GO FOR GOLD

gung integriert sich die mecalight geschmeidig ins. Team, schließlich funktioniert sie im Zusammenspiel mit jeder Kamera, egal ob Smartphone oder Vollfor-.
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digit! Magazin (05/2017) 72 PRAXISTEST

GO FOR GOLD Metz nennt seine neue mecalight L1000 BC X „die innovativste Videoleuchte, die wir je gebaut haben“. Um sie auszuprobieren, hat Fotograf Sebastian Drolshagen zwei Gold-Aspiranten zusammengebracht: Auf der einen Seite die Metz-LEDLeuchte mit der flexiblen Farbtemperatur und der cleveren Stromversorgung, auf der anderen Seite 400-m-Läufer Florian Colon-Marti, der in diesem Jahr schon als Deutscher Vize-Meister U20 durchs Ziel gegangen ist. „Pffffffft!“ Für ein bisschen Glanz auf dem Sportlerporträt muss die Sprühflasche ran. Um einem Top-Athleten wie Florian Colon-Marti echte Schweißtropfen abzuringen, bräuchte man allzu viele Jogging-Runden um unsere Foto-Location: Während der Saison trainiert Florian jeden Tag beim TV Wattenscheid 01, im besten Fall läuft der 19-Jährige die 400 m in 47,30 Sekunden – so schnell wie kaum ein anderer Deutscher seiner Altersklasse. Zum Glück ist bei diesem Fototermin alles wetterfest, wir können uns beim Versprühen von „Kunstschweiß“ austoben. Florians knallgelbe Jacke vom Nationalteam kann das ebenso ab wie unsere Beleuchtung. Die zwei mecalights L1000 BC X stehen mitten im Nebel – würde man das Licht erst nach dem Sprühen zurechtrücken, wären manche Tropfen schon wieder trocken. So bleibt der Übergang zwischen Effekt und Auslösen nahtlos; die mecalights machen sich nicht bange, schließlich sind sie nach Schutzklasse IP44 zertifiziert, bieten also „Schutz gegen allseitiges Spritzwasser“. Für den Tauchausflug eignen sie sich nicht, aber wer viel unterwegs fotografiert, hat mit den neuen mecalights eine Sorge weniger – und dabei haben wir erst über Äußerlichkeiten gesprochen. Denn auch in puncto Ausleuchtung qualifizieren sich die L1000 BC X als Problemlöser. Wie der Name bereits suggeriert, liefern sie 1.000 Lux, wenn man sie einen Meter vom Model entfernt einsetzt. Als Florian Colon-Marti am späten Nachmittag zum ersten Mal vor der Kamera steht, strahlt die Sonne noch markant. Mit zwei mecalights L1000 BC X knacken wir die Schatten in seinem Gesicht oder akzentuieren seinen Auftritt von links und rechts. Trotz derart viel Power benötigen die Videoleuchten kein Netzkabel, auch Akkus vom Format eines Ziegelsteins sind passé. An der Rückseite findet sich ein Steckplatz, der entweder handliche Videoakkus (NP-F) aufnimmt oder mit dem Metz-eigenen Batteriefach bestückt wird. Sechs AA-Batterien genügen zum Betrieb, während unseres Fototermins haben sie locker durchgehalten. Falls den Batterien schneller die Puste ausgeht als dem Sprinter: An der Seite der L1000 BC X findet sich ein Mini-USB-Port, um die mecalight per Powerbank mit Strom zu speisen. Übrigens: Den Halter für die AA-Batterien muss man nicht extra erwerben, Metz liefert ihn von vornherein mit, ebenso wie eine Diffusor-Scheibe und einen kleinen Kugelkopf, der an eines von drei 1/4"-Gewinden andockt.

Wetterfest x 2: Die knallgelbe Jacke trotzt dem Herbst ebenso wie die mecalight L1000 BC X – Spritzwasser kann der LED-Leuchte nichts anhaben.

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Was die Bedienung angeht, brauchts kein Extra-Training, die Rückseite der LED-Leuchte präsentiert sich aufgeräumt. Nach dem Einschalten wählt man die Einstellungen über ein großes Drehrad, ein Druck aufs Rad wechselt zwischen Farbtemperatur und Helligkeit – simpel und intuitiv, das Handbuch bleibt im Karton. Alternativ kann man die L1000 BC X über das Smartphone steuern (siehe Kasten). Speziell die Möglichkeit, die Farbtemperatur zwischen 2.800 K und 5.700 K frei zu wählen, erweist sich als Joker bei der Bildgestaltung. Mit Top-Athlet Flo-

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Von kühl bis feurig: Das „BC“ im Produktnamen steht für „bicolor“, die Farbtemperatur reicht von 2.800 K bis 5.700 K – so passen sich die Leuchten im Hintergrund perfekt an die Wunderkerzen an.

rian Colon-Marti fotografieren wir bis zur „golden hour“, die Sonne sinkt orange – und wir passen uns bei der Ausleuchtung einfach an; „bicolor“ heißt diese Funktion auf dem Datenblatt. Die Farbtemperatur dem Umgebungslicht anzugleichen, ist jedoch nicht die einzige Einsatzmöglichkeit der Bicolor-Funktion. Auch

ein Farbkontrast, zum Beispiel durch warmes Videolicht und bläuliches Tageslicht, kann Spannung ins Motiv bringen. Und als wir Florian Colon-Marti in einen Goldregen – in Form von Wunderkerzen – stellen, korrespondieren 5.700 K bestens. Wichtig: Lichtleistung geht bei der mecalight L1000 BC X nicht verloren, wenn man

Viel Leuchtkraft braucht viel Energie, die Metz-Leuchten zeigen sich da gewappnet: Videoakkus (links) funktionieren ebenso wie AA-Batterien (6 Stück, rechts) oder eine USB-Powerbank.

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Mit zwei mecalights, die aus der Nähe je 1.000 Lux bringen, lässt sich auch bei Tageslicht arbeiten.

zwischen den Kelvin-Werten wechselt. Unter anderem gelingt es durch die spezielle Anordnung der LEDs, den Output hochzuhalten. Flimmern? Fehlanzeige. Das Gleiche gilt für Farbabweichungen, der Farb-Wiedergabe-Index CRI liegt bei 95. Den Leistungstest besteht die mecalight somit locker und rundet den agilen Auftritt durch ihr geringes Gewicht von 245 g ab. Mit ihren Abmessungen würde die Leuchte selbst in der Brusttasche von Florians Trikot kaum auffallen. Die Tiefe beträgt ohne Batterien 4,6 cm, Breite und Höhe entsprechen mit 15,4 x 10 cm in etwa einer Postkarte.

Fazit Während die meisten Spitzensportler von ihrer Spezialisierung leben, erweist sich die mecalight L1000 BC X als Allrounder, der sogar den Launen des Wetters trotzt. Portrait- und Makro-Aufnahmen „on location“ sind ideale Einsatzbereiche. Und das LED-Dauerlicht ermöglicht Einsteigern wie Profis, sofort die Lichtwirkung zu beurteilen. Dank ihres Potenzials in Sachen Helligkeit, Farbtemperatur und Stromversorgung integriert sich die mecalight geschmeidig ins Team, schließlich funktioniert sie im Zusammenspiel mit jeder Kamera, egal ob Smartphone oder Vollformat-Spiegelreflex.

STEUERUNG PER APP Die Leuchte steht hoch auf dem Stativ, und dann passt die Einstellung nicht? Bei den Metz mecalights L1000 kein Problem. In ihrem Gehäuse steckt von vornherein ein Bluetooth-Empfänger. Wer ein iPhone oder ein Android-Handy nutzt, findet im App-Store das kostenlose Programm „Metz mecalight Remote“. Sobald die Bluetooth-Funktion an der Leuchte aktiv ist, zeigt die App die mecalight an. Danach lassen sich per Tipp aufs Smartphone-Display die Farbtemperatur und die Helligkeit regeln.

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