Fotobuch Gartengestaltung - PDFDOKUMENT.COM

Im Hausgarten genügen hydraulisch gebundene Tragschichten, während bei stärkerer Verkehrsbelastung bitu minöse Tragschichten oder Beton tragschichten gefordert sind. Seitlich werden Pflasterwege und. Plätze mit Randzeilen aus dem glei chen Steinmaterial oder mit Kanten steinen begrenzt. Sie erhalten ein Be.
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Neben der Bepflanzung machen vor allem die folgenden Elemente das Gesicht eines Gartens aus:  Wege und Sitzplätze  Treppen und Mauern  Zäune, Pergolen und Überdachungen  Rasen- und Wasserflächen  Pflanzgefäße und Beleuchtung Der Gartenbesitzer fragt sich hier oft: Für welches Design und welches Material soll ich mich entscheiden? Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt? Dieses Buch möchte Ihnen bei der Auswahl zur Seite stehen. Auch als Landschaftsarchitekt oder GaLaBauer profitieren Sie von diesem Buch: Nehmen Sie es mit zum Kundengespräch und verdeutlichen Sie Ihre Ideen.

FOTOBUCH GARTENGESTALTUNG

400 GARTENELEMENTE UND GESTALTUNGSIDEEN

 Inspirationen aus Hunderten von Privatgärten  Extra: die beliebtesten Gartenstile im Überblick  400 Fotos

FOTOBUCH Braun

ISBN 978-3-8001-6744-9

www.ulmer.de

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Harald Braun

GARTENGESTALTUNG 400 Ideen für jeden Garten

Harald Braun

Fotobuch Gartengestaltung 400 Ideen für jeden Garten

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Inhalt

Gestaltungselemente im Garten 5 Wege- und Oberflächengestaltung 6 Natursteinplatten 6 Natursteinpflaster 8 Betonsteinpflaster 8 Pflasterklinker 9 Holzdecks und -pflaster 9 Wassergebundene Wegedecke 10 Rasenpflaster, Rasengittersteine, Rasenklinker 10 Schotterrasen 10 Wegedecken aus Baumrinde und Holzhäcksel 12 Kombinierte Belagsflächen 12 Oberflächenentwässerung 12 Geschüttete Bodenbeläge und Findlinge 44 Sitzplätze

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Treppen 60 Schrittmaß und Steigungsverhältnis 60 Stufenarten 60

Treppengründungen 62 Treppengeländer 62 Mauern 76 Natursteinmauern 76 Betonmauern 78 Sichtschutzwände 79 Gabionen – Drahtschotterkästen 79 Stahlplattenmauern 79 Zäune 98 Holzzäune 98 Stahlzäune 100 Türen und Tore 100 Pergolen und Schutzdächer

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Rasen und Wiesen 126 Bodenvorbereitung 126 Regel-Saatgutmischungen 128 Fertigrasen 128 Fertigstellungspflege 128 Wiesen 129 Formgehölze und Schnitthecken 132

w 3

Die Gartenstile Wasser im Garten 138 Foliendichtung 138 Dichtung mit wasserundurchlässigem Beton 138 Tondichtung 138 Fertigbecken 140 Fließendes Wasser 140 Wasserqualität 140 Pflanzerde 141 Vorkehrungen zur Sicherheit 141 Pflanzgefäße 156 Garteneinrichtungen 160 Einhausungen für Fahrräder und Mülltonnen 160 Gartenmöbel 160 Beleuchtung 160

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Pflegeleichte Gärten 168 Ein schöner Rahmen 168 Ein Saum aus Stauden 168 Es muss nicht immer Rasen sein

Service

Was macht ein Landschaftsarchitekt ? 184 169

Naturgärten 170 Die Natur als Vorbild 170 Einen naturnahen Garten anlegen 170 Kiesgärten 172 Individuelle Gestaltungen mit Kies und Splitt 172 Ein Kiesbeet planen 172 Gräsergärten 174 Mediterrane Gärten 176 Die Formensprache im mediterranen Garten 176 Typisch mediterrane Pflanzen 177 Formale Gärten

178

Schattengärten 180 Schatten durch Bäume und Sträucher 180 Schatten durch Gebäude 180

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Wie finde ich einen Gartenplaner oder Landschaftsarchitekten ? 187 Zum Weiterlesen 188 Bildquellen 188 Register 189

Gestaltungselemente im Garten Verschiedene Komponenten führen erst in ihrem Zusammenspiel zu einer gelungenen Garten­ gestaltung. Wir möchten Ihnen hier die unterschied­ lichen Elemente im Garten vorstellen. Sie erhalten einen Überblick über die möglichen Materialien und Einsatzmöglichkeiten. Wege und Oberflächengestaltung

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Geschüttete Bodenbeläge und Findlinge 44 Sitzplätze

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Treppen

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Mauern

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Zäune

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Pergolen und Schutzdächer Rasen und Wiesen

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Formgehölze und Schnitthecken 132 Wasser im Garten 138 Pflanzgefäße 156 Garteneinrichtungen 160

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Wege- und Oberflächengestaltung

Wege erschließen den Garten und verbinden einzelne Gartenbereiche miteinander. Der Weg durch den Vor­ garten führt direkt vom Gehsteig zum Haus. Eine Wegeverbindung vom Hauseingang zur Garage ist unerläss­ lich. Der Gartenweg beginnt meist an der Terrasse und erschließt einzelne Gartenbereiche wie den Nutzgarten, den Sitzplatz oder andere Gartenein­ richtungen, die man gerne aufsucht. Mitunter kann ein schmaler Weg an einer Hausseite vom Vorgarten zum rückwärtigen Garten eines Hauses von Vorteil sein. Für eine harmoni­ sche Flächengliederung ist ein klares Ordnungsprinzip der Wegeführung Voraussetzung. Zu viele Wege verursachen Un­ ruhe. Die Reduzierung auf einen Hauptweg mit schmalen Nebenwegen reicht in der Regel völlig aus. Ob der Weg linear oder bogenförmig verläuft, hängt von der Gestaltungsweise des Gartens ab. Lineare Wege führen direkt zum Ziel, sie können an mar­ kanten Stellen versetzt sein, wodurch kleine orthogonale Plätze entstehen. Bogenförmige Wege in größeren Gärten suggerieren Weiträumigkeit. Die Wegestrecken sind länger, sie fordern zum langsamen Gehen auf und laden zum Betrachten pflanzli­ cher Schönheiten ein. Aufweitungen von bogenförmigen Wegen formen Ruheplätze zum Aufstellen von Gar­ tenstühlen oder einer Bank. Neben­ wege können zu verborgenen Garten­

bereichen hinführen, die idyllisch gelegen eine besondere Atmosphäre ausstrahlen. Wege können aber auch die Funktion von Blickachsen über­ nehmen. Sie enden dann meist vor einer pflanzlichen oder baulichen Dominante, oder öffnen den Blick in die freie Landschaft. Mitbestimmend für die Wegefüh­ rung ist das Oberflächenmaterial. Während mit kleinformatigen Pflas­ tersteinen elegante schwingende Wege hergestellt werden, sind groß­ formatige Platten für geradlinig ver­ laufende Wege geeigneter. Gärten ohne Wege sind nur unter Einschrän­ kungen begehbar.

Natursteinplatten Natursteinplatten sind das hochwer­ tigste Belagsmaterial in der Hausgar­ tengestaltung. Die Oberfläche der Platten kann gesägt oder steinmetzar­ tig bearbeitet sein. Neben den heimi­ schen Natursteinen werden Platten und Pflastersteine aus der Schweiz, Italien, Portugal, Indien und China importiert. Ausländische Produkte sind oftmals farbintensiver als unser einheimisches Natursteinmaterial. Die zusätzlichen Transportkosten erhöhen jedoch meist den Preis. Orthogonal verlegte Platten sind in der Regel 20–50 cm breit, sie werden in „Bahnen“ angeboten, das heißt sie

können in festen Breiten aber in un­ terschiedlichen Plattenlängen von 40– 120 cm bezogen werden; die Platten­ dicke beträgt meist 4–6 cm. Abwech­ selnde Bahnbreiten und größere Plat­ tenlängen ergeben ein schöneres Oberflächenbild als kürzere Platten. Gleichmäßige Fugenbreiten im Plat­ tenbelag (5–10 mm) sind für ein har­ monisches Erscheinungsbild wichtig. Unterschiedlich breite Fugen stören ungemein. Durch weitere Bearbei­ tungsarten wie Sandstrahlen, Stocken und Beflammen erscheinen gesägte Platten farbintensiver, werden griffi­ ger und somit auch rutschfester.

Info Hauptsächlich verwendete Gesteinsarten Tiefengesteine: Granit, Diorit und Syenit Ältere Gesteine: Porphyr, Melaphyr, Diabas, Trachyt Jüngere Gesteine: Basaltlava Sedimentgesteine: Kalkstein, Muschelkalk, Sandstein, Grauwacke, Quarzit, Phylit Metamorphe Gesteine: Gneis

H Ein wellenförmiger Gehweg aus Natursteinpflaster mit breiten Fugen erschließt den Garten und führt zum Hauseingang.

Wege­ und Oberflächengestaltung

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Gestaltungselemente im Garten

Polygonalverbände aus Naturstein­ platten mit unterschiedlich langen Seitenkanten ergeben einen waben­ ähnlichen, sehr schönen, ruhigen Belag. In kleinen Gärten kommen Polygonalplatten recht gut zur Gel­ tung und sollten nicht mit anderen Belagsmaterialien „verwässert“ wer­ den. Voraussetzung ist allerdings entsprechend große Platten, nicht un­ ter 1⁄3 m2, zu verwenden. Ausge­ franste, unregelmäßige Kantenlängen müssen gerade geschnitten werden, damit die nächste Plattenkante eng­ fugig (10 mm) anschließen kann. Spitzwinkelige Platten sind unan­ gebracht, ebenso lange geradlinige Fugen. Mehr als drei Fugen sollten in einem Polygonalverband nicht auf­ einander treffen. Das Auszwickeln kleiner Zwischenflächen mit Mosaik­ steinchen ergibt ein unruhigeres Be­ lagsbild. Breite Fugen können mit geeigneten, trittverträglichen Flä­ chenstauden bepflanzt werden, was wesentlich besser aussieht.

Natursteinpflaster Natursteinpflaster sind eine sehr alte Belagsart, die sowohl wegen ihrer Dauerhaftigkeit als auch wegen ihrer Schönheit sehr beliebt ist. Allerdings ist Natursteinpflaster gegenüber an­ deren Wegebelägen auch relativ teuer. Pflasterbeläge erfordern immer eine Tragschicht, die je nach Ver­ kehrsbelastung und Bodenverhältnis­ sen unterschiedlich dick sein kann. Im Hausgarten genügen hydraulisch gebundene Tragschichten, während bei stärkerer Verkehrsbelastung bitu­ minöse Tragschichten oder Beton­ tragschichten gefordert sind. Seitlich werden Pflasterwege­ und Plätze mit Randzeilen aus dem glei­ chen Steinmaterial oder mit Kanten­ steinen begrenzt. Sie erhalten ein Be­ tonbett mit Betonkeil. Wir unterschei­ den drei Arten des Pflasterns:

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Unregelmäßige Pflasterung: Die Steine werden dicht an dicht ohne vorgegebene Richtung versetzt; vorwiegend bei Mosaikpflaster. · Reihenpflasterung: Die Pflaster­ steine werden in geraden Reihen, quer zur Gehrichtung versetzt; hauptsächlich bei Klein­ und Groß­ pflaster. · Bogenpflasterung: Die Steine wer­ den bogenförmig versetzt. Durch Verkeilen der Steine ergeben sich stabile Pflasterflächen. Bogenpflas­ ter ist durch gelernte Steinsetzer vorwiegend mit Kleinpflastersteinen auszuführen. Die Segmentbogenform und das Schuppenpflaster sind verfeinerte Formen der Bogenpflasterung. Die Segmentbogenform ist das häufigste Verlegemuster. Es erfordert unter­ schiedlich große Pflastersteine, um fachgerecht regelmäßige Segment­ bögen herzustellen. Mit Schuppen­ pflaster wird ein effektvolles Ausse­ hen erreicht, wenn Schuppenränder mit farblich anderen Pflastersteinen hergestellt werden. Das erfordert allerdings besonderes handwerkliches Geschick.

Kieselpflaster Rundliche Formen von Kieselsteinen oder gespaltene Kieselsteine werden in ein Betonbett versetzt. Die Spaltflä­ che zeigt nach oben.

Pflasterwälle Während in früheren Jahren ge­ schwungene Pflasterflächen aktueller waren, hat die Akzeptanz dieser Ge­ staltungsformen nachgelassen. In Spielbereichen, Wasseranlagen, even­ tuell zur Einfassung von erhöhten Pflanzflächen kommen sie primär zur Anwendung. Auf einer Betontragschicht werden die Pflastersteine in Zementmörtel ver­ setzt und im Anschluss mit einer ferti­ gen Fugenvergussmasse oder Zement­ mörtel ausgefugt.

Böschungspflaster In besonderen Fällen werden Bö­ schungen gepflastert. Um die Stabili­ tät und Dauerhaftigkeit der schrägen Pflasterfläche zu erhöhen, ist am Fuß der Böschung ein frostfrei gegründe­ tes Betonfundament als Widerlager einzubauen. Der geneigte Pflasterun­ terbau kann aus einer Magerbeton­ schicht (10–15 cm dick) oder bei ge­ ringer Beanspruchung und flachen Böschungen aus gut verdichtetem Mineralbeton bestehen. Während beim Betonunterbau die Pflastersteine in Zementmörtel versetzt und mit dem gleichen Material ausgefugt werden, genügt beim Unterbau aus Mineralbeton ein Versetzen in Splitt oder Brechsand. Die Fugenbreite be­ trägt etwa 1 cm.

Betonsteinpflaster Die hohe Qualität der Betonpflaster­ steine basiert auf DIN 18501. Hier sind Qualitätsanforderungen und Ab­ messungen festgelegt. Die Vielfalt der Betonpflastersteine ist nahezu un­ überschaubar und die Auswahl eines geeignete Materials fällt entsprechend schwer. Betonpflastersteine mit Vorsatz sind zweischichtig. Die Ansichtsfläche besteht aus einer Natursteinsplittober­ fläche, die in hohem Maße rutschfest ist. Das Versetzen von Betonpflaster­ steinen ist einfacher und geht schnel­ ler als bei Natursteinpflaster. Beläge für größere Platz­ und Wegeflächen können mit speziellen Verlegegeräten hergestellt werden. Großformatigere Betonplatten beispielsweise in den Abmessungen 20 × 20 und 25 × 25 cm eigen sich für bestimmte gestalteri­ sche Zwecke. Die Gruppe der Verbundpflaster­ steine dient in erster Linie für befahr­ bare Verkehrsflächen, für Gartenwege spielen sie kaum eine Rolle. Gelegent­ lich sieht man sie noch vor Garagen­ einfahrten, denn beim Befahren

Wege­ und Oberflächengestaltung

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H Symmetrische Stauden­ und Einjahresblumenbeete an Wegen aus hochkant verlegten holländischen Pflasterklinkern. Eine einladende eng­ lische Gartenbank dient gleichzeitig als Blickfang. werden durch die Verzahnung der Steine, die Horizontalkräfte besser übertragen Betonverbundsteine wurden in den 1960er­ und 1970er­Jahren noch häufiger in Gärten verwendet. Die modernen Betonpflastersteine mit den veredelten Oberflächenstrukturen sind heute aber weitaus beliebter.

Oberflächen von Betonpflastersteinen – Wassergestrahlte Oberflächen; die Zuschlagstoffe werden sichtbar. – Splittvorsätze aus Naturstein, in mehreren Farbvarianten, feingestrahlt oder feingewaschen. – Imitation von Natursteinoberflä­ chen; sehr künstlich; nicht immer empfehlenswert. – Kopfsteinpflaster aus Beton in mehreren Farben und Größen; nostal­ gisches Pflaster.

Pflasterklinker Pflasterklinker haben eine große Be­ deutung in Gebieten ohne Naturstein­ vorkommen. Traditionsgemäß entste­ hen in Norddeutschland und in den Niederlanden Wege und Plätze aus diesem Material. Die schönen Farbva­ riationen der Pflasterklinker in war­ men und kalten Farben, die gute Grif­ fig­ und Begehbarkeit des Belages ma­ chen sie zu einem hochwertigen Bau­ stoff. Klinker sind gebrannte Vollziegel aus Ton. Sie werden bis zur Sinterung auf 1 200 bis 1 300 °C gebrannt und sind frostbeständig. Klinkerplatten, Pflasterklinker und Verbundpflaster­ klinker werden im Handel angeboten.

Mit der reichen Auswahl an Pflas­ terklinkern können interessante Zier­ verbände hergestellt werden, die durch ihr schönes Erscheinungsbild den Wegebelag zu etwas Besonderem machen.

Holzdecks und -pflaster Holzterrassen, Holzpodeste und We­ gebeläge aus Holz sind im Trend. Bei korrekter Bauweise sind diese Bau­ werke belastbar, witterungsbeständig und langlebig. Sie bilden einen guten Übergang zwischen Haus und Garten. Holzpflasterbeläge werden aus Rundholzscheiben, würfelförmigen Holzklötzen oder aus Rechteck­Klöt­ zen hergestellt. Um die Lebensdauer der Hölzer zu verlängern ist eine Tief­ druckimprägnierung mit wasserlösli­ chen Holzschutzmitteln (Chrom­Kup­ fer­Borsalze) unumgänglich. Hart­ holzpflaster ist gegenüber Weichholz­ pflaster weitaus dauerhafter, aber im Preis auch teuerer. Tropenhölzer aus Plantagenanbau erfordern zunächst keine Imprägnierung. Darüber hinaus

werden im Handel imprägnierte Holz­ roste in den Abmessungen 50 × 50, 100 × 50 und 100 × 100 cm angebo­ ten, die häufig auf Dachterrassen zum Einsatz kommen. Durch einen Beton­ untergrund und erhöhte Luftbewe­ gung trocknen die Roste rasch ab und bleiben dadurch länger haltbar. Generell ist die Haltbarkeit von Holzdecks und ­pflaster begrenzt. Mit Algen behaftete Holzbeläge sind bei Feuchtigkeit rutschgefährdet und müssen demzufolge öfter gereinigt werden. Ein rasches Abtrocknen des Holzes nach Regenfällen ist entschei­ dend für die Haltbarkeit. Eine wasser­ durchlässige Tragschicht aus Schotter und eine Splittschicht (3/5 mm) ist hierfür Voraussetzung. Holzpflaster wird mit Fugen ver­ setzt. Die Fugenbreite beträgt bei Würfelpflaster 5–10 mm; Rundholz­ scheiben sollten ebenfalls mindestens 5 mm Abstand von Rand zu Rand auf­ weisen. Infolge der Wasseraufnahme­ fähigkeit und der damit verbundenen Quelleigenschaft der Hölzer können bei Belägen ohne Fugen Aufwölbun­ gen entstehen. Die Fugen werden mit

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Gestaltungselemente im Garten

Sand oder Feinsplitt geschlossen. An­ schließend wird der Belag abgerüttelt.

Wassergebundene Wegedecke Wassergebundene Wege sind ange­ nehm zu begehen, sie sind elastischer als Pflasterbeläge, sehen ruhig und natürlich aus. Bei kleineren Flächen werden wassergebundene Wege­ decken von Hand hergestellt. Die ein­ zubauenden Materialien müssen aus­ reichend durchmischt und feucht sein. Im trockenen Zustand befindliche Materialien entmischen sich leicht und ergeben keinen gleichmäßigen Aufbau. Die Deckenoberfläche muss homogen erscheinen und entwässe­ rungstechnisch funktionieren. Leichte Regenfälle versickern nahezu kom­ plett in der Decke. In Hausnähe sind wassergebun­ dene Wegedecken jedoch problema­ tisch, weil leicht Schmutz ins Haus getragen werden kann. Wasserge­ bundene Decken erfordern einen er­ höhten Pflegeaufwand. Sie neigen zur Staubentwicklung, wenn die Oberschicht nicht mehr durchfeuch­ tet ist, Unkrautbewuchs ist schwierig zu entfernen und der Einsatz von Kehrmaschinen ist nicht möglich. Die Oberfläche von viel begangenen Wegen wird bei Niederschlägen mat­ schig und für Gehwege mit über 6 % Längsgefälle sind wassergebundene Decken wegen stärkerer Auswa­ schungsgefahr nicht geeignet. Ein Nacharbeiten der Decken und ein eventuelles Ausbessern abgetragener Stellen ist sehr aufwändig.

Rasenpflaster, Rasengittersteine, Rasenklinker Rasenpflaster und Rasengittersteine sind stabile Beläge, die mit grasbe­ wachsenen breiten Fugen trotz des noch sichtbaren Betonanteils ein na­ hezu grünes Erscheinungsbild erge­

ben. In der Hausgartengestaltung las­ sen sich damit in erster Linie Oberflä­ chen für Stellplätze und Garagenvor­ plätze herstellen. Rasenpflaster ist auch für Gartenwege und Sitzplätze geeignet, wenn schmale Fugen von 1,5–2 cm Breite eingehalten werden. Das Begehen von Rasenpflasterbelä­ gen mit breiteren Fugen ist nicht sehr angenehm. Die ökologische Bedeutung der „grünen Beläge“ hat einen hohen Stel­ lenwert, sie versiegeln nicht die Bo­ denoberfläche, das Niederschlagswas­ ser wird teilweise aufgenommen und dem Wasserkreislauf wieder zuge­ führt. Mosaik­ und Kleinpflastersteine sind für grüne Belagsflächen nicht ge­ eignet; die Pflastersteine aus Beton oder Natursteinen müssen entspre­ chend groß sein. Steinformate von 16 × 16 cm, 8–12 cm Dicke, die mit 3 cm breiten Fugen versetzt werden, haben sich gut bewährt. Der Baustoffhandel bietet Rasen­ pflastersteine mit ausgeformten Ab­ standshaltern aus Beton an, die einfa­ cher und schneller zu verlegen sind als Großpflastersteine aus Natursteinen. Für die Fugenausfüllung wird ein Gemisch aus Oberboden, Sand und Splitt verwendet. Die in die Fugen einzusäende Rasenmischung sollte widerstandsfähig gegen Trockenheit sein. Ein höherer Anteil an horstbil­ denden gegenüber ausläuferbilden­ den Gräserarten ist empfehlenswert. Außerdem werden im Handel Rasenklinker und Gitterplatten aus Kunststoff angeboten. Die Rasenklin­ ker bieten eine gute Begehbarkeit und sind für Hausgartenwege und Sitz­ plätze gut geeignet. Gitterplatten aus Kunststoff bestehen aus recyceltem Material, sind stoßfest und haben ein geringes Eigengewicht. Das Gitter der Platten ist sechs­ oder rechteckig. Die geringe Plattendicke erfordert eine 5 cm dicke Oberbodenschicht unter der Kunststoffplatte, um ein Gelbwer­ den und Austrocknen der Gräser zu

Info Mögliche Gräsermischung für Rasenfugen 30 % Horstrotschwingel (Festuca nigrecens) 15 % Ausläuferrotschwingel (Festuca rubra subsp. rubra) 15 % Hartschwingel (Festuca ovina subsp. duriuscula) 40 % Wiesenrispe (Poa pratensis) Die Aussaatmenge beträgt 15–20 g/m2.

verhindern. Für Gehwege im Garten sind Kunststoffplatten nur unter Vor­ behalt geeignet, da Schuhe mit Absatz leicht einsinken können.

Schotterrasen Schotterrasenflächen sind nicht für permanente Benutzung beispielsweise als Parkflächen geeignet. Schotterra­ sen besteht aus einem Gemisch von Grobschotter und Oberboden, wobei der Oberbodenanteil ein Viertel des Gesamtvolumens ausmacht. Die Grä­ serwurzeln wachsen in die mit Ober­ boden gefüllten Zwischenräume des Grobschotters, verfestigen diese und ergeben eine stabile Schotterschicht. Die Grasnarbe zwischen den Steinen ist geschützt und wird durch Befahren nicht zerstört. Die mit Schottersteinen belegte Oberfläche ist für Fußwege nicht gut geeignet. Eine zwei­ bis dreimalige Düngung während der Vegetationszeit fördert das Wachstum der Gräser, sie behal­ ten ihr grünes Aussehen, bei trockener Witterung muss Schotterrasen gewäs­ sert werden.

H Bei der Gartenplanung kommt es nicht nur auf die Wegeführung an, sondern auch auf Material und Detail­ gestaltung.

Wege­ und Oberflächengestaltung

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Gestaltungselemente im Garten

Wegedecken aus Baumrinde und Holzhäcksel

Konstruktionsaufbau und Baustoffe der Wege bestimmen, ob es sich um eine offene, sickerfähige oder geschlossene Wegedecke handelt.

Wege aus Baumrinde und Holzhäcksel sind angenehm zu begehen und pas­ sen gut in naturnahe Gärten, in Wald­ gärten oder in landschaftliche Anla­ gen. Wegen ihres organischen Ur­ sprungs sind sie jedoch nur begrenzt haltbar. Mit der Zeit zersetzen sich die organischen Materialien, werden bei Nässe weich und schmierig, bei Tro­ ckenheit neigen sie zur Staubbildung. Eine sickerfähige Tragschicht ist Vor­ aussetzung für eine gewisse Haltbar­ keit der Holzbaustoffe. Nach der Zer­ setzung des Holzes wird dieses besei­ tigt und durch eine neue Deckschicht ersetzt. Für dauerhafte Wege ist zer­ kleinertes Holz jedoch nicht geeignet.

Offene Decken Wassergebundene Wegedecken, Kies­ und Schotterwege, Rindenmulchwege.

Kombinierte Belagsflächen Verschiedenartige Belagsmaterialien, zum Beispiel Betonplatten und Natur­ steinpflaster, können zur gestalteri­ schen Effektwirkung kombiniert wer­ den. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielseitig. Streifen aus Natur­ steinpflaster gliedern uniforme Beton­ plattenbeläge oder Pflasterzeilen rah­ men Plattenflächen ein. Vielgestaltige Verlegemuster von unterschiedlichen Materialien mit dezenten Farbunter­ schieden ergeben überzeugende Be­ lagsbilder. Kombinationen von Klin­ ker­ und Natursteinpflaster sind hoch­ wertige Beläge, die in Zierverbänden eine harmonische Einheit bilden.

Oberflächenentwässerung Die Ableitung des Oberflächenwassers auf Wegen und Plätzen ist Vorausset­ zung für die einwandfreie Benutzung und Dauerhaftigkeit dieser Gartenele­ mente. Falls Maßnahmen der Oberflä­ chenentwässerung nicht richtig ge­ plant sind oder vernachlässigt werden, entstehen Wasserlachen, die die Be­

Info

Sickerfähige Decken Pflaster­ und Plattenwege, Rasenpflaster. Geschlossene Decken Asphaltwege, dichte Kunststoffbeläge, Metallflächen.

nutzung erheblich einschränken. Ste­ hendes Wasser dringt in den Wegeauf­ bau ein, vermindert die Stabilität und nach der Frostperiode können erheb­ liche Schäden auftreten. Bei Regen­ schauern muss auf der gesamten We­ geoberfläche das Wasser rasch abflie­ ßen und darf an keiner Stelle stehen bleiben. Angrenzende Flächen sind so zu gestalten, dass Niederschlagswas­ ser nicht in Wege­ oder Platzflächen einfließen kann. Bei geneigten Flächen ist durch Mulden das Oberflächenwas­ ser zu sammeln und abzuleiten. Die Entwässerung kleiner Wege­ und Platzflächen erfolgt in der Regel in die angrenzende Vegetationsfläche. Dies ist die einfachste Art das Wasser abzuleiten und aufzunehmen. Beim Abfließen des Wassers in die Vegeta­ tion kann am Wegerand ein aufge­ weichter Boden entstehen. Größere Wege­ und Platzflächen erhalten eigene Entwässerungsanla­ gen. Zwei Kategorien von Entwässe­ rungsanlagen werden dabei unter­ schieden: · Offene Entwässerungsanlagen wie Mulden und Gräben sind für kleine Grünflächen und Hausgärten ohne Bedeutung. · Bei geschlossenen Entwässerungs­ anlagen wird das Oberflächen­ wasser über Abläufe und Entwässe­ rungsrinnen aus Beton, Kunststoff oder Stahl mit Abdeckrosten oder schmalen Einlaufschlitzen aufgefan­ gen und abgeleitet.

Oberflächengefälle von Wegen und Plätzen Die Oberflächenbeschaffenheit befes­ tigter Flächen wirkt sich entscheidend auf die Fließgeschwindigkeit des Was­ sers aus. Raue Wegedecken benötigen ein stärkeres Gefälle als glatte Ober­ flächen. Ein Gefälle von 2–3 % wird beim Begehen visuell als waagerechte Ebene wahrgenommen. Bei Wegeflächen in der freien Landschaft oder bei Gartenanlagen ist auf Grund der Topographie meist ein Wegelängsgefälle vorhanden. Selten werden Wege eben geplant. Für das schnelle Ableiten des Oberflächenwas­ sers ist das Quergefälle entscheidend. Je nach Neigungsgrad in Längs­ und Querrichtung fließt das Wasser auf kurzer oder längerer Strecke zum Wegrand und wird hier durch Wasser­ führungselemente (Kantensteine o. ä.) zu den Abläufen weitergeleitet. Wege mit stärkerem Längsgefälle können durch Querrinnen entwässert werden. Wege, die nur ein Längsgefälle auf­ weisen, beispielsweise ein­ oder meh­ rere Treppenläufe, werden durch Kas­ tenrinnen mit Abdeckrosten an der Austrittstufe entwässert. Bei Platzflächen unterscheidet man zwei Prinzipien der Oberflächen­ entwässerung: · Trichterförmige Entwässerung Für ebene Flächen gut geeignet, die Ränder sind gleich hoch, der Ablauf liegt in der Mitte der Fläche. Größere Plätze werden unterteilt in

Wege­ und Oberflächengestaltung

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mehrere kleine trichterförmige Be­ reiche. Dachförmige Entwässerung Im Gegensatz zu der trichterförmi­ gen Entwässerung liegen bei der dachförmigen Entwässerung die Ab­ läufe und Entwässerungsrinnen am Rand der Platzfläche. Auch ebene Flächen können bei entsprechender Oberflächenneigung dachförmig entwässert werden. Unregelmäßige Flächen können gemischt entwäs­ sert werden, d. h. je nach Beschaf­ fenheit, werden einzelne Bereiche dachförmig, andere wiederum trich­ terförmig entwässert.

schnitt und der zu entwässernden Fläche. Ein Hofablauf reicht für ca. 200 m2 Einzugsfläche aus und findet Verwendung bei Garageneinfahrten, Terrassenflächen, Innenhöfen und Fußwegen. Entwässerungsrinnen: Entwässe­ rungsrinnen bestehen aus Beton oder Polyesterbeton. Sie werden als Kas­ tenrinnen mit 0,6 % Innengefälle ein­ gebaut. Die Oberkante der Rinne ver­ läuft waagerecht. Roste für Kastenrin­ nen als Stegrost feuerverzinkt; als Schlitzrost aus Gusseisen oder Polyes­ terbeton; zusätzlich Sink­ und Ein­ laufkästen. Einsatzbereich wie bei den Hofabläufen.

Entwässerungseinrichtungen Hofabläufe: Hofabläufe bestehen aus einem Aufsatz in runder oder quadra­ tischer Form, einem oder mehreren Ausgleichsringen, einem Schaft mit verzinktem Schlammeimer in kurzer oder langer Form und einem Boden­ teil mit oder ohne Geruchsverschluss. Die Leistungsfähigkeit eines Hofablau­ fes ist abhängig vom Einlaufquer­

Rohrleitungen

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·

Steinzeugrohre mit Formteilen. Betonrohre mit kreisförmigem Querschnitt und mehreren Formtei­ len; Verwendung für Regenwasser­ kanäle. Kunststoffrohre aus PVC hart (Poly­ venylchlorid) oder PE hart (Poly­ ethylen); Verwendung für Wasser­

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und Gasleitungen. Für Hausgärten und kleinere Baumaßnahmen wer­ den PVC­Rohre als Regen­ und Schmutzwasserleitungen verwen­ det. Sie können schnell und einfach verlegt werden, verfügen über große Rohrlängen und haben ein geringes Eigengewicht.

Kontrollschächte Schächte dienen zur Überprüfung und Reinigung der Rohrleitungen. Schächte können gemauert oder beto­ niert oder aus Betonfertigteilen zu­ sammengesetzt sein. Betonfertigteil­ schächte bestehen aus: · Schachtabdeckung, bestehend aus Rahmen und Deckel mit Schmutz­ fang. · Auflageringe zur Auflage für die Schachtabdeckung und zur Anpas­ sung an die Geländehöhe. · Schachthals mit Steigeisen. · Schachtringe mit Steigeisen. · Boden als Betonfertigteil.

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Gestaltungselemente im Garten

K Oben: Porphyrplatten, Oberfläche gespalten, in Bahnen verlegt, Platten­ breite 30–40 cm. K Mitte: Sandsteinplatten, quadra­ tisch, Oberfläche gesägt, mit Kreuz­ fugen verlegt. K Unten: Sandsteinplatten, leicht strukturiert, größere quadratische Platten wechseln mit kleineren Platten ab, Oberfläche gesägt.