Forschung für eine saubere Zukunft - proRWTH

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INTERN Ausgabe: I/2016

Forschung für eine saubere Zukunft Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Freunde und Förderer der RWTH Aachen!

Foto: FEV GmbH

„Fördern, Auszeichnen, Netzwerken“ – für diesen Leitsatz steht proRWTH. Bereits seit 1918 engagieren sich persönliche Mitglieder, Sponsoren, Stifter und Unternehmen in unserem Förderverein für die RWTH. Gemeinsam haben sie dabei zahlreiche Projekte ermöglicht und herausragende Studierende unterstützt. Umso mehr freue ich mich, Sie nun in meiner Position als neu ernanntes Mitglied des Verwaltungsrates in der aktuellen INTERN-Ausgabe begrüßen zu dürfen. Die Freunde und Förderer der RWTH Aachen stärken die Erforschung von Spitzentechnologien an der RWTH genauso wie eine praxisorientierte Ausbildung der Studierenden. Dies ist vor allem auch durch die großzügige Unterstützung der vielen Unternehmen, die sich bei proRWTH engagieren, möglich. Eine enge Kooperation zwischen Hochschule und Industrie ist ein Kernpunkt exzellenter Forschung und praxisorientierter Lehre an der RWTH. Forschungskooperationen sind für viele Wirtschaftszweige unverzichtbar, denn die Zusammenführung von Grundlagenforschung und anwendungsnaher Entwicklung ist sowohl für die Wissenschaft als auch für die Industrie von immensem Vorteil. Sie zeichnen die RWTH als international bekannte Spitzenuniversität aus. Grundvoraussetzung dafür ist eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche innerhalb der Universität. So ist die Stärkung der interdisziplinären und anwendungsorientierten Forschung an der RWTH auch in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen ein wichtiges Ziel. Im Rahmen der Exzellenzinitiative wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Spitzenforschung und dabei vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit in übergreifenden Themenbereichen zu fördern. Beispielsweise verfügt die RWTH über drei Exzellenzcluster in den zukunftsträchtigen Bereichen „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“, „Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse“ und „Ultra High-Speed Information and Communication (UMIC)“. Auch wurden acht Profilbereiche festgelegt, um wissenschaftliche Kompetenzen zu bündeln. Neben den Exzellenzclustern und Profilbereichen sind Projekthäuser ein zentrales Element des Zukunftskonzeptes der RWTH. Die Einrichtung eines Projekthauses ermöglicht es den Forschern an der RWTH, neue Forschungsfelder mit großer wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz zu erschließen. Somit können gezielt wichtige Themen wie zum Beispiel die Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Energien in transportfähige Kraftstoffe im Projekthaus „Power 2 Fuel“ oder die katalytische Abgasnachbehandlung im „Center for Automotive Catalytic Systems Aachen“ erforscht werden. All diese Themen werden auch in Zukunft von großer Bedeutung sein, so dass die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses weiterhin eine zentrale Säule der Arbeit von proRWTH darstellt – ganz im Sinne unseres Leitsatzes „Fördern, Auszeichnen, Netzwerken“!

Ein interdisziplinäres Forscherteam der RWTH und des FZ Jülich entwickelt neue Katalysatorsysteme Eine nachhaltige und umweltverträgliche Mobilität ist ebenso eine der globalen Herausforderungen unserer Zeit wie die Bereitstellung dezentraler Energieversorgung und der internationale Gütertransport. In diesen Bereichen nimmt der Verbrennungsmotor heute und auch in Zukunft eine zentrale Rolle ein. Die Vielfältigkeit der Herausforderungen in der Entwicklung erschließt sich schon aus den zahlreichen Anforderungen und Rahmenbedingungen. Die wesentlichen Treiber in der Entwicklung sind dabei die Forderung nach höherer Effizienz, welche sich in der Definition von Flottengrenzwerten für den CO2 Ausstoß widerspiegelt, sowie die stetig sinkenden Grenzwerte für schädliche Abgasemissionen. Gleichzeitig werden hierzu neue Testprozeduren wie der WLTC (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Cycle) und RDE (Real Driving Emissions) eingeführt, um den „Neuen europäischen Fahrzyklus“ NEFZ zu ersetzen und somit den realen Fahrbetrieb besser abzubilden. In diesem Spannungsfeld zwischen Kosten, Verbrauch und Emissionen ist die Abgasnachbehandlung die wesentliche Schlüsseltechnologie zur Erreichung zukünftiger Ziele. Da die Abgasnachbehandlung ein komplexes Themenfeld im Zusammenspiel zahlreicher Komponenten darstellt, ist eine fachbereichsübergreifende Forschung von essentieller Bedeutung. Aus diesem Grund wurde an der RWTH im Februar 2014 das Center for Automotive Catalytic Systems Aachen (ACA) als Projekthaus gegründet. Gefördert vom Exploratory Research Space (ERS) aus

Ihr Prof. Dr.-Ing. Stefan Pischinger Leiter des Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen (VKA)

Foto: Laborgasprüfstand der 2. Generation am VKA

den Mitteln der Exzellenzinitiative haben sich unter dem Dach des Projekthauses Institute aus Natur- und Ingenieurwissenschaften zusammengefunden. Derzeitig arbeiten im ACA 7 Institute der RWTH und des Forschungszentrum Jülich an gemeinsamen Forschungsprojekten. Dieses interdisziplinäre Forscherteam ermöglicht es dem ACA, einen systemübergreifenden, ganzheitlichen Entwicklungsansatz zu verfolgen. Somit können alle Themenfelder von der Materialentwicklung über die Analytik bis hin zur Systemintegration mit ihren spezifischen aber auch systembestimmten Herausforderungen berücksichtigt werden. Auf diesem Ansatz basierend widmet sich das ACA unter anderem auch dem viel diskutierten Thema der Nachbehandlung von Stickoxidemissionen. Unabhängig von Motor und Fahrzeug ist die Reduktion der Stickoxidemissionen ein Kernthema aktueller und zukünftiger Nachbehandlungssysteme. In heutigen Anwendungen haben sich zwei Systeme zur Lösung dieses Problems etabliert. Das SCR System (Selektive Katalytische Reduktion) nutzt Ammoniak als Reduktionsmittel, welcher aus einer Harnstofflösung gewonnen wird, die bedarfsorientiert in den Abgasstrom dosiert wird. Beim Einsatz eines NSK (NOX-Speicher-Katalysator) werden dagegen die Stickoxide zunächst über einen gewissen Zeitraum gespeichert. Die Reduktion dieser gespeicherten Stickoxide erfolgt dann in einer kurzen Phase motorischen Fettbetriebes (eine Verbrennung unter Luftmangel). Das Abgas enthält in dieser Phase kaum noch Sauerstoff,

Foto: Katalysatorprobe in verschiedenen Vergrößerungsstufen mit Elementanalyse

aber höhere Konzentrationen an Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff als Produkte der unvollständigen Verbrennung, welche jetzt zur Reduktion der Stickoxide genutzt werden können. Dieser NOX-Speicher-Katalysator ist auch eines der Kernthemen in der Forschung des ACA. Im Rahmen dieser Forschung wurden zunächst vielversprechende Systeme aus dem Feld detailliert analysiert, um den Stand der Technik zu dokumentieren und einen Referenzpunkt für die Weiterentwicklungen zu setzen. Von besonderem Interesse ist das Zusammenspiel von katalytischem Material mit der Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems und dem Verhalten im Fahrzeug. Die durchgeführten Untersuchungen adaptieren hierbei die Anforderungen aus dem Fahrbetrieb, wie temperaturund ereignisabhängige Emissionsdynamik an einen Laborgasprüfstand (s. Foto Seite 1), der eine dynamische Dosierung aller relevanten Abgaskomponenten erlaubt. Auf diese Weise können kleine Katalysatorproben hinsichtlich

RWTH CAMPUS Das Elektromobilitätslabor (eLab) am RWTH Campus wurde im Januar 2016 mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Elekromobilität made in NRW“ offiziell eingeweiht. Über 140 Gäste von Bund, Land, Region und Vertreter der Hochschule sowie Industrie nahmen an der Feierlichkeit und der Besichtigung des Gebäudes mit seinen Prüfständen und Anlagen teil. Die Entwicklung im Bereich der Elektromobilität hat auf dem RWTH Campus einen hohen Stellenwert. „Wir verfolgen bei unserer Forschungsarbeit zwei Ziele – die Optimierung einzelner Komponenten und die Entwicklung von Prototypen elektrischer Antriebsstränge. Ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam der RWTH und Unternehmen widmen sich dieser Aufgabe im Elektromobilitätslabor“, erläuterte Professor Kampker, Chair of Production Engineering of E-Mobility Components, anlässlich der Eröffnung des eLab. Fünf RWTH-Institute beteiligen sich im Elektromobilitätslabor: IEM - Institut für elektrische Maschinen, ISEA - Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe, ISF - Institut für Schweißtechnik und Fügetechnik, PEM - Production Engineering of E-Mobility Components und das WZL - Werkzeugmaschinenlabor. Das Investitionsvolumen für das Gebäude, das im August 2015 am Cluster Smart Logistik fertiggestellt wurde, liegt bei rund acht Millionen Euro. Gefördert wurde die Errichtung des eLab durch das Land NRW und den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, EFRE.

Ein- und Ausspeicherung von Stickoxiden fahrzeugrelevant untersucht werden, um später am Fahrzeug basierend auf Simulationsberechnungen eine optimale Kopplung von Steuerung und Material zu gewährleisten. Durch die Interdisziplinarität der verschiedenen Institute aus Maschinenbau und Chemie konnten die dem Feld entnommenen Abgaskomponenten mithilfe chemischer Analytik und hochauflösender optischer und röntgenspektroskopischer Messtechnik detailliert charakterisiert werden (s. Foto links). Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits hohe Speicherkapazitäten verfügbar sind, aber Speicherdynamik und temperaturabhängiger Betriebsbereich noch einen großen Entwicklungsbedarf aufweisen. Aus den durchgeführten Felduntersuchungen und den eingangs erwähnten Herausforderungen zukünftiger Systeme lassen sich die wesentlichen Entwicklungsziele ableiten. In einem Ansatz zur Verbesserung der stoffspezifischen Speicherfähigkeiten unter Verringerung der Edelmetallbeladung wurden im ACA verschiedene perowskitische Materialien, welche aus der Brennstoffzellenforschung bekannt sind, ausgewählt. Bereits die unveränderten Substanzen zeigten hierbei die wichtigsten Funktionen für den Einsatz als Stickoxid-Speicher. Durch ein verändertes Herstellungsverfahren konnte eine Vergrößerung der Materialoberfläche erreicht werden, aus der eine Vervielfachung der Speicherkapazität folgte. Um neben der Materialforschung auch die Betriebsstrategien optimieren zu können, muss zudem ein detailliertes Verständnis der ablaufenden Prozesse während der verschiedenen Betriebszustände erarbeitet werden. Ein erstes Fazit der bisherigen Arbeiten ist die Erkenntnis, dass signifikante Verbesserungen in der katalytischen Abgasnachbehandlung nur durch einen neuen methodischen Ansatz der ganzheitlichen und systemübergreifenden Entwicklung erbracht werden können. Mit der Einrichtung eines interdisziplinären Teams im Projekthaus sind die dafür nötigen Grundlagen geschaffen worden. So wird sich das ACA auch zukünftig der Erforschung einzelner Systemkomponenten, aber auch der Entwicklung und Validierung eines systemübergreifenden Entwicklungsprozesses widmen. Informationen: www.aca.rwth-aachen.de

Materialsysteme der Zukunft Internationale Experten trafen sich auf der 1. Kármán-Konferenz Die Entwicklung intelligenter Materialsysteme stand im Mittelpunkt der fünftägigen Kármán-Konferenz, die erstmalig im Herbst 2015 stattfand. Eingeladen hatten das DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien und die RWTH Aachen University gemeinsam mit dem Stuttgarter Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme. Die Vorträge und Diskussionen, die unter der Überschrift „From Molecular Materials to Complex Adaptive Molecular Systems“ standen, boten den 150 Teilnehmern nicht nur Expertenwissen zur Erforschung und Entwicklung intelligenter Materialsysteme, sondern auch Gelegenheit sich auszutauschen. Eine Möglichkeit, die intensiv genutzt wurde, denn die Annäherung an die Komplexität und Funktionalität biologischer Systeme stellt Wissenschaftler immer wieder vor große Herausforderungen. Ein detailliertes Verständnis der Mechanismen auf molekularer Ebene ist dabei essentiell und erfordert eine enge Zusammenarbeit der Naturwissenschaften Physik, Biologie und Chemie, der Medizin und der Ingenieurwissenschaften. Die Entwicklung von Materialien mit aktiven und adaptiven Eigenschaften ist der Schwerpunkt des DWI, das auf dem RWTH Campus angesiedelt ist. Die Arbeiten zielen auf schaltbare Materialeigenschaften und Strukturgedächtniseffekte sowie die Integration von Energiekonversionssystemen und die Entwicklung interner Rückkopplungsmechanismen ab. Anwendungsfelder betreffen die Oberflächenveredlung, die Biomedizinische Technik, die Biotechnologie und eine nachhaltige chemische Verfahrenstechnik. Hierzu kooperieren im DWI Wissenschaftler aus den Fachbereichen Polymerwissenschaften, Biotechnologie und der chemischen Verfahrenstechnik. Informationen: www.dwi.rwth-aachen.de oder www.karman-conference.de

Foto: eLab an der RWTH Aachen

FEN - der Forschungscampus „Elektrische Netze der Zukunft“ wurde im Oktober 2015 offiziell eingeweiht. Seit die Förderzusage vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgte, forschen Wissenschaftler und Industriepartner gemeinsam an der Entwicklung eines intelligenten Stromnetzes mit einem hohen Anteil an volatilen, regenerativen und dezentralen Energiequellen. Bereits im ersten Förderjahr wurden erste, große und wichtige Fortschritte in der Forschungsarbeit erzielt. Professor Rik W. De Doncker, Leiter des Forschungscampus FEN, erläuterte das hohe Potential, das die Einbindung und Weiterentwicklung der Gleichspannungstechnik (DC) in den Verteilnetzen beinhaltet. Das BMBF unterstützt den Forschungscampus mit zehn Millionen Euro über fünf Jahre

proRWTH fördern auszeichnen netzwerken

Freunde und Förderer der RWTH Aachen e.V. Kackertstraße 9 · 52072 Aachen Telefon: 02 41 - 80 93 000 Telefax: 02 41 - 80 92 930 E-Mail: [email protected] Redaktion: Jeannette Schwerdt, Stefan Eicker Gestaltung: Kerstin Lünenschloß

Forschung auf den Weg bringen Foto: Sabine Schmidt, das design plus

Die RWTH Aachen ist eine der führenden Forschungsstätten Europas. In Hochschulinstituten, Exzellenzclustern und interdisziplinären Forschungsverbünden betreiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur Grundlagenforschung, sondern entwickeln innovative Techniken, Verfahren und Produkte. Damit sind sie wichtige Partner für die Industrie bei der Einführung neuer Technologien. Auf der Veranstaltung RWTHtransparent, die Ende Januar stattfand, stellte Prof. Malte Brettel, Prorektor für Industrie und Wirtschaft, zwei solcher erfolgreichen Kooperationen von RWTH-Instituten und Industrieunternehmen vor.

LIDAK - Vom Patent auf die Straße Die multifunktionale Flüsterautobahn Im Rahmen des RWTH-Graduiertenfestes 2015 wurden 381 exzellente Examen und Promotionen ausgezeichnet. Im proRWTH-Festzelt erhielten 155 Promovierte die Borchers-Plakette und 226 Absolvent/innen die Springorum-Denkmünze. Den Graduierten wird seitens proRWTH eine „Juniormitgliedschaft“ für drei Jahre angeboten.

Mit Auszeichnung!

Wer heute an der RWTH herausragende Ergebnisse im Studium und beim Examen erbringt, zählt zu den nachgefragten Nachwuchs- und Führungskräften von Morgen. Das gilt für die Wissenschaft ebenso wie für die Industrie und Wirtschaft. Diese jungen Talente zu fördern, ihre überragenden Leistungen auszuzeichnen und sich frühzeitig mit ihnen zu vernetzen, ist ein gemeinsames Anliegen von Hochschule und dem Förderverein proRWTH. Die Ehrungen und Auszeichnungen finden auf jährlichen Festveranstaltungen und Absolventenfeiern statt. Dabei engagieren sich zahlreiche Freunde der RWTH Aachen, Mitglieder von proRWTH, Stiftungen und Privatpersonen. Im Jahr 2015 wurden u.a. folgende Auszeichnungen und Preise verliehen: Springorum-Denkmünze, Borchers-Plakette, Friedrich Wilhelm-Preis, Otto Junker-Preis, Eugen- und Josef Pirlet-Preise, Schöneborn-Preis, Viktor und Mirka Pollak-Preis.

Foto: Dr.-Ing. Andreas Schacht

Foto: Thomas Pössinger, IWE2 RWTH Aachen

Das Ziel des Projektes „Leise innovative Deckschicht auf Kunststoffbasis“ (LIDAK) ist die Entwicklung eines vollkommen neuartigen lärmreduzierenden Straßenbelags unter Verwendung innovativer Baustoffe und Verfahren. Die Idee dazu entstand am Institut für Straßenwesen Aachen (ISAC) und wurde 2013 als europäisches Patent angemeldet. Die Relevanz einer solchen neuen Technologie für Wirtschaft und Gesellschaft ist hoch, denn: eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist die Grundlage für Beschäftigung und Wohlstand (Mobilität); ein zunehmend zusammenwachsendes Europa geht mit stetig ansteigender Verkehrsbelastung einher (besonders Schwerlastverkehr); die Belastungen der Umwelt und vor allem der Bevölkerung durch Abgase und Verkehrslärm nimmt beständig zu (Gesundheitsschädigungen). Am ISAC wurde gemeinsam mit dem Institut für Technische Akustik, dem Institut für Angewandte Mechanik und dem Institut für Textiltechnik sowie der Firma Limburger Lackfabrik GmbH (Diez) eine Kunststoffstraßendecke mit neuartigen Materialeigenschaften entwickelt. Die Besonderheiten liegen in der extremen Lärmminderung (- 10 dB) bei gleichzeitiger effektiver Fahrbahnentwässerung, der hohen Griffigkeit und Belastbarkeit sowie der Möglichkeit der industriellen Fertigung als „Ausrollware“ (kürzere Baustellenzeiten). Eine weitere Funktionalisierung (Photovoltaik und Verkehrslenkung) ist denkbar. Eine erste Teststrecke befindet sich an der A44. Das erfolgreiche Projekt wird von der Bundesanstalt für Straßenwesen gefördert. Quelle und weitere Informationen: www.lidak.rwth-aachen.de

Viktor und Mirka Pollak-Preis feiert sein 10-jähriges Jubiläum! Im Dezember überreichte Professor Steffen Leonhardt dem Preisträger Chen Zhou M.Sc. den Viktor und Mirka Pollak-Preis für Medizinische Technik. Ausgezeichnet werden herausragende Arbeiten im Fach Elektrotechnik und Informationstechnik mit medizinisch-technischer Problemstellung. Der Preis wird aus dem Viktor-Mirka-Pollak-Fonds finanziert, den Frau Mirka Pollak 2004 in Gedenken an ihren Ehemann Viktor Pollak an proRWTH stiftete. Pollak leistete in Kanada Pionierarbeit im Bereich Biomedical Engineering und war viele Jahre Gastprofessor an der RWTH Aachen.

Matratzen aus Treibhausgas Neuer Katalysator nutzt CO2 zur Herstellung von Kunststoffen

Professor Max Kerner erhält von-Kaven-Ring

Kohlendioxid gilt als der hauptsächliche Verursacher der Klimaerwärmung. Da die Reduzierung der CO2-Emissionen für Politik und Gesellschaft eine hohe Priorität hat, gibt es zahlreiche Forschungsprojekte zu den Themen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiespeicherung. Im CAT Catalytic Center, dem von der RWTH Aachen und der Covestro AG (ehem. Bayer MaterialScience) 2007 eingerichteten Katalysezentrum am Institut für Technische und Makromolekulare Chemie (ITMC), verfolgen die Wissenschaftler aus Hochschule und Industrie einen anderen Ansatz. Bei dem öffentlich geförderten Projekt „Dream Poduction“ geht es konkret um die Nutzung von Kohlendioxid als Rohstoff zur Herstellung von Kunstund Kraftstoffen. Um CO2 in der Kunststoffproduktion verwenden zu können, war wissenschaftliche Grundlagenarbeit nötig. Die große Herausforderung bestand darin, einen Katalysator zu finden, der das träge Kohlendioxid auf effiziente Weise zur Reaktion mit anderen chemischen Stoffen bringt. Das Team am ITMC und CAT war erfolgreich: die Wissenschaftler entwickelten ein neuartiges katalytisches Verfahren, bei dem Kohlendioxid zu Polyol, einem Rohstoff zur Produktion von Polyurethanschaumstoffen, umgesetzt wird. Diese sind wiederum wichtige Ausgangsstoffe für Matratzen, Autositze oder Dämmstoffe. Bei diesem Verfahren entsteht ein doppelter Klimaschutzeffekt, da bei der Herstellung der Produkte fossiles Erdöl eingespart und gleichzeitig vorhandenes CO2 zur Produktion genutzt wird und nicht in die Atmosphäre entweichen kann. Ab 2016 soll in Dormagen eine Produktionsstraße für die jährliche Herstellung von 5000 Tonnen Polyol in Betrieb gehen. Weitere Informationen: www.catalyticcenter.rwth-aachen.de/our-projects

Der Historiker Professor Dr. Max Kerner ist weit über die Hochschule hinaus für sein Wirken bekannt. In der Selbstverwaltung der RWTH engagierte er sich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn. Als renommierter Wissenschaftler veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten und gilt als Kenner Karls des Großen. Die Hochschule ehrte ihn jetzt mit der Verleihung des von-Kaven-Rings. Die Ehrung würdigt insbesondere Kerners erfolgreiches Bemühen darum, den aufgeklärten Humanismus in die technikorientierte Hochschule zu integrieren. Als Beispiel führte Rektor Ernst Schmachtenberg das 2008 ins Leben gerufene LeonardoProjekt an. „Die Studierenden lernen hier, in interdisziplinären Teams zu arbeiten und unterschiedliche Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel oder Globalisierung zu entwickeln“. Kerner initiierte zudem zahlreiche Veranstaltungen, um die Aachener Bürger regelmäßig über wissenschaftliche Themen zu informieren und ihnen Einblick in das Hochschulleben zu ermöglichen (z.B. „Uni im Rathaus“). Der von-Kaven-Ring wurde bisher zweimal vergeben: 2005 an den Altrektor der RWTH, Professor Dr. Roland Walter (Ehrenvorsitzender von proRWTH) und 2006 an Dr. Jürgen Linden, damaliger Oberbürgermeister von Aachen.

Foto: VOSS Automotive GmbH

Danke!

Wir danken unseren Mitgliedern und Förderern herzlich für ihr finanzielles und persönliches Engagement im Jahr 2015.

Dr. Stefan Otto, Geschäftsführer Produktion der VOSS Automotive GmbH

„Beim Thema Innovation in der Automobilindustrie spielt die von mittelständischen Unternehmen geprägte Zuliefererbranche eine oft unterschätzte Rolle. Auch oder gerade der Mittelstand benötigt in Theorie und Praxis sehr gut ausgebildete Ingenieure, deren Leidenschaft in der Entwicklung liegt. Bei großer Nähe zwischen Entwicklung und Produktion kann z. B. bei VOSS Automotive Zukunft greifbar mitgestaltet werden. Es macht uns immer wieder Freude, als Teil des Rahmenprogramms von proRWTH mit Stipendiaten der RWTH in einem Strategy Case an einer Fragestellung aus unserem Unternehmensalltag zu tüfteln.“

Förderaktivitäten 2015/16 Vergabe von insgesamt 589 Stipendien an begabte Studierende gemeinsam mit dem RWTH Bildungsfonds, davon 20 eigene Stipendien an Studierende verschiedener Fachrichtungen. Vergabe von Ehrungen und Preisen für exzellente Examensund Promotionsleistungen Gefördert wurden u.a.: Deutsche Betonkanu-Regatta mit RWTH-Studierenden Institut für Massivbau, Institut für Bauforschung 42nd International Systemic Functional Congress Institut für Anglistik, Amerikanistik und Romanistik Festkolloquium zum 80. Geburtstag von Prof. Paetzold Institut für Anorganische Chemie Trinationales Projekt „Normen und Werte(wandel)“ Lehr- und Forschungsgebiet Interkulturelle Studien - Romanistik

Foto: IEHK/Brixius

Festveranstaltung zum 50jährigen Bestehen der Zoologie Institut für Biologie II, Lehrstuhl für Zoologie und Tierphysiologie

Prof. Bleck Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH-Aachen

„Was im Privaten gilt, trifft auch im Beruflichen zu: Freunde sind das Wichtigste. Mit proRWTH steht der Universität ein Freundeskreis zur Seite, der tatkräftig unterstützt, vertrauensvoll berät und unkompliziert immer dann zur Stelle ist, wenn man Hilfe gerade dort braucht, wo sie im bürokratischen Alltag nicht vorgesehen ist.“

9. Aachener Tag der Wissenschaftsgeschichte „Zurück in die Zukunft“ Historisches Institut und Aachener Kompetenzzentrum für Wissenschaftsgeschichte

Nachruf

Juniorprofessur Rhein-Maas Historisches Institut der RWTH Aachen

Am 02.10.2015 verstarb Prof. Dr.-Ing. Klaus Nürnberg im Alter von 86 Jahren. Als Vorsitzender der „FAHO“, des Vereins der Freunde der Aachener Hochschule (heute proRWTH) engagierte er sich von 1978-1992 in hohem Maße für unseren Förderverein und wurde 1993 zum Ehrenmitglied ernannt. Auch nachfolgend stand er im Verwaltungsrat dem Vorstand mit Rat und Tat zur Seite. Die Verbundenheit zur RWTH Aachen begann 1951 mit seinem Studium der Eisenhüttenkunde. Seine berufliche Karriere startete dann 1955 bei der Phoenix-Rheinrohr AG und setzte sich nach seiner Promotion 1968 u.a. in mehreren Unternehmen der Thyssen-Gruppe fort. Als „Mann des Stahls“ war Nürnberg nicht nur im Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) als Vorsitzender, im Deutschen Verband für Schweißtechnik (DVS) als Präsident und in vielen anderen Gremien wegweisend, sondern setzte mit seiner Fachkompetenz auch auf internationaler Ebene neue Maßstäbe. Als Wegbereiter der Schweißtechnik im osteuropäischen Raum wurde ihm 1999 von der Universität Aurel Vlaicu (Rumänien) der Titel eines Professors ehrenhalber verliehen. Besonders am Herzen lag Nürnberg die Förderung des akademischen Nachwuchses und die systematische Weiterbildung der Führungskräfte der Stahlindustrie. Hierbei engagierte er sich vor allem in seiner Studienheimat Aachen. 1985 verlieh ihm die RWTH die akademische Würde eines Ehrenbürgers. Für sein Engagement in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erhielt er weitere Auszeichnungen, u.a. das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Der Förderverein und seine Mitglieder werden Herrn Professor Dr.-Ing. Klaus Nürnberg stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Foto: privat

Teilnahme an einem Wettbewerb der Synthetischen Biologie Studentisches Team iGEM Aachen (International Genetically Engineered Machine) Verleihung Pirlet-Preise Fakultät für Bauingenieurwesen Förderung Magnetitforschung Institut Reservoir-Petrologie

Neu im proRWTH Vorstand

www.proRWTH.de

Foto: Andreas Schmitter

Zweckempfohlene Spenden:

Gründerkolleg Doktorandenstelle Lehrstuhl Wirtschaftswissenschaften für Ingenieure und Naturwissenschaftler (WIN) der RWTH Aachen

„Seit 2013 bin ich Stipendiatensprecherin der RWTHBildungsfondsstipendiaten. Dank proRWTH gibt es für uns Stipendiaten ein begleitendes Rahmenprogramm, welches sich nicht nur durch interessante und spannende Unternehmensbesichtigungen und Seminare auszeichnet, sondern eine hervorragende Gelegenheit bietet, ein Teil des Netzwerks von proRWTH zu werden und die vielfältigen Kontakte zu nutzen. Ich bin daher nach meiner Zeit als Stipendiatin gerne Mitglied von proRWTH und hoffe, dass auch zukünftig viele Stipendiaten diese Möglichkeit nutzen. “

TED steht für „Technology, Entertainment and Design“ und ist eine Nonprofit-Organisation, die weltweit jährliche Konferenzen unter dem Leitsatz Ideas Worth Spreading organisiert. TEDx wurde 2009 ins Leben gerufen, um lokalen Gruppen die Realisierung einer unabhängig organisierten Veranstaltung nach dem Modell von TED zu ermöglichen. Ziel ist es, außergewöhnliche Speaker und ein interessiertes Publikum für einen Tag inspirierender Ideen zusammen zu bringen. Seit 2014 reiht sich – auf studentische Initiative hin die RWTH in die Riege internationaler Spitzenuniversitäten ein (u.a.: MIT, ETH, Delft), die jeweils Konferenzen im TEDx Format veranstalten. TEDxRWTHAachen ist dabei eine von einer studentischen Initiative selbstständig organisierte Konferenz. Inspiriert von Lewis Carrolls “Alice’s Adventures in Wonderland” lud TEDxRWTHAachen am 9. Mai 2015 in das SuperC zu einem Sprung ins Kaleidoskop. Das Spektrum der Vorträge war so bunt wie die verschiedenen Studiengänge der Teilnehmer – von Medizin über Physik hin zur Germanistik. Durch das Programm führte Manfred Nettekoven, in Personalunion Kanzler der RWTH und Schirmherr der Veranstaltung. Der Förderverein proRWTH unterstützte das engagierte TEDxTeam bei der Durchführung der Konferenz mit einem Zuschuss.

Internationale und interdisziplinäre Summer School in Stanford, USA Gender und Diversity in den Ingenieurwissenschaften

Gründungsförderung Lehrstuhl Wirtschaftswissenschaften für Ingenieure und Naturwissenschaftler (WIN) der RWTH Aachen

Katharina Höhn, Stipendiatin und Stipendiatensprecherin

Konferenz TEDx RWTHAachen „Into the Kaleidoscope”

Der Rektoratsbeauftrage für Alumni, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Bernd Markert, ist neues Mitglied im Vorstand von proRWTH. Prof. Markert ist Leiter des Instituts für Allgemeine Mechanik an der RWTH Aachen.