Gärten zum Leben

Einen Rasen zum Fußballspielen für die Kinder oder zum ... und Seele erfrischen möchten an den tausend Nuancen leuchtenden, beruhigenden. Grüns, die die ...
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Grüne Träume gestalten

Gärten zum Leben

Andreas Krappweis

Gärten zum Leben

Grüne Träume gestalten

Gärten zum Leben

Andreas Krappweis

6 | Was will ich im Garten machen?

Leben im Garten

Es gibt Gärten zum Anschauen und Gärten zum Wohnen. In diesem Buch geht es um letztere – der Garten als Wohnraum unter freiem Himmel. Zum Ausruhen, Spielen, Essen und Feiern, ob alleine, mit Familie oder mit Freunden. Unser „Wohnzimmer im Freien“ verbindet „draußen sein“ und „Zuhause sein“ auf einzigartige Weise.

42 | Bestandsaufnahme

Was ist vorhanden?

Die Größe und die äußere Form eines Gartens sind meistens festgelegt und lassen sich dann in der Regel auch nicht ändern. Im urbanen Bereich haben wir zudem meistens die dichte umliegende Bebauung, die entweder bestmöglich auszublenden oder auch ins Gesamtbild zu integrieren sein wird.

Inhalt 76 | Wie es mir gefällt

Der  richtige Stil

Welche Stilrichtung passt am besten zu mir? Soll mein Wohnumfeld eine geradlinig-klare Ruhe ausstrahlen, oder soll es mich mit verspielter Quirligkeit aufmuntern? Bin ich mehr der Typ für zeitlose Klassiker oder brenne ich geradezu darauf, mich mit den neuesten Trends zu umgeben?

116 | Wie erreiche ich was?

Materialien und ihre Wirkung

Die Grundvoraussetzungen für Ihren neuen Garten sind nun geklärt und die grobe Richtung steht fest. Jetzt geht es in die Details: Welche Elemente wird Ihr Garten enthalten, welche Materialien sind für Sie ideal und wie darf die Farbgebung sein, damit Sie sich am wohlsten fühlen?

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Leben im Garten

Leben

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Was will ich im Garten machen?

Es gibt Gärten zum Anschauen und Gärten zum Wohnen. In diesem Buch geht es um letztere – der Garten als Wohnraum unter freiem Himmel. Zum Ausruhen, Spielen, Essen und Feiern, ob alleine, mit Familie oder mit Freunden. Unser „Wohnzimmer im Freien“ verbindet „draußen sein“ und „Zuhause sein“ auf einzigartige Weise. In diesem Stück Natur bestimmen wir selbst, was uns in unserer wertvollen Freizeit umgeben wird.

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Leben im Garten

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Leben im Garten

Dieser Garten erfüllt ein hochgestecktes Ziel – er stellt für die Familie einen kompletten Wohnraum im Freien dar. Um den großen, zentralen Koiteich angeordnet finden sich die unterschiedlichsten Plätze und Plätzchen zum Sitzen und Liegen. Ob Tag

Gärten zum Wohnen

oder Nacht, Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, irgendwo ist hier immer etwas geboten.

Ihre Wünsche sind jetzt gefragt. Was soll Ihnen Ihr neuer Garten bieten? Eine Terrasse zum gemeinsamen Essen und Kaffeetrinken könnte mit Sicherheit ein zentrales Element sein. Ein weiterer, geschützter Platz zum Liegen, Lesen und Kuscheln steht bestimmt auch ganz hoch im Kurs. Vielleicht noch eine entsprechend möblierte Lounge, in der Sie warme Sommerabende stilvoll genießen? Wie viel freie Fläche brauchen Sie? Einen Rasen zum Fußballspielen für die Kinder oder zum Federballspielen für Sie selbst? Einen, mit einem entsprechenden Bodenbelag ausgestatteten Bereich zum Tischtennisspielen? Haben Sie vor, Ihre Hobbys in den neuen Garten zu integrieren? Einen großen Teich für Ihre Koi, eine Voliere, ein Katzenparadies, Auslauf für Ihre Schildkröte? Wie steht es mit Obstbäumen und Beeten für die eigene Bio-Produktion? Der nebenstehend gezeigte Garten erfüllt zum Beispiel auf einer Gesamtfläche von kaum mehr als 100 Quadratmetern eine ganze Menge an Funktionen: Er ist für die Familie der Wohnraum im Freien, bei jedem Wetter, zu jeder Tages- und Jahreszeit. Hier wird vom frühen Frühjahr bis zum späten Herbst gebruncht, relaxt, gegrillt und gefeiert. Er vereint drei Sitzplätze in Lagen mit unterschiedlicher Sonneneinstrahlung, zwei Liegeplätze und einen Koiteich mit Sonneninsel im Zentrum. Für den Fall, dass sich das Münchner Wetter einer angesagten Feier widersetzt, ist der mit Outdoorküche ausgestattete Essbereich überdacht. Um die Gartentage beliebig verlängern zu können, ist jeder Bereich des Gartens stimmungsvoll beleuchtet. An sonnigen Wintertagen lockt der Garten mit vielen immergrünen Pflanzen und Formgehölzen die Bewohner aus dem Haus und bietet selbst bei strenger Kälte und Schnee noch eine herrliche Kulisse aus den Panoramafenstern des Wohnzimmers.

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Leben im Garten

Kleine Oasebnen e für das Le im Fr ien

tige Laube in den Übergangszeiten kaum nutzen, aber im Juli wird sie plötzlich zum beliebtesten Aufenthaltsort.

Auf der eigenen Insel in der Sonne liegen oder entspannt im Garten duschen – in Ihrem Garten – nichts ist abwegig. Wohngärten sind grüne Räume unter freiem Himmel. Ein Stück Natur für uns allein, zur freien Verfügung. Wofür haben wir einen Garten? Vielleicht, weil wir gerne Pflanzen um uns herum haben, weil wir die Jahreszeiten live erleben möchten. Weil wir uns einfach ins Freie begeben und frische Luft atmen wollen. Und weil wir einfach nach der Arbeit im Büro Augen und Seele erfrischen möchten an den tausend Nuancen leuchtenden, beruhigenden Grüns, die die Natur uns so selbstverständlich anbietet. Wir wollen es schön haben in unserem „grünen Wohnzimmer“. Wir wollen ein kuscheliges grünes Nest, in dem wir mit der Familie und Freunden spielen, ausruhen, essen und feiern können. Den meisten Menschen fällt es sehr viel leichter, Räume im Haus einzurichten als den Garten entsprechend ihren Wünschen zu gestalten – warum? Nun, ich denke, das hat eine ganze Reihe von Ursachen. Eine davon könnte sein, dass im Garten Wohlfühlfaktoren wie Licht und Temperatur sehr viel stärkeren Schwankungen unterworfen sind als im Haus. Eine Terrasse in sonniger Lage kann im Frühjahr oder auch am frühen Morgen sehr angenehm sein, im Hochsommer um die Mittagszeit ist es dort aber möglicherweise viel zu heiß. Genauso wird man vielleicht die schat-

Hausgärten im Wandel – noch zu Zeiten unserer Großeltern verfolgte man mit dem Garten zum Einfamilienhaus ganz andere Ziele. Je nach Interesse und Engagement der Eigentümer wurde im Garten Obst und Gemüse zum Eigenverbrauch produziert, mit Pflanzen und Blumen experimentiert oder ganz einfach die „Abstandsfläche“ zum nächsten Haus zweckmäßig und nach damals gängigen Idealen begrünt. Eine rein freizeitliche Nutzung beschränkte sich meist auf die obligatorische Terrasse und den Rasen, der Stellenwert war längst nicht so hoch wie heute. Um Natur zu erleben, fuhr man damals wesentlich öfter hinaus ins Grüne. Heute befinden wir uns in einer Zeit, in der es immer mehr Menschen gibt, die Bebauung in urbanen Bereichen immer dichter wird und die beruflichen Belastungen oft die Obergrenze des Erträglichen erreichen. Die Verkehrssituation wird immer unbequemer, für einen simplen Ausflug verbringt man oft schon mehr Zeit auf den Straßen als am eigentlichen Ziel. Was also liegt näher, als das unmittelbare Umfeld unseres Zuhauses ebenfalls als Wellnessoase und Kraftquelle zu erschließen, so wie wir es mit den Innenräumen schon lange tun? Ein guter erster Schritt liegt in einer umfassenden Bedarfsermittlung, am besten frei von allen Konventionen. Was sehe ich mich spontan im Garten machen? Sitzen, liegen, lesen, schwimmen? Mit meinen Kindern oder dem Hund herumtoben oder Vögel beobachten? In Ruhe meinen Cappuccino genießen oder mit Freunden bis spät in die Nacht feiern? Beim konzentrierten Zuschnitt meiner Formgehölze Arbeit und Alltag vergessen oder mich von der Seelenruhe meiner Koi anstecken lassen?

Leben im Garten

Die Natur erschafft jedes Jahr auf’s Neue unzählige Nuancen von Grüntönen. Grün ist die Farbe der Mitte, sie stellt die Neutralität zwischen allen Extremen dar. Grün wirkt beruhigend, ohne zu ermüden. Der Blick ins Grüne ist niemals anstrengend, sondern stärkt das Auge für alle anderen Eindrücke.

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Räume schaffen Hier entsteht der Garten zu einer Erdgeschosswohnung. Auf Wunsch der Besitzer bietet die – relativ kleine – Terrasse zwei Räume: den Gemeinschaftsbereich mit Esstisch und die Relaxzone. Der Weg vom Wohnzimmer in den Garten führt frei zwischen den beiden „Gartenzimmern“ hindurch. Auf diese Weise bekommt die Familie gleich zwei Wohlfühlbereiche für völlig unterschiedliche Arten der Nutzung. Mit dem durchgehenden Bodenbelag und der zum Garten um eine Stufe erhöhten Lage bleibt die Terrasse dennoch großzügig und luftig.

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