Geschäftsprozessmodelle und SOA

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Fabian Freitag

Geschäftsprozessmodelle und SOA Wie sich die Auswahl des Geschäftsprozessmodells auf die Serviceorientierte Architektur eines Unternehmens auswirkt

disserta Verlag

Freitag, Fabian: Geschäftsprozessmodelle und SOA: Wie sich die Auswahl des Geschäftsprozessmodells auf die Serviceorientierte Architektur eines Unternehmens auswirkt, Hamburg, disserta Verlag, 2015 Buch-ISBN: 978-3-95425-190-2 PDF-eBook-ISBN: 978-3-95425-191-9 Druck/Herstellung: disserta Verlag, Hamburg, 2015 Covermotiv: © carlosgardel – Fotolia.com

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Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ................................................................... 8 Tabellenverzeichnis ..................................................................... 10 Abkürzungsverzeichnis ................................................................ 11 1 Einführung in die Thematik ...................................................... 13 1.1 Zielsetzung des Buches ......................................................... 15 1.2 Überblick über die einzelnen Kapitel ........................................ 16 2 Grundlegende Begrifflichkeiten ............................................... 18 2.1 Geschäftsprozess .................................................................. 18 2.2 Geschäftsprozessmanagement................................................ 21 2.3 Geschäftsprozessmodelle ....................................................... 23 2.4 Geschäftsprozessmanagementkreislauf .................................... 24 2.4.1 Strategisches Prozessmanagement ................................. 24 2.4.2 Prozessentwurf............................................................. 25 2.4.3 Prozessimplementierung ................................................ 26 2.4.4 Prozesscontrolling ......................................................... 26 2.4.5 Zusammenhänge zwischen den Phasen............................ 27 2.5 Funktionsorganisation versus Prozessorganisation ..................... 28 2.6 Serviceorientierte Architektur ................................................. 30 2.7 Services .............................................................................. 32 2.7.1 Servicearten und Servicehierarchie ................................. 33 2.7.2 Serviceeigenschaften .................................................... 36 2.7.2.1 Zentrale Merkmale ............................................. 37 2.7.2.2 Unterstützende Eigenschaften .............................. 40 2.7.3 Zusammenhänge zwischen den Merkmalen ...................... 42 3 Darstellung des untersuchten Unternehmens .......................... 43 3.1 Unternehmenssituation.......................................................... 43 3.2 Unternehmensorganisation .................................................... 44 3.2.1 Organisationsbereiche des Kerngeschäfts ......................... 45 3.2.2 Unterstützende Organisationsbereiche ............................. 46 3.2.3 Unternehmensorganigramm ........................................... 49

4 Gestaltung des Projektes zur Einführung von Geschäftsprozessmanagement ................................................ 50 4.1 Vorbereitung ........................................................................ 50 4.2 Projektorganisation ............................................................... 51 4.2.1 Einfluss-Projektorganisation ........................................... 52 4.2.2 Reine Projektorganisation .............................................. 53 4.2.3 Matrix-Projektorganisation ............................................. 54 4.2.4 Modifizierte Matrixorganisation für Geschäftsprozessmanagementprojekte ............................ 55 4.3 Rollen im Projekt .................................................................. 56 4.3.1 Aufbauorganisation ....................................................... 56 4.3.2 Zuständigkeiten beim Geschäftsprozessmanagement ......... 57 4.3.2.1 Zuständige Personen für die gesamte Geschäftsprozesslandschaft ................................. 58 4.3.2.2 Einzelrollen innerhalb von Geschäftsprozessen ....... 59 4.3.2.3 Gruppen und Gremien......................................... 60 4.3.3 Serviceverantwortlichkeiten ........................................... 62 4.3.4 Beziehungen zwischen den Gremien und Rollen ................ 65 4.4 Formulierung von Modellierungsgrundsätzen ............................ 67 4.4.1 Individuelle Grundsätze ................................................. 67 4.4.2 Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung ...................... 68 4.4.3 Abhängigkeiten zwischen den Arten der Grundsatzformulierung .................................................. 70 5 Analyse und Modellierung der Geschäftsprozesslandschaft ..... 71 5.1 Bestimmung des Informationsbedarfs der Organisation .............. 71 5.1.1 Domain-Level-Matrix ..................................................... 71 5.1.2 Metamodell .................................................................. 74 5.2 Bestimmung der Unternehmensabläufe .................................... 76 5.2.1 Existierende Dokumentationen ....................................... 77 5.2.2 Workshops .................................................................. 78 5.2.3 Detaillierungsgrad der Analyseschritte ............................. 79 5.3 Modellierung der Geschäftsprozesslandschaft ............................ 80 5.3.1 Standardprozessmodell ................................................. 81 5.3.1.1 Festlegung der Prozessklassen und Prozessgruppen 82 5.3.1.2 Festlegung der primären Geschäftsprozesse ........... 83 5.3.1.3 Bestimmung der sekundären Geschäftsprozesse ..... 88

5.3.1.4 Ermittlung der Bearbeitungsobjekte ...................... 89 5.3.1.5 Geschäftsprozesslandschaft der ersten Ebene......... 91 5.3.1.6 Bestimmung der Teilprozesse............................... 92 5.3.1.7 Prozessvarianten ................................................ 93 5.3.1.8 Prozessschritte .................................................. 95 5.3.1.9 Weitere geschäftsspezifische Detaillierungen .......... 96 5.3.2 Geschäftsserviceorientierte Modellierung .......................... 97 5.3.2.1 Geschäftsservices der ersten Ebene ...................... 98 5.3.2.2 Festlegung des Serviceausschnitts ........................ 99 5.3.2.3 Funktionale Verfeinerung des Serviceausschnitts .. 100 5.3.2.4 Elementare Geschäftsservices festlegen .............. 102 5.3.2.5 Geschäftsobjekte bestimmen ............................. 103 5.3.3 Individuelle Geschäftsmodellentwicklung mittels vordefinierter Abstraktionsebenen ................................. 105 5.3.3.1 Unternehmensinstanz ....................................... 105 5.3.3.2 Kernprozessinstanz .......................................... 110 5.3.3.3 Hauptprozessinstanz ......................................... 113 5.3.3.4 Unterprozessinstanz und Detailinstanz ................ 114 5.3.4 Gegenüberstellung der Geschäftsprozessmodelle ............ 115 6 Methoden zur Identifizierung von Services ............................ 120 6.1 Ableitung von Services aus ereignisgesteuerten Prozessketten .. 120 6.2 Serviceidentifizierung mittels spezieller Suchalgorithmen ......... 125 6.3 Domänen und Komponenten als Basis einer serviceorientierten Architektur .................................................................... 127 6.3.1 Entwicklung von Domänen ........................................... 127 6.3.2 Bestimmung der Anwendungsservice ............................. 129 6.3.3 Entwicklung von Komponenten der Anwendungslandschaft ................................................ 130 6.3.4 Bewertung der Methode............................................... 137 6.4 Gegenüberstellung der Methoden zur Serviceidentifizierung ...... 138 7 Fazit ....................................................................................... 142 Literaturverzeichnis ................................................................... 144

Abbildungsverzeichnis Abbildung 2.1:

Der Geschäftsprozessmanagementkreislauf nach ALLWEYER ................................................................ 28

Abbildung 2.2:

Vergleich der Servicearten........................................ 36

Abbildung 2.3:

Abhängigkeiten zwischen den Merkmalen von Services ................................................................ 42

Abbildung 3.1:

Touristischer Kreislauf ............................................. 46

Abbildung 3.2:

Organigramm der CKR ............................................. 49

Abbildung 4.1:

Projektorganisation der Deutschen Bank AG................ 55

Abbildung 4.2:

Rollenzusammenhänge bei GPM-SOAEinführungsprojekten .............................................. 66

Abbildung 4.3:

Abhängigkeiten zwischen den GoM und individuellen Modellierungsgrundsätzen ........................................ 70

Abbildung 5.1:

Domain-Level-Matrix für die CKR ............................... 73

Abbildung 5.2:

Metamodell der CKR ................................................ 76

Abbildung 5.3:

Beziehung zwischen Prozessklassen und Prozessgruppen ...................................................... 83

Abbildung 5.4:

Erste Ebene des Standardprozessmodells nach SCHMELZER UND SESSELMANN bei der CKR ....................... 91

Abbildung 5.5:

Teilprozesse des Geschäftsprozesses Vertriebsprozess bei der CKR ............................................................ 93

Abbildung 5.6:

Prozessvarianten des Teilprozesses Angebote erstellen . 95

Abbildung 5.7:

EPK zum Prozessschritt Bestandsanfrage .................... 96

Abbildung 5.8:

Innen- und Außensicht eines Systems ........................ 97

Abbildung 5.9:

Kerngeschäftsservices und unterstützende Geschäftsservices der CKR ....................................... 99

Abbildung 5.10: Selektion des betrachteten Ausschnitts bei der CKR ... 100 Abbildung 5.11: Detaillierung vom Geschäftsservice Individualreise zusammenstellen .................................................. 102 Abbildung 5.12: Detaillierung vom Geschäftsservice Leistungen empfehlen............................................................ 103 Abbildung 5.13: Geschäftsobjekte der ersten Ebene nach ENGELS ET AL. 104 Abbildung 5.14: Aktivitätsdiagramm für den Geschäftsservice Individualreise verkaufen ....................................... 104 Abbildung 5.15: Wertschöpfungskette des Kernprozesses Individualreise verkaufen ............................................................ 112

8

Abbildung 5.16: Hauptprozessinstanz des Hauptprozesses Reiseauftragserstellung .......................................... 114 Abbildung 5.17: EPK des Unterprozesses Kundendatenaufnahme ........ 115 Abbildung 6.1:

Serviceableitung für den Unterprozess Kundendatenaufnahme .......................................... 122

Abbildung 6.2:

Finales Domänenmodell von der CKR ....................... 129

Abbildung 6.3:

Finales Komponentenmodell für den Individualreisenverkauf bei der CKR......................... 136

9

Tabellenverzeichnis Tabelle 4.1: Rollen innerhalb des Serviceerstellungsprozesses.............. 64 Tabelle 4.2: Individuelle Modellierungsgrundsätze innerhalb der Architekturebenen ........................................................ 68 Tabelle 5.1: Beispielfragen für die Ermittlung der Objekttypen ............. 72 Tabelle 5.2: Zuordnung von Objekttypen zu Sichten ........................... 73 Tabelle 5.3: Beziehungstypen von der CKR........................................ 74 Tabelle 5.4: Zuordnung von Entitäten zu Objekttypen ......................... 75 Tabelle 5.5: Ebenen eines Unternehmensprozessmodells ..................... 82 Tabelle 5.6: Zuordnung der Prozessgruppen zu den primären Geschäftsprozessen der CKR .......................................... 88 Tabelle 5.7: Bearbeitungsobjekte nach SCHMELZER UND SESSELMANN zu den ermittelten Geschäftsprozessen ................................ 90 Tabelle 5.8: Kernprozesse und Geschäftsobjekte der CKR .................. 110 Tabelle 5.9: Stärken und Schwächen der Geschäftsprozessmodelle ..... 119 Tabelle 6.1: Services der CKR nach der Methode von KLOSE UND KNACKSTEDT ................................................................ 124 Tabelle 6.2: Zuordnung der Geschäftsobjekte zu den Domänen .......... 128 Tabelle 6.3: Zuordnung der Anwendungsservices zu den einzelnen Domänen sowie Kategorien ......................................... 132 Tabelle 6.4: Komponentenkandidaten ............................................. 133 Tabelle 6.5: Gegenüberstellung der Serviceidentifizierungsmethoden .. 141 Tabelle 6.6: Geeignete Konstellationen von Geschäftsprozessmodellen zu Serviceidentifizierungsmethoden ............................. 141

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Abkürzungsverzeichnis AG ........ Aktiengesellschaft AL ......... Anwendungslandschaft AOK ...... Allgemeine Ortskrankasse AS......... Anwendungsservice BPM ...... Business Process Management CIO ....... Chief Information Officer CKR ....... Christoph Kolumbus Reisen Aktiengesellschaft EDV ....... Elektronische Datenverarbeitung GoM ...... Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung GP......... Geschäftsprozess GPM ...... Geschäftsprozessmanagement GS ........ Geschäftsservice IT ......... Informationstechnologie PL/1 ...... Programming-Language/1 TP ......... Teilprozess TS ......... Teilservice SOA ...... Serviceorientierte Architektur

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1 Einführung in die Thematik Die fortschreitende Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik führt dazu, dass der Markt zunehmend transparenter wird (Witt 2008, S. 89), wodurch der Wettbewerbsdruck für Unternehmen stetig steigt (Schmelzer und Sesselmann 2008, S. 1). Sie erkennen in diesem Zuge, dass die reine Produktion von Gütern nicht mehr ausreichend für den Geschäftserfolg ist, sondern Agilität und Flexibilität von ihnen gefordert sind (Sondermann et al. 2008). Daher werden neue Architekturkonzepte benötigt, welche die Anpassungsfähigkeit der Geschäftsprozesse (GP) eines Unternehmens sowie deren technische Umsetzung unterstützen. Die Informationstechnik (IT) steht hierbei vor der Herausforderung, dass klassische Konzepte wie Mainframe- und Client-Server-Architekturen in Frage gestellt werden, da sie die GPs statisch abbilden und kaum Änderungen zulassen (Kriegel et al. 2008). Eine Realisierung von flexiblen technischen Architekturen ist daher mit ihnen nicht möglich. Die aufgeführten Problematiken führen dazu, dass in Unternehmen serviceorientierte Architekturen (SOA) eine zunehmende Verbreitung finden. Dies zeigt sich anhand einer Studie von TECHTARGET, bei welcher 47,4% der befragten IT-Spezialisten angaben, dass innerhalb ihrer Unternehmen SOA-Projekte durchgeführt werden und 30,9% von ihnen sogar mehrere SOA-Projekte durchführen (2010). Des Weiteren messen einer Studie von MARTIN

ET AL.

zufolge 61% der befragten Unternehmen serviceorientierten

Architekturen eine große oder sehr große Bedeutung zu (Martin et al. 2010, S. 7). Der Erfolg von serviceorientierten Architekturen ist nach BECKERT

ET AL.

darin begründet, dass mittels ihnen die Wertschöpfungskette durch die Einteilung in entsprechende Services effizienter und flexibler und damit attraktiver für das Management wird (2008). Ergänzend hierzu weisen STÄHLER

ET AL.

darauf hin, dass die Einbeziehung der GPs des Unterneh-

mens bei der Entwicklung einer serviceorientierten Architektur unabding13

bar ist. Ihnen zufolge ist eine SOA ohne Geschäftsprozessmanagement (GPM) als rein technische Lösung ohne direkten Bezug zu den Prozessen des Unternehmens zu sehen (2009, S. 17). Dass dieser Zusammenhang ebenfalls von den deutschen Unternehmen gesehen wird, zeigt sich daran, dass 65% von ihnen ganz oder teilweise ihre SOA-Projekte mit der Umsetzung von GPM verbinden (Martin et al. 2010, S. 10). Die Verbindung zwischen GPM und SOA bilden die Geschäftsprozessmodelle, welche als Basis für die serviceorientierte Gestaltung der Organisation dienen. In der Literatur finden sich hierzu unterschiedliche Methoden der Geschäftsprozessmodellierung (vgl. Stähler

et al. 2009, S. 79-98;

Schmelzer und Sesselmann 2008, S. 230-238; Engels et al. 2008, S. 113-142) sowie hierauf aufbauende Vorgehensweisen zur Serviceidentifizierung (vgl. Stähler et al. 2009, S. 176-179; Engels et al. 2008, S. 142-174; Klose und Knackstedt 2007, S. 47-56). Unternehmen stehen somit vor der Herausforderung, dass sie ein für sich geeignetes Geschäftsprozessmodell finden müssen, welches ihre Anforderungen an eine SOA erfüllt. Die vorgenannten Ausführungen und Studien lassen den Rückschluss zu, dass das Zusammenspiel zwischen GPM und SOA eine immer bedeutendere Rolle bei der Gestaltung der Wertschöpfungskette eines Unternehmens spielt. Für eine erfolgreiche Einführung ist das Wissen über Geschäftsprozessmodelle und ihre Eignung für eine serviceorientierte Umsetzung ein entscheidender Faktor. Gleichsam müssen nach SCHMELZER

UND

SESSELMANN

die hierfür erforderlichen organisatorischen Strukturen im Rahmen des Einführungsprojektes geschaffen werden, damit Schwachstellen in der Organisation nicht die Einführung von GPM (2008, S. 182) und somit der späteren SOA gefährden.

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1.1 Zielsetzung des Buches In diesem Buch werden bisher bekannte Ansätze für die Entwicklung und Umsetzung von Geschäftsprozessmodellen sowie deren Potentiale für die Identifizierung von Services einer serviceorientierten Architektur dargestellt. Dazu erfolgt zu Beginn eine Erarbeitung der theoretischen Grundlagen bezüglich GPM und SOA. Hierbei wird der Geschäftsprozessmanagementkreislauf erläutert und eine Gegenüberstellung von funktions- und prozessorientierten Organisationformen durchgeführt. Eine Kategorisierung sowie Hierarchisierung von Services schließt sich diesem Teil des Buches für die spätere Analyse der Serviceidentifizierungsmethoden an. Im Anschluss werden die Projektschritte und -strukturen zur Einführung von GPM und SOA anhand eines Beispielsunternehmens erörtert. Den Hauptaspekt stellen hierbei eine systematische Darstellung der einzelnen Projektphasen sowie eine Erarbeitung der Projektrollen und ihrer Zusammenhänge dar. Die entwickelte Projektorganisation bildet wiederum den Ausgangspunkt für die anschließende Erörterung verschiedener Formen der Geschäftsprozessanalyse. Die Ergebnisse der GP-Analyse bilden die Basis für die darauffolgende Gegenüberstellung von drei Geschäftsprozessmodellierungsmethoden. Die einzelnen Methoden werden hierbei in Bezug auf ihre Stärken und Schwächen verglichen. Für die Bewertung der Geschäftsprozessmodelle hinsichtlich ihrer Eignung für die Umsetzung einer SOA werden drei Methoden zur Serviceidentifizierung aufgeführt und in Bezug auf ihre Nutzbarkeit für die Modelle untersucht. Außerdem erfolgt ein Vergleich der Methoden anhand bestimmter Merkmale.

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1.2 Überblick über die einzelnen Kapitel Das 1. Kapitel beinhaltet eine Einführung in die Thematik sowie eine kurze Erörterung der einzelnen Kapitel dieses Buches. Im nachfolgenden Kapitel werden die grundlegenden Begrifflichkeiten in Bezug auf GPM und SOA erläutert. In diesem Zuge erfolgt eine Darstellung des Geschäftsprozessmanagementkreislaufes sowie eine Gegenüberstellung von prozessorientierten

und

funktionsorientierten

Unternehmensorganisationen.

Den

Abschluss des Kapitels bildet eine Erarbeitung möglicher Kategorisierungen und Hierarchiestufen von Services. Kapitel 3 befasst sich mit dem Aufbau des Beispielsunternehmens, welches die Grundlage für die späteren Kapitel bildet. Im Fokus stehen hierbei die innerbetrieblichen Abläufe des Unternehmens sowie seine Aufbaustruktur. Im Anschluss erfolgen in Kapitel 4 eine Darstellung der Projektschritte zur Vorbereitung der Einführung von GPM und SOA sowie eine Erarbeitung und Gegenüberstellung möglicher Projektorganisationsformen. Des Weiteren werden die Rollen innerhalb eines GPM-SOA-Projektes ausgearbeitet und die Notwendigkeit einer Formulierung von Modellierungsgrundsätzen aufgezeigt. Gegenstand des 5. Kapitels ist eine Erörterung unterschiedlicher Vorgehensweisen zur Geschäftsprozessanalyse. Die Ergebnisse der Geschäftsprozessanalyse bilden wiederum die Basis für die anschließende Gegenüberstellung verschiedener GP-Modelle, wobei sowohl ihre Stärken als auch ihre Schwächen herausgearbeitet werden. Die in Kapitel 5 entwickelten Geschäftsprozessmodelle stellen die Grundlage für die anschließende Serviceidentifizierung dar. Kapitel 6 führt hierfür mögliche Formen auf und vergleicht sie miteinander. In diesem Zuge werden die Serviceidentifizierungsarten dahingehend untersucht, inwiefern sie sich für den Einsatz bei den entwickelten Geschäftsprozessmodellen eignen und anhand bestimmter Merkmale gegenübergestellt. 16