Ein Hundebaby zieht ein AWS

Aber auch sie schaute immer wieder die Straße hinunter, ob er nicht doch schon käme. Charlotte, die mittlere der drei Geschwister sagte gar nichts. Vor lauter Aufregung zappelte sie von einem Bein aufs andere. „Ob er Arras mitbringt?“ überlegte Robin laut. Arras war der Schäfer- hund von Onkel Alex. Und heute ging es ja ...
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Ein Hundebaby zieht ein Von Annett Ledong Mit Illustration von Ramona Kraetke

PDF/Ebook-Ausgabe Erschienen bei Peter Becker Verlag, Chemnitz Juni 2016 ISBN 978-3946432-22-7

Kapitel 1

6 Kapitel 1 „Hach, wo bleibt er denn?“, fragte Robin ganz aufgeregt. Er stand schon eine ganze Weile mit seinen Schwestern vor dem Haus. Sie warteten auf ihren Onkel. Sarah, die älteste, tat ganz abgeklärt. „Er kommt schon noch. Mutti hat gesagt, Onkel Alex kommt um 3 Uhr, das dauert noch mindestens zwanzig Minuten, wir können wieder rein gehen.“ Aber auch sie schaute immer wieder die Straße hinunter, ob er nicht doch schon käme. Charlotte, die mittlere der drei Geschwister sagte gar nichts. Vor lauter Aufregung zappelte sie von einem Bein aufs andere. „Ob er Arras mitbringt?“ überlegte Robin laut. Arras war der Schäferhund von Onkel Alex. Und heute ging es ja um Hunde. In zwei Wochen durften sie endlich ihre Asta, einen braunen Labrador, abholen. Aber ihre Eltern hatten vor dem Einzug des Hundebabys Onkel Alex gebeten, sich der drei Kinder mal anzunehmen. Er hatte nämlich eine Hundeschule und wusste, wie man mit Hunden umgeht. „Da, da kommt er.“, Charlotte hatte das Auto als erste entdeckt und winkte wie verrückt. „Schade, er hat Arras nicht mit.“ meinte Robin, als Onkel Alex aus dem Auto stieg und sie begrüßte. „Robin, das nächste Mal bringe ich Arras mit. Sei nicht traurig. Wir ha-

7 ben heute so viel zu besprechen.“, sagte Onkel Alex und strich Robin über das widerspenstige Haar und zerzauste es noch mehr, falls das überhaupt möglich war. „Wollen wir ins Haus gehen, oder uns in den Garten setzen?“, fragte Onkel Alex. „Also ich bin für den Garten. Wir holen uns noch eine kalte Limonade und dann geht’s los.“ Die Kinder liefen schnell in den Garten und setzen sich auf die Hollywoodschaukel. Onkel Alex kam mit einem Krug voll Limonade und Bechern, die er aus der Küche geholt hatte, hinterher. Nachdem alle versorgt waren, fragte Onkel Alex: „Und was macht euer Hundebaby?“ „Es ist schon richtig groß geworden.“, sagte Charlotte. „Gestern haben wir Asta wieder besucht und mit ihr gespielt. Das machen wir jede Woche mindestens einmal.“, erzählte Robin ganz stolz. „Und bald darf sie bei uns wohnen. Ich freu mich schon so darauf.“ „Und du Sarah, du sagst ja gar nichts. Freust du dich nicht auf den Hund?“ „Doch, ich kann es kaum noch erwarten, sie ist so knuffig, warum kann sie nicht heute schon bei uns einziehen?“, fragte Sarah. „Sie muss noch einiges von ihrer Mama lernen. Das ist bei Hunden genauso wie bei den Menschen. Ihr könnt doch auch noch nicht alleine wohnen.“

8 „Aber sie hat doch dann uns.“, beharrte Sarah. „Ja schon. Es stimmt, das Asta dann euch hat. Aber dass, was sie lernen muss, kann sie nur von ihrer Hundemama lernen. Von euch lernt sie dann viele andere Sachen.“, antwortete Alex. „Was soll denn das sein, was sie von ihrer Hundemama noch lernen muss? Sie kann allein laufen und rennen. Sie frisst allein, sie freut sich wenn wir kommen und will mit.“ Sarah schaute Alex ganz trotzig an. „Na zum Beispiel, wie man sich mit anderen Hunden unterhält. Was man macht, wenn ein anderer Hund knurrt oder sie anbellt oder auch angreift. Das lernt sie von ihrer Mama oder wenn er da ist, auch von ihrem Papa. Das ist nun mal so. Wenn ein Hund das nicht gelernt hat, wird er nie richtig mit anderen Hunden spielen können. Er weiß nicht, wie er sich richtig verhalten soll.“ „Ich, …ich,… ich weiß, was man macht, wenn ein Hund einen anknurrt.“, stammelte Robin ganz aufgeregt. „Im Kindergarten war neulich Frau Rieder mit einem Hund, der sieht Astas Mama ähnlich. Ein Lab-, Labraur, nein Labrador und die hat uns gezeigt, was man machen soll, wenn ein Hund auf einen zu rennt und einen anknurrt.“ „Toll, da bist du ja schon fast ein Experte.“, lobte Alex seinen Neffen. „Aber das kommt später, da kannst du uns zeigen, was du da gelernt hast.

9 Erst einmal könnt ihr mir erzählen, was ihr über Hunde wisst.“ „Sarah fängst du an?“ „Ja, haben wir doch alles schon in der Schule gelernt. Also: Der Hund stammt vom Wolf ab. Er ist ein Raubtier. Irgendwann hat der Mensch angefangen, den Wolf zu zähmen und ihn bei der Jagd eingesetzt. Das nennt sich Domestikation. Naja und dann hat der Mensch ganz viele verschiedene Hunderassen gezüchtet. Ganz schnelle, wie den Windhund, ganz große und ganz kleine und ganz komische wie den Mops.“ „Lass das ja keinen Mopsbesitzer hören, der erzählt dir was anderes, wenn du seinen Liebling als einen komischen Hund bezeichnest.“ , lachte Onkel Alex. Charlotte sagte leise: „Es gibt bei der Polizei auch Hunde, die suchen Menschen und finden Drogen. Und der Schäfer bei uns hat auch Hunde, die passen auf, dass die Schafe nicht weglaufen.“ „Ja und es gibt Hunde mit so blauen Augen, die können einen Schlitten ziehen. Ach ja, Jagdhunde gibt es auch noch.“, ergänzte Robin die Aussagen seiner Schwestern „Na das ist ja schon eine ganze Menge, was ihr über Hunde wisst. So, und am besten vergesst ihr alles, was Hunde in den Trickfilmen, in den Kinderbüchern und auch in Filmen können. Das sind wirklich meist nur Märchen. Überlegen wir mal gemeinsam, was möchte ein Hund denn nicht?“