greenpeace fact sheet (10.10.2016) - Greenpeace USA

10.10.2016 - Gentechnik. Kanada ist weltgrößter Produzent von Gentech-Raps (11 Millionen Hektar). Dieser dürfte bereits jetzt in die EU exportiert werden ...
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GREENPEACE FACT SHEET (10.10.2016) Umweltsünder Kanada - Kurzüberblick Gentechnik Kanada ist weltgrößter Produzent von Gentech-Raps (11 Millionen Hektar). Dieser dürfte bereits jetzt in die EU exportiert werden, praktisch passiert das aber wegen der EU-weiten Kennzeichnungspflicht bei Lebensmitteln nicht. Nur in den USA, Brasilien und Argentinien werden derzeit mehr Gentechnik-Pflanzen angebaut als in Kanada. Seit 2016 gibt es eine Genehmigung für den Verkauf von gentechnisch verändertem Lachs (der ebenfalls in Kanada gezüchtet wird). Für gentechnisch veränderte Lebensmittel gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Klimaschutz / Teersand-Öl Im kanadischen Bundesstaat Alberta ist das weltgrößte Teersandöl-Fördergebiet. Große, unberührte Landstriche werden zerstört, Unmengen an Wasser verbraucht und vergiftet, auch die Klimabilanz von Teersand-Öl ist deutlisch schlechter als die von herkömmlichem Öl. Die USA haben deswegen eine TeersandölPipeline von Kanada in die USA gestoppt, die kanadische Betreiberfirma klagt deswegen die USA. Derzeit gelangt kaum Teersandöl in die EU. Die CO2-Emissionen pro Einwohner und Jahr sind mit 15 Tonnen doppelt so hoch wie Österreich und nur leicht besser als in den USA. Im Jahr 2011 stieg Kanada aus dem Kyoto-Protokoll aus. Das Pariser Klimaabkommen hat Kanada allerdings bereits ratifiziert. Atomenergie 19 Reaktoren an 4 Standorten decken in Kanada ca. 20 % des Strombedarfs. Der jüngste Reaktor wurde 1993 in Betrieb genommen. Die kanadischen Reaktoren CANDU finden weltweit Einsatz, u.a. in Rumänien. Schutz der Arktis Kanada ist Mitglied im Arctic Council und es hätte es somit in der Hand, die Arktis international zu schützen. Kanada hat bisher aber keine aktive Rolle oder Initiative zum Schutz der Arktis ergriffen. Bergbau Der Bergbau gilt als eine der wichtigsten Branchen in Kanada, kanadische Konzerne sind weltweit aktiv. Umweltschutz, Kulturschutz etc. werden kaum berücksichtigt. Im Jahr 2015 klagte der kanadische Konzern Gabriel Resources den Staat Rumänien vor einem Schiedsgericht auf eine Entschädigung in Milliardenhöhe, nachdem das rumänische Parlament ein Goldminenprojekt in Rosia Montana wegen massiver Umweltbedenken gestoppt hatte. Klagen kanadischer Unternehmen Bisher gab es 55 Klagen kanadischer Konzerne gegen Staaten auf Basis verschiedener internationaler Abkommen (z.B. NAFTA). Mehr als ein Drittel davon haben einen Umwelt- bzw. Konsumentenbezug. Auch wenn die Mehrheit der Klagen verloren wurde bzw. nicht aussichtsreich ist, zeigt die Zahl die grundsätzliche Klagsbereitschaft kanadischer Konzerne. 2013 klagte das Forstunternehmen „Resolute Forest Products“ Greenpeace Kanada sowie zwei GreenpeaceAngestellte auf 7 Mio. Kanadischer Dollar (ca. 5 Mio. EUR) Schadenersatz. Die Firma gab als Grund an, dass Greenpeace falsche Informationen über das Unternehmen verbreitet habe. Greenpeace geht aber davon aus, dass es sich um einen „SLAPP“ (Strategic Lawsuit Against Public Participation) gehandelt hat, der die Zivilgesellschaft insgesamt einschüchtern sollte. Das Verfahren läuft noch. 2016 folgte dann die nächste Klage des Unternehmens gegen Greenpeace vor einem US-Gericht auf Basis des Vorwurfs „organisierter Kriminalität“.