technik und Design.

Donnerstag, 19. Oktober 2017 Prof. Dr. Martin W. Schnell und Ph.D. Christine Dunger Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale Lehrstuhl für Sozialphilosophie und Ethik 08:30-10:00 Uhr, Senatsraum 1.151 Was Medizinstudenten von Ärzten halten und wie Ärzte wirklich sind Grundlage des Vortrags sind zwei Studien zu klinisch-ethischer Entscheidungsfindung. In der ersten Studie wurden Medizinstudierenden der UWH über mehrere Semester hinweg Fallbeispiele vorgelegt, auf deren Grundlage sie Entscheidungen zum weiteren Vorgehen (Therapieentscheidungen) treffen sollten. Hierbei zeigt sich, dass sich im Laufe des Studiums der Fokus von einer starken Beachtung ethisch relevanter und umweltbedingter Faktoren, hin zu einer immer mehr medizinisch fundierten Entscheidung verschiebt. Die Studierenden gehen in diesem Kontext auch zunehmend davon aus, dass medizinisch gut ausgebildete

Donnerstag, 30. November 2017 Prof. Dr. Tobias Esch Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin Professur für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung 08:30-10:00 Uhr, Senatsraum 1.151 Selbstheilung im (mit) System: Was ist Heilung, was ist Selbstheilung?

Ärzte für ihren Alltag eine hohe Entscheidungskompetenz besitzen. In der zweiten Studie wurde untersucht, mit welchen Werthaltungen Ärzte nichteinwilligungsfähigen Patienten begegnen und ob ihnen die gesetzliche Verankerung der Patientenverfügung und -rechte bei der Behandlung dieser vulnerablen Patienten Handlungssicherheit verleiht. Mithilfe einer Triangulation aus Faktoriellem Survey und qualitativen Interviews konnten so Einblicke in die ethischen Sicht- und Beurteilungsweisen von Ärzten gewonnen werden. Dabei zeigt sich, entgegen der studentischen Annahmen, dass sich praktizierende Ärzte in der Konfrontation mit Entscheidungen über den Therapieabbruch bei nicht-einwilligungsfähigen Patienten oft unsicher und gelegentlich sogar überfordert fühlen, obwohl sie gut ausgebildet und klinisch erfahren sind. Die beiden Studien werden kurz vorgestellt. Es folgt eine Diskussion, welche Widersprüche zu erkennen sind und was dies für medizinische Ausbildung und alltägliche Versorgung bedeuten mag.

Welche Rolle haben in Heilung und Selbstheilung der Arzt, Therapeut, Heiler einerseits und der Patient, Bürger, Mensch, das Selbst andererseits? Wir wollen uns diesen Aspekten aus medizinischer und aus neurowissenschaftlicher Sicht nähern. Dabei wird es (auch) um Hippokrates gehen, um Diät", um den dreibeinigen Stuhl, eine Mind-Bo" " dy-Connection", den Plazeboeffekt und um innere Reifungsprozesse. Hin zum Selbst?! Auch das Glück könnte eine Rolle spielen. Unglück? Mit System" werden wir re" den – und schauen. Der frühe Vogel hat einen frischen Blick!

Öffentliche Veranstaltungen und Vortragsreihen

Donnerstag, 11. Januar 2018 Prof. Dr. Werner Vogd Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale Lehrstuhl für Soziologie 08:30-10:00 Uhr, Senatsraum 1.151 Verschränkte Unbestimmtheiten: Quantenphysik beobachtet – und was wir aus ihrer Theoriebildung lernen können Die Quantentheorie konzeptualisiert ihre Gegenstände nicht mehr durch die Bewegung von Teilchen (beschrieben durch Differenzialgleichungen und der hiermit einhergehenden zeitlichen Kausalität). Zwei der wichtigsten Folgen aus dem Theorieentwurf sind die Unbestimmtheit von individuellen Systemen (schwächere Kausalität als in der klassischen Physik) und die Verschränkung von Quantenzuständen.

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Letzteres führt zu der Konsequenz, dass die resultierenden Systeme nicht durch eine zugleich realistische wie auch lokale Theorie beschrieben werden können (Einsteins „spukhafte“ Fernwirkung). Mittlerweile sind nicht nur viele der bizarren Konsequenzen der Quantentheorie experimentell bestätigt worden, sondern können in Anwendungen überführt werden (Stichworte sind: „entanglement swapping“, „Quantum teleportation“, „Quantum cryptography“ und „Quantum computing“. Im Juni 2017 hatte Werner Vogd die Chance, für zwei Wochen in der Arbeitsgruppe „Quantum Information and Foundations of Physics“ (Leitung Prof. Dr. Anton Zeilinger) zu hospitieren. In der anschließenden Forschung, aus der dieser Vortrag berichtet, stellt er einige grundlagentheoretische Experimente vor, um zwei Fragen aufzuwerfen: Was bedeutet dies für unser Verständnis von Realität? Können wir aus dem Theoriedesign der Quantentheorie etwas für unsere eigenen Forschungsfelder lernen?

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ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN Freitag, 29.09.2017 Dr. Alexander Jakobidze-Gitman Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Phänomenologie der Musik Vortrag mit Musik Warum war Lenin bereit, Beethovens Appassionata op.57 jeden Tag zu hören? Gesprächskonzert im Rahmen der Tagung Die Philo" sophie der Russischen Revolution. Ein Rückblick nach hundert Jahren"

Eine gemeinsame Veranstaltung der Universität Witten/Herdecke (Fakultät für Kulturreflexion) und der VHS Witten/Wetter/Herdecke 20.00 Uhr, Haus Witten in Witten Eintritt: 7,- € / 5,- € (Studierende)

OKTOBER

SEPTEMBER

der Fakultät für Kulturreflexion - Studium fundamentale Wintersemester 2017/2018

Sonntag, 01.10.2017 Dr. Eugen Drewermann Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller Vortrag

OKTOBER

11.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

OKTOBER

Luther wollte mehr – Was wollte er eigentlich?

Montag, 16.10.2017 Prof. Dr. med. Peter Selg, Professur für Anthropologische Grundlagen der Medizin, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Vortrag Therapeutischer Widerstand. Ita Wegman (1876-1843) und ihr Vorgehen in der Zeit des Nationalsozialismus. 3. Vortrag im Rahmen Reihe: „Bewusstseinsbildung  und Ethik anhand des Nationalsozialismus.“ 19.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

OKTOBER

"Die blauen Tage brechen an" – Theodor Storm in seinen Gedichten, Briefen und Novellen Eine Veranstaltung der Reihe „Geschichte in der Gegenwart – Entdecken, Wiederentdecken"

Mittwoch, 18.10.2017 Prof. Dr. Martin Woesler Professur für Literatur und Kommunikation in China Vortrag China kontrovers – Prosperierende Wirtschaft und hochgeschätzte Bildung in einem unfreien Land - Die Bürgeruniversität im Haus Witten -

Samstag, 21.10.2017 Inna Galatenko, Sopran Oleg Bezborodko, Klavier Walentin Sylwestrow, Komponist Kammermusikkonzert Walentin Sylwestrow. Werke für Gesang und Klavier Zum 80. Jubiläum des ukrainischen Komponisten 19.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

OKTOBER

OKTOBER

18.00 Uhr, Ruhr Universität Bochum, Musisches Zentrum Eintritt frei

Donnerstag, 19.10.2017 Blanche Kommerell, Schauspielerin Nina Aristowa, Musikerin Lesung mit musikalischer Begleitung

Dienstag, 24.10.2017 Mitglieder des Theaters der UW/H und Blanche Kommerell Szenische Lesung mit Musik Oh, wären mir Flügel gewachsen…!" " Selma Meerbaum-Eisinger, Ruth Rosenfeld, Hertha Kräftner und Anne Frank – Vier sehr junge Dichterinnen in der Zeit zwischen 1940-1947 20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

NOVEMBER

Dienstag, 07.11.2017 Doesjka van der Linden – Harfe Michael Kiedaisch – Vibraphon Kammermusikkonzert

ANTIGONE – EIN PROJEKT

19.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Halle Eintritt: 10,- € / 5,- € (ermäßigt)

Donnerstag, 09.11.2017 PD Dr. Wolfgang Fuhrmann Musikwissenschaftler, Johannes-GutenbergUniversität Mainz Vortrag

Freitag, 24.11.2017 Theater der UW/H unter der Leitung von Blanche Kommerell (Schauspielerin) Inszenierung ANTIGONE - EIN PROJEKT

Musik, Emotion und Subjektivität in der Vortragsreihe Angewandte Kulturreflexion" "

20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Halle Eintritt: 10,- € / 5,- € (ermäßigt)

Donnerstag, 16.11.2017 Prof. Dr. Julia Genz und Gäste: Prof. Dr. Dirk Rustemeyer und Studierende der Fakultät für Kulturreflexion (UW/H) Buchvorstellung und Diskussion

NOVEMBER

NOVEMBER

18.30 - 20.30 Uhr, Universität Witten/Herdecke, E.110 Eintritt: frei

20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Halle Eintritt: 10,- € / 5,- € (ermäßigt)

NOVEMBER

19.30 Uhr, Bibliothek Witten, Lesecafé Eintritt: frei

Montag, 20.11.2017 Prof. Dr. Reinhard Loske Professur für Politik, Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik Vortrag

Eine gemeinsame Veranstaltung der Universität Witten / Herdecke (Fakultät für Kulturreflexion) und der VHS Witten/Wetter/Herdecke 20.00 Uhr, Haus Witten in Witten Eintritt: 7,- € / 5,- € (ermäßigt)

Sonntag, 26.11.2017 Theater der UW/H unter der Leitung von Blanche Kommerell (Schauspielerin) Inszenierung ANTIGONE – EIN PROJEKT 20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Halle Eintritt: 10,- € / 5,- € (ermäßigt)

NOVEMBER

Geld soll dienen und nicht herrschen – Warum die ökonomische Bildung sich grundlegend ändern soll Die Bürgeruniversität, die Montagsreihe im Haus Witten

Samstag, 25.11.2017 Theater der UW/H unter der Leitung von Blanche Kommerell (Schauspielerin) Inszenierung ANTIGONE – EIN PROJEKT

Let's talk about text: Christoph Ransmayr - Cox oder Der Lauf der Zeit (2016)

NOVEMBER

Donnerstag, 23.11.2017 Theater der UW/H unter der Leitung von Blanche Kommerell (Schauspielerin) Inszenierung

In Miniaturen durch die Musikgeschichte Programm Duo Harfe/Vibraphon

NOVEMBER

NOVEMBER

NOVEMBER

Öffentliche Veranstaltungen und Vortragsreihen

Donnerstag, 30.11.2017 Prof. Dr. Klaus-Michael Bogdal Literaturwissenschaftler, Universität Bielefeld Vortrag Gibt es Weltliteratur? in der Vortragsreihe Angewandte Kulturreflexion" " 18.30 - 20.30 Uhr, Universität Witten/Herdecke, E.109 Eintritt: frei

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Viele Stimmen – ein Text. Polyphonie und Literatur Antrittsvorlesung

Eine gemeinsame Veranstaltung der Universität Witten / Herdecke (Fakultät für Kulturreflexion) und der VHS Witten/Wetter/Herdecke Vortrag

12.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Raum: E.109 Eintritt: frei

Mittwoch, 06.12.2017 Helge Antoni (Pianist) und Studierende der Universität Witten/Herdecke Konzert

17.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: 15 € / für Studierende, Schüler*innen und Geflüchtete freier Eintritt

JANUAR

DEZEMBER

19.30 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Halle Eintritt: frei

Dienstag, 12.12.2017 Lisa Hilgers (B.A KuRe, 8. Semester) und Studierende des Kurses Freude am Sprechen" " Beratung und Unterstützung : Blanche Kommerell Künstlerisches Projekt Hannah Arendt – Ein Mensch unter Menschen

JANUAR

18.00 Uhr, Historische Stadthalle Wuppertal, Eintritt: ab 15 € / für Studierende, Schüler*innen und Geflüchtete freier Eintritt

Donnerstag, 11.01.2018 Justyna Koeke Künstlerin Performance mit textilen Medien Skulpturen zum Anziehen

Großes Winterkonzert Gustav Mahler: Das klagende Lied (von 1898) und Antonin Dvorak: Te Deum op.102 (von 1892)

19.30 Uhr, Bibliothek Witten, Lesecafé Eintritt: frei

JANUAR

20.00 Uhr, Henrichshütte Hattingen, Werksstraße 31-33 Eintritt: 15 € / für Studierende, Schüler*innen und Geflüchtete freier Eintritt

Sonntag, 07.01.2018 Stephanie Lesch (Mezzosopran), Kinderchor Mahler­3.3, Frauenchor Mahler 3.3 und das junge orchester NRW Leitung: UMD Ingo Ernst Reihl Konzert Symphoniekonzert Mahler 3.3 Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 d-Moll

20:00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

Mittwoch, 13.12.2017 Myung-Hee Hyun (Sopran), Stephanie Lesch (Mezzosopran), Judith Schulze-Rohr (Alt), Wolfram Wittekind (Tenor), Rolf A. Scheider (Bass-Bariton) Chor und Orchester der Universität Witten/Herdecke Leitung: UMD Prof. Ingo Ernst Reihl Konzert

Sonntag, 17.12.2017 Myung-Hee Hyun (Sopran), Stephanie Lesch (Mezzosopran), Judith Schulze-Rohr (Alt), Wolfram Wittekind (Tenor), Rolf A. Scheider (Bass-Bariton) Chor und Orchester der Universität Witten/Herdecke Leitung: UMD Prof. Ingo Ernst Reihl Konzert Großes Winterkonzert Gustav Mahler: Das klagende Lied (von 1898) und Antonin Dvorak: Te Deum op.102 (von 1892)

Großes Klavierfest zu Nikolaus

DEZEMBER

Donnerstag, 14.12.2017 Prof. Dr. Julia Genz Professur für Literaturwissenschaft Vortrag

Das Ende der Arbeit im Mensch-Maschinen-Zeitalter? Die Bürgeruniversität, die Montagsreihe im Haus Witten

20.00 Uhr, Haus Witten in Witten Eintritt: 7,- € / 5,- € (ermäßigt)

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Montag, 04.12.2017 Dr. rer. pol. Sven Wilhelm Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft

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Donnerstag, 11.01.2018 Michael Kiedaisch (Musiker und Dozent) mit den Teilnehmer*innen des Seminars Klangperformance Neue Musik spielend hören lernen 21.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Halle Eintritt: frei

Freitag, 12.01.2018 Myung-Hee Hyun (Sopran), Stephanie Lesch (Mezzosopran), Judith Schulze-Rohr (Alt), Wolfram Wittekind (Tenor), Rolf A. Scheider (Bass-Bariton) Chor und Orchester der Universität Witten/Herdecke Leitung: UMD Prof. Ingo Ernst Reihl Konzert Großes Winterkonzert Gustav Mahler: Das klagende Lied (von 1898) und Antonin Dvorak: Te Deum op.102 (von 1892)

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20.00 Uhr, Unikat, Westfalenstraße 19, Witten Eintritt: frei

Donnerstag, 25.01.2018 Prof. Arndt Büssing, Prof. Tobias Esch, Prof. Johannes Michalak, Prof. Werner Vogd u.a Abschlussveranstaltung der gleichnamigen Seminarreihe East meets West – gelungener Dialog oder chronifiziertes Missverstehen

Symphoniekonzert Mahler 3.3 Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 d-Moll

Sonntag, 14.01.2017 Myung-Hee Hyun (Sopran), Stephanie Lesch (Mezzosopran), Judith Schulze-Rohr (Alt), Wolfram Wittekind (Tenor), Rolf A. Scheider (Bass-Bariton) Chor und Orchester der Universität Witten/Herdecke Leitung: UMD Prof. Ingo Ernst Reihl Konzert

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19.30 - 21.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, E.109 Eintritt: frei

20.00 Uhr, Philharmonie Essen Eintritt: ab 15 € / für Studierende, Schüler*innen und Geflüchtete freier Eintritt JANUAR

Dienstag, 23.01.2018 Die Teilnehmer*innen des „Selber-Schreiben”-Seminars unter Federführung von Ulrich Land Lesung und Präsentation der Texte aus dem Seminar Luftschloss - Eine Irrfahrt mit Texten

18.00 Uhr, Liebfrauenkirche in Holzwickede Eintritt: 15 € / für Studierende, Schüler*innen und Geflüchtete freier Eintritt

Samstag, 13.01.2018 Stephanie Lesch (Mezzosopran), Kinderchor Mahler­3.3, Frauenchor Mahler 3.3 und das junge orchester NRW Leitung: UMD Ingo Ernst Reihl Konzert

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17.00 Uhr, St.-Viktorkirche in Schwerte Eintritt: 15 € / für Studierende, Schüler*innen und Geflüchtete freier Eintritt

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Öffentliche Veranstaltungen und Vortragsreihen

Freitag, 26.01.18 Michael Kiedaisch (Musiker und Dozent) mit den Teilnehmer*innen des Seminars Konzert Musikclub Improvisation & Jazz 20.30 Uhr, Unikat Club Eintritt: frei

Großes Winterkonzert Gustav Mahler: Das klagende Lied (von 1898) und Antonin Dvorak: Te Deum op.102 (von 1892)

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Montag, 29.01.2018 Studierende aus den Kursen Schauspiel" und " Freude am Sprechen", Studierende von Helge Antoni " und Dagmar Linde Szenische Lesung mit Gesang und Musik – ein Balladenabend „Doch warn ich dich, dem Glück zu trauen“ aus Schillers „Der Ring des Polykrates“ 20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

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Dienstag, 30.01.2018 Blanche Kommerell und Mitglieder des Theaters der Universität Witten/Herdecke Theater „Warten auf Godot” Theaterstück von Samuel Beckett 20.00 Uhr, Universität Witten/Herdecke, Audimax Eintritt: frei

Studentische INITIATIVEN

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STUDENTISCHE INITIATIVEN Student*innen der Universität Witten/Herdecke können sich vielfältig engagieren! Neben der universitären Gremienarbeit gibt es zahlreiche studentische Initiativen, in denen Sie aktiv in und für die Gesellschaft mitwirken können. Ihre Mitarbeit wird von der Fakultät und Universität ausdrücklich begrüßt und gefördert und ist auch für Studienleistungen im Studium fundamentale anrechenbar. Mehr Informationen dazu können Sie dem Merkblatt „Stufu-Scheine für studentische Initiativen“ im UW/H-Intranet unter Kultur Informationen und Formulare entnehmen. https://intranet.uni-wh.de/intern/fakultaet-fuer-kulturreflexion/informationen-und-formulare/fuer-studierende

Unsere Initiativen stellen sich vor: AddAction AddAction hat es sich zum Ziel gemacht, einen Beitrag gegen Übergewicht im Kindesalter zu leisten und möglichst frühzeitig in der Entwicklung Impulse zu setzen. Unsere Aufgabe besteht jeden Donnerstag von 14:15-15:15 Uhr in der Prävention durch Förderung der aktiven Freizeitgestaltung, des Ernährungsbewusstseins und der sozialen Integration. ›› Termine: ›› Treffpunkt: ›› Kontakt: ›› Web:

Großtreffen am ersten Stufu-Mittwoch im WS 17/18 um 19:30 Uhr Raum 2.273 [email protected] [email protected] und [email protected] http://www.addaction.de

bdvb Hochschulgruppe Witten Der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V. steht seit 1901 für ein starkes Netzwerk kompetenter Ökonomen. An 20 Universitäten ist der Verband mit über 3000 studentischen Mitgliedern bundesweit vertreten. Nicht nur vielseitige Skills für den Berufseinstieg, sondern auch die Verknüpfung von VWL und Praxis stehen in unserer HG im Fokus. ›› Termine: ›› Kontakt: ›› Web:

Erstes Treffen am Dienstag, 17.Oktober Eric Lingen ([email protected]) Dilara Wiemann ([email protected]) www.facebook.de/bdvbwitten

Café im Kulturstall Das Café im Kulturstall auf dem Christopherushof ist ein Ort der Begegnung. Es gibt jeden Donnerstag herzhafte Quiches, Suppen, leckere Kuchen, Torten und Waffeln zu genießen. Jeden Mittwochabend wird dafür in entspannter Atmosphäre in der Hofküche gekocht und gebacken. Kommt vorbei! Wir freuen uns auf Euch!

›› Treffen: ›› Kontakt:

Mittwochs ab 17 Uhr in der Hofküche Donnerstags 12-17 Uhr im Kulturstall beides findet man, wenn man dem kleinen Pfad am Wendehammer der UWH folgt [email protected]

Das A und O – Organspende bewusst entscheiden Junge Initiative sucht tatkräftige Unterstützung! Unser Ziel ist es, rund um das Thema Organspende mit Vorurteilen aufzuräumen und Menschen zu informieren, um so eine bewusste und fundierte Entscheidung zu ermöglichen. Darum halten wir Vorträge und organisieren eine Diskussionsplattform, bieten aber auch interne Fortbildungen und spannende Veranstaltungen. ›› Termine: Erstes Treffen am Montag nach dem MdM 18:00 Uhr ›› Treffpunkt: Purkinje-Raum (2.273) ›› Kontakt: Saif Al Basri ([email protected]) Adrian Mak ([email protected])

Debating Society Debating is seeing more than the two sides of the coin but making an argument for the one and only truth - your side, obviously. This opens the opportunity to reevaluate positions and underlying beliefs in policy topics concerning (moral) philosophy in a practical and often provocative (because that makes it harder and also more fun) context. ›› Termine: ›› Kontakt:

Nach Abstimmung; je 1,5 Stunden Marla Hinkenhuis ([email protected])

Studentische Initiativen

denkleister – die studentische Unternehmensberatung der UW/H mitdenken. vordenken. nachdenken. querdenken. Mit Wertschätzung der Vergangenheit gestalten wir mit unseren Kunden die Zukunft. Wir bewegen uns dabei in dem Feld Consulting, das heißt: Wir begleiten Unternehmen, Organisationen und Kultureinrichtungen bei ihrer Entwicklung. Sei dabei und erprobe Deine theoretischen Kenntnisse in der Praxis! ›› Termine: 24. Oktober 2017, 19-21 Uhr Mal was Neues: Wir gehen Kegeln! ›› Treffpunkt: Gaststätte Ruhrstadt, Ruhrstr. 76A in Witten ›› Kontakt: Andreas Grießer, [email protected] ›› Web: www.denkleister.de oder facebook.com/ denkleister/

Erasmus Student Network Witten/Herdecke (ESN) Wir betreuen internationale Studierende, die an unserer Universität ein Auslandssemester oder sogar ihr ganzes Studium absolvieren. So organisieren wir zum Beispiel Stammtische, Koch- und Länderabende und Fahrten mit und für Internationals. Wir möchten jedem einzelnen von ihnen eine unvergessliche Zeit in Witten bereiten! ›› Treffen: Nach Vereinbarung ›› Kontakt: Ramona Szymczak ([email protected]) und Lisa Hilgers ([email protected]) ›› Facebook: https://www.facebook.com/esn.witten/ ›› Instagram: https://www.instagram.com/ rasmusvonderruhr/

Future Doctors Network Unsere Aufgabe ist die Verbesserung der praktischen Medizinerausbildung in Albanien. Thematische Schwerpunkte sind die praktischen Untersuchungskurse in den Fächern Orthopädie, Innere Medizin, Neurologie und Notfallmedizin. Bei unseren Treffen arbeiten wir an dem Kontakt nach Albanien, organisieren die nächsten Seminare und planen die zukünftigen Summerschools in Deutschland und Albanien. ›› Termine: Alle zwei Wochen donnerstags um 17:30 Uhr ›› Treffpunkt: Do., 12.10.2017 um 17:30 Uhr im [....] raum café ›› Kontakt: Cornelis Theuer ([email protected]) Hannah Erzinger ([email protected]) ›› Web: www.futuredoctorsnetwork.de

Gründergeist Wecke den Gründergeist in Dir. Gemeinsam machen wir uns auf die Reise und stärken in Projektarbeit unternehme-

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risches Selbstbewusstsein und den Mut, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Neben einem tollen Team erwarten Dich bei uns spannende Workshops, inspirierende Vorträge und ein sicheres Spielfeld zum Mitmachen und Ausprobieren Deiner Ideen. ›› Termine: Jeden Do 14:00 - 16:00 Uhr und nach Vereinbarung ›› Kontakt: Bayram Oruc und Tobias Seck [email protected] ›› Facebook: https://www.facebook.com/UWHGruender/

Hartmannbund an der UWH Der Hartmannbund setzt sich neben den Belangen von Ärzten mit sehr großem Engagement auch für die Interessen der Medizinstudierenden ein. Wir engagieren uns im Bereich der Lehre und vor allem der Rahmenbedingungen des Studiums auf Bundesebene und lokal. Hier organisieren wir z.B. berufspolitische Veranstaltungen. Wenn du Lust hast mitzugestalten und dich zu engagieren melde dich gern bei uns. ›› Termine: in Absprache 3x im Semester ›› Treffpunkt: Universität Witten/Herdecke ›› Kontakt: [email protected] [email protected] ›› Facebook: https://www.facebook.com/pg/ Hartmannbund.UWH ›› Web: http://www.medizinstudierende-im hartmannbund.de

Herzergreifend „Deutschland hat eine Laienreanimationsquote von 34 %, jedes Jahr könnten in Deutschland 10.000 Leben gerettet werden“ (BZgA). Wir wollen Schülerinnen und Schüler an Schulen für das Thema Wiederbelebung sensibilisieren, den Ernstfall proben und Ängste nehmen. Dafür suchen wir engagierte Studierende, besonders gerne mit Vorerfahrung aus medizinischen Berufen. ›› Termine: Jeden zweiten Donnerstag, dazu Schulungen nach Absprache ›› Kontakt und Anmeldung: [email protected]

Initiativ-Labor Mehr Engagement, mehr Projekte, mehr Nachhaltigkeit, mehr Gemeinsam! Wir vernetzen und vertreten die studentischen Initiativen, v.a. durch gemeinsame Coachings und Workshops. Außerdem möchten wir Nachhaltigkeitsthemen strategisch an der UW/H voranbringen und mit Projekten Veränderungen anstoßen, auch im Dialog mit der Stadt Witten.

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›› Kontakt: Domenik Treß und Milan Loose [email protected] und [email protected] ›› Facebook: https://www.facebook.com/initiativ.labor/

KörperlIch-Themenwoche Neue therapeutische Konzepte kennenlernen, die Verbindung von Körper und Geist erspüren und ganz viel Selbsterfahrung, das ist Ziel der KörperlIch-Themenwoche. Wir eröffnen einen Raum, in dem wertschätzende Begegnung und ein tiefer Austausch stattfinden kann und laden alle Interessierten dazu ein, gemeinsam zu erkunden, was es heißt, Mensch zu sein. ›› Datum: ›› Ort: ›› Kontakt:

19. - 25.03.2018 Universität Witten/Herdecke und Christopherushof [email protected]

kultur.moment kultur.moment ist eine Initiative, die jedes Semester einen Thementag zu aktuellen Fragen der Kulturreflexion veranstaltet. Dazu laden wir drei Referenten aus Berufsfeldern der kulturellen Arbeit ein. Diese halten einen 15 min. Vortrag, der in groben Zügen ihre Positionen darstellen soll. Die Veranstaltung lebt durch die Diskussion zwischen den Anwesenden. Das Team sucht noch Verstärkung. ›› Mehr Infos: https://www.facebook.com/Kultur.moment ›› Kontakt: [email protected] oder [email protected]

L’appel Deutschland e.V. Moderne Entwicklungszusammenarbeit kommt aus Köln: Bei L’appel setzen junge, engagierte Menschen innovative Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Local Empowerment in Ruanda und Sierra Leone um. Wir brechen alte Konzepte auf und denken sie gemeinsam mit den Menschen vor Ort neu. Ein Appell kann die Welt verändern – daran glauben wir. Neugierig? Wir sind auf der Suche nach engagierten Mitstreitern, die sich mit Vorerfahrung langfristig bei uns einbringen. ›› Kontakt und mehr Infos: www.lappel.de ›› Bewerbungen mit Lebenslauf an: Christoph Lüdemann [email protected].

Mit Sicherheit Verliebt (MSV) Denkt auch Ihr, dass heutzutage Lehrer alleine nicht mehr in der Lage sind, Kinder auf ein „normales“, verantwortungsvolles Sexualleben vorzubereiten? In Schulungen der 6. bis 8. Klassen setzen wir uns zusam-

men mit Schülern mit den Themen „Pornografie“, „Verhütung“, „Geschlechtskrankheiten“ und dem „Ersten Mal“ auseinander. ›› Termine: Jeden 2. Donnerstag um 17:15 Uhr ›› Treffpunkt: Universität Witten/Herdecke, Rotes Sofa ›› Kontakt: Patrick Leißa und Max Knocks: [email protected]

Model United Nations 2018 in New York City! Mehr als 5000 Delegierte aus allen Teilen der Erde, über 20 verschiedene Komitees, überragende Diskussionen und jede Menge Spaß. Das ist die MUN in New York! Wie in den letzten elf Jahren werden wir auch 2018 an einer der größten UN-Simulationen für Hochschulen teilnehmen. Du hast Interesse an internationaler Politik und den UN? Dann bewirb dich! ›› Termine: ›› Kontakt: ›› Web:

17.10.2017 erstes Infotreffen danach wöchentliche Vorbereitung als Stufu-Kurs, nähere Informationen per Mail Simon Stolz · [email protected] Paul Butzlaff · [email protected] Marla Hinkenhuis · [email protected] https://www.mun-witten.de/ oder https://www.facebook.com/munwitten/

oikos Witten/Herdecke e.V. oikos setzt sich mit vielfältigen Projekten inner- und außerhalb der Universität für Nachhaltigkeitsthemen ein. Seit 2007 organisieren wir u.a. jährlich die oikos Winter School, eine internationale Konferenz für Studierende. Schreib uns, wenn auch du dich für Nachhaltigkeit engagieren möchtest! ›› Treffen: 17.10.17 um 18:00 Uhr im raum […] ›› Kontakt: [email protected] ›› Facebook: www.facebook.com/oikosWittenHerdecke/

Plurale Ökonomik Witten/Herdecke Ziel der „Plurale Ökonomik Witten/Herdecke“ ist es, der Vielfalt ökonomischer Theorien Raum zu geben und Lösungswege für aktuelle gesellschaftliche Probleme aufzuzeigen, die über die neoklassische Modellökonomik hinausgehen. Momentan organisieren wir in Zusammenarbeit mit dem Wittener Institut für institutionellen Wandel (WIWa) eine Vortragsreihe. Wir freuen uns auf neue Mitglieder! ›› Kontakt:

[email protected] und [email protected]

Studentische Initiativen

Raum der Stille an der UW/H Die UW/H hat mit einem Team aus Studierenden und Mitarbeiter*innen einen „Raum der Stille“ eingerichtet, um dem stets hektischen Unialltag zu begegnen. Dieser Raum stellt eine Einladung zum Meditieren, zum Innehalten oder Entspannen dar. Ob durch Yoga, Powernap oder Entspannungsübungen, ob einzeln oder gemeinsam: Der Raum der Stille dient dazu, sich selbst zu begegnen, zu spüren und neue Energie zu schöpfen.

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Sommerakademie für Integrative Medizin: From HOW to NOW! Die Sommerakademie bietet Dir zu grundlegenden Fragen der integrativen Medizin, zu verschiedenen medizinischen Systemen und Therapieverfahren Workshops, Vorträge, Erfahrungsmöglichkeiten und Denk-Räume. Triff gleichgesinnte Menschen und schaue, wie Du aus Deinem Alltag heraus etwas für Dich mitnehmen und Dich einbringen kannst: From HOW to NOW!

›› Termine: Der Raum der Stille steht seinen Mitgliedern immer zur Verfügung (Zugang über Smartcard). Angebote laut Veranstaltungskalender. ›› Treffpunkt: Raum der Stille (Raum 2.271, 2. O.G., über dem Audimax) ›› Kontakt: [email protected] ›› Weblink: www.facebook.com/raumderstilleUWH

›› Termine: 19.-26. August 2017 ›› Treffpunkt: Universität Witten/Herdecke, Campus ›› Kontakt: [email protected] oder [email protected] ›› Web: http://www.medizinmitherzundhand.de/ startseite.html ›› Facebook: https://www.facebook.com/ medizinmitherzundhand/

Repaircafé Witten

Unikat e.V.

Das Repaircafé Witten besteht aus Studierenden der UW/H und der RUB, sowie Schülern und Menschen aus Witten und Umgebung, die gerne basteln und lieber reparieren als wegzuwerfen. Neben dem selbstständigen Reparieren (keine Sorge, es schaut euch jemand über die Schulter), kann man hier auch Kaffee und Kuchen genießen und ein bisschen klönen.

Getreu dem Motto ‚Kultur. Leben. Club‘ haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, kulturelles Leben in Witten durch unsere ‚Bierabende‘, Ausstellungen, Partys etc. zu stärken. Dabei steht unter anderem im Mittelpunkt, den Studierenden einen Treffpunkt außerhalb der Uni zu bieten sowie Stadt und Uni zu vernetzen.

›› Termine: Erster Sonntag im Monat im raum [….] Wiesenstraße 25, Witten; Dritter Sonntag im Monat im Gemeindehaus in Witten Bommern, Goltenkamp 2 ›› Kontakt: [email protected] ›› Facebook: https://www.facebook.com/repaircafewitten

Rock Your Life! Witten Wir sind eine studentische Initiative die ein eins-zu-einsMentoring-Programm zwischen Hauptschülern und Studenten organisiert, um sich für mehr Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und gesellschaftliche Zusammenhalt einzusetzen. Als Mentor wirst Du gemeinsam mit Deinen Schüler*innen an ihren Träumen, Visionen und Potentialen arbeiten. Wir suchen Mentoren, aber auch Leute die im Organisationsteam mitarbeiten um unser Vereinsleben zu ermöglichen. ›› Termine: jede Woche/jede zweite Woche, nach Absprache der erste Infoabend wird in der Woche nach dem MdM stattfinden. ›› Kontakt: [email protected] / Fabiola Heuer [email protected] ›› Website: https://rockyourlife.de/standort/witten/ unser-verein ›› Facebook: https://www.facebook.com/ rockyourlife.witten/

›› Teamsitzung: montags 19 Uhr, Westfalenstraße 19 (Bitte um vorherige Kontaktaufnahme) ›› Termine: Bierabende: Jeden Mittwoch im Semester ab 19 Uhr ›› MdM-Party: 12.10.17, 22:00 Uhr, WERK°STADT ›› Kontakt: [email protected] Mithelfen: www.unikat.events/helferpool ›› Web: www.unikat.events/

Verein für musikalische Praxis Witten/Herdecke e.V. Wir haben uns gegründet, um die musikalische Praxis an der UW/H studentisch zu organisieren, finanziell zu fördern und institutionell zu verankern. Wir akquirieren Fördermittel, unterstützen damit Musikunterricht für Studierende und organisieren Konzerte. Schwerpunkte: Klavier (u.a. Helge Antoni), Gesang (u.a. Dagmar Linde) und Kammermusik Du willst diese Ziele auch unterstützen? Besuch uns auf dem MdM, im Netz oder im Konzert! ›› Kontakt: ›› Web: ›› Facebook:

[email protected] www.sites.google.com/view/vmpwh https://www.facebook.com/pg/ VmPWittenHerdecke

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Wanderful (Englandprojekt) Hauptschule mal anders. Im fünften Jahr nun widmen wir uns mit den Schüler*innen einer Bochumer Hauptschule der 7.-10. Klasse wöchentlich dem Thema England mit all seinen Facetten. Es ist die Vorbereitung auf das Highlight des Projekts: die von uns Studierenden organisierte, 10-tätige Wanderung in England im Juni 2018. Raus aus der Schule – rein in die Natur. Und das alles ohne Handys. ›› Termine: Termin für ein erstes Infotreffen wird am MdM bekannt gegeben ›› Mitglieder: Wir suchen für das neue Schuljahr 2017/18 engagierte Studierende, die motiviert sind, mit Jugendlichen zu arbeiten und dieses Projekt zu organisieren ›› Kontakt: [email protected] ›› Facebook: www.facebook.de/Englandprojekt2017 ›› Website: https://englandprojekt2017unserblog. jimdo.com

Weltgesundheit Wie sieht Medizin/Psychologie in anderen Gesundheitssystemen aus? Wie sinnvoll ist humanitäre Hilfe oder Entwicklungszusammenarbeit? Welche Auswirkungen hat mein Leben in Deutschland auf Menschen in anderen Ländern? Wir organisieren auch im kommenden Semester wieder eine Vortragsreihe, Workshops und Vorlesungen zu global-gesundheitlichen Themen und freuen uns sehr über frische Ideen! ›› Kontakt: ›› Web:

[email protected] https://www.facebook.com/Weltgesundheit/

WIR TANZEN* Wie (er)leben wir Tanzkunst? *Elemente der Improvisation, des zeitgenössischen Tanzes und alle spontanen Tanz- und Performance-Impulse können sich im Raum entfalten. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit verschiedenen Bewegungsqualitäten, inneren Bildern und tänzerischen Fragestellungen. Körperbewusstsein in der Bewegung oder Begeisterung für Improvisation sind gute Mitbringsel.

Einführung, welche Basics und Inspiration für das gemeinsame Tanzen vermittelt. ›› Termine: Jeden 4. Sonntag außer im Dezember; 22.10. / 26.11. / 28.01. / 25.02. / 25.03. Einführung 16:00-17:00 Uhr; JAM 17:00- 19:30 Uhr ›› Treffpunkt: Unikat, Spiegelsaal (Westfalenstraße 19) ›› Kontakt: Barbara Ebner, [email protected] ›› Facebook: www.facebook.com/CI.Witten/

Willkommen in Witten Rund 1000 Geflüchtete leben derzeit in Witten. Wir engagieren uns dafür, dass unsere neuen Mitbürger*innen in die Mitte unserer Gesellschaft aufgenommen werden und bieten Sprachkurse, Freizeitaktivitäten, Gesprächsangebote, Rechtsberatung und vieles mehr an. Dazu suchen wir jederzeit kreative Ideen und motivierte Engagierte! ›› Infotreffen: 24. Oktober, 20 Uhr Unikat ›› Web: https://www.facebook.com/ willkommeninwitten/ ›› Kontakt: [email protected]

WORTSTARK „Guten Tag, wie geht es dir?“ sagen, einen Kaffee beim Bäcker bestellen oder kleine Unterhaltungen führen. Dies sind nur die ersten Schritte, die Studierende der Initiative WORTSTARK gemeinsam mit geflüchteten Menschen versuchen. Jedes Semester organisiert die Initiative Deutschkurse in der VHS Witten und in Herdecke und sucht dafür Lehrer*innen. ›› Infotreffen: 24.10.2017 um 20:00 Uhr im Unikat (von Willkommen in Witten) ›› Unterrichtstermine: Witten/Annen: montags und mittwochs, 15:30-17:00 Uhr ›› Herdecke: dienstags und donnerstags, 17:00-19:00 Uhr ›› Kontakt: Yanika Meyer-Oldenburg [email protected]

›› Termine: Jeden Donnerstag 17:00-19:00; Gruppenfindungstreffen 19.10.17 ›› Treffpunkt: Unikat, Spiegelsaal (Westfalenstraße 19) ›› Kontakt: Julia Krebber & Barbara Ebner oder [email protected]

WIR TANZEN* Wittener Contact-Improvisations-JAM *Als Übungs- und Forschungsraum von freiem Improvisations-Tanz mit und ohne Berührung gibt es seit Oktober 2014 die Wittener JAM mit Live Musik. Sie erfreut sich vieler Bewegungsbegeisterten aus Witten und Umgebung. Wechselnde Dozenten beginnen mit einer einstündigen

Weitere studentische Initiativen findest Du auch auf der UW/H-Webseite: https://uni-wh.de/initiativen

Sprachkurse

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SPRACHKURSE AN DER RUB im Wintersemester 2017/2018

Wie in den vergangenen Semestern können Sie als UW/H-Studierende auch in diesem Semester wieder das breit gefächerte Sprachkursangebot des Zentrums für Fremdsprachenausbildung (ZFA) an der Ruhr-Universität Bochum nutzen.

Für das Erlernen von Fremdsprachen können UW/H-Studierende das breit gefächerte Sprachkursangebot des Zentrums für Fremdsprachenausbildung (ZFA) an der Ruhr-Universität Bochum nutzen: http://www.ruhr-uni-bochum.de/zfa Bitte informieren Sie sich auf den Internetseiten des ZFA über die Kurszeiten und Termine für die Einstufungstests: http://www.zfa.ruhr-uni-bochum.de/lehre/einstufung/ termineeinstufungen.html.de

Dort finden Sie auch einen Link zur Anmeldung, der extra für die UW/H-Studierenden eingerichtet wurde: http://www.zfa.ruhr-uni-bochum.de/lehre/fristen/ index.html.de Der Link wird ab Ende Juli aktiv sein. Die Bewerbung wird bis 12.10.2017, 23.59 Uhr laufen, Kursbeginn ist der 16.10.2017. Weitere Anfragen richten Sie gerne an [email protected]

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Lernen Sie doch einfach mal...

CHINESISCH!

Seit dem vergangenen Jahr können Studierende aller Fakultäten 2 oder 3 Stunden wöchentlich Chinesisch lernen. Bitte melden Sie sich frühzeitig unter martin.woesler@ uni-wh.de an. Studierende und Dozentin legen die Termine erst fest, sobald die Stundenpläne stehen (im Oktober 2017).

Die drei Kurse des vergangenen Semesters werden fortgeführt, sodass für Studierende jeden Levels etwas dabei ist. Das taiwanische Bildungsministerium sponsert den Sprachkurs, Studierende können kostenfrei teilnehmen. Der Sprachunterricht ist Teil des Angebots der „Professur Literatur und Kommunikation in China“, die neben den Sprachkursen jedes Semester 2-3 China-bezogene Lehrveranstaltungen anbietet. Der Sprachkurs wird zunächst bis Ende Sommersemester 2018, bei guter Nachfrage ggf. auch länger angeboten. Chinesisch für Anfänger I, Dozentin: Wu Jo-yu wöchentlich 3 Std. - Ort und Zeit n.Vb. (keine CPs)*

Chinesisch für Anfänger II, Dozentin: Wu Jo-yu wöchentlich 2 Std.– Ort und Zeit n.Vb. (keine CPs)* Chinesisch ist eine im Berufsleben zunehmend wichtige Sprache und entgegen anderslautenden Mythen zumindest mündlich einfach zu erlernen. Dieser Kurs richtet sich an Studierende, die einfache Gespräche auf Chinesisch führen können wollen. Innerhalb eines Semesters kann man im Rahmen des A1-Niveaus einfache Sätze formulieren und verstehen sowie einfache Fragen stellen und beantworten. Chinesisch ist nicht mit westlichen Sprachen verwandt, daher ist es eine neue Lernerfahrung. Im Chinesischen gibt es nur etwas über 50 An- und Auslaute, die man zu 500 Silben kombinieren kann. Diese aber können eine unterschiedliche Bedeutung erlangen, auch durch (maximal fünf) unterschiedliche Betonungen. Die Schriftsprache ist tatsächlich schwieriger als z.B. bei europäischen Sprachen. Chinesisch ist die Muttersprache von etwa 1 Milliarde Menschen, zum Vergleich: Englisch von ca. 400 Millionen. Trotz enger Verflechtungen Deutschlands mit China lernen bisher nur wenige Deutsche Chinesisch. Vor allem mit erwachsenen Chinesen kann man häufig nur auf Chinesisch kommunizieren. Das Lehrmaterial ist bei der Dozentin erhältlich. Bei Inte­ resse wird im Anschluss in den Semesterferien ein Kurztrip nach China oder Taiwan (Hin- und Rückflug ca. 750 Euro) angeboten.

Chinesisch für Fortgeschrittene II, Dozentin: Wu Jo-yu

einen Kurs besucht haben, in China waren und die Sprache etwas erlernt haben oder sich anderweitig erste Chinesisch-Kenntnisse angeeignet haben. Insbesondere im Hinblick auf die Anwendbarkeit im Berufsleben baut die Dozentin auf individueller Basis auf diesen Grundkenntnissen auf. Der Schwerpunkt liegt auf der Konversation und dem Verständnis von Kurztexten im Internet, insbesondere in Chats. Nach einem Semester sollen sich die Teilnehmer über Grundkenntnisse hinaus einfach verständigen können. Während die mündliche Sprache im Vergleich zu europäischen Sprachen mit vergleichbarem Aufwand zu erlernen ist, ist die chinesische Schriftsprache tatsächlich schwieriger. Die Konversationen sind zwar neben der Transkription (Hanyu Pinyin) auch mit Schriftzeichen unterlegt, diese bilden jedoch keinen Schwerpunkt im Unterricht. Das Lehrmaterial ist bei der Dozentin erhältlich. Bei Interesse wird im Anschluss in den Semesterferien ein Kurztrip nach China oder Taiwan (Hin- und Rückflug ca. 750 Euro) angeboten.

Chinesisch für Profis II, Dozentin: Wu Jo-yu wöchentlich 2 Std. – Ort und Zeit n.Vb. (keine CPs)* Dieser Kurs ist für Studierende, die schon fortgeschrittene Kenntnisse im Chinesischen haben. In diesem Kurs können die Studierenden ihren Vokabelschatz erweitern. Sie erlernen auch schwierigere grammatische Konstruktionen und setzen sie direkt in Gesprächssituationen ein. Die Dozentin generiert das Lehrmaterial tagesaktuell aus dem Internet oder anderen Medien. Sie verzichtet weitgehend auf Transkriptionshilfen und Lehrbuchtexte. Es gibt sowohl Texte mit Lang- wie mit Kurzzeichen. Die Studierenden lernen, sich sicher nicht nur über einfache Sachverhalte auszutauschen, sondern zu argumentieren und auf Gegenargumente einzugehen. Die Studierenden schlagen Themen vor, die sie interessieren, und danach sucht die Dozentin auch erste fachsprachliche Texte aus. Die Studierenden bereiten kurze Impulsreferate zu einzelnen Themen vor, die sie für die Kommilitoninnen und Kommilitonen aufarbeiten, im Unterricht präsentieren und diskutieren. Das Lehrmaterial ist bei der Dozentin erhältlich. Bei Interesse wird im Anschluss in den Semesterferien ein Kurztrip nach China oder Taiwan angeboten (Hin- und Rückflug ca. 750 Euro).

wöchentlich 2 Std. – Ort und Zeit n.Vb. (keine CPs)* Dieser Kurs richtet sich an Studierende, die schon Grundkenntnisse im Chinesischen haben, sei es, dass sie schon

*Bitte beachten: Diese Kurse sind nicht curricular verankert und somit auch nicht als Leistung für Ihr Studium anrechenbar. Sie erhalten keine Credit Points.

Lehr-

veranstaltungen

Course

descriptions

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INHALTSVERZEICHNIS Lehrveranstaltungen Einladung zum Semesterauftakt / Markt der Möglichkeiten

S. 073

Anmeldung zu den Seminaren

S. 073

Studium fundamentale

S. 074

Stufu plus

S. 101

Lehrveranstaltungen in Englisch / Courses in english

S. 103

Orientierungsstudium Kultur und Gesellschaft

S. 105

B.A. Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis

S. 105

B.A. Philosophie, Politik und Ökonomik

S. 120

M.A. Philosophie und Kulturreflexion

S. 128

M.A. Ethik und Organisation

S. 132

M.A. Doing Culture, Bildung und Reflexion kultureller Prozesse

S. 134

Doktorandenkolloquium

S. 138

SEMESTERZEITEN im Wintersemester 2017/2018

• Beginn der Lehrveranstaltungen: 09.10.2017 • Letzter Lehrveranstaltungstag: 02.02.2018 • Weihnachtspause: 25.12.2017–05.01.2018

Lehrveranstaltungen / Courses

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EINLADUNG

zum Semesterauftakt / Markt der Möglichkeiten

12. Oktober 2017 / 10.00 – 13.00 Uhr / Audimax und Halle

Die Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale lädt alle Studierenden und Dozierenden herzlich zum feierlichen Semesterauftakt und dem Markt der Möglichkeiten ein. Das Semester beginnt mit der Begrüßung durch den Dekan der Fakultät für Kulturreflexion und dem Präsidenten der UW/H sowie einem musikalischen Rahmenprogramm. Für alle Studienanfänger schließt im Audimax eine Einführungsveranstaltung zum Studium fundamentale an. In der Halle beginnt derweil bereits der Markt der Möglichkeiten. Hier stellen sich die studentischen und freien Initiativen vor,

um über ihre Arbeit zu berichten und für neue Mitglieder werben. Darüber hinaus informieren Dozent*innen des neuen Semesters über ihre Veranstaltungen und stehen für persönliche Gespräche zur Verfügung.

ANMELDUNG zu den Seminaren

Wöchentlich stattfindende Veranstaltungen Bitte melden Sie sich zu den Veranstaltungen, die im WS 2017/18 wöchentlich stattfinden, über die Warteliste in UWE an. Lesen Sie in der Veranstaltungsankündigung nach, ob es Teilnahmebeschränkungen gibt und wie Sie gegebenenfalls einen Platz im Seminar erhalten können.

Abkürzungen ›› Stufu Studium fundamentale

Die definitive Anmeldung zur Veranstaltung (Fixplatz) erfolgt in den ersten Sitzungen des Seminars selbst, wenn Sie sich entschließen, an einem Seminar teilzunehmen. Gehen Sie also nach Maßgabe der Ankündigung zum ersten Veranstaltungstermin und tragen Sie sich in die Teilnahmeliste ein.

›› Stufu/kom Studium fundamentale, Bereich kommunikative Kompetenz

Blockseminare Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme verbindlich bis spätestens zwei Wochen vor Seminarbeginn mittels persönlicher Unterschrift im Sekretariat Studium fundamentale, Raum: E.126. Gegebenenfalls greifen weitere Teilnahmevoraussetzungen, die im Ankündiungstext in UWE beschrieben sind. Kreditpunkte Über die Kreditpunktvergabe in den Veranstaltungen des Stufu informiert das Merkblatt „SCHEINE im Studium fundamentale“, über die Kreditpunktevergabe in den Studiengängen der Fakultät für Kulturreflexion bzw. im gemeinsamen mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät durchgeführten B.A. Philosophie, Politik und Ökonomik informieren die entsprechenden Modulhandbücher und Studienordnungen.

›› Stufu/re Studium fundamentale, Bereich reflexive Kompetenz

›› Stufu/kü Studium fundamentale, Bereich künstlerische Kompetenz ›› IBAM Integriertes Begleitstudium anthroposophische Medizin ›› B.A. KuRe B.A. Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis ›› B.A. PPÖ B.A. Philosophie, Politik und Ökonomik ›› M.A. KuRe M.A. Philosophie und Kulturreflexion ›› M.A. E&O M.A. Ethik und Organisation ›› M.A. DC M.A. Doing Culture. Bildung und Reflexion kultureller Prozesse

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Lehrveranstaltungen im

STUDIUM FUNDAMENTALE STUFU: BEREICH REFLEXIVE KOMPETENZ Stufu/re: Disability Studies Dr. Carsten Rensinghoff Peer Support – Behinderung erleben In diesem Seminar wird Behinderung aus der Perspektive der Disability Studies betrachtet. Bei den Disability Studies handelt es sich um eine recht junge Wissenschaft, die man als Wissenschaft zu oder über Behinderung oder als Behinderungswissenschaft bezeichnen kann. Den Disability Studies geht es darum, die Behinderungen aufzudecken, die Menschen mit Behinderung daran hindern, ein barrierefreies Leben zu führen. Behinderung wird im Sinne der Disability Studies gesellschaftlich gemacht, also durch die Gesellschaft der Behinderer. Es gilt diese Behinderungen, die den Menschen mit Behinderung die Teilhabe am Leben erschweren bis verunmöglichen, aufzudecken und so zu be- bzw. verarbeiten, dass Menschen mit Behinderung ein barrierefreies Leben in dieser Gesellschaft möglich ist. Da der Lehrbeauftragte selber mit einer Behinderung lebt, führt er selber Peer Support, d.h. Beratung/Lehre Betroffener und entscheidender Anderer durch Betroffene, durch. Geplant ist für den 03.12.2017, dem internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, eine öffentliche Veranstaltung in Witten zu organisieren und durchzuführen. Literatur: Rensinghoff, Carsten: Erkenntnisse für die Ergotherapie nutzbar machen. Disability Studies. In: Ergotherapie und Rehabilitation 54(Nr. 7 - 2015)20-22. ders.: Peer Support in der Physiotherapie. In: pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten 68 (November 2016), 58-62. ders.: Die Kommunikation im therapeutischen Prozess. In: praxis ergotherapie (2017), 76f. ders.: Betroffene beraten Betroffene. In: ASU Arbeitsmedizin|Sozialmedizin|Umweltmedizin 52(2017), 265-267. donnerstags, 10:15 - 11:45 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/re: Geschichte Dr. Armin Flender Was ist deutsch? Die historische Suche nach Identität In kaum einem anderen Land wird so häufig über Nation und die eigene Identität debattiert wie in Deutschland. Im

Prozess der Globalisierung oder in den Zeiten, wo Menschen auf der Flucht Zuflucht in Deutschland suchen, debattiert die Öffentlichkeit über eine Leitkultur und darüber, dass Nation und Identität in hohem Maße gefährdet seien. Was aber soll diese „deutsche Identität“ jenseits von Plattitüden und Sekundärtugenden sein, die hier bedroht ist? Gerade die Geschichte der „deutschen Identität“ kann hierbei sowohl die Wirkmächtigkeit als auch die Abgründe kollektiver Identitäten zeigen. In der Veranstaltung soll das Konzept der „nationalen Identität“ deshalb kritisch hinterfragt und die Prozesse der Identitätsbildung in Deutschland seit dem 18. Jh. sowie deren Ursprünge in der Philosophie, in den Künsten, in Denkmälern und in der Festkultur aufgezeigt und diskutiert werden. Schließlich wird die Frage zu diskutieren sein, welchen Stellenwert nationale Identitäten heute in Einwanderungsgesellschaften haben. Literatur: Theodor W. Adorno: Auf die Frage: was ist deutsch, in: ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 10/2, Frankfurt/M. 1977, S. 691-701. Dieter Borchmeyer: Was ist deutsch? Die Suche einer Nation nach sich selbst, Berlin 2017. donnerstags, 17:30 – 19:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Dr. Dr. Dieter Vieweger Der vergessene Konflikt. Der Nahostkonflikt im Schatten der Kriege in Syrien und im Irak Der gegenwärtige Konflikt um Israel/Palästina ist nur ein Höhepunkt der Auseinandersetzungen im Nahen Osten, die diese Region während ihrer gesamten Geschichte begleitet haben. Hier spiegeln sich jahrhundertealte politische Interessen, die zyklisch wiederkehrende Verständnislosigkeit von Orient und Okzident, vorgeschobene und echte religiöse Interessen dreier monotheistischer Religionen an einem Ort. Israel/Palästina wurde zum Inbegriff der nationalen Identität zweier Völker, deren Ansprüche seit dem 19. Jahrhundert im Widerstreit liegen. Die Übung wird sich den religiösen und kulturellen Aspekten des vor unseren Augen ausgebrochenen Konflikts, seiner Vorgeschichte und dessen ‚Umfeld‘ in Syrien, Ägypten und im Irak widmen. Zu diesem Zweck werden auch die am Konflikt beteiligten Völker und ihre, allesamt im Orient entstandenen Religionen vorgestellt, sowie deren gemeinsame Geschichte nachgezeichnet. Jenseits oberflächlicher Kommentare und pauschaler Schuldzuweisungen wird eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen

Lehrveranstaltungen / Courses

Situation angestrebt. Aus geschichtlichen Beispielen werden Möglichkeiten für eine Bewältigung der Gegenwart und der Gestaltung einer lebenswerteren Zukunft im Orient gesucht. Erwartet wird die aktive Teilnahme an einer seminaristischen Vorlesung mit Diskussionen und Vorträgen der Studierenden. Literatur: Donner, Herbert Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen I/II. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1984 Krämer, Gudrun Geschichte Palästinas: Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel. München: Beck, 2002 Vieweger Dieter Streit ums Heilige Land. Was jeder vom israelisch-arabischen Konflikt wissen sollte, Gütersloh 6. Auflage 2017. donnerstags, 10:15 - 11:45 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Dr. Dr. Dieter Vieweger Schöpfung, Sintflut und Turmbau zu Babel. Biblische Geschichten und Geschichte - ein kritischer Vergleich Erwartet wird die aktive Teilnahme an einer Prüfung biblischer und altorientalischer Texte sowie von Funden, die die Geschichte des 3.-1. Jahrtausends vor Christus in Palästina erhellen. Was wissen wir von dieser Geschichte? Was wird im Alten Testament tatsächlich berichtet? Literatur: Vieweger, Dieter Archäologie der biblischen Welt. 4. Aufl. Gütersloh 2012. donnerstags, 08:30 - 10:00 Uhr Max. 15 Teilnehmer*innen Raum siehe UWE

Dr. des. Lasse Wichert Literatur und Völkermord - Literatur als Quelle in der historischen Forschung über kollektive Gewalt und Genozid im 20. Jahrhundert Seit Hayden Whites „Metahistory“ (1973) haben Konzepte der Literaturwissenschaft, allen voran die Narratologie, auch in den Geschichtswissenschaften Einzug gehalten. White legt seinen Studien die Annahme zu Grunde, dass jegliche Wahrnehmung der Welt erzählend vermittelt wird und daher auch Geschichtsschreibung mit den Methoden und dem Begriffsinventar der Literaturwissenschaft erkenntnisgewinnend zu analysieren sei. Was White für die Geschichtswissenschaft feststellt, gilt umgekehrt für die Literatur in doppeltem Sinne: Literarische Texte strukturieren die Wahrnehmung der Welt und unsere Wahrnehmung dessen, was wir ‚Geschichte‘ nennen, in besonderem Maße. Gerade populären Medien, insbesondere der sogenannten ‚Trivialliteratur‘, kommt in Gesellschaften die Aufgabe zu, historische Wissensbestände zu formieren und zu kanonisieren. In der Übung sollen grundlegende Texte einer kulturgeschichtlichen Narratologie erarbeitet und hinsichtlich

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ihrer theoretischen Prämissen und methodologischen Implikationen diskutiert werden. Ein zweiter Schritt wird die Überprüfung der erarbeiteten theoretisch-methodischen Aspekte sein, indem untersucht wird, inwiefern staatliche und kollektive Gewaltverbrechen im Medium der Literatur präformiert wurden. Den Teilnehmer*innen wird Gelegenheit gegeben, auch eigene Beispiele in das Seminar einzubringen. donnerstags, 12:00 – 13:30 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/re: Kunstwissenschaft Dr. David Hornemann v. Laer „Kunst sehen“ herausgeben II In der Lehrkultur, wie wir sie heute haben, herrscht die Vorstellung vor, es gehe darum, Wissen über etwas zu vermitteln. In den Vorträgen Michael Bockemühls wird ein anderes Ziel verfolgt: Dem Vortragenden geht es weder um Belehrung, noch in erster Linie um Vermittlung von Wissen, sondern um das konsequente Eröffnen von Sehräumen, in denen die Zuhörer*innen an den Kunstwerken selbst eigene Erlebnisse haben können. An die Stelle einer Interpretation tritt hier die Geste des Eröffnens von Anschauungsmöglichkeiten, die zu eigenen Einsichten inspirieren können. Ziel des Seminars ist die weitere Herausgabe der Vorträge, die Michael Bockemühl Anfang der 1990er Jahre im ausverkauften Saalbau in Witten über Künstler wie Beuys, Klee, Kandinsky, Rodin, Michelangelo, Arp, Picasso, Cézanne und andere mehr gehalten hat. Gesucht werden engagierte Studierende, die praktisch erfahren wollen, wie man ein Kunstbuch herausgibt. Wer möchte, ist darüber hinaus eingeladen, sich selbst als Herausgeber*in zu betätigen, eine Einleitung zu verfassen und dafür Sorge zu tragen, dass alles, was es für die Herausgabe eines solchen Buches braucht, vorhanden ist. In enger Kooperation mit dem Info3 Verlag aus Frankfurt/M. haben wir im Sommersemester bereits die drei ersten Bücher für die Herausgabe fertig gestellt und können die dabei gewonnenen Erfahrungen bei der Herausgabe der weiteren Bände mit einfließen lassen. donnerstags, 15:45 – 17:15 Uhr Raum siehe UWE

Dr. David Hornemann v. Laer Freiheit und künstlerische Wissenschaft II „Wie der Autor der Philosophie der Freiheit über sein Buch bemerkt, könne nur derjenige die Freiheit richtig verstehen und empfinden, „der einen Sinn dafür hat, dass im menschlichen Inneren sich nicht etwas abspielt, was nur irdisch ist, sondern dass der große kosmische Weltprozess hindurchflutet durch das menschliche Innere und aufgefasst werden kann im menschlichen Inneren.“ Mit diesen etwas mystisch anmutenden Worten deutet Rudolf Steiner gleichwohl darauf hin, was im intensiven Studium dieses Buches erlebt

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werden kann: Dass der Mensch nicht nur eine biologische und gesellschaftliche, sondern auch eine geistige Seite in sich vereint, die ihn zum Handeln aus Freiheit befähigt. Wie man mit diesem Buch fruchtbar umgehen kann, welche hochaktuellen epistemologischen Anregungen es bereithält und inwiefern wir es mit einer künstlerischen Wissenschaft zu tun haben, die von letzten, nicht hintergehbaren Ausgangspunkten ausgeht und von da aus zu nachhaltigen Freiheitserlebnissen führen kann, wird Thema des Seminars sein. In diesem Semester wollen wir uns mit dem zweiten, „Wirklichkeit der Freiheit“ betitelten Teil des Buches intensiv befassen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Kenntnis des ersten Teils sowie die Bereitschaft, ein Kurzreferat zu übernehmen. donnerstags, 08:30 – 10:00 Uhr Raum siehe UWE

Dr. des. Sarah Sandfort Das Phänomen der „Grenze“ in der zeitgenössischen Kunst In dem Seminar widmen wir uns dem Phänomen der Grenze, das zu den Konstanten menschlichen Denkens und Handelns gehört: Grenzen tragen konstitutiv zur Identitätsbildung bei, entziehen sich selbst aber einer positiven Bestimmung. Aktuelle kultur- und medienwissenschaftli-

che Theorien beschreiben Grenzen daher als Hybridform, durch die alternative Identitätskonzepte und produktive Weisen der Begegnung möglich werden. Eine Annäherung an das Phänomen stellt das künstlerische Ausstellungsprojekt „Die Grenze“ des Goethe-Instituts dar. Der Begriff wird in dem Konzept zur Ausstellung als Metapher verstanden, als eine Figur, die nicht statisch, sondern Gegenstand von Übereinkünften und Veränderungen ist. Eine jüngere Generation von Künstler*innen aus Osteuropa, Russland, Zentralasien und Deutschland wurde eingeladen, Grenzen oder Grenzziehungen unterschiedlichster Art zu erkunden und zu reflektieren. In insgesamt 25 Positionen thematisieren die Künstler*innen beispielsweise das Überschreiten von Ländergrenzen, den Übergang zwischen Privat und Öffentlich, die Frage nach der geografischen Mitte Europas oder grundsätzlich das philosophische Thema des Eigenen und des Anderen. Gemeinsam besuchen wir die Ausstellung „Die Grenze“ im Dortmunder U (24.11.17–08.04.18) und hinterfragen die jeweiligen künstlerischen Darstellungen des Phänomens vor der aktuellen kultur- und medienwissenschaftlichen Diskussion. Samstag, 25. November, 11:00 – 15:00 Uhr Sonntag, 26. November, 11:00 – 18:00 Uhr, Exkursion Ausstellung Dortmund Samstag, 20. Januar, 11:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 21. Januar, 11:00 – 18:00 Uhr Räume siehe UWE Max. 20 Teilnehmer*innen (Anmeldungen auf Warteliste, Auswahl erfolgt durch den Dozenten)

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Prof. Dr. Walter Smerling Das Prinzip der Kunst – die Szene – der Betrieb – das System und die Folgen Schwerpunkt des Seminars ist die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit dem „Betriebssystem Kunst“. Wie funktioniert der Kunstbetrieb eigentlich? Dargestellt und untersucht wird der Werdegang der Künstler sowie die Integration ihrer Arbeiten in den Ausstellungsbetrieb und den Kunstmarkt. Die Komplexität und das Zusammenspiel der Institutionen, der Akteure und natürlich der Künstler stehen am Beispiel konkreter Ausstellungen im Mittelpunkt des Seminars. Bildende Kunst besitzt die Fähigkeit, das Erscheinungsbild von Nationen, Gesellschaften und historischen Gemeinschaften über Sprachgrenzen hinweg unmittelbar verständlich zu machen. Mit welchen Mitteln und Themen stellen sich die Maler, Bildhauer, Installations- oder Medienkünstler ihrer Zeit? Das Seminar widmet sich diesen Fragen und dem „Betriebssystem Kunst“ anhand zweier Ausstellungsprojekte. LUTHER UND DIE AVANTGARDE wurde bis 17. September 2017 in Wittenberg, Berlin und Kassel präsentiert – wir ziehen Resümee. Außerdem wird das geplante europäische Ausstellungsprojekt EINHEIT DURCH VIELFALT, das die Darstellung des ‚ikonografischen Gesichts‘ Europas unternimmt, ein weiterer Seminarschwerpunkt sein. Das Konzept der Ausstellung sieht vor, jeweils zwei bis vier Künstlern aus 28 Nationen auszuwählen und mit einer Gesamtzahl von rund 500 Kunstwerken zu präsentieren. Hier wird sich die Lehrveranstaltung mit konkreten

Lehrveranstaltungen / Courses

Fragen im Hinblick auf die Vorbereitung und Durchführung des Projektes beschäftigen. Die Seminarteilnehmer werden verschiedene Sektionen der bildenden Kunst beleuchten und am Beispiel der Ausstellungsprojekte konzeptionelle und praktische Vorgehensweisen des Ausstellungs- und Kunstbetriebs untersuchen. Eigenständig erarbeitete Referate sind Seminarbestandteil, ebenso der Besuch von Künstlerateliers. Freitag, 08. Dezember, 14:00 – 20:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 10:00 – 17:00 Uhr Freitag, 26. Januar, 14: 00 – 20:00 Uhr Samstag, 27. Januar, 10:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Claus Volkenandt Projektraum Kunstvermittlung Das Märkische Museum in Witten stellt der Fakultät für Kulturreflexion einen Raum für Kunstvermittlungsprojekte im Museum zur Verfügung. Anliegen des Seminars ist es, für diesen Raum und damit für das Museum Vermittlungsprojekte zu konzipieren und vor allem zu realisieren. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. donnerstags, 15:45 – 17:15 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/re: Literaturwissenschaft Prof. Dr. Julia Genz Heinrich von Kleist Kaum ein anderer Autor um 1800 war in Leben und Werk so vorbehaltlos modern wie Heinrich von Kleist. Aus einer angesehenen Adelsfamilie stammend und für eine glänzende Karriere vorgesehen, ist sein Werdegang gekennzeichnet durch eine Vielzahl an Projekten, die mit Hingabe begonnen werden und die grandios scheitern. Er gilt als Exempel eines aus allen traditionellen Bindungen entlassenen Individuums und gleichzeitig ist er unbestechlicher Beobachter der menschlichen Natur. Wir werden uns einen Überblick über sein Werk verschaffen, angefangen von den wichtigen essayistischen Betrachtungen „Über das Marionettentheater“ und „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ über die Novellen und Erzählungen „Michael Kohlhaas“, „Die Marquise von O.“, „Der Findling“, „Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik“ hin zu seinen Dramen „Amphitryon“, „Penthesilea“, „Das Kätchen von Heilbronn“. Bei Interesse kann auch ein Besuch der Amphitryon-Aufführung im Schauspielhaus Frankfurt organisiert werden. donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Raum siehe UWE

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Prof. Dr. Martin Woesler Mythos Unsterblichkeit Der Mythos der Unsterblichkeit ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Dank des Fortschritts von Medizin, Hygiene und Technik werden Menschen immer älter. Die Grenze zur Unsterblichkeit scheint bald erreicht. Das Seminar beschäftigt sich mit theoretischen Grundsatzfragen, mit denen sich jeder Teilnehmer existentiell auseinandersetzt. Die Teilnehmer erarbeiten sich auch Antworten von Philosophen und Beispiele aus den verschiedenen Hochkulturen, in denen sich Religionen und Literaturen mit dem Altern, dem Tod, dem Leben nach dem Tod und dem Mythos der Unsterblichkeit auseinandergesetzt haben. Einige der Fragen, die im Laufe des Seminars gestellt werden sollen, sind: Warum haben sich philosophische Religionen wie der chinesische Daoismus das Erreichen der Unsterblichkeit als Ziel gesetzt? Welche Perspektiven und Konsequenzen ergeben sich, wenn Unsterblichkeit zur Realität wird? Welche Nachteile würde Unsterblichkeit bringen (Stichwort: Langeweile der Götter)? Entlasten künstliche Intelligenz, Personal Assistants und elektronische Speicher das Gehirn? Ist ein Gehirn auf Elektronik übertragbar? Was ist der menschliche Geist? Wo bleibt bei einer Übertragung die Seele? Vorbesprechung am Freitag, 20. Oktober, 15:00–15:45 Uhr (direkte Fixplatzzuweisung) Samstag, 16.12.2017, 10.00 - 18.00 Uhr Samstag, 13.01.2018, 10.00 - 18.00 Uhr Sonntag, 14.01.2018, 10.00 -17.00 Uhr Raum siehe UWE Anzeige

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Stufu/re: Medienwissenschaft Dawid Kasprowicz Selbst werden, vermessen bleiben: Das quantifizierte Selbst als Subjektform “The Quantified Self is the macroscope applied to the individual human. This might seem like a contradiction: how does a tool for collecting data from many different times and places in nature work on a single individual? The answer, of course, is that an individual life can be seen as a collection of countless moments, behaviors, and locations.” Als Gary Wolf diese Zeilen um 2007 auf die Homepage der ersten Quantified Self-Community, die er mit seinem Freund Kevin Kelly gründete, setzte, war nicht annährend abzusehen, welche ökonomischen, sozialen, ästhetischen und medizinischen Folgen die tägliche Selbstvermessung durch Smartphones und den entsprechenden Apps haben würde. Heute gehört das quantifizierte Selbst zum Alltag – seien es die Schrittmengen, das Essverhalten, die täglichen Stimmungen oder die unzähligen Varianten einer Vermessung der Selbstsorge um das persönliche Kapital des sportlichen Körpers. In Wolfs Zitat ist das gesamte Ausmaß des QS-Diskurses enthalten: Die unzähligen Daten sich vermessender und vermeintlich selbst optimierender Individuen stehen einem „macroscope“ gegenüber, das in Zeiten des „Big Data“ simultan das individuelle Work-Out sammelt, speichert und filtert, um Teil einer wie auch immer gearteten Community zu sein. Das Seminar möchte sich diesem Phänomen aus zwei Richtungen annähern: Einmal systematisch mit der Frage, welches Selbst in den Apps verhandelt wird – d.h. welche Datenverarbeitungstechniken die eigene Performance auf dem Display erscheinen lassen und mit welcher Ästhetik diese Displays arbeiten. Zum andern aus kulturhistorischer Perspektive: Welche medialen Formen einer Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle könnten reflektiert werden, um den QS-Nutzer als kulturelles Phänomen eines Sammlers der „countless moments, behaviors, and locations“ zu präzisieren? Es wird ferner angeboten, aus selbst durchgeführten App-Versuchen einen Leistungsbeitrag zum Seminar beizusteuern. donnerstags, 10:15 – 11:45 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/re: Medizin Hubert Truebel, Thomas Mondritzki, Philip Boehme, Prof. Dr. Jan Ehlers Digital Medicine - how data will change the way we treat Personalisierte und integrierte Gesundheitsversorgung ist nicht nur der Schwerpunkt der Universität Witten/Herdecke, sondern auch eines der führenden Themen im ge-

samten Gesundheitsmarkt. Zusammen wollen wir über die Chancen und Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung in der Medizin diskutieren. Dabei werden immer mehr auch sogenannte „Wearables“ (z.B. Armbänder zur Überwachung von Vitalparametern oder der Aktivität) eingesetzt, die es dem Arzt ermöglichen, dezentral 24 Stunden den Patienten zu überwachen. So könnte es in der Zukunft möglich sein, dass Patienten aus dem Krankenhaus immer früher nach Hause verlegt werden, wo sie mittels moderner Technologie weiter betreut werden können und so die stationäre Versorgung entlastet wird. Ist dies eine Chance, Patienten trotz Krankheit in ihrem sozialen Umfeld zu belassen und vor multiresistenten Krankenhauskeimen zu schützen oder sinkt hierdurch die medizinische Versorgungsqualität? Hierzu könnten digitale Visiten und Versorgung durch mobile Krankenpflege genutzt werden. Gerade auch strukturschwache Regionen mit schlechter Versorgung könnten profitieren. Doch wie schafft man es, die Arzt-Patienten Beziehung in den Mittelpunkt zu stellen? Wie schafft man es, die Daten sicher zu verwahren und die Privatsphäre zu schützen? Was könnte die zunehmende Digitalisierung für Entwicklungsländer bedeuten? Welche Rolle werden Versicherungen in Zukunft spielen? Werden sie uns durch Einsatz von Telehealth-Technologien in Zukunft dauerhaft überwachen, um so unsere Police individuell anpassen? Ist das gefährlich für unser solidaritätsbasiertes Gesundheitssystem oder schafft es mehr Gerechtigkeit durch eine Risikoanpassung? Genau über diese Fragen wollen wir mit Euch und mit Experten diskutieren. Dazu werden wir gemeinsam die diverse Literatur sichten und interessante Referenten aus Industrie und von Universitäten einladen, die Projekte vorstellen und zusammen beleuchten, welche Veränderungen die zunehmende Datennutzung für unsere Gesundheitsversorgung bringen wird. donnerstags, 17:30 – 19:00 Uhr im zweiwöchigen Abstand Raum siehe UWE – Max. 25 Teilnehmer*innen

Stufu/re: Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko Startup the future Digitalisierung, demographischer Wandel und Nachhaltigkeit sind nur drei der vielen "Megatrends", die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern werden. Jede Veränderung bietet dabei Potenzial für neuartige Geschäftsideen. Startup the future ist die Gründerwerkstatt -reloaded-: Studierende entwickeln in einem strukturierten Prozess die Geschäftsideen der Zukunft: Von der Ideenfindung, über Markterkundung, Finanzierung und rechtliche Rahmenbedingungen bis zum Pitch vor einem Expertengremium. Keine BWL-Vorkenntnisse erforderlich! donnerstags, 14:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Lehrveranstaltungen / Courses

Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko Corporate Social Responsibility Interdependenzen zwischen Unternehmen und ihrer Umwelt werden gesellschaftlich verstärkt kritisch wahrgenommen. Seit Anfang der 90er Jahre werden die daraus resultierenden Herausforderungen für Unternehmen unter dem Begriff der „Corporate Social Responsibility“ diskutiert. Die Veranstaltung gibt einen Überblick zu grundlegenden Konzepten, zeigt anhand von Fallstudien die praktische Relevanz der Thematik für Unternehmen verschiedener Branchen und Größen und gibt Einblick in Entwicklungstrends.

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Bank, Julian Kühn vom Institute for Social Banking und Caspar Dohmen von der Süddeutschen Zeitung wollen wir als Studierende uns auf Augenhöhe in Klassen der Oberstufe begeben, um dort ein kritisches Verständnis des Wirtschaftssystems anzuregen. Wir wollen Geld als ein gesellschaftliches Gestaltungsmittel in den Vordergrund stellen und vermitteln, dass der Sinn des Wirtschaftens nicht die Maximierung von Gewinnen ist, sondern die Befriedigung von materiellen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen von Menschen auf der Grundlage von Werten wie Gerechtigkeit, Würde und Freiheit. Dieses Semester besteht aus der Praxisphase. Da die Vorbereitung dafür bereits im vergangenen Sommersemester stattgefunden hat, ist es leider nicht möglich, als Quereinsteiger dazu zu kommen.

Freitag, 19. Januar, 14:00 – 18:00 Uhr Samstag, 20. Januar, 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 21. Januar, 10:00 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Reinhard Loske, Julian Kühn, Matthias Riepe, Caspar Dohmen Geld in der ökonomischen Bildung II

Donnerstags 15:45 – 17:15 Uhr Raum siehe UWE

Aus welchen Zusammenhängen entstand die Finanzkrise 2007? Was haben wir daraus gelernt? Wie genau war das nochmal mit der Geldschöpfung „aus dem Nichts“? Nach der methodischen und inhaltlichen Vorbereitung im vergangenen Sommersemester, gehen wir nun mit solchen Fragen in Schulen des Ruhrgebiets. In Kooperation mit Matthias Riepe von der Zukunftsstiftung Bildung der GLS Anzeige

Kant v s. Party

Für die Party danach

Studentenfreundliche Öffnungszeiten

Mo. bis Sa. 8 - 20 Uhr

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Stufu/re: Phänomenologie der Musik PD Dr. Wolfgang Fuhrmann Vermischte Geschmäcker. Verhandlungen kultureller Identität in der Musikgeschichte Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Festival „Tage Alter Musik in Herne“ statt. Die Epoche 1700-1750 wird musikgeschichtlich gerne als Zeitalter von Bach und Händel bezeichnet, die sich viel mit kultureller Identität befassten: Beide nehmen Einflüsse französischer und italienischer Musik auf, um daraus einen „(mittel-)deutschen“ (protestantischen) bzw. „englischen“ musikalischen Stil zu konstruieren. Von einem „vermischten Geschmack“ ist 1752 bei Johann Joachim Quantz die Rede: „Wenn man aus verschiedener Völker ihrem Geschmacke in der Musik, mit gehöriger Beurtheilung, das Beste zu wählen weis: so fließt daraus ein vermischter Geschmack, welchen man [...] den deutschen Geschmack nennen könnte …“. Nicht essentialistische, sondern konstruierte, gemixte Identität ist Thema. Der Workshop will der Frage, wie kulturelle Identität im „Spätbarock“ konstruiert wird, nachgehen. Dabei gehen wir nicht nur Sichtweisen der damaligen Zeitgenossen nach, sondern auch den historiographischen Konstruktionen: Wie wird im essentialistischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts die Idee des „vermischten Geschmacks“ mit deutschen Reinheitsgeboten überlagert? Welche Verzerrungen legt eine postmoderne Lesart nahe? Natürlich soll es auch um Musik gehen. Deswegen verknüpfen wir unseren Workshop mit einem (für alle Teilnehmer*innen verpflichtenden) Besuch des Festivals „Tage Alter Musik in Herne“ (10.-12. November), wo an französischen Barockkantaten, deutschen Passionsvertonungen und Instrumentalmusik Fragen gestellt werden wie: Wie viel „Italien“ ist im absolutistischen Frankreich zulässig? Warum wurde Reinhard Keisers Passionsvertonung „Der blutige und sterbende Jesus“ 1705 in Hamburg zum Skandal? Warum bewunderte Georg Philipp Telemann die Musik polnischer Tanzmusikanten? Literatur (u.a.): J. J. Quantz, Versuch, die Flöte traversière zu spielen, Berlin 1752, Nachdruck Kassel 1982 u. ö., XVIII. Hauptstück: „Wie ein Musikus und eine Musik zu beurtheilen sey“. Freitag, 10. November, 15:30 – 21:00 Uhr Samstag, 11. November, 10:00 – 21:00 Uhr Sonntag, 12. November, 10:00 – 18:00 Uhr Termin für Nachbesprechung wird noch bekannt gegeben Raum siehe UWE

Dr. Alexander Jakobidze-Gitman „Dahin! Dahin!“ Wohin? Über die Intentionalität in der Musik und Hörwahrnehmung Beim Erklären, wie die Musik eigentlich (ver)läuft, sagt man häufig, dass z.B. der Leitton bzw. die Dissonanz nach der Auflösung strebt oder dass eine Harmonie die andere auf

sich zieht. Solche Aussagen implizieren, dass der musikalische Stoff bzw. die Struktur ihre eigenen Zwecke verfolgen mögen und dementsprechend sich die Musik als Subjekt verhalten oder handeln kann. Geht es aber nicht vielmehr darum, dass wir, geleitet durch unsere Hörgewohnheiten, diese Strebung empfinden und dann sehr naiv der Musik zuschreiben? Eine relevante philosophische Fragestellung würde infolgedessen lauten: Inwiefern dürfen wir die Intentionalität (d.h. eine bestimmte Ausrichtung unseres Bewusstseins) ins Material übertragen? Das Seminar geht der Frage nach, ob die künstlerischen Werke beim Verfertigungsprozess eine Eigendynamik entwickeln können und wie unsere subjektiven Bewusstseinsprozesse mit den objektiven Tonvorgängen zusammenhängen. Viele Hörübungen werden mit der Lektüre philosophischer Texte (W. Leibniz, E. Husserl, S. Langer, J. Searle, H. von Wright, J.-L. Nancy) gekoppelt; außerdem werden wir auf vergleichende Analyse mit anderen Künsten zurückgreifen (wie z.B. in der Dichtung ein bestimmter Reim den nächsten Reim oder in der Malerei eine Farbe eine andere nach sich zieht). donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Raum siehe UWE

UMD Prof. Ingo Ernst Reihl, Dr. Alexander Gurdon Schöpferische Reflexion: eine Kulturgeschichte des Dirigenten Im Fokus dieses Seminars steht der Dirigent. Wer ist diese Person, die Musik zum Leben erweckt? Der proben und gestalten muss, der mancherorts als Statthalter des Komponisten beschrieben wird, der aber ohne eigene Ideen und Ästhetik verloren ist? Welche künstlerischen und reflexiven Prozesse laufen hier ab, wenn Dirigent, Orchester, Komponist, Werk und Publikum in Interaktion treten? Und warum sagt Elias Canetti: „Es gibt keinen anschaulicheren Ausdruck der Macht als die Tätigkeit des Dirigenten“? (Masse und Macht, 1960). Im Rahmen des Seminars werden wir diesem Phänomen, versuchen nachzuspüren – ausnahmsweise als Blockseminar, da Dirigentenbeobachtungen, Probenbesuche und eigene dirigierende Erfahrungen, in Form von praktischen Übungen, Zeit und Konzentration erfordern. 1. Sitzung am Donnerstag, 12. Oktober, 13:00 Uhr, Raum E109. Die weiteren Termine des Blockseminars werden bei dieser Sitzung besprochen.

Stufu/re: Philosophie PD Dr. Christian Grüny Henri Bergson: Materie, Gedächtnis, Dauer Henri Bergsons 1896 erschienenes Buch Materie und Gedächtnis beschäftigt sich laut Untertitel mit der Beziehung zwischen Körper und Geist. Tatsächlich entwirft Bergson eine recht spekulative Theorie von Körper und Geist, in der Bild, Dauer und Gedächtnis zentrale Kategorien bilden und

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die Maurice Merleau-Ponty ebenso beeinflusst hat wie Gilles Deleuze. Das Seminar widmet sich der intensiven Lektüre des Buches und zieht ergänzend einige andere Texte von Bergson heran. donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Raum siehe UWE

Apl.-Prof. Dr. Alfred Hirsch Aristoteles: Politik Neben der ‚Politeia‘ Platons ist die ‚Politika‘ Aristoteles das bedeutendste staatsphilosophische Werk der griechischen Antike. Weniger systematisch aber mit vielen interessanten präzisen Analysen und differenzierten Beobachtung legt Aristoteles eine Basis für das politische Denken der Neuzeit. Die Einsicht Aristoteles’, dass der Mensch von Natur aus ein politisches Wesen ist, liegt seinen Überlegungen zu Grunde. Dieses ‚politische Wesen‘ beginnt mit der Familiengründung, erweitert sich in der Dorfgemeinschaft und erfüllt sich letztlich in der Gestaltung des Stadtstaates. Aristoteles geht davon aus, dass sich politische Gemeinschaft in nicht allzu großen Einheiten, in denen jeder den anderen kennt, am besten entfaltet. Umstritten sind seine Ausführung zur Sklaverei und deren Nutzen für die Gemeinschaft. Literatur: Aristoteles, Politik. donnerstags, 15:45 – 17:15 Uhr Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Apl.-Prof. Dr. Alfred Hirsch Jacques Derrida: Politik der Freundschaft In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts vollzieht Derrida eine vehemente Hinwendung zu Fragen der Politik und der Ethik. Auf der Grundlage und mit den Denkbewegungen der Dekonstruktion wendet er sich in seinem Werk ‚Politik der Freundschaft‘ (1994) einem Topos zu, der in der politischen Philosophie stets eine besondere Rolle einnahm. Derrida stellt die berechtigte Frage nach dem Sinn der Kategorie der ‚Freundschaft‘, die auf die Herkunft, das Geschlecht, das Blut etc. zurückgreift, d.h. auf Schematismen der Abstammung. Dieser Tradition versucht Derrida einen neuen Begriff des Politischen entgegenzustellen, der sich auch dem Dualismus von Freund und Feind zu entziehen bemüht. Ein zukünftige Demokratie hätte sich nachdrücklich von einem Denken der Abstammung zu befreien. Literatur: Jacques Derrida, Politik der Freundschaft, Suhrkamp Berlin. donnerstags, 12:00 – 13:30 Uhr Raum siehe UWE – Max. 30 Teilnehmer*innen

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Apl.-Prof. Dr. Alfred Hirsch Einführung in die Philosophie der Freiheit Freiheit ist eines der zentralen Themen der Philosophie. Neben der Willensfreiheit, die mit zunehmender Technisierung und Digitalisierung unserer Welt eine besondere Bedeutung einnimmt, steht die politische Freiheit in diesem Seminar im Vordergrund. Willensfreiheit wie auch politische Freiheit enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Orientierungen und Ausprägungen. Im Verlaufe der Geschichte hat sich der Begriff der Freiheit zudem in vielfältiger Weise modifiziert. Es soll daher in diesem Seminar darum gehen, die Entwicklung des philosophischen Freiheitsbegriffes nachzuzeichnen und seine gegenwärtige Struktur herauszuarbeiten. Unhinterfragt gilt uns Freiheit als etwas Gutes und Erstrebenswertes. Das philosophische Denken sollte hier nicht stehen bleiben, sondern nach den Gründen und Voraussetzungen des Sinns von Freiheit fragen. Literatur: Texte zur Freiheit, hg. von Jonas Pfister, Stuttgart, Reclam 2014. Vorbesprechung am Donnerstag, 19. Oktober, 18:00 – 19:30 Uhr Freitag, 26. Januar, 14:00 – 19:00 Uhr Samstag, 27. Januar, 10:00 – 19:00 Uhr Sonntag, 28. Januar, 10:00 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE – Max. 30 Teilnehmer*innen Anzeige

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Dr. Kerrin Jacobs Sozialphilosophie – Eine konflikttypologische Einführung Sozialphilosophie fragt nach dem Wesen von Gesellschaften und den Strukturen des sinnhaften Zusammenlebens. Uns wird in diesem Kurs beides interessieren: inwieweit soziale Dynamiken von Gesellschaften wissenschaftlich wertfrei beschreibbar sind (wie z.B. Tönnies dies einforderte) und zugleich auch, was die normative Perspektive sozialphilosophischen Denkens im Sinne der Sozialethik und Werttheorie kritisch leisten kann. Neben den Klassikern der Sozialphilosophie (Platon, Hobbes, Rousseau, Freud, Simmel, Plessner, Steiner, Bourdieu, Fromm, Horkheimer, Adorno etc.) werden wir auch in der Auseinandersetzung mit aktuelleren Beiträgen (Schramme, Pfannkuche, Honneth, Rosa, Nussbaum) aus der politischen Philosophie einschlägige Problemstellungen und Konflikttypen der Sphären des Sozialen (z.B. mit Blick auf (Verdienst-)Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Anerkennung, Gesundheit, Gutes Leben etc.) systematisch erarbeiten, um abschließend auch zu fragen, wonach wir eigentlich suchen (sollten), „wenn uns die Sehnsucht treibt, dass endlich alles anders werde“ (Adorno 1957, 20ff). Literatur zur Einführung: Norbert Brieskorn & Michael Reder (2011). Sozialphilosophie. München: Komplett-Media. Detlef Horster (2005). Sozialphilosophie. Leipzig: Reclam. Vorbesprechung am Freitag, 13. Oktober, 10:00 – 12:00 Uhr Samstag, 21. Oktober, 04. November, 18. November, 02. Dezember, 16. Dezember jeweils 10:00 - 16:30 Uhr Raum siehe UWE verpflichtende Teilnahme an der WiWa-4 Konferenz „Institutional Pathologies“ 01. und 02. Februar

Prof. Dr. Matthias Kettner Dialektik der Aufklärung (1947-2017) Die „Dialektik der Aufklärung“ von Max Horkheimer und Theodor Adorno erschien vor 70 Jahren und ist seitdem zu einem der einflussreichsten Werke der „Kritischen Theorie“ der Frankfurter Schule geworden. Die Leitfragen sind von unverminderter Aktualität: Was sind die Schattenseiten des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts der Neuzeit und wann wird rationales Denken destruktiv und irrational? Was sind die sozialpsychologischen Wurzeln von Totalitarismus (statt Demokratie), Autoritätshörigkeit (statt Mündigkeit) und Fremdenhass (statt humanistischer Toleranz)? Wie verändern sich Kunst und mediale Unterhaltung, wenn sie durchgängig industriell und kommerziell produziert werden? Wie wirkt sich eine – heute digital-mediale – „Kulturindustrie“ auf unser Selbst- und Weltverständnis aus? Gibt es kein richtiges Leben im falschen? Einen passablen Überblick über den Inhalt der DdA finden Sie auf Wikipedia. Eine preiswerte Taschenbuchausgabe des Werks finden Sie beim Fischer-Verlag.

Donnerstag, am 26.Oktober, 2. November, 23. November, 30. November, 7. Dezember, 14. Dezember, 21. Dezember, 11. Januar, 25. Januar, jeweils 17:30 - 19:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Dirk Rustemeyer Arabesken 4 ǀ Kultur Das Seminar verfolgt die Idee der Arabeske weiter. Wir erarbeiten Aspekte einer Poetik der Reflexion und prüfen deren philosophische Tragweite. Unser Weg führt an unterschiedlichen Texten, Bildern oder Filmen vorüber, die jeweils Gelegenheit bieten, Perspektiven einer philosophischen Poetik ins Auge zu fassen. Natürlich sind Neueinsteiger willkommen. donnerstags, 10:15 – 11:45 Uhr Raum siehe UWE

Ph.D. Mango Telli Clean Thinking: The Thrill of Being Reasonable Arbitrary gibberish seems to be gaining ground these days, persuading many people through excessive volume, repetition, and base appeals to emotion. Intellectual vigilance is called for lest we lose our heads, lest we lose the ability to distinguish between good and bad reasoning, between reasonable discourse and base impostors. We will read essays by Harry G. Frankfurt, Errol Morris, Leon H. Craig, and Jacob Klein in order to experience the undeniable allure and pleasure of thinking logically. The course will be conducted entirely in English. Essays: Harry G. Frankfurt, On Bullshit Errol Morris, Which Came First, the Chicken or the Egg? Leon H. Craig, footnote 19 to The War Lover, on the fact/ value distinction Jacob Klein, On Precision donnerstags, 14:00-15:30 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Jürgen Werner Philosophie der Rhetorik. Über den Unterschied zwischen Überzeugen und Überreden Seit alters streiten Philosophie und Rhetorik um den Vorrang im Denken. Wo die Philosophie darum bemüht war, den Königsweg zur Wahrheitserkenntnis zu finden, versucht es die Rhetorik im pragmatischen Krisenmanagement der unbefriedigenden Situation, dass es kaum gelingt, über Wahrscheinlichkeit hinaus etwas gelten zu lassen im theoretischen Wirklichkeitsbezug. Zwischen der Kunst, richtig zu denken, und der, Recht zu behalten, steht mehr als eine methodische Differenz. Wäre die Philosophie von sich aus nicht rhetorisch, käme sie nie an einen Punkt im Begründungsprozess; hätte die Rhetorik keine Affinität zu Wahrheit als wenigstens eines regulati-

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ven Ideals, sie wäre bloßes Schönreden, billiges Dauergeschwätz. In diesem Konflikt, der sich in der Sprache manifestiert und über den Unterschied zwischen Überreden und Überzeugen erschließt, spiegelt sich die Situation des Menschen als eines endlichen Wesens mit unendlichen Ansprüchen. Wenn das stimmt, dass dieser Zwiespalt weniger ein methodischer ist als ein anthropologischer, könnte es lohnend sein, Lebensformen in Satzformen zu identifizieren. Das Seminar zielt auf eine Erörterung des Problems, wie zu reden ist über „Wirklichkeiten, in denen wir leben“. Es behandelt eine Reihe von klassischen und modernen Texten zu diesem Konflikt, der bei den Sophisten beginnt und bei Wittgenstein nicht endet. Genaueres in der ersten Sitzung.

Richard Rorty, Philosophie und der Spiegel der Natur, das Schlusskapitel Stephen Toulmin, The uses of argument, Ausschnitt mit dem Analyseschema für Argumente Chaim Perelman/Lucie Olbrechts-Tyteca, Die neue Rhetorik. Eine Abhandlung über das Argumentieren.

Literatur: Hans Blumenberg, Anthropologische Annäherung an die Rhetorik Friedrich Nietzsche, Geschichte der griechischen Beredsamkeit (Vorlesungen 1972/73) Platon, Gorgias und Phaidros 257b – 279c Aristoteles, Rhetorik Kant, Kritik der Urteilskraft, Vorrede, Einleitung (zweite Fassung), §§ 32-40 Martin Heidegger, Sein und Zeit §§ 29-38 Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen Hans-Georg Gadamer, Wahrheit und Methode, besonders den Passus über Urteilskraft

Dr. Hans-Walter Borries, Dipl.-Ing. Peter Winkel Chancen und Risiken eines Management von freiwerdenden Militärflächen und Industrie-/Gewerbeflächen durch eine nachhaltige Konversionsplanung

donnerstags, 12:00 - 13:30 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/re: Politikwissenschaft

Inhalte des Seminars sind die Bestandsaufnahme, Bewertung und Folgerung vom Konversionsmanagement unterschiedlicher militärischer Liegenschaften und ausgewählter industrie-/gewerblicher Flächen. Dabei werden unterschiedliche Untersuchungsmethoden und ausgewählte ehemalige Standorte vorgestellt. Ergänzend werden gelungene Folgenutzungspläne für eine Wiedernutzung vorgestellt. Zur Diskussion stehen dabei auch die Vor- und Anzeige

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Nachteile der jeweiligen Folgenutzungen im Vergleich mit früheren Nutzungstypen und deren heutige Folgenutzungschancen. Verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung solcher Standorte werden dabei betrachtet. Das Seminar untersucht dies an ausgewählten Fallbeispielen in NRW. Der Weiterbildungskurs wird durch zwei Exkursionen zu ausgewählten Standorten ergänzt. Die Exkursionsziele und -termine werden zu Beginn des Seminars festgelegt. Der Kurs wird geleitet von Dr. rer. nat. Hans-Walter Borries (Diplom-Geograph, Direktor vom Institut für Wirtschaftsu. Sicherheitsstudien FIRMITAS aus Witten) und Herrn Dipl.-Ing. Peter Winkel (Architekt und Inhaber vom Architekturbüro Winkel + Partner aus Wetter). Die Teilnehmerzahl ist auf max. 25 Personen begrenzt.

als auch politikwissenschaftlichen Forschung herangezogen werden. Hierzu gehören u.a. Theorien rationaler Wahl, Spiel-, Institutionen-, Netzwerk-, System- und Diskurstheorien. Sie werfen ganz unterschiedliche Schlaglichter auf das Soziale und Politische. Unterscheidbar sind sie etwa hinsichtlich ihrer wissenschaftstheoretischen Verortung, Reichweite, Tiefenwirkung und ‚blinden Flecken‘. Im Seminar werden mithilfe wissenschaftstheoretischer Bewertungskriterien die grundlegenden Prämissen der Theorien in Anwendung auf Politik und Gesellschaft destilliert und vergleichend gegenübergestellt. Das Ziel ist die Entwicklung einer ‚tool box‘, mithilfe derer Stärken und Schwächen der verschiedenen Theoriekonzeptionen für unterschiedliche Forschungskontexte bewertet werden können.

donnerstags, 10:15 - 11:45 Uhr Raum siehe UWE

donnerstags, 8:30 – 10:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Martin Butzlaff, Prof. Dr. Jan Ehlers, Julika Franke, Lea Diederichsen Die Hochschule der Zukunft

Prof. Dr. Reinhard Loske, Ray Cunningham Europe´s future beyond technocratic centralism (Brussels style) and chauvinist neo-nationalism

Wie sieht die Hochschule der Zukunft aus? Ist sie thematisch breit aufgestellt oder spezialisiert, privat oder staatlich organisiert? Online, offline oder hybrid? Liegt ihr Fokus in der Qualifizierung für den Arbeitsmarkt, der Persönlichkeitsbildung, der gesellschaftlichen „Wirksamkeit“, der Innovationskraft oder dem ökonomischen Gewinn von Hochschule und Alumni? Aus dem immer heterogener, differenzierter und dynamischer werdenden Bildungssystem laden wir ausgewählte Führungskräfte ein, die an ihren Hochschulen für überzeugende akademische Innovationen und deren – ggfs. kontroverse – Umsetzung gesorgt haben. Sie werden sich der Diskussion mit den Studierenden und einer differenzierten Auseinandersetzung mit diesen Innovationen stellen. Erwünscht und willkommen: Erkenntnisgewinn für die UW/H. Vorträge und Diskussionen mit den Gästen wechseln sich mit regulären Seminarsitzungen ab, in denen jeweils eine Kleingruppe von Studierenden die Einführung, Vor- und Nachbereitung der öffentlichen Diskussionsrunden leitet. Das Seminar richtet sich an alle Studierenden, die sich kritisch mit dem Sinn von Bildung und Hochschule auseinandersetzen möchten. Nach Abschluss des Seminars sind sie dazu in der Lage, verschiedene Bildungsmodelle existierender Hochschulen zu analysieren, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen und den dazugehörigen Diskurs zu gestalten. Die in der Reflexion gewonnenen Erkenntnisse befähigen sie dazu, die eigene Institution weiterzuentwickeln und die Hochschule der Zukunft zu konzeptionieren.

The European Union is in a critical state. The UK has decided to leave, in some central and eastern European member states neo-nationalism and populism are on the rise, and positions on how to improve cooperation and coordination in the EU 27 differ extremely: While some member states want more and deeper integration particularly in the field of economic, budgetary and monetary policies and institutions, others want to strengthen nation states again, take back control from Brussels and favor intergovernmental cooperation instead of more integration. At the same time challenges like climate change, migration, (un)fair trade and international terrorism become more and more important. In the seminar we want to reflect on the question how Europe and its institutions would have to change in order to meet the challenges of our days. What kind of alternatives are possible that go beyond the dichotomy between the present-day EU obsessed by competitiveness, growth and free trade on the one hand and neo-nationalism that is centered around the outdated concept of national interest and selfishness on the other hand? Can sustainable development be a new and promising narrative for a better Europe, maybe a “Europe of regions” that works for global equity and a fair world trade system? What kind of governance and institutions would be needed to achieve these goals?

Vorbesprechung am Donnerstag, 12. Oktober, 17:30 Uhr donnerstags zu abwechselnden Uhrzeiten, siehe UWE Raum siehe UWE – Max 25 Teilnehmer*innen

Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer Einführung in ausgewählte sozialwissenschaftliche Theorien der Gegenwart Im Seminar stehen solcherart sozialwissenschaftliche Theorien im Vordergrund, die sowohl in der soziologischen

Weekend Seminar in January 2018 (precise date to be determined) with three preparatory meetings Location on UWE

Prof. Dr. Reinhard Loske Lobbyismus in der deutschen und europäischen Politik Im demokratischen System ist es selbstverständlich und legitim, dass sich Interessengruppen in Verbänden organisieren und so versuchen, sich bessere Durchsetzungschancen im politischen Prozess zu verschaffen. Dagegen ist nicht nur nichts einzuwenden, sondern die gemeinsame Interessenvertretung kann für politische Entscheidungsträger sogar

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hilfreich sein, weil sie ein gewisses Maß an Repräsentativität von Gruppeninteressen gewährleistet und Einzelinteressen unter Einigungszwang setzt. Andererseits besteht die Gefahr, dass der Lobbyismus einzelnen Gruppen gegenüber Gemeinwohlinteressen einen unverhältnismäßigen Einfluss verschafft, vor allem dann, wenn Politik sich willfährig zeigt, Beeinflussungsgrenzen nicht einhält oder es gar zu Verschmelzungen zwischen dem politischen Sektor und dem Lobbysektor kommt, wofür Parteispenden oder der personelle Wechsel von Politikern in Unternehmen stehen können. Im Seminar sollen die verschiedenen Formen des Lobbyismus auf nationaler und EU-Ebene untersucht und der Frage unterzogen werden, welche Grenzen eingehalten bzw. neu gezogen werden müssen. donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Birger P. Priddat und Andreas Friedolin Lingg Unaufhebbare Gewalt. Zur Rolle von Macht und Gewalt im Raum des Politischen „Was macht eine politische Welt aus, die ihren Namen verdient? Darüber beginnen wir uns erst im Lichte einer eminent zerstörerischen Weltlosigkeit klar zu werden, die maßgeblich von H. Arendt beschrieben worden ist. So kommt eine ganz neue, nachträgliche Befragung des Politischen in einer Zeit in Gang, die der Zerstörung des Politischen selbst verdächtig war. Wie wäre dagegen politisches Leben möglich, das der Herausforderung der" Gewalt standzu" halten verspricht? Kann es dabei um eine Aufhebung der Negativität der Gewalt gehen, wie man es sich mit Hegel vorgestellt hat? Das ist eine philosophische Forschungsfrage ersten Ranges, der man sich weder durch einen dialektischen Versöhnungsoptimismus noch auch durch eine pauschale Affirmation der Unaufhebbarkeit jeglicher Gewalt entziehen sollte“ – aus: Burkhard Liebsch (2015), Unaufhebbare Gewalt, Weilerswist. Samstag, 02. Dezember, 10:00 – 16:00 Uhr Sonntag, 03. Dezember, 10:00 – 16:00 Uhr Samstag, 16. Dezember, 10:00 – 16:00 Uhr Sonntag, 17. Dezember, 10:00 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Hajo Schmidt Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung Anhand des von Tobias Ide 2017 herausgegebenen Bandes Friedens- und Konfliktforschung" " (utb 8699) wollen wir uns sowohl mit dem Selbstverständnis dieses sozialwissenschaftlichen Forschungszusammenhangs wie mit zentralen aktuellen Themen desselben (e.g. Gewaltursachen und Friedensursachen, Terrorismus und huma" nitäre Intervention", Schutzverantwortung als Responsibility to Protect) beschäftigen. Das Seminar ist offen für Stufu- und B.A.-Studierende, bevorzugt höheren Semesters, sowie für vorma-

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lige Nutzer friedenswissenschaftlicher Angebote im Stufuund Stufu plus Programm. Die Anschaffung und gründliche (selektive) Durcharbeitung des o.g. Titels ist Teilnahmebedingung an diesem Seminar, das von den Studierenden nicht nur im Blockteil wesentlich mitgestaltet werden soll. - Ergänzende Literatur wird zur Verfügung gestellt. Teilnehmerhöchstzahl: 25 Donnerstag, 02. November, 09. November, 16. November, jeweils 10:15 - 11:45 Uhr Freitag, 08. Dezember, 14:00 – 18:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 10. Dezember, 10:00 – 14:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Georg Simonis Klimapolitik der USA nach Aufkündigung der Mitgliedschaft im Abkommen von Paris Der von US-Präsident Donald Trump eingeleitete Austritt aus dem Klimaabkommen von Paris, der erst Anfang November 2020 rechtskräftig wird, stellt eine große Herausforderung für die internationale wie für die nationale Klimapolitik der Vereinigten Staaten dar. In dem Seminar wollen wir untersuchen, zu welchen unmittelbaren Reaktionen die exekutive Entscheidung in Politik (Parteien im Kongress, Staaten, Kommunen, Gerichte) und Gesellschaft (Medien, Netzwerke, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft) der USA führt und ob sich neue Orientierungen, Verhaltensweisen und politische Koalitionen zur Überwindung der innenpolitischen Spaltung und Blockade ergeben könnten. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars wird die kritische Beobachtung der internationalen Klimapolitik der Trump-Administration darstellen, wie sie die von ihr erklärte Absicht, das Pariser Abkommen neu zu verhandeln, auf der internationalen Ebene umzusetzen versucht. donnerstags, 17:30 – 19:00 Uhr Raum siehe UWE

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Prof. Dr. Georg Simonis Die Emirate im Golfkonflikt Die Kleinstaaten des arabischen Golfes (u.a. Bahrain, Katar, Vereinigte Arabische Emirate) formen ein sehr spezielles Subsystem im Rahmen des Golfkonflikts, der von der Rivalität zwischen dem Iran und Saudi Arabien geprägt wird. Wir wollen uns in dem Seminar damit beschäftigen, ob und in welcher Weise es den Kleinstaaten des Golfs vor dem Hintergrund ihrer dynamischen ökonomischen Entwicklung gelingt, sich aus dem Rivalitätsstreit herauszuhalten und vermittelnd tätig zu werden, z.B. im Rahmen des Golfkooperationsrates (GCC). Einen weiteren Schwerpunkt des Seminars wird der Vergleich der innergesellschaftlichen und innenpolitischen Verhältnisse der Kleinstaaten als Erklärungsfaktoren für deren Außenpolitik bilden. donnerstags, 10:15 – 11:45 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/re: Recht Brigitte Koppenhöfer Alles, was Recht ist – eine Einführung ins Recht Recht ist keine abstrakte Wissenschaft, aber auch keine konkrete Handlungsanweisung. Rechtskunde jedenfalls ist

wichtig, da uns rechtliche Normen von der Wiege bis zur Bahre begleiten, ob wir wollen oder nicht. Vor allem aber schult die rechtliche Methodik den Blick auf die gesellschaftlichen Realitäten. Wir Juristen arbeiten nämlich – anders als z.B. Volkswirtschaftler – nicht mit Modellen, sondern mit Fällen und deren Lösungen. Deswegen werden wir uns in diesem Seminar mit relevanten Sachverhalten und Normen, aber auch mit der Methodik beschäftigen, so dass Sie anschließend in der Lage sein werden, die roten Ampeln nicht nur auf der Straße zu erkennen. Sie werden Mord und Totschlag unterscheiden können und nachvollziehen, dass Verträge etwas mit dem Verb „sich vertragen“ zu tun haben. Sie werden Leihe, Miete und Darlehen definieren und Sie werden verstehen, warum jeder ärztliche Heileingriff tatbestandsmäßig eine Körperverletzung darstellt, aber auch, warum daraus allein keine Bestrafung resultiert. Sie werden sich nach dem Seminar fragen, ob Sie einen Ehevertrag abschließen sollen und Sie werden wissen, ob Sie unbestellt zugesandte Waren zurücksenden müssen. Wir werden auch über Gerechtigkeit diskutieren müssen. Inhaltlich werden wir uns mit den rechtstechnischen Grundlagen, der Sprache der Juristen, den Personen und Gegenständen im Rechtsverkehr, dem Recht der Schuldverhältnisse, dem Verbraucherschutz, dem Sachen- und Familienrecht, dem Erbrecht und vor allem auch mit dem Strafrecht befassen. Dieses Seminar ist natürlich kein Jurastudium light; aber Sie werden wie Examenskandidaten entlassen mit dem Wissen,

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dass es nicht immer eindeutige Lösungen gibt und Sie deshalb Unsicherheiten ertragen müssen. Freitag, 08. Dezember, 15:30 - 19:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 09:30 - 19:00 Uhr Sonntag, 10. Dezember, 09:30 - 19:00 Uhr Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Stufu/re: Soziologie Prof. Dr. Dirk Baecker Theorie der Digitalisierung Die Veranstaltung diskutiert Ausgangspunkte einer soziologischen Theorie der Digitalisierung. Dazu gehört zunächst die Beschreibung der Digitalisierung als vierte der großen Medienepochen der menschlichen Gesellschaft: tribale Gesellschaft auf der Grundlage der Mündlichkeit, antike Hochkultur auf der Grundlage der Schrift, moderne Gesellschaft auf der Grundlage des Buchdrucks und nächste Gesellschaft oder digitale Moderne auf der Grundlage der Elektrizität und des Computers. Zweitens diskutieren wir die digitale Transformation in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, von Familie und Alltag über Politik und Wirtschaft, Erziehung und Recht, Militär und Religion bis zur Organisation von Betrieben, Behörden, Krankenhäusern und Kirchen. Abhängig von der verfügbaren Literatur wählen wir unter diesen Bereichen einige aus. Und nicht zuletzt erarbeitet sich das Seminar einen soziologischen Technikbegriff, der Computern, Computernetzwerken und Algorithmen angemessen ist. Literatur zur Einführung: Dirk Baecker, Studien zur nächsten Gesellschaft, Frankfurt am Main 2007; Eric Schmidt, Jared Cohen, The New Digital Age: Reshaping the Future of People, Nations and Businesses, London, 2013. donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Arndt Büssing, Prof. Dr. Tobias Esch, Prof. Dr. Johannes Michalak, Prof. Dr. Werner Vogd East meets West – Forschungsperspektiven auf Meditation und Achtsamkeit In dieser Veranstaltungsreihe werden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die an der Universität Witten/Herdecke zu dem Thema Meditation, Achtsamkeit und Spiritualität forschen, ihre Arbeit vorstellen. Dabei ist das Ziel nicht zuletzt, untereinander, sowie mit den Studierenden ins Gespräch zu kommen. ›› 19. Oktober Einführung in die Thematik ›› 26. Oktober Prof. Dr. Werner Vogd: Welten ohne Grund – Vergänglichkeit, Nicht-Selbst und Sinnlosigkeit als Medium des buddhistischen Wegs ›› 02. November Johannes Michalak: Die Rolle des Körpers im Rahmen der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie der Depression

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›› 09. November Myriam Thye: Von Bali bis hier: Warum meditieren Menschen eigentlich? Eine interkulturelle Perspektive auf die Motivation zur Meditation in religiös-kollektivistischen und säkularisiert-individualistischen Gesellschaften ›› 16. November Arndt Büssing: Meditation und Spiritualität: Bodhisattva-Ideal und Caritas-Geist als Entwicklungsweg ›› 23. November Prof. Dr. Tobias Esch: Glück und Meditation ›› 30. November Diskussionsrunde (N.N.): Meditation, Psychotherapie und Spiritualität – Beziehungen und Differenzen ›› 07. Dezember Prof. Ulrich Weger: Introspektion im Kontext psychologischer Forschung und anthroposophischer Meditation ›› 14. Dezember Anna-Lena Lumma: Neurophänomenologie und Meditation – die Studie aus dem Max Planck Institut Leipzig ›› 21. Dezember Thema offen, kann von den Studierenden gestaltet werden ›› 11. Januar Dr. Terje Sparby: Über das Wesen der kontemplativen Wissenschaft und einige Ausblicke auf ihre zukünftige Entwicklung ›› 18. Januar Diethard Tauschel & Miriam Thye: Lernen und Meditation? Wege zu gesunder Lebensgestaltung und Erkenntnis ›› 25. Januar PD Dr. med. Friedrich Edelhäuser: Meditative Übungswege in der Anthroposophie und der anthroposophischen Medizin ›› Donnerstag, 25. Januar 19:30 – 21:00 Uhr Abschlussdiskussion (alle): East meets West – gelungener Dialog oder chronifiziertes Missverstehen donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Heiko Kleve Grundlagen der Systemtheorie für Beratung und Coaching Die Systemtheorie, die mit dem Werk von Niklas Luhmann verbunden ist, gilt als ein wissenschaftliches Basiskonzept, um systemische Beratungs- und Coaching-Prozesse zu beschreiben und zu erklären. Im Seminar wollen wir uns mit den Grundtheoremen dieser Systemtheorie ausführlich befassen. Wir werden zentrale Begriffe (etwa Autopoiesis, strukturelle Koppelung, Komplexität, Kontingenz etc.) diskutieren und uns fragen, in welcher Weise diese genutzt werden können, um die Bedingungen und Möglichkeiten von Beratung und Coaching zu verstehen. Ausgehend von der provokativen These, dass das unwahrscheinlich ist, was Berater/innen und Coaches vorzugeben zu tun, nämlich Personen und soziale Systeme zu verändern, wollen wir uns fragen, wie das praktisch gehen kann, was theoretisch so hoch voraussetzungsvoll ist. Am Rande werden wir dabei auch gesellschaftstheoretische Themen streifen und zu klären versuchen, warum die moderne bzw. die nächste Gesellschaft einerseits so beratungsresistent ist, andererseits aber überall Berater/innen gesucht und genutzt werden. Schließlich werden wir zentrale Methoden der systemischen Beratung anhand eigener Themen der Studierenden erproben. Das Methodenkonzept der Wahl für diese prak-

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tische Arbeit wird die Systemische Strukturaufstellung nach Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd sein. donnerstags, 12:00 – 13:30 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Thomas Kron Angriffe – eine soziologische Übung Gewalt gilt als eines jener sozialen Phänomene, welche trotz ihrer Relevanz kaum eindeutig zu fassen sind. Neben den verschiedenen Arten von Gewalt (strukturelle Gewalt, sexualisierte Gewalt, psychische Gewalt, physische Gewalt, virtuelle Gewalt usw.) existieren in den Sozialwissenschaften auch unterschiedliche Zugänge zu dieser Thematik. So geht die eine Seite davon aus, dass es vor allem soziale Strukturen sind, die Gewalt disponieren, während andere unter Gewalt ausschließlich den erzwungenen Eingriff in den Körper verstehen wollen. In dem Seminar wird der Vorschlag diskutiert, auf den Begriff des Angriffs umzustellen. Angriffe können dann in vier Dimensionen erfolgen: Als Konfliktkommunikation, als missachtende Kommunikation, als Bedrohungskommunikation und als Gewalt – jetzt in einem sehr engen Sinne verstanden als zielgerichtetes schmerzhaftes Verletzen eines anderen Körpers gegen dessen Willen. Die Besonderheit des Seminars liegt darin, dass neben der soziologischen Reflexion ebenfalls praktische Werkzeuge an die Hand gegeben werden, mit Angriffen in diesen Dimensionen umzugehen – von den Möglichkeiten der Selbstbehauptung mittels meditativer und kommunikativer Mittel, zur Grenzziehung über Techniken gewaltfreier Kommunikation bis hin zur Einübung des Erkennens von und sich selbst schützen in Gewaltsituationen (etwa bei Schlägen, Würge-, Messer- Pistolenangriffe oder gegen Vergewaltigungen) mit Hilfe von Krav Maga-Techniken (für diesen Praxisteil ist eine bequeme Sportkleidung angemessen. Weitere Schutzkleidung (Mundschutz, Tiefschutz) wird empfohlen, ist allerdings keine zwingende Voraussetzung. Es muss mit interpersonalem Körperkontakt gerechnet werden.). Freitag, 19. Januar, 10:00 – 18:00 Uhr Samstag, 20. Januar, 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 21. Januar, 10:00 – 14:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Martin W. Schnell, Ph.D. Christine Dunger Sex and the Ruhrgebiet – eine Ethnografie Sex and the City ist bekannt als Fernsehserie, die auf dem gleichnamigen Buch von Candace Bushnell basiert. Erschaffen wurde Sex and the City jedoch im November 1994 als Kolumne, die zwei Jahre lang im New Yorker Observer veröffentlicht wurde und den jeweiligen „Talk of the Town“ thematisierte. Dadurch trug sie zur Beschreibung und Selbstreflexion der urbanen Lebensform New York City bei. Das Ruhrgebiet wiederum ist ein Ballungsgebiet, in dem auf engstem Raum unterschiedliche Kulturen in unterschiedlichen historischen Segmenten koexistieren: bäuerli-

ches Leben, Industrie, Werbewirtschaft und Strukturwandel oder andere Existenzformen sind hier zu beobachten. Ganz im Sinne einer Kolumne und zugleich orientiert am Leitfaden der Ethnographie als Methode der Sozialforschung, sollen die Teilnehmer an ausgesuchten Orten im Ruhrgebiet Beobachtungen durchführen, verschriftlichen und die daraus entstandenen Texte auf einer Abendveranstaltung vorlesen. Weitere Informationen siehe UWE. donnerstags, am 26. Oktober, 30. November, 11. Januar, 08. Februar, 01. März, jeweils 09:00 – 12:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd Einführung in qualitative Forschungsmethoden Teil 1 Diese Veranstaltung gibt eine erste, grundlegende Einführung in die Methoden der qualitativen Sozialforschung. Insofern die Teilnahme nicht durch die Studienordnung verpflichtend ist, können die Veranstaltungen bei Interesse auch einzeln besucht werden. ›› 1. Sitzung: Unterscheidung von hypothesentestenden und rekonstruktiven Verfahren (Falsifikationspostulat, Abduktion, Induktion und Deduktion, Unterscheidung zwischen Metatheorie und Gegenstandstheorie, komparative Analyse etc.) ›› 2. Sitzung: Methoden (Inhaltsanalyse, Grounded Theory, Dokumentarische Methode, Diskursanalyse) ›› 3. Sitzung: Erhebungsverfahren (Narratives Interview, Experteninterview, Gruppendiskussion, teilnehmende Beobachtung, Videografie, Bild- und Dokumentenanalyse) ›› 4. Sitzung: Interpretation und Hermeneutik: rekonstruktive Verfahren ›› 5. Sitzung: Planung und Design einer Studie ›› 6. Sitzung: Klausur donnerstags, 08:30 – 10:00 Uhr am 26. Oktober, 02. November; 09. November, 23. November, 30. November; 07. Dezember; 14. Dezember (Klausur) Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd u.a. Einführung in qualitative Forschungsmethoden Teil 2, am Beispiel der „teilnehmenden Beobachtung“ Es soll eine kleine ethnografische Studie zu einem selbst gewählten Thema durchgeführt werden. Ziel des Seminars ist es, erste Erfahrungen mit der Methode der Gruppendiskussion, einschließlich der Verschriftlichung und Dokumentation zu gewinnen. Ablauf: 1. Literaturstudium (Texte werden gestellt und sind vor der ersten Sitzung zu lesen), 2. Einführung in die teilnehmende Beobachtung, 3. Durchführung eines eigenen, kleinen Forschungsprojekts, 4. Präsentation, Diskussion und Reflexion der Ergebnisse, 5. Abschließende Dokumentation. Die volle CP-Anzahl kann nur in Kombination mit der erfolgreichen Teilnahme am ersten Teil der Veranstaltung

Lehrveranstaltungen / Courses

erworben werden (siehe vorherige Ankündigung). Die Veranstaltung ist grundsätzlich offen für Interessierte aller Studiengänge. Donnerstag, 09. November, 18:00 – 21:00 Uhr Freitag, 26. Januar, 12:30 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/re: Naturwissenschaften/ Anthropologie Jun.-Prof. Dr. Wing-Kee Lee Molekulare Medizin – Ringvorlesung Erkenntnisse und Methoden der modernen Biologie erlangen zunehmend Bedeutung in der Diagnostik und in der Therapie menschlicher Erkrankungen. Biomedizinische Forschung hat das Ziel, die molekularen Grundlagen von Krankheit und Gesundheit zu verstehen und stellt eine Schnittstelle zwischen Biologie und Medizin dar. Anschließend sollen die Erkenntnisse auf möglichst direktem Weg in die Anwendung gebracht werden. Dazu gehören die Organisation des menschlichen Genoms, Gentherapie, Epigenetik und Krankheiten, Molekulare Diagnostik, Stammzelltherapie, Krebs, Zellmigration, Apoptose, Personalisierte Medizin, Wundheilung und Molekulare Medizin in der Kardiologie. Die Veranstaltung ist für Hörer*innen aller Fakultäten mit Grundkenntnissen in der Biologie geeignet. donnerstags, 10:15 – 11:45 Uhr Informationen über Vortragende und Raum siehe UWE Max. 40 Teilnehmer*innen

Stufu/re: IBAM Prof. Dr. Jan Ehlers, Miriam Thye, Christine-Joahn Meier, Diethard Tauschel und Studierende Weiterkommen! (Lernwerkstatt) Lernen steht im Zentrum jeder Bildung. Lernen als Fähigkeit scheint dem Menschen mit der Geburt mitgegeben zu sein. Ist jedoch das aktuelle Paradigma lebenslanges " Lernen" gültig? Um ein hohes Niveau der Lernfähigkeit zu erreichen, braucht es einerseits Wissen; um aus den aufgenommenen Informationen zum Verstehen zu gelangen, sind andererseits Strategien, „Handwerkszeug“ sowie einen Prozess der ständigen Weiterentwicklung erforderlich. Lernen erfolgt dabei durch die sich abwechselnden Kernschritte Reflexion und Sammeln von Erfahrung. Zudem vollzieht sich Lernen in einem soziokulturellen Kontext – diesen gilt es zu erfassen und in der Entwicklung der eigenen Lernfähigkeiten zu integrieren. Im akademischen Umfeld betrifft dies insbesondere das Spannungsfeld zwischen fachspezifischen und allgemeinen Lernzugängen. Ziel in der Lernwerkstatt ist, Schritte auf dem Weg zum effektiven, eigenständigen und selbstgesteuerten Lernen zu gehen und dabei den eigenen Lernweg reflektierend zu begleiten. In einem interprofessionellen Team aus Dozenten und Stu-

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dierenden beschäftigen wir uns mit grundlegenden Voraussetzungen und Variablen erfolgreichen Lernens. Hierzu gehören physiologische Faktoren wie Chronobiologie, Schlafen, Pause, Bewegung, Ernährung, psychologische Dimensionen wie Motivation, innere Antreiber, Umgang mit aufschiebenden Verhalten und geistige Aspekte wie Zielorientierung, Metakognition, Strukturierung, Kontrolle und Steuerung. Wissenserwerb, Reflexion, Planung und Adaptation im Lernprozess werden an vielen Themen gemeinsam theoretisch und praktisch erarbeitet. Themen (Auswahl): Neuro-bio-psychologische und individuelle Grundlagen des lebenslangen Lernens, Reflexion zu fachspezifischen und übergreifenden Zugängen zum Lernen Lernmethoden: Zeitmanagement, Lernen mit Partnern, Lerncoach, Lernen mit Medien, Lerntechniken Ergänzende Informationen bei: [email protected] und [email protected]. Weitere Angaben siehe Veranstaltungseintrag in UWE. donnerstags, 10:15–11:45 Uhr (14-tägig) Raum siehe UWE

Dr. med. Siegward-M. Elsas Hirnfunktion bei Meditation Meditation und Achtsamkeit sind in unserem Kulturkreis gerade im Kommen. Dabei haben sie in vielen Kulturen eine lange Tradition. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich zudem eine weiterhin wachsende Forschung zu diesen Themen entwickelt, mit einem Schwerpunkt im Bereich des Zentralnervensystem bzw. der Neurowissenschaften. Das Seminar ermöglicht Theorie und Praxis der meditativen Konzentration und Entspannung aus verschiedenen Richtungen. Anhand von Ergebnissen der (neuro)wissenschaftlichen Forschung werden Einsichten in die Wirkungen auf den Organismus in verschiedenen Organen und Systemen erarbeitet und Fragen zum z.B. bewussten Denken und Willensfreiheit im Verhältnis zur Hirnfunktion diskutiert. In einem experimentellen Setting werden mittels Neurofeedback physiologische Wirkungen gemessen und live mittels Beamer sichtbar gemacht. Schließlich werden therapeutische Anwendungsmöglichkeiten der erlernten Meditationstechniken und deren Bedeutung in einer Therapie besprochen. Die praktischen Anteile finden in der Gesamtgruppe statt. Bitte bringen Sie eine Yoga- oder Isoliermatte, ersatzweise eine Decke zum Draufliegen mit! Die physiologischen Messungen werden als Demonstration an einzelnen Teilnehmern durchgeführt, welche von der Gesamtgruppe beobachtet werden können. Meditationstechniken: Progressive Muskelentspannung, Bauchatmung und Selbstmassage (Chi Nei Tsang, eine Chi Gong Modalität), Chi Gong Aufmerksamkeitsströme leiten (Taoismus), Konzentration auf den Atemrhythmus (Shamata nach A. Wallace, Tibet. Bhuddismus), Achtsamkeitsmeditation (Vipassana, Tibet. Bhuddismus), Konzentration ohne Objekt (Awareness of Awareness nach A. Wallace, Tibet. Bhuddismus), Beispiel einer Meditation nach R. Steiner (Anthroposophie) Messmodalitäten: Atmung, Herzrate und Herzratenvariabilität, Neurobiofeedback von occipitalen alpha- und fronta-

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len theta- Wellen im Elektro-Encephalogramm (EEG). Neben der Anmeldung über UWE ist es notwendig, dass Sie eine zusätzliche Email mit Ihrer individuellen Kursmotivation an [email protected] senden. Bitte beantworten Sie in dieser Email folgende Fragen: (1) Warum genau möchten Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen? (2) Welche Fragen und Anliegen bringen Sie mit? Ergänzende Informationen bei: [email protected] Weitere Angaben siehe Veranstaltungseintrag bei UWE. Literatur: Allison Post, Steven Cavaliere: Unwinding the belly. North Atlantic Books 2003 Alan Wallace: Die Achtsamkeitsrevolution, O.W. Barth 2008 Robert Bruce: Energy work. Hampton Roads 2007/2011 Rudolf Steiner: „Philosophie der Freiheit“ Kap. 9, und „Geheimwissenschaft im Umriss“ Kap. 5 Craigmyle NA: „The beneficial effects of meditation: contribution of the anterior cingulate and locus coeruleus“. Frontiers in Psychology 2013, 4: 1-16. Freitag, 19. Januar 19:00 – 21:00 Uhr Samstag, 20. Januar 09:15 – 19:00 Uhr Sonntag, 21. Januar 09:15 – 13:00 Uhr Raum siehe UWE Max. 35 Teilnehmer*innen

PD Dr. Melanie Neumann Die „Seelische Hausapotheke“ – Reflexiver und praktischer Austausch, um aus eigener Kraft in Freude, Entspannung und Zufriedenheit zu leben Herausforderungen in Studium, Beziehungen, aber auch Selbstzweifel, Niedergeschlagenheit oder Sinnfragen können uns aus dem seelischen und körperlichen Gleichgewicht bringen. In dieser Übungsgruppe geht es darum, dass Sie bewährte „seelische Hausmittel“ ausprobieren und reflektieren, um sich Ihre individuelle „seelische Hausapotheke“ zusammenzustellen. Genau wie in der (natur-) medizinischen Hausapotheke ist es auch hier das Ziel, dass Sie in Zukunft aus eigener Kraft z.B. freudiger, zufriedener und entschleunigter leben können, ohne ausschließlich auf Therapeuten angewiesen zu sein. Im Vordergrund dieser Übungsgruppe stehen immer Ihre aktuellen Fragen, für die dann „seelische Hausmittel“ gefunden werden, die zu Ihnen passen. Die Hausmittel entstammen z.B. aus der Stressbewältigung, der positiven Psychologie, der Meditationstradition sowie aus dem kreativen und körperorientierten Bereich. Darüber hinaus werden vor allem auch Ihre „Rezepte“ einfließen und nach Bedarf werden wir auch einfache naturheilkundliche Hausmittel ausprobieren. Und nicht zuletzt ist ein elementares seelisches Hausmittel die menschliche Begegnung und der Austausch in der Gruppe, durch die man sich entwickelt und an Identität gewinnt. Neben der Anmeldung über UWE ist es notwendig, dass Sie eine zusätzliche Email mit Ihrer individuellen Kursmotivation an [email protected] senden. Bitte beantworten Sie in dieser Email folgende drei Fragen: (1) Warum möchten Sie an dieser Übungsgruppe teilnehmen? (2) Welche Fragen bringen Sie mit? und (3) Warum haben

Sie Lust, sich in einer Gruppe über Ihre Erfahrungen auszutauschen? donnerstags, 15:45 – 18:30 Uhr am 19. Oktober, 26. Oktober, 23. November, 30. November, 14. Dezember, 11. Januar, 18. Januar Max. 16 Teilnehmer*innen Raum siehe UWE

Prof. Dr. Ulrich Weger, Terje Sparby Geisteswissenschaftliche Grundlagen von Psychologie und Philosophie Die Psychologie wird oft als Naturwissenschaft verstanden, welche die leiblichen Grundlagen mentaler Phänomene behandelt. In dieser Veranstaltung möchten wir diese Sicht um ein geisteswissenschaftliches Verständnis der Psychologie und Philosophie ergänzen, indem wir menschliches Erleben und Erkennen als weitere Ebenen untersuchen und erforschen. Schwerpunkte bilden dabei eine allgemeine Einführung in die Psychologie als Geisteswissenschaft; eine Einführung in einzelne Schwerpunktthemen der Psychologie – anthroposophisch beleuchtet; und eine Einführung in praktische Meditations-/Introspektionsübungen, welche den Kurs begleiten sollen. Die psychologischen Anteile werden um Perspektiven aus Theologie und Philosophie erweitert, unter anderem in Bezug auf die Freiheitsfrage: Inwiefern können wir durch introspektive Beobachtung feststellen, ob wir frei sind? Wie ist die Fähigkeit der Aufmerksamkeitslenkung und der nicht-autonom stattfindende Wechsel oder gar der Verlust der Aufmerksamkeit zu verstehen? Wie begründen oder widerlegen die eigene Beobachtung sowie die Theorien der Philosophie, Psychologie und Geisteswissenschaft die Auffassung, dass wir frei sind? In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf die Philosophie des Geistes eingehen. donnerstags, 10:15-11:45 Uhr Raum siehe UWE Max. 35 Teilnehmer*innen

Siglind Willms, Ivo van Delden Grundkurs Co-Counselling – Training in emotionaler Kompetenz Lerne Gefühle genauer wahrnehmen und ausdrücken zur Weiterentwickelung der persönlichen Integrität in Beruf und Privatem. Das Co-Counselling möchte die TeilnehmerInnen zu einem bewussten und kompetenten Umgang mit dem Zusammenspiel von Denken, Fühlen und Handeln befähigen. Wir üben in diesem Seminar die Wahrnehmung der emotionalen Ebene und lernen sie aktiv zu gestalten. Für den beruflichen Kontext bedeutet dies etwa, dass innere Gegensätze, Stress- und Angstauslöser in Teamsituationen nicht übergangen und oberflächlich „geglättet“ werden müssen, um Sachlichkeit und Handlungsfähigkeit zu wahren. Das Co-Counselling zielt darauf ab, die gesamte Persönlichkeit in Handlungen zu integrieren, sodass man sich anderen Menschen gegenüber klar und authentisch verhalten kann. Daraus kann neue Kraft und Kreativität für

Lehrveranstaltungen / Courses

die (Team-)Arbeit entstehen, Konflikte können vermieden bzw. konstruktiv bewältigt werden. Das Seminar befähigt zum eigenständigen Co-Counseln. In einem strukturierten Ablauf wird erlernt, eigene Gedanken und Gefühle genau wahrzunehmen (assoziatives Sprechen), wahrgenommene Emotionen körperlich auszudrücken (Katharsis), Gefühle und Gedanken authentisch und wertschätzend zu kommunizieren und eigene (Verhaltens-)Muster und Glaubenssätze zu analysieren und ggf. reflektiert zu verändern. Voraussetzungen sind das Interesse am Arbeiten und Experimentieren mit dem eigenen Denken, Fühlen und Handeln, ein respekt- und vertrauensvoller Umgang miteinander sowie die Einhaltung der Schweigepflicht zur Wahrung der Privatsphäre der Counsel-Partnerin, des Counsel-Partners. Nach abgeschlossenem Kurs besteht die Möglichkeit zweimal wöchentlich im Unikat zu counseln und am Aufbaukurs teilzunehmen. Ergänzende Informationen bei: Stefania. [email protected]; http://www.haus-kloppenburg.de. Weitere Angaben siehe Veranstaltungseintrag in UWE. Literatur: Siglind Willms & Johannes Risse: Zum Frieden befreien. Selbsthilfe durch Co-Counselling. Sozio-Publishing 2011. Freitag, 12. Januar, 17:00 – 22:00 Uhr Samstag, 13. Januar, 10:00 – 22:00 Uhr Sonntag, 14. Januar, 09:30 – 15:00 Uhr Ort: Haus Kloppenburg, Münster 35 € Unkostenbeitrag Max. 15 Teilnehmer*innen

Stufu: Bereich kommunikative Kompetenz Leonard Föcher Rede und Widerrede Die Entwicklung der Rhetorik von den Vorsokratikern bis heute, aber auch ihrer aus ethischer Sicht verfemten Kategorien wie Rabulistik und Sophismus sind Inhalte der Veranstaltung. Dabei wird zum einen ein Gesamtüberblick von den grundlegenden Schriften des Aristoteles über die platonischen Dialoge, die römische Rhetorik und den darauf aufbauenden Eingang der Rhetorik in das Trivium der sieben freien Künste des Mittelalters bis hin in die Neuzeit gegeben. Anhand von ausgewählten Schriften wird rhetorische Theorie und Wirkungsweise, sowie Veränderungen im Verständnis der jeweiligen Zeit herausgearbeitet. U.a beschäftigen wir uns mit Aristoteles, Platon, Cicero, Quintillian, Tacitus, Kant, Schopenhauer, Barthes, Derrida, Carnegie, Jens, Twain, Cialdini. Aber auch aktuelle politische Reden werden untersucht und kritisch

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hinterfragt. Anschließend wird Rhetorik als zielorientierte Kommunikation in Form von Reden und Widerreden (Debatten) trainiert. Bei diesem Training wird ein Schwerpunkt auf die persönliche Disposition der Sprecher gelegt, mit dem Ziel frei, verständlich und überzeugend eine Argumentation aufzubauen und überzeugend darzustellen. Dabei besteht bei Interesse die Möglichkeit einen Debattierclub zu gründen. donnerstags, 8:30 – 10:00 Uhr (unregelmäßig, Termine s. UWE) zusätzlich: Sonntag, 17.12.17, 10:30 – 15:30 Uhr Freitag, 26.01.18, 14:00 – 17:30 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Matthias Kettner, Alexandra Hofmann Embody your mind I Warum entschuldigen wir uns, wenn wir andere versehentlich berühren? Gibt es in Afrika andere typische Bewegungsmuster als in Asien? Inwiefern prägen Bildung, Erziehung und die Gesellschaft die Körperidentität von Kindern? Und was verbinden wir mit dem Begriff „Gewicht“? Anzeige

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Das alles sind Fragen, die unseren Alltag unbewusst maßgeblich mitgestalten – und die wir uns genau deshalb bewusst stellen sollten. Im ersten Schritt schaffen wir uns einen körperlich, kreativen Freiraum, der Dir erlaubt, zu erforschen und zu erfahren. Lerne Deinen Körper fernab von Werten wie „gut“ oder „schlecht“ oder „oben“ und „unten“ durch Bewegungs-Experimente anders zu entdecken. Die Thematik „Körper“ stellt uns viele Fragen: Im zweiten Schritt geht es deshalb darum, Deine neuen Eindrücke zu reflektieren. Sie sollen Dich inspirieren das eigene Körperverständnis zu begreifen, aber auch den Körper im Kontext von Variablen wie Gesellschaft, Bildung und Gesundheit zu verstehen. Das Wichtige für unsere Arbeit: einen wertungsfreien Raum kreieren, dessen schützende Funktion erlaubt zu experimentieren und zu spielen – und vor allem, zu hinterfragen! Wir bedienen uns unter anderem Techniken aus der Contact-Improvisation, der integrativen Tanztherapie, dem Bewegungstheater und dem Bodywork. Zur Teilnahme benötigst Du keine Vorkenntnisse oder spezifische Bewegungserfahrungen. Am besten trägst Du sportliche Kleidung, die du als bequem empfindest! Teilnehmerbegrenzung: 15 Freitag, 15. Dezember, 14:00 – 19:00 Uhr und Samstag, 16. Dezember, 10:00 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE Max. 15 Teilnehmer*innen

Blanche Kommerell Freude am Sprechen – Lebendige Sprache Der gesamte Kurs von 8.30 Uhr bis 13.30 Uhr ist in drei inhaltlich verschiedene Seminare aufgeteilt, die als Einzel- aber auch als Gesamtseminar besucht werden können. Der erste Kurs von 8.30 bis 10.00 Uhr beinhaltet ein Atem-Körper-Stimmtraining. Es werden Übungen zum eigenen Bedarf entwickelt und Entdeckungen gemacht, was man mit der Stimme alles ausdrücken und vermitteln kann. Der zweite Kurs von 10.15. Uhr bis 11.45 Uhr ist den Fortgeschrittenen und den Liebhabern von Lyrik und den Vorlesebegeisterten vorbehalten. Dort werden vor allem Artikulationsübungen im Mittelpunkt stehen und das Erlernen einer guten Vortragskunst. (Themen: Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Marina Zwetajewa, Rainer Maria Rilke und Wunschtexte). Der dritte Kurs von 12.00 Uhr bis 13.30 Uhr ist wieder ein Atem-Körper-Stimmkurs, bei dem die Präsentation und die Körpersprache im Mittelpunkt stehen. Wir untersuchen das Wechselverhältnis von Stimme, Aussprache und Körperhaltung. Der Kurs richtet sich an alle Studierenden, die die Freude an einer guten Aussprache erfahren wollen, die das Besondere ihrer eigenen Stimme entdecken und die Präsenz ihrer Person verbessern möchten. Bei regelmäßiger Teilnahme an den leider unregelmäßigen Terminen kann ein Teilnahmeschein erworben werden. Ein Leistungsnachweis erfolgt nach 15 Einheiten und einer 15- minütigen Präsentation mit 4 CPs (mögliche Prüfungstermine: 31. Januar oder 02. Februar 2017). Dienstag, am 17. Oktober, 24. Oktober, 14. November, 21. November, 05. Dezember, 12. Dezember, 23. Januar, 30. Januar, jeweils 11:00 – 14:00 Uhr

Wichtig: dieser Kurs ist speziell für Kure und PPÖ; um 11:00 Uhr beginnt der Kurs für Fortgeschrittene, um 12:00 Uhr der Kurs für alle Neuen donnerstags, 8:30 – 10:00 Uhr – Atem-KörperStimmtraining 10:15 – 11:45 Uhr - Artikulation und Sprache - Lyrik 12:00 – 13:30 Uhr – Präsentationstraining ­Körpersprache (19. Oktober, 26. Oktober, 16. November, 23. November, 07. Dezember, 14. Dezember, 26. Januar, 01. Februar) Der Unterricht von 10:15 Uhr – 11:45 Uhr ist auch die Vorbereitung für den Balladenabend. Endproben für den Abend finden von Freitag, den 26. Januar um 17:00 Uhr bis Montag, den 29. Januar 2018 statt. Die Aufführung ist am 29.01.2018 um 20:00 Uhr im AUDIMAX. Raum siehe UWE

Sebastian Küpper Eine Einführung in Programmierung, Algorithmik und Grenzen der Computer-Wissenschaft Digitale Medien haben das Kulturschaffen und –erleben in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt. Nachrichten werden in Windeseile über das Internet verbreitet und diskutiert, bekannte Ausdrucksformen wie Film und Fotografie durch digitale Techniken ergänzt und auch gänzlich neue Kulturgüter wie Videospiele sind durch den Eintritt in das digitale Zeitalter aufgekommen. Doch wie arbeitet überhaupt ein Computer, wie kann man ihn nutzen um Probleme zu lösen oder kulturelle Fragmente zu schaffen? Schließlich stellt sich die Frage nach den Grenzen der Computer. In diesem Überblickskurs werden wir uns mit den zentralen Ideen der Informatik (Rechnerarchitektur, Programmierung, Algorithmik, Berechenbarkeitstheorie) befassen. Ziel der Veranstaltung ist, dass Studierende, die den Computer bislang vor allem als Nutzer kennen gelernt haben, einen Einblick hinter die Kulissen der Anwendungsprogramme gewinnen. Der Kurs wird in drei Blöcken ausgerichtet: Im ersten Block befassen wir uns mit dem Aufbau eines Computers, grundlegenden Algorithmen und der Frage ob ein Computer grundsätzlich jede Frage beantworten kann. In der zweiten Sitzung steht die Programmierung im Mittelpunkt. Anhand der visuellen Lernsprache Scratch soll ein Einblick in die Programmierung gewährt werden. Der dritte Block dient der Vertiefung von Themen der Informatik in Referaten. Es wird darum gebeten, zum zweiten Veranstaltungstermin einen Laptop mitzubringen, damit jeder Teilnehmer Erfahrungen mit Scratch sammeln kann. Samstag, 11. November, 09:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 12. November, 09:00 – 18:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 09:00 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Kazuma Matoba, David Azoulay Cosmopolitan Communication – Global Empathic Competence What does it mean to truly understand and integrate other viewpoints? Cross-cultural communication since its begin-

Lehrveranstaltungen / Courses

nings has tried to develop our communication skills from what Barnett Pearce called „ethnocentric“ to „modernistic“ communication. Intercultural educators, trainers, and researchers have spent years and much energy developing intercultural competence for children, students, business people, and people in conflict areas. However, there is still a great host of intercultural problems in the world (i.e. ethnic and religious conflict, business and political tensions, migration, diversity management, etc.). It seems clear these problems cannot be solved by competent intercultural communication alone, which is only concerned with a part of the complex whole of our increasingly globalized world. In this seminar we will attempt to go beyond modernistic communication and explore what Pearce called „cosmopolitan communication.“ This level of communication needs a new competence – a global empathic competence – which seeks to understand communication as occurring holistically, on multiple scales and dimensions of experience. In this seminar, you will be given both theory and practice to develop 12 integral competencies in the following four areas: Cultural Identity, Body & Emotion, Systems Competence, Activism & Culture Change. Freitag, 24. November, 14:00 – 20:00 Uhr Samstag, 25. November, 9:00 – 19:00 Uhr Sonntag, 26. November, 9:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Mari Sawada, Marion Weber Transparente, achtsame Kommunikation In diesem Blockseminar machen wir Erfahrungen in der transparenten, achtsamen Kommunikation. Dabei entsteht die Transparenz nicht nur dadurch, dass ich so ehrlich und authentisch wie möglich kommuniziere, sondern auch dadurch, dass ich mich in die Erfahrungswelten anderer Menschen einstimme und diese erfasse. Durch die Verfeinerung und Erweiterung unserer Wahrnehmung im physischen Körper, der emotionalen Innenwelt und dem Denken entsteht ein klareres Bewusstsein für die Vielschichtigkeit unserer Kommunikationsvorgänge. Wir werden die intra-, interund transpersonalen Aspekte der Kommunikation übend erforschen. Das Intrapersonale beinhaltet all das, was in mir selbst vor sich geht: die Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken. Im Interpersonalen kommt zu meinem Erfahrungsinnenraum auch die Innenwelt meines Gegenübers und der Raum dazwischen hinzu. Im Transpersonalen werden Bewusstseinsebenen mit einbezogen, die über das Alltags-Ich hinausgehen. Wir werden auch über persönliche Themen sprechen, wobei jede Person selbst bestimmt, wie viel sie von sich preisgeben möchte. Somit enthält dieses Seminar einen Selbsterfahrungsaspekt. In einem geschützten Übungsraum können die neuen Kommunikationselemente ausprobiert werden. Blockseminar: 27. – 29.10.; Beginn am Freitag 14:00 Uhr bis Sonntag 16:00 Uhr Raum siehe UWE

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Yvonne Schilling Persönlichkeitsentwicklung, Körpersprache und Präsenz. Systemisches Karrierecoaching praktisch angewandt Du befindest Dich kurz vor Deinem Abschluss und weißt nicht wohin es gehen soll? Du weißt nicht welche Schlüsselqualifikationen oder Kompetenzen Du mitbringen musst, um Deinem beruflichen Ziel einen Schritt näher zu kommen? – In diesem Workshop finden wir gemeinsam heraus, welche Kompetenzen Du bereits auf die Waage bringst und wie Du diese gezielt weiterentwickeln kannst. Durch Übungen aus dem systemischen Coaching lernst Du auf spielerische Art und Weise wo deine Stärken, Schwächen und Ressourcen liegen. Am letzten Seminartag tauchst Du mit uns in die Welt der Psychologie ein, erfährst mehr über die Kunst des Überzeugens und den effektiven und authentischen Einsatz von Körpersprache. Der Workshop findet als Blockseminar an zwei Wochenenden statt. Dieses Seminar wird sehr aktiv mit Euch gemeinsam gestaltet. Es wird viele Gruppenübungen sowie ein Life-Coaching mit einem persönlichen Anliegen geben. Detaillierte Inhaltsangabe des Blockseminars (zur internen Info): Tag 1: Systemische Grundlagen und Ressourcenaktivierung, verschiedene Übungen, Theoretische Grundlagen Tag 2: Persönlichkeitsentwicklung, Übungen und Gruppenarbeit, Life-Coaching Tag 3: Persönlichkeitsentwicklung, Unterschiedliche Übungen aus dem systemischen Coachingbereich 4. Tag: Körpersprache und Präsenz, verschiedene Übungen Freitag, 20. Oktober, 15:00 – 19:00 Uhr Samstag, 21. Oktober, 9:30 – 18:00 Uhr Freitag, 27. Oktober, 15:00 – 19:00 Uhr Samstag, 28. Oktober, 9:30 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE Max. 15 Teilnehmer*innen

Jeremy Stockwell Exercises in the TAO* – with references to the British philosopher Alan Watts This course offers insight and exploration of the Tao. The Tao as an ancient philosophy originating in China. It is a way of looking at things and experiencing nature, yourself, and others in a more natural, inclusive, and positive way. This course offers ancient wit and wisdom for modern times. It is an invitation for you to open your senses, bypass academic thinking and narrow-minded intellectualism, heighten your intuitive awareness, and experience the world objectively and inclusively – as part of nature and not apart from it. The course includes engagements with knowing and unknowing, memory and forgettory, and Wu-Way, the art of non-forcing, in order to engage more fully with the Tao. The course is physical, experiential, and non-academic. It will be given in English. Please be prepared to work without shoes, notes, and preconceptions. We will all leave what we think we know at the door. Jeremy Stockwell is a student of the British philosopher Alan Watts. You will be required to have read Watts' final

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book TAO - THE WATERCOURSE WAY prior to starting the course (It's only 128 pages, so it shouldn't take long). *Please be aware – The Tao that can be defined as the Tao " is not the Tao". Lao Tzu

Freitag, 3. November, 15:00 – 18:00 Uhr Samstag, 4. November, 10:00 – 18:00 Uhr Freitag 15. Dezember, 15:00 – 18:00 Uhr Samstag, 16. Dezember, 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 5. November, 10:00 – 13:00 Uhr Sonntag, 17. Dezember, 10:00 – 13:00 Uhr Raum siehe UWE

Ph.D. Mango Telli Herman Melville’s Moby-Dick; or, The Whale Together, we will read and discuss Melville’s 1851 classic of American literature. All participants will be expected to read the book and to take part in class discussions, which will be conducted entirely in English. Highest priority will be given to providing all course participants a relaxed and enjoyable environment in which to improve their written and spoken English. donnerstags, 15:45 – 17:15 Uhr Raum siehe UWE

Friedemann Uhl u.a. Selbstbestimmung und Selbstverwaltung. Wie stelle ich mich in die Welt – wie kann ich in ihr wirken? Angeregt durch die gute Erfahrung eines gemeinsam, an verschiedenen Bildungseinrichtungen (Alanus, Alfter, Institut für Waldorfpädagogik, Witten-Annen, und UW/H) organisierten Seminars im vergangenen Semester zum Thema Schenken, sind wir motiviert, ein weiteres institutionenübegreifendes Seminar zu gestalten. Neben der thematischen Auseinandersetzung war gerade das sich gegenseitige Kennenlernen und gemeinsame Arbeiten, über Studiengänge und Institutionen hinweg, eine tragende Erfahrung. Zum Wintersemester werden wieder drei studentische Teams, jeweils an ihrem Ort, das Seminar mit den jeweiligen Mitteln und Möglichkeiten gestalten. Das Thema „Selbstbestimmung und Selbstverwaltung, Wie stelle ich mich in die Welt – wie kann ich in ihr wirken?“ wird dabei in wissenschaftlicher und künstlerischer Weise bearbeitet und in seinen Tiefen der einzelmenschlichen, wie der gesellschaftli-

chen Dimensionen ausgelotet. Das in der kommenden Zeit entstehende Programm wird im einzelnen wieder auf der Website: seminar-sozialezukunft.jimdo.de einzusehen sein. Für Verpflegung und Übernachtung am fremden Ort, wird an den Blockseminarwochenenden zum Selbstkostenpreis gesorgt (ca 5,-€/Tag). Rückfragen zu Organisation, Inhalt, Seminaranerkennung und Mitgestaltungsmöglichkeiten bitte an Friedemann Uhl ([email protected]). Samstag, 25. November, 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 26. November, 10:00 – 15:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 10. Dezember, 10:00 – 15:00 Uhr Institut für Waldorfpädagogik, Witten Annen Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft und UW/H Alfter

Prof. Dr. Jürgen Werner Rhetorik und Wahrheit Wenn Wahrheit der Rede wert ist, gilt es Rechenschaft abzulegen. Sagen zu können, was man gesehen hat, gehört allerdings zu den schwierigeren Übungen im Denken. Dass viele mehr sprechen, als sie zu sagen hätten, und manche mehr entdeckt haben, als sie mitteilen können, ist das Los von Menschen, deren Welt sich zwar im Wort erst erschließt, aber durch die Sprache auch verborgen wird. Schon in der Antike traten Männer auf, die sich diesen Mangel zunutze gemacht haben: Täuschungen, Manipulationen, Demagogie und Desinformation – sie bilden den Kontext, in dem Rhetorik sich bis heute legitimieren muss. Nur wo um Wahrheit zu streiten sich lohnt, kann eine Rede freilich Verbindlichkeit beanspruchen, eine Erkenntnis Geltung behaupten. Der Kurs übt in Sprech- und Denkformen ein – in Techniken, die „technisch“ gar nicht genannt werden sollten, wie Argumentation, Debatte, Dialektik, freie Rede – und ist für alle, die mehr wollen als etwas und sich gut zu präsentieren. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 beschränkt. Vorbesprechung am 02. November, 13:45 - 14:30 Uhr. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt nur während dieser Sitzung. Kein Losverfahren, keine Rangliste nach UWE. Raum siehe UWE Freitag, 15. Dezember bis Sonntag, 17. Dezember. Beginn Freitagabend, Ende Sonntagabend Ort: Kloster Engelthal/Altenstadt-Wetterau Kosten: 150 Euro Uhrzeiten siehe UWE

Lehrveranstaltungen / Courses

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STUFU: WINTERAKADEMIE Dr. Eckhard Busche, Prof. Dr. Matthias Kettner, Tobias Vogel, weitere Dozent*innen und Alumni Jubiläum! 25. Winterakademie in Südtirol, für alle Studierenden der UW/H Für alle – wirklich alle! – wintersportliebenden Studierenden der UW/H gibt es auch 2017/18 wieder die Winterakademie, wie immer bestens organisiert von der zahnmedizinischen Fakultät und der Fakultät für Kulturreflexion. Wo? In Olang, Südtirol. Wann? Vom 12. bis 19. Januar 2018. Warum? Weil es die alternativlos gute Verbindung von Ski, Snowboard und Stufu ist. Worüber? Der rote Themenfaden der allabendlichen doppelten Stufu-Seminarrunden, die durch mentorierte Gruppenarbeit im Wintersemester vorbereitet werden, heißt diesmal: „Das Jahr 2017 und die

(politischen) Folgen“. Wieviel? Der Vollpensions- und Vollpistenspaß kostet für Studierende ca. 800,- und ist ganz sicher jeden Euro wert. Anmeldung in UWE, drei Donnerstags-Plenumtermine zur Bildung von themenzentrierten Kleingruppen und Vorbereitung der Präsentationen mit Hilfe interner und externer Dozent*innen und Alumni. Ansprechpartner: Dr. Eckard Busche (Department für Zahnmedizin), Prof. Matthias Kettner und Tobias Vogel (KuRe-Fakultät). Donnerstag, 12. Oktober, 02. November, 30. November, 14. Dezember, jeweils 19:00–20:30 Uhr Exkursion: 12.–19. Januar Raum siehe UWE

STUFU: BEREICH KÜNSTLERISCHE KOMPETENZ Stufu/kü: Bildende Kunst

Susanne Stähli Farbe malen

Iris Daub Die Suche nach dem eigenen künstlerischen Weg VIII

„Wer ein Meister der Farbe werden will muss jede einzelne Farbe und ihre unendlich vielen Kombinationen mit allen anderen Farben sehen, fühlen und erleben.“ (Johannes Itten)

In diesem Seminar werden Sie damit beschäftigt sein, Ihren eigenen individuellen künstlerischen Prozess zu finden und/oder weiterzuentwickeln. Ausgehend von dem, was Sie gerade interessant finden, wo Sie nicht weiterkommen, was Sie längst schon mal anfangen wollten ..., wird jede*r mit den Materialien seiner Wahl seinen eigenen Weg beginnen. Wir üben nicht bestimmte Techniken, sondern wir fangen direkt mit der künstlerischen Arbeit an. Wir bearbeiten auch kein Thema, sondern lassen uns von den Prozessen leiten. Die notwendigen Techniken lernt ihr dabei im konkreten Tun. Jede*r arbeitet, in seiner eigenen Geschwindigkeit und nach seinen eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten. Wichtig dabei sind die Erkenntnisse, die jede*r für sich gewinnt, also für diese vielen Fragen und Ungereimtheiten, denen Sie begegnen, Antworten zu finden: Wie finde ich das Richtige und mit welchem Material beginne ich? Was passiert, wenn ich meine Idee realisiere, was funktioniert, wo habe ich Schwierigkeiten? Woran orientiere ich mich, ob ich den richtigen Weg eingeschlagen habe? Wie teile ich jemandem verständlich mit, womit ich gerade beschäftigt bin? Wie weit komme ich, wenn ich zuhause alleine arbeite? Wann ist eine Arbeit fertig und wie geht es weiter? Meine Arbeit besteht u.a. darin, verschiedene Lösungsmöglichkeiten anzubieten, damit ein Prozess ins Rollen kommt oder aus einer Sackgasse herausführt. donnerstags, 10:15 - 11:45 Uhr in der KUNSTwerkstatt über TAGE, Hauptstr. 30, 58452 Witten

Malerisch erarbeiten wir uns auf Grundlage u.a. der Goe­ theschen Farbenlehre zunächst ein Verständnis für die Zusammenhänge der Farben im Farbenkreis. In praktischen Übungen können Sie einzelne Farben und ihre Wirkung erproben, sowie die Vielfalt der Farbkontraste als Möglichkeit des malerischen Ausdrucks kennenlernen. Grundlegende Fragen der Malerei, wie Farbauswahl, Komposition, Spannung im Bild, Umgang mit Fläche und Form werden uns in gemeinsamen Betrachtungsrunden immer begleiten.

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Material: Acrylfarben, Papier, Kreiden sind vorhanden. Weiteres auf Wunsch bitte selbst mitbringen. Unkostenbeitrag: 5 ,00 € [email protected] Donnerstag, 19. Oktober, 26. Oktober, 02. November, 09. November, 16. November, 23. November, jeweils 08:30 – 11:45 Uhr in der VHS Witten, Holzkampstr. 7, Kreativraum Max. 15 Teilnehmer*innen

Katinka Theis Raum und Atmosphäre. Experimentelles Arbeiten mit Zeichnung und Fotografie Welche Rolle spielt in unserer räumlichen Wahrnehmung die Vorstellung eines Raumes und wodurch wird seine Atmosphäre geprägt? Was passiert beim Verlassen eines Raumes in einen anderen, z.B. aus einer belebten Straße in einen Kirchenraum hinein – nehmen wir nicht in beiden Fällen vor der architektonischen Gestaltung der Räume die darin lebenden Gerüche oder Klänge wahr, spüren wir nicht zunächst die Temperatur, seine Enge oder Weite? Im Augenblick des Betretens entzieht sich durch die eingeschränkte Möglichkeit, den Baukörper visuell zu erfassen, die Sicht auf die Architektur des Raumes, und führt zu einem unmittelbaren, sinnlichen Eindruck. Nach Gernot Böhme wird vor allen Einzeleindrücken zuerst der Raum selbst wahrgenommen, seine Atmosphäre. Dem Wechsel von vorgestelltem zu erlebtem Raum wollen wir in diesem Seminar nachgehen. Es wird um eine experimentierfreudige, zeichnerische Auseinandersetzung mit der Innen- und Außenperspektive des räumlichen Erlebens gehen. Dabei können die Eigenarten unterschiedlicher Zeichenmaterialien wie Bleistift, Kohle oder Tusche ausprobiert werden, so wie es auch möglich ist, mit der Verbindung von Fotografie und Zeichnung zu experimentieren. Die atmosphärische Wirkung eines Ortes kann ebenso durch die Lichtstimmung einer realistischen Darstellung hervorgehoben werden, wie in abstrakten Stimmungsbildern, oder durch Photocollagen fiktiver Räume. Das Seminar bietet die Möglichkeit sich auf unterschiedlichen Wegen mit dem Thema auseinanderzusetzen. Materialkostenbeitrag: 10,00 € Teilnehmerbegrenzung: 14 alle Anmeldungen auf Warteliste (Auswahl erfolgt per Losverfahren oder durch den Dozenten) Samstag, 18. November, 10:00 - 16:00 Uhr Sonntag, 19. November, 10.00 – 16:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 10:00 – 16:00 Uhr Sonntag, 10. Dezember, 10:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/kü: Garten Ralf Lilienthal Gärtnern Auch wenn im Herbst und Winter viele Arbeiten nicht mehr möglich sind, wird auch dieses Wintersemester wieder jede Menge Erfahrungen und Erkenntnisse bereit halten. Nun, da in unseren beiden Hauptgärten die wichtigsten Strukturen realisiert sind, haben wir gemeinsam mehr Zeit für die "grüne Theorie". Und jeder Einzelne hat die Möglichkeit, seinen ganz besonderen Zugang zum Garten zu finden und den Weg dahin auszubauen. Wer zur angegebenen Haupt-Kurszeit nicht kann, darf einen der beiden Ausweichtermine wahrnehmen: donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Erster Treffpunkt für alle: 14:00 Uhr vor dem Helpkiosk, Hauptstr. / Ecke Wideystraße

Stufu/kü: Musik Helge Antoni Klavier- & Kammermusik-Workshop und Erarbeitung des Nikolauskonzerts Im Unterricht beim internationalen Konzertpianisten Helge Antoni steht die Erarbeitung eines tieferen musikalischen Verständnisses und des eigenen musikalischen Ausdrucks im Vordergrund. In verschiedenen Formaten arbeiten Studierende zusammen mit Helge praktisch am Instrument, an Analyse und Interpretation sowie an der Gestaltung des Nikolauskonzerts. Wichtig: Anfänger und Aufsteiger sind ebenso ausdrücklich willkommen wie fortgeschrittene Musiker. Im Vordergrund steht die Auseinandersetzung jedes Einzelnen mit der Musik auf dem eigenen Niveau – sei es praktisch am Klavier, kommunikativ bei der Gestaltung des Nikolauskonzertes oder reflexiv bei der Analyse und Diskussion in einer offenen Klasse. Ein Mitwirken beim Konzert kann sich aus dem Unterricht ergeben, ist aber keineswegs verpflichtend. Für Musiker: Eine Teilnahme am Einzel-/Gruppenunterricht, an den offenen Klassen sowie bei Teilnahme am Nikolauskonzert am Erarbeitungsseminar ist wünschenswert. Individuelle Absprachen sind stets möglich. Für interessierte Zuhörer und Musikbegeisterte: Offene Klassen wie das Seminar zur Erarbeitung des Nikolauskonzerts sind frei zugänglich. Für alle, die Interesse, aber Fragen haben: Helge wird am Markt der Möglichkeiten am Stand des Vereins für musikalische Praxis e.V. sein! Anmeldung für alle Seminarelemente sowohl über UWE sowie für die weitere Koordination von Materialien und Terminen bei [email protected] Einzel-/Gruppenunterricht in Klavier und Kammermusik: Im Unterricht am Klavier oder in kammermusikalischen Formationen steht die Erarbeitung eines tieferen musikalischen Verständnisses und des eigenen musikalischen Ausdrucks im Vordergrund – im eigenen Tempo, auf individuellen Niveau. Methoden des Übens und das Verständnis musikali-

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scher Strukturen sind ebenso wie die handwerkliche Anleitung Teil des Unterrichts. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar sind eines oder mehrere vorbereitete Stücke eigener Wahl. Wichtig: Für den Einzel-/Gruppenunterricht ist ein Kostenbeitrag zu entrichten. Offene Klassen: In den offenen Klassen, zu denen alle Musikliebhaber herzlich eingeladen sind, liegt der Fokus auf der interaktiven Erarbeitung von musikalischem Ausdruck in der Gruppe. Ausgesuchte Werke, gespielt von Studierenden oder Helge, werden gemeinsam analysiert, kritisch reflektiert und Interpretationsansätze vor historischen Hintergründen erarbeitet. Erarbeitung des Nikolauskonzerts: Im Dezember findet das traditionelle Nikolauskonzert statt. Neben der Ausarbeitung des Konzerts stehen Kompetenzen zur künstlerischen Anmoderation, Bühnenpräsenz und dem Umgang mit Nervosität im Vordergrund. Das Seminar richtet sich sowohl an beim Konzert spielende studentische Musiker sowie an Studierende, die an der künstlerischen Gestaltung eines Konzertabends mitwirken möchten. CP-Vergabe entsprechend einer Präsentation/Prüfung. Einzel-/Gruppenunterricht in Klavier und Kammermusik Donnerstag, 12. Oktober, 15:00 – 21:00 Uhr, Audimax Freitag, 13. Oktober, 15:00 – 21:00 Uhr, Casino Samstag, 14. Oktober, 09:00 – 21:00 Uhr, Casino Sonntag, 05.November, 09:00 – 15:00 Uhr, Audimax Sonntag, 05. November, 18:00 – 21:00 Uhr, Audimax

Montag, 06. November, 09:00 – 17:00 Uhr, Audimax Sonntag, 19. November, 09:00 – 15:00 Uhr, Audimax Sonntag, 19. November, 18:00 – 21:00 Uhr, Audimax Montag, 20. November, 09:00 – 18:00 Uhr, Audimax Montag, 04. Dezember, 09:00 – 21:00 Uhr, Audimax Offene Klasse Sonntag 05. November, 15:00 – 18:00 Uhr, Audimax Sonntag, 19. November, 15:00 – 18:00 Uhr, Audimax Erarbeitung des Nikolauskonzerts Sonntag, 03. Dezember, 09:00 – 16:00 Uhr, Audimax Mittwoch, 06. Dezember, 09:00 – 12:00 Uhr, Audimax Nikolauskonzert Mittwoch, 06. Dezember, Große Halle

Michael Kiedaisch Improvisation & Jazz Das Seminar Improvisation & Jazz bietet die Möglichkeit, sich mit Improvisation, stilistisch flexibel und mit jedem beliebigen Instrument oder der Stimme auseinanderzusetzen. Sind Erfahrungen vorhanden, können die vertieft werden. Ansonsten finden wir einen geeigneten Weg für den Einstieg. Mit elementaren Improvisationsübungen wird begonnen und dann in einer gemeinsam gewählten Stilistik weitergegangen. Der Unterricht wird in Einzelstunden oder in zusammen passenden Gruppen abgehalten. Ende

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des Semesters findet der Musicclub an der Uni statt. Hier können die Teilnehmer*innen die Ergebnisse ihrer Arbeit im Seminar auf der Bühne präsentieren. Man kann in der Musicclubcombo mitspielen, einer Band, die sich jedes Semester neu formiert. Man kann aber auch eine Solodarbietung erarbeiten oder in einer kleinen Besetzung, Duo, Trio etc. auftreten. Ideen entstehen im Laufe der Seminararbeit. In diesem Semester wird es zum ersten Mal als Vorbereitung für den Musicclub ein Probenwochenende geben, in dem wir in den verschiedenen Besetzungen das Programm erarbeiten werden. Interessierte sollten sich bei Anmeldung unbedingt mit mir in Verbindung setzen: [email protected] Donnerstag, 12. Oktober, 15:00 – 22:00 Uhr Freitag, 13. Oktober, 09:00 – 15:00 Uhr Donnerstag, 09. November, 09:00 – 20:00 Uhr Freitag, 10. November, 09:00 – 14:00 Uhr Donnerstag, 14. Dezember, 09:00 – 20:00 Uhr Freitag, 15. Dezember, 09:00 – 14:00 Uhr Donnerstag, 18. Januar, 09:00 – 20:00 Uhr Freitag, 19. Januar, 09:00 – 14:00 Uhr Probenwochenende Samstag, 20. Januar 09:00 – 20:00 Uhr Probenwochenende Donnerstag, 25.Januar, 09:00 – 22:00 Uhr Freitag, 26. Januar, 08:30 – 16:00 Uhr und ab 20:30 Uhr mit dem Musikclub im Unikat (Aufführung) Räume siehe UWE Max. 25 Teilnehmer*innen

Michael Kiedaisch Neue Musik spielend Hören lernen – Freie Improvisation Die Musik zeitgenössischer, avantgardistischer Komponistinnen und Komponisten stellt für unsere Ohren meist ein ungewohntes Klangerlebnis dar. Eine Möglichkeit, in die Welt der Neuen Musik einzutauchen, bietet die Freie Improvisation. Im spielerischen Experimentieren mit Klängen und musikalischen Abläufen, über elementare gemeinsame Improvisationsübungen, nähern wir uns einer Klangwelt, die uns losgelöst von bisherigen Hörgewohnheiten neue Hörperspektiven eröffnet. Aus dieser Arbeit werden wir am Ende eine Klangperformance für die Halle konzipieren. Freitag, 13. Oktober, 17:00 – 21:00 Uhr Samstag, 14. Oktober, 09:00 – 13:00 Uhr Freitag, 10. November, 16:00 – 20:00 Uhr Samstag, 11. November, 09:00 – 13:00 Uhr Mittwoch, 06. Dezember, 17:00 – 21:00 Uhr Donnerstag, 07. Dezember, 17:00 – 21:00 Uhr (20 Uhr Performance in der Halle) Räume siehe UWE

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Roland Kleinschmidt Orchestertutorium Ergänzend zum Uniorchester besteht das Angebot, in kleinen Gruppen oder Einzeln die Orchesterliteratur zu erarbeiten. donnerstags, 15:45 - 19:00 Uhr freitags, 15:00 - 17:00 Uhr Raum siehe UWE

donnerstags, 19:15 – 22:00 Uhr Großer Saal im FEZ, Alfred-Herrhausen-Straße 44, Witten, 3. Obergeschoss Beginn: Donnerstag, 12. Oktober

Dagmar Linde Gesangsunterricht Technische Grundlagen zum gesunden, tragfähigen Umgang mit dem eigenen stimmlichen Potential zur Gestaltung der verschiedenen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten im Gesang. Zu diesem Angebot ist ein Kostenbeitrag zu entrichten. Informationen: [email protected] Der Einzelunterricht findet wöchentlich statt, zusätzlich besteht die Möglichkeit im Ensemble zu singen. Termine nach Vereinbarung.

UMD Prof. Ingo Ernst Reihl, Mitja Buchner, Dr. Alexander Gurdon, Roland Kleinschmidt Orchester der Universität Witten/Herdecke In diesem Semester stehen zwei chorsymphonische Werke auf dem Programm: „Das klagende Lied“ in der zweisätzigen Fassung von Gustav Mahler (40 Minuten) und das „Te Deum“ von Antonín Dvořák (20 Minuten). Beide Werke werden zusammen in gemeinsamen Konzerten mit dem Chor der Universität Witten/Herdecke aufgeführt. Besetzung: 3 Flöten (3. auch Piccolo), 3 Oboen (3. auch Englischhorn), 3 Klarinetten (3. auch Bassklarinette), 3 Fagotte (3. auch Kontrafagott), 4 Hörner, 4 Trompeten, 3 Posaunen, Basstuba, Pauken, Schlagzeug (Triangel, Becken, Tam-Tam, große Trommel), 2 Harfen, Streichorchester Ein gemeinsames Probenwochenende mit dem Chor findet vom 10. bis 12. November 2017 im Kulturzentrum und in der Jugendherberge Lindlar statt. Jeweils zwei Konzerte finden im Dezember 2017 und im Januar 2018 statt. Bleistifte bitte mitbringen. Ein Vorspiel zur Aufnahme ins

UMD Ingo Ernst Reihl, Jolita Svilpiene, Almas Svilpa, Tobias Gorka, Myung-Hee Hyun, Hanna Meister, Barbara Nettmann Chor der Universität Witten/Herdecke In diesem Semester stehen zwei chorsymphonische Werke auf dem Programm: „Das klagende Lied“ in der zweisätzigen Fassung von Gustav Mahler (40 Minuten) und das „Te Deum“ von Antonín Dvořák (20 Minuten). Beide Werke werden zusammen in gemeinsamen Konzerten mit dem Orchester der Universität Witten/Herdecke aufgeführt. Ein gemeinsames Probenwochenende mit dem Orchester findet vom 10. bis 12. November 2017 im Kulturzentrum und in der Jugendherberge Lindlar statt. Jeweils zwei Konzerte finden im Dezember 2017 und im Januar 2018 statt. Bleistifte bitte mitbringen. Noten werden in Form von Einzelstimmen verliehen. Auf Wunsch können vor den Proben Klavierauszüge privat erworben werden. Ein Vorsingen zur Aufnahme in den Chor ist nicht geplant. Interessierte – besonders Tenöre und Bässe – sind herzlich willkommen! Neben dem für einen Stufu-Kurs üblichen Eintrag bei UWE ist zusätzlich eine weitere Online-Anmeldung erforderlich: www.uni-wh.de/choranmeldung In diesem Anmeldungsformular finden sich alle weiteren Informationen zur aktuellen Proben- und Konzertphase. mittwochs, 19:30 – 22:00 Uhr Großer Saal im FEZ, Alfred-Herrhausen-Straße 44, Witten, 3. Obergeschoss Beginn: Mittwoch, 18. Oktober

Stufu/kü: Photographie

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Orchester ist nicht geplant. Interessierte sind herzlich willkommen! Neben dem für einen Stufu-Kurs üblichen Eintrag bei UWE ist zusätzlich eine weitere Online-Anmeldung notwendig. Diese ist zu finden unter: www.uni-wh.de/orchesteranmeldung In diesem Anmeldungsformular finden sich alle weiteren Informationen zur aktuellen Proben- und Konzertphase.

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Prof. Dr. med. Gebhard Reiss Anfängerkurs Menschenfotografie Wir nutzen heute viele verschiedene Möglichkeiten, unsere Umwelt in Bild und Ton festzuhalten und zu archivieren. Vom Handy bis hin zu digitalen Kameras stehen uns dafür Geräte zur Verfügung, die wir regelmäßig nutzen. Aber hat unser fotografisches Auge mitgelernt? Wie baut sich ein solches Bild auf, welche Technik steckt dahinter? Wie überzeuge ich andere mit meinen Menschenbildern, wie halte ich Stimmungen fest, wie bilde ich Gesicht und Körper ab? Als Fotograf mit reichlich Studio- und Outdoor-Erfahrung

Lehrveranstaltungen / Courses

möchte ich den Seminarteilnehmern von der Technik bis zur Lichtsetzung, vom sehenden Auge und Bildaufbau, von rechtlichen Fragen ums Bild bis hin zum fertig bearbeiteten Bild einen praxisorientierten Kurs anbieten, der Fragen rund um die Fotografie des Menschen ebenso beantwortet wie er als ,Sehschule‘ vom Portrait bis Akt das Auge trainiert. Etwas Vorerfahrungen sind hilfreich, eine eigene oder dauerhaft geliehene Kamera sinnvoll, aber ich spreche gerade die Anfänger an, denen ich helfen möchte, sich schnell in diesem Metier zurecht zu finden, und die ihre Begeisterung für die digitale anspruchsvolle Fotografie entdecken möchten. Theorie, Studio, Locations, Outdoor, Bildbearbeitung. Max. 8 Teilnehmer*innen. Eine erfolgreich gelöste fotografische Aufgabe als Voraussetzung der Kursteilnahme wird nach Anmeldung allen Interessenten mitgeteilt. donnerstags, 14:00 - 17:00 Uhr, 14-tägig Raum siehe UWE

Stufu/kü: Schreiben Ulrich Land Die Nacht ist noch lang – Hörspiel selbst gemacht "Nighthawks", das berühmteste Gemälde von Edward Hopper: Drei Figuren an der Theke eines Nachtcafés: zwei Männer und eine Frau mit fuchsroten Haaren. Keiner sieht den andern an. Und doch scheinen sie sich nicht aus den Augen zu lassen. Draußen das tiefe Blau der fortgeschrittenen Nacht. Da plötzlich steigt den Bildfiguren das Blut in die Adern. Sie gewinnen Leben, fangen an zu reden, und schließlich funktionieren auch ihre Körper; sie verlassen den Bilderrahmen. Das hätte nicht passieren dürfen. Jetzt wird's kompliziert …Soweit das Setting des Hörspiels, das in diesem zweisemestrigen Seminar gemeinsam realisiert werden soll. Das Hörspiel wird wie im wirklichen Leben in allen Produktionsschritten entwickelt: vom "Drehbuch" aus eigener Feder übers schauspielerische Umsetzen der Szenen bis hin zum Einkleiden mit Akustikkulissen und zum Komponieren von Sound- und Musiktracks – vom Schreiben bis zum Abmischen! Der Handlungsablauf und die ersten Szenen werden im Wintersemester erarbeitet; im folgenden Sommersemester dann geht es darum, das Ganze zu vollenden und zum echten Hörerlebnis werden zu lassen. Anfang Juli 2018 soll das Hörspiel dann auf CD gebrannt und öffentlich präsentiert werden. Ulrich Land ist Radiomacher, Moderator und Autor von mehr als hundert Hörspielen und Radiofeatures beim WDR und anderen ARD-Sendern. Seit 2005 unterrichtet er an der Uni Witten/Herdecke. leitet Hörspiel-Workshops und Creative Writing-Seminare. Freitag, 10. November, 17:00 – 21:00 Uhr Samstag, 11. November, 10:00 – 19:00 Uhr Sonntag, 12. November, 10:00 – 19:00 Uhr Richtersaal, Stockumer Straße Max. 30 Teilnehmer*innen

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Ulrich Land Luftschloss – Selber schreiben Sie heben ab. Endgültig. Sind Insassen eines Luftschlosses auf dem Weg in unbekannte Weiten. Odyssee durch die Wolken. Das Ziel ist in weite Ferne gerückt. Überhaupt: das Ziel? Wohin noch mal sollte die Reise eigentlich gehen? Goethes Zauberlehrlinge sind ratlos. Diverse andere inkontinente Dichter vergangener Zeiten nicht minder. Und das Smartphone hat auf den Tod keinen Empfang. Aber was ist das – das ist doch – ist das Liebe oder Gefühlssoße oder denken alle wieder nur an das Eine? Am schwarzen Brett des Luftschlosses kreuzen sich Katastrophentexte mit Glücksbotschaften – und zwar selbst geschriebene! Schreiben kann schließlich jede*r. Seit dem 1. Schuljahr. Aber hier eben Texte, die einem das Herz höher schlagen lassen, die Sprache nicht einfach nur hinnehmen, sondern formen, bearbeiten und ausarbeiten, feilen und ausfeilen, in den Dienst raffinierter literarischer Auseinandersetzungen mit dem Thema Liebe und Co stellen. Zum Beispiel spekulati" ve" Übersetzungen isländischer Liebesgedichte, szenische Bearbeitungen von Lovestorys, SMS-Poesie, literarische Musik-Anklänge, Texte aus Textbausteinen, Lyrik aus Chats. Und die literarischen Texte, die im Zuge dieses Seminars entstehen, werden am Semesterende öffentlich präsentiert: in Form eines Booklets und im Rahmen einer Lesung am Donnerstag, dem 23. Januar 2018 im Unikat(Club). Ulrich Land ist Hörspielautor, schreibt zudem Romane, Gedichte, Geschichten und Radiosendungen, hat mehrere Bücher zum Creative Writing veröffentlicht und veranstaltet seit 2005 entsprechende Seminare an der Uni Witten/ Herdecke. Freitag, 24. November, 17:00 – 21:00 Uhr Samstag, 25. November, 10:00 - 19:00 Uhr Sonntag, 26. November, 10:00 – 19:00 Uhr Präsentationsabend: Dienstag, 23. Januar, 19:00 – 22:00 Uhr Unikat, Westfalenstr. 19, Witten

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Stufu/kü: Tanz Prof. Nadia Kevan Bewegung und Bewusstsein Gehen, stehen, sitzen, denken, atmen, sprechen, spielen, tanzen… Alle menschlichen Aktivitäten benötigen den Körper aber wer ist sich seines/ihres Körper und ihrer/seiner körperlichen Ausdruckskraft wirklich bewusst? In diesem Seminar werden die Grundlagen des Körperbewusstseins vermittelt und seine Möglichkeiten erforscht z. B. Wachheit, Zentrierung, Körper-Ausdruck und Spielfreude. Eine ausgeglichene Körperhaltung, leichte und koordinierte Bewegung und eine erhöhte Selbstwahrnehmung sind die Ziele dieses Einführungsseminars. Der Kurs ist für (totale) Anfänger*innen und Studierende mit Erfahrung im Körperbewusstsein geeignet. Teilnehmer*innenzahl: 10 - 20 Bequeme Kleider und viel Neugier mitbringen! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Nadia Kevan ist Professorin für Körperbewusstsein an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Sie ist Tänzerin und Darstellende Künstlerin. Sie unterrichtet die Körperbewusstseinsmethode - F. M. Alexander Technik, ihre eigene Bewegungslehre „Bewegung und Bewusstsein“ und ihre holistische Methode “Dance of Life”. Freitag, 26. Januar, 14:00 – 18:30 Uhr Samstag, 27. Januar, 10:30 – 15:00 Uhr Raum siehe UWE

Stufu/kü: Theater Christoph Falke (Studio7) Präsenz und Spiel - „Die lächerliche Finsternis“ (W. Lotz) – Werkstattprojekt 2017/18 Das Seminar konzentriert sich wie im vorigen Semester auf Bearbeitungen einzelner Szenen des Hörspiels „Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz, mit dessen Hilfe Fragen individueller und gesellschaftlicher Relevanz herausgearbeitet werden. Ein gemeinsames Körpertraining mit physischen Übungen aus dem Theater ist Ausgangspunkt der Proben. Dabei wird auf praktisch-sinnliche Weise die Frage nach Bühnen-Präsenz gestellt und für das kreative Spiel nutzbar gemacht. Das Seminar arbeitet ergebnisoffen. Es versteht sich als eine Werkstatt, die verschiedene Arbeitsweisen aus Performance und Theater vorstellt, erprobt und verbindet. Zum Abschluss werden einzelne Szenen in einer Collage zusammengefasst und öffentlich aufgeführt. Zusätzlich zu den wöchentlichen Seminaren sind optional zwei intensive Probenwochenenden in der Theaterwerk-

statt Studio 7 in Schwerte vorgesehen. (25., 26. November 17 und 13., 14. Januar 2018) Der Aufführungstermin wird in den ersten Seminarstunden gemeinsam festgelegt. Die Teilnahme ist sowohl für Studenten, die im letzten Semester dabei waren, wie auch für Neueinsteiger möglich. Eine regelmäßige Teilnahme ist notwendig. Bringt bitte bequeme und weite Trainingskleidung mit. donnerstags, 19:30 – 21:00 Uhr Unikat, Westfalenstr. 19, Witten Max. 15 Teilnehmer*innen

Blanche Kommerell, Ursula Maria Berzborn Theater In diesem Semester ist es möglich für Neu-Interessierte in die Theaterarbeit einzusteigen. Nach den Aufführungen unseres ersten Stücks „ANTIGONE - EIN PROJEKT” wird es im November eine überarbeitete Wiederaufnahme mit einer alten und neuen Besetzung geben (23.11.–26.11.) Aus der alten Theatergruppe werden Spieler zwei kleine Produktionen moderner Texte entwickeln. Sie werden im Januar die erste Aufführung haben (voraussichtlich am 30. Januar 2018). Im Oktober (13.10.–15.10.2017) wird es für Neue ein Theaterwochenende geben. Es beinhaltet Atem-Körper-Stimmtraining, Wahrnehmungsübungen, Körpertraining, Schauspielübungen und Improvisation. Ein erstes Kennenlernen. Der Balladenabend ist für dieses Seminar die erste Präsentation. Darum bitte ich alle Theaterleute zum Seminar „Freude am Sprechen“ zu kommen. Die Arbeit der neuen Gruppe wird im SS 2018 mit dem langen Wochenende vom 27. April bis 1. Mai 2018 in der Jugendburg Ludwigstein in Witzenhausen fortgeführt. Ich bitte alle Interessierten, sich bei mir persönlich zu melden: [email protected] oder unter 0177 4432784. Freitag, 13. Oktober, 17:00 – 20:00 Uhr Samstag, 14. Oktober, 10:00 – 16:00 Uhr Sonntag, 15. Oktober, 10:00 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE Proben für Lesung am 24. Oktober: 21. Oktober bis 24. Oktober Proben für Antigone (täglich): 13. November bis 26. November Proben für Lesung am 12. Dezember: 09. Dezember bis 12. Dezember Proben für Balladenabend: 26. Januar bis 29. Januar Proben für kleinere Projekte werden noch bekannt gegeben Uhrzeiten nach Absprache Raum siehe UWE

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Lehrveranstaltungen für das Programm

STUFU PLUS

Das Programm Stufu plus ermöglicht eine weitergehende intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit den Fachdisziplinen und Kompetenzbereichen des Studium fundamentale. Durch das einzigartige Programm, inklusive eines Abschlusszertifikates können Sie Ihre Fähigkeiten und methodischen Kompetenzen intensivieren und Ihr berufliches Portfolio erweitern. Weitere Informationen zum Angebot finden Sie unter: www.uni-wh.de/stufuplus

Angewandte Ethik / Ethik in Organisation

Kunstvermittlung und Bildbetrachtung

Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko Corporate Social Responsibility

Dr. David Hornemann v. Laer „Kunst sehen“ herausgeben II

Dr. Kerrin Jacobs Sozialphilosophie – eine konflikttypologische Einführung Dr. Carsten Rensinghoff Peer Support – Behinderung erleben

Kulturmanagement und Kulturpolitik Philip Asshauer „Wir machen uns die Stadt selbst!“ Zivilgesellschaft­ liche Akteure als Treiber urbaner Transformation Christoph Backes Kulturmanagement und Kulturpolitik jenseits des Museums: Vom Handling defensiver Routinen und Erneuerungsdynamiken Prof. Dr. Walter Smerling Das Prinzip der Kunst – die Szene – der Betrieb – das System und die Folgen

Dr. des. Sarah Sandfort Das Phänomen der „Grenze“ in der zeitgenössischen Kunst Prof. Dr. Claus Volkenandt Projektraum Kunstvermittlung

Methoden der Sozialforschung Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer Einführung in ausgewählte sozialwissenschaftliche Theorien der Gegenwart Prof. Dr. Hajo Schmidt Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung Prof. Dr. Werner Vogd Einführung in qualitative Forschungsmethoden Teil 1 und 2

Organisationstheorie und Organisationsforschung Bei Interesse: sprechen Sie mit Prof. Dr. Werner Vogd in Hinblick auf geeignete Veranstaltungen ([email protected]).

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Musikvermittlung

Theaterarbeit und Sprache

Helge Antoni Klavier- und Kammermusik-Workshop und Erarbeitung des Nikolauskonzerts

Christoph Falke (Studio7) Präsenz und Spiel „Die lächerliche Finsternis“ (W. Lotz) – Werkstattprojekt 2017/18

Michael Kiedaisch Improvisation & Jazz

Blanche Kommerell Freude am Sprechen – Lebendige Sprache

Michael Kiedaisch Neue Musik spielend Hören lernen – Freie Improvisation

Blanche Kommerell / Ursula Maria Berzborn Theaterarbeit

UMD Prof. Ingo Ernst Reihl, Dr. Alexander Gurdon Schöpferische Reflexion: eine Kulturgeschichte des Dirigenten

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Lehrveranstaltungen / Courses

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Lehrveranstaltungen in Englisch

COURSES IN ENGLISH Prof. Dr. Dirk Baecker Systems Theory Systems theory is the study of notions which are useful to understand and describe self-organizing phenomena like organisms, the brain, families, organizations or societies. There is a general systems theory which distinguishes living from mental, social and artificial systems and discusses notions like system, environment, component, boundary, function, code and media. And there are more specific systems theories for instance in biology, psychology, sociology and computer science. Still lacking is a general mathematical frame linking general and specific systems theories. All systems theories, however, start with an equation like S = f (S, E), where S is system and E is environment. Note that this is a non-linear and recursive equation. Yet, what does f, for function, relate to? The seminar discusses some approaches in general systems theory (Ludwig von Bertalanffy, W. Ross Ashby, Heinz von Foerster), some notions in biological systems theory (Walter B. Cannon: homeostasis; Humberto R. Maturana and Francisco J. Varela: autopoiesis) and looks into some examples of sociological systems theory (Talcott Parsons, Niklas Luhmann). The weight any of these approaches get depends on the self-organization of the seminar. Introductory reading: Niklas Luhmann, Introduction to Systems Theory, transl. Peter Gilgen, Cambridge, 2013. wednesday, 15:30 – 17:00 p.m. – Location on UWE

Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Joachim Zweynert Analyzing Pathologies in Institutions, Organizations, and Networks Can socially constituted entities be ill, show symptoms, and suffer from pathogenic conditions? Can clinical conceptualizations whose primary reference is to bodies and minds of natural persons (or other living beings) be modified and re-construed in ways that make them heuristically applicable to diverse social entities, e.g. institutions, organizations, and networks? How is severe malfunctioning of socially constituted entities conceived in economics, organizational theory, and theories of culture? Can we construct viable notions of institutional pathologies from conceptual resources such as stress, trauma, vulnerability, hyper- and hypotrophy, functional impairments, defense mechanisms, fragmentation, collusion? Which notions of health and normalcy (e.g. salutogenesis, systemic self-enforcement, resilience, resonance) are applicable? Are they mere analogies or practically sound and normatively justifiable conceptual tools? What, if any, are the rational constraints on the use of such theoretical tools? Do notions of socio-cultural patho-

logies connect with discourses about legitimacy, efficient and effective goal-attainment, institutional rationality and irrationality and, if so, how? What are the theoretical and practical advantages (if any) of a social pathology approach in comparison to standard approaches to malfunctioning social entities? Participants will attend the WIWa-4 Conference on „Institutional Pathologies“ on 1st and 2nd of February 2018 and on February 3rd a Saturday-morning blockseminar by Heikki Koskinen about the contemporary theory of recognition (Honneth et al.). October 13. and 27., November 10. and 24., December 8., January 12., 12:45 – 14:15 p.m. conference 1. and 2. Feb. 2018 one-day Blockseminar with Heikki Koskinen on 3rd Feb, 10:00 a.m. - 03:00 p.m. Location on UWE

Prof. Dr. Reinhard Loske, Ray Cunningham Europe´s future beyond technocratic centralism (Brussels style) and chauvinist neo-nationalism The European Union is in a critical state. The UK has decided to leave, in some central and eastern European member states neo-nationalism and populism are on the rise, and positions on how to improve cooperation and coordination in the EU 27 differ extremely: While some member states want more and deeper integration particularly in the field of economic, budgetary and monetary policies and institutions, others want to strengthen nation states again, take back control from Brussels and favor intergovernmental cooperation instead of more integration. At the same time challenges like climate change, migration, (un)fair trade and international terrorism become more and more important. In the seminar we want to reflect on the question how Europe and its institutions would have to change in order to meet the challenges of our days. What kind of alternatives are possible that go beyond the dichotomy between the present-day EU obsessed by competitiveness, growth and free trade on the one hand and neo-nationalism that is centered around the outdated concept of national interest and selfishness on the other hand? Can sustainable development be a new and promising narrative for a better Europe, maybe a Europe of regions" that works for global equity " and a fair world trade system? What kind of governance and institutions would be needed to achieve these goals? Weekend Seminar in January 2018 (precise date to be determined) with three preparatory meetings Location on UWE

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PD Dr. Kazuma Matoba Global empathy, the „refugees crisis“ and us

*Please be aware – The Tao that can be defined as the Tao " is not the Tao". Lao Tzu

Many refugees escaped from poverty, war and terrorism like the IS in Syria, Al Qaida in Afghanistan and Boko Haram in Nigeria. There are some scientific evidences for the relationship between environmental degradation and international relations, climate and fragility risk (cf. Burke et al. [2009], Hsiang, Burke & Miguel [2013], Kelley et.al [2015]). Climate change, especially earth warming, is likely to be caused by our consuming behavior in modern life, resulting in too much CO2 emissions. There are some ongoing international research projects that seek to explore public understanding and behavior in relation to meat and dairy consumption and its impact on greenhouse gas emissions. Too much meat and dairy consumption does not only have a serious impact on climate, but also our health. Unhealthy eating and lifestyle can cause physical and mental illness that is treated more and more by the medical system giving patients mainly chemical medicine. We are faced with both the local crisis such as illness, unhealthy life and ecological disasters, and the global crisis such as refugees, wars, poverty and hunger. We must be more aware of that both local and global crisis seem to be connected to each other and cannot be solved separately. In this seminar the refugee crisis will be analyzed from political, economical and philosophical perspective, and by organizing ,dialogue process‘ with refugees we will find answers to the questions: „How can we adapt to the refugee crisis?“; „What does the refugee crisis mean for us?“; How can migrants help us adapt to climate change?; Which competence do we need in order for migrants to help us adapt to climate change?

friday, november 3, 3 to 6 p.m. saturday, november 4, 10 a.m. to 6 p.m. friday, december 15th, 3 to 6 p.m. saturday, december 16th, 10 a.m. to 6 p.m. sunday, november 5, 10 a.m. to 1 p.m. sunday, december 17th, 10 a.m. to 1 p.m. Location on UWE

Ph.D. Mango Telli Clean Thinking: The Thrill of Being Reasonable Arbitrary gibberish seems to be gaining ground these days, persuading many people through excessive volume, repetition, and base appeals to emotion. Intellectual vigilance is called for lest we lose our heads, lest we lose the ability to distinguish between good and bad reasoning, between reasonable discourse and base impostors. We will read essays by Harry G. Frankfurt, Errol Morris, Leon H. Craig, and Jacob Klein in order to experience the undeniable allure and pleasure of thinking logically. The course will be conducted entirely in English. Essays: Harry G. Frankfurt, On Bullshit Errol Morris, Which Came First, the Chicken or the Egg? Leon H. Craig, footnote 19 to The War Lover, on the fact/ value distinction Jacob Klein, On Precision thursday, 02:00 - 3:30 p.m. – Location on UWE

tuesday, 03:00 – 04:30 p.m. – Location on UWE

Jeremy Stockwell Exercises in the TAO* – with references to the British philosopher Alan Watts This course offers insight and exploration of the Tao. The Tao as an ancient philosophy originating in China. It is a way of looking at things and experiencing nature, yourself, and others in a more natural, inclusive, and positive way. This course offers ancient wit and wisdom for modern times. It is an invitation for you to open your senses, bypass academic thinking and narrow-minded intellectualism, heighten your intuitive awareness, and experience the world objectively and inclusively – as part of nature and not apart from it. The course includes engagements with knowing and unknowing, memory and forgettory, and Wu-Way, the art of non-forcing, in order to engage more fully with the Tao. The course is physical, experiential, and non-academic. It will be given in English. Please be prepared to work without shoes, notes, and preconceptions. We will all leave what we think we know at the door. Jeremy Stockwell is a student of the British philosopher Alan Watts. You will be required to have read Watts' final book TAO – THE WATERCOURSE WAY prior to starting the course (It's only 128 pages, so it shouldn't take long).

Ph.D. Mango Telli Herman Melville’s Moby-Dick; or, The Whale Together, we will read and discuss Melville’s 1851 classic of American literature. All participants will be expected to read the book and to take part in class discussions, which will be conducted entirely in English. Highest priority will be given to providing all course participants a relaxed and enjoyable environment in which to improve their written and spoken English. thursday, 03:45 – 05:15 p.m. – Location on UWE

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Lehrveranstaltungen im

ORIENTIERUNGSSTUDIUM KULTUR UND GESELLSCHAFT Juana Eckhardt, M.A. Doing Culture Was (heißt) studieren? Das Seminar ermöglicht in das Spannungsfeld zwischen Festlegung – einigen grundlegenden Aspekten des Studiums – und Spielraum – der individuellen Gestaltung – einzutauchen. Wir werden das Gespräch mit Vertretern aus verschiedenen Fachrichtungen suchen und Theorie- und Praxisräume abstecken. Dies bietet Gelegenheit, nachzu-

fragen, nachzudenken, weiterzudenken, neuzudenken. Darüber hinaus werden wir im Verlauf des Semesters verschiedene Bildungseinrichtungen in umliegenden Städten im Ruhrgebiet besuchen und uns mit praktischen Elementen der Recherche vertraut machen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für alle Orientierungsstudierende verpflichtend. mittwochs, 18:00 – 19:30 Uhr – Raum siehe UWE

Darüber hinaus können Sie an allen Lehrveranstaltungen des Studium fundamentale und allen grundlegenden Lehrveranstaltungen des B.A. Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis teilnehmen. Wählen Sie frei nach Ihren persönlichen Interessen und stellen Sie sich Ihr individuelles Orientierungsprogramm zusammen.

Lehrveranstaltungen im

B.A. PHILOSOPHIE, KULTUR­REFLEXION UND KULTURELLE PRAXIS B.A. KuRe: Geschichte Dr. Armin Flender Was ist deutsch? Die historische Suche nach Identität In kaum einem anderen Land wird so häufig über Nation und die eigene Identität debattiert wie in Deutschland. Im Prozess der Globalisierung oder in den Zeiten, wo Menschen auf der Flucht Zuflucht in Deutschland suchen, debattiert die Öffentlichkeit über eine Leitkultur und darüber, dass Nation und Identität in hohem Maße gefährdet seien. Was aber soll diese „deutsche Identität“ jenseits von Plattitüden und Sekundärtugenden sein, die hier bedroht ist? Gerade die Geschichte der „deutschen Identität“ kann hierbei sowohl die Wirkmächtigkeit als auch die Abgründe kollektiver Identitäten zeigen. In der Veranstaltung soll das

Konzept der „nationalen Identität“ deshalb kritisch hinterfragt und die Prozesse der Identitätsbildung in Deutschland seit dem 18. Jh. sowie deren Ursprünge in der Philosophie, in den Künsten, in Denkmälern und in der Festkultur aufgezeigt und diskutiert werden. Schließlich wird die Frage zu diskutieren sein, welchen Stellenwert nationale Identitäten heute in Einwanderungsgesellschaften haben. Literatur: Theodor W. Adorno: Auf die Frage: was ist deutsch, in: ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 10/2, Frankfurt/M. 1977, S. 691-701. Dieter Borchmeyer: Was ist deutsch? Die Suche einer Nation nach sich selbst, Berlin 2017. donnerstags, 17:30 – 19:00 Uhr Raum siehe UWE

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Prof. Dr. Dr. Dr. Dieter Vieweger Der vergessene Konflikt. Der Nahostkonflikt im Schatten der Kriege in Syrien und im Irak Erwartet wird die aktive Teilnahme an einer seminaristischen Vorlesung mit Diskussionen und Vorträgen der Studierenden. Der gegenwärtige Konflikt um Israel/Palästina ist nur ein Höhepunkt der Auseinandersetzungen im Nahen Osten, die diese Region während ihrer gesamten Geschichte begleitet haben. Hier spiegeln sich jahrhundertealte politische Interessen, die zyklisch wiederkehrende Verständnislosigkeit von Orient und Okzident, vorgeschobene und echte religiöse Interessen dreier monotheistischer Religionen an einem Ort. Israel/Palästina wurde zum Inbegriff der nationalen Identität zweier Völker, deren Ansprüche seit dem 19. Jahrhundert im Widerstreit liegen. Die Übung wird sich den religiösen und kulturellen Aspekten des vor unseren Augen ausgebrochenen Konflikts, seiner Vorgeschichte und dessen ‚Umfeld‘ in Syrien, Ägypten und im Irak widmen. Zu diesem Zweck werden auch die am Konflikt beteiligten Völker und ihre allesamt im Orient entstandenen Religionen vorgestellt, sowie deren gemeinsame Geschichte nachgezeichnet. Jenseits oberflächlicher Kommentare und pauschaler Schuldzuweisungen wird eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Situation angestrebt. Aus geschichtlichen Beispielen werden Möglichkeiten für eine Bewältigung der Gegenwart und der Gestaltung einer lebenswerteren Zukunft im Orient gesucht. Literatur: Donner, Herbert: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen I/II. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1984 Krämer, Gudrun: Geschichte Palästinas: Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel. München: Beck, 2002 Vieweger Dieter: Streit ums Heilige Land. Was jeder vom israelisch-arabischen Konflikt wissen sollte, Gütersloh 6. Auflage 2017. donnerstags, 10:15 - 11:45 Uhr – Raum siehe UWE

Dr. des. Lasse Wichert Literatur und Völkermord - Literatur als Quelle in der historischen Forschung über kollektive Gewalt und Genozid im 20. Jahrhundert Seit Hayden Whites „Metahistory“ (1973) haben Konzepte der Literaturwissenschaft, allen voran die Narratologie, auch in den Geschichtswissenschaften Einzug gehalten. White legt seinen Studien die Annahme zu Grunde, dass jegliche Wahrnehmung der Welt erzählend vermittelt wird und daher auch Geschichtsschreibung mit den Methoden und dem Begriffsinventar der Literaturwissenschaft erkenntnisgewinnend zu analysieren sei. Was White für die Geschichtswissenschaft feststellt, gilt umgekehrt für die Literatur in doppeltem Sinne: Literarische Texte strukturieren die Wahrnehmung der Welt und unsere Wahrnehmung dessen, was wir ‚Geschichte‘ nennen, in besonderem Maße.

Gerade populären Medien, insbesondere der sogenannten ‚Trivialliteratur‘, kommt in Gesellschaften die Aufgabe zu, historische Wissensbestände zu formieren und zu kanonisieren. In der Übung sollen grundlegende Texte einer kulturgeschichtlichen Narratologie erarbeitet und hinsichtlich ihrer theoretischen Prämissen und methodologischen Implikationen diskutiert werden. Ein zweiter Schritt wird die Überprüfung der erarbeiteten theoretisch-methodischen Aspekte sein, indem untersucht wird, inwiefern staatliche und kollektive Gewaltverbrechen im Medium der Literatur präformiert wurden. Den Teilnehmer*innen wird Gelegenheit gegeben, auch eigene Beispiele in das Seminar einzubringen. donnerstags, 12:00 – 13:30 Uhr – Raum siehe UWE

B.A. KuRe: Kunstwissenschaft Dr. David Hornemann v. Laer „Kunst sehen“ herausgeben II In der Lehrkultur, wie wir sie heute haben, herrscht die Vorstellung vor, es gehe darum, Wissen über etwas zu vermitteln. In den Vorträgen Michael Bockemühls wird ein anderes Ziel verfolgt: Dem Vortragenden geht es weder um Belehrung, noch in erster Linie um Vermittlung von Wissen, sondern um das konsequente Eröffnen von Sehräumen, in denen die Zuhörer*innen an den Kunstwerken selbst eigene Erlebnisse haben können. An die Stelle einer Interpretation tritt hier die Geste des Eröffnens von Anschauungsmöglichkeiten, die zu eigenen Einsichten inspirieren können. Ziel des Seminars ist die weitere Herausgabe der Vorträge, die Michael Bockemühl Anfang der 1990er Jahre im ausverkauften Saalbau in Witten über Künstler wie Beuys, Klee, Kandinsky, Rodin, Michelangelo, Arp, Picasso, Cézanne und andere mehr gehalten hat. Gesucht werden engagierte Studierende, die praktisch erfahren wollen, wie man ein Kunstbuch herausgibt. Wer möchte, ist darüber hinaus eingeladen, sich selbst als Herausgeber*in zu betätigen, eine Einleitung zu verfassen und dafür Sorge zu tragen, dass alles, was es für die Herausgabe eines solchen Buches braucht, vorhanden ist. In enger Kooperation mit dem Info3 Verlag aus Frankfurt/M. haben wir im Sommersemester bereits die drei ersten Bücher für die Herausgabe fertig gestellt und können die dabei gewonnenen Erfahrungen bei der Herausgabe der weiteren Bände mit einfließen lassen. donnerstags, 15:45 – 17:15 Uhr – Raum siehe UWE

Dr. David Hornemann v. Laer Freiheit und künstlerische Wissenschaft II „Wie der Autor der Philosophie der Freiheit über sein Buch bemerkt, könne nur derjenige die Freiheit richtig verstehen und empfinden, der einen Sinn dafür hat, dass im mensch" lichen Inneren sich nicht etwas abspielt, was nur irdisch ist, sondern dass der große kosmische Weltprozess hindurch-

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flutet durch das menschliche Innere und aufgefasst werden kann im menschlichen Inneren." Mit diesen etwas mystisch anmutenden Worten deutet Rudolf Steiner gleichwohl darauf hin, was im intensiven Studium dieses Buches erlebt werden kann: Dass der Mensch nicht nur eine biologische und gesellschaftliche, sondern auch eine geistige Seite in sich vereint, die ihn zum Handeln aus Freiheit befähigt. Wie man mit diesem Buch fruchtbar umgehen kann, welche hochaktuellen epistemologischen Anregungen es bereithält und inwiefern wir es mit einer künstlerischen Wissenschaft zu tun haben, die von letzten, nicht hintergehbaren Ausgangspunkten ausgeht und von da aus zu nachhaltigen Freiheitserlebnissen führen kann, wird Thema des Seminars sein. In diesem Semester wollen wir uns mit dem zweiten, „Wirklichkeit der Freiheit“ betitelten Teil des Buches intensiv befassen. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Kenntnis des ersten Teils sowie die Bereitschaft, ein Kurzreferat zu übernehmen.

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Freitag, 08. Dezember, 14:00 – 20:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 10:00 – 17:00 Uhr Freitag, 26. Januar, 14:00 – 20:00 Uhr Samstag, 27. Januar, 10:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Claus Volkenandt Farbphotographie/Farbe in der Photographie Das Seminar beschäftigt sich mit der Geschichte der Farb­ photographie und ihrem künstlerischen Einsatz seit den 1960er Jahren. Dabei soll eruiert werden, ob die Farbe in der Photographie ein ähnliches Eigenleben wie in der Malerei gewinnt, sich also vom Motiv löst, es irritiert und/oder in eigener Weise betonen kann. Es soll damit auch sondiert werden, ob sich aus der Farbe als Thema der Photographie genügend Material für eine Ausstellung in der Dörken-Galerie zusammentragen lässt.

donnerstags, 08:30 – 10:00 Uhr – Raum siehe UWE mittwochs, 09:00 – 10:30 Uhr – Raum siehe UWE Prof. Dr. Walter Smerling Das Prinzip der Kunst – die Szene – der Betrieb – das System und die Folgen Schwerpunkt des Seminars ist die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit dem „Betriebssystem Kunst“. Wie funktioniert der Kunstbetrieb eigentlich? Dargestellt und untersucht wird der Werdegang der Künstler sowie die Integration ihrer Arbeiten in den Ausstellungsbetrieb und den Kunstmarkt. Die Komplexität und das Zusammenspiel der Institutionen, der Akteure und natürlich der Künstler stehen am Beispiel konkreter Ausstellungen im Mittelpunkt des Seminars. Bildende Kunst besitzt die Fähigkeit, das Erscheinungsbild von Nationen, Gesellschaften und historischen Gemeinschaften über Sprachgrenzen hinweg unmittelbar verständlich zu machen. Mit welchen Mitteln und Themen stellen sich die Maler, Bildhauer, Installations- oder Medienkünstler ihrer Zeit? Das Seminar widmet sich diesen Fragen und dem „Betriebssystem Kunst“ anhand zweier Ausstellungsprojekte. LUTHER UND DIE AVANTGARDE wurde bis 17. September 2017 in Wittenberg, Berlin und Kassel präsentiert – wir ziehen Resümee. Außerdem wird das geplante europäische Ausstellungsprojekt EINHEIT DURCH VIELFALT, das die Darstellung des ‚ikonografischen Gesichts‘ Europas unternimmt, ein weiterer Seminarschwerpunkt sein. Das Konzept der Ausstellung sieht vor, jeweils zwei bis vier Künstlern aus 28 Nationen auszuwählen und mit einer Gesamtzahl von rund 500 Kunstwerken zu präsentieren. Hier wird sich die Lehrveranstaltung mit konkreten Fragen im Hinblick auf die Vorbereitung und Durchführung des Projektes beschäftigen. Die Seminarteilnehmer werden verschiedene Sektionen der bildenden Kunst beleuchten und am Beispiel der Ausstellungsprojekte konzeptionelle und praktische Vorgehensweisen des Ausstellungs- und Kunstbetriebs untersuchen. Eigenständig erarbeitete Referate sind Seminarbestandteil, ebenso der Besuch von Künstlerateliers.

B.A. KuRe: Literaturwissenschaft Prof. Dr. Julia Genz Spannung und Literatur Thomas Mann beschrieb einmal die Wirkung Kleist’scher Novellen damit, dass sie den Leser auf die Folter spannen und der Leser dies dem Autor auch noch dankt. Wir werden uns diesem Paradoxon als Mischung von Lust und Unlust über drei Texte nähern, die als spannend gelten (und es tatsächlich sind): Leo Perutz „Der Meister des jüngsten Tages“ (1923), Alexander Lernet-Holenia „Der Baron Bagge“ (1936) und Alfred Kubins phantastischer Roman „Die andere Seite“ (1909), um zu fragen, was Elemente der Spannungserzeugung sein könnten, was Spannung der Handlung von ästhetischer Spannung unterscheidet, und welche Rolle Autor und Leser dabei spielen. freitags, 10:15 – 11:45 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Julia Genz Strategien der Textproduktion Je nach Bedarf kann das Seminar als Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden, als Methodenseminar für verschiedene Schreibtechniken und -übungen oder als Schreibwerkstatt für bereits in Planung befindliche literarische oder wissenschaftliche Projekte. mittwochs, 10:15 – 11:45 Uhr – Raum siehe UWE

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Dr. des. Lasse Wichert Literatur und Völkermord – Literatur als Quelle in der historischen Forschung über kollektive Gewalt und Genozid im 20. Jahrhundert Seit Hayden Whites „Metahistory“ (1973) haben Konzepte der Literaturwissenschaft, allen voran die Narratologie, auch in den Geschichtswissenschaften Einzug gehalten. White legt seinen Studien die Annahme zu Grunde, dass jegliche Wahrnehmung der Welt erzählend vermittelt wird und daher auch Geschichtsschreibung mit den Methoden und dem Begriffsinventar der Literaturwissenschaft erkenntnisgewinnend zu analysieren sei. Was White für die Geschichtswissenschaft feststellt, gilt umgekehrt für die Literatur in doppeltem Sinne: Literarische Texte strukturieren die Wahrnehmung der Welt und unsere Wahrnehmung dessen, was wir ‚Geschichte‘ nennen, in besonderem Maße. Gerade populären Medien, insbesondere der sogenannten ‚Trivialliteratur‘, kommt in Gesellschaften die Aufgabe zu, historische Wissensbestände zu formieren und zu kanonisieren. In der Übung sollen grundlegende Texte einer kulturgeschichtlichen Narratologie erarbeitet und hinsichtlich ihrer theoretischen Prämissen und methodologischen Implikationen diskutiert werden. Ein zweiter Schritt wird die Überprüfung der erarbeiteten theoretisch-methodischen Aspekte sein, indem untersucht wird, inwiefern staatliche und kollektive Gewaltverbrechen im Medium der Literatur präformiert wurden. Den Teilnehmer*innen wird Gelegenheit gegeben, auch eigene Beispiele in das Seminar einzubringen. donnerstags, 12:00 – 13:30 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Martin Woesler Motive der Weltliteratur Dieses Seminar dringt anhand von gemeinsamen Motiven, die sich in verschiedenen Literaturen (un)abhängig/parallel zueinander entwickelt haben, punktuell, aber tief in diese Literaturen vor. In jeder Sitzung wird ein Beispiel erarbeitet, wie sich uralte Motive (Archetypen) des Harlekin, des Drachens, des Schatzes, des Detektivs, der Liebenden etc. in ihrer jeweils kulturell unterschiedlichen allegorischen Konstellation materialisierten. Beim Drachen werden insbesondere der europäische und der asiatische Drache gegenübergestellt, beim Harlekin wird dem gemeinsamen Ursprung in Indien und den verschiedenen Ausprägungen in Europa und Asien nachgespürt. Teilnehmer(innen) können eigene Sitzungsthemen vorschlagen, wie z.B. weitere Motive oder andere Vergleichspunkte. Dabei werden grundsätzliche Fragen gestellt, wie: Warum sich in verschiedenen Hochkulturen unabhängig voneinander ähnliche Motive entwickelt haben und wie stark der Kulturaustausch bereits vor Jahrtausenden war. Die Teilnehmer*innen werden in diesem Seminar für unterschiedliche kulturelle Ausprägungen genauso sensibilisiert wie für zugrundeliegende, oft anthropologisch begründbare Gemeinsamkeiten, deren Kenntnis auch in anderen Feldern (Wirtschaft, Kooperationen, Reisen, Austausch, Zusammenarbeit im multikulturellen Team) eine Brücke bilden kann. Auch außerhalb der Literatur vorhandene kulturelle

(Arche-)typen (westlicher Anzug in internationaler Berufswelt, Begrüßungsformen) werden thematisiert. freitags, 16:00 – 19:00 Uhr, 14-tägig – Raum siehe UWE

B.A. KuRe: Phänomenologie der Musik PD Dr. Wolfgang Fuhrmann Vermischte Geschmäcker. Verhandlungen kultureller Identität in der Musikgeschichte Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Festival „Tage Alter Musik in Herne“ statt. Die Epoche 1700-1750 wird musikgeschichtlich gerne als Zeitalter von Bach und Händel bezeichnet, die sich viel mit kultureller Identität befassten: Beide nehmen Einflüsse französischer und italienischer Musik auf, um daraus einen „(mittel-) deutschen“ (protestantischen) bzw. „englischen“ musikalischen Stil zu konstruieren. Von einem „vermischten Geschmack“ ist 1752 bei Johann Joachim Quantz die Rede: „Wenn man aus verschiedener Völker ihrem Geschmacke in der Musik, mit gehöriger Beurtheilung, das Beste zu wählen weis: so fließt daraus ein vermischter Geschmack, welchen man [...] den deutschen Geschmack nennen könnte …“. Nicht essentialistische, sondern konstruierte, gemixte Identität ist Thema. Der Workshop will der Frage, wie kulturelle Identität im Spätbarock" konstruiert wird, nachgehen. Dabei gehen " wir nicht nur Sichtweisen der damaligen Zeitgenossen nach, sondern auch den historiographischen Konstruktionen: Wie wird im essentialistischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts die Idee des „vermischten Geschmacks“ mit deutschen Reinheitsgeboten überlagert? Welche Verzerrungen legt eine postmoderne Lesart nahe? Natürlich soll es auch um Musik gehen. Deswegen verknüpfen wir unseren Workshop mit einem (für alle Teilnehmer*innen verpflichtenden) Besuch des Festivals „Tage Alter Musik in Herne“ (10.-12. November), wo an französischen Barockkantaten, deutschen Passionsvertonungen und Instrumentalmusik Fragen gestellt werden wie: Wie viel Itali" en" ist im absolutistischen Frankreich zulässig? Warum wurde Reinhard Keisers Passionsvertonung „Der blutige und sterbende Jesus“ 1705 in Hamburg zum Skandal? Warum bewunderte Georg Philipp Telemann die Musik polnischer Tanzmusikanten? Literatur (u.a.): J. J. Quantz, Versuch, die Flöte traversière zu spielen, Berlin 1752, Nachdruck Kassel 1982 u. ö., XVIII. Hauptstück: „Wie ein Musikus und eine Musik zu beurtheilen sey“. Freitag, 10. November, 15:30 – 21:00 Uhr Samstag, 11. November, 10:00 – 21:00 Uhr Sonntag, 12. November, 10:00 – 18:00 Uhr Termin für Nachbesprechung wird noch bekannt gegeben Raum siehe UWE

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Dr. Alexander Jakobidze-Gitman „Dahin! Dahin!“ Wohin? Über die Intentionalität in der Musik und Hörwahrnehmung Beim Erklären, wie die Musik eigentlich (ver)läuft, sagt man häufig, dass z.B. der Leitton bzw. die Dissonanz nach der Auflösung strebt oder dass eine Harmonie die andere auf sich zieht. Solche Aussagen implizieren, dass der musikalische Stoff bzw. die Struktur ihre eigenen Zwecke verfolgen mögen und dementsprechend sich die Musik als Subjekt verhalten oder handeln kann. Geht es aber nicht vielmehr darum, dass wir, geleitet durch unsere Hörgewohnheiten, diese Strebung empfinden und dann sehr naiv der Musik zuschreiben? Eine relevante philosophische Fragestellung würde infolgedessen lauten: Inwiefern dürfen wir die Intentionalität (d.h. eine bestimmte Ausrichtung unseres Bewusstseins) ins Material übertragen? Das Seminar geht der Frage nach, ob die künstlerischen Werke beim Verfertigungsprozess eine Eigendynamik entwickeln können und wie unsere subjektiven Bewusstseinsprozesse mit den objektiven Tonvorgängen zusammenhängen. Viele Hörübungen werden mit der Lektüre philosophischer Texte (W. Leibniz, E. Husserl, S. Langer, J. Searle, H. von Wright, J.-L. Nancy) gekoppelt; außerdem werden wir auf vergleichende Analyse mit anderen Künsten zurückgreifen (wie z.B. in der Dichtung ein bestimmter Reim den nächsten Reim oder in der Malerei eine Farbe eine andere nach sich zieht). donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr – Raum siehe UWE

UMD Prof. Ingo Ernst Reihl, Dr. Alexander Gurdon Schöpferische Reflexion: eine Kulturgeschichte des Dirigenten Im Fokus dieses Seminars steht der Dirigent. Wer ist diese Person, die Musik zum Leben erweckt? Der proben und gestalten muss, der mancherorts als Statthalter des Komponisten beschrieben wird, der aber ohne eigene Ideen und Ästhetik verloren ist? Welche künstlerischen und reflexiven Prozesse laufen hier ab, wenn Dirigent, Orchester, Komponist, Werk und Publikum in Interaktion treten? Und warum sagt Elias Canetti: „Es gibt keinen anschaulicheren Ausdruck der Macht als die Tätigkeit des Dirigenten“? (Masse und Macht, 1960). Im Rahmen des Seminars werden wir diesem Phänomen versuchen, nachzuspüren – ausnahmsweise als Blockseminar, da Dirigentenbeobachtungen, Probenbesuche und eigene dirigierende Erfahrungen, in Form von praktischen Übungen, Zeit und Konzentration erfordern.

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B.A. KuRe: Philosophie Dr. Gerd B. Achenbach Existenz und Philosophische Praxis Gehobene" Philosophie schaut gern aus erworbener Hö" henperspektive verächtlich auf sogenannte Verfallsformen philosophischen Denkens herab. So etwa auf das einmal modisch gewesene existentialistische" Gehabe mit sei" nem auftrumpfenden Freiheitspathos und Eigentlichkeitsdünkel, dem dann etwa der Ernst seriöser Existenzer" hellung" oder die seinsandächtige Daseinsanalytik" in " fundamentalontologischer Absicht entgegengesetzt wird. In diesem Seminar wird es entschieden anders zugehen: Nicht darum wird es gehen, die philosophische Würde zu wahren, indem man sie aus dem gemeinen Verkehr heraushält, sondern umgekehrt soll sich Philosophie gerade darin bewähren, dass sie sich in die vermeintlichen Niederun" gen" üblichen Denkens und gewöhnlicher Ansichten begibt und sich auf sie einlässt, um dann allerdings die angetroffenen Selbstverständnisse über sich aufzuklären und für lebenswerte Einsichten empfänglich zu machen. Theologen haben dafür einen beispielbenennenden Begriff: Kenosis. Literatur: Søren Kierkegaard, Entweder-Oder (1843) Jean-Paul Sartre, Ekel (1938) Odo Marquard, Der Einzelne. Vorlesungen zur Existenzphilosophie (2013) Gerd B. Achenbach, Zur Einführung der Philosophischen Praxis (2010) mittwochs, 12:00 – 13:30 Uhr Uhrzeit und Raum siehe UWE

PD Dr. Christian Grüny Henri Bergson: Materie, Gedächtnis, Dauer Henri Bergsons 1896 erschienenes Buch Materie und Ge" dächtnis" beschäftigt sich laut Untertitel mit der Beziehung zwischen Körper und Geist. Tatsächlich entwirft Bergson eine recht spekulative Theorie von Körper und Geist, in der Bild, Dauer und Gedächtnis zentrale Kategorien bilden und die Maurice Merleau-Ponty ebenso beeinflusst hat wie Gilles Deleuze. Das Seminar widmet sich der intensiven Lektüre des Buches und zieht ergänzend einige andere Texte von Bergson heran. donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr – Raum siehe UWE

1. Sitzung am Donnerstag, 12. Oktober, 13:00 Uhr Mittwoch, 08. November Exkursion in das Koninklijk Concertgebouw Amsterdam Die weiteren Termine des Blockseminars werden bei der ersten Sitzung besprochen und stehen anschließend in UWE – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Alfred Hirsch Aristoteles: Politik Neben der Politeia Platons ist die Politika" Aristoteles " " das bedeutendste staatsphilosophische Werk der griechischen Antike. Weniger systematisch aber mit vielen interessanten präzisen Analysen und differenzierten Beobachtung legt Aristoteles eine Basis für das politische Denken der Neuzeit. Die Einsicht Aristoteles’, dass der Mensch von Na-

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tur aus ein politisches Wesen ist, liegt seinen Überlegungen zu Grunde. Dieses ‚politische Wesen‘ beginnt mit der Familiengründung, erweitert sich in der Dorfgemeinschaft und erfüllt sich letztlich in der Gestaltung des Stadtstaates. Aristoteles geht davon aus, dass sich politische Gemeinschaft in nicht allzu großen Einheiten, in denen jeder den anderen kennt, am besten entfaltet. Umstritten sind seine Ausführung zur Sklaverei und deren Nutzen für die Gemeinschaft. Literatur: Aristoteles, Politik. donnerstags, 15:45 – 17:15 Uhr – Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Prof. Dr. Alfred Hirsch Jacques Derrida: Politik der Freundschaft In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts vollzieht Derrida eine vehemente Hinwendung zu Fragen der Politik und der Ethik. Auf der Grundlage und mit den Denkbewegungen der Dekonstruktion wendet er sich in seinem Werk Politik der Freundschaft" (1994) einem Topos zu, der in " der politischen Philosophie stets eine besondere Rolle einnahm. Derrida stellt die berechtigte Frage nach dem Sinn der Kategorie der ‚Freundschaft‘, die auf die Herkunft, das Geschlecht, das Blut etc. zurückgreift, d.h. auf Schematismen der Abstammung. Dieser Tradition versucht Derrida einen neuen Begriff des Politischen entgegenzustellen, der sich auch dem Dualismus von Freund und Feind zu entziehen bemüht. Ein zukünftige Demokratie hätte sich nachdrücklich von einem Denken der Abstammung zu befreien. Literatur: Jacques Derrida, Politik der Freundschaft, Suhrkamp Berlin. donnerstags, 12:00 – 13:30 Uhr – Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Prof. Dr. Alfred Hirsch Einführung in die Philosophie der Freiheit Freiheit ist eines der zentralen Themen der Philosophie. Neben der Willensfreiheit, die mit zunehmender Technisierung und Digitalisierung unserer Welt eine besondere Bedeutung einnimmt, steht die politische Freiheit in diesem Seminar im Vordergrund. Willensfreiheit wie auch politische Freiheit enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Orientierungen und Ausprägungen. Im Verlaufe der Geschichte hat sich der Begriff der Freiheit zudem in vielfältiger Weise modifiziert. Es soll daher in diesem Seminar darum gehen, die Entwicklung des philosophischen Freiheitsbegriffes nachzuzeichnen und seine gegenwärtige Struktur herauszuarbeiten. Unhinterfragt gilt uns Freiheit als etwas Gutes und Erstrebenswertes. Das philosophische Denken sollte hier nicht stehen bleiben, sondern nach den Gründen und Voraussetzungen des Sinns von Freiheit fragen.

Literatur: Texte zur Freiheit, hg. von Jonas Pfister, Stuttgart, Reclam 2014. Vorbesprechung am Donnerstag, 19. Oktober, 18:00 – 19:30 Uhr Freitag, 26. Januar, 14:00 – 19:00 Uhr Samstag, 27. Januar, 10:00 – 19:00 Uhr Sonntag, 28. Januar, 10:00 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Dr. Kerrin Jacobs Sozialphilosophie – Eine konflikttypologische Einführung Sozialphilosophie fragt nach dem Wesen von Gesellschaften und den Strukturen des sinnhaften Zusammenlebens. Uns wird in diesem Kurs beides interessieren: inwieweit soziale Dynamiken von Gesellschaften wissenschaftlich wertfrei beschreibbar sind (wie z.B. Tönnies dies einforderte) und zugleich auch, was die normative Perspektive sozialphilosophischen Denkens im Sinne der Sozialethik und Werttheorie kritisch leisten kann. Neben den Klassikern der Sozialphilosophie (Platon, Hobbes, Rousseau, Freud, Simmel, Plessner, Steiner, Bourdieu, Fromm, Horkheimer, Adorno etc.) werden wir auch in der Auseinandersetzung mit aktuelleren Beiträgen (Schramme, Pfannkuche, Honneth, Rosa, Nussbaum) aus der politischen Philosophie einschlägige Problemstellungen und Konflikttypen der Sphären des Sozialen (z.B. mit Blick auf (Verdienst-)Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Anerkennung, Gesundheit, Gutes Leben etc.) systematisch erarbeiten, um abschließend auch zu fragen, wonach wir eigentlich suchen (sollten), „wenn uns die Sehnsucht treibt, dass endlich alles anders werde“ (Adorno 1957, 20ff). Literatur: Norbert Brieskorn & Michael Reder (2011). Sozialphilosophie. München: Komplett-Media. Detlef Horster (2005). Sozialphilosophie. Leipzig: Reclam. Vorbesprechung am Freitag, 13. Oktober, 10:00 – 12:00 Uhr Samstag, 21. Oktober, 03. November, 18. November, 02. Dezember, 16. Dezember jeweils 10:00 - 16:30 Uhr Raum siehe UWE verpflichtende Teilnahme an der WiWa-4 Konferenz „Institutional Pathologies“ am 01. und 02. Februar

Dr. Kerrin Jacobs Philosophie des Horrors In diesem Seminar sind wir dem Horror auf der Spur, der sich – Tendenz steigend – enormer Beliebtheit in den Medien erfreut. Dabei sind solche Urtypen wie Werwölfe, Wiedergänger oder Hirnfresser nicht nur Figuren, die in den Medienwissenschaften herumgeistern, sondern sie fordern gegenwärtig auch ihre philosophische Analyse heraus. Im Laufe der Geschichte haben solche Archetypen des Bösen

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einen enormen Wandel durchgemacht: Man denke hier beispielsweise an die enorme Konversionsfähigkeit des Vampyrs – „from oral to moral“: einst zynischer Menschenverächter, avancierte er in jüngster Zeit zum zahnlosen Posterboy mit Schmalzlocke und echtem Leidensdruck. Es gilt, spezifische Archetypen des Bösen mit Blick auf ihre implizite gesellschaftskritische Funktion hin zu durchleuchten und mit diesen dann auch exemplarisch in Kernbereiche philosophischer Reflexion vorzudringen: Das Schreckliche ist in Kategorien der Leiblichkeit, Zeit- bzw. Sterblichkeit, Pathologie, Identität, des Unheimlichen, der Angst etc. zu fassen, also durch philosophisch gehaltvolle Begriffe. Entsprechend fragen wir auch nach qualiafähigen Zombies (Philosophie des Geistes), begreifen das Wesen malignem Narzissmus durch die Figur des Vampirs (Moralpsychologie), denken an das Tier im Menschen (Werwolf) mit Blick auf gesellschaftliche Tabubrüche (Verzehr von Menschenfleisch), beschäftigen uns mit den großen Emotionen wie Angst und Ekel (Emotionsphilosophie), um letztlich neben einer Fiktionalität des Horrors, das eigentlich „unvorstellbar Böse“ in seiner Realität zu thematisieren. Literatur: Armen Avanessian & Björn Quiring (Ed.). Abyssus Intellectualis: Spekulativer Horror, Berlin: Merve Verlag 2013. Eike Brock & Thorsten Lerchner (Ed.): Denken des Horrors, Horror des Denkens: Erschreckendes, Monströses und Unheimliches in Philosophie, Psychologie und Literatur, Königshausen & Neumann (erscheint September 2017). Vorbesprechung am Freitag, 13. Oktober, 12:00 – 14:00 Uhr Freitag, 20. Oktober, 14:00 - 20:30 Uhr Freitag, 03. November, 14:00 - 20:30 Uhr Freitag, 17. November, 14:00 - 19:30 Uhr Freitag, 01. Dezember, 14:00 - 19:30 Uhr Freitag, 15. Dezember, 14:00 - 19:30 Uhr Raum siehe UWE

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Dawid Kasprowicz Hans Blumenberg: Schriften zur Technik – und darüber hinaus Die posthum erschienene Artikelsammlung „Schriften zur Technik“ des deutschen Philosophen Hans Blumenberg ermöglicht für eine heutige Frage nach dem Stellenwert der Technik zweierlei: Zum einen ermöglicht sie, Technikgeschichte nicht als Entwicklungs- und Kreationsperioden menschlichen Schaffens zu lesen, sondern als eine Ausdifferenzierung von Wissenschaft, Literatur, den bildenden Künsten und der Technik selbst. Zum andern die Frage, wie heute aus kulturwissenschaftlicher Sicht über Technik zu sprechen sei, in einer Zeit, in der das Technische zum Selbstverständlichen geworden ist, obwohl dahinter ganze Infrastrukturen automatisierter Prozesse interagieren, die dem Nutzer entgehen (z.B. im Internet der Dinge). Das Seminar möchte einmal die Idee einer „Geistesgeschichte der Technik“ bei Blumenberg und seine Relevanz für heutige Technikreflexionen nachzeichnen, zum andern die Frage stellen, wie sich bei Blumenberg der Autor als Autorität dieser Geschichtsschreibung selbst zu den technischen Entwicklungen verhält. Grundlegend für das Lektüreseminar wird der Band von Hans Blumenberg „Schriften zur Technik“ sein (Frankfurt a.M. 2015). Es werden aber auch aktuelle Texte betrachtet, die Blumenbergs Ideen für heutige Problemstellungen in der Medien- und Technikphilosophie aufgreifen. mittwochs, 10:15 – 11:45 Uhr – Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Prof. Dr. Matthias Kettner, Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer, Prof. Dr. Andrea Calabro Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und der empirischen Forschung Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen: Teil 1, Scientific Discourse, konzentriert sich auf folgende Fragen: Was zeichnet die wissenschaftliche Verständigungs- und ForAnzeige

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schungsform aus? Was haben diverse Wissenschaften gemeinsam, welche Unterschiede sind wesentlich? Wie lese ich wissenschaftliches Material, wie schreibe ich wissenschaftliche Texte? Wie gehe ich mit disziplinären und interdisziplinären Diskursen um und profitiere auch von nichtwissenschaftlichen Informationsquellen? Die Teilnehmer*innen erkennen disziplinäre Denkstile und reflektieren über wissenschaftstheoretische Leitunterscheidungen wie Erklären/Vorhersagen/Verstehen, Wert/Norm/Tatsache, Be­ ob­achtung/Messung, Beweis/Rechtfertigung/Hypothese, Ent­deckungskontext/Rechtfertigungskontext, mögliche Wel­ten­/wirkliche Welt, Forschungslogik/Forschungsethik, inter/disziplinäre Diskurse. Textverständnis und Argumentationsfähigkeit werden in dialogischen Situationen im Seminar gefordert und gefördert, Kleingruppen-Präsentationen bilden die Basis für die benoteten Leistungen. Teil 2, das Blockseminar Academic Writing (Calabro) stellt folgende Fragen in den Mittelpunkt: Wie gehe ich mit wissenschaftlichen Quellen um? Wie produziere ich selber wissenschaftliche Arbeiten? Schreibfähigkeit für Hausarbeiten und Seminararbeiten und die dafür nötigen Recherche-Fähigkeiten werden geübt. Teil 1: mittwochs, 14:15 – 15:45 Uhr am 18. Oktober, 25. Oktober, 08. November, 15. November, 22. November, 06. Dezember, 13. Dezember, 20. Dezember, 10. Januar, 24. Januar Teil 2: Blockseminar von Prof. Dr. Andrea Calabro, 18. und 19. November von 9:00 – 16:00 Uhr, Anmeldung via WiWi-Fakultät ggf. Zusatztermine nach Absprache Raum siehe UWE

PD Dr. Kazuma Matoba Global empathy, the „refugees crisis“ and us Many refugees escaped from poverty, war and terrorism like the IS in Syria, Al Qaida in Afghanistan and Boko Haram in Nigeria. There are some scientific evidences for the relationship between environmental degradation and international relations, climate and fragility risk (cf. Burke et al. [2009], Hsiang, Burke & Miguel [2013], Kelley et.al [2015]). Climate change, especially earth warming, is likely to be caused by our consuming behavior in modern life, resulting in too much CO2 emissions. There are some ongoing international research projects that seek to explore public understanding and behavior in relation to meat and dairy consumption and its impact on greenhouse gas emissions. Too much meat and dairy consumption does not only have a serious impact on climate, but also our health. Unhealthy eating and lifestyle can cause physical and mental illness that is treated more and more by the medical system giving patients mainly chemical medicine. We are faced with both the local crisis such as illness, unhealthy life and ecological disasters, and the global crisis such as refugees, wars, poverty and hunger. We must be more aware of that both local and global crisis seem to be connected to each other and cannot be solved separately. In this seminar the refugee crisis will be analyzed from political, economical and philosophical perspective, and by organizing dialogue process‘ with refugees we will find answers to the questions: „How can we adapt to the refugee crisis?“; „What does the refugee crisis mean for us?“; How

can migrants help us adapt to climate change?; Which competence do we need in order for migrants to help us adapt to climate change? dienstags, 15:00 – 16:30 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Dirk Rustemeyer Arabesken 4 ǀ Kultur Das Seminar verfolgt die Idee der Arabeske weiter. Wir erarbeiten Aspekte einer Poetik der Reflexion und prüfen deren philosophische Tragweite. Unser Weg führt an unterschiedlichen Texten, Bildern oder Filmen vorüber, die jeweils Gelegenheit bieten, Perspektiven einer philosophischen Poetik ins Auge zu fassen. Natürlich sind Neueinsteiger willkommen. donnerstags, 10:15 – 11:45 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Martin W. Schnell Immanuel Kants politische Philosophie Hegels Vorwurf, Kants praktische Philosophie neige zu leeren Formalismen ist, aufs Ganze gesehen, höchst einseitig. Kants Ethik thematisiert die moralische Gesinnung, die Rechtsphilosophie und die Beurteilung von Handlungsfolgen. In zahlreichen Schriften widmet sich Kant der Politik, der Geschichte und behandelt Themen wie die französische Revolution, die Aufklärung, die Erziehung des Menschen, das Böse und den moralischen Fortschritt. Wir wollen uns im Seminar zunächst an den Aufbau von Kants kritischer Philosophie erinnern und dabei besonders den Zusammenhang von Ethik und Recht beachten. Ausgehend von Kants Rechtsphilosophie soll schließlich der Weg Kants in die politische Philosophie nachverfolgt werden. Um Anschlüsse an die Gegenwart zu ermöglichen, werden wir zu ausgewählten Themen Kommentare moderner Autoren einblenden (Gilles Deleuze, Jean-Francois Lyotard, Helmuth Plessner, Ottfried Höffe, Wolfgang Kersting, Maximilian Forschner). Das Seminar eignet sich für alle Studierende, die an einer systematischen Einführung in die politische Philosophie interessiert sind. Veranstaltungen dieser Art sollen in den nächsten Semestern in loser Folge fortgesetzt werden. dienstags , 13:00 – 14:30 Uhr – Raum siehe UWE

Ph.D. Mango Telli Clean Thinking: The Thrill of Being Reasonable Arbitrary gibberish seems to be gaining ground these days, persuading many people through excessive volume, repetition, and base appeals to emotion. Intellectual vigilance is called for lest we lose our heads, lest we lose the ability to distinguish between good and bad reasoning, between reasonable discourse and base impostors. We will read essays by Harry G. Frankfurt, Errol Morris, Leon H. Craig, and Jacob Klein in order to experience the undeniable allure and pleasure of thinking logically. The course will be conducted entirely in English.

Lehrveranstaltungen / Courses

Essays: Harry G. Frankfurt, On Bullshit Errol Morris, Which Came First, the Chicken or the Egg? Leon H. Craig, footnote 19 to The War Lover, on the fact/ value distinction Jacob Klein, On Precision donnerstags, 14:00-15:30 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Jürgen Werner Philosophie der Rhetorik. Über den Unterschied zwischen Überzeugen und Überreden Seit alters streiten Philosophie und Rhetorik um den Vorrang im Denken. Wo die Philosophie darum bemüht war, den Königsweg zur Wahrheitserkenntnis zu finden, versucht es die Rhetorik im pragmatischen Krisenmanagement der unbefriedigenden Situation, dass es kaum gelingt, über Wahrscheinlichkeit hinaus etwas gelten zu lassen im theoretischen Wirklichkeitsbezug. Zwischen der Kunst, richtig zu denken, und der, Recht zu behalten, steht mehr als eine methodische Differenz. Wäre die Philosophie von sich aus nicht rhetorisch, käme sie nie an einen Punkt im Begründungsprozess; hätte die Rhetorik keine Affinität zu Wahrheit als wenigstens eines regulativen Ideals, wäre sie bloßes Schönreden, billiges Dauergeschwätz. In diesem Konflikt, der sich in der Sprache manifestiert und über den Unterschied zwischen Überreden und Überzeugen erschließt, spiegelt sich die Situation des Menschen als eines endlichen Wesens mit unendlichen Ansprüchen. Wenn das stimmt, dass dieser Zwiespalt weniger ein methodischer ist als ein anthropologischer, könnte es lohnend sein, Lebensformen in Satzformen zu identifizieren. Das Seminar zielt auf eine Erörterung des Problems, wie zu reden ist über „Wirklichkeiten, in denen wir leben“. Es behandelt eine Reihe von klassischen und modernen Texten zu diesem Konflikt, der bei den Sophisten beginnt und bei Wittgenstein nicht endet. Genaueres in der ersten Sitzung. Literatur: Hans Blumenberg, Anthropologische Annäherung an die Rhetorik Friedrich Nietzsche, Geschichte der griechischen Beredsamkeit (Vorlesungen 1972/73) Platon, Gorgias und Phaidros 257b279c Aristoteles, Rhetorik Kant, Kritik der Urteilskraft, Vorrede, Einleitung (zweite Fassung), §§ 32-40 Martin Heidegger, Sein und Zeit §§ 29-38 Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen Hans-Georg Gadamer, Wahrheit und Methode, besonders den Passus über Urteilskraft Richard Rorty, Philosophie und der Spiegel der Natur, das Schlusskapitel Stephen Toulmin, The uses of argument, Ausschnitt mit dem Analyseschema für Argumente Chaim Perelman/Lucie Olbrechts-Tyteca, Die neue Rhetorik. Eine Abhandlung über das Argumentieren donnerstags, 12:00-13:30 Uhr – Raum siehe UWE

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Tobias Vogel Sinn, Selbsterfüllung und die Grenzen der Moral – Die Philosophie Alan Gewirths und Susan Wolfs im Vergleich Susan Wolf wurde vor allem durch ihren Aufsatz „Moral Saints“ bekannt und versuchte darin weniger, die universalistische Moraltheorie an sich zu kritisieren, sondern diese vielmehr in ihre Grenzen zu verweisen, indem sie uns vor Augen führt, dass ein rein moralisches Lebensideal wenig attraktiv ist. Dabei kontrastiert sie die Moral nicht nur mit Eigeninteresse, sondern vor allem mit nicht-moralischen Werten, die Quellen für Sinn darstellen. In seinem Buch „Self-Fulfillment“ entwickelt Alan Gewirth dagegen eine Theorie sinnbezogener Selbsterfüllung im Rahmen einer starken Moraltheorie. Im Seminar wollen wir die beiden Ansätze als Kontrastfolien gegeneinander halten, um die Grenzen der Moral auszuloten und abzuwägen, inwieweit wir ein gutes Leben innerhalb oder außerhalb der Moral verorten müssen. Literatur: Susan Wolf: The Variety of Values, Oxford 2015. Susan Wolf: Meaning in Life and why it matters, Princeton 2010. Alan Gewirth: Self-Fulfillment, Princeton 1998. freitags, 09:15 -10:45 Uhr – Raum siehe UWE

B.A. KuRe: Politikwissenschaft Prof. Dr. Matthias Kettner, Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer, Prof. Dr. Andrea Calabro Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und der empirischen Forschung Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen: Teil 1, Scientific Discourse, konzentriert sich auf folgende Fragen: Was zeichnet die wissenschaftliche Verständigungs- und Forschungsform aus? Was haben diverse Wissenschaften gemeinsam, welche Unterschiede sind wesentlich? Wie lese ich wissenschaftliches Material, wie schreibe ich wissenschaftliche Texte? Wie gehe ich mit disziplinären und interdisziplinären Diskursen um und profitiere auch von nichtwissenschaftlichen Informationsquellen? Die Teilnehmer*innen erkennen disziplinäre Denkstile und reflektieren über wissenschaftstheoretische Leitunterscheidungen wie Erklären/Vorhersagen/Verstehen, Wert/Norm/Tatsache, Be­ ob­achtung/Messung, Beweis/Rechtfertigung/Hypothese, Ent­deckungskontext/Rechtfertigungskontext, mögliche Welten­ /wirkliche Welt, Forschungslogik/Forschungsethik, inter/disziplinäre Diskurse. Textverständnis und Argumentationsfähigkeit werden in dialogischen Situationen im Seminar gefordert und gefördert, Kleingruppen-Präsentationen bilden die Basis für die benoteten Leistungen. Teil 2, das Blockseminar Academic Writing (Calabro) stellt folgende Fragen in den Mittelpunkt: Wie gehe ich mit wissenschaftlichen Quellen um? Wie produziere ich selber wissenschaftliche Arbeiten? Schreibfähigkeit für Hausarbeiten und

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Seminararbeiten und die dafür nötigen Recherche-Fähigkeiten werden geübt.

Prof. Dr. Reinhard Loske Politische Theorien der Nachhaltigkeit

Teil 1: mittwochs, 14:15 – 15:45 Uhr am 18. Oktober, 25. Oktober, 08. November, 15. November, 22. November, 06. Dezember, 13. Dezember, 20. Dezember, 10. Januar, 24. Januar Teil 2: Blockseminar von Prof. Dr. Andrea Calabro, 18. und 19. November von 9:00 – 16:00 Uhr, Anmeldung via WiWi-Fakultät ggf. Zusatztermine nach Absprache Raum siehe UWE

Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung gilt heute vielen als die entscheidende Zukunftsstrategie. Allerdings wird der Nachhaltigkeitsbegriff häufig in einer Weise genutzt, die sehr unverbindlich und wenig präzise ist. In dem Seminar sollen die verschiedenen theoretischen Ansätze der Nachhaltigkeit dargestellt und auf ihre Eignung geprüft werden, als politisch und gesellschaftlich taugliche Handlungsoptionen zu dienen. Dabei wird sowohl die Geschichte der Begriffsbildung nachgezeichnet als auch die philosophische, kulturelle, politische und ökonomische Diskussion reflektiert. Das Seminar soll im Wesentlichen auf der Grundlage der Bücher „Perspektiven nachhaltiger Entwicklung. Theorien am Scheideweg“, herausgegeben von Judith C. Enders und Moritz Remig, sowie „Politik der Zukunftsfähigkeit. Konturen einer Nachhaltigkeitswende“ von Reinhard Loske stattfinden.

Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer (Umkämpfte) Grundbegriffe der Politikwissenschaft Die Politikwissenschaft findet ihre wissenschaftliche Identität in verschiedenen Teildisziplinen und deren Konfliktlinien zur Beschreibung und Erklärung politischer Ordnungen, Strukturen und Prozesse. Im Seminar werden diese Konfliktlinien anhand zentraler Begriffe wie Macht, Demokratie, Staat, politische Steuerung, Globalisierung/Internationalisierung, Legitimität, Freiheit etc. thematisiert. Dadurch bietet das Seminar einerseits eine allgemeine Einführung in die Politikwissenschaft und schafft andererseits ein grundlegendes und vor allem facettenreiches Verständnis zentraler politikwissenschaftlicher Begriffe, die keinesfalls eindeutig sind oder einheitlich Verwendung finden. dienstags, 10:00 – 12:00 Uhr – Raum siehe UWE

Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer Handlungskonzept gegen Rassismus und Rechtsextremismus Im Rahmen des Landesprogramms NRWeltoffen und in Kooperation mit drei Volkshochschulen im Ennepe-Ruhr-Kreis erfolgt im Seminar eine Begleitforschung, die politische Handlungskonzepte gegen Rassismus und Rechtsextremismus konzeptionell reflektiert, wissenschaftlich fundiert, beratend anpasst und erweitert, sowie evaluiert. Das Seminar startet im Wintersemester 2017/2018 (5 CP) und wird im Sommersemester 2018 mit einer empirischen Datenerhebung (5 CP) fortgeführt. Für das Wintersemester 17/18 sind die folgenden Seminarinhalte anleitend: 1. Erarbeitung wissenschaftlicher Expertisen für politische Handlungskonzepte gegen Rassismus und Rechtsextremismus in verschiedenen kommunalen Handlungsfeldern (theoretisch-analytische Kompetenz) (WS 17/18) 2. Vorstellung der (Zwischen-)Ergebnisse in den Kooperationsgremien und Regionalkonferenzen (kommunikative Kompetenz) (WS 17/18, SoSe 18) Das Seminar ist als politikwissenschaftliches/soziologisches Lehrforschungsprojekt angelegt. Je nach Dimension/Handlungsfeld bilden sich Seminargruppen mit Teilprojekten. Ein hohes Maß an Engagement und Teilprojektverantwortung der Seminarteilnehmer*innen wird vorausgesetzt! Die Teilnahme an beiden Seminaren (WS, SoSe) ist erwünscht, aber keine Voraussetzung für den CP-Erwerb im Wintersemester. dienstags, 14:30 – 16:00 Uhr – Raum siehe UWE

freitags, 09:30 – 11:00 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Reinhard Loske Politik machen I: Politik machen in Parteien. Wie geht das? Heute ist viel von „Politikverdrossenheit“ die Rede. Zurückgehende Wahlbeteiligungen und Mitgliederzahlen in Parteien werden als grassierendes Desinteresse an Parlamentarismus, Demokratie und Politik insgesamt wahrgenommen. Wer und was ist Schuld an dieser Depolitisierung unserer Gesellschaft? Und trifft die Behauptung, zurückgehende Wahlbeteiligung sei mit politischen Desinteresse und Politikverdrossenheit gleichzusetzen, überhaupt zu? Spricht nicht das zunehmende, oft sehr intensive, wenn auch zeitlich meist befristete Engagement vieler Menschen in den sogenannten Nicht-Regierungs-Organisationen eine ganz andere Sprache? Haben wir es möglicherweise gar nicht mit Politikverdrossenheit, sondern mit einem erfahrungsgesättigten Einstellungswandel zu tun, der zwar Parteien, Parlamenten und Regierungen zunehmend skeptisch sieht, aber dennoch großes Interesse an der zivilgesellschaftlichen Gestaltung von politischen Aufgaben hat und dafür andere Ausdrucksformen sucht? In dem Seminar sollen die Formen politischen Engagements innerhalb und außerhalb des etablierten politischen Systems theoretisch, aber auch anschaulich und praktisch diskutiert werden. freitags, 11:30 – 13:00 Uhr aufgrund externer Gäste müssen Teile der Veranstaltung voraussichtlich als Block abgehalten werden Raum und weitere Informationen siehe UWE

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Prof. Dr. Reinhard Loske, Dr. habil. Weert Canzler Neue Mobilitätskonzepte als verkehrspolitische Herausforderung Der Verkehr ist der Sektor, der bisher am wenigsten zur Minderung der klimaverändernden CO2-Emissionen beiträgt. Auch wenn es derzeit nicht so aussieht: der Megatrend im Verkehr heißt Dekarbonisierung. Doch wie kann oder muss eine Transformation des Verkehrs in eine postfossile Zukunft aussehen? Die Antwort kann nicht einfach eine Substitution des Verbrennungsmotors durch einen Elektroantrieb sein, gefragt sind vielmehr neue Mobilitätskonzepte. Das bedeutet nicht zuletzt, dass Autos viel stärker als heute „intermodal“ mit den anderen Verkehrsmitteln verknüpft werden. Das Elektroauto als vernetztes Auto: Öffentliche Elektroautos stehen auf öffentlichen Parkplätzen und überall an den Knotenpunkten des Öffentlichen Verkehrs bereit. Digitale Carsharing-Technologie erlaubt einen einfachen Zugang mit einem Smartphone, die Autos können ohne Vorbuchung direkt genutzt und an jedem anderen freien Parkplatz wieder abgestellt werden. Ist der Ladezustand der Batterie kritisch, bleibt das Fahrzeug gesperrt, die maximale Buchungszeit ist sowieso begrenzt. So ist eine breite Verfügbarkeit gegeben. Mehr noch: In einer Welt der kompletten Versorgung durch regenerative Energien sind E-Autos Teil eines „Smart Grid“. Trotz aller Konflikte und etlicher Verlierer in der Transformation hin zu einem vernetzten, postfossilen Verkehr gibt es auch eine Fülle von Chancen und eine Reihe potenzieller Gewinner. Allerdings fällt die Verkehrswende nicht vom Himmel, sie braucht es klare politische Vorgaben – von einem Bündnis zum Ausstieg aus der Verbrennungsmotortechnik über eine flächendeckende Bepreisung von Verkehrs- und Parkflächen bis hin zur Bevorzugung von Öffentlichem Verkehr und aktiver Mobilität (Rad- und Fußverkehr). Termin, Uhrzeiten und Raum siehe UWE

Prof. Dr. Hajo Schmidt Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung Anhand des von Tobias Ide 2017 herausgegebenen Bandes „Friedens- und Konfliktforschung“ (utb 8699) wollen wir uns sowohl mit dem Selbstverständnis dieses sozialwissenschaftlichen Forschungszusammenhangs wie mit zentralen aktuellen Themen desselben (e.g. Gewaltursachen und Friedensursachen, Terrorismus und „humanitäre Intervention“, Schutzverantwortung als Responsibility to Protect) beschäftigen. Das Seminar ist offen für Stufu- und B.A.-Studierende, bevorzugt höheren Semesters, sowie für vormalige Nutzer friedenswissenschaftlicher Angebote im Stufu- und Stufu plus Programm. Die Anschaffung und gründliche (selektive) Durcharbeitung des o.g. Titels ist Teilnahmebedingung an diesem Seminar, das von den Studierenden nicht nur im Blockteil wesentlich

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mitgestaltet werden soll. – Ergänzende Literatur wird zur Verfügung gestellt. Teilnehmerhöchstzahl: 25 Donnerstag, 02. November, 09. November, 16. November 2017 jeweils 10:15 - 11:45 Uhr Freitag, 08. Dezember, 14:00 – 18:00 Uhr Samstag, 09. Dezember, 10:00 – 18:00 Uhr Sonntag, 10. Dezember, 10:00 – 14:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Georg Simonis Die Emirate im Golfkonflikt Die Kleinstaaten des arabischen Golfes (u.a. Bahrain, Katar, Vereinigte Arabische Emirate) formen ein sehr spezielles Subsystem im Rahmen des Golfkonflikts, der von der Rivalität zwischen dem Iran und Saudi Arabien geprägt wird. Wir wollen uns in dem Seminar damit beschäftigen, ob und in welcher Weise es den Kleinstaaten des Golfs vor dem Hintergrund ihrer dynamischen ökonomischen Entwicklung gelingt, sich aus dem Rivalitätsstreit herauszuhalten und vermittelnd tätig zu werden, z.B. im Rahmen des Golfkooperationsrates (GCC). Einen weiteren Schwerpunkt des Anzeige

Rechtsanwalts- und Notarkanzlei Dr. Rath-Kröger Dr. Ursula Rath-Kröger Rechtsanwältin und Notarin

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Tätigkeitsschwerpunkte: Sorge- und Umgangsrecht Strafrecht · Verkehrsrecht Gerichtsstr. 3 • 58452 Witten Tel. 0 23 02 / 5 70 71 • [email protected]

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Seminars wird der Vergleich der innergesellschaftlichen und innenpolitischen Verhältnisse der Kleinstaaten als Erklärungsfaktoren für deren Außenpolitik bilden.

piration dienen. Außerdem gibt es nach dem Seminar die Möglichkeit, die Ergebnisse konkret vor Ort im Wiesenviertel oder im Bochumer Kortlandviertel auf ihre Praxistauglichkeit zu testen.

donnerstags, 10:15 – 11:45 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Georg Simonis Klimapolitik der USA nach Aufkündigung der Mitgliedschaft im Abkommen von Paris Der von US-Präsident Donald Trump eingeleitete Austritt aus dem Klimaabkommen von Paris, der erst Anfang November 2020 rechtskräftig wird, stellt eine große Herausforderung für die internationale wie für die nationale Klimapolitik der Vereinigten Staaten dar. In dem Seminar wollen wir untersuchen, zu welchen unmittelbaren Reaktionen die exekutive Entscheidung in Politik (Parteien im Kongress, Staaten, Kommunen, Gerichte) und Gesellschaft (Medien, Netzwerke, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft) der USA führt und ob sich neue Orientierungen, Verhaltensweisen und politische Koalitionen zur Überwindung der innenpolitischen Spaltung und Blockade ergeben könnten. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars wird die kritische Beobachtung der internationalen Klimapolitik der Trump-Administration darstellen, wie sie die von ihr erklärte Absicht, das Pariser Abkommen neu zu verhandeln, auf der internationalen Ebene umzusetzen versucht. donnerstags, 17:30 – 19:00 Uhr – Raum siehe UWE

B.A. KuRe: Projektmanagement Philip Asshauer „Wir machen uns die Stadt selbst!“ Zivilgesellschaft­ liche Akteure als Treiber urbaner Transformation Stadtentwicklung ist längst nicht mehr Hoheitsgebiet weniger Planer. Immer mehr Menschen entdecken Möglichkeiten und greifen in den städtischen Alltag ein. Ein Wohnzimmer mitten auf der Straße, Nachbarschafts- und Mieterinitiativen, Gemeinschaftsgärten, Kitas, Stadtteilläden, Coworking- oder Repair-Cafés entstehen in den Nischen der Städte – unabhängig, selbstbestimmt und gemeinsam. Sie erproben und verwirklichen damit ihre eigenen Vorstellungen davon, wie wir in Zukunft zusammen leben, wohnen oder arbeiten wollen, wie wir uns ernähren oder voneinander lernen möchten. Insbesondere vor dem Hintergrund finanziell immer schwächer werdender Kommunen sind sie einer der wichtigsten Partner auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Stadt geworden. Damit diese neuen Akteure Gestaltungsräume ausfüllen können, bedarf es eine unkonventionelle Kombination an Steuerungsformen und unterschiedlichen Strategien der Einbindung. Gemeinsam mit Philip Asshauer, dem Mitbegründer des Wiesenviertels, wollen wir im Rahmen des Seminars bisherige Beteiligungsformen des Stellwerk e.V. reflektieren und uns auf die Suche nach neuen begeben. Eine gemeinsame Exkursion zu wegweisenden Projekten im Umfeld soll als Ins-

Freitag, 17. November, 14:00 – 20:00 Uhr Samstag, 18. November, 09:00 – 19:00 Uhr Sonntag, 19. November, 09:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Christoph Backes Kulturmanagment und Kulturpolitik jenseits des Museums: Vom Handling defensiver Routinen und Erneuerungsdynamiken Anhand von Beispielen, wie der aktuellen Expetition „PHASE XI“ des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes stellen sich verschiedene Kulturunternehmer in Deutschland die Frage: What’s next? Ob Beobachtungen aus einem Testmarkt in der offiziellen Durchschnittsstadt Haßloch, die Entwicklung eines StoryTrolley-Prototypen, die Eröffnung einer Behörde der Zukunft oder etwas ganz Anderes: Die Kultur- und Kreativwirtschaft zeichnet sich u.a. durch ein hohes Innovationspotenzial aus. Immer wieder werden hier neue Produkte, Prozesse und Arbeitsweisen ausprobiert. Es wird gescheitert und etabliert! Wir wollen in dem Blockseminar die Wirkung der Kulturund Kreativwirtschaft auf verschiedenen Ebenen zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diskutieren und die Fragen stellen, ob und welche Anforderungen sich daraus für das Kulturmanagement der Zukunft ergeben. Wir wollen gemeinsam Vorschläge und Handlungsempfehlungen erarbeiten, ob und wie man Potentiale noch besser nutzen und einsetzen kann – und wie das dazu passende Kulturmanagement der Zukunft aussehen könnte. Die Diskussion, Ergebnisse und Prototypen könnten bei Interesse vom Kompetenzzentrum aufgegriffen und weiter entwickelt werden. Interessierte können sich aktuelle Zwischenstände und Erlebnisse der Kultur- und Kreativunternehmer fortlaufend im PHASE XI Logbuch www. logbuch-phase-elf.de anschauen. Das Logbuch informiert über den neusten Stand. 10. November, 14:00 – 20:00 Uhr 11. November, 9:00 – 19:00 Uhr 12. November, 9:00 - 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Marius Busch, Sabine Zahn Hospitals and Hospitality Während wir in den letzten 3 Semestern Witten auf die Öffentlichkeit seiner öffentlichen Räume untersucht haben, wenden wir uns jetzt den semiöffentlichen Räumen zu. Jenen Orten, die zwar für das öffentliche Leben von entscheidender Bedeutung sind, welche aber räumlich und sozial klar von diesem getrennt sind. Das Krankenhaus, wie der Name spital/ hospital nahelegt, ist ein Ort, an dem Gastfreundlichkeit herrscht und der offen ist für alle, die ihn brauchen oder besuchen wollen. Die Realität von Kranken-

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häusern als extrem komplexe Organisationsmaschine ist aber stark vom Gegenteil geprägt. Der Zutritt zu den verschiedenen Räumen ist an Bedingungen gekoppelt, es gibt vielfältige Prozedere, die durchlaufen werden müssen, um hinein oder hinaus zu kommen. Der Umgang miteinander ist bestimmt durch diese Prozedere und den Status, den der eine oder andere im System Krankenhaus einnimmt. Im Krankenhaus als öffentlichem Ort treffen zudem die Welten von Menschen aufeinander, die sonst wenig Räume teilen. Auch für Architekten ist der Bau von Krankenhäusern eine eigene Kategorie mit eigenen Instituten. Neben den eigentlichen Arbeits- und Patientenzimmern ist ein Krankenhaus auch eine eigene Stadt, mit Außenräumen und Grünanlagen, Verpflegungsstationen, Aufenthaltsräumen, Lagerräumen, Transport- und Wegesystemen und entsprechenden Gewerken. Wir werden uns also in ein Wittener Krankenhaus einschleusen und vor Ort Handlungsabläufe beobachten, Bewegungsformen und körperliche Kommunikationsstrategien untersuchen, Nutzung und Gestaltung von Raum analysieren. Mit Marius Busch (raumlaborberlin, Architekt und Geograph) und Sabine Zahn (Choreographin) stehen euch zwei Experten der Raum- und Bewegungsrecherche zur Verfügung. Exemplarisch an einem Krankenhaus stellen wir die Frage, was Gastfreundschaft mit Regeln und Regeln mit Räumen zu tun haben. In einem zweiten Schritt übertragen wir die Ergebnisse auf tatsächlich öffentliche Räume in der Stadt und entwickeln daraus eine eigene kulturelle Form von urbanem Handeln zwischen Installation und Bewegungsmaschine. Freitag, 03. November 14:00 – 19:00 Uhr Samstag, 04. November 10:00 – 18:00 Uhr Freitag, 24. November 14:00 – 19:00 Uhr Samstag, 25. November 10:00 – 18:00 Uhr Freitag, 15. Dezember 14:00 – 19:00 Uhr Samstag, 16. Dezember 10:00 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE zusätzlich 6 Stunden Skypekonferenzen zwischen den Seminarblöcken

B.A. KuRe: Soziologie Prof. Dr. Dirk Baecker Soziologie der Kunst Worin besteht die Funktion der Kunst und der Künste in der Gesellschaft? Noch vor kurzem galt bereits die Frage als verboten. Kunst und Künste werden um ihrer selbst willen betrieben. Ihr ästhetischer Wert lehnt die Indienstnahme durch gesellschaftliche Funktionen oder Leistungsbezüge ab. Doch diese Position ist eine historische Ausnahme, die nicht viel mehr als hundert Jahre währte. Zuvor waren die Künste handwerklich in religiöse und politische Funktionen der Repräsentation eingebunden sowie mimetisch auf Natur bezogen. Und neuerdings erhalten die Künste neue Aufgaben in der zivilgesellschaftlichen Vertiefung gemeinschaftlicher Funktionen der Partizipation sowie in der Auseinandersetzung mit den Schnittstellen von Mensch,

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Maschine und Gesellschaft. Das Seminar diskutiert einige wesentliche Positionen einer Soziologie der Kunst von Arnold Gehlen und Theodor W. Adorno über Cynthia A. White, Harrison C. White und Howard S. Becker bis zu Pierre Bourdieu, Niklas Luhmann und darüber hinaus. Einführende Literatur: Alphons Silbermann, Soziologie der Künste, in: René König (Hrsg.), Handbuch der empirischen Sozialforschung, Bd XIII, 2. Aufl., München, 1979, S. 117-344. mittwochs, 13:30 – 15:00 Uhr – Raum siehe UWE

Dr. Jonathan Harth Reflexion und Konstruktion virtueller Welten: Soziologische Aktionsforschung Wir leben aktuell in der vierten Transformation von Interaktionsmöglichkeiten mit virtuellen Welten. Diese Entwicklung vollzieht sich seit der direkten Texteingabe der 1970er Jahre über die ersten graphical user interfaces (GUI) auf dem Macintosh (1984) bis hin zu Touch-basierten Telefonen mit dem iPhone (2007). Die Mensch-Computer-Interaktion wurde jeweils intuitiver und natürlicher. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der virtuellen und augmentierten Realität bilden die nächste große Bühne, auf der sich die Konzepte des Interagierens mit computerbasierten Welten radikal ändern: In den Welten der VR und AR verwischen zunehmend die Linien zwischen Physischem und Digitalem. Im Seminar werden diese Entwicklungen aufgegriffen und im Sinne einer soziologischen Aktionsforschung sowohl zur praktischen Anwendung gebracht, als auch reflexiv in aktuelle Forschungszusammenhänge (Computergesellschaft, Digitalisierung, Interaktivität) eingebettet. Zudem werden wir uns das Know-How erarbeiten, mit leistungsfähigen 3D-Engines eigene virtuelle Welten zu konstruieren, um in diese dann mit Hilfe eines avancierten VR-Systems einzutauchen und für weitere Forschungen nutzbar zu machen. Vorbesprechung am Freitag, 20. Oktober, 13:00 – 16:00 Uhr Freitag, 24. November, 08. Dezember, 19. Januar jeweils 11:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Matthias Kettner, Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer, Prof. Dr. Andrea Calabro Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und der empirischen Forschung Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen: Teil 1, Scientific Discourse, konzentriert sich auf folgende Fragen: Was zeichnet die wissenschaftliche Verständigungs- und Forschungsform aus? Was haben diverse Wissenschaften gemeinsam, welche Unterschiede sind wesentlich? Wie lese ich wissenschaftliches Material, wie schreibe ich wissenschaftliche Texte? Wie gehe ich mit disziplinären und interdisziplinären Diskursen um und profitiere auch von nichtwissenschaftlichen Informationsquellen? Die Teilnehmer*innen erkennen disziplinäre Denkstile und reflektieren über wissenschaftstheoretische Leitunterscheidungen wie

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Erklären/Vorhersagen/Verstehen, Wert/Norm/Tatsache, Be­ ob­achtung/Messung, Beweis/Rechtfertigung/Hypothese, Ent­deckungskontext/Rechtfertigungskontext, mögliche Welten­ /wirkliche Welt, Forschungslogik/Forschungsethik, inter/disziplinäre Diskurse. Textverständnis und Argumentationsfähigkeit werden in dialogischen Situationen im Seminar gefordert und gefördert, Kleingruppen-Präsentationen bilden die Basis für die benoteten Leistungen. Teil 2, das Blockseminar Academic Writing (Calabro) stellt folgende Fragen in den Mittelpunkt: Wie gehe ich mit wissenschaftlichen Quellen um? Wie produziere ich selber wissenschaftliche Arbeiten? Schreibfähigkeit für Hausarbeiten und Seminararbeiten und die dafür nötigen Recherche-Fähigkeiten werden geübt. Teil 1: mittwochs, 14:15 – 15:45 Uhr am 18. Oktober, 25. Oktober, 08. November, 15. November, 22. November, 06. Dezember, 13. Dezember, 20. Dezember, 10. Januar, 24. Januar Teil 2: Blockseminar von Prof. Dr. Andrea Calabro, 18. und 19. November von 9:00 – 16:00 Uhr, Anmeldung via WiWi-Fakultät ggf. Zusatztermine nach Absprache Raum siehe UWE

Prof. Dr. Simone Rödder Wissenschaft in der Öffentlichkeit: produktive Missverständnisse, ideologische Streitigkeiten, Diskursverweigerungen Gegenwartsdiagnosen, darunter aktuell diejenige vom postfaktischen Zeitalter", besagen, dass sich im Verhältnis " Anzeige

von Wissenschaft und Öffentlichkeit derzeit ein tiefgreifender Wandel vollzieht. Dieser post-truth"-Zustand zeichnet " sich durch ein außerordentlich relaxtes Verhältnis zur Wahrheit aus und neben der Lügenpresse" gerät besonders die " Wissenschaft in Misskredit. Das kann zum Problem werden, denn in einer demokratischen Gesellschaft braucht die Wissenschaft die grundsätzliche Zustimmung ebendieser Gesellschaft, in Form von Ressourcen, aber auch in Form einer Nachfrage nach ihrem Wissen. Ziel des Seminars ist es, einen soziologischen Blick auf aktuelle Diagnosen ebenso wie auf gesellschaftstheoretische Modelle der Wissenschaft in der Gesellschaft zu entwickeln und sie kritisch auf ihre Wissenschafts- und Öffentlichkeitsbilder hin zu befragen. Dabei wird sowohl gefragt, wie verschiedene wissenschaftliche Themen an verschiedene Öffentlichkeiten kommuniziert werden als auch welche Rückwirkungen die öffentliche Diskussion wissenschaftlicher Themen auf die Wissenschaft selbst und auf den Prozess der Wissensproduktion hat. Im ersten Block des Seminars steht die Arbeit mit einführenden Texten im Vordergrund, Plenums- und Gruppen-Arbeitsformate werden dabei miteinander kombiniert. Auf dieser Grundlage werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den zweiten Block eigene kleine Fallstudien erarbeiten. Diese können sich auf „hot potatos“ wie die Klimaforschung, die Biomedizin und die Zeitgeschichte beziehen, aber auch auf jedes andere Feld oder Thema, das den Teilnehmenden als interessant aufgefallen ist in seinem Verhältnis zur Öffentlichkeit. Vorbesprechung: Dienstag, 10. Oktober, 14:15 Uhr Freitag, 20. Oktober, 14:00 – 20:00 Uhr Freitag, 10. November, 14:00 – 20:00 Uhr Samstag, 11. November, 10:00 – 16:00 Uhr Samstag, 21. Oktober, 10:00 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE

KUNST IM OBERSTÜBCHEN Wir heißen Sie willkommen in der „Galerie Lehmkul“ – zu unseren Öffnungszeiten oder nach Vereinbarung! Arbeiten von Ulla Holtschneider, Alf Welski, Franz Politzer und vielen anderen zeitgenössischen Künstler/innen sind ab sofort in unserer 1. Etage ausgestellt. Die hochwertigen Originalgrafiken und Offsetdrucke mit und ohne Rahmen sind selbstverständlich auch käuflich zu erwerben – bei Interesse sowie bei Fragen rund um Künstler/innen und Werke sprechen Sie uns gerne an. Radierung – E. König 1974

Lehmkul - Buchhandlung am Markt Inh. Dr. Sabine Wirths-Hohagen e.K. Marktstraße 5 | 58452 Witten Tel: 51910 | Fax: 02302 2790533 www.lehmkul-witten.de | [email protected] Sie können bei uns Bücher, Kalender, DVDs, Blu-Rays, CDs, E-Books bestellen – per Telefon, Anrufbeantworter, E-Mail, Online-Bestellformular, Fax. Lieferbare Titel treffen am folgenden Morgen in der Buchhandlung ein. Wir sind für Sie da: Mo bis Fr 9.00-18.30 Uhr, Sa 9.00-16.00 Uhr – und elektronisch rund um die Uhr. Gerne schicken oder liefern wir Ihre Bestellung an eine Adresse Ihrer Wahl. Anzeige_Lehmkul_1-1_Galerie_ML_b.indd 1

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Prof. Dr. Werner Vogd Einführung in qualitative Forschungsmethoden Teil 1 Diese Veranstaltung gibt eine erste, grundlegende Einführung in die Methoden der qualitativen Sozialforschung. Insofern die Teilnahme nicht durch die Studienordnung verpflichtend ist, können die Veranstaltungen bei Interesse auch einzeln besucht werden. ›› 1. Sitzung: Unterscheidung von hypothesentestenden und rekonstruktiven Verfahren (Falsifikationspostulat, Abduktion, Induktion und Deduktion, Unterscheidung zwischen Metatheorie und Gegenstandstheorie, komparative Analyse etc.) ›› 2. Sitzung: Methoden (Inhaltsanalyse, Grounded Theory, Dokumentarische Methode, Diskursanalyse) ›› 3. Sitzung: Erhebungsverfahren (Narratives Interview, Experteninterview, Gruppendiskussion, teilnehmende Beobachtung, Videografie, Bild- und Dokumentenanalyse) ›› 4. Sitzung: Interpretation und Hermeneutik: rekonstruktive Verfahren ›› 5. Sitzung: Planung und Design einer Studie ›› 6. Sitzung: Klausur

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donnerstags, am 26. Oktober, 02. November; 09. November; 23. November; 30. November; 07. Dezember; 14. Dezember (Klausur), jeweils 08:30 – 10:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd Einführung in qualitative Forschungsmethoden Teil 2, am Beispiel der „teilnehmenden Beobachtung“ Es soll eine kleine ethnografische Studie zu einem selbst gewählten Thema durchgeführt werden. Ziel des Seminars ist es, erste Erfahrungen mit der Methode der Gruppendiskussion, einschließlich der Verschriftlichung und Dokumentation zu gewinnen.

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kleinen Forschungsprojekts, 4. Präsentation, Diskussion und Reflexion der Ergebnisse, 5. Abschließende Dokumentation. Die volle CP-Anzahl kann nur in Kombination mit der erfolgreichen Teilnahme am ersten Teil der Veranstaltung erworben werden (siehe vorherige Ankündigung). Die Veranstaltung ist grundsätzlich offen für Interessierte aller Studiengänge. Donnerstag, 09. November, 18:00 – 21:00 Uhr Freitag, 26. Januar, 12:30 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE

Ablauf: 1. Literaturstudium (Texte werden gestellt und sind vor der ersten Sitzung zu lesen), 2. Einführung in die teilnehmende Beobachtung, 3. Durchführung eines eigenen,

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Lehrveranstaltungen der Fakultät für Kulturreflexion im

B.A. PHILOSOPHIE, POLITIK UND ÖKONOMIK B.A. PPÖ: Philosophie (Pflicht/Wahl) PD Dr. Christian Grüny Henri Bergson: Materie, Gedächtnis, Dauer (BP-PPh-1601, alt: P3) Henri Bergsons 1896 erschienenes Buch Materie und Ge" dächtnis" beschäftigt sich laut Untertitel mit der Beziehung zwischen Körper und Geist. Tatsächlich entwirft Bergson eine recht spekulative Theorie von Körper und Geist, in der Bild, Dauer und Gedächtnis zentrale Kategorien bilden und die Maurice Merleau-Ponty ebenso beeinflusst hat wie Gilles Deleuze. Das Seminar widmet sich der intensiven Lektüre des Buches und zieht ergänzend einige andere Texte von Bergson heran. donnerstags, 14:00 - 15:30 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Alfred Hirsch Aristoteles: Politik (BP-PPh-1601, BP-WIV-1601, BP-WPh-1601, alt: P3, P19-1, P61-1, P90-1, P90-2, P91-1, P91-2) Neben der Politeia" Platons ist die Politika" Aristoteles " " das bedeutendste staatsphilosophische Werk der griechischen Antike. Weniger systematisch aber mit vielen interessanten präzisen Analysen und differenzierten Beobachtung legt Aristoteles eine Basis für das politische Denken der Neuzeit. Die Einsicht Aristoteles’, dass der Mensch von Natur aus ein politisches Wesen ist, liegt seinen Überlegungen zu Grunde. Dieses ‚politische Wesen‘ beginnt mit der Familiengründung, erweitert sich in der Dorfgemeinschaft und erfüllt sich letztlich in der Gestaltung des Stadtstaates. Aristoteles geht davon aus, dass sich politische Gemeinschaft in nicht allzu großen Einheiten, in denen jeder den anderen kennt, am besten entfaltet. Umstritten sind seine Ausführung zur Sklaverei und deren Nutzen für die Gemeinschaft. Literatur: Aristoteles, Politik. donnerstags, 15:45 – 17:15 Uhr – Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Prof. Dr. Alfred Hirsch Jacques Derrida: Politik der Freundschaft (BP-PPh-1603, BP-WPh-1601, alt: P3, P19-1) In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts vollzieht Derrida eine vehemente Hinwendung zu Fragen der Politik und der Ethik. Auf der Grundlage und mit den Denkbewegungen der Dekonstruktion wendet er sich in seinem Werk Politik der Freundschaft" (1994) einem Topos zu, der in " der politischen Philosophie stets eine besondere Rolle einnahm. Derrida stellt die berechtigte Frage nach dem Sinn der Kategorie der ‚Freundschaft‘, die auf die Herkunft, das Geschlecht, das Blut etc. zurückgreift, d.h. auf Schematismen der Abstammung. Dieser Tradition versucht Derrida einen neuen Begriff des Politischen entgegenzustellen, der sich auch dem Dualismus von Freund und Feind zu entziehen bemüht. Eine zukünftige Demokratie hätte sich nachdrücklich von einem Denken der Abstammung zu befreien. Literatur: Jacques Derrida, Politik der Freundschaft, Suhrkamp Berlin. donnerstags 12:00 – 13:30 Uhr – Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

Prof. Dr. Alfred Hirsch Einführung in die Philosophie der Freiheit (BP-PPh-1601, BP-WPh-1601, BP-WPh-1604, alt: P3, P61-1, P90-1, P90-2, P91-1, P91-2, P62-1, P63-1, P96-5, P96-6) Freiheit ist eines der zentralen Themen der Philosophie. Neben der Willensfreiheit, die mit zunehmender Technisierung und Digitalisierung unserer Welt eine besondere Bedeutung einnimmt, steht die politische Freiheit in diesem Seminar im Vordergrund. Willensfreiheit wie auch politische Freiheit enthalten eine Vielzahl unterschiedlicher Orientierungen und Ausprägungen. Im Verlaufe der Geschichte hat sich der Begriff der Freiheit zudem in vielfältiger Weise modifiziert. Es soll daher in diesem Seminar darum gehen, die Entwicklung des philosophischen Freiheitsbegriffes nachzuzeichnen und seine gegenwärtige Struktur herauszuarbeiten. Unhinterfragt gilt uns Freiheit als etwas Gutes und Erstrebenswertes. Das philosophische Denken sollte hier nicht stehen bleiben, sondern nach den Gründen und Voraussetzungen des Sinns von Freiheit fragen.

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Literatur: Texte zur Freiheit, hg. von Jonas Pfister, Stuttgart, Reclam 2014. Vorbesprechung am Donnerstag, 19. Oktober, 18:00 – 19:30 Uhr Freitag, 26. Januar, 14:00 – 19:00 Uhr Samstag, 27. Januar, 10:00 – 19:00 Uhr Sonntag, 28. Januar, 10:00 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE – Max. 30 Teilnehmer*innen

Dr. Kerrin Jacobs Sozialphilosophie – Eine konflikttypologische Einführung (BP-PPh-1603, alt: P90/91, P96-5, P96-6) Sozialphilosophie fragt nach dem Wesen von Gesellschaften und den Strukturen des sinnhaften Zusammenlebens. Uns wird in diesem Kurs beides interessieren: inwieweit soziale Dynamiken von Gesellschaften wissenschaftlich wertfrei beschreibbar sind (wie z.B. Tönnies dies einforderte) und zugleich auch, was die normative Perspektive sozialphilosophischen Denkens im Sinne der Sozialethik und Werttheorie kritisch leisten kann. Neben den Klassikern der Sozialphilosophie (Platon, Hobbes, Rousseau, Freud, Simmel, Plessner, Steiner, Bourdieu, Fromm, Horkheimer, Adorno etc.) werden wir auch in der Auseinandersetzung mit aktuelleren Beiträgen (Schramme, Pfannkuche, Honneth, Rosa, Nussbaum) aus der politischen Philosophie einschlägige Problemstellungen und Konflikttypen der Sphären des Sozialen (z.B. mit Blick auf (Verdienst-)Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Anerkennung, Gesundheit, Gutes Leben etc.) systematisch erarbeiten, um abschließend auch zu fragen, wonach wir eigentlich suchen (sollten), „wenn uns die Sehnsucht treibt, dass endlich alles anders werde“ (Adorno 1957, 20ff).

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einen enormen Wandel durchgemacht: Man denke hier beispielsweise an die enorme Konversionsfähigkeit des Vampyrs – „from oral to moral“: einst zynischer Menschenverächter, avancierte er in jüngster Zeit zum zahnlosen Posterboy mit Schmalzlocke und echtem Leidensdruck. Es gilt, spezifische Archetypen des Bösen mit Blick auf ihre implizite gesellschaftskritische Funktion hin zu durchleuchten und mit diesen dann auch exemplarisch in Kernbereiche philosophischer Reflexion vorzudringen: Das Schreckliche ist in Kategorien der Leiblichkeit, Zeit- bzw. Sterblichkeit, Pathologie, Identität, des Unheimlichen, der Angst etc. zu fassen, also durch philosophisch gehaltvolle Begriffe. Entsprechend fragen wir auch nach qualiafähigen Zombies (Philosophie des Geistes), begreifen das Wesen malignem Narzissmus durch die Figur des Vampirs (Moralpsychologie), denken an das Tier im Menschen (Werwolf) mit Blick auf gesellschaftliche Tabubrüche (Verzehr von Menschenfleisch), beschäftigen uns mit den großen Emotionen wie Angst und Ekel (Emotionsphilosophie), um letztlich neben einer Fiktionalität des Horrors, das eigentlich „unvorstellbar Böse“ in seiner Realität zu thematisieren. Literatur: Armen Avanessian & Björn Quiring (Ed.). Abyssus Intellectualis: Spekulativer Horror, Berlin: Merve Verlag 2013. Eike Brock & Thorsten Lerchner (Ed.): Denken des Horrors, Horror des Denkens: Erschreckendes, Monströses und Unheimliches in Philosophie, Psychologie und Literatur, Königshausen & Neumann (erscheint September 2017). Vorbesprechung am Freitag, 13. Oktober, 12:00 – 14:00 Uhr Freitag, 20. Oktober, 14:00 - 20:30 Uhr Freitag, 03. November, 14:00 - 20:30 Uhr Freitag, 17. November, 14:00 - 19:30 Uhr Raum siehe UWE

Literatur: Norbert Brieskorn & Michael Reder (2011). Sozialphilosophie. München: Komplett-Media. Detlef Horster (2005). Sozialphilosophie. Leipzig: Reclam.

Dawid Kasprowicz Hans Blumenberg: Schriften zur Technik – und darüber hinaus (BP-WPh-1607, alt: P97-5, P97-6)

Vorbesprechung am Freitag, 13. Oktober, 10:00 – 12:00 Uhr Samstag, 21. Oktober, 03. November, 18. November, 02. Dezember, 16. Dezember jeweils 10:00 - 16:30 Uhr Raum siehe UWE verpflichtende Teilnahme an der WiWa-4 Konferenz „Institutional Pathologies“ 01. und 02. Februar

Die posthum erschienene Artikelsammlung „Schriften zur Technik“ des deutschen Philosophen Hans Blumenberg ermöglicht für eine heutige Frage nach dem Stellenwert der Technik zweierlei: Zum einen ermöglicht sie, Technikgeschichte nicht als Entwicklungs- und Kreationsperioden menschlichen Schaffens zu lesen, sondern als eine Ausdifferenzierung von Wissenschaft, Literatur, den bildenden Künsten und der Technik selbst. Zum andern die Frage, wie heute aus kulturwissenschaftlicher Sicht über Technik zu sprechen sei, in einer Zeit, in der das Technische zum Selbstverständlichen geworden ist, obwohl dahinter ganze Infrastrukturen automatisierter Prozesse interagieren, die dem Nutzer entgehen (z.B. im Internet der Dinge). Das Seminar möchte einmal die Idee einer „Geistesgeschichte der Technik“ bei Blumenberg und seine Relevanz für heutige Technikreflexionen nachzeichnen, zum andern die Frage stellen, wie sich bei Blumenberg der Autor als Autorität dieser Geschichtsschreibung selbst zu den technischen Entwicklungen verhält.

Dr. Kerrin Jacobs Philosophie des Horrors (BP-PPh-1603, alt: P90/91) In diesem Seminar sind wir dem Horror auf der Spur, der sich – Tendenz steigend – enormer Beliebtheit in den Medien erfreut. Dabei sind solche Urtypen wie Werwölfe, Wiedergänger oder Hirnfresser nicht nur Figuren, die in den Medienwissenschaften herumgeistern, sondern sie fordern gegenwärtig auch ihre philosophische Analyse heraus. Im Laufe der Geschichte haben solche Archetypen des Bösen

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Grundlegend für das Lektüreseminar wir der Band von Hans Blumenberg „Schriften zur Technik“ sein (Frankfurt a.M. 2015). Es werden aber auch aktuelle Texte betrachtet, die Blumenbergs Ideen für heutige Problemstellungen in der Medien- und Technikphilosophie aufgreifen. mittwochs, 10:15 – 11:45 Uhr – Raum siehe UWE Max. 30 Teilnehmer*innen

PD Dr. Kazuma Matoba Global empathy, the „refugees crisis“ and us (BP-PPh-1601, BP-WPh-1604, alt: P62, P62-1, P63-1)

Seminar zunächst an den Aufbau von Kants kritischer Philosophie erinnern und dabei besonders den Zusammenhang von Ethik und Recht beachten. Ausgehend von Kants Rechtsphilosophie soll schließlich der Weg Kants in die politische Philosophie nachverfolgt werden. Um Anschlüsse an die Gegenwart zu ermöglichen, werden wir zu ausgewählten Themen Kommentare moderner Autoren einblenden (Gilles Deleuze, Jean-Francois Lyotard, Helmuth Plessner, Ottfried Höffe, Wolfgang Kersting, Maximilian Forschner). Das Seminar eignet sich für alle Studierende, die an einer systematischen Einführung in die politische Philosophie interessiert sind. Veranstaltungen dieser Art sollen in den nächsten Semestern in loser Folge fortgesetzt werden. dienstags 13:00 – 14:30 Uhr –Raum siehe UWE

Many refugees escaped from poverty, war and terrorism like the IS in Syria, Al Qaida in Afghanistan and Boko Haram in Nigeria. There are some scientific evidences for the relationship between environmental degradation and international relations, climate and fragility risk (cf. Burke et al. [2009], Hsiang, Burke & Miguel [2013], Kelley et.al [2015]). Climate change, especially earth warming, is likely to be caused by our consuming behavior in modern life, resulting in too much CO2 emissions. There are some ongoing international research projects that seek to explore public understanding and behavior in relation to meat and dairy consumption and its impact on greenhouse gas emissions. Too much meat and dairy consumption does not only have a serious impact on climate, but also our health. Unhealthy eating and lifestyle can cause physical and mental illness that is treated more and more by the medical system giving patients mainly chemical medicine. We are faced with both the local crisis such as illness, unhealthy life and ecological disasters, and the global crisis such as refugees, wars, poverty and hunger. We must be more aware of that both local and global crisis seem to be connected to each other and cannot be solved separately. In this seminar the refugee crisis will be analyzed from political, economical and philosophical perspective, and by organizing ‚dialogue process‘ with refugees we will find answers to the questions: „How can we adapt to the refugee crisis?“; „What does the refugee crisis mean for us?“; How can migrants help us adapt to climate change?; Which competence do we need in order for migrants to help us adapt to climate change? dienstags, 15:00 – 16:30 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Martin W. Schnell Immanuel Kants politische Philosophie (BP-PPh-1601, BP-WIV-1601, BP-WPh-1601, BP-WIV-1603, alt: P3, P19-1, P61-1, P90-1, P90-2, P91-1, P91-2) Hegels Vorwurf, Kants praktische Philosophie neige zu leeren Formalismen, ist, aufs Ganze gesehen, höchst einseitig. Kants Ethik thematisiert die moralische Gesinnung, die Rechtsphilosophie und die Beurteilung von Handlungsfolgen. In zahlreichen Schriften widmet sich Kant der Politik, der Geschichte und behandelt Themen wie die französische Revolution, die Aufklärung, die Erziehung des Menschen, das Böse und den moralischen Fortschritt. Wir wollen uns im

Prof. Dr. Jürgen Werner Philosophie der Rhetorik. Über den Unterschied zwischen Überzeugen und Überreden (BP-WPh-1601, BP-WPh-1607, alt: P61-1, P90-1, P90-2, P911, P91-2, P97-5, P97-6) Seit alters streiten Philosophie und Rhetorik um den Vorrang im Denken. Wo die Philosophie darum bemüht war, den Königsweg zur Wahrheitserkenntnis zu finden, versucht es die Rhetorik im pragmatischen Krisenmanagement der unbefriedigenden Situation, dass es kaum gelingt, über Wahrscheinlichkeit hinaus etwas gelten zu lassen im theoretischen Wirklichkeitsbezug. Zwischen der Kunst, richtig zu denken, und der, Recht zu behalten, steht mehr als eine methodische Differenz. Wäre die Philosophie von sich aus nicht rhetorisch, käme sie nie an einen Punkt im Begründungsprozess; hätte die Rhetorik keine Affinität zu Wahrheit als wenigstens eines regulativen Ideals, wäre sie bloßes Schönreden, billiges Dauergeschwätz. In diesem Konflikt, der sich in der Sprache manifestiert und über den Unterschied zwischen Überreden und Überzeugen erschließt, spiegelt sich die Situation des Menschen als eines endlichen Wesens mit unendlichen Ansprüchen. Wenn das stimmt, dass dieser Zwiespalt weniger ein methodischer ist als ein anthropologischer, könnte es lohnend sein, Lebensformen in Satzformen zu identifizieren. Das Seminar zielt auf eine Erörterung des Problems, wie zu reden ist über „Wirklichkeiten, in denen wir leben“. Es behandelt eine Reihe von klassischen und modernen Texten zu diesem Konflikt, der bei den Sophisten beginnt und bei Wittgenstein nicht endet. Genaueres in der ersten Sitzung. Literatur: Hans Blumenberg, Anthropologische Annäherung an die Rhetorik Friedrich Nietzsche, Geschichte der griechischen Beredsamkeit (Vorlesungen 1972/73) Platon, Gorgias und Phaidros 257b-279 Aristoteles, Rhetorik Kant, Kritik der Urteilskraft, Vorrede, Einleitung (zweite Fassung), §§ 32-40 Martin Heidegger, Sein und Zeit §§ 29-38 Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen Hans-Georg Gadamer, Wahrheit und Methode, besonders den Passus über Urteilskraft

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Richard Rorty, Philosophie und der Spiegel der Natur, das Schlusskapitel Stephen Toulmin, The uses of argument, Ausschnitt mit dem Analyseschema für Argumente Chaim Perelman/Lucie Olbrechts-Tyteca, Die neue Rhetorik. Eine Abhandlung über das Argumentieren donnerstags, 12:00 - 13:30 Uhr Raum siehe UWE

B.A. PPÖ: Politik (Pflicht/Wahl) Dr. Jonathan Harth Reflexion und Konstruktion virtueller Welten: Soziologische Aktionsforschung (BP-PPo-1602, BP-WPo-1602, alt: P4-1, P66-1) Wir leben aktuell in der vierten Transformation von Interaktionsmöglichkeiten mit virtuellen Welten. Diese Entwicklung vollzieht sich seit der direkten Texteingabe der 1970er Jahre über die ersten graphical user interfaces (GUI) auf dem Macintosh (1984) bis hin zu Touch-basierten Telefonen mit dem iPhone (2007). Die Mensch-Computer-Interaktion wurde jeweils intuitiver und natürlicher. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der virtuellen und augmentierten Realität bilden die nächste große Bühne, auf der sich die Konzepte des Interagierens mit computerbasierten Welten radikal ändern: In den Welten der VR und AR verwischen zunehmend die Linien zwischen Physischem und Digitalem. Im Seminar werden diese Entwicklungen aufgegriffen und im Sinne einer soziologischen Aktionsforschung sowohl zur praktischen Anwendung gebracht, als auch reflexiv in aktuelle Forschungszusammenhänge (Computergesellschaft, Digitalisierung, Interaktivität) eingebettet. Zudem werden wir uns das Know-How erarbeiten, mit leistungsfähigen 3D-Engines eigene virtuelle Welten zu konstruieren, um in diese dann mit Hilfe eines avancierten VR-Systems einzutauchen und für weitere Forschungen nutzbar zu machen. Vorbesprechung am Freitag, 20. Oktober, 13:00 – 16:00 Uhr Freitag, 24. November, 08. Dezember, 19. Januar jeweils 11:00 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer Handlungskonzept gegen Rassismus und Rechtsextremismus (BP-PPo-1603, BP-WPo-1603, BP-WPo-1606, alt: P4-2, P4-3, P66-2, , P67-1, P92-1, P92-2, P93-1, P93-2, P97-3, P97-4) Im Rahmen des Landesprogramms NRWeltoffen und in Kooperation mit drei Volkshochschulen im Ennepe-Ruhr-Kreis erfolgt im Seminar eine Begleitforschung, die politische Handlungskonzepte gegen Rassismus und Rechtsextremismus konzeptionell reflektiert, wissenschaftlich fundiert, beratend anpasst und erweitert, sowie evaluiert. Das Semi-

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nar startet im Wintersemester 2017/2018 (5 CP) und wird im Sommersemester 2018 mit einer empirischen Datenerhebung (5 CP) fortgeführt. Für das Wintersemester 17/18 sind die folgenden Seminarinhalte anleitend: ›› 1. Erarbeitung wissenschaftlicher Expertisen für politische Handlungskonzepte gegen Rassismus und Rechtsextremismus in verschiedenen kommunalen Handlungsfeldern (theoretisch-analytische Kompetenz) (WS 17/18) ›› 2. Vorstellung der (Zwischen-)Ergebnisse in den Kooperationsgremien und Regionalkonferenzen (kommunikative Kompetenz) (WS 17/18, SoSe 18) Das Seminar ist als politikwissenschaftliches/soziologisches Lehrforschungsprojekt angelegt. Je nach Dimension/Handlungsfeld bilden sich Seminargruppen mit Teilprojekten. Ein hohes Maß an Engagement und Teilprojektverantwortung der Seminarteilnehmer*innen wird vorausgesetzt! Die Teilnahme an beiden Seminaren (WS, SoSe) ist erwünscht, aber keine Voraussetzung für den CP-Erwerb im Wintersemester. dienstags, 14:30 – 16:00 Uhr Raum siehe UWE

Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer (Umkämpfte) Grundbegriffe der Politikwissenschaft (BP-PPo-1602, BP-WPo-1602, BP-WPo-1603, alt: P4-1, P4-3, P66-1, P66-2, P67-1) Die Politikwissenschaft findet ihre wissenschaftliche Identität in verschiedenen Teildisziplinen und deren Konfliktlinien zur Beschreibung und Erklärung politischer Ordnungen, Strukturen und Prozesse. Im Seminar werden diese Konfliktlinien anhand zentraler Begriffe wie Macht, Demokratie, Staat, politische Steuerung, Globalisierung/Internationalisierung, Legitimität, Freiheit etc. thematisiert. Dadurch bietet das Seminar einerseits eine allgemeine Einführung in die Politikwissenschaft und schafft andererseits ein grundlegendes und vor allem facettenreiches Verständnis zentraler politikwissenschaftlicher Begriffe, die keinesfalls eindeutig sind oder einheitlich Verwendung finden. dienstags, 10:00 – 12:00 Uhr Raum siehe UWE

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Prof. Dr. Reinhard Loske Politik machen I: Politik machen in Parteien. Wie geht das? (BP-PPo-1603, BP-WPo-1603, alt: P4-2, P4-3, P66-2, P67-1, P92-1, P92-2, P93-1, P93-2) Heute ist viel von „Politikverdrossenheit“ die Rede. Zurückgehende Wahlbeteiligungen und Mitgliederzahlen in Parteien werden als grassierendes Desinteresse an Parlamentarismus, Demokratie und Politik insgesamt wahrgenommen. Wer und was ist Schuld an dieser Depolitisierung unserer Gesellschaft? Und trifft die Behauptung, zurückgehende Wahlbeteiligung sei mit politischen Desinteresse und Politikverdrossenheit gleichzusetzen, überhaupt zu? Spricht nicht das zunehmende, oft sehr intensive, wenn auch zeitlich meist befristete Engagement vieler Menschen in den sogenannten Nicht-Regierungs-Organisationen eine ganz andere Sprache? Haben wir es möglicherweise gar nicht mit Politikverdrossenheit, sondern mit einem erfahrungsgesättigten Einstellungswandel zu tun, der zwar Parteien, Parlamenten und Regierungen zunehmend skeptisch sieht, aber dennoch großes Interesse an der zivilgesellschaftlichen Gestaltung von politischen Aufgaben hat und dafür andere Ausdrucksformen sucht? In dem Seminar sollen die Formen politischen Engagements innerhalb und außerhalb des etablierten politischen Systems theoretisch, aber auch anschaulich und praktisch diskutiert werden. freitags, 11:30 – 13:00 Uhr (aufgrund externer Gäste müssen Teile der Veranstaltung voraussichtlich als Block abgehalten werden) Raum siehe UWE

Prof. Dr. Reinhard Loske, Dr. habil. Weert Canzler Neue Mobilitätskonzepte als verkehrspolitische Herausforderung (BP-PPo-1603, BP-WPo-1603, BP-WPo-1605, BP-WPo-1606, alt: P4-2, P4-3, P66-2, P67-1, P92-1, P92-2, P93-1, P93-2, P97-3, P97-4, P69-1, P69-2) Der Verkehr ist der Sektor, der bisher am wenigsten zur Minderung der klimaverändernden CO2-Emissionen beiträgt. Auch wenn es derzeit nicht so aussieht: der Megatrend im Verkehr heißt Dekarbonisierung. Doch wie kann oder muss eine Transformation des Verkehrs in eine postfossile Zukunft aussehen? Die Antwort kann nicht einfach eine Substitution des Verbrennungsmotors durch einen Elektroantrieb sein, gefragt sind vielmehr neue Mobilitätskonzepte. Das bedeutet nicht zuletzt, dass Autos viel stärker als heute „intermodal“ mit den anderen Verkehrsmitteln verknüpft werden. Das Elektroauto als vernetztes Auto: Öffentliche Elektroautos stehen auf öffentlichen Parkplätzen und überall an den Knotenpunkten des Öffentlichen Verkehrs bereit. Digitale Carsharing-Technologie erlaubt einen einfachen Zugang mit einem Smartphone, die Autos können ohne Vorbuchung direkt genutzt und an jedem anderen freien Parkplatz wieder abgestellt werden. Ist der Ladezustand der Batterie kritisch, bleibt das Fahrzeug gesperrt, die maximale Buchungszeit ist sowieso begrenzt. So ist eine breite Verfügbarkeit gegeben. Mehr noch: In einer Welt der kompletten

Versorgung durch regenerative Energien sind E-Autos Teil eines „Smart Grid“. Trotz aller Konflikte und etlicher Verlierer in der Transformation hin zu einem vernetzten, postfossilen Verkehr gibt es auch eine Fülle von Chancen und eine Reihe potenzieller Gewinner. Allerdings fällt die Verkehrswende nicht vom Himmel, sie braucht es klare politische Vorgaben – von einem Bündnis zum Ausstieg aus der Verbrennungsmotortechnik über eine flächendeckende Bepreisung von Verkehrs- und Parkflächen bis hin zur Bevorzugung von Öffentlichem Verkehr und aktiver Mobilität (Rad- und Fußverkehr). Wochenend-Blockseminar im Januar 2018 (genauer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben) mit zwei oder drei Vorbesprechungen Raum siehe UWE

Prof. Dr. Reinhard Loske Politische Theorien der Nachhaltigkeit (BP-PPo-1602, BP-WPo-1602, BP-WPo-1604, BP-WPo-1605, alt: P4-1, P66-1, P68-1, P68-2, P69-1, P69-2) Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung gilt heute vielen als die entscheidende Zukunftsstrategie. Allerdings wird der Nachhaltigkeitsbegriff häufig in einer Weise genutzt, die sehr unverbindlich und wenig präzise ist. In dem Seminar sollen die verschiedenen theoretischen Ansätze der Nachhaltigkeit dargestellt und auf ihre Eignung geprüft werden, als politisch und gesellschaftlich taugliche Handlungsoptionen zu dienen. Dabei wird sowohl die Geschichte der Begriffsbildung nachgezeichnet als auch die philosophische, kulturelle, politische und ökonomische Diskussion reflektiert. Das Seminar soll im Wesentlichen auf der Grundlage der Bücher „Perspektiven nachhaltiger Entwicklung. Theorien am Scheideweg“, herausgegeben von Judith C. Enders und Moritz Remig, sowie „Politik der Zukunftsfähigkeit. Konturen einer Nachhaltigkeitswende“ von Reinhard Loske stattfinden. freitags, 09:30 – 11:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Reinhard Loske Lobbyismus in der deutschen und europäischen Politik (BP-PPo-1603, alt: P4-2) Im demokratischen System ist es selbstverständlich und legitim, dass sich Interessengruppen in Verbänden organisieren und so versuchen, sich bessere Durchsetzungschancen im politischen Prozess zu verschaffen. Dagegen ist nicht nur nichts einzuwenden, sondern die gemeinsame Interessenvertretung kann für politische Entscheidungsträger sogar hilfreich sein, weil sie ein gewisses Maß an Repräsentativität von Gruppeninteressen gewährleistet und Einzelinteressen unter Einigungszwang setzt. Andererseits besteht die Gefahr, dass der Lobbyismus einzelnen Gruppen gegenüber Gemeinwohlinteressen einen unverhältnismäßigen Einfluss verschafft, vor allem dann, wenn Politik sich willfährig zeigt, Beeinflussungsgrenzen nicht einhält oder es gar zu Verschmelzungen zwischen dem politischen Sektor und

Lehrveranstaltungen / Courses

dem Lobbysektor kommt, wofür Parteispenden oder der personelle Wechsel von Politikern in Unternehmen stehen können. Im Seminar sollen die verschiedenen Formen des Lobbyismus auf nationaler und EU-Ebene untersucht und der Frage unterzogen werden, welche Grenzen eingehalten bzw. neu gezogen werden müssen. donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr Raum siehe UWE

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sen und politische Koalitionen zur Überwindung der innenpolitischen Spaltung und Blockade ergeben könnten. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars wird die kritische Beobachtung der internationalen Klimapolitik der Trump-Administration darstellen, wie sie die von ihr erklärte Absicht, das Pariser Abkommen neu zu verhandeln, auf der internationalen Ebene umzusetzen versucht. donnerstags, 17:30 – 19:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Georg Simonis Klimapolitik der USA nach Aufkündigung der Mitgliedschaft im Abkommen von Paris (BP-PPo-1601, BP-PPo-1603, BP WPo-1601, BP-WPo-1603, alt: P4-2, P4-3, P4-4, P66-2, P67-1, P67-2)

Prof. Dr. Georg Simonis Die Emirate im Golfkonflikt (BP-PPo-1601, BP-PPo-1603, BP WPo-1601, BP-WPo-1603, alt: P4-2, P4-3, P4-4, P66-2, P67-1, P67-2)

Der von US-Präsident Donald Trump eingeleitete Austritt aus dem Klimaabkommen von Paris, der erst Anfang November 2020 rechtskräftig wird, stellt eine große Herausforderung für die internationale wie für die nationale Klimapolitik der Vereinigten Staaten dar. In dem Seminar wollen wir untersuchen, zu welchen unmittelbaren Reaktionen die exekutive Entscheidung in Politik (Parteien im Kongress, Staaten, Kommunen, Gerichte) und Gesellschaft (Medien, Netzwerke, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft) der USA führt und ob sich neue Orientierungen, Verhaltenswei-

Die Kleinstaaten des arabischen Golfes (u.a. Bahrain, Katar, Vereinigte Arabische Emirate) formen ein sehr spezielles Subsystem im Rahmen des Golfkonflikts, der von der Rivalität zwischen dem Iran und Saudi Arabien geprägt wird. Wir wollen uns in dem Seminar damit beschäftigen, ob und in welcher Weise es den Kleinstaaten des Golfs vor dem Hintergrund ihrer dynamischen ökonomischen Entwicklung gelingt, sich aus dem Rivalitätsstreit herauszuhalten und vermittelnd tätig zu werden, z.B. im Rahmen des Golfkooperationsrates (GCC). Einen weiteren Schwerpunkt des Anzeige

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Seminars wird der Vergleich der innergesellschaftlichen und innenpolitischen Verhältnisse der Kleinstaaten als Erklärungsfaktoren für deren Außenpolitik bilden. donnerstags, 10:15 – 11:45 Uhr Raum siehe UWE

B.A. PPÖ: Methoden (Pflicht) Prof. Dr. Matthias Kettner, Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer, Prof. Dr. Andrea Calabro Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens und der empirischen Forschung (BP-P Me-1602, alt: P2-3) Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen: Teil 1, Scientific Discourse, konzentriert sich auf folgende Fragen: Was zeichnet die wissenschaftliche Verständigungs- und Forschungsform aus? Was haben diverse Wissenschaften gemeinsam, welche Unterschiede sind wesentlich? Wie lese ich wissenschaftliches Material, wie schreibe ich wissenschaftliche Texte? Wie gehe ich mit disziplinären und interdisziplinären Diskursen um und profitiere auch von nichtwissenschaftlichen Informationsquellen? Die Teilnehmer*innen erkennen disziplinäre Denkstile und reflektieren über wissenschaftstheoretische Leitunterscheidungen wie Erklären/Vorhersagen/Verstehen, Wert/Norm/Tatsache, Be­ ob­achtung/Messung, Beweis/Rechtfertigung/Hypothese, Ent­deckungskontext/Rechtfertigungskontext, mögliche Welten­ /wirkliche Welt, Forschungslogik/Forschungsethik, inter/disziplinäre Diskurse. Textverständnis und Argumentationsfähigkeit werden in dialogischen Situationen im Seminar gefordert und gefördert, Kleingruppen-Präsentationen bilden die Basis für die benoteten Leistungen. Teil 2, das Blockseminar Academic Writing (Calabro) stellt folgende Fragen in den Mittelpunkt: Wie gehe ich mit wissenschaftlichen Quellen um? Wie produziere ich selber wissenschaftliche Arbeiten? Schreibfähigkeit für Hausarbeiten und Seminararbeiten und die dafür nötigen Recherche-Fähigkeiten werden geübt. Teil 1: mittwochs, 14:15 – 15:45 Uhr am 18. Oktober, 25. Oktober, 08. November, 15. November, 22. November, 06. Dezember, 13. Dezember, 20. Dezember, 10. Januar, 24. Januar Teil 2: Blockseminar von Prof. Dr. Andrea Calabro, 18. und 19. November von 9:00 – 16:00 Uhr, Anmeldung via WiWi-Fakultät ggf. Zusatztermine nach Absprache Raum siehe UWE

›› 1. Sitzung: Unterscheidung von hypothesentestenden und rekonstruktiven Verfahren (Falsifikationspostulat, Abduktion, Induktion und Deduktion, Unterscheidung zwischen Metatheorie und Gegenstandstheorie, komparative Analyse etc.) ›› 2. Sitzung: Methoden (Inhaltsanalyse, Grounded Theory, Dokumentarische Methode, Diskursanalyse) ›› 3. Sitzung: Erhebungsverfahren (Narratives Interview, Experteninterview, Gruppendiskussion, teilnehmende Beobachtung, Videografie, Bild- und Dokumentenanalyse) ›› 4. Sitzung: Interpretation und Hermeneutik: rekonstruktive Verfahren ›› 5. Sitzung: Planung und Design einer Studie ›› 6. Sitzung: Klausur donnerstags, 08:30 – 10:00 Uhr am 26. Oktober, 02. November; 09. November; 23. November; 30. November; 07. Dezember; 14. Dezember (Klausur) Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd Einführung in qualitative Forschungsmethoden Teil 2, am Beispiel der „teilnehmenden Beobachtung (BP-P Me-1604a/b, alt: P1-1) Es soll eine kleine ethnografische Studie zu einem selbst gewählten Thema durchgeführt werden. Ziel des Seminars ist es, erste Erfahrungen mit der Methode der Gruppendiskussion, einschließlich der Verschriftlichung und Dokumentation zu gewinnen. Ablauf: 1. Literaturstudium (Texte werden gestellt und sind vor der ersten Sitzung zu lesen), 2. Einführung in die teilnehmende Beobachtung, 3. Durchführung eines eigenen, kleinen Forschungsprojekts, 4. Präsentation, Diskussion und Reflexion der Ergebnisse, 5. Abschließende Dokumentation. Die volle CP-Anzahl kann nur in Kombination mit der erfolgreichen Teilnahme am ersten Teil der Veranstaltung erworben werden (siehe vorherige Ankündigung). Die Veranstaltung ist grundsätzlich offen für Interessierte aller Studiengänge. Donnerstag, 09. November, 18:00 – 21:00 Uhr Freitag, 26. Januar, 12:30 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE

B.A. PPÖ: Fokusmodul (Pflicht)

Prof. Dr. Werner Vogd Einführung in qualitative Forschungsmethoden Teil 1 (BP-P Me-1604a/b, alt: P1-1)

Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Joachim Zweynert, Jun.-Prof. Dr. Jens Lanfer PPÖ-Fokusmodul: Formen und Funktionen von Macht (BP-PFo-1601, alt: P9 / ab dem 4. Fachsemester)

Diese Veranstaltung gibt eine erste, grundlegende Einführung in die Methoden der qualitativen Sozialforschung. Insofern die Teilnahme nicht durch die Studienordnung verpflichtend ist, können die Veranstaltungen bei Interesse auch einzeln besucht werden.

Mit der Untersuchung von Formen und Funktionen von Macht aus PPÖ-Perspektiven haben wir uns ein bedeutsames transdisziplinäres Thema vorgenommen. Macht ist ein soziales Grundphänomen, dennoch gibt es – trotz Max Weber, Hannah Arendt, Heinrich Popitz, John Kenneth Gal-

Lehrveranstaltungen / Courses

braith, Michel Foucault, Michael Mann, Niklas Luhmann, Steven Lukes - bis jetzt noch keine hinreichend differenzierte und allgemein akzeptierte Theorie der Macht. Das Seminar wird intensive Arbeit in Gruppen erfordern. Anmeldung in UWE über die WiWi-Fakultät. Ausgewählte und vor Seminarbeginn zu lesende Literatur wird bis Ende September digital bereitgestellt. Einführende Blockveranstaltung: Samstag, 25. Oktober, 16:15 – 20:00 Uhr Vorstellung und Diskussion der Projekte: 08. November, 16:15 – 18:00 Uhr 29. November, 16:15 – 18:00 Uhr 13. Dezember, 16:15 – 18:00 Uhr 10. Januar, 16:15 – 18:00 Uhr Raum siehe UWE

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B.A. PPÖ: Wissenschaftliches Kolloquium Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Birger Priddat Wissenschaftliches Kolloquium für PPÖ-Bachelorabschlussarbeiten (alt: P10) Das Kolloquium ist für PPÖ-Studierende nach alter Prüfungsordnung im 6. bis 8. Semester verpflichtend und dient der Vorbereitung und Diskussion ihrer wissenschaftlichen Abschlussarbeiten. Die Studierenden erhalten Gelegenheit, ihre Bachelorthese in Planung oder als work in progress vorzustellen, Feedback einzuholen, Anregungen zu entwickeln und voneinander zu lernen. Bedingung für den Leistungsnachweis ist eine eigene Präsentation. mittwochs, 18:15 - 19:30 Uhr, Start am 25. Oktober, weitere Termine nach Absprache Raum siehe UWE

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Lehrveranstaltungen im

M.A. PHILOSOPHIE UND KULTURREFLEXION M.A. KuRe: Forschungskolloquium

M.A. KuRe: Literaturwissenschaft

Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Dirk Rustemeyer und andere M.A.-Forschungskolloquium

Prof. Dr. Julia Genz Schreiben in fremden Zungen

Das Kolloquium bieten Masterstudierenden aller drei Master die Möglichkeit, Projekte, an denen sie gerade arbeiten oder zukünftig arbeiten werden, zur Diskussion zu stellen. Ebenso ist die Lektüre von Texten, der Besuch von Ausstellungen und/oder die Auseinandersetzung mit Filmen möglich. Das Programm des Kolloquiums wird zu Beginn des Semesters nach Interessen und Bedürfnissen gemeinsam abgestimmt. freitags, 12:30 - 14:00 Uhr Raum siehe UWE

M.A. KuRe: Kunstwissenschaft Prof. Dr. Claus Volkenandt Künstlerische Forschung Seit 1990er Jahren wird die eigene Erkenntnisleistung der Künste unter dem Label einer künstlerischen Forschung diskutiert. Das Seminar will sich Selbstverständnis und Strategien der künstlerischen Forschung in Theorie und Praxis ansehen. Besonderer Fokus ist dabei ein Blick auf den Anspruch sozialer Wirksamkeit von Kunst. dienstags, 18:00 – 21:00 Uhr, am 17. Oktober, 31. Oktober, 14. November, 28. November, 12. Dezember, 09. Januar, 23. Januar – Raum siehe UWE

In der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart ist es durchaus nicht mehr ungewöhnlich, wenn ein Schriftsteller/ eine Schriftstellerin nicht mehr (nur) in seiner/ihrer Muttersprache schreibt. Das Seminar will dem Phänomen der Exophonie, dem Schreiben in fremden Sprachen, anhand zweier Autorinnen der Gegenwartsliteratur nachgehen: der in Japan geborenen, in Deutschland lebenden und auf Deutsch schreibenden Yoko Tawada sowie der in der Türkei geborenen und in Deutschland lebenden und schreibenden Autorin Emine Sevgi Özdamar. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Rolle der Sprache und die Beobachtung des Alltags in Deutschland gelegt werden. Literatur: Yoko Tawada: Das nackte Auge. Tübingen 2004. Dies.: Überseezungen. Tübingen 2002. Dies.: Talisman. Tübingen 1996. Emine Sevgi Özdamar: Die Brücke vom goldenen Horn. Köln 1998. Dies.: Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus. Köln 1992. Dies.: Seltsame Sterne starren zur Erde. Köln 2003. (alle drei Romane gibt es vereint in der Berlin-Istanbul-Trilogie Sonne auf halbem Weg") " Sekundärliteratur (Auswahl): Manfred Durzak und Nilüfer Kuruyazιcι (Hg.): Die andere deutsche Literatur. Istanbuler Vorträge. Würzburg 2004. Susan Arndt, Dirk Naguschewski und Robert Stockhammer (Hg.): Exophonie: Anderssprachigkeit (in) der Literatur. Berlin 2007. Yoko Tawada. Text und Kritik-Bd. 191/192 (2011). freitags, 14:15 – 15:45 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Claus Volkenandt Theorien der Gegenwartskunst Das Seminar nimmt die Einführung von Juliane Rebentisch: Theorien der Gegenwartskunst (3. Auflage: Hamburg 2015) als Grundlage, um von da aus einzelne Theorien intensiver zu diskutieren. Die Seminarteilnahme setzt die Lektüre des Rebentisch-Bandes voraus, um das Semesterprogramm zusammen entwickeln zu können. mittwochs, 12:00 – 13:30 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger NRW Trilogie II – Post-industrial Future & Blown Past NRW hat turbulente Zeiten am Übergang vom industriellen zum post-industriellen Zeitalter hinter sich. Zahlreiche Industriestandorte wurden geschlossen, gesprengt und neu genutzt: kreativ, digital oder renaturiert. Das Exkursionsseminar, gemeinsam mit Designer*innen der Folkwang Universität der Künste in Essen und Künstler*innen der Kunsthochschule für Medien Köln, nimmt drei weitere Orte

Lehrveranstaltungen / Courses

dieser Entwicklung in NRW unter die Lupe und fragt nach den Folgen für die urbane Identität. Das Seminar setzt das Seminar im Sommersemester 2017 fort. Freitag, 27. Oktober, 14:00 – 18:00 Uhr (Projektpräsentation und Ausstellungsbesprechung) Freitag, 17. November, 15. Dezember, jeweils 14:00 – 18:00 Uhr (Ausstellungsvorbereitung) Freitag, 26. Januar und Samstag, 27. Januar, jeweils 10:00 – 18:00 Uhr (Ausstellung) Ort: Ladenlokal/n-space, Bahnhofstraße 43, Witten Max. 15 Teilnehmer*innen

M.A. KuRe: Phänomenologie der Musik Dr. Alexander Jakobidze-Gitman, Prof. Dr. Jens Harbecke, Dr. Christoph Seibert Workshop „Geist als Klavierspieler“: Fragen nach der Kausalität und Emergenz in empirischer Musikforschung Einst verglich Denis Diderot (1769) unsere Sinne mit „empfindlichen, vibrierenden Saiten“ eines Klaviers, und unserem Geist mit einem Pianisten, der sie in Zusammenhänge bringt. Damit aber trachtete er weniger die Grenzen zwischen Geist und Körper zu setzen, als vielmehr sie herauszufordern, sowie Fragen nach der Entstehung des organischen Lebens aus unorganischer Materie neu aufzuwerfen, ohne den Schöpfer-Gott heranzuziehen. Heute gilt diese Problematik keineswegs als verzopft, sondern äußert sich in vielfachen Debatten über die Verhältnisse zwischen Kausalität und Emergenz. Erstaunlicherweise dient das Klavierspiel wieder (ganz ähnlich wie bei Diderot) als ein Paradebeispiel davon, dass passives Beobachten und aktives Handeln ineinander unwillkürlich übergehen, wie etwa bei der Koppelung vom somatosensorischen und motorischen Kortex. Inwiefern verursachen unsere neuronalen Vorgänge die geistigen oder bilden bloß die Voraussetzungen dafür? Die neueste empirische (kognitive, neurowissenschaftliche und behavioristische) Musikforschung liefert wertvolle Beiträge zu solchen Kernfragen der Wissenschaftsphilosophie. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt a.M. (Dr. Christoph Seibert) statt. Literatur (Auswahl): Denis Diderot, „Unterhaltung zwischen d’Alambert und Diderot“, in: Ders., Philosophische Schriften, 1. Bd. Frankfurt a.M., 1967, S. 511-524 Marc Leman, Embodied Music Cognition and Mediation Technology. Cambridge MA, 2008 Giacomo Novembre & Peter E. Keller, „A conceptual review on action-perception coupling in the musicians’ brain: what is it good for?“ Frontiers in Human Neuroscience, 8:603 (2014) mittwochs, 10:30 – 12:00 Uhr am 22. November, 29. November, 06. Dezember, 17. Januar, 24. Januar, 31. Januar · ggf. Zusatztermine nach Absprache Raum siehe UWE

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M.A. KuRe: Philosophie Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger NRW Trilogie II – Post-industrial Future & Blown Past NRW hat turbulente Zeiten am Übergang vom industriellen zum post-industriellen Zeitalter hinter sich. Zahlreiche Industriestandorte wurden geschlossen, gesprengt und neu genutzt: kreativ, digital oder renaturiert. Das Exkursionsseminar, gemeinsam mit Designer*innen der Folkwang Universität der Künste in Essen und Künstler*innen der Kunsthochschule für Medien Köln, nimmt drei weitere Orte dieser Entwicklung in NRW unter die Lupe und fragt nach den Folgen für die urbane Identität. Das Seminar setzt das Seminar im Sommersemester 2017 fort. Freitag, 27. Oktober, 14:00 – 18:00 Uhr (Projektpräsentation und Ausstellungsbesprechung) Freitag, 17. November, 15. Dezember, jeweils 14:00 – 18:00 Uhr (Ausstellungsvorbereitung) Freitag, 26. Januar und Samstag, 27. Januar, jeweils 10:00 – 18:00 Uhr (Ausstellung) Ort: Ladenlokal/n-space, Bahnhofstraße 43, Witten Max. 15 Teilnehmer*innen

Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Joachim Zweynert Analyzing Pathologies in Institutions, Organizations, and Networks Can socially constituted entities be ill, show symptoms, and suffer from pathogenic conditions? Can clinical conceptualizations whose primary reference is to bodies and minds of natural persons (or other living beings) be modified and re-construed in ways that make them heuristically applicable to diverse social entities, e.g. institutions, organizations, and networks? How is severe malfunctioning of socially constituted entities conceived in economics, organizational theory, and theories of culture? Can we construct viable notions of institutional pathologies from conceptual resources such as stress, trauma, vulnerability, hyper- and hypotrophy, functional impairments, defense mechanisms, fragmentation, collusion? Which notions of health and normalcy (e.g. salutogenesis, systemic self-enforcement, resilience, resonance) are applicable? Are they mere analogies or practically sound and normatively justifiable conceptual tools? What, if any, are the rational constraints on the use of such theoretical tools? Do notions of socio-cultural pathologies connect with discourses about legitimacy, efficient and effective goal-attainment, institutional rationality and irrationality and, if so, how? What are the theoretical and practical advantages (if any) of a social pathology approach in comparison to standard approaches to malfunctioning social entities? Participants will attend the WIWa-4 Conference on „Institutional Pathologies“ on 1st and 2nd of February 2018 and on February 3rd a Saturday-morning blockseminar by Heikki Koskinen about the contemporary theory of recognition (Honneth et al.).

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October 13. and 27., November 10. and 24., December 8., January 12., 12:45 – 14:15 p.m. conference 1. and 2. Feb. 2018 one-day Blockseminar with Heikki Koskinen on 3rd Feb, 10:00 a.m. - 03:00 p.m. Location on UWE

Prof. Dr. Matthias Kettner, Tobias Vogel Normative Methoden Normative Fragen stellen sich überall, wo wir nicht bloß beobachten, wie sich Akteure verhalten, sondern zudem bewerten, ob und inwieweit ihr Verhalten dem, was wir erwarten dürfen und sollen, entspricht. Normative Fragen können daher mit den „wertfreien“ quantitativen und qualitativen Methoden der empirischen Sozialwissenschaften allein nicht beantwortet werden, sondern fallen in die systematische Zuständigkeit der philosophischen Ethik, verstanden als systematische Untersuchung sinnvoller Zusammenhänge von Tatsachen, Werten und Normen. Innerhalb der Ethik, besonders in den Diskursen der angewandten Ethik, sind vielfältige Methoden zur rationalen Bearbeitung normativer Fragen entwickelt worden. Stichworte: Metaethik, normative Fallanalyse, Wertklärung und Werteabwägung, Situationshermeneutik, Prinzipienbegründung und Prinzipienspezifizierung, enges und weites Reflexionsgleichgewicht, Kasuistik, deontische Logik u.a.m. Das Seminar wird am Leitfaden ihrer normativen Methoden in die philosophische Ethik einführen und diese auf konkrete organisationsethische Probleme beziehen. freitags, 11:00 - 12:30 Uhr Raum siehe UWE

M.A. KuRe: Soziologie Prof. Dr. Dirk Baecker Systems Theory Systems theory is the study of notions which are useful to understand and describe self-organizing phenomena like organisms, the brain, families, organizations or societies. There is a general systems theory which distinguishes living from mental, social and artificial systems and discusses notions like system, environment, component, boundary, function, code and media. And there are more specific systems theories for instance in biology, psychology, sociology and computer science. Still lacking is a general mathematical frame linking general and specific systems theories. All systems theories, however, start with an equation like S = f (S, E), where S is system and E is environment. Note that this is a non-linear and recursive equation. Yet, what does f, for function, relate to? The seminar discusses some approaches in general systems theory (Ludwig von Bertalanffy, W. Ross Ashby, Heinz von Foerster), some notions in biological systems theory (Walter B. Cannon: homeostasis; Humberto R. Maturana and Francisco J. Varela: autopoiesis) and looks into some examples of sociological systems theory (Talcott

Parsons, Niklas Luhmann). The weight any of these approaches get depends on the self-organization of the seminar. Introductory reading: Niklas Luhmann, Introduction to Systems Theory, transl. Peter Gilgen, Cambridge, 2013. mittwochs, 15:30 – 17:00 Uhr Raum siehe UWE

Dr. Michael Rautenberg Organisationskultur und organisatorischer Wandel – systemtheoretisch reflektiert Substanzielle Veränderungsvorhaben in Unternehmen betreffen immer auch in der einen oder anderen Weise die Kultur der jeweiligen Organisation. Oft ist der Veränderungserfolg vom kulturellen Wandel abhängig, doch gleichzeitig lauern in der Kultur beharrende, die Veränderung hemmende systemische Kräfte. Die Deutsche Bank und der Volkswagenkonzern sind nur besonders prominente und unrühmlich-skandalöse Beispiele für diese generelle Dynamik. In diesem Seminar werden unterschiedliche Konzepte und Modelle der Organisationskultur vor dem Hintergrund eines systemtheoretischen Verständnisses von Organisation und Management beleuchtet und auf ihre praktische Tauglichkeit untersucht. Konkrete Fälle aus der Beratungspraxis unterfüttern die Seminarreflexion mit Anschauungsmaterial und ermuntern die Studierenden, sich in den Kategorien der helfenden (Beratungs-) Beziehung zu versuchen. Es ist geplant, einen Gast aus der Unternehmenswelt einzuladen. Die Seminarteilnehmer sollen mit Impulsreferaten konzeptionelle und theoretische Beiträge für das Seminargespräch verfügbar machen. Auf Wunsch können Essays verfasst werden. freitags, 09:00 – 12:00 Uhr am 03. November, 17. November, 01. Dezember, 08. Dezember, 12. Januar, 02. Februar Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd Forschungswerkstatt – Rekonstruktive Sozialforschung Im Sinne der Unterscheidung zwischen Methodologie und Methoden geht es in dieser Schulung weniger um die kochbuchartige Vermittlung möglicher Erhebungs- oder Auswertungsverfahren, sondern um die Fähigkeit, in reflektierter Weise eine qualitativ angelegte Studie zu konzipieren. Insbesondere Projekte der qualitativen Organisations-, Kultur- und Religionsforschung sind derzeit vertreten. Unabhängig davon: Die Forschungswerkstatt ist offen für all jene, die ein qualitatives Forschungsprojekt durchführen oder planen. Um eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre aufzubauen, wird regelmäßige Teilnahme erwartet. freitags, 09:00 – 12:00 Uhr, am 27. Oktober, 10. November, 24. November, 15. Dezember, 19. Januar, 26. Januar Raum siehe UWE

Lehrveranstaltungen / Courses

Prof. Dr. Werner Vogd „Nie wieder Qualität“. Ein Lehrforschungsprojekt zu den Paradoxien von Qualitätsmanagement, Controlling und anderen vermeintlich guten Praktiken des Managements Mitarbeiter von Produktionsstätten, Schulen, Krankenhäusern, Universitäten etc. sollen ihre Arbeit gut machen. Für das Management einer Organisation liegt es also nahe, die Qualität der Arbeit zu messen und zu kontrollieren, sowie entsprechende Anreizsysteme zu setzen. Ebenso scheint es hilfreich, die Effizienz der Verwendung von Ressourcen zu bestimmen und zu kontrollieren. Insofern jedoch der Blick auf die Praktiken des Messens und Kontrollierens gelenkt wird, ergibt sich oftmals der Befund, dass das Gemessene nur wenig mit den Parametern zu tun hat, die doch eigentlich verbessert werden sollen. Nicht selten kommt es zu paradoxen Effekten, etwa in dem Sinne, dass nun eher Energie und Aufmerksamkeit in die Darstellung und Aktenführung fließt, denn auf die eigentlichen Aufgaben. In diesem Seminar werden wir zur Erkundung dieses Phänomens ein empirisches Lehrforschungsprojekt durchführen. Unter anderen werden dabei qualitative Interviews mit Mitarbeitern einer uns bekannten Organisation durchgeführt. Die Ergebnisse werden aufgearbeitet und dargestellt sowie mit einschlägigen Konzepten aus der Organisationstheorie in Beziehung gesetzt. Das Seminar teilt sich in drei Phasen: Phase I: Erarbeitung der theoretischen und methodischen Grundlagen (Basiswissen Ethik, Organisationstheorie, qualitative Feldforschung, Interviewtechnik, Probeinterviews) Phase II: Durchführung und Auswertung der Interviews Phase III: Präsentation der Ergebnisse und Abschluss/Manöverkritik Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Einarbeitung in qualitative Forschungsmethoden. Da es bei der Felderkundung zum Austausch vertraulicher Informationen kommen kann, ist von allen Teilnehmern des Seminars eine entsprechende Vertraulichkeitserklärung zu unterzeichnen. Literatur: Schmidt, Thomas (2017). Nie wieder Qualität. Strategien des Paradoxie-Managements. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft Vogd, Werner (2008). Rekonstruktive Organisationsforschung. Opladen: Barbara Brudrich mittwochs, 17:00 –19:15 Uhr Raum siehe UWE

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Prof. Dr. Werner Vogd Integrale Theorie, Kybernetik und Spiritualität, Organisation und (implizite) Ethik – Versuche einer kritischen Annäherung Insbesondere an der amerikanischen Westküste entstand in den 1960er und 1970er Jahren eine Vielzahl von Initiativen, welche kybernetisches Denken, Ökologie und Spiritualität zu verbinden suchten. Ausdruck hierfür ist etwa der zwischen 1968 und 1972 von Steward Brand herausgegebene Whole Earth Katalog". Das nun durch die Macy Konfe" renzen prominent gewordene Paradigma der Kybernetik und Selbstorganisation (man denke hier etwa an Heinz v. Foerster und Gregory Bateson) fand nun sein Komplement in einer Spiritualität, die insbesondere am altindischen und altchinesischen Denken anzuschließen suchte. Zugleich wurde auch mit psychotropen Drogen und Mediationspraktiken experimentiert sowie hiermit einhergehend etablierte Autoritätsvorstellungen in Frage gestellt. Zu nennen sind hier etwa Robert Antony Wilson, Timothy Leary, Richard Albert und Ken Wilder. Mit diesem Seminar versuchen wir uns in einem ersten Schritt auf Basis unterschiedlicher Quellen den hiermit einhergehenden Denkweisen anzunähern. Im zweiten Schritt wird zu fragen sein, was wir aus heutiger Perspektive aus dem ganzheitlichen und integralen Anspruch lernen können. Nicht zuletzt wird zu fragen sein, ob und unter welchen Bedingungen Organisationen und Systeme überhaupt ökologisch agieren können. mittwochs, 15:00 - 17:30 Uhr Raum siehe UWE

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Lehrveranstaltungen im

M.A. ETHIK UND ORGANISATION M.A. E&O: Philosophie Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Joachim Zweynert Analyzing Pathologies in Institutions, Organizations, and Networks Can socially constituted entities be ill, show symptoms, and suffer from pathogenic conditions? Can clinical conceptualizations whose primary reference is to bodies and minds of natural persons (or other living beings) be modified and re-construed in ways that make them heuristically applicable to diverse social entities, e.g. institutions, organizations, and networks? How is severe malfunctioning of socially constituted entities conceived in economics, organizational theory, and theories of culture? Can we construct viable notions of institutional pathologies from conceptual resources such as stress, trauma, vulnerability, hyper- and hypotrophy, functional impairments, defense mechanisms, fragmentation, collusion? Which notions of health and normalcy (e.g. salutogenesis, systemic self-enforcement, resilience, resonance) are applicable? Are they mere analogies or practically sound and normatively justifiable conceptual tools? What, if any, are the rational constraints on the use of such theoretical tools? Do notions of socio-cultural pathologies connect with discourses about legitimacy, efficient and effective goal-attainment, institutional rationality and irrationality and, if so, how? What are the theoretical and practical advantages (if any) of a social pathology approach in comparison to standard approaches to malfunctioning social entities? Participants will attend the WIWa-4 Conference on “Institutional Pathologies” on 1st and 2nd of February 2018 and on February 3rd a Saturday-morning blockseminar by Heikki Koskinen about the contemporary theory of recognition (Honneth et al.). Friday on October 13. and 27, November 10. and 24., December 8., January 12., 12:45 – 14:15 p.m. conference 1. and 2. Feb. 2018 one-day Blockseminar with Heikki Koskinen on 3rd Feb, 10:00 a.m. – 03:00 p.m. Location on UWE

Prof. Dr. Matthias Kettner, Tobias Vogel Normative Methoden Normative Fragen stellen sich überall, wo wir nicht bloß beobachten, wie sich Akteure verhalten, sondern zudem

bewerten, ob und inwieweit ihr Verhalten dem, was wir erwarten dürfen und sollen, entspricht. Normative Fragen können daher mit den „wertfreien“ quantitativen und qualitativen Methoden der empirischen Sozialwissenschaften allein nicht beantwortet werden, sondern fallen in die systematische Zuständigkeit der philosophischen Ethik, verstanden als systematische Untersuchung sinnvoller Zusammenhänge von Tatsachen, Werten und Normen. Innerhalb der Ethik, besonders in den Diskursen der angewandten Ethik, sind vielfältige Methoden zur rationalen Bearbeitung normativer Fragen entwickelt worden. Stichworte: Metaethik, normative Fallanalyse, Wertklärung und Werteabwägung, Situationshermeneutik, Prinzipienbegründung und Prinzipienspezifizierung, enges und weites Reflexionsgleichgewicht, Kasuistik, deontische Logik u.a.m. Das Seminar wird am Leitfaden ihrer normativen Methoden in die philosophische Ethik einführen und diese auf konkrete organisationsethische Probleme beziehen. freitags, 11:00 - 12:30 Uhr – Raum siehe UWE

M.A. E&O: Soziologie Prof. Dr. Dirk Baecker Systems Theory Systems theory is the study of notions which are useful to understand and describe self-organizing phenomena like organisms, the brain, families, organizations or societies. There is a general systems theory which distinguishes living from mental, social and artificial systems and discusses notions like system, environment, component, boundary, function, code and media. And there are more specific systems theories for instance in biology, psychology, sociology and computer science. Still lacking is a general mathematical frame linking general and specific systems theories. All systems theories, however, start with an equation like S = f (S, E), where S is system and E is environment. Note that this is a non-linear and recursive equation. Yet, what does f, for function, relate to? The seminar discusses some approaches in general systems theory (Ludwig von Bertalanffy, W. Ross Ashby, Heinz von Foerster), some notions in biological systems theory (Walter B. Cannon: homeostasis; Humberto R. Maturana and Francisco J. Varela: autopoiesis) and looks into some examples of sociological systems theory (Talcott Parsons, Niklas Luhmann). The weight any of these approaches get depends on the self-organization of the seminar.

Lehrveranstaltungen / Courses

Introductory reading: Niklas Luhmann, Introduction to Systems Theory, transl. Peter Gilgen, Cambridge, 2013. mittwochs, 15:30 – 17:00 Uhr – Raum siehe UWE

Dr. Michael Rautenberg Organisationskultur und organisatorischer Wandel – systemtheoretisch reflektiert Substanzielle Veränderungsvorhaben in Unternehmen betreffen immer auch in der einen oder anderen Weise die Kultur der jeweiligen Organisation. Oft ist der Veränderungserfolg vom kulturellen Wandel abhängig, doch gleichzeitig lauern in der Kultur beharrende, die Veränderung hemmende systemische Kräfte. Die Deutsche Bank und der Volkswagenkonzern sind nur besonders prominente und unrühmlich-skandalöse Beispiele für dieses generelle Dynamik. In diesem Seminar werden unterschiedliche Konzepte und Modelle der Organisationskultur vor dem Hintergrund eines systemtheoretischen Verständnisses von Organisation und Management beleuchtet und auf ihre praktische Tauglichkeit untersucht. Konkrete Fälle aus der Beratungspraxis unterfüttern die Seminarreflexion mit Anschauungsmaterial und ermuntern die Studierenden, sich in den Kategorien der helfenden (Beratungs-) Beziehung zu versuchen. Es ist geplant, einen Gast aus der Unternehmenswelt einzuladen. Die Seminarteilnehmer sollen mit Impulsreferaten konzeptionelle und theoretische Beiträge für das Seminargespräch verfügbar machen. Auf Wunsch können Essays verfasst werden. freitags, am 03. November, 17. November, 01. Dezember, 08. Dezember, 12. Januar, 02. Februar, 09:00 – 12:00 Uhr Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd Integrale Theorie, Kybernetik und Spiritualität, Organisation und (implizite) Ethik – Versuche einer kritischen Annäherung Insbesondere an der amerikanischen Westküste entstand in den 1960er und 1970er Jahren eine Vielzahl von Initiativen, welche kybernetisches Denken, Ökologie und Spiritualität zu verbinden suchten. Ausdruck hierfür ist etwa der zwischen 1968 und 1972 von Steward Brand herausgegebene Whole Earth Katalog". Das nun durch die Macy Konfe" renzen prominent gewordene Paradigma der Kybernetik und Selbstorganisation (man denke hier etwa an Heinz v. Foerster und Gregory Bateson) fand nun sein Komplement in einer Spiritualität, die insbesondere am altindischen und altchinesischen Denken anzuschließen suchte. Zugleich wurde auch mit psychotropen Drogen und Mediationspraktiken experimentiert sowie hiermit einhergehend etablierte Autoritätsvorstellungen in Frage gestellt. Zu nennen sind hier etwa Robert Antony Wilson, Timothy Leary, Richard Albert und Ken Wilder. Mit diesem Seminar versuchen wir uns in einem ersten Schritt auf Basis unterschiedlicher Quellen den hiermit einhergehenden Denkweisen anzunähern. Im zweiten Schritt

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wird zu fragen sein, was wir aus heutiger Perspektive aus dem ganzheitlichen und integralen Anspruch lernen können. Nicht zuletzt wird zu fragen sein, ob und unter welchen Bedingungen Organisationen und Systeme überhaupt ökologisch agieren können. mittwochs, 14:00 - 15:30 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd Forschungswerkstatt – Rekonstruktive Sozialforschung Im Sinne der Unterscheidung zwischen Methodologie und Methoden geht es in dieser Schulung weniger um die kochbuchartige Vermittlung möglicher Erhebungs- oder Auswertungsverfahren, sondern um die Fähigkeit, in reflektierter Weise eine qualitativ angelegte Studie zu konzipieren. Insbesondere Projekte der qualitativen Organisations-, Kultur- und Religionsforschung sind derzeit vertreten. Unabhängig davon: Die Forschungswerkstatt ist offen für all jene, die ein qualitatives Forschungsprojekt durchführen oder planen. Um eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre aufzubauen, wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet. freitags, 09:00 – 12:00 Uhr, am 27. Oktober; 10. November, 24. November; 15. Dezember, 19. Januar, 26. Januar Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd „Nie wieder Qualität“. Ein Lehrforschungsprojekt zu den Paradoxien von Qualitätsmanagement, Controlling und anderen vermeintlich guten Praktiken des Managements Mitarbeiter von Produktionsstätten, Schulen, Krankenhäusern, Universitäten etc. sollen ihre Arbeit gut machen. Für das Management einer Organisation liegt es also nahe, die Qualität der Arbeit zu messen und zu kontrollieren, sowie entsprechende Anreizsysteme zu setzen. Ebenso scheint es hilfreich, die Effizienz der Verwendung von Ressourcen zu bestimmen und zu kontrollieren. Insofern jedoch der Blick auf die Praktiken des Messens und Kontrollierens gelenkt wird, ergibt sich oftmals der Befund, dass das Gemessene nur wenig mit den Parametern zu tun hat, die doch eigentlich verbessert werden sollen. Nicht selten kommt es zu paradoxen Effekten, etwa in dem Sinne, dass nun eher Energie und Aufmerksamkeit in die Darstellung und Aktenführung fließt, denn auf die eigentlichen Aufgaben. In diesem Seminar werden wir zur Erkundung dieses Phänomens ein empirisches Lehrforschungsprojekt durchführen. Unter anderen werden dabei qualitative Interviews mit Mitarbeitern einer uns bekannten Organisation durchgeführt. Die Ergebnisse werden aufgearbeitet und dargestellt sowie mit einschlägigen Konzepten aus der Organisationstheorie in Beziehung gesetzt. Das Seminar teilt sich in drei Phasen: Phase I: Erarbeitung der theoretischen und methodischen Grundlagen (Basiswissen Ethik, Organisationstheorie, qualitative Feldforschung, Interviewtechnik, Probeinterviews) Phase II: Durchführung und Auswertung der Interviews Phase III: Präsentation der Ergebnisse und Abschluss/Manöverkritik

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Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Einarbeitung in qualitative Forschungsmethoden. Da es bei der Felderkundung zum Austausch vertraulicher Informationen kommen kann, ist von allen Teilnehmern des Seminars eine entsprechende Vertraulichkeitserklärung zu unterzeichnen. Literatur: Schmidt, Thomas (2017). Nie wieder Qualität. Strategien des Paradoxie-Managements. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft Vogd, Werner (2008). Rekonstruktive Organisationsforschung. Opladen: Barbara Brudrich

In der Veranstaltung soll nach einer Einführung in die Eigenarten von Organisationen der Gesundheitsversorgung der Übergang von der philosophischen Ethik zur Ethik im Gesundheitswesen vollzogen werden. Eine Einführung in die empirische Ethikforschung wird zeigen, wie ethisch relevante Vorgänge im Gesundheitswesen (z.B. Konflikte und inhumanes Verhalten, die Arbeit von Ethikforen usw.) aussagekräftig erfasst werden können. Schließlich besprechen wir, wie (im 4. Semester des Masterstudiengangs Ethik und Organisation) der strukturierte und geleitete Einsatz in einer ausgewählten Organisation der Gesundheitsversorgung aussehen kann.

mittwochs, 17:00 – 19:15 Uhr – Raum siehe UWE

dienstags, 11:00 – 12:30 Uhr – Raum siehe UWE

M.A. E&O: Organisationsethik und Gesundheit

M.A. E&O: Forschungskolloquium

Prof. Dr. Martin W. Schnell, Ph.D. Christine Dunger Ethik im Gesundheitswesen

Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Dirk Rustemeyer, und andere M.A.-Forschungskolloquium

Krankenhäuser, Altenheime, ambulante Arztpraxen und Pflegedienste sind Organisationen, die der Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen dienen. Sie unterliegen als Organisationen einer Eigenlogik und zugleich einer allgemeinen Ausrichtung im Hinblick auf ethische Normen und rechtliche Bestimmungen. Diese Doppelheit macht die spezifische Spannung von Ethik und Organisation im Rahmen der Gesundheitsversorgung aus.

Das Kolloquium bieten Masterstudierenden aller drei Master die Möglichkeit, Projekte, an denen sie gerade arbeiten oder zukünftig arbeiten werden, zur Diskussion zu stellen. Ebenso ist die Lektüre von Texten, der Besuch von Ausstellungen und/oder die Auseinandersetzung mit Filmen möglich. Das Programm des Kolloquiums wird zu Beginn des Semesters nach Interessen und Bedürfnissen gemeinsam abgestimmt. freitags, 12:30 – 14:00 Uhr – Raum siehe UWE

Lehrveranstaltungen im

M.A. DOING CULTURE M.A. DC: Reflexion Prof. Dr. Dirk Baecker Systems Theory Systems theory is the study of notions which are useful to understand and describe self-organizing phenomena like organisms, the brain, families, organizations or societies. There is a general systems theory which distinguishes living from mental, social and artificial systems and discusses notions like system, environment, component, boundary, function, code and media. And there are more specific systems theories for instance in biology, psychology, sociology and computer science. Still lacking is a general mathematical frame linking general and specific systems theories. All sys-

tems theories, however, start with an equation like S = f (S, E), where S is system and E is environment. Note that this is a non-linear and recursive equation. Yet, what does f, for function, relate to? The seminar discusses some approaches in general systems theory (Ludwig von Bertalanffy, W. Ross Ashby, Heinz von Foerster), some notions in biological systems theory (Walter B. Cannon: homeostasis; Humberto R. Maturana and Francisco J. Varela: autopoiesis) and looks into some examples of sociological systems theory (Talcott Parsons, Niklas Luhmann). The weight any of these approaches get depends on the self-organization of the seminar. Introductory reading: Niklas Luhmann, Introduction to Systems Theory, transl. Peter Gilgen, Cambridge, 2013. mittwochs, 15:30 – 17:00 Uhr – Raum siehe UWE

Lehrveranstaltungen / Courses

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Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger NRW Trilogie II – Post-industrial Future & Blown Past

is it good for?“ Frontiers in Human Neuroscience, 8:603 (2014)

NRW hat turbulente Zeiten am Übergang vom industriellen zum post-industriellen Zeitalter hinter sich. Zahlreiche Industriestandorte wurden geschlossen, gesprengt und neu genutzt: kreativ, digital oder renaturiert. Das Exkursionsseminar, gemeinsam mit Designer*innen der Folkwang Universität der Künste in Essen und KünstlerInnen der Kunsthochschule für Medien Köln, nimmt drei weitere Orte dieser Entwicklung in NRW unter die Lupe und fragt nach den Folgen für die urbane Identität. Das Seminar setzt das Seminar im Sommersemester 2017 fort.

mittwochs, 10:30 – 12:00 Uhr am 22. November, 29. November, 06. Dezember, 17. Januar, 24. Januar, 31. Januar – ggf. Zusatztermine nach Absprache Raum siehe UWE

Freitag, 27. Oktober, 14:00 – 18:00 Uhr (Projektpräsentation und Ausstellungsbesprechung) Freitag, 17. November, 15. Dezember, jeweils 14:00 – 18:00 Uhr (Ausstellungsvorbereitung) Freitag, 26. Januar und Samstag, 27. Januar, jeweils 10:00 – 18:00 Uhr (Ausstellung) Ort: Ladenlokal/n-space, Bahnhofstraße 43, Witten Max. 15 Teilnehmer*innen

Dr. Alexander Jakobidze-Gitman, Prof. Dr. Jens Harbecke, Dr. Christoph Seibert Workshop „Geist als Klavierspieler“: Fragen nach der Kausalität und Emergenz in empirischer Musikforschung Einst verglich Denis Diderot (1769) unsere Sinne mit „empfindlichen, vibrierenden Saiten“ eines Klaviers, und unseren Geist mit einem Pianisten, der sie in Zusammenhänge bringt. Damit aber trachtete er weniger die Grenzen zwischen Geist und Körper zu setzen, als vielmehr sie herauszufordern, sowie Fragen nach der Entstehung des organischen Lebens aus unorganischer Materie neu aufzuwerfen, ohne den Schöpfer-Gott heranzuziehen. Heute gilt diese Problematik keineswegs als verzopft, sondern äußert sich in vielfachen Debatten über die Verhältnisse zwischen Kausalität und Emergenz. Erstaunlicherweise dient das Klavierspiel wieder (ganz ähnlich wie bei Diderot) als ein Paradebeispiel davon, dass passives Beobachten und aktives Handeln ineinander unwillkürlich übergehen, wie etwa bei der Koppelung vom somatosensorischen und motorischen Kortex. Inwiefern verursachen unsere neuronalen Vorgänge die geistigen oder bilden bloß die Voraussetzungen dafür? Die neueste empirische (kognitive, neurowissenschaftliche und behavioristische) Musikforschung liefert wertvolle Beiträge zu solchen Kernfragen der Wissenschaftsphilosophie. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt a.M. (Dr. Christoph Seibert) statt. Literatur (Auswahl): Denis Diderot, „Unterhaltung zwischen d’Alambert und Diderot“, in: Ders., Philosophische Schriften, 1. Bd. Frankfurt a.M., 1967, S. 511-524 Marc Leman, Embodied Music Cognition and Mediation Technology. Cambridge MA, 2008 Giacomo Novembre & Peter E. Keller, „A conceptual review on action-perception coupling in the musicians’ brain: what

Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Joachim Zweynert Analyzing Pathologies in Institutions, Organizations, and Networks Can socially constituted entities be ill, show symptoms, and suffer from pathogenic conditions? Can clinical conceptualizations whose primary reference is to bodies and minds of natural persons (or other living beings) be modified and re-construed in ways that make them heuristically applicable to diverse social entities, e.g. institutions, organizations, and networks? How is severe malfunctioning of socially constituted entities conceived in economics, organizational theory, and theories of culture? Can we construct viable notions of institutional pathologies from conceptual resources such as stress, trauma, vulnerability, hyper- and hypotrophy, functional impairments, defense mechanisms, fragmentation, collusion? Which notions of health and normalcy (e.g. salutogenesis, systemic self-enforcement, resilience, resonance) are applicable? Are they mere analogies or practically sound and normatively justifiable conceptual tools? What, if any, are the rational constraints on the use of such theoretical tools? Do notions of socio-cultural pathologies connect with discourses about legitimacy, efficient and effective goal-attainment, institutional rationality and irrationality and, if so, how? What are the theoretical and practical advantages (if any) of a social pathology approach in comparison to standard approaches to malfunctioning social entities? Participants will attend the WIWa-4 Conference on Insti" tutional Pathologies" on 1st and 2nd of February 2018 and on February 3rd a Saturday-morning blockseminar by Heikki Koskinen about the contemporary theory of recognition (Honneth et al.). Friday on October 13.+27, November 10.+24. December 8., January 12., 12:45 - 14:15 p.m. conference 1. and 2. Feb. 2018 one-day Blockseminar with Heikki Koskinen on 3rd Feb, 10:00 a.m. – 03:00 p.m. – Location on UWE

Prof. Dr. Matthias Kettner, Tobias Vogel Normative Methoden Normative Fragen stellen sich überall, wo wir nicht bloß beobachten, wie sich Akteure verhalten, sondern zudem bewerten, ob und inwieweit ihr Verhalten dem, was wir erwarten dürfen und sollen, entspricht. Normative Fragen können daher mit den „wertfreien“ quantitativen und qualitativen Methoden der empirischen Sozialwissenschaften allein nicht beantwortet werden, sondern fallen in die systematische Zuständigkeit der philosophischen Ethik, verstan-

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den als systematische Untersuchung sinnvoller Zusammenhänge von Tatsachen, Werten und Normen. Innerhalb der Ethik, besonders in den Diskursen der angewandten Ethik, sind vielfältige Methoden zur rationalen Bearbeitung normativer Fragen entwickelt worden. Stichworte: Metaethik, normative Fallanalyse, Wertklärung und Werteabwägung, Situationshermeneutik, Prinzipienbegründung und Prinzipienspezifizierung, enges und weites Reflexionsgleichgewicht, Kasuistik, deontische Logik u.a.m. Das Seminar wird am Leitfaden ihrer normativen Methoden in die philosophische Ethik einführen und diese auf konkrete organisationsethische Probleme beziehen. freitags, 11:00 - 12:30 Uhr – Raum siehe UWE

Dr. Michael Rautenberg Organisationskultur und organisatorischer Wandel – systemtheoretisch reflektiert Substanzielle Veränderungsvorhaben in Unternehmen betreffen immer auch in der einen oder anderen Weise die Kultur der jeweiligen Organisation. Oft ist der Veränderungserfolg vom kulturellen Wandel abhängig, doch gleichzeitig lauern in der Kultur beharrende, die Veränderung hemmende systemische Kräfte. Die Deutsche Bank und der Volkswagenkonzern sind nur besonders prominente und unrühmlich-skandalöse Beispiele für diese generelle Dynamik. In diesem Seminar werden unterschiedliche Konzepte und Modelle der Organisationskultur vor dem Hintergrund eines systemtheoretischen Verständnisses von Organisation und Management beleuchtet und auf ihre praktische Tauglichkeit untersucht. Konkrete Fälle aus der Beratungspraxis unterfüttern die Seminarreflexion mit Anschauungsmaterial und ermuntern die Studierenden, sich in den Kategorien der helfenden (Beratungs-) Beziehung zu versuchen. Es ist geplant, einen Gast aus der Unternehmenswelt einzuladen. Die Seminarteilnehmer sollen mit Impulsreferaten konzeptionelle und theoretische Beiträge für das Seminargespräch verfügbar machen. Auf Wunsch können Essays verfasst werden. freitags, 09:00 – 12:00 Uhr am 03. November, 17. November, 01. Dezember, 08. Dezember, 12. Januar, 02. Februar – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd „Nie wieder Qualität“. Ein Lehrforschungsprojekt zu den Paradoxien von Qualitätsmanagement, Controlling und anderen vermeintlich guten Praktiken des Managements Mitarbeiter von Produktionsstätten, Schulen, Krankenhäusern, Universitäten etc. sollen ihre Arbeit gut machen. Für das Management einer Organisation liegt es also nahe, die Qualität der Arbeit zu messen und zu kontrollieren, sowie entsprechende Anreizsysteme zu setzen. Ebenso scheint es hilfreich, die Effizienz der Verwendung von Ressourcen zu bestimmen und zu kontrollieren. Insofern jedoch der Blick auf die Praktiken des Messens und Kontrollierens gelenkt

wird, ergibt sich oftmals der Befund, dass das Gemessene nur wenig mit den Parametern zu tun hat, die doch eigentlich verbessert werden sollen. Nicht selten kommt es zu paradoxen Effekten, etwa in dem Sinne, dass nun eher Energie und Aufmerksamkeit in die Darstellung und Aktenführung fließt, denn auf die eigentlichen Aufgaben. In diesem Seminar werden wir zur Erkundung dieses Phänomens ein empirisches Lehrforschungsprojekt durchführen. Unter anderen werden dabei qualitative Interviews mit Mitarbeitern einer uns bekannten Organisation durchgeführt. Die Ergebnisse werden aufgearbeitet und dargestellt sowie mit einschlägigen Konzepten aus der Organisationstheorie in Beziehung gesetzt. Das Seminar teilt sich in drei Phasen: Phase I: Erarbeitung der theoretischen und methodischen Grundlagen (Basiswissen Ethik, Organisationstheorie, qualitative Feldforschung, Interviewtechnik, Probeinterviews) Phase II: Durchführung und Auswertung der Interviews Phase III: Präsentation der Ergebnisse und Abschluss/Manöverkritik Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Einarbeitung in qualitative Forschungsmethoden. Da es bei der Felderkundung zum Austausch vertraulicher Informationen kommen kann, ist von allen Teilnehmern des Seminars eine entsprechende Vertraulichkeitserklärung zu unterzeichnen. Literatur: Schmidt, Thomas (2017). Nie wieder Qualität. Strategien des Paradoxie-Managements. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft Vogd, Werner (2008). Rekonstruktive Organisationsforschung. Opladen: Barbara Brudrich mittwochs, 17:00 – 19:15 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Werner Vogd Integrale Theorie, Kybernetik und Spiritualität, Organisation und (implizite) Ethik – Versuche einer kritischen Annäherung Insbesondere an der amerikanischen Westküste entstand in den 1960er und 1970er Jahren eine Vielzahl von Initiativen, welche kybernetisches Denken, Ökologie und Spiritualität zu verbinden suchten. Ausdruck hierfür ist etwa der zwischen 1968 und 1972 von Steward Brand herausgegebene Whole Earth Katalog". Das nun durch die Macy Konfe" renzen prominent gewordene Paradigma der Kybernetik und Selbstorganisation (man denke hier etwa an Heinz v. Foerster und Gregory Bateson) fand nun sein Komplement in einer Spiritualität, die insbesondere am altindischen und altchinesischen Denken anzuschließen suchte. Zugleich wurde auch mit psychotropen Drogen und Mediationspraktiken experimentiert sowie hiermit einhergehend etablierte Autoritätsvorstellungen in Frage gestellt. Zu nennen sind hier etwa Robert Antony Wilson, Timothy Leary, Richard Albert und Ken Wilder. Mit diesem Seminar versuchen wir uns in einem ersten Schritt auf Basis unterschiedlicher Quellen den hiermit einhergehenden Denkweisen anzunähern. Im zweiten Schritt wird zu fragen sein, was wir aus heutiger Perspektive aus dem ganzheitlichen und integralen Anspruch lernen kön-

Lehrveranstaltungen / Courses

nen. Nicht zuletzt wird zu fragen sein, ob und unter welchen Bedingungen Organisationen und Systeme überhaupt ökologisch agieren können.

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Susan Arndt, Dirk Naguschewski und Robert Stockhammer (Hg.): Exophonie: Anderssprachigkeit (in) der Literatur. Berlin 2007. Yoko Tawada. Text und Kritik-Bd. 191/192 (2011).

mittwochs, 14:00 - 15:30 Uhr – Raum siehe UWE freitags, 14:15 – 15:45 Uhr – Raum siehe UWE Prof. Dr. Werner Vogd Forschungswerkstatt – Rekonstruktive Sozialforschung Im Sinne der Unterscheidung zwischen Methodologie und Methoden geht es in dieser Schulung weniger um die kochbuchartige Vermittlung möglicher Erhebungs- oder Auswertungsverfahren, sondern um die Fähigkeit, in reflektierter Weise eine qualitativ angelegte Studie zu konzipieren. Insbesondere Projekte der qualitativen Organisations-, Kultur- und Religionsforschung sind derzeit vertreten. Unabhängig davon: Die Forschungswerkstatt ist offen für all jene, die ein qualitatives Forschungsprojekt durchführen oder planen. Um eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre aufzubauen, wird regelmäßige Teilnahme erwartet. freitags, 09:00 – 12:00 Uhr, am 27. Oktober; 10. November, 24. November; 15. Dezember, 19. Januar, 26. Januar Raum siehe UWE

M.A. DC: Inszenierung Prof. Dr. Julia Genz Schreiben in fremden Zungen In der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart ist es durchaus nicht mehr ungewöhnlich, wenn ein Schriftsteller/ eine Schriftstellerin nicht mehr (nur) in seiner/ihrer Muttersprache schreibt. Das Seminar will dem Phänomen der Exophonie, dem Schreiben in fremden Sprachen, anhand zweier Autorinnen der Gegenwartsliteratur nachgehen: der in Japan geborenen, in Deutschland lebenden und auf Deutsch schreibenden Yoko Tawada sowie der in der Türkei geborenen und in Deutschland lebenden und schreibenden Autorin Emine Sevgi Özdamar. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Rolle der Sprache und die Beobachtung des Alltags in Deutschland gelegt werden. Literatur: Yoko Tawada: Das nackte Auge. Tübingen 2004. Dies.: Überseezungen. Tübingen 2002. Dies.: Talisman. Tübingen 1996. Emine Sevgi Özdamar: Die Brücke vom goldenen Horn. Köln 1998. Dies.: Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus. Köln 1992. Dies.: Seltsame Sterne starren zur Erde. Köln 2003. (alle drei Romane gibt es vereint in der Berlin-Istanbul-Trilogie Sonne auf halbem Weg") " Sekundärliteratur (Auswahl): Manfred Durzak und Nilüfer Kuruyazιcι (Hg.): Die andere deutsche Literatur. Istanbuler Vorträge. Würzburg 2004.

Prof. Dr. Claus Volkenandt Theorien der Gegenwartskunst Das Seminar nimmt die Einführung von Juliane Rebentisch: Theorien der Gegenwartskunst" (3. Auflage: Hamburg 2015) " als Grundlage, um von da aus einzelne Theorien intensiver zu diskutieren. Die Seminarteilnahme setzt die Lektüre des Rebentisch-Bandes voraus, um das Semesterprogramm zusammen entwickeln zu können. mittwochs, 12:00 – 13:30 Uhr – Raum siehe UWE

M.A. DC: Vermittlung Prof. Dr. Claus Volkenandt Künstlerische Forschung Seit den 1990er Jahren wird die eigene Erkenntnisleistung der Künste unter dem Label einer künstlerischen Forschung diskutiert. Das Seminar will sich Selbstverständnis und Strategien der künstlerischen Forschung in Theorie und Praxis ansehen. Besonderer Fokus ist dabei ein Blick auf den Anspruch sozialer Wirksamkeit von Kunst. dienstags, 18:00 – 21:00 Uhr, am 17. Oktober, 31. Oktober, 14. November, 28. November, 12. Dezember, 09. Januar, 23. Januar – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Claus Volkenandt Theorien der Gegenwartskunst Das Seminar nimmt die Einführung von Juliane Rebentisch: Theorien der Gegenwartskunst" (3. Auflage: Hamburg 2015) " als Grundlage, um von da aus einzelne Theorien intensiver zu diskutieren. Die Seminarteilnahme setzt die Lektüre des Rebentisch-Bandes voraus, um das Semesterprogramm zusammen entwickeln zu können. mittwochs, 12:00 – 13:30 Uhr – Raum siehe UWE

M.A. DC: Schnittstellenmodul „Projekte“ Petra Rüsen-Hartmann Das Prinzip Fundraising – am Anfang war da eine Idee In den letzten Jahren ist Fundraising vielerorts zum „Allerheilmittel“ avanciert, um schnell Geld für Ideen zu gene-

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rieren. Die systematische und nachhaltige Akquisition von finanziellen Mitteln für Projektvorhaben und die Realisierung von Ideen ist eine große Herausforderung, der sich seit Jahren in Deutschland eine stetig wachsende Branche von Experten stellt. Das Seminar erörtert wesentliche Fragestellungen im Fundraising und aussichtsreiche Fundraising-Strategien. Was bedeutet Fundraising? Wie ist der Fundraising-Markt in Deutschland aufgestellt? Welche Voraussetzungen sind zu schaffen, um finanzielle Mittel zu akquirieren? Welche Einflussfaktoren sind in Fundraising-Prozessen zu berücksichtigen? Worauf ist zu achten, welche Fehler sind zu vermeiden? In diesem Seminar werden die Voraussetzungen und notwendigen Bedingungen für aussichtsreiche Vorgehensweisen erörtert, Einblicke in potenzielle Fundraising-Märkte sowie tragfähige Verfahren gegeben und gemeinsam mögliche Strategien entwickelt, um Ideen in die Welt zu bringen. Das Seminar wird als Blockseminar abgehalten. Leistungsnachweise können anhand eines Referates zu ausgewählten Fragestellungen und für die schriftliche Ausarbeitung einer Fundraising-Konzeption erworben werden. Samstag, 02. Dezember, 16. Dezember und 20. Januar, 10:00 – 17:00 Uhr – Raum siehe UWE Max. 15 Teilnehmer*innen

M.A. DC: Forschungskolloquien Prof. Dr. Matthias Kettner, Prof. Dr. Dirk Rustemeyer und andere M.A.-Forschungskolloquium Das Kolloquium bieten Masterstudierenden aller drei Master die Möglichkeit, Projekte, an denen sie gerade arbeiten oder zukünftig arbeiten werden, zur Diskussion zu stellen. Ebenso ist die Lektüre von Texten, der Besuch von Ausstellungen und/oder die Auseinandersetzung mit Filmen möglich. Das Programm des Kolloquiums wird zu Beginn des Semesters nach Interessen und Bedürfnissen gemeinsam abgestimmt. freitags, 12:30 - 14:00 Uhr – Raum siehe UWE

Prof. Dr. Claus Volkenandt DC-Masterkolloquium Das Kolloquium richtet sich an Studierende des M.A. „Doing Culture“. Es will Raum geben, aktuelle Arbeitsthemen und Projekte vorzustellen, sich aber ebenso mit Grundlagenfragen von „Doing Culture“ zu beschäftigen. dienstags, 18:00 – 21:00 Uhr, am 24. Oktober, 07. November, 21. November, 05. Dezember, 19. Dezember, 16. Januar Raum siehe UWE

DOKTORANDENKOLLOQUIUM Prof. Dr. Matthias Kettner Doktorandenkolloquium Das Kolloquium hat Werkstatt-Charakter. Es werden laufende Arbeiten vorgestellt und diskutiert. Interessierte Gäste sind nach Anmeldung sehr willkommen. drei Blocktermine nach Absprache Termine und Raum siehe UWE

Kulturreflexion DIE FAKULTÄT FÜR

STUDIUM FUNDAMENTALE

PROFIL · STUDIENGÄNGE · KÖPFE · DOZENT*INNEN

WER WIR SIND UND WEN WIR WOLLEN! Für gewöhnlich besteht die Identität einer Fakultät aus einer Fachdisziplin – nicht so bei uns: Philosophie, Soziologie, Geschichte, Kunstwissenschaft, Phänomenologie der Musik, Politikwissenschaft, Literaturwissenschaft, praktische Künste und Kulturtheorie stehen bei uns gleichberechtigt nebeneinander. Diese Vielfalt in einer Fakultät und ihren Studiengängen ist in Deutschland einzigartig. Je nach persönlichem Interesse können Sie sowohl einen Streifzug durch die volle Bandbreite verschiedenster Wissensbereiche unternehmen oder auch einen Schwerpunkt setzen, der in die Tiefe eines jeweiligen Wissensbereiches führt. Möglichkeiten für einen Studienschwerpunkt gibt es viele, nicht nur bezogen auf Fachdisziplinen, sondern gerade auch auf selbstgewählte Themen. So lässt sich beispielsweise die gesellschaftliche Digitalisierung nicht nur durch eine Fachwissenschaft begreifen, sondern macht es geradezu erforderlich, sie interdisziplinär zu diskutieren und zu erforschen. Denn Fragen, wie die nach ethischer Verantwortung, demokratischer Teilhabe, kulturellem Wandel und künstlerischen Darstellungsformen greifen ineinander. Dadurch

lassen sich stets originelle Neuverknüpfungen mit überraschenden Ergebnissen schaffen, die Altbekanntes in neues Licht stellen. Wir sprechen deshalb Menschen an, die Neugierde mitbringen und offen für vielfältige Inspirationsquellen sind. Wir heißen nicht nur Studierende willkommen, die wissen, was sie wollen, sondern auch diejenigen, die dieses noch herausfinden möchten. Die Studiengänge der Fakultät setzen gegenüber anderen Universitäten auf Freiheit im Studium. Wir verzichten auf einen verschulten Studienplan, erwarten dafür ein hohes Maß an Motivation, Engagement und Initiative. Sie arbeiten in kleinen Seminargruppen und gestalten Ihren eigenen Studienschwerpunkt. Durch ein ausgezeichnetes Betreuungsverhältnis erhalten Sie jederzeit differenziertes Feedback durch unsere Lehrenden. Unser Anspruch ist ein philosophischer, wissenschaftlicher und künstlerischer. Wir sind Theorie und Praxis. Wir setzen uns mit den Künsten auseinander und wir gestalten kulturelle Projekte. Wir sind ein Ort des vielseitigen und kritischen Vor- und Nachdenkens. Gestalten und denken Sie mit!

Das Studienangebot der Fakultät – siehe nächste Seite

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UNSER AKTUELLES STUDIENANGEBOT Orientierungsstudium „Kultur und Gesellschaft“ Sie wollen Studieren probieren und fachliche Orientierung erlangen? Erhalten Sie Einblick in die verschiedenen Fachwissenschaften bei freier Kurswahl. Finden Sie Ihre eigenen Interessen und entwickeln Sie reflexive, kommunikative und künstlerische Kompetenzen. Nutzen Sie die Chance und lernen Berufsperspektiven und Kulturinstitutionen kennen.

M.A. Philosophie und Kulturreflexion In Ihrem Master-Studium möchten Sie Ihren bisherigen fachlichen Schwerpunkt gezielt mit unterschiedlichen Perspektiven verknüpfen und reflektieren? Dann nutzen Sie das kritische Potential der Philosophie, um Ihren Schwerpunkt in kunstwissenschaftlicher oder gesellschaftswissenschaftlicher Richtung zu erweitern.

B.A. Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis Setzen Sie sich aus vielen Perspektiven mit Gegenständen und Problemstellungen der Kultur und Gesellschaft auseinander. Lernen Sie kulturelle Institutionen kennen. Entdecken Sie sich und Ihr Thema, indem Sie selbst erproben und gestalten!

Studium fundamentale Haben Sie noch nicht genug von der gebotenen Freiheit? Dann unternehmen Sie – jenseits Ihres Fachstudiums – Ausflüge etwa in die Medizin, Betriebs- oder Volkswirtschaft, Recht oder Psychologie. Üben Sie sich in Rhetorik oder in künstlerischer Darstellung. Und diese im Austausch mit Studierenden aller Fakultäten der UW/H - Sie haben die Wahl!

M.A. Doing Culture. Bildung und Reflexion kultureller Prozesse

B.A. Philosophie, Politik und Ökonomik Hier stehen Themen der Politik(wissenschaft) und Wirtschaft(swissenschaft) im Vordergrund, die sich den kritischen Fragen der Philosophie stellen. Die Bedingungen von Macht, Einfluss, Markt, Profit und Verantwortung sind nur einige Aspekte, die in diesem Studiengang anleitend sind.

M.A. Ethik und Organisation

Gegenwärtige Umbrüche in Kultur und den Künsten faszinieren Sie? Dann reflektieren Sie diese, indem Sie wissenschaftliche Analyse und kulturelle Praxis in einem individuellem Projekt verzahnen.

Sie haben bereits Grundkenntnisse in Philosophie oder Organisationsanalyse? Vertiefen Sie Ihr Wissen in Bezug auf ethische Probleme, die sich aus der Verantwortung in Organisationen verschiedener Institutionen (Politik, Gesundheit, Wirtschaft und Kultur) ergeben. Initiieren und verfolgen Sie mit diesem Hintergrund Ihren eigenen Forschungsschwerpunkt.

In Vorbereitung: M.A. Digital Transformations and Social Responsibility. In diesem Master-Program werden Sie sich mit der digitalen Transformation der Gegenwartsgesellschaft auseinander setzen und erforschen die Konsequenzen dieser Transformation in Wirtschaft, Gesundheit und Kultur. Den Studiengang wird die Fakultät für Kulturreflexion gemeinsam mit den Fakultäten für Gesundheit und Wirtschaft anbieten und mit starken Praxispartnern zusammenarbeiten.

Mehr Informationen: www.uni-wh.de/kultur und www.facebook.com/UniWH

Gesta | ten und denken

Sie mit!

KÖPFE DEKAN Prof. Dr. rer. soc. Dirk Baecker PRODEKAN FÜR LEHRE Prof. Dr. phil. Claus Volkenandt PRODEKAN FÜR FORSCHUNG Prof. Dr. phil. Matthias Kettner DEKANATSREFERENTIN Dana Mell DEKANATSSEKRETARIAT Sabine Simon ([email protected]) BEWERBERBÜRO Linda Hagedorn ([email protected]) SEKRETARIAT STUFU / STUDIENGÄNGE Jennifer Schuster ([email protected]) PRÜFUNGSSEKRETARIAT Kerstin Pospiech ([email protected]) Britta Koch KULTURBEAUFTRAGTE Dr. rer. pol. Klaus Neuhoff Klaus-Bernhard Tetzlaff GESCHICHTE Prof. Dr. theol. habil. Dr. phil. Dr. h. c. Dieter Vieweger (Gastprofessor) KULTURTHEORIE UND MANAGEMENT Prof. Dr. rer. soc. Dirk Baecker Maximilian Locher (Wiss. Mitarbeiter) KUNSTWISSENSCHAFT Prof. Dr. phil. Claus Volkenandt Dr. phil. David Hornemann v. Laer (Wiss. Projektmitarbeiter) Prof. Dr. h. c. Walter Smerling (Honorarprofessor) LITERATURWISSENSCHAFT Prof. Dr. phil. Julia Genz LITERATUR UND KOMMUNIKATION IN CHINA Prof. Dr. phil. Martin Woesler PHÄNOMENOLOGIE DER MUSIK Dr. phil. Alexander Jakobidze-Gitman (Wiss. Mitarbeiter) PD Dr. phil. Steffen A. Schmidt

PHILOSOPHIE Prof. Dr. phil. Matthias Kettner Tobias Vogel (Wiss. Mitarbeiter) Prof. Dr. phil. Alfred Hirsch (apl. Professur) Prof. Dr. phil. Dirk Rustemeyer (Gastprofessur) Prof. Dr. phil. Jürgen Werner (Honorarprofessur) PD Dr. phil. Christian Grüny PD Dr. phil. Kazuma Matoba SOZIALPHILOSOPHIE UND ETHIK Prof. Dr. phil. Martin W. Schnell Ph.D. Christine Dunger (Wiss. Mitarbeiterin) PHILOSOPHIE DIGITALER MEDIEN Dawid Kasprowicz (Wiss. Mitarbeiter) POLITIKWISSENSCHAFT Prof. Dr. rer. pol. Reinhard Loske Jun-Prof. Dr. rer. pol. Jens Lanfer Prof. Dr. phil. Hajo Schmidt (Gastprofessor) Prof. Dr. phil. Georg Simonis (Gastprofessor) SOZIOLOGIE Prof. Dr. biol. hum. Werner Vogd Martin Feißt (Wiss. Mitarbeiter) Dr. phil. Jonathan Harth (Wiss. Projektmitarbeiter) Dr. phil. Ulrike Selma Ofner (Wiss. Projektmitarbeiterin) CHOR UND ORCHESTER Universitätsmusikdirektor Prof. Ingo Ernst Reihl EHRENDOKTOREN Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Saul Friedländer Dr. h. c. Ralph Peer II. EHRENMITGLIEDER DER FAKULTÄT Prof. em. Dr. phil. Alfred Anger Prof. em. Dr. phil. Reinhardt Habel † Prof. em. Dr. phil. Jörn Rüsen VERTRETER DER FAKULTÄT IM SENAT Prof. Dr. rer. soc. Dirk Baecker (Dekan) Prof. Dr. phil. Claus Volkenandt (Professor) Dana Mell (Mitarbeiterin) Laura Adrian (Studentin)

142

DOZENT*INNEN IM WS 17/18 Achenbach, Gerd B., Dr.

[email protected]

Genz, Julia, Prof. Dr. phil.

[email protected]

Antoni, Helge

[email protected]

Gramelsberger, Gabriele, Prof. Dr.

Gabriele.Gramelsberger@ uni-wh.de

Asshauer, Philip

philip.asshauer@ studiostellwerk.de

Grüny, Christian, PD Dr.

[email protected]

Gurdon, Alexander, Dr.

[email protected]

Harth, Jonathan, Dr.

[email protected]

Hirsch, Alfred, Apl. Prof. Dr.

[email protected]

Azoulay, David

[email protected]

Backes, Christoph

[email protected]

Baecker, Dirk, Prof. Dr.

[email protected]

Berzborn, Ursula Maria

[email protected]

Bohnet-Joschko, Sabine, Prof. Dr.

[email protected]

Borries, Hans-Walter, Dr. rer. nat.

[email protected]

Busch, Marius

[email protected]

Büssing, Arndt, Prof. Dr.

arndt.bü[email protected]

Hofmann, Alexandra

Alexandra.Hofmann@ uni-wh.de

Hornemann von Laer, David, Dr.

[email protected]

Jacobs, Kerrin A., Dr. phil.

kerrin.jacobs@ phil.uni-goettingen.de

Jakobidze-Gitman, Alexander, Dr.

Alexander.Jakobidze-Gitman@ uni-wh.de

Kasprowicz, Dawid

[email protected]

Calabro, Andrea, Prof. Dr.

[email protected]

Cunningham, Ray

[email protected]

Daub, Iris

[email protected]

Kettner, Matthias, Prof. Dr.

[email protected]

Diederichsen, Lea

[email protected]

Kevan, Nadia, Prof.

[email protected]

Dunger, Christine, PhD.

[email protected]

Kiedaisch, Michael

[email protected]

Eckhardt, Juana

[email protected]

Kleinschmidt, Roland

[email protected]

Ehlers, Jan, Prof. Dr.

Kleve, Heiko, Prof. Dr.

[email protected]

[email protected] Kommerell, Blanche

[email protected]

Elsas, Siegward-M, Dr. med.

Siegward-Markus.Elsas@ uni-wh.de

Koppenhöfer, Brigitte

brigittekoppenhoefer@ yahoo.de 


Esch, Tobias, Prof. Dr.

[email protected] Kron, Thomas, Prof. Dr.

Falke, Christoph

[email protected]

tkron@ soziologie.rwth-aachen.de

Flender, Armin

[email protected]

Küpper, Sebastian

[email protected]

Föcher, Leonard

[email protected]

Land, Ulrich

[email protected]

Fuhrmann, Wolfgang, PD Dr.

[email protected]

Lanfer, Jens, Jun.-Prof. Dr.

[email protected]

Dozent*innen im WS 17/18

Linde, Dagmar

[email protected]

Lingg, Andreas

[email protected]

Loske, Reinhard, Prof. Dr.

[email protected]

Matoba, Kazuma, PD Dr.

[email protected]

Michalak, Johannes, Prof. Dr.

[email protected]

143

Telli, Mango, Ph.D

mango.meier@ praktischphilosophie.de

Theis, Katinka

[email protected]

Thye, Miriam

[email protected]

Uhl, Friedemann

[email protected]

van Delden, Ivo

[email protected]

Vieweger, Dieter, Prof. Dr. Dr. Dr.

[email protected]

Vogd, Werner, Prof. Dr.

[email protected]

Vogel, Tobias

[email protected]

Neumann, Melanie, PD Dr.

[email protected]

Priddat, Birger, Sen.-Prof. Dr.

[email protected]

Rautenberg, Michael, Dr.

[email protected]

Volkenandt, Claus, Prof. Dr.

[email protected]

Reihl, Ingo, Prof.

[email protected]

Weber, Marion

[email protected]

Reiss, Gebhardt, Prof. Dr.

[email protected]

Weert, Canzler, Dr. habil.

[email protected]

Rensinghoff, Carsten, Dr.

[email protected]

Weger, Ulrich, Prof. Dr.

[email protected]

Rödder, Simone, Prof. Dr.

simone.roedder@ uni-hamburg.de

Werner, Juergen, Prof. Dr.

[email protected]

Petra.Ruesen-Hartmann@ uni-wh.de

Wichert, Lasse, Dr. des.

Lasse.Wichert@ ruhr-uni-bochum.de

Willms, Siglind

willms.kloppenburg@ jowinet.de

Rüsen-Hartmann, Petra

Rustemeyer, Dirk, Prof. Dr.

[email protected]

Sandfort, Sarah

[email protected]

Winkel, Peter

[email protected]

Sawada, Mari

[email protected]

Woesler, Martin, Prof. Dr.

[email protected]

Schilling, Yvonne

[email protected]

Zahn, Sabine

[email protected]

Schmidt, Hajo, Prof. Dr.

[email protected]

Zweynert, Joachim, Prof. Dr.

[email protected]

Schnell, Martin W., Prof. Dr. Simonis, Georg, Prof. Dr.

[email protected] georg.simonis@ fernuni-hagen.de

Smerling, Walter, Prof. Dr.

[email protected]

Sparby, Terje, Dr.

[email protected]

Stockwell, Jeremy

[email protected]

Svilpiene, Jolita

[email protected]

Tauschel, Diethard

[email protected]

144

Anzeigenkunden in dieser Ausgabe ›› Adler Apotheke / Milan Apotheke

S. 047

›› Apotheke im real

S. 079

›› Ardey Hotel

S. 076

›› Audentic AG

Umschlag vorne

›› IEEM gGmbH - Institut für Umwelttechnik und Management

Umschlag hinten

›› Kanzlei Dr. Rath-Kröger

S. 115

›› Knut's Witten

S. 022

›› Autoservice Fischer

S. 068

›› Kohlsmann Bürobedarf GmbH

S. 111

›› Bommeraner Apotheken

S. 086

›› Lehmkul Buchhandlung am Markt

S. 118

›› Mecke Motorservice GmbH

S. 123

›› Cafe Extrablatt Witten

S. 059 & S. 081

›› Copyshop Witten

S. 055

›› Naturkost Artmann

S. 033

›› Die Herdecker Bücherstube

S. 009

›› Ostermann

S. 040

›› dm-drogerie markt GmbH & Co. KG

S. 091

›› Ratskeller Witten

S. 125

›› Stadtwerke Witten GmbH

S. 053

›› Dr. Arabin GmbH & Co. KG

S. 077 & S. 119

›› Fahrrad Fielicke

S. 127

›› Taxi M. Djordic Witten

S. 098

›› Fahrzeug-Werke Lueg AG

S. 047

›› Teufolino - Pizza, Pasta & mehr

S. 009

›› Frank Löring Dentaltechnik GmbH

S. 031

›› The Curly Cow - vegan BistroCaféPub

S. 085

›› Genuss Galerie Hafer

S. 013

›› think about IT GmbH

S. 083

›› Getränke Kuypers

S. 095

›› Weleda AG

S. 069

›› GLS Gemeinschaftsbank eG

S. 017

›› Wittener Reisebüro Gerd Wedhorn e.K.

S. 099

›› Graßhoff Backhaus GmbH & Co. KG

S. 102

Impressum Herausgeber

Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale, Universität Witten/Herdecke

Verantwortlich i.S.d.P.

Prof. Dr. rer. soc. Dirk Baecker

Redaktion

Dana Mell, Tobias Vogel, Dr. Alexander Jakobidze-Gitman, Laura Adrian, Christina Benesch

Lektorat

Angelika Wulff

Anzeigen

Klaus-Bernhard Tetzlaff

Gestaltung ∙ Layout ∙ Satz

SICHTFLUG MEDIEN ∙ Alfred-Herrhausen-Straße 45 ∙ 58455 Witten ∙ sichtflug-medien.de

Fotos/Bilder

Jürgen Appelhans, Kay Gropp, João Romeiro Hermeto, Johannes Bungenstab, Emanuela Danielewicz, Wilfried Krüger, Quincey Stumptner, Fotografie von Witten auf Titelseite: Jörg Fruck · außerdem mit Bildmaterial von pixabay.com

1. Auflage

2.500 Stück, Wintersemester 2017/2018

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung. Kein Teil der Schrift darf ohne schriftliche Genehmigung der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale reproduziert werden.

Independent research institute at Witten/Herdecke University + Environmental Engineering & Management + 100% funded by third-parties + 75% international projects. IEEM’s strengths in the water sector: + to link business with academics + to integrate economics and technologies + to combine research and consulting. Our applied research is more than theory: We focus on design, construction, operations and finance in the field of water and sanitation. We don’t talk the world better – we want to make it better.

IEEM gGmbH Prof. Dr. mult. Karl-Ulrich Rudolph Alfred-Herrhausen-Str. 44, 58455 Witten [email protected] +49 2302 914010 UW/H Master and PhD students are very welcome to contact us regarding project work, internships and degree theses.

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