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vergleichbaren Job (Hewlett, 2002; Trzcinski & Holst, 2012). .... in der Psychotherapie und im Coaching sind nicht immer auf ihre empirische Wirk- samkeit ...
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WHITEPAPER

EINBLICKE IN DEN AKTUELLEN STAND DER GLÜCKSFORSCHUNG

COCA-COLA HAPPINESS INSTITUT Seit mehr als 125 Jahren steht Coca-Cola für Lebensfreude. In Deutschland startete das Unternehmen im Frühjahr 2012 eine neue Initiative: das Coca-Cola Happiness Institut. Mit aktuellen Studien, spannenden Fakten und alltagsnahen Geschichten beschreibt das Coca-Cola Happiness Institut gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis das Phänomen Lebensfreude.

DIE AUTORIN PROF. HILKE BROCKMANN SOZIOLOGIN UND HAPPINESS-FORSCHERIN „Unsere Suche nach Lebensfreude ist der Motor für eine bessere Gesellschaft.“ Davon ist Prof. Hilke Brockmann überzeugt und widmet deshalb ihre Forschung dem Thema Glück. Die Soziologin und Demografin lehrt an der Jacobs University in Bremen und arbeitet eng mit der Glücksforschung an der Havard University in Cambridge (Massachusetts) zusammen. Seit 2012 ist Prof. Hilke Brockmann Beiratsmitglied des Coca-Cola Happiness Instituts.

EINLEITUNG  05

1. WAS IST GLÜCK?

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2. KANN MAN GLÜCK MESSEN? 3. MACHT GELD GLÜCKLICH?

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4. WAS IST DAS REZEPT EINES GLÜCKLICHEN LEBENS? 12 5. SIND MÄNNER GENAUSO GLÜCKLICH WIE FRAUEN?

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6. ALLES HAT SEINE ZEIT – AUCH DAS GLÜCK? 16 7. GIBT ES EIN GLÜCKS-GEN?

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8. KANN MAN GLÜCK LERNEN?

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9. KÖNNEN WIR UNSER GLÜCK SELBST WÄHLEN? 22 10. W IE SIEHT EINE GLÜCKLICHERE GESELLSCHAFT AUS? 24 AUSBLICK  25

QUELLENVERZEICHNIS  26

EINLEITUNG

DAS COCA-COLA HAPPINESS INSTITUT ALS LEBENSFREUDE-MOTOR Seit über 125 Jahren steht Coca-Cola für Momente voller Lebensfreude. Im Jubiläumsjahr 2011 entstand die Idee, das Wissen, die Erfahrung und Reichweite des Unternehmens zu nutzen und auf eine institutionelle Basis zu stellen. In diesem Kontext wurde 2012 das Coca-Cola Happiness Institut gegründet. Das Ziel: Gemeinsam mit Experten das Wissen über Lebensfreude zusammenzutragen, zu diskutieren und öffentlich zu machen – um das Wohlbefinden der Menschen in Deutschland im Alltag zu steigern und ihnen praktische Lebensfreude-Strategien an die Hand zu geben. Dabei versteht sich das interdisziplinär arbeitende Coca-Cola Happiness Institut als Übersetzer zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Zum Expertenbeirat zählen Prof. Hilke Brockmann (Soziologin und Happiness-Forscherin aus Bremen, Autorin des Whitepapers), Prof. Ruut Veenhoven (Sozialpsychologe und Happiness-Forscher aus Rotterdam), Prof. Peter Wippermann (Designer und Trendforscher aus Hamburg), Dr. Stefan Bergheim (Ökonom und Fortschrittsforscher aus Frankfurt/Main) sowie Ernst Fritz-Schubert (Pädagoge und Initiator des Schulfachs „Glück“ aus Heidelberg). Auf der Webseite des Instituts erhalten Sie einen Eindruck unserer Arbeit: www.happiness-institut.de Generell unterscheiden wir in unserer Betrachtung zwischen Glück als „Zufallsglück“ – einer Fügung, die unser Leben positiv beeinflusst, und „Lebensglück“ – der Freude, die wir situativ oder dauerhaft über unser Dasein empfinden. Wir suchen und beleuchten die inneren und äußeren Faktoren, die diese Lebensfreude ausmachen. Mit dem vorliegenden Whitepaper fassen wir für all jene, die sich beruflich oder privat mit der Suche nach und dem Erhalt von Lebensfreude befassen, die wichtigsten Erkenntnisse der Lebensfreude-Forschung in übersichtlichen Kapiteln zusammen. Hier finden Sie unter anderem Antworten auf die Fragen: Was ist Glück? Ist es messbar? Und wie kann man Lebensfreude lernen? Die Antworten basieren auf dem neuesten Forschungsstand und stellen unterschiedliche Ansätze und Methoden vor. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

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1. WAS IST GLÜCK?

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ie Frage stellen sich Menschen seit Jahrtausenden, wenn nicht seit Menschengedenken. Die wissenschaftliche Forschung zum Glück beginnt mit den Schriften der antiken Philosophen. Promi­nent bis heute sind die Ausführungen von Sokrates, Platon, Aristoteles und Epikur. Sie definieren das Streben nach Glück als ein ultimatives, aber zugleich auch elitäres Ziel menschlichen Handelns. Nur auserwählte, götterähnliche Menschen, so Platon, seien in der Lage, dieses Glück zu erfahren. Denn Glück entstehe nur, wenn sich Vernunft, Willen und Begehren in einem Gleichgewicht befänden. Die meisten Vergnügen, wie Essen oder Sex, befreiten den Menschen aber lediglich von Schmerzen, Mühen und Qualen. Das seien aber falsche Vergnügen. Reine Vergnügen erlebten Menschen nur durch intellektuelle und kontemplative Tätigkeiten. Bildung sei deshalb auch eine wichtige Voraussetzung für Glück. Aristoteles, Platons Schüler, folgt diesem Gedankengang. Er prägt den Begriff der Eudämonie, der Glück und Tugend als eine Einheit versteht. Die sittlich gute Tätigkeit bedürfe nicht materieller Güter, aber sie brauche die menschliche Gemeinschaft, das Leben in der Polis. Aristoteles erkennt, anders als Platon, dass auch eine sittliche Lebensführung zufälligen Ereignissen ausgesetzt ist, die großes Unglück mit sich bringen können. Bis heute verbinden wir im Deutschen beide Bedeutungen mit dem Wort Glück, die Zufälligkeit des Glück­habens wie auch die tiefe Zufriedenheit des Glücklichseins. Die Gemeinschaft bewahre den Einzelnen davor, trotz unglücklicher Ereignisse, nicht vom Pfad der Tugend abzuweichen. Auch in der chinesischen Philosophie spielt die Gemeinschaft eine zentrale Rolle für das Erleben individuellen Glücks. Konfuzius behauptet, Glück sei kein einzigartiges privates Gefühl, sondern eine moralische und körperliche Reaktion auf die Erfahrungen, die wir nur auf dem richtigen Lebensweg machen. In den Schriften der neuzeitlichen Philosophen wird das individuelle, hedonistische Erleben dann selbst zur moralischen Messlatte für das richtige Leben und damit für das Glück. Jeremy Bentham, Begründer des Utilitarismus und ein zentraler Vorreiter in der Glücksphilosophie, schreibt 1789 in seiner „Einführung in die Prinzipien von Moral und Gesetzgebung“: „Nature has placed mankind under the governance

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of two sovereign masters, pain and pleasure. It is for them alone to point out what we ought to do, as well as to determine what we shall do” (Bentham, 1789; reprinted 1948, p. 1). Das Glück verliert seinen elitären Status. Die Maximierung von Glück bei der größtmöglichen Zahl von Menschen erhebt Bentham zum politischen Gebot. Schon 1776 erklären die Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung das Streben nach Glück zu einem universellen Bürgerrecht.

GLÜCK ENTSTEHT NUR, WENN SICH VERNUNFT, WILLEN UND BEGEHREN IN EINEM GLEICHGEWICHT BEFINDEN.

Dennoch ignorieren andere wissenschaftliche Disziplinen jenseits der Moralphilosophie lange Zeit das Glücksthema. Erst die empirische Forschung der letzten Jahrzehnte, allen voran die Psychologie, entdeckt das Glück als Forschungsgegenstand neu. Und seit wenigen Jahren erleben wir geradezu einen Forschungsboom in den Sozial- und Naturwissenschaften. Der heutige empirische Zugang unterscheidet sich vom geisteswissenschaftlichen theoretischen Gedankenexperiment, aber die Definitionen von Glück zeigen viele Übereinstimmungen.

In der heutigen, interdisziplinären Forschung beschreiben Glück und mehrere eng verwandte Konzepte sowohl das Erleben von kurzen, positiven Glücksmomenten als auch die positive Beurteilung der Qualität des eigenen Lebens. Die meisten psychologischen und sozialwissenschaftlichen Befunde nutzen die zweite, weitere Glücksdefinition für ihr Konzept des subjektiven Wohlbefindens, der Lebenszufriedenheit oder „happiness“ (Oishi, 2012; Veenhoven, 2013). Veenhoven beschreibt den empirischen Gegenstand der Glücksforschung als subjektive Freude am Leben im Ganzen. Auch das Coca-Cola Happiness Institut hat diese Lebensfreude im Blick. Lebensfreude oder Glück beruht auf bivalenten – positiven und negativen – Emotionen und Kognitionen, die in ein allgemeines Urteil münden. Es wird subjektiv bewusst erlebt und ist eine individuelle Reaktion, die durch äußere Ereignisse und innere Vorstellungen ausgelöst wird. Neurowissenschaftler, Mediziner und Biologen zeigen, wie dieses subjektive Erleben objektiv durch elektrische und chemische Zustände in verschiedenen Regionen des Gehirns produziert wird und wie es die Absonderung von verhaltensrelevanten Hormonen, wie zum Beispiel Adrenalin, auslöst. Deshalb steuert das Glückserleben auch unser Verhalten und deshalb wissen wir auch, wann wir glücklich sind. Gleichzeitig können wir dieses positive Erleben und Bewerten nicht konservieren, sondern müssen es ständig neu produzieren. Wollen wir glücklich sein, müssen wir uns immer auf die Suche begeben (Berridge & Kringelbach, 2013).

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Platon (427–347 v. Chr.)

2. KANN MAN GLÜCK MESSEN?

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ls Messung bezeichnen Wissenschaftler die Übersetzung beobachtbarer Zusammenhänge in numerische Zusammenhänge. Jede empirische Forschung basiert auf Messungen, auch die heutige Glücksforschung. Das beinhaltet bereits die moderne Definition des Glücks. Denn nach positiven subjektiven Erfahrungen und Erlebnissen kann man einfach fragen, nach einem tugendhaften, sinnvollen und darum glücklichen Leben, wie es die Griechen einforderten, nicht. Psychologen haben als Erste systematische Erfahrungsberichte (Hartmann, 1938) und Umfragedaten genutzt, um herauszufinden, wie und wann Menschen glücklich sind. 1959 erhebt Hadley Cantril mit einer neu konstruierten Skala die Lebenszufriedenheit der Amerikaner in einer repräsentativen Stichprobe (Cantril, 1965). Die berühmte Cantril-Leiter, bei der die Befragten ihr eigenes Leben anhand ihrer Vorstellung von einem bestmöglichen Leben bewerten sollen, wird noch heute regelmäßig in den weltweiten Gallup-Umfragen erhoben. Sie dient der Grundlagenforschung wie der angewandten Forschung, um Aussagen über das Glück verschiedener Bevölkerungsgruppen oder ganzer Nationen zu ermitteln.

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Vor allem in der Psychologie entstehen durch die zunehmende Akzeptanz von subjektiven Befragungsdaten zahlreiche „Glücksskalen“. Bekannt ist die von Ed Diener und gemeinsam mit Forscherkollegen entwickelte und fünf Fragen beinhaltende Skala zur Lebenszufriedenheit (SWLS) (Diener, Emmons, Larsen & Griffin, 1985). Andere Skalen ergründen die Emotionen glücklichen Empfindens wie die Positive and Negative Affect Schedule (PANAS) (Watson, Clark & Tellegen, 1988). In der Regel haben Psychologen oft sehr umfangreiche Frage-Batterien konstruiert, die verschiedene Aspekte des Glücks und der mentalen Gesundheit erfassen. Carol Ryffs Skala des psychischen Wohlbefindens beinhaltet 89 Fragen und bezieht sich auf sechs Dimensionen, die das Glück ausmachen (Autonomie, Selbst-Akzeptanz, positive Beziehungen, Wachstum, Lebenssinn, Bewältigung von Umweltanforderungen). Das Oxford Happiness Inventory (Hills & Argyle, 2002) fasst Aussagen zu Kontrollempfinden, Selbstachtung, Optimismus, positiven und negativen Affekten und zur Persönlichkeit zusammen. Robert Cummins (2013) kritisiert zu Recht, dass die Interpretation dieser zusammengesetzten Ergebnisse schwierig sei. Es sei fraglich, ob viele dieser Maße das Glück in der oben angeführten Definition überhaupt valide messen. Und in der Tat nutzen Ökonomen, Politologen und Soziologen, die das Glück erforschen, oft nur eine oder zwei Fragen aus den nationalen und internationalen Surveys. Zuverlässig und valide ist die Frage aus dem deutschen Sozio-oekonomischen Panel (DIW, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) nach der allgemeinen Lebenszufriedenheit, die die Befragten auf einer 11-Punkte-Skala von ganz und gar unzufrieden bis ganz und gar zufrieden beantworten. Auch direkte Fragen zum Glück wie die im World Values Survey funktionieren (http://www.worldvaluessurvey.org/). Im internationalen Vergleich weisen sie die wenigsten Antwortverweigerungen auf. Jüngste Erkenntnisse aus den Lebenswissenschaften erweitern das Instrumentarium der Glücksforschung. Bioindikatoren wie Hirnaktivitäten, Gesichtsausdrücke, Stresshormon- und Blutdruckmessungen ermitteln vor allem die affektive Komponente des Glücks und finden zunehmend und oft in Kombination mit subjektiven Selbstauskünften Eingang in empirische Glücksstudien. Diese biologischen Maße bestätigen, dass das Glück tatsächlich unter die Haut geht. Die Fragen nach den Ursachen des Glücks und möglichen Eingriffen stellt sich umso dringlicher.

STUFEN DES GLÜCKS Cantril-Leiter

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Die Befragten bewerten ihr eigenes Leben anhand ihrer Vorstellung vom bestmöglichen Leben.

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3. MACHT GELD GLÜCKLICH?

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ie meiste Forschungsliteratur fragt nach den Ursachen des Glücks. Ökonomen interessieren sich vor allem dafür, ob Geld glücklich macht. Die Antwort lautet: ja. Reiche Menschen sind im Durchschnitt glücklicher als arme. Reichere Länder sind glück­licher als ärmere. Die Unterschiede sind aber deutlich geringer, als man vermutet hatte. In den USA ermitteln Kahneman & Deaton (2010) anhand der Gallup-Umfragen, dass Haushalte mit einem jährlichen (Brutto-)Einkommen von 75.000 US-Dollar bereits einen Sättigungspunkt erreicht haben. Mehr Einkommen produziert kaum mehr Glück. Andere Studien bestätigen diesen Befund, was vor allem Öko­nomen überrascht. Denn unsere Wirtschaft nutzt ja Geld als einen universellen Anreiz, um Leistung zu belohnen, und unterstellt dabei, dass mehr immer besser sei. Die Forschung verweist hingegen auf einen ganz anderen Einflussfaktor – das Einkommen der anderen. Robert Easterlin hat diesen Zusammenhang als Erster entdeckt. Anhand von US-Daten weist er nach, dass die Zufriedenheit der Amerikaner trotz jahrzehntelangen Wirtschaftswachstums nicht steigt (Easterlin, 1974). Dieser als Easterlin-Paradox in die Literatur eingegangene, vielfach diskutierte und rela­tivierte Befund (Veenhoven, Hagerty 2006) lässt sich dadurch erklären, dass die eigene Einkommensposition im Vergleich zu anderen unverändert bleibt und dass sich Menschen an kostspielige Lebensumstände rasch gewöhnen, die sie dann nicht mehr sonderlich schätzen.

REICHE MENSCHEN SIND IM DURCHSCHNITT GLÜCKLICHER ALS ARME.

Beide Mechanismen, der relative Vergleich und die Gewöhnung, sind auch in nicht westlichen Ländern und in anderen Zusammenhängen wirksam. Wir konnten beispielsweise in einer Studie über China zeigen, dass dort die Lebenszufriedenheit im Zeitverlauf sinkt, obwohl das Land einen enormen Wirtschaftsboom erlebt hat. Grund dafür ist die rasant anwachsende Einkommensungleichheit, die immer mehr Menschen relativ ärmer macht (Brockmann, Delhey, Welzel & Yuan, 2009). Auch gewöhnen sich Menschen rasch an den Besitz von Statusgütern. Hsee, Xu und Tang (2008) zeigen, dass Besitzer teuren Schmucks in China keineswegs glücklicher sind als Besitzer günstigerer Stücke. Im internationalen Vergleich werden zudem die großen Glücksunterschiede zwischen Ländern mit ähnlicher Wirtschaftskraft sichtbar. Immer sind die lateinamerikanischen Länder positive Ausreißer. Trotz mittlerer wirtschaftlicher Prosperität und großer sozialer Ungleichheit zeigen sie eine überraschend hohe Lebenszufriedenheit. Es gehört also mehr zum glücklichen Leben als Geld und Besitz allein. Das wusste schon der Volksmund. Jetzt ist es auch wissenschaftlich belegt. Aber was gehört noch dazu?

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ZUSAMMENHANG VON EINKOMMEN UND LEBENSZUFRIEDENHEIT IN DEN USA

reales Pro-KopfEinkommen

80 %  

60 %  

40 %  

20 %

sehr glücklich



0%  

1945

1950

1955

1960

1965

1970

Quelle: Layard (2006)

ZUM GLÜCKLICHEN LEBEN GEHÖRT MEHR ALS GELD UND BESITZ ALLEIN. 11

1975

1980

1985

1990

1995

2000

4. WAS IST DAS REZEPT EINES GLÜCKLICHEN LEBENS?

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mpirische Studien bestätigen, was bereits in den philosophischen Texten vorgedacht ist. Menschen sind glücklich, wenn die verschiedenen Bestandteile des Lebens ausbalanciert sind. Die finanzielle Absicherung materieller Bedürfnisse, nicht die systematische Bereicherung, ist ein Bestandteil. Die Gesundheit ist ein weiterer. Aber auch der Einfluss der Gesundheit auf das subjektive Wohlbefinden kann sich ändern. Studien zeigen, dass ältere Menschen, die objektiv weniger gesund sind als jüngere, deswegen nicht weniger glücklich sind. Subjektive Anpassungsstrategien machen viele Nachteile wett, sie heben aber den negativen Einfluss von (Neu-) Erkrankungen auf das subjektive Wohlbefinden nicht auf. Zu dem positiven Alterseffekt trägt auch bei, dass glücklichere Menschen länger leben. Die Formel für ein glückliches Leben geht jedoch über die unmittelbare Sicherung der eigenen Existenz hinaus. Soziologen haben in unzähligen Studien gezeigt, wie entscheidend das soziale Umfeld für das eigene Lebensglück ist. Zu diesem sozialen Umfeld zählen unbestritten Freunde und Lebenspartner. Ob und inwieweit auch Kinder zum Lebensglück beitragen, ist noch zu klären. Die negativen Ergebnisse aus westlichen, reichen Ländern zur Lebenszufriedenheit von Menschen mit Kindern und die Diskrepanz zu den selbst geäußerten Lebenszielen lassen Demografen bis heute rätseln: Hier rangieren Familie und Kinder immer ganz oben.

INTERNATIONALE GLÜCKSUNTERSCHIEDE

7,05–7,95 6,25–7,05 5,45–6,25 4,78–5,45 4,05–4,78 2,98–4,05

Quelle: http://www.targetmap.com/ThumbnailsReports/20311_THUMB_IPAD.jpg

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Über das unmittelbare soziale Umfeld hinaus, beeinflusst auch die weitere soziale Umgebung das subjektive Wohlbefinden. Selbst das Glück der Freunde von Freunden der Freunde hat noch einen Einfluss auf die eigene Lebensfreude. Glück ist ansteckend (Fowler & Christakis, 2008). Nicht zuletzt spielen sinnvolle und erfüllende Tätigkeiten eine entscheidende Rolle für das individuelle Glück. In unserem Zeitalter, in dem der Individualismus so gepriesen wird, mögen diese Befunde schon überraschen, denn die empirischen Studien zeigen ganz überzeugend, dass Menschen glücklich sind, wenn sie sich als Teil eines größeren Ganzen verstehen und erfahren. Es sind die berühmten Studien von dem ungarisch-amerikanischen Forscher Mihály Csíkszentmihályi, der erstmals 1975 aufzeigte, wie sehr Menschen im Zustand der völligen Vertiefung und des Aufgehens in einer subjektiv sinnhaften und zielgeleiteten Tätigkeit, in einem FlowZustand, glücklich sind. Dieses Flow-Erlebnis ist das pure momentane Glück. Je mehr Menschen davon haben, desto größer ist auch ihre Lebensfreude. Sinn und Bedeutung vermitteln seit Jahrtausenden Religionen. Gebete, Meditation, und andere religiöse Praktiken schaffen Flow-Erlebnisse, die sich auch körperlich nachweisen lassen (Lutz, Greischar, Rawlings, Ricard & Davidson, 2004). Im Umkehrschluss bringt Martin Seligman (Seligman, 1988), einer der Begründer der positiven Psychologie, den Sinnverlust in fortgeschrittenen Gesellschaften mit der stetig wachsenden Rate von Depressionskranken in Verbindung. Dennoch sind Menschen in religiösen Ländern weniger glücklich als in säkularen. Der Widerspruch klärt sich auf, wenn wir auch die Besonderheiten dieser Länder einbeziehen. Oft sind nämlich Länder, in denen der Anteil religiöser Menschen höher ist, weniger wohlhabend, politisch unfreier und von sozialen Konflikten geprägt. Wenn wir diese Einflussfaktoren berücksichtigen, zeigt sich, dass Religiosität, ganz gleich welcher Religion oder Ersatzreligion Menschen anhängen, oft eine positive Wirkung auf ihr subjektives Wohlbefinden hat. Religiöse Menschen bezeichnen sich vielfach als glücklicher, sind dankbarer, großzügiger, mitfühlender, bewältigen Krisen besser und können dem eigenen Älterwerden mehr abgewinnen. Einen guten Überblick über die empirischen Studien zu Religiosität und Glück vermittelt die „World Database of Happiness“, die an der Erasmus-Universität Rotterdam unterhalten wird. Diese Datenbank ist generell eine gute Adresse, um sich einen Überblick über Befunde der empirischen Glücksforschung zu verschaffen (http://www1.eur.nl/fsw/happiness/). Fassen wir zusammen: Für das Rezept eines glücklichen Lebens benötigen wir also reichlich Zutaten. Dabei wird jeder Einzelne eine besondere Mischung bevorzugen. Aber dennoch kommt es auf die ausgewogene Mischung und nicht nur auf eine einzelne Zutat an. Der dänische Wohlfahrtsstaatsforscher Erik Allardt hat schon 1976 die Formel vom Haben, Lieben und Sein geprägt (Allardt, 1976). Die jüngere empirische Forschung hat sie bestätigt. Zum Glück gehören die basale Befriedigung materieller Bedürfnisse, gute soziale Beziehungen und eine klare Vorstellung vom Sinn des Lebens. Aber klare Vorstellungen und gute soziale Beziehungen sind nicht nur von äußeren Bedingungen bestimmt. Sie sind zum großen Teil auch von unseren inneren, individuellen Fähigkeiten geprägt. Unterscheiden sich hier Mann und Frau?

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MENSCHEN SIND GLÜCKLICH, WENN DIE VERSCHIEDENEN BESTANDTEILE DES LEBENS AUSBALANCIERT SIND.

5. SIND MÄNNER GENAUSO GLÜCKLICH WIE FRAUEN?

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ie empirische Forschung zeigt kaum Unterschiede im subjektiven Wohlbefinden zwischen Frauen und Männern. Die Mittelwerte sind annähernd gleich, bei Frauen schwanken die Werte aber stärker. Psychologen vermuten, dass Frauen positive und negative Emotionen stärker empfinden (Fujita, Diener, & Sandvik, 1991). Ein Vergleich einzelner Gruppierungen, wie etwa von Frauen und Männern in Führungspositionen, fördert dennoch Unterschiede zutage. Für die USA und Deutschland gibt es Hinweise, dass Frauen im Management und in anderen Führungsposi­tionen signifikant weniger mit ihrem Leben zufrieden sind als Männer in einem vergleichbaren Job (Hewlett, 2002; Trzcinski & Holst, 2012). Die Unvereinbarkeit von privaten Lebensvorstellungen und beruflichen Anforderungen trifft besonders Frauen. Sie sind seltener verheiratet als ihre männlichen Kollegen und haben seltener Kinder, was sie oft bereuen.

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GLÜCKLICHE MENSCHEN VERNETZEN SICH Männer Frauen wenig glücklich etwas glücklich sehr glücklich Geschwister Freunde und Ehepartner

Quelle: http://christakis.med.harvard.edu/pages/research/r-images.html

Auffallende Geschlechterunterschiede bestehen zudem in den Einflussfaktoren, die das subjektive Wohlbefinden von Frauen und Männern bestimmen. So ist das Glück von Männern stärker von ihrem Sozialstatus, vor allem von ihrem beruflichen Status, abhängig als bei Frauen (Brockmann, 2010). Frauen beziehen hingegen mehr Zufriedenheit und positive Emotionen durch gelebte soziale Beziehungen und Partnerschaften (Taylor, 2002). Erklärungen für diese unterschiedlichen Vorlieben reichen weit zurück. Oft wird die evolutionsbiologische Rollenteilung zwischen Männern als Ernährern und Frauen als Müttern und Erzieherinnen angeführt.

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6. ALLES HAT SEINE ZEIT – AUCH DAS GLÜCK?

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n verschiedenen Stellen dieses Papiers ist bereits angeklungen, dass das Glück ein „flüchtiges Gut“ ist. Zeit spielt in der Glücksforschung eine zunehmend wichtige Rolle und zwar in mehrerlei Hinsicht.

Da gibt es zunächst die Zeit als Lebenszeit oder Alter. Glück oder Lebenszufriedenheit sind nicht stabil im Lebensverlauf. Jüngere und ältere Befragte sind zufriedener als Menschen in den mittleren Jahren. Das hat viele Forscher überrascht, denn die Lebensjahre um die 40 gelten nicht nur landläufig als die besten Jahre, sie markieren auch einen Art Goldstandard in der Forschung. Dennoch erweist sich die U-förmige Glückskurve als robust, und zwar über verschiedenste Nationen hinweg (Blanchflower & Oswald, 2008). Grund für die „Midlife“-Krise sind die verschiedenen Anforderungen, denen Menschen in der Mitte ihres Lebens gerecht werden müssen. Diese Anforderungen resultieren aber oft aus gesellschaftlich vorgegebenen Lebensentscheidungen, die sie schon Jahre vorher, im frühen Erwachsenenalter, getroffen haben. Oft erfüllen Ehe, Beruf oder auch Kinder nach Jahrzehnten nicht die ursprünglichen Erwartungen, oft entwickeln sich Menschen in eine unvorhergesehene Richtung (Brockmann, 2010; Schwandt, 2013). Anpassungen und Veränderungen sind aber in dieser Lebensphase, in der Arbeit und Familie den ganzen Mann und die ganze Frau fordern, besonders schwierig und kostspielig. Zudem haben Menschen generell Probleme, zukünftige Gefühle und Empfindungen richtig einzuschätzen (Quoidbach, Gilbert & Wilson, 2013; Wilson & Gilbert, 2005). Fehler und Enttäuschungen sind in der Lebensmitte deshalb vorprogrammiert.

0,02

0,015

0,01

Depressions-Wahrscheinlichkeit

WAHRSCHEINLICHKEIT EINER DEPRESSION IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ALTER

0,005

0

Alter

20

30

40

Quelle: Blanchflower & Oswald, 2008

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50

60

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Lebenszufriedenheit

LEBENSZUFRIEDENHEIT VON FRAUEN UND MÄNNERN IM VERGLEICH 8

Frauen

7

Männer

6

5

Alter

4

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60

Quelle: Brockmann, 2010

Anders nutzen ältere Menschen jenseits der 50 ihre Lebensweisheit, um Erwartungen an sich zu ändern, oft zu senken und das Leben neu zu bewerten. Sie sind auch eher gewillt, sich mit den Launen des Alltags zu arrangieren (Steptoe, Deaton & Stone, 2014, im Druck). Nur in den allerletzten Lebensjahren sinkt die Lebenszufriedenheit bedenklich. Neben der Lebenszeit ist auch die Alltagszeit und deren Aufteilung in Arbeit, Freizeit, Familie und Erholung ein wichtiges Forschungsfeld. Wie schon die Befunde zur Arbeitslosigkeit ahnen lassen, ist keiner dieser Bereiche unabhängig von den anderen zu betrachten. Vielmehr geht es um die zeitliche Balance zwischen den verschiedenen Bereichen. Schlafentzug macht ebenso unglücklich wie unbezahlte Überstunden und ständige Hausarbeit. Selbst Freizeit beglückt die Menschen nicht unbegrenzt, sonst wären ja Arbeitslose ganz und gar zufrieden. Für alle entscheidend ist das Ausmaß an Kontrolle und Zeitautonomie, das sie bei der jeweiligen Verrichtung empfinden. Aber unsere Wahrnehmung von Kontrolle und davon, wie viel oder wenig Zeitautonomie wir tolerieren, variiert individuell.

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7. GIBT ES EIN GLÜCKS-GEN?

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ir alle kennen Menschen, die notorisch schwarzsehen und für die, unabhängig von der tatsächlichen Situation, das Glas immer nur halb leer zu sein scheint. Und wir kennen Glückspilze, die aus jeder Situation das Beste machen. Die Frage, ob Glück genetisch vererbt wird, liegt also auf der Hand. Psychologen haben sie als Erste wissenschaftlich beantwortet. Zunächst zeigten empirische Studien, dass offenbar weder Lotterie-Gewinner noch Unfallopfer lange Zeit von ihren glücklichen oder unglücklichen Erlebnissen beeinflusst sind (Brickman, Coates & Janoff-Buiman, 1978). Spätere Studien haben das Gegenteil nachgewiesen und es etablierte sich die Idee eines individuell festen Glücks-Sollwertes, eines „happiness-setpoints“. Zwar könnten außergewöhnliche Ereignisse wie eine Hochzeit, Scheidung oder eine Beförderung im Job zu Abweichungen von diesem individuellen Set-Point führen, aber das seien nur Fluktuationen von kurzer Dauer. Der persönliche Glücks-Sollwert sei deshalb vor allem genetisch geprägt. Anhand von Zwillingsdaten schätzen Lykken und Tellegen (1996), dass 80 Prozent des menschlichen Glücksempfindens genetisch festgelegt seien. Spätere Untersuchungen können diesen hohen Wert allerdings nicht mehr bestätigen. Die meisten Schätzungen variieren zwischen 30 und 50 Prozent und alle basieren auf indirekten

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statistischen Analysen. Oft sind es Korrelationen zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen, deren Erbgut zu 100 Prozent und im zweiten Fall zu 50 Prozent identisch ist. Eine exakte Unterscheidung von genetischen und Umwelteinflüssen ist trotzdem schwierig, weil Umwelteinflüsse sehr unkontrolliert wirken. Weder lassen sich die Lebensumstände zwischen Geschwistern völlig gleich gestalten, noch kann die Tatsache, dass Zwillinge in getrennten Haushalten aufgewachsen sind, garantieren, dass ihr Leben vollständig anders ausgesehen hat. Das geht ja aus ethischen Gründen schon nicht. Zwillingsstudien haben also methodische Ungenauigkeiten. Ein konkretes Glücks-Gen ist nie identifiziert worden. Aus der Sicht der heutigen genetischen Forschung und der Glücksforschung ist es wahrscheinlicher anzunehmen, dass das Glücksempfinden kein festgelegtes, genetisches Schicksal ist. Gerade jüngere Längsschnittstudien belegen, dass es erhebliche und langandauernde Abweichungen von dem vermeintlich festen Set-Point gibt (Brockmann & Delhey, 2010). So kann sich zum Beispiel Arbeitslosigkeit extrem negativ auf das Glücksempfinden auswirken, selbst dann noch, wenn ehemals Arbeitslose bereits wieder eine neue Stelle gefunden haben. Auch die neuere epigenetische Forschung gibt die rigide Trennung von genetischer Anlage und Umwelteinflüssen auf, da Gene erst durch mikrobiologische Stoffwechselprozesse der Zelle aktiviert werden müssen. Das ist kein Automatismus, sondern von Anfang an durch Umwelteinflüsse geprägt. Trotz dieses eng verzahnten und wandelbaren Austausches zwischen genetischer und Umweltinformation findet die empirische Glücksforschung auch stabile Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitstypen und dem subjektiven Wohlbefinden. Die Persönlichkeitspsychologie hat eine Reihe von Theorien entwickelt.

DAS GLÜCKSEMPFINDEN IST KEIN FESTGELEGTES, GENETISCHES SCHICKSAL.

Dominant in der Glücksforschung ist ein 5-Persönlichkeitseigenschaften-Modell, das zwischen Extroversion, Neurotizismus, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit unterscheidet (Goldberg, 1993; McCrae & Costa Jr, 1997). Hier zeigt sich, dass eine neurotische Persönlichkeit, die eher ein ängstliches, launisches, empfindliches, reizbares und labiles Verhalten aufweist, und eine extrovertierte Persönlichkeit, die gesellig, unbedacht oder leichtfertig, dominant, abenteuerlustig, impulsiv, risiko-freudig, ausdrucksstark und aktiv ist, am stärksten auf Maße des subjektiven Wohlbefindens reagieren – und zwar die erste negativ und die zweite positiv.

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8. KANN MAN GLÜCK LERNEN?

W

enn das Glück von Menschen an verschiedene äußere und innere Bedingungen geknüpft ist, dann stellt sich die berechtigte Frage, ob man dieses Glück nicht auch steuern und erlernen kann. Gerade vor dem Hintergrund steigender Raten psychischer Erkrankungen unter jungen Menschen könnte ein Glückstraining eine kostengünstige Vorsorgemaßnahme sein. Und in der Tat gibt es zahlreiche Ansätze, Erziehung und Bildung positiv umzuformulieren. Dabei steht nicht oder nicht nur die zu starke Fokussierung auf die Vermittlung akademischen Wissens in der Kritik. Auch die Benotung der Leistung des Einzelnen als negative Abweichung vom gewünschten Zielwert wird kritisiert. Wichtiger seien, so die Anhänger einer positiven Bildung, das subjektive Wohlbefinden des Schülers in der Schule, seine nachhaltige emotionale Stabilität, seine Fähigkeit, positive, befriedigende Beziehungen aufzubauen, sowie die Fertigkeit, mit Niederlagen und Hindernissen konstruktiv und positiv umzugehen. Eine solche Schülerpersönlichkeit sei in einem positiven Lernumfeld in der Lage, sich selbst optimal zu organisieren und mit Begeisterung und Befriedigung zu lernen. Das angestrebte Glück im Klassenraum zielt, ganz im Sinne von Seligmans (2002) Definition von Glück, auf die Vermittlung von Werten und Techniken, die ein angenehmes (hedonistisches), engagiertes und sinnvolles Schulleben ermöglichen. Konkret wurde dieses Ziel in verschiedenen Programmen umgesetzt. So vermittelt das 24-wöchige internationale Curriculum „Zippy’s Friends“ Bewältigungsstrategien, durch die soziale Beziehungen und das psychische Wohlbefinden aller Schüler gestärkt werden sollen. Begleitende empirische Evaluationen weisen zumindest kleine positive Effekte für jeden Programmpunkt nach (Durlak & Wells, 1997). Als entscheidend für das subjektive Wohlbefinden und den Erfolg des Programms entpuppt sich die Qualität des Lehrers. Seine Schlüsselstellung ist auch in anderen Programmen immer wieder bestätigt worden. Resilienz oder psychische Widerstandskraft ist eine wichtige Voraussetzung, um ein glückliches (Schüler-)Leben zu führen. Ein Forscherteam um Martin Seligman hat zwei Programme entwickelt,

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evaluiert und in Schulen eingeführt, die Kinder und Jugendliche von der Grundschule bis zur Highschool unterstützen: das „Penn Resiliency Program“ und das „High School Positive Psychology Program“. Ersteres unterweist Kinder bis zum Alter von 13 bis 14 Jahren in emotionaler Kompetenz, Selbstkontrolle, Problemlösungen und Entscheidungsfindung, sozialer Sensibilisierung, sozialer Kompetenz, Selbstvertrauen und realistischem Optimismus. Empirische Begleitstudien zeigen, dass das Programm signifikant und nachhaltig die Denkstile der Kinder verbessert. Sie sind optimistischer und haben ein größeres Kontrollempfinden. Noch zwei bis drei Jahre nach Ablauf des Programms haben die Kinder weniger Depressionen und Ängste als Kinder in Kontrollgruppen. Für das HighschoolProgramm liegen bisher weniger empirische Befunde vor. Es scheint, dass es keinen Einfluss auf die Leistungen der Schüler oder auf depressive Symptome und Angstsymptome hat. Aber es verbessert die sozialen Fähigkeiten der Schüler und erhöht ihr Engagement in der Schule (Gillham et al., 2013). Auch andere Ansätze wie der SEL-Unterricht („social and emotional learning“), „Celebrating Strenght Gym“ (Procter & Fox Eades, 2009) oder das Schulfach Glück (Fritz-Schubert, 2008) zielen in die gleiche Richtung. Sie alle wollen die Schüler stärken und nicht nach Leistung selektieren. Glück und Leistung seien kein Widerspruch, so das Argument. Vielmehr zeigen Studien, dass glückliche Menschen generell leistungsfähiger sind. Andererseits ist auch belegt, dass die zufriedensten Schüler nicht auch die besten Schüler sind. Ihnen fehlt oft der Antrieb für (durchaus auch schmerzhafte) Spitzenleistungen. Sie sind ja bereits zufrieden. Letztlich wird auch ein glücklicher Klassenraum in einer glücklichen Schule nicht alle negativen Emotionen und Erfahrungen auslöschen können. Das wäre auch gar nicht produktiv. Es geht also nicht um eine Tyrannei des Glücks, sondern um ein positives (Selbst-)Management des Lernens in der Schule und darüber hinaus.

RESILIENZ ODER PSYCHISCHE WIDERSTANDSKRAFT IST EINE WICHTIGE VORAUSSETZUNG, UM EIN GLÜCKLICHES LEBEN ZU FÜHREN. Martin Seligman

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9. KÖNNEN WIR UNSER GLÜCK SELBST WÄHLEN?

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ie Befunde der Glücksforschung machen nicht an den Schultüren halt. Sie lassen sich auch auf andere Bereiche des Lebens übertragen. Die vielen Selbsthilfe-Ratgeber in den Buchhandlungen sprechen Bände. Können wir unser Glück steigern? Haben wir die Wahl?

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Denn nicht-wissenschaftliche Ratgeber müssen keinem Test standhalten. Aber selbst wissenschaftliche Anwendungen in der Psychotherapie und im Coaching sind nicht immer auf ihre empirische Wirksamkeit überprüft worden. Erste Validierungen etwa der positiven Psychotherapie zeigen zwar ermutigende Ergebnisse (Seligman, Rashid & Parks, 2006), trotzdem ist die Forderung nach einer umfassenden, evidenzbasierten Absicherung vor der Anwendung mehr als berechtigt. Psychologen haben auch Vorschläge unterbreitet, das Wohlbefinden in der gesamten Bevölkerung durch eine systematische Kultivierung, Verstärkung und Verlängerung von positiven Erlebnissen zu steigern. So fordern sie Menschen auf, sich vor allem an schöne Momente und dankbare Gefühle zu erinnern, sich auf positive und warme Gefühle zu konzentrieren und zu meditieren, ihre persönlichen Stärken zu nutzen, positiv auf gute Nachrichten zu reagieren und freundliche Gesten zu machen, über die eigenen Lebensziele zu schreiben und sich bewusst an positive vergangene Ereignisse zu erinnern.

KONSUM MACHT JENSEITS DER BEFRIEDIGUNG VON GRUNDLEGENDEN BEDÜRFNISSEN KAUM GLÜCKLICH, ZUMINDEST NICHT LANGFRISTIG.

Für jeden Einzelnen dieser praktischen Ratschläge ist belegt, dass er sich positiv auf das subjektive Wohlbefinden auswirkt. Ob und inwieweit sich die Ratschläge aber in der Summe gegeneinander aufheben oder aufaddieren, ist nicht bekannt. So lässt sich auch über die Größe des Einflusses dieser Interventionen auf die gesamte Gesellschaft nur spekulieren. Klar ist hingegen, dass alle diese Interventionen stets das Individuum für sein Glück verantwortlich machen. Das ist aber nicht immer richtig. Im Gegenteil, unser Glück hängt oft von Bedingungen ab, für die wir nicht verantwortlich sind und die wir auch nicht oder nur gemeinschaftlich ändern können. Mehr dazu in der Antwort auf die letzte Frage. Hier sollen zunächst noch zwei weitere Interventionen angesprochen werden, die in unserer heutigen Gesellschaften und Wahrscheinlich auch in Zukunkt das Glück garantieren sollen: der Massenkonsum und Neuro-Enhancement. Die Konsumwelt lockt mit vielen Glücksversprechen. Die Forschung hat diese weitestgehend ignoriert (Brockmann & Song, 2013). Wir wissen wenig über das Glück der Konsumenten. Aber aus der rasch abnehmenden Zufriedenheit, die Menschen mit höherem Einkommen empfinden, können wir ableiten, dass Konsum jenseits der Befriedigung von grundlegenden Bedürfnissen kaum glücklich macht, zumindest nicht langfristig. Das liegt vor allem daran, dass der Konsum von teuren Gütern Menschen in einen Statuswettbewerb verwickelt – wer hat das tollste Auto, wer das schickste Kleid, wer das nobelste Haus –, der immer nur einen Gewinner und viele Verlierer kennt. Das macht in der Summe (alle Beteiligten) nicht glücklich. Trotzdem ist es nicht einfach, sich aus diesem Hamsterrad zu befreien. Bedürfnisse nach Statusgütern lassen sich endlos erschaffen, weil sie ja durch das Verhalten der

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anderen erst definiert werden. Außerdem möchte niemand ein Außenseiter sein. Ferner schätzen Menschen die zukünftige Befriedigung, die sie aus dem Besitz von Gütern erfahren werden, falsch ein. Deshalb optimieren Menschen als Konsumenten nicht unbedingt ihr Glück. Dennoch lassen sich aus der Glücksforschung ein paar Tipps ableiten, wie man sein Geld besser ausgibt. Glückliche Konsumenten kaufen eher Erlebnisse als Dinge, geben das Geld für andere und nicht nur für sich aus, bevorzugen viele kleine Dinge und nicht ein paar große, investieren weniger Geld in Versicherungen, zahlen lieber gleich und konsumieren später, sind generell umsichtiger und hüten sich vor Produktvergleichen, denn die binden nur Zeit und erzeugen Bedauern (Dunn, Gilbert & Wilson, 2011). Diese Verhaltenstipps wirken indirekt auf das Glücksempfinden, der Konsum von Neuro-Enhancement-Substanzen könnte direkt wirken. Als Neuro-Enhancement bezeichnet die Forschung Verbesserungen der kognitiven, emotionalen und motivationalen Funktionen von gesunden Individuen durch die Einnahme von Substanzen und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln (Schöne-Seifert & Talbot, 2010). Landläufig spricht man auch von „Gehirndoping“. Viele dieser Chemikalien (zum Beispiel Ritalin) wurden zunächst zur Behandlung psychisch und Demenzkranker entwickelt. Seit wenigen Jahren erforschen nun Neuropharmakologen und Mediziner, ob diese Substanzen auch neuronale Prozesse im gesunden Gehirn optimieren können. Die empirisch nachgewiesenen Effekte sind oft geringer als erwartet. Viele Nebenwirkungen sind noch nicht erforscht (Repantis, Laisney & Heuser, 2010; Repantis, Schlattmann, Laisney & Heuser, 2010). Gleichzeitig wächst offenbar die Nachfrage unter Studierenden und anderen Gruppen (Ragan, Bard & Singh, 2013; Sahakian & Morein-Zamir, 2007). Der Markt für Glückspillen ist riesig, deshalb wird die Forschung ihre Arbeit auch nicht einstellen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Bevölkerung in die Debatte um den Sinn und Unsinn von Neuro-Enhancement und anderen Glücksinterventionen einschaltet.

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10. WIE SIEHT EINE GLÜCKLICHERE GESELLSCHAFT AUS?

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um Schluss wagen wir einen Ausblick auf eine glücklichere Gesellschaft. Die empirische Forschung hält keine Utopie bereit, aber sie liefert viele Einzelbefunde, die zumindest in Umrissen erkennen lassen, wie Menschen auf der ganzen Welt zusammenleben wollen. Wir beschränken uns hier auf drei Aspekte und arbeiten im Coca-Cola Happiness Institut daran, das Bild weiter zu vervollständigen. Populär sind zunächst die Rankings glücklicher Nationen. Ganz oben auf diesen Listen finden sich immer skandinavische Länder. Im World Happiness Report 2013 geht die Goldmedaille an Dänemark, gefolgt von Norwegen und der Schweiz. Alle skandinavischen Länder sind unter den ersten Zehn. Sie sind reich und verfügen gleichzeitig über einen großzügigen Wohlfahrtsstaat, der von oben nach unten und zwischen den Generationen umverteilt. Die Lebenserwartung ist lang, soziale Ungleichheit gering. Deutschland nimmt Platz 26 ein. Am Ende der Rangordnung finden sich Länder mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen wie Afghanistan (Rang 143), Syrien (Rang 148) und arme, politisch korrupte Vielvölkerstaaten wie Benin (Rang 155) und Togo (Rang 156) (Helliwell, Layard & Sachs, 2013). Eine glückliche Gesellschaft braucht also einen funktionierenden Staat, der für seine Bürger und nicht für sich selbst arbeitet, der Lebensfreiheiten garantiert und der jeden Einzelnen materiell und sozial absichert. Höhere Steuern tun dem Glück keinen Abbruch, wie man an den skandinavischen Ländern sehen kann. Ein Grund für diesen vielleicht überraschenden Befund ist die Tatsache, dass Menschen gerne teilen. Es macht uns glücklich, Geschenke zu geben, für sinnvolle Dinge zu spenden und neue Ideen zu stiften. Der Mensch ist ein hypersoziales Wesen. Auf der ganzen Erde gibt es nur wenige staatenbildende Insekten, die derart komplexe soziale Strukturen wie der Mensch aufbauen und unterhalten. Der Austausch von Freundlichkeiten und Geschenken ist der Kitt für diese sozialen Netzwerke. Eine glückliche Gesellschaft ist darum auch eine Gesellschaft, in der wir großzügig sein können. Das setzt voraus, dass Institutionen funktionieren und wir die Gesellschaft auch als eine positive Gemeinschaft erleben. Deutschland hatte sein Sommermärchen während der Fußballweltmeisterschaft 2006. Empirische Befunde belegen, dass gemeinsame Erlebnisse wie Sportereignisse einen positiven Einfluss auf das Glücksempfinden von Menschen haben. Besser noch, man treibt selber Sport (Vazquez, 2013). Der gemeinsame Flow, losgelöst von den Widrigkeiten des Alltags, die Verbrüderung im Fall von Sieg oder Niederlage, unabhängig von der sozialen Stellung und Herkunft, schafft Nähe und positives Vertrauen in eine große Gemeinschaft und eine gute Zukunft. Die Gesellschaft von morgen muss keine kickende Gemeinschaft sein. Das würde vielleicht auch zu viele Frauen frustrieren, aber es ist eine Gesellschaft, die sich und die etwas bewegt. Dazu möchte auch das Coca-Cola Happiness Institut beitragen.

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AUSBLICK

MIT DEM COCA-COLA HAPPINESS INSTITUT POSITIV IN DIE ZUKUNFT BLICKEN Das vorliegende Whitepaper fasst übersichtlich die wichtigsten Forschungsergebnisse zum Thema Glück und Lebensfreude zusammen. Es wird deutlich, wie viele Facetten die Freude über unser Dasein haben kann und von wie vielen Faktoren sie bestimmt wird. Für uns vom Coca-Cola Happiness Institut ist dies die Bestätigung, dass wir unseren Weg weitergehen und zugleich neue Wege ausprobieren wollen, um das Wissen über Lebensfreude mit den Menschen zu teilen. Wir haben in den vergangenen Jahren eng mit renommierten Happiness-Forschern zusammengearbeitet und wollen dies auch künftig tun. Wir stehen im Austausch mit Experten und Laien – Menschen, die bewusst über ihr Lebensglück nachdenken – und werden diesen Dialog fortführen. Dabei nutzen wir alle Kanäle: den wissenschaftlichen Diskurs ebenso wie das Gespräch auf der Straße, den Kontakt zu den klassischen Medien und das aktive Miteinander auf den einschlägigen Social-Media-Plattformen. Wir führen landesweite Verbraucherstudien durch und nehmen an wissenschaftlichen Erhebungen teil. Und: Ihre Meinung interessiert uns! Über eine Mail von Ihnen freuen wir uns unter: [email protected] Dass Sie unserem Whitepaper bis hierher gefolgt sind, zeigt, dass Sie Interesse daran haben, Lebensfreude auch in Ihr Leben zu lassen. Wir freuen uns, Ihnen weiterhin auf diesem Weg wertvolle Inspirationen geben zu können.

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Coca-Cola ist eine eingetragene Schutzmarke der The Coca-Cola Company.

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