downloads/fotocommunity Magazin 2014 3


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Bochum

MAGAZIN

Gesichter aus dem Ruhrpott

Porträts

Surreale Inszenierungen

Colorado

Faszinierende Canyons

Frauen

Selbstsicher vor der Kamera

Von Bochum bis Colorado Geschichten mit der Kamera Fotograf: Henning B.

Fotografin: Lotta van Droom, Bildtitel: rose red

3| 2014 ◗ Portfolios: Landschaftsfotografie, Akt und Porträts, surreale Inszenierungen, Bilder aus dem Ruhrpott ◗ Fotopraxis: Porträts, Bildgestaltung, Software ◗ Service: Aus der fc, Bücher

fotocommunity

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EIN BILD UND SEINE GESCHICHTE

Fotograf: Gerold Seufert-Chang, Bildtitel: Gestellt

Auf Augenhöhe Juni 2013. Frankfurt am Main. Endspiel Deutsche RugbyMeisterschaft Heidelberger RK/SC Neuenheim. In dieser Szene behauptete sich der Ball tragende Spieler vom HRK, der Mannschaft, die am Ende den Titel holte. Rugby fasziniert mich seit meiner Jugend, in der ich selbst in der Jugendund Juniorenmannschaft spielte. Athletik, Leidenschaft, Emotionen, Kampf und Teamgeist zeichnen diesen Sport aus. Genau das möchte ich in Rugby-Bildern – wie diesem – darstellen. Allerdings ist das Leistungsgefälle bei den deutschen Bundesliga-Teilnehmern enorm. So freue ich mich immer auf das Endspiel der Deutschen Meisterschaft, bei dem zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinandertreffen. Dieses verspricht jede Menge Action-Bilder. Voraussetzung für das Gelingen der Aufnahmen ist ein lichtstarkes Teleobjektiv und sehr kurze Belichtungszeiten, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden. (Canon EOS 5D Mark II, Brennweite 350 mm, ISO 1600, Blende 8, 1/1000 s) www.fotocommunity.de/fotograf/wumbatz/1775158

Redaktion Henriette Struss

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DIE BEIDEN TITELBILDER

Fotografin: Shiva Sandfort, Bildtitel: TomCatwalk -florida check my brain

TomCatwalk -- florida check my brain Key West, Florida. Dieser Ort bietet dem Fotografen unglaubliches Licht, die Nähe zur Karibik ist spürbar, die Farben des Wassers wirken wie ein surreales Aquarell. Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Aufnahme, die ich an einer Pier im Süden von Key West, nur ein paar Schritte vom Southernmost Point entfernt, um die Mittagszeit gemacht habe. Hier wird flaniert und der Florida Way of Life zelebriert. Sehen, gesehen werden, Sonne aufsaugen. Hinter meinem Rücken und somit auf dem Bild völlig unsichtbar, tobte das pralle Leben. Touri-Bimmelbahn mit Megafon-Ansagen, Fastfood, Cola, Bier to go aus Plastikbechern. Bekanntermaßen bietet die Zeit zwischen 10 und 14 Uhr dem Fotografen nun aller-

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dings nicht die dankbarsten Lichtverhältnisse. Aber gerade diese harten Schatten und das gleißende Licht haben mich gereizt, das Foto in dieser Art zu gestalten. Inklusive des Easy Way Going in den allgegenwärtigen Flipflops, den vierfach aufgestellten Tafeln, die darauf hinweisen, dass Baywatch hier nicht anwesend ist, bloß keine teuren Versicherungsfälle à la USA, und natürlich dem selbstbewussten Protagonisten mit Plastiktüte. Florida, here we go! Meine Arbeitsmaterialien waren eine Canon EOS 400D, ein Sigma 4–5,6/10–20 mm DC HSM und Photoshop. www.fotocommunity.de/pc/pc/extra/homepagephotos/ display/21535492

Die Titelbilder von Heft 3/2014 Auch diese Ausgabe geht mit zwei Titelbildern an den Kiosk. Auf dieser Doppelseite lesen Sie die Geschichten zu den beiden Bildern.

Clack ...

Fotograf: Henning B., Bildtitel: Clack ...

Mein Bild entstand Mitte Dezember 2013. Die Wolken hingen fast bis zum Boden, und es nieselte immer wieder leicht. Fein legten sich die kleinen Tröpfchen auf die Wolle ihrer Mütze. Ich war schon ein paar Tage zuvor an den Seen der Dietesheimer Steinbrüche, um mir ein paar gute Aufnahmestandorte zu suchen. Das Licht erinnerte mich an Leonardo da Vinci’s „Traktat von der Malerei“ oder an Helmut Newton, wenn er von dem „Schwarzen Licht“ an den Berliner Seen schwärmte. Der Mensch bekommt einfach eine besondere Erscheinung, die Haut eine besondere Ausstrahlung. Ich liebe die Fotografie, wenn sich der Himmel wie eine große Softbox über mein Motiv spannt. Marina und ich fotografierten das erste Mal zusammen. Es waren Bilder in verschiedenen Kleidern geplant. Ich nahm meine Canon EOS 5D und das 2,7/70–200 mm IS USM bei ISO 800, 1/90 s und Blende 4,5 bei 150 Millimetern, und wir fingen einfach an. Marina trug noch ihre Kleidung, mit der sie aus dem Zug gestiegen war. Auch während unseres Shootings kamen wir immer wieder auf Mantel und Mütze zurück. Es passte einfach an diesem Tag. www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/1076/display/33436728

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Stille

Foto: Jessica Prüßmann

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Für die Porträt- und Aktfotografin Jessica Prüßmann sind Ausdruck und Emotion ihrer Bilder entscheidend.

Foto: Jens Edinger

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Facettenreich

Der fc-Fotograf Jens Edinger zeigt Bilder von Räumen in einem leer stehenden Wohnblock aus DDR-Zeiten.

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Urtypen Foto: Thomas Solecki

Für die Serie Bochumer Urtypen fotografierte Tomas Solecki Ladenbesitzer, die schon seit Jahrzehnten hinter ihrer Ladentheke stehen.

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Naturwunder Günther Tomek fotografierte seine Bilder auf langen Wanderungen in der felsigen Wüstenlandschaft des Colorado-Plateaus.

Foto: Günther Tomek

Mit allen Testdaten und Diagrammen: Nikons neues Top-Modell mit 16 Megapixel Auflösung und Vollformatsensor.

Fotos: Hersteller

Nikon D4s

Inhalt Ein Bild und sein Fotograf................ 03 Die Titelbilder und ihre fc-Fotografen...................................... 04

Portfolios Landschaftsfotografie „Naturwunder“ von Günther Tomek..................................... 08 Akt- und Porträtfotografie „Facettenreich“ von Jessica Prüßmann.................................18 Inszenierungen „Surreal“ von Igor Voloshin......................................... 28 Industriefotografie „Mensch und Maschine“ von Petra Kogelheide.................................. 46

Surreal Mit seinen surrealen Bildwerken bewegen möchte fc-Fotograf Igor Voloshin den Betrachter.

Foto: Igor Voloshin

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Gebäude „Stille“ von Jens Edinger........................................ 80

Service fotocommunity Service..................... 60 Ausstellungstipps.............................. 64 Buchtipps........................................... 66

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Fotopraxis Porträts Bochumer Urtypen von Thomas Solecki.................................... 56

Mensch und Maschine

Bildbearbeitung Tonwertkorrektur mit Photoshop........... 72 Foto: Petra Kogelheide

Petra Kogelheide bildet Industrie und Arbeiter im Ruhrpott ab. Ihr dokumentarisch persönlicher Blick verleiht ihren Aufnahmen Ausdruckskraft.

Bildgestaltung So optimieren Sie Ihre Bilder................ 76

Wettbewerb Creativ-Wettbewerb „Bewegung“ Das Portfolio der Redaktion................. 90

Foto: Ralph P. Obersteiner

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Wettbewerb Zum Thema „Bewegung“ zeigen wir Bilder der Wettbewerbsteilnehmer im Portfolio der Redaktion sowie die Siegerbilder.

Die Sieger............................................102

Produkte Produktanwendung: Die Olympus OM-D E-M1 ...................110 Test: Nikon D4s..................................116 Produktneuvorstellungen................122 Vorschau............................................130

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PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK

Spider Rock Utah, Escalante NM, unweit des Highway 12. Der Stein sieht aus wie ist ein versteinerter Baumstamm (24 mm Brennweite, ISO 100, 1 /160 s, Bl. 8).

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Natur

Wunder fc-Landschaftsfotograf Günther Tomek fotografiert Steinbögen, -Pyramiden oder Canyons auf den Colorado-Plateaus. Wir haben ihn zu Inspiration, Ausrüstung, Aufnahmetechnik und Nachbearbeitung befragt.

Alle Fotos: Günther Tomek

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PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK

Shadow Box Bridge Wird auch Hurst Bridge genannt und ist in der San Rafael Swell in Utah zu finden. Der Weg über die Berge dauert etwa 2,5 Stunden und ist grandios. Kurz vor der Bridge ändert sich die Landschaft in tief rote Felsen mit vielen Fotomotiven für den Morgen und den Abend (16 mm Brennweite, ISO 100, 1/160 s, Bl. 7,1).

Delicate Arch Tausendfach abgelichtet, von den Felsen auf der anderen Seite aufgenommen. Der Delicate Arch befindet sich im Arches NP in Utah. Er ist das Wahrzeichen des Bundesstaates und schmückt auch die Auto­kenn­zei­ chen des Landes (24 mm Brennweite, ISO 100, 1 /200 s, Bl. 9).

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Zebra Slot Canyon Den Zebra Slot Canyon erreicht man über die Hole in the Rock Road im Escalante NM in Utah. Das Stativ im Zebra Slot Canyon aufzustellen, ist ein Kunststück. Am Ende stand es zwischen Boden und Wand geklemmt, die Kamera wurde weiter mit dem Band um den Hals gesichert (22 mm Brennweite, ISO 100, 5 s, Bl. 22).

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PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK

Monsunzeit Arizona, Vermillion Cliffs, White Pockets. Die Monsunzeit auf dem ColoradoPlateau beginnt gegen Ende Juli. Dann sieht man jeden Nachmittag irgendwo einen Gewittersturm (65 mm Brennweite, ISO 100, 0,4 s, Bl. 14).

PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK

Ideenfindung Durch Zufälle genauso wie geplant kommt fc-Landschaftsfotograf Günther Tomek zu seinen Motiven. Auf seinen langen Wüstenwanderungen entdeckt er phantastische Sandsteinkonstellationen. Dann reift der Plan, dort zu einer bestimmten Tageszeit, mit passender Ausrüstung und zu bestimmten Licht- und Wetterverhältnissen wieder zu kommen. Das kann auch ein Jahr später sein.

Ausrüstung Vergangenes Jahr war Günther Tomek wieder mehrere hundert Kilometer in der felsigen Wüstenlandschaft des Coloradeau-Plateaus zu Fuß unterwegs. Dabei sind vier Liter Wasser im Rucksack pro Person und Tag ein Muss. Für die Fotoausrüstung gilt: Sie muss leicht und gut tragbar sein. Zwei Objektive und seine Kamera trägt Günther Tomek in einer Kata-Torsotasche mit sich. So kann er seine Ausrüstung auch an Stellen mit kleinen

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Klettereinlagen leicht handhaben. Eine kleine NikonKompaktkamera befestigte er für schwierige Stellen am Gürtel, wenn Rucksack und Torsotasche nicht mehr mitgenommen werden können. Er fügt an: „Die Kompakte ist allerdings bisher auf jeder Reise durch Beanspruchung und Hitze kaputtgegangen.“ Die Canon EOS hingegen ist robuster, auch wenn sie in der Sonne manchmal merklich nach den Materialien riecht. Die beiden Objektive in der Torsotasche sind aus Gewichtsgründen Zoomobjektive. Nur so kann Günther Tomek den Brennweitenbereich von 16 bis 105 mm abdecken. Brennweiten über 105 mm benötigt er in der Regel nicht. Zudem nutze er noch eine kleine Wasserwaage zum Aufsetzen auf die Kamera. Er erläutert: In der Landschaft fällt es oft schwer, die Kamera auszurichten, mit dem Kugelkopf am Stativ geht es dann aber relativ schnell. “ Neu hinzugekommen ist vor Kurzem ein Regenschirm, den er mit einer Reepschnur am Stativ befestigt und der die Kamera trocken halten soll.

Farbkontraste sowie Linienverläufe. Dabei benötigt er zum Komponieren seiner Bilder hauptsächlich eines – Geduld. Denn die Lichtverhältnisse – Helligkeits- und Farbwerte – wechseln morgens und abends fortlaufend. Dazu kommen dramatische Veränderungen durch Wettereinflüsse mit Wolken und Abschattungen. Die Landschaft um den Arch in den Vermillion Cliffs (www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/305505/display/ 31708751) entdeckte Günther Tomek zum Beispiel im Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen vor Sonnenaufgang wanderte er wieder dorthin. Zufällig sah er diese Felsen im Sand. Der Arch ließ sich erst von der Rückseite erkennen. Am Abend vorher war ein Gewittersturm über die Landschaft gefegt. Regen und Wolken standen noch am Himmel. Im Sand ließen sich Regenspuren erkennen. Um selbst keine Fußspuren im Bild zu hinterlassen, hielt Günther Tomek so zunächst Abstand zum Motiv. Als die Sonne dann hervortrat, schoss er vom Stativ circa zehn Bilder aus verschiedenen Positionen und wählte das Beste zur Nachbearbeitung aus.

Nachbearbeitung

The Wave Der vierte Besuch der Wave in den Vermillion Cliffs in Arizona. Auf dem Rückweg von der Second Wave. An dem Tag war es bewölkt und damit nicht heiß (80 mm Brennweite, ISO 100, 1/200 s, Bl. 5,6).

Günther  Tomek importiert seine Bilddateien mit Lightroom auf den PC. Er bewertet jedes Bild mit Sternen und versieht es mit Stichwörtern, um es zu verwalten und unter  Tausenden Dateien schnell zu finden. Zunächst wird jedes Bild, wenn nötig, beschnitten und ausgerichtet. Die weitere Optimierung der Aufnahme nimmt er über Einstellungen wie Klarheit, Dynamik, Sättigung, Rauschreduzierung und Profilkorrekturen vor. Danach wählt er eine Fotografie zur Detailbearbeitung mit Photoshop aus. Dafür nutzt er auch NIK- und Topaz-Filter-Plugins, insbesondere Topaz DeNoise, NIK Sharpener und NIK HDR Efex. An der Kamera selbst verzichtet er auf jegliche Filterfunktionen. Er erläutert: „Am Ende sollte das Ergebnis dem Bild aus meinem Gedächtnis entsprechen. Dann erst speichere ich das Bild als JPG für die fc ab.

Second Wave Die Second Wave befindet sich ein paar hundert Meter neben der Wave. Ziel war diesmal nicht die Wave, sondern der Top Rock hinter der Wave. Auf dem Rückweg schaute Günther Tomek aber noch einmal bei der Second Wave vorbei (22 mm Brenn­weite, ISO 100, 1/160 s, Bl. 7,1).

Von oben Dieser Weg führt ein paar Meter weiter von oben in die Wave. Man sieht, dass das Gebiet um die Wave weitere unglaubliche Farben und Felsformationen gebildet hat (60 mm Brennweite, ISO 100, 1/160 s, Bl. 11).

Aufnahmetechnik Die meisten Aufnahmen schießt Günther Tomek mit einem Weitwinkelzoom 16 bis 35 mm Brennweite. Die Möglichkeit, mit seiner Kamera Dreier-Belichtungsreihen zu erstellen, nutzt Günther Tomek, kann er die Lichtverhältnisse vor Ort nur schwer erfassen. Bei Stativaufnahmen schaltet er darüber hinaus jegliche Automatik wie Autofokus und Bildstabilisator ab und stellt Belichtungszeit und Blende manuell ein. Zum Sonnenauf- und -untergang schießt er bevorzugt vom Stativ mit Blende 14 Bilder mit seiner Vollformatsensor-Kamera. Er führt aus: „Blende 14 wegen der Tiefenschärfe und der noch geringen Beugung der Lichtteilchen.“

Bildgestaltung Zum Gestalten seiner Bilder achtet er auf ein paar Regeln, wie den Goldenen Schnitt, Vorder- und Hintergrund, Schärfe und Unschärfe, Lichter und Schatten, Farben und

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PORTFOLIO | GÜNTHER TOMEK

„… erst beim dritten oder vierten Besuch …“

Günther Tomek Günther Tomek fing als Jugendlicher an mit einer Voigtländer-UltramaticSpiegelreflexkamera zu fotografieren. Zudem entwickelte er damals seine Filme im eigenen SW-Labor. 2006 stieg er mit einer Canon EOS 30D auf die digitale Fotografie um. www.fotocommunity. de/fotograf/guenthertomek/979710

Ausrüstung Kameras: Canon EOS 5D Mark III, Nikon Coolpix S9100 Objektive: Canon EF 4/24–105 mm L IS USM, EF 2,8/16–35 mm L II USM, EF 1,4/50 mm USM, TS-E 4/17 mm L, Sigma Makro 2,8/70 mm EX DG und 5,0–6,3/ 150–500 mm FDG OS HSM + 2,0x-Konverter EX DG Zubehör: Kata Torsotasche LighTri, Stativ Manfrotto 190CXPRO4, Stativkopf MH054MOQ2, Polarisationsfilter, Graufilter, Nahlinsenfilter, Canon RC-6 IR sowie Verbindungskabel zum Smartphone Samsung Galaxy S4 zur Fernbe­ dienung der Kamera

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Wie bist Du auf die Idee gekommen, Sandsteinformationen des Colorado-Plateaus abzulichten? Günther Tomek: Um 1994 wurde in einer Merian- oder GEO-Ausgabe, ein Bild von einer unglaublichen Sandsteinformation in Arizona, USA, veröffentlicht. Diese faszinierte mich so sehr, dass ich 1995 selbst nach der „Wave“ auf dem Colorado-Plateau suchte. Nur kannte dort keiner diese Sandsteinformation. Einer gab mir den Hinweis, dass sich diese in der Nähe des westlichen Paria Canyon befindet. Damals bin ich etwa fünf Kilometer an der noch touristisch weitgehend unbekannten Wave vorbeigelaufen, entdeckte sie aber nicht. Ein Jahr später gab mir ein anderer Besucher die GPS-Koordinaten, und ich konnte die Wave somit problemlos finden. Heute benötigt man eine Genehmigung der Ranger­ station in Kanab. Es dürfen täglich nur zwanzig Personen zur Wave laufen. Trotz Genehmigung gibt es gelegentlich bei den Wanderungen tödliche Unfälle. Gründe hierfür sind wohl: fehlende Wandererfahrung in der Wildnis, Ortsunkenntnis, mangelnde Kondition und zu geringe Wasservorräte. Was fasziniert Dich an den Sandsteinformationen? Günther Tomek: Mich überwältigen die Farben der Felsenlandschaft. Wichtig ist für mich dazu das persönliche Naturerlebnis, die körperliche Herausforderung vom Wandern bis zum Klettern und die, das Naturwunder abzulichten. Dabei sind die Motive des ColoradoPlateaus unerschöpflich; es ist mit seinen Randgebieten etwa so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen. Man muss nur nach dem eigentlichen Motiv um die Ecke blicken und schon erspäht man ein neues Naturkunstwerk. Die andauernde Erosion von Wasser, Wind und Eis hat auf dem Plateau ein Naturwunder neben dem anderen entstehen lassen – Hoodoos (Erd- und Steinpyramiden), Arches (Steinbögen), Slot Canyons (tiefe enge Schluchten) und  Tausende Canyons, der bekannteste ist der Grand Canyon. Gerade habe ich mir wieder zwei neue Bücher mit Zielen auf dem Colorado-Plateau gekauft. 90 Prozent der beschriebenen Landschaften kenne ich noch nicht. Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Günther Tomek: Meine Lieblingsmotive sind Naturwunder. Ich versuche diese in außergewöhnlichen Licht- und Farbverhältnissen zu fotografieren. Einige Motive sind sehr schwer zugänglich. Deshalb werden diese nicht oft abgelichtet. Dabei gibt es Ziele, die sich direkt

neben der Route befinden und andere, zu denen nach einer langen Anfahrt im Gelände noch hin gewandert werden muss. Ich suche gerne nach „Fabelwesen“. Manchmal hat die Natur aus dem Stein Formen gebildet, die Lebewesen ähneln – ein Nashorn, ein Drache, ein Hund, eine Mumie. Eine bunte kleine Sandsteinfläche kann aus der Nähe aussehen wie eine Landschaft mit Sonne und Feldern. Wie gehst Du ein Thema an? Günther Tomek: Kenne ich mein Ziel, übernachte ich im Zelt in der Nähe. Andere, die ich auf Wanderungen finde, lassen sich vielleicht gerade nicht vernünftig ablichten, weil das Motiv im Schatten steht oder das Wetter zu schlecht ist. Diese suche ich dann erneut an einem anderen Tag auf. Es kann sein, dass ein gutes Bild erst beim dritten oder vierten Besuch gelingt. Ich staune auf meinen Touren oft selbst über die Naturwunder, laufe lange um sie herum und fotografiere. Wie bist Du zur fc gekommen und welche Funktionen der fc schätzt Du besonders? Günther Tomek: Ich hatte die fc 2007 zufällig im Internet entdeckt und mich registriert. In der fc lassen sich einfach und gut Bilder ablegen, und der Fotograf kann sich dann auf die Kommentare anderer freuen. Durch diese kameradschaftlichen Kontakte erhalte ich auch ab und an Reisebeschreibungen und GPS-Koordinaten mir unbekannter Ziele. Das ist ähnlich wie bei Facebook, aber in der fc liegt der Schwerpunkt auf der qualitativen Fotografie. Manch kritischer Kommentar kann einem auch einen Hinweis zur Aufnahmetechnik geben. Vor allem lerne ich aber von den ausdrucksstarken Bildern anderer Fotografen. Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie? Günther Tomek: In der fc hole ich mir Fototechnik-, Ausrüstungs- und Bearbeitungstipps. Wenn ich eine für mich neue Region das erste Mal bereise, wie vergangenes Jahr Westaustralien, sehe ich mir in der fc davor Bilder von anderen fc-Fotografen an, um für mich Reiseziele zu orten. Mittels einer persönlichen Nachricht über die Funktion Fotomail hole ich dann weitere Infos zum Motiv beim jeweiligen Fotografen ein. Hast Du fotografische Vorbilder und wenn ja, welche? Günther Tomek: Auf das Colorado-Plateau bezogen sind das Michael Fatali, Tom Till, Laurent Martres und Michael R. Kelsey. Redaktion Henriette Struss

North Coyote Buttes Während der Wanderung auf dem Notch Trail über die Berge in die WaveRegion North Coyote Buttes kam Günther Tomek in ein schweres Gewitter. Die Wüs­tenlandschaft in der Abendsonne war nach dem Sturm wunderbar (17 mm Brennweite, ISO 100, 1/250 s, Bl. 9).

Nach dem Gewitter Arizona, Vermillion Cliffs, White Pockets. Nach dem nächtlichen Gewitter haben sich überall Wasserlachen und kleine Seen gebildet. Die Gewitterwolken sind noch nicht ganz abgezogen, aber die Sonne scheint schon (16 mm Brennweite, ISO 100, 1/80 s, Bl. 14).

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PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN

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Facetten

Reich

Jessica Prüßmann lichtet am liebsten Frauen ab. Ihre Porträts und Aktaufnahmen nimmt sie ausschließlich mit Available Light und bevorzugt mit offener Blende auf. Erfahren Sie, wie die Fotografin der fotocommunity ihre Bilder von der Themenfindung über die Aufnahmetechnik bis zur Nachbearbeitung umsetzt.

Alle Fotos: Jessica Prüßmann

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PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN

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PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN

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PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN

Themenfindung Jessica Prüßmann hat vor dem Shooting selten eine fertige Idee im Kopf. Sie lässt sich zwar von Fotos inspirieren, die manchmal auch Vorbild sein können, aber ihre Bilder entstehen immer in Zusammenarbeit mit dem Model.

Arbeit mit dem Model Gemeinsam mit dem Model sucht die Fotografin eine Location und entwickelt Bildideen. Sie erläutert: „Zu einem rothaarigen Model mit Sommersprossen fallen mir ganz andere Locations ein, als zu einer Dunkelhaarigen mit kurzem Haar. Zudem kommt es auf die Jahreszeit und das Wetter an, ob wir drinnen oder draußen fotografieren.“

Shootingvorbereitung Hat Jesscia Prüßmann eine konkrete Idee im Kopf, dann schickt sie dem Model im Vorfeld des Shootings ähnliche Bilder. So kann dieses Stimmung, Bildkomposition und Emotion nachempfinden. Jessica fügt an: „Wichtig sind eine gute und gemütliche Stimmung beim Shooting

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selbst und der ständige Austausch mit dem Modell, zum Beispiel bei der gemeinsamen Bildbetrachtung.“

Ausrüstung Da sie nur ein sehr kleine Ausrüstung besitzt und die Meinung vertritt, dass sich gute Fotos auch ohne 20 verschiedene Objektive und teure Kameras ablichten lassen, fällt ihr die Wahl von Kamera und Objektiv nicht schwer. Sie erklärt: „Meine 50-mm-Festbrennweite ist mir ans Herz gewachsen, und für Available-Light-Aufnahmen ist die offene Blende ideal. Ich liebe Blende 1,8. Für mich steht allerdings immer die Frage im Raum: digital oder analog. Die analoge Technik begeistert mich zunehmend. Analog fotografiere ich mit einer alten Pentacon-6-Mittelformat-Kamera und einem CanonAE1-Kleinbildapparat.“

Locations Jessicas liebste Aufnahmeorte sind „hinter dem Fenster“ für ihre typischen „Hinter-Scheiben“-Bilder. Sie führt aus:

„Am Fenster ist das Licht gut, die Augen strahlen ganz natürlich und die Reflektionen verleihen einfachen Porträts einen besondern Touch. Die Scheibe schafft eine weitere Ebene, die Atmosphäre ist immer wieder anders und das alles, lässt das Bild lebendiger wirken.“ Als Location schätzt sie sonst auch das Bett. Unabhängig ob Bett oder Fenster, beide Bildhintergründe liefern ihr schlichte, schnell zu schaffende Bühnenbilder, die Model und Betrachter nicht lange hinterfragen müssen.

Aufnahmetechnik Die Porträt- und Aktfotografin mag frontales Licht und leuchtet das Model bevorzugt besonders hell und vorteilhaft aus. So will sie eine gewisse Zerbrechlichkeit des Dargestellten noch betonen. Dabei fotografiert sie nur mit natürlichem Licht, ohne Blitz oder Studio. So muss sie keine langwierigen, technischen Vorbereitungen treffen. Sie urteilt: „Natürliches Licht macht natürlich schön und ist immer wieder anders.“ Oft stellt sie ihre Modelle in den thematischen wie auch realen Bildmittelpunkt und hebt den gewählten thematischen Bildmittelpunkt mit geringer Schärfentiefe und offener Blende weiter hervor.

Nachbearbeitung Generell arbeitet die Fotografin ihre Bilder so wenig wie möglich nach und versucht bereits bei der Aufnahme das Bild perfekt zu gestalten. Ab und an hält sie so auch mal etwas vor das Objektiv, wie Blumen, Blätter, Äste oder Stoff. Sie macht das, um Unschärfe im Bild zu erzeugen und nicht nur auf einer Bildebene zu arbeiten. Am PC sind für sie allerdings eine Mini-Beauty-Retusche wie das Entfernen von Augenringen und Pickel ein Muss. Ansonsten hebt sie gerne die Tonwerte etwas an, um das Bild heller und zerbrechlicher zu gestalten. Außerdem legt sie oft eine leichte Vignette über das Bild, um das Hauptmotiv zusätzlich in den Fokus des Betrachters zu rücken.

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PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN

„…nicht die blanken Wie bist Du zur Porträt- und Aktfotografie gekommen? Jessica Prüßmann: 2010 begann ich ernsthaft Menschen, Porträt und auch Akt, zu fotografieren. Im Vorfeld hatte ich meine Katzen abgelichtet, aber bald fragte ich Freundinnen, ob sie nicht für mich Model stehen wollten.

Jessica Prüßmann Als Sechsjährige schoss Jessica Prüßmann mit Opas alter Agfa Clack erste Bilder. Vor sechs Jahren stieg sie dann auf die digitale Fotografie um. Ihre Schwerpunktthemen sind Porträtund Aktaufnahmen von Frauen – Themen, zu denen sie nun auch Workshops und Einzelcoachings im Raum Düsseldorf veranstaltet. www.fotocommunity. de/fotografin/zerbrech licht/939742 www.zerbrechlicht.de www.facebook.com/ Zerbrechlicht

Ausrüstung Digitalkameras: Canon EOS 5D Mark II Analoge Fotoapparate: Pentacon 6, Canon AE1 Objektive: 1,4/50-mmFestbrennweite Zubehör: Reflektoren

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Was fasziniert Dich an diesen zwei Genres? Jessica Prüßmann: Mich interessieren die verschiedenen Facetten von Menschen, besonders Frauen. Für mich zählen Ausdruck und Emotion. Ich mag direkte Blicke in die Kamera, zarte Gesten und auch nackte Haut. Für mich sind das Stilmittel, um Emotionen auszudrücken und den Bildausdruck zu stärken. Bei meinen Aktaufnahmen stehen so nicht die blanken Brüste der Modelle im Fokus, sondern Verletzlichkeit, Zartheit und der Mensch hinter seiner Fassade und (Ver)Kleidung. Ein unbekleideter Mensch gibt immer viel von sich preis. Welche Teile Deiner Ausrüstung sind für Dich bei dieser Art der Fotografie unentbehrlich und warum? Jessica Prüßmann: Ich besitze kein Zoomobjektiv, sondern fotografiere ausschließlich mit einer 50-mm-Festbrennweite. Das bedeutet, dass ich bei Porträts meinem Model automatisch nahekomme. Ich denke diese physische Nähe ist für mich wichtig, um mit dem Model eine Beziehung aufzubauen und Nähe im Bild zu erzeugen. Außerdem muss das Objektiv sehr

lichtstark sein, da ich nur mit Available Light arbeite und ein großer Fan von offener Blende und geringer Tiefenschärfe bin. Der Unschärfeverlauf rückt meinen gewollten Blickpunkt automatisch in den Fokus und erzeugt eine gewisse „Weichheit“. Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Jessica Prüßmann: Frauen sind meine Lieblingsmotive. Zuerst wohl, weil meine Freundinnen die besten, verfügbaren Modelle waren. Dann entwickelte ich ein Interesse für die verschiedenen Facetten, die Frauen besitzen. Ich wollte und will zeigen, dass jede Frau stark und verletzlich zugleich sein kann. Du hast Dich im Oktober 2007 in der fc registriert. Wie bist Du zur fc gekommen und welchen Einfluss hat diese auf Deine Fotografie? Jessica Prüßmann: Ich registrierte mich aus Neugier, um zu sehen, was andere zaubern. Darüber hinaus wollte ich mir Anregungen holen und natürlich erfahren, was andere zu meinen Bildern sagen. Am Anfang lernte ich durch das Betrachten von Aufnahmen Dritter. Die fc macht einem den Lernprozess durch ihre große Vielfalt und Übersichtlichkeit leicht. Auch die ersten Kontakte mit anderen Fotografen und Modellen kamen über die fc zustande. Die fc steht für mich für Anregungen, Kritik, Austausch und Kontakte. Hast Du fotografische Vorbilder, und wenn ja welche? Jessica Prüßmann: Viele Fotografen inspirieren mich – durch einzelne Motive, durch ihren Stil oder Technik. Es gibt sogar einen, der mich besonders berührt: Jan Scholz, ein Fotograf aus Hamburg, der nun in Belgien lebt. Nicht nur, dass er fast rein analog fotografiert, er besitzt für mich den absoluten Blick – für Licht, bezaubernde Modelle, Locations, Bildkomposition und Ausdruck. Seine Bilder sind sehr einfach, sehr sanft und dabei ausdrucksstark. Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus? Jessica Prüßmann: Ich denke, es ist die Nähe zum Modell, die hoffentlich auch der Betrachter spürt, der oftmals direkte Blick in die Kamera und das Licht von vorne. Eine Zartheit, ja Zerbrechlichkeit der Motive, durch Mimik, Gestik und Haltung und hoffentlich durch Emotion. Redaktion Henriette Struss

Brüste…“

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PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN

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Surreal Igor Voloshin. Den Betrachter bewegen, das möchte fc-Fotograf Igor Voloshin mit seinen surrealen Bildwerken. Vor dem Shooting arbeitet er seine Bild­ideen mit Hilfe von Skizzen aus. Die Aufnahme im Kopf, fotografiert er und bearbeitet seine Werke nach. Die Redaktion hat ihm über die Schulter geschaut.

Alle Fotos: Igor Voloshin

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PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN

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PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN

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Titel: Immortality

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PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN

Themenfindung Igor Voloshins Bildideen entstehen auf sehr unterschiedliche Art. Manchmal geht es blitzschnell, manchmal dauert es Jahre, bis er ein Thema umsetzt. Igor führt aus: „Einmal spukt mir eine Bild­idee jahrelang im Kopf herum und quält mich, ein anderes Mal bin ich schlichtweg begeistert und will das Bild gleich im Kasten haben.“ Die

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Inspira­tion kann dabei aus ganz unterschiedlichen Quellen rühren. Ihn können zum Beispiel eine Geschichte, innere Konflikte, Ängste, Träume, Freude, Liebe und Eifersucht inspirieren.

Ausrüstung Für seine Bilder benötigt er in erster Linie ein Modell. Dann kümmert er sich um wenige, dem Thema entspre-

chende künstliche Lichtquellen, da er ja im Studio fotografiert. Zudem dürfen seine Canon mit Zoomobjektiv genauso wenig wie ein Grafiktablett oder Photoshop fehlen. Er erläutert: „Für die Bildbearbeitung ist da­rüber hinaus ein qualitativ hochwertiger gut kalibrierter Bildschirm ein Muss.“

Modellwahl Seine Modelle sieht Igor Voloshin als Co-Autoren seiner Arbeiten, zumindest die, mit denen er gerne und öfter shootet. Sie verstehen, welche Gestik, Mimik und Körpersprache den jeweiligen Bildausdruck unterstreichen und versuchen dies bestmöglich umzusetzen. Für diese Unterstützung ist fc-Fotograf Igor Voloshin ihnen wirklich dankbar. So versucht er bei der Arbeit mit dem Modell auch deren Stärken herauszuarbeiten und Aussehen sowie Charakter der Modelle in seinen Aufnahmen zu betonen.

Shootingvorbereitung In der Regel bespricht Igor Voloshin seine Bildideen anhand von Skizzen mit dem Modell. Zudem werden vor dem Shooting Kostüme ausgewählt und das Make-up bestimmt. Danach wird gemeinsam nach einer passenden Musik gesucht. Es ist wichtig, dass alle Modelle vor dem eigentlichen Shooting wissen, was sie genau darstellen sollen, auch wenn sich einzelne Details zumeist erst beim Fotografieren herauskristallisieren. Ein Beispiel dafür ist sein Bild Immortality, welches nach Skizzen und Besprechungen mit dem Modell Josephine im Studio ergänzt, verändert und vollendet wurde. Igor Volohin erklärt: „Mit diesem Bild wollte ich zeigen, dass eine Frau die Macht hat, einen Mann sowohl aufzubauen als auch zu zerstören. Die Rolle der Frau im Leben jedes Mannes ist sehr groß – egal wie genial der Mann auch sein mag. Der Grund: Fast alles in der Welt wird wegen oder für die Liebe vollbracht.“

Licht setzen Auch wenn er mit künstlichen Lichtquellen arbeitet, ist für Igor Voloshin das beste Licht die natürliche Beleuchtung – sprich Sonnenlicht. Dieses versucht er im Studio zu imitieren. Aus diesem Grund bringt er die Lichtquellen in der Regel mindestens 20 cm über den Köpfen der Modelle, gerne auch höher, an. Er bevorzugt am Set neutral graue Hintergründe, da diese das Licht nicht so stark auf die Körper der Modelle reflektieren und sich leichter mit Photoshop bearbeiten lassen. Will er ein Modell stärker vom Hintergrund abheben, setzt er lieber gezielt einen Reflektor ein.

Bildbearbeitung Einen nicht unerheblichen Teil seiner Arbeit macht die Postproduktion seiner Bilder mit Photoshop, 3D-Programmen sowie 3D Max und Poser aus. Auch hier dienen Igor Voloshin seine vor dem Shooting erstellten Bildskizzen auf Papier als Basis. Der Bildaufbau muss stehen, bevor er sich an den Computer setzt, denn die Bildkomposition soll ausgewogen gefüllt und nicht überfüllt sein.

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PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN

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PORTFOLIO | IGOR VOLOSHIN

„...ein gewisser West-Beigeschmack.“ Wie bist Du zur Fotografie und der Fotografie von surrealen Bildern gekommen? Igor Voloshin: Ich habe zuerst in Polygrafie, Außen- und Videowerbung gearbeitet. Später habe ich mir dann eine Kamera für Auftragsarbeiten gekauft. Natürlich habe ich damit auch versucht frei Porträts abzulichten und mit Licht zu experimentiert. So entwickelte sich aus meinem beruflichen Handwerkszeug langsam meine Leidenschaft zur Fotografie. Mit der surrealen Fotografie und ihrer Bildbearbeitung beschäftige ich mich seit 2006.

Igor Voloshin www.fotocommunity.de/ fotograf/igor-voloshin/ 1904492

Ausrüstung Kameras: Canon EOS 5D Mark III Objektive: Canon EF 4/ 24–105 mm L Zubehör: Studiolichter 1 Hensel 1000, 2 Arsenal 300

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Was fasziniert Dich an surrealer Fotografie? Igor Voloshin: Für mich speziell bietet der Surrealismus wie keine andere Kunstrichtung die Möglichkeit, die Rahmen von Stereotypen zu sprengen – nicht nur auf künstlerischer Ebene, sondern auch auf emotionaler sowie menschlicher. In meiner Jugend – ich wurde 1963 in Nikopol in der Ukraine geboren – war der Surrealismus in Russland etwas verpönt und der großen Masse des Volks blieb er unzugänglich. Er hat einen gewissen West-Beigeschmack. Arbeiten von Dali oder Max Ernst wurden zensiert und Abbildungen waren so kaum zu bekommen. Damit waren diese Gemälde natürlich in der Künstlerszene besonders begehrt. Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Igor Voloshin: Ich habe kein spezielles Lieblingsmotiv, außer dass ich natürlich mit Menschen shoote. Als Inspirationsquellen dienen geschichtliche Details, biblische Motive und außerordentliche Lebenssituationen. Für mich ist aber bei der Motivwahl vor allem ausschlaggebend, dass der Blick des Betrachters an meinen Bildern hängen bleibt und ihn diese

berühren. Deshalb müssen die Emotionen meiner Fotografien echt und nicht gespielt sein, sonst verkommt der Bildausdruck zur Parodie, und der Betrachter verliert das Interesse. Dafür ist es natürlich wichtig, dass die Bilder qualitativ gut ausarbeitet sind. Du hast Dich im Januar 2013 in der fotocommunity (fc) registriert. Wie bist Du zur fc gekommen? Igor Voloshin: Ich wohne ja in Kiew, in der Ukraine. Nichtsdestotrotz arbeite ich gerne mit europäischen, insbesondere deutschen Modellen. Eines meiner Stammmodelle aus Deutschland hat mir die fotocommunity empfohlen. Sie selbst ist schon seit fünf bis sechs Jahren dabei. Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie? Igor Voloshin: Für mich ist es immer interessant zu sehen, was kreative Menschen aus anderen Ländern bewegt. Da die fc-Gemeinde sehr groß ist, bietet sie mir einen guten Überblick darüber, was fotografisch anderenorts fasziniert. Zudem freue ich mich natürlich über die gute Resonanz meiner Bilder und über Fragen, die mir dort gestellt werden. Hast Du fotografische Vorbilder und wenn ja, welche? Igor Voloshin: Ich habe weniger fotografische denn Vorbilder aus der Malerei. Ich schätze zum Beispiel Bosch, Dürer und Dali. Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus? Igor Voloshin: Ich denke, meine Arbeiten zeichnen die Art des Lichtstellens – vor allem tiefes und dramatisches Licht – sowie ihre Farbgebung aus. Redaktion Henriette Struss

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Reise-Fotografie Oliver Bolch

Mit 16-300 mm durch Wien Der österreichische Reisefotograf Oliver Bolch kennt Wien wie seine Westentasche. Bei einer Fototour durch die Metropole hatte der Profi das neue Tamron 16-300 mm F/3.5-6.3 Di II VC PZD in der Tasche – und war begeistert von der Qualität des leistungsstarken Megazooms.

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Mürrisch blickt der „gestürzte Gigant“ am barocken Michaelerplatz drein. Im Hintergrund warten die für Wien typischen Fiaker auf Fahrgäste. 41 mm | 1/20 s | f/10 | ISO 200

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Fiaker in voller Fahrt. Dank des Bildstabilisators bleibt das Sucherbild auch bei Kameraschwenks ruhig, und das Motiv lässt sich gut verfolgen. 19 mm | 1/8 s | f/14 | ISO 100

Oliver Bolch Oliver Bolch, Jahrgang 1967, lebt und arbeitet als Reisefotograf in Wien. Seine Liebe zur Fotografie entdeckte der passionierte Globetrotter auf mehrere Monate langen Reisen durch Nordamerika, Asien und Australien. Um sein Hobby zum Beruf zu machen, absolvierte er Mitte der 90er-Jahre die einjährige Meisterklasse auf der Höheren Graphischen Lehranstalt Wien. Bolch ist Mitglied der renommierten Agentur Anzenberger und seit 2006 berufenes Mitglied der Gesellschaft für Bild und Vortrag (GBV) in München. Zahlreiche seiner Arbeiten wurden in Bildbänden, Kalendern und Zeitungen veröffentlicht. www.oliver-bolch.at

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D

ie Paläste und Palais mit ihren prunkvollen Innenräumen, die engen Altstadtgassen, wo noch die Fiaker fahren, und der Naschmarkt mit seinen bunten Ständen – das alles macht für Oliver Bolch den fotografischen Reiz von Wien aus. „Die Gegensätze zwischen der historischen Altstadt, wo man sich wie vor hundert Jahren fühlen kann, und dem modernen, kosmopolitischen Stadtleben sind absolut faszinierend“, sagt der österreichische Reisefotograf. Für Bolch, der mit seiner Kamera regelmäßig in der ganzen Welt unterwegs ist, zählt Wien zweifelsohne zu den faszinierendsten Metropolen Europas. Bei seiner jüngsten Fototour durch die geschichtsträchtigen Straßen und Gebäude der österreichischen Hauptstadt war der Fotoprofi jetzt mit besonders leichter Ausrüstung unterwegs: eine DSLR samt dem brandneuen Tamron 16–300 mm F/3.5-6.3 Di II VC PZD MAKRO. „Mit dem 18,8-fach Megazoom kann ich den für mich relevanten Brennweitenbereich komplett abdecken, sogar noch mehr als ich eigentlich gewohnt bin – ohne dass ich dazu das Objektiv wechseln müsste. Ich brauchte also keine anderen schweren Optiken mitschleppen, und das neue Reisezoom von Tamron ist von der Bauweise auch sehr klein und leicht, was die Halswirbelsäule schont.“

Leistungsstarkes Megazoom Seit dem ersten 28–200 mm Megazoom im Jahr 1992 mit einem damals revolutionär kompakten und leichten

Design hat Tamron sein Portfolio von leistungsstarken Reisezooms stetig ausgebaut und verbessert. Zuletzt hatte der Hersteller das 18-270 mm auf den Markt gebracht, das mit seinem 15-fach-Zoom in einem sehr kompakten Gehäuse viele Fotografen auf der ganzen Welt begeistern konnte. Das neue, innovative 16-300 mm Megazoom steht ganz in dieser Tradition. Es ist das erste Tamron-Zoomobjektiv für digitale Spiegelreflexkamera, das einen derart großen Brennweitenbereich abdeckt. Ob Weitwinkel oder Tele: Die gewünschte Brennweite lässt sich mit einer leichten Drehung an dem kompakten Tubus einfach und schnell auswählen. „Mit dem Megazoom kann ich sehr schnell und spontan auf verschiedene Situationen eingehen“, so Oliver Bolch. „Da ich das Objektiv nicht wechseln muss, wird zudem das Risiko von Sensorverschmutzungen minimiert.“

Sehr gute Bildqualität Auch von der optischen Qualität des neuen Megazooms hat Profi Oliver Bolch einen guten Eindruck bekommen. „Das Objektiv ist sehr scharf. Zudem bleiben die Verzeichnungsfehler für einen so großen Brennweiten­ bereich in einem moderaten Rahmen und lassen sich nachträglich mit einer RAW-Konverter-Software leicht herausrechnen.“

Ausschlaggebend für die hohe optische Qualität sind unter anderem die hochwertigen Linsen, die im Inneren des Megazooms eingesetzt werden. Spezialgläser sorgen für eine effektive Reduzierung optischer Abbildungsfehler (Aberrationen). Neueste Beschichtungstechnologien ermöglichen hochgradige Anti-Reflex-Eigenschaften und minimieren unerwünschtes Streulicht und Geisterbilder. Das Ergebnis sind jederzeit scharfe und kontrastreiche Bilder. Die Objektiv-Konstruktion mit 16 Linsen in 12 Gruppen umfasst drei asphärische Linsen, eine hybrid-asphäri­ sche Linse, zwei LD-Gläser (Low Dispersion), ein XRGlaselement (Extra Refractive Index) sowie ein UXRGlaselement (Ultra-Extra Refractive Index), das über einen nochmals größeren Brechungsindex verfügt als die XR-Gläser.

Zwei der Sphingen-Statuen im Park von Schloss Bellvedere. 300 mm | 1/320 s | f/6,3 | ISO 100

Piezo Drive und Bildstabilisator Besonders gut gefallen hat Oliver Bolch der im 16300 mm Megazoom verbaute Bildstabilisator (VC), der auf einer dreiachsigen Antriebseinheit basiert, die wiederum auf drei Keramikkugeln gelagert ist und elektromag­ netisch angetrieben wird. „Damit konnte ich Bilder aus der Hand machen, für die ich normalerweise ein Stativ gebraucht hätte.“ Zwei Gyrosensoren registrieren bis zu 4000 Bewegungen pro Sekunde und liefern der VC-Einheit alle Informationen, um die Effekte von Kameravibrationen zu minimieren und jederzeit gestochen scharfe Resultate zu liefern. „Die Wirkung ist bei Telestellung bereits am stabilen, ruhigen Sucherbild gut zu erkennen“, so Oliver Bolch. „Auch beim Mitziehen der Kamera während der Belichtung ermöglicht mir der Bildstabilisator eine sehr komfortable Ansicht.“

Fiaker am Michaelerplatz. 22 mm | 1/100 s | f/6,3 | ISO 400

Die Ausrüstung „Normalerweise stecken immer mehrere Objektive in meiner Fototasche: ein 17–35 mm F2,8, ein 28–70 mm F2,8 und ein 70–200 mm F2,8. Das neue 18,8fach-Megazoom von Tamron deckt mit 24–450 mm (äquivalent zum Kleinbildformat) allerdings einen derart großen Bereich ab, dass ich keine Brennweite vermisst habe. Da ich bei Innenaufnahmen fast immer mit einem Stativ arbeite, stellt selbst die etwas geringere Lichtstärke kein Problem dar. Bei Teleaufnahmen aus der freien Hand sorgte der VC-Bildstabilisator für die nötige Schärfe.“

Wiener Volksgarten mit dem Burgtheater. 35 mm | 1/200 s | f/11 | ISO 100

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Zoom Range Die Statue Pallas Athene vor dem Parlamentsgebäude in Wien: Mit dem Megazoom lässt sich ein Motiv in ganz unterschiedlichen Bildern festhalten.

links: 300 mm | 1/500 s | f/8 | ISO 100 rechts: 16 mm | 1/160 s | f/11 | ISO 100

5 Foto-Tipps für Reisefotografen 1. Informieren Sie sich im Voraus über die Orte, die Sie besuchen wollen. Sie sind dann viel besser imstande, das jeweils Spezifische einzufangen. Bringen Sie zum Beispiel in Erfahrung, wann die Lichtverhältnisse am besten sind und wo wann ein Fest stattfindet. Nutzen Sie Reiseführer, Magazine, Internet und Karten. 2. Lernen Sie Ihre Kameraausrüstung bereits beim Fotografieren zu Hause kennen. Tragen Sie stets einen gela- denen Ersatzakku und genügend Speicherkarten bei sich. Denn immer wieder erleben Sie ungeahnte. 3. Bei tollen Motiven sollten Sie sich nicht auf ein einziges Bild beschränken, sondern immer eine Reihe von Fotos schießen, darunter Totale und Detailansichten. Probieren Sie verschiedene Perspektiven, indem Sie mal in die Knie gehen oder von einem erhöhten Punkt aus fotografieren. 4. Achten Sie auf das Licht. Der Morgen und der Abend sind die besten Zeiten für stimmungsvolle Bilder. Meist ist früh morgens auch die einzige Gelegenheit, um bestimmte Motive ohne Touristenmassen zu fotografieren. 5. Einer der interessantesten Aspekte einer Reise ist es, die Bekanntschaft fremder Menschen zu machen. Ein paar Redewendungen in der fremden Sprache helfen, die Kluft zwischen den Kulturen zu überbrücken. Be vor Sie fremde Menschen fotografieren, bitten Sie um Erlaubnis. In islamischen und einigen afrikanischen Kul- turen, zum Beispiel, sind die Menschen aus religiösen Gründen oft nicht bereit, sich fotografieren zu lassen.

Arkaden im neugotischen Rathaus Wiens. Aufnahme-Details: 28 mm | 1 s | f/16 | ISO 100

Im Profil: Tamron 16–300 mm F/3.5–6.3 Di II VC PZD MACRO

Der barocke Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ist einer der weltweit eindrucksvollsten Bibliothekssäle. 16 mm | 8 s | f/16 | ISO 100

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Brennweite

16–300 mm

Lichtstärke

F/3.5–6.3

Gruppen – Elemente

12 – 16

Bildwinkel

82°12‘ – 5°20‘

Anzahl Blendenlamellen

7 (kreisförmige Blende)

Kleinste Blende

F/22–40

Kürzeste Einstellentfernung

39 cm

Max. Abbildungsmaßstab

1:2,9 (bei 300mm)

Filtergröße

67 mm

Größter Durchmesser x Baulänge

75 mm x 99,5 mm

Gewicht

540 g

Anschlüsse

Canon, Nikon, Sony

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PORTFOLIO | PETRA KOGELHEIDE

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Mensch und

Maschine

Petra Kogelheide lichtet Industrie und Arbeiter im Ruhrpott ab. Ihr dokumentarisch persönlicher Blick verleiht ihren Aufnahmen Ausdruckskraft. Erfahren Sie, wie die fc-Fotografin ihre Bilder von der Ideenfindung, über den Bildaufbau bis zur Nachbearbeitung gestaltet.

Alle Fotos: Petra Kogelheide 47

PORTFOLIO | PETRA KOGELHEIDE

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PORTFOLIO | PETRA KOGELHEIDE

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PORTFOLIO | PETRA JESSICA KOGELHEIDE PRÜSSMANN

Ideenfindung Für die Entwicklung von Bildideen benötigt Petra Kogel­ heide Muße und keinen Stress. Sie lässt sich ihre Einfälle durch den Kopf gehen, läuft auch mal durch Ausstel­ lungen und beobachtet ihre Umgebung und Mitmen­ schen. Manchmal springt sie auch einfach irgendwo ein Motiv an. Es kann ein spontaner Blick auf die Pommes­ bude mitsamt Verkäufer am Straßenrand im Vorbeifahren sein oder je nach Motiv genauso gut langwierige Recher­ chen bedeuten. Sie ergänzt: „Darüber hinaus habe ich schon in einer regelmäßig tagenden Gruppe mit befreun­ deten Fotografen gezielt nach herausfordernden Fotothemen gesucht.“

Shooting-Vorbereitung Steht ein Shooting-Termin oder eine improvisierte Foto­ tour an, packt Sie immer etwas zu essen und trinken ein,

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denn hungrig und durstig kann sie nicht arbeiten, und zum Fotografieren braucht sie Geduld und Zeit. Dazu wählt sie robuste Kleidung und Schuhe.

Ausrüstung Sie packt alle Objektive und ihr Stativ ein. Möchte sie doch für alle Eventualitäten gewappnet sein. Das Stativ und lichtstarke Objektive sind gerade bei Industrieauf­ nahmen besonders wichtig, weil diese selten hell ausge­ leuchtet sind und lange Belichtungszeiten erfordern. Da­ rüber hinaus ist eine Kamera hilfreich, die Belichtungsreihen ermöglicht. So lassen sich nachträglich starke Helligkeits­ unterschiede ausgleichen. Sie fügt an: „Selbst mein Mundwerk ist unentbehrlich, weil ich versuche Vertrauen herzustellen und mich die Menschen wirklich interessie­ ren, und natürlich weil ich diese möglichst unverkrampft und positiv gestimmt ablichten möchte.“

Aufnahmetechnik Petra arbeitet ausschließlich mit dem natürlichen vor Ort vorhandenen Licht und verzichtet auf Studio und Blitz. Oft fotografiert sie so mit offener Blende oder, je nachdem, mit kleiner Blende vom Stativ, um eine größtmögliche Schärfe zu erzielen.

Bildgestaltung In der Regel versucht sie die Grundprinzipien aus der Wahrnehmungspsychologie zu berücksichtigen, also z.B. dass eine Bewegung im Bild immer nach rechts laufen sollte, dass Homogenität, Harmonie beruhigend wirkt, dass Brüche und Regelverstöße aber oft erst den interessanten Reiz ausmachen. Sie urteilt: „Gerade das Verstörende, der Regelverstoß, weckt Aufmerksamkeit. Der Goldene Schnitt ist zwar wichtig, aber der gezielte Verstoß dagegen hat oft überraschende Wirkung.“ Die Wahrnehmung will Lücken ergänzen und Formen vollenden – auch damit spielt sie. Allerdings findet das bei den Industrieaufnahmen weniger Anwendung, geht es hier doch eher um die Dokumentati­ on, den Wow-Effekt oder die Wirkung von Licht und Far­ ben.

Nachbearbeitung Ihre Aufnahmen bearbeitet Petra Kogelheide immer mit Photoshop nach. Meistens benutzt sie dazu noch zusätz­ liche Filterprogramme, verleiht den Filtern aber nur eine geringe Deckkraft. Bei Industrieaufnahmen kann durchaus auch Nachschärfen sinnvoll sein sowie oftmals eine Kon­ trastverstärkung oder eine Schwarzweiß-Umwandlung, um den Blick des Betrachters auf das Wesentliche zu len­ ken. Manchmal reicht schon eine Entsättigung, um einen besonderen Effekt zu erzielen. Sie fügt an: „Generell gilt für mich, weniger ist mehr. Ich würde kein Foto als ExtremHDR/DRI bearbeiten, wie es so viele Fotografen von Indus­ trieanlagen tun, sondern die Nachbearbeitung soll immer die eigentliche Bildaussage unterstreichen.“

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PORTFOLIO | JESSICA PRÜSSMANN

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“... die Arbeit mit den Elementen...„ Wie bist Du zur Industriefotografie gekommen? Petra Kogelheide: Mit der Industriefotografie fing ich vor 4­–5 Jahren an. Als waschechte Ruhrpottlerin fas­ zinieren mich Industrie und durch diese geprägte Menschen genauso wie alte Industriearchitektur, die ich als charakte­ ristisch für meine Region empfinde, und die leider immer mehr aus dem öffentlichen Erscheinungsbild schwindet. Mit dem Fotografieren hat sich meine Identifikation mit dem Ruhrgebiet noch verstärkt, weil ich gerade in meinen Porträts viel Wertvolles wie Solidarität, Engagement, Lei­ denschaft und Humor entdecke. Die Bedeutung, eine Ar­ beit, eine persönliche Berufsgeschichte zu haben, etwas Sinnvolles zu tun, eine Arbeitsgemeinschaft zu erleben, ist mir – fernab von Klischees - durch die Menschen- und In­ dustriefotografie erneut bewusst geworden. Was macht für Dich die Faszination Industriefotografie aus? Petra Kogelheide: Das „Archaische“ faszi­ niert mich, das Gewaltige, Elementare, das mit allen Sinnen Spürbare: dies wird natürlich in der Kohle- und Stahlindus­ trie am ehesten präsentiert, sie steht für das Ruhrgebiet – aber genauso für andere Regionen Deutschlands und Nach­ barländer wie Belgien. Sie lässt sich spektakulär fotografie­ ren: Mensch und Maschine, die Arbeit mit den Elementen ... Mich fordert es heraus, darzustellen, wie die Arbeit Men­ schen verändert. Mich reizt es im laufenden Betrieb zu foto­ grafieren. Wenn mal nicht in der Schwerindustrie, gerne in alten Handwerksbetrieben. Was sind Deine Lieblingsmotive und warum? Petra Kogelheide: Motive, die eine Geschich­ te erzählen, zum Schmunzeln anregen oder Gefühle beim Betrachter auslösen und zum Nachdenken anregen. Das können die unterschiedlichsten Motive sein, bevorzugt aber mit Menschen, die etwas erlebt haben, das sich in ihrem Ge­ sicht widerspiegelt. Oder Umgebungen, die die Abwesenheit von Menschen spüren lassen. Alte Arbeitsstätten mit liegengelassenen Werkzeugen, Spuren der Zivilisation. Ich versu­ che das Bild durch eine ungewohnte Perspektive, durch eine offene Blende oder durch das Einfangen einer besonderen Lichtsituation zu einem Hingucker zu machen. Wie bist Du zur fc gekommen und welche Funktionen der fc schätzt Du besonders? Petra Kogelheide: Kollegen haben mich im Februar 2007 zum Beitritt überredet. Ich hab mich dann sehr schnell mit dem fc-Virus infiziert und mit der Zeit viele fc-

Leute persönlich kennengelernt. Ein paar wenige sind sehr gute Freunde geworden. Sie sind meine Unterstützer, beglei­ ten mich an unsichere Orte und üben konstruktive Kritik. In Summe ist für mich die fc ein Lern-, Kontakt- und Kommu­ nikationsforum. Ich schätze es zudem, wenn die Anmerkun­ gen unter den Fotos wirklich eine Würdigung bzw. Kritik des Abgebildeten beinhalten, sodass man etwas daraus lernt oder einen Denkanstoß bekommt. Besser als die bisherige Galerie gefällt mir die neue Kategorie Editor’s Choice. Sie bringt mich auf neue herausfordernde Foto-Ideen. Welchen Einfluss hat die fc auf Deine Fotografie? Petra Kogelheide: Zu Beginn habe ich mir fast alle Anregungen in der fc geholt, habe bei Bildern, die mir gefielen, Kontakt zu den Fotografen aufgenommen und nach deren Technik gefragt. Nach und nach interessieren mich mehr der künstlerische Aspekt der Fotografie sowie fortgeschrittene technische Fragen sowie die Geschichte der Fotografie und Arbeitsweisen berühmter Fotografen. Seit einigen Jahren bilde ich mich in einer Fotoakademie fort und besuche Workshops bei dem einen oder anderen Profifotografen. Hast Du fotografische Vorbilder, und wenn ja welche? Petra Kogelheide: Elliot Erwitt, der es sich leistete, über einige Jahre nur erschrockene Hunde auf der Straße neben den Beinen ihrer Herrchen zu fotografieren, und der einen bewundernswerten feinen Humor in seinen Bildern zeigt. Herlinde Koelbl, die sich spät selbst das Foto­ grafieren beibrachte, und die eine unglaubliche Gabe hat, Menschen zu porträtieren. Ein Beispiel dafür ist ihre Serie Menschen in Berufsuniform und in Freizeitkleidung – eine geniale Idee. Was macht für Dich Deine persönliche Handschrift aus? Petra Kogelheide: Ich strebe die Kombinati­ on von dokumentarischer Sichtweise, also beschreibenden Elementen, mit einer ganz persönlichen Interpretation von Orten und Personen an. Mir gelingen Bilder eigentlich nur, wenn mich eine Szene persönlich berührt oder fasziniert – diese Gefühle übertragen sich dann oft auf meine Bilder. Ich konstruiere und arrangiere meine Fotos so gut wie nie, son­ dern versuche ohne Blitz und Studio den besonderen, na­ türlichen Moment zu erwischen. Dies erfordert Geduld, viele Anläufe, und oft die spontane Variation des angepeil­ ten Motivs. Redaktion Henriette Struss

Petra Kogelheide Petra Kogelheide fing vor 7–8 Jahren zu fotografieren an. Eigentlich wollte sie Gefühlsausdrücke ablichten, doch übte sie zuerst an Blumen, um sich dann über Makros, Architektur- und Industrieaufnahmen an Menschenbilder heranzutasten. Auch heute sind Menschen ihr Lieblingsmotiv, unabhängig ob etwa im Altenheim, auf der Straße oder im Berufsalltag. www.fotocommunity. de/fotografin/petra-k/ 895284 www.blendenfleck.de

Ausrüstung Kameras: Canon EOS 5D Mark II, 40 D Canon-Objektive: 2,8/ 100 mm Macro L IS, 1,4/50 mm, 4/24–105 mm L IS USM, EF 4–5,6/70– 300 mm L IS USM, EF 2,8/14 mm L II USM Zubehör: Manfrotto-Stativ, Canon-Blitz, Filter

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FOTOPRAXIS | THOMAS SOLECKI

Urtypen fc-Fotograf Thomas Solecki beleuchtet von der Ideenfindung über die Aufnahmetechnik bis zur Nachbearbeitung, wie seine Bildserie Bochumer Urtypen entstand.

Alle Fotos: Thomas Solecki

Rudolf Seidler, Einhorn Apotheke

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Ingeborg Stens, Haar Stens

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FOTOPRAXIS | THOMAS SOLECKI

Rechts: Elly Altegoer, TanteEmma-Laden Mitte: Vera Vorkorte, Misfits Links: Irmela UmbachSchamell, Spielwaren

Publikationen TRAUMstadt Bochum, Blömeke Druck und Verlag, Oktober 2009; New York Kalender - Apple in motion, Verlag im Laerfeld, September 2010; 1848 Gold – Helden, Legenden, Leidenschaften, gestaltentreffen Verlag, November 2011; Kalender MONDOtropolis 2013, gestaltentreffen Verlag, September 2012 Bochumer Urtyp, gestaltentreffen Verlag, Oktober 2013 sowie diverse Bochumer Kunstkalender in Eigen­ verlegung.

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T

homas Solecki fing mit seinem Beitritt in die fotocommunity (fc) zu fotografieren an. Zu Anfang lichtete er nur Menschen ab – erst die Freundin, dann die Freunde. Kurz darauf entstanden erste Ideen für eine Serie und Ausstellung. Als er dann merkte, dass ihm das für ein Porträt doch recht unvorteilhafte Kleinbildformat und der Prozess der digitalen Fotografie langweilten, kaufte er sich eine Mittelformat-Hasselblad, und stieg in die analoge Fotografie ein: das ganze Programm – mit Negativ­ entwicklung und Entwicklung der Schwarzweißabzüge.

Herausforderung Porträt Für Thomas Solecki ist es die größte fotografische Herausforderung, eine Person mit Größe, ungeschönt, natürlich, mit Anmut und Charakter zu porträtieren. Er urteilt: „Am wichtigsten ist dabei der Mut einen Menschen mit Sicherheit zu fotografieren. Zeigt der Fotograf sich unsicher und kann mit seinem Gegenüber nicht kommunizieren, dann spiegelt sich dies in den abgelichteten Gesichtern wider.“

Ideenfindung Die Idee zu der Bildserie Bochumer Urtypen entstand in der Bochumer Kult-Kneipe Intershop. Thomas Solecki berichtet: „Eigentlich mit einem Kollegen verabredet, welcher mich versetzte, saß ich allein mit ein paar Bieren, und mir fiel auf, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon unendlich viele Abende an Wochenenden hier verbracht hatte. Diese Kneipe gab es schon im Jahr 2005 seit rund

20 Jahren. So überlegte ich, wie viele Läden schon ewig mit der Stadt verbunden sind und kam auf eine Handvoll. Viele existieren heute noch, zum Teil seit über 60 Jahren.“ Die Idee und Serie Bochumer Urtyp war geboren, und Solecki begann keine vier Wochen später die ersten Bilder abzulichten. Alle Bilder dieser Serie entstanden in Bochum in der Zeit von 2005 bis 2008.

Shooting-Vorbereitungen Die Vorbereitungen für die Fotos waren recht einfach. Solecki sprach persönlich vor Ort mit jedem Ladenbesitzer, stellte seine Idee vor und kündigte an, er wolle einen Kalender oder ein Buch aus den Bildern machen. Bei diesem ersten Treffen, plante er auch gleich den Bildaufbau und vereinbarte einen Aufnahmetermin. Er erläutert: Das Vorgespräch ist enorm wichtig, denn hier fallen erste Hürden, und man erwärmt sich für das Shooting. Dabei ist Vertrauen wichtiger als technische Aspekte.“

Ausrüstungswahl Zum Fotografieren nutzte Thomas Solecki eine Hasselblad 501 mit einer 80-mm-Festbrennweite und den Ilford-Film H5. Mit ihm lässt sich bei schlechteren Lichtverhältnissen der Film pushen – der Fotograf hat so Reserven.

Bildausschnitt Die Bildausschnitte komponierte der fc-Fotograf gleich vor Ort. Auf einen nachträglichen Beschnitt verzichtet er. Er er-

Thomas Solecki Thomas Solecki, 1970 geboren, arbeitet als selbstständiger Fotograf mit eigenem Atelier in Bochum. Zudem ist er Inhaber des gestaltentreffen Verlag. Er stieß vor zehn Jahren zur fotocommunity (fc). Ihn überzeugten die intuitive Bedienbarkeit, mit Kurznachrichten und Mailfunktion sowie die Vielfalt der Sujets der Fotografen. Auch heute noch veranstaltet er mit anderen fc-Usern gemeinsam Ausstellungen im Rahmen der Webseite www.gestaltentreffen.de www.fotocommunity.de/ fotograf/thomassolecki/415150 www.thomas-solecki.de www.facebook.com/Photo graphy.Thomas.Solecki

klärt: „Im Nachhinein die Komposition zu verändern war für mich immer schon ein Merkmal unüberlegten Fotografierens.“

Model-Anweisungen Die Haltung der Modelle hat Thomas Solecki so gewählt, dass sie zur Gesamtkomposition passen. Andere hat der Fotograf so gelassen, wie sie immer sind. Mit ein bisschen Einfühlungsvermögen merkt ein Fotograf schnell, was geht und was nicht. Einige konnten die von ihm vorgeschlagene Rolle annehmen – Peter Schulze an der Theke in seinem Café Treibsand, Vera Vorkorte neben ihren Puppen in ihrem Second-Hand-Laden Misfits.

Bildpräsentation Für Thomas Solecki ist eine Bildserie aber eigentlich erst richtig abgeschlossen, wenn der Betrachter die Bilder in einer Ausstellung nicht nur an der Wand sieht, sondern sie auch immer und immer wieder in einem Buch betrachten kann. Redaktion Henriette Struss

Bildgestaltung Die Gestaltung aller Fotos der Serie war abhängig von den Läden selbst. Thomas Solecki nutzte ausschließlich das gegebene Umfeld. Er führt aus: „Ich wollte ja, dass die Atmosphäre der Läden auf den Porträts rüberkommt. Die Umgebung habe ich nicht verändert, lediglich mal eine Vase, ein unschönes Detail, das die Komposition gestört hätte, zur Seite gestellt. Sonst ist alles authentisch.“

Ausrüstung

Nachbearbeitung .Alle Bilder sind als Barytabzüge auf Warmtonpapier von Moersch in der Dunkelkammer entstanden. Bereiche wurden teils nachbelichtet oder abgewedelt.

Peter Schulze, Café Treibsand

Kamera analog: Hasselblad 501 CM Objektive analog: 80 mm Zeiss Planar Kamera digital: Nikon D700 und Fuji X-Pro 1 Objektive digital: Nikon 2,0/35 mm und 1,8/50 mm, Fujinon XF 1,4/35 mm

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SERVICE | AUS DER FC

Mit wenigen Klicks zur eigenen Foto-Homepage fotocommunity.de ermöglicht Fotografen das kostenlose Erstellen einer professionellen Internetpräsenz.

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er Fotos macht, der will sie zeigen – und das nicht nur in der fotocommunity, sondern auch auf einer ganz persönlichen Foto-Homepage. Das Erstellen einer solchen Homepage ist jedoch meist nicht nur mit Kosten, sondern auch mit dem Überwinden technischer Hürden verbunden – ganz abgesehen davon, dass die private Foto-Homepage schwer auffindbar ist. fotocommunity.de ermöglicht ihren Fotografen die einfache Erstellung einer eigenen, professionellen Foto-Homepage mit wenigen Klicks. Diese individuelle Foto-Homepage, in der fotocommunity „Portfolio“ genannt, ist kostenlos und bedarf keinerlei technischer Vorkenntnisse. Die Verlinkung der Homepage im eigenen fotocommunity-Profil ist ebenfalls möglich, sodass jedes Portfolio die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient – schließlich verzeichnet die fotocommunity über sieben Millionen fotointeressierte Besucher im Monat. Bei der Erstellung des persönlichen Portfolios haben Amateur- und Profi-Fotografen die Auswahl zwischen vielen modernen Designs, die die Präsentation der eigenen Fotos

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in einer hochwertigen Umgebung ermöglichen. Jedes Portfolio erhält eine individuelle Internetadresse, die an Freunde, Bekannte und Kunden weitergegeben werden kann. Mithilfe des einfach zu bedienenden Editors können die im Portfolio dargestellten Bilder auch zum Verkauf freigegeben werden, außerdem lässt sich das eigene Portfolio um ein Kontaktformular und eine fotografische Kurz-Biografie erweitern. Das Einbinden der eigenen Social-Media-Profile ist ebenfalls möglich. Zusätzlich sind alle Premium-Designs für mobile Endgeräte optimiert und lassen sich somit von unterwegs optimal bedienen und darstellen. Die Darstellung der Fotos in bildschirmfüllender Full-HD-Auf­ lösung ist bereits in Arbeit – ebenso wie die Möglichkeit, eigene Domains zu hinterlegen. „Die schönste Seite der Fotografie ist immer die eigene“, so Daniel Schaffeld, Geschäftsführer der fotocommunity GmbH. „Nun können die Mitglieder der fotocommunity die eigenen Werke auf einer eigenen Foto-Homepage präsentieren, die auf allen Endgeräten ansprechend aussieht. Die Möglichkeit, eigene Fotos über das Portfolio verkaufen zu können, ermöglicht es unseren Fotografen, mit ihrer Profession Geld zu verdienen.“ Das Erstellen und Betreiben eines fotocommunity Port­ folios ist und bleibt auch für Free-Mitglieder der fotocommunity kostenlos. Nach Abschluss der Einführungsphase profitieren Premium-Mitglieder jedoch von zahlreichen Vorteilen: Premium-Mitgliedern steht eine größere Auswahl an Portfolio-Designs zur Verfügung, von denen alle für mobile Endgeräte optimiert sind – zudem können Premium-Mitglieder mehr Fotos in ihrem Portfolio präsentieren und profitieren nicht nur in der fotocommunity selbst, sondern auch von Werbefreiheit in ihrem Portfolio.

JETZT DAS EIGENE PORTFOLIO ERSTELLEN: www.fotocommunity.de/portfolio-wizard

„Das Portfolio ist super gelungen und sehr einfach zu bedienen. Ich war in fünf Minuten mit der Erstellung fertig und konnte es auch an das Design meiner Homepage per­ fekt anpassen.“ fotocommunity-Mitglied Alexandra Eckert (SouLs EyEs)

„Mir gefällt das Portfolio, weil es mir rasch, ohne großen Zeitauf­ wand den Aufbau einer persön­ lichen Homepage erlaubt, auf der meine Bilder auch schon beim ers­ ten Blick reprä­ sentiv zur Gel­ tung kommen.“ fotocommunity-Mitglied Klade

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SERVICE | AUS DER FC

Fotokunst für die Wand: fotocommunity art by WhiteWall In der fotocommunity lässt sich erstklassige Fotografie nicht nur erleben, sondern auch erwerben: fotocommunity. de bietet Fotografie- und Kunstbegeisterten ab sofort die Möglichkeit, unter Tausenden von exzellenten Aufnahmen wahre Fotoschätze zu entdecken und im Wunschformat als Abzug, Fine Art Print, unter Acryl oder auf Alu Dibond zu erstehen. fotocommunity-Partner WhiteWall garantiert wertbeständige Entwicklung und Veredelung auf höchstem Niveau. „Wir glauben, dass die beeindruckenden Fo-

tos der fotocommunity Selektion und das breite Angebot hochwertiger Veredelungen von WhiteWall eine ideale Kombination darstellen“, freut sich Alexander Nieswandt, Geschäftsführer von WhiteWall. Die sich stetig erweiternde Selektion besteht derzeit aus rund 180 000 zum Verkauf stehenden Werken und steht Fotografieliebhabern auf der Startseite der fotocommunity unter dem Menüpunkt „Fotos kaufen“ zur Entdeckung bereit:

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Eigene Fotos zum Verkauf anbieten Geld verdienen mit eigenen Fotos? Hobbyfotografen, Profis und Fotokünstler haben die Möglichkeit, ausgewählte Fotos direkt beim Hochladen in die fotocommunity zum Verkauf anzubieten und ihre Leidenschaft zu Geld zu machen. Die fotocommunity bietet mit sieben Millionen fotobegeistertern Besuchern im Monat nicht nur beste Ver­ kaufs­chancen, sondern auch faire Konditionen. Die Gewinnmarge bei Fotoverkäufen richtet sich nach dem jeweiligen Mitgliedschaftsstatus: Fotoverkäufer profitieren je nach Mitgliedschaftsart von einer Marge von 60 bis 80%. Jetzt Fotos verkaufen:

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SERVICE | AUSSTELLUNG

© PATRICK DEMARCHELIER, GISELE, 1999

Natürlich schön Berlin Termin: 26.4.–12.7.14 CAMERA WORK, 10623, Kantstr. 149, www.camerawork.de, Thema: Patrick Demarchelier Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag: 11 − 18 Uhr sowie nach Vereinbarung

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Patrick Demarchelier, 26. April – 12. Juli 2014 „Jeder trägt ein gutes Foto in sich“, so drückte der Franzose Patrick Demarchelier einst seine ganz spezielle fotografische Herangehensweise beim Ablichten seiner Top-Mannequins, Hollywood-Größen und Prinzessinnen aus. Seit den 70er-Jahren gehört der 1943 in Le Havre geborene Künstler zu den weltweit bekanntesten Fotografen der Genres Mode, Akt und Porträt – kaum ein Modemagazin, das nicht einmal von Demarchelier gestaltet worden ist. Einen umfassenden Einblick in sein stilprägendes Schaffenswerk bietet derzeit eine Einzelausstellung in den Räumen

von Camera Work in Berlin, die noch bis zum 12. Juli 2014 andauert. Mit Kamera und Leidenschaft fotografiert sich Demarcheliers querbeet durch die Welt der Stars und Sternchen. Berühmtheiten wie Nadja Auermann, Naomi Campbell oder Linda Evangelista gehörten zu seinen Motiven. Gisele Bündchen lichtete er komplett nackt ab, Kate Moss nur mit zerfetzter Jeans bekleidet und Cindy Crawford barbusig erhaben vor indischer Kulisse. Besondere Ehre außerhalb der Modebranchen wurde dem Künstler zuteil, indem er als erster nicht-britischer Fotograf mit der Porträtierung von Lady Di betraut wurde: In einem schulterfreiem Abendkleid mit authentisch offenherzigem Lächeln. Typisch für Demarcheliers Stil ist es, seine Motive in einer für diese ungewohnt natürlichen Atmosphäre einzu-

TERMINE Frankfurt/Main

fangen und damit die Intimität ihrer Persönlichkeit spürbar zu machen. Gleichzeitig gelingt es dem Künstler, ihre Schönheit auf immer ganz individuelle Weise darzustellen. Seine fotografische Karriere begann Patrick Demarchelier im Alter von 17, als er seine erste Kodak-Kamera von seinem Stiefvater geschenkt bekam. Beim Durchblättern einer Modezeitschrift entdeckte er früh seine Leidenschaft für die Modewelt. Anfang der 1960er-Jahre zog Demarchelier nach Paris, um als Assistent in verschiedenen Fotolaboren zu arbeiten. Schon Ende der 60er-Jahre fanden sich seine Bilder abgedruckt in bekannten Frauenzeitschriften wie etwa Marie Claire oder Elle. Sein Umzug 1975 nach New York verhalf ihm zum internationalen Durchbruch.

Termin: 21.3.–27.7.14 DMMK Museum für moderne Kunst, 60311, Domstr. 10, www.mmk-frankfurt.de, Thema: Die göttliche Komödie, Himmel, Hölle, Fegefeuer aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler

Graz Termin: 1.4.–28.6.14 Atelier Jungwirth, A-8010, Opernring 12, www.atelierjungwirth.com, Thema: Zerbrechliche Kunst, Schwarz auf Weiß, Matthias Olmeta

Sabine Schneider

Hamburg Ute Mahler: Modefoto für „Sibylle“, Julia Koberstein, Model, Berlin, DDR, 1979 © Ute Mahler.

Hamburg Termin: 11.4.–29.6.14

Deichtorhallen, Haus der Photographie, 20095, Deichtorstraße 1-2, www.deichtorhallen.de, Thema: Werkschau, Ute Mahler und Werner Mahler

Baden-Baden Termin: 1.3.–29.6.14 Museum Frider Burda, 76530, Lichtentaler Allee 8b, www.museum-frieder-burda.de, Thema: JR / UNFRAMED MADEN-BADEN © PATRICK DEMARCHELIER, VOGUE ANNIVERSARY, 1992

Termin: 28.2.–28.6.14 Museum für Kunst und Gewerbe, 20099, Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de, Thema: Neue Frauen. Die Sammlung Fotografie im Kontext

Termin: 21.2.–15.6.14 Hamburger Kunsthalle, 20095, Glockengießerwall, www.hamburger-kunsthalle.de, Thema: Feuerbachs Musen – Lagerfelds Models

Köln Termin: 21.3.–3.8.14 Zephyr, Raum für Fotografie C 4.9, 68159, www.zephyr-mannheim.de, Thema: TAT/ORT.(Un)heimliche Spuren der Mafia, Tommaso Bonaventura, Allesandro Imbriaco, Fabio Severo

Braunschweig Termin: 25.4.–29.6.14 Museum für Photographie, Braunschweig e.V., 38102, Helmstedter Straße 1, www.photomuseum.de, Thema: Schöne neue BRD? Autorenfotografie der 1980er-Jahre

Berlin Termin: 31.5.–21.6.14 CWC Gallery, Ehemalige Jüdische Mädchenschule Berlin, 10117, Auguststr. 11-13, www.camerawork.de, Thema: Brazil, Olaf Heine

Termin: 9.5.–21.6.14

© PATRICK DEMARCHELIER, DIANE, ST. BARTHOLEMY, 1994

Galerie WAGNER + PARTNER, 10243, Strausberger Platz 8, www.galerie-wagner-partner.com, Thema: Clearing Space, Raissa Venables

Gisèle Freund: Frida Kahlo, Mexiko-Stadt, 1949 © Gisèle Freund/IMEC/Fonds MCC.

Termin: 15.3.–22.6.14

Termin: 23.5.–10.8.14

Berliner Festspiele, Martin-GropiusBau, 10963, Niederkirchnerstraße 7, www.berlinerfestspiele.de, Thema: Wols Photograph, Der gerettete Blick

Akademie der Künste, 10557, Hanseatenweg 10, Halle 1, www.adk.de, Thema: Photographische Szenen und Portraits, Gisèle Freund

Berlin

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SERVICE | BÜCHER

Che Guevara beim Interview mit Lauro Berg­quist für das Look-Magazin René Burri (Schweiz, geb. 1933) / Magnum Photos, courtesy Hatje-Cantz-Verlag

Geschichte wird lebendig Cuba in Revolution

Milicianas auf dem Platz der Revolution Alberto Korda (Cuba, 1928–2001) / The Korda Estate, Havana, courtesy Hatje-Cantz-Verlag

Cuba in Revolution Hrsg. Arpad A. Busson Foundation, London, Texte (englisch) von Richard Gott, Peter Kornbluh, Mark Sanders, Gestaltung von Peter Willberg Hatje Cantz Verlag 2013. 512 Seiten, 433 Abb. 49,80 Euro ISBN 978-3-7757-3533-9 www.hatjecantz.de

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In vielen großartigen Fotografien zeigt dieser dicke Wälzer die Stimmung und Atmos­­ phäre der kubanische Revolution in den 1950er- und 1960er-Jahren. Bei dem 25 x 30 cm großen, gut 5 cm und über 512 Seiten dicken Coffee-Table-Wälzer „Cuba in Revolution“ handelt es sich um einen Schwarzweiß-Fotoband mit einigen erläuternden Texten zu zeitgeschichtlichen Hintergründen und der Entstehung der Bilder, allerdings ausschließlich auf englisch. Der Band ist trotzdem auch bei uns eine Empfehlung wert, allein wegen der Kraft vieler Bilder. Die dürfte nicht zuletzt auch in der herrschenden gesellschaftlichen Aufbruchsstimmung der Entstehungszeit Ende der 50er-, Anfang der 60erJahre begründet liegen. Dramatische Bilder von Volkshelden, Märtyrern und Revolutionären, fotografiert von René Burri oder Alberto Korda, etwa dessen omnipräsente Che-Guevara-Ikone „Guerrillero Heroico“ von 1960, prägen in aller Welt das Bild der kubanischen Revolu­tion. Doch das ist nur eine

Facette. In diesen Jahren entstanden auch unbeschwerte Schnappschüsse. Sie zeigen Fidel Castro beim Golfen oder auf Skiern in der Sowjetunion. Auch ganz persönliche Fotos von Che Guevara, die Andrew Saint-George aufnehmen konnte, fehlen nicht. Das Volk, die Basis der Revolution, kommt in dem Band in zahlreichen Reportagefotos nicht zu kurz. Sie vermitteln authentische Eindrücke von Land und Leuten, von armen Bauern, Prostituierten und reichen Damen in Pelz vor der Revolution, von revolutionären Kämpfen und jubelnden Massen nach dem Sieg beim Einzug in Havanna. Die Fotos geben einen Eindruck von der inneren Kraft der kubanischen Revolution, die bis heute nachwirkt und das Erbe von Castro und Guevara alle Angriffe und Blöcke überstehen ließ. Horst Gottfried

Yann Arthus-Bertrand

Pferderassen Ein Klassiker unter den Pferde­büchern ist jetzt wieder auf Deutsch erhältlich. Anlässlich einer mehrjährigen Aus­stellungsreihe der Pferdebilder von Yann Arthus-Bertrand ist der Band „Pferde“ nun wieder auf Deutsch erhältlich. Arthus-Bertrand hat diese Bilder vor zehn Jahren zum ersten Mal veröffentlicht. Der gefeierte Fotograf und Filmemacher Arthus-Bertrand, der vor allem für seine Luftbildaufnahmen berühmt ist, hat 15 Jahre an diesem Band gearbeitet. Herausgekommen ist fast eine Enzyklopädie, die 86 Pferderassen aus aller Welt von russischen Kaltblütern zum arabischen Vollblut, von den weißen Pferden der Camargue bis zu den Ponys der britischen Inseln porträtiert. Arthus-Bertrand zeigt die Pferde dabei nicht als Exemplare ihrer Rasse, sondern als Individuen im Kreise ihrer Besitzer, Reiter und Pfleger. So zeichnet er ein Bild nicht nur der Tiere selbst, sondern auch von der Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Es wird vervollständigt durch die kenntnisreichen Texte von Jean-Louis Gouraud. HoGo

Photo © Yann Arthus-Bertrand © der Originalausgabe 2014 Editions du Chêne - Hachete Livre

Pferde Yann Arthus-Bertrand Texte von Jean-Louis Gourau teNeues-Verlag, 232 Seiten, 207 Farbfotografien, Hard­cover, Größe 28,7 x 20 cm, Text in Deutsch ISBN 978-3-8327 www.teneues.com

Guido Argentini

Makrofotografie Makrofotografie – Die große Fotoschule Björn K. Langlotz Galileo Design, 373 S., 3., aktualisierte und erweiterte Auflage 2014, geb., komplett in Farbe, 39,90 Euro, ISBN 978-3-8362-2389-8 www.galileodesign.de

In der Reihe „Die große Fotoschule“ bringt Galileo-Verlag ein Praxisbuch zum Thema Makrofotografie von Björn K. Langlotz. Mit seinem Buch „Makrofotografie“ will Björn K. Langlotz Einsteiger, aber auch erfahrenere Fotografen ansprechen, die die Welt der kleinen Dinge für sich entdeckt haben, und ihnen praktische Tipps geben, wie man zu gelungenen Makroaufnahmen kommt. Detailliert geht der Autor auf die fotografische Ausrüstung ein: Objektive, Stative, Licht und weiteres Zubehör werden vorgestellt und deren Einsatz erläutert. Anschließend stellt er die fotografischen Techniken dar: Von eher allgemeinen Themen wie Bild­gestaltung oder Lichtsetzung bis zu Spezialbereichen wie Focus-Sta-

cking, Schärfung oder Rauschunterdrückung. Doch eigentlich lebt das Buch vom Praxisteil. Hier spürt man die Begeisterung des Autors für die Naturfotografie. Er nimmt den Leser mit auf die Wanderungen durch Berg und Tal, oder auch „nur“ in den eigen Garten, und erläutert seine Erfahrungen mit dem Arbeiten unter freiem Himmel. Obendrein gibt Björn K. Langlotz Tipps, wie man Makro-Techniken bei Objekt- oder Food-Fotografie einsetzt und Makro-Aufnahmen von bewegten Motiven einfängt. whe

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SERVICE | BÜCHER

Arnold Odermatt: Stans, 1967 © Urs Odermatt, Windisch

Arnold Odermatt: Hamburg, 1968 © Urs Odermatt, Windisch

Arnold Odermatt

Der Polizist „in Zivil“ „In Zivil“ porträ­tiert der Schweizer Provinz-Polizist Arnold Obermatt nicht nur seine Familie, sondern dokumentiert zugleich den Zeitgeist der 50er- bis 70er-Jahre. Arnold Odermatt: In Zivil - Hors service - Off Duty! © Urs Odermatt, Windisch

In Zivil . Hors service . Off Duty Arnold Odermatt Herausgegeben durch Urs Odermatt, Steidl-Verlag, 360 Seiten, Schwarzweiß und Farbe, 65 Euro ISBN 13 – 9783865217967 www.steidl.de

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Der Polizist Arnold Obermatt aus dem beschaulichen Schweizer Kanton Nidwalden ist weltweit bekannt geworden durch seine dienstlichen Fotos von Unfallszenarien, die in ihrer Qualität und Art weit über das typische Genre „Polizeifoto“ hinausweisen (www.colorfoto.de/ news/arnold-odermatt-karambolage-buchtipp-1543436. html). Jetzt zeigt der bei Steidl erschienene Band „In Zivil“ die andere private Seite von Odermatts Leben. Und so, wie die Unfallfotos den Betrachter vom Konkreten zum Allgemeinen führten, erweisen sich auch seine Privatfotos als ein Spiegel des gutbürgerlichen Lebens in der Zeit von Ende der 40er- bis Mitte der 70er-Jahre. Auch die Familienfotos von Arnold Odermatt tragen seine typische Handschrift. Sie erscheinen wie schon die Polizeifotos in ihrer Sachlichkeit wohl durchdacht, aufgeräumt, geordnet, und nicht nur beiläufig geknipst wie so viele Familienfotos. Odermatt widmet seiner Familie die gleiche präzise Aufmerksamkeit wie seinen dienstlichen Motiven. Und diese Haltung gegenüber dem Motiv scheint sich auf die Porträtierten zu übertragen. In fri-

schem Hemd und sauberer Bluse warten Gattin, Sohn und Tochter in der guten Stube oder im gepflegten Garten auf die Aufnahme – geduldig bis genervt, aber auch ob ihrer Wichtigkeit entsprechend selbstbewusst. Im Urlaub, typischerweise meist im sonnigen Süden, geht es auch mal legerer zu, und das jeweils aktuelle Auto oder Zweirad wird selbstverständlich ebenfalls wie ein Familien­ mitglied behandelt und fotografiert. Die im Vergleich zu vielen Fotos aus „Karambolage“ fehlende Distanz in Odermatts Zivil-Fotos zeugt von seiner menschlichen Nähe zu seinen Familienmotiven. Zuweilen schleichen sich sogar Anflüge leichter Ironie ins Bild. Angesichts der Redundanz vor allem zahlreicher Personenfotos fühlt sich der Betrachter als Nicht-Familienmitglied aber spätestens am Ende des 360-Seiten-Bandes wie nach einem zu langen Dia-Abend. Eine stärkere Verdichtung der Bildauswahl durch Sohn und Herausgeber Urs Odermatt hätte die Gesamtwirkung des opulenten „Coffee-Table“-Wälzers eher noch gestärkt. Horst Gottfried

Astonish Me!

Philippe Halsman

Das Fotoband „Astonish Me!“ erscheint anlässlich einer Ausstellung im Musée de l’Elysée, Lausanne. Auf 320 Seiten bietet der Prestel-Verlag eine kleine Re­trospektive des Werks des berühmten Mode- und Pressefotografen. Der in Lettland geborene Philippe Halsman begann seine Laufbahn Anfang der 1930er in Paris. Fotografie war damals noch ein relativ junges Medium, und so sind auch die Bilder aus dieser Zeit durch Experimentiergeist und der Suche nach den Möglichkeiten und den Grenzen des Mediums geprägt. Auch nach seiner Auswanderung in die USA konnte sich Halsman als Fotograf erfolgreich behaupten und bekam relativ schnell eine Anstellung beim Life-Magazin. Für Life entstanden viele berühmt gewordene Porträts von Künstlern und Medienschaffenden wie Marilyn Monroe oder Alfred Hitchcock. 101-mal zierten seine Bilder das Cover des Life-Magazins – bis heute ein Rekord. Nebenbei war er aber auch für andere Medien unterwegs und machte sich unter anderem auch als Modefotograf einen Namen. Eine besonders intensive und langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit Salvador Dali. Diese zeigt ganz andere – vielleicht sogar die spannendste – fotografische Seite seines Werks, fern von Glanz und Glamour und mit einem deutlichen surrealistischen Anstrich. whe Alfred Hitchcock for the promotion of the film The Birds, 1962 (2013) © 2013 Philippe Halsman Archive / Magnum Photos

Contact print of Marilyn Monroe, 1952 © 2013 Philippe Halsman Archive / Magnum Photos

Astonish Me! Philippe Halsman Sprache: Englisch, gebundenes Buch, Pappband, 320 Seiten, 20,4x26,0, 100 farbige Abbil­ dungen, 200 s/w Abbildungen ISBN: 978-3-7913-4907-7 € 49,95 [D] | € 51,40 [A] | CHF 66,90 www.randomhouse.de

Katalog der Vergänglichkeit

David Lynch

Kult-Filmer David Lynch zeigt fotografische Impressionen untergegangener Industriewelten. Die Fotos entstanden parallel zu seinem filmischen Schaffen.

David Lynch, The Factory Photo­ graphs, hrsg. von Petra Giloy-Hirtz, Prestel Verlag, 2014 © David Lynch

David Lynch – The Factory Photographs Hrsg. von Petra Giloy-Hirtz, Prestel-Verlag, 220 S. mit 160 Abbildungen, gebunden, 26 x 30 cm, 49,95 Euro, ISBN-Nr.: 978-3-7913-5333-3 www.randomhouse.de

Ein zweite, kaum bekannte Seite des Filmregisseurs David Lynch zeigt der bei Prestel erschiene Bildband „David Lynch: The Factory Photographs“. Lynchs abgesehen von wenigen Ausnahmen bislang unveröffentlichte Fotos vom Niedergang klassischer Industrien reihen sich nicht einfach ein in die weltweite Flut der Bilder von „Abandonned Places“. Lynchs Fotos zeigen vielmehr seine unverwechselbare, aus Filmen bekannte Handschrift und seine Faszination für Fabriken mit ihren Schornsteinen, Maschinerien, Leitungen und blinden Fenstern, für Dunkelheit und Geheimnis. Wir sehen surreal scheinende Bilderwelten in Schwarzweiß, (Alp-)Traumsequenzen, Stimmungen und Nuancen von Licht und Schatten, in denen nicht Nostalgie und verfallene Schönheit dominieren, sondern das Bedrohliche der Orte. An die einstigen Symbole des Fortschritts erinnern nur noch nur Überreste einer mehr und mehr verschwindenden Welt. Nur selten blitzen industrielle Pracht und Zeichen eines ehedem lebendigen Organismus aus den düs­

teren Kulissen auf. Über 30 Jahre fotografierte Lynch für diesen Katalog der Vergänglichkeit. Entstanden sind die Fotografien zumeist in und um Berlin sowie in Polen, aber auch in England, New York und Los Angeles. HoGo

David Lynch, The Factory Photographs, hrsg. von Petra Giloy-Hirtz, Prestel Verlag, 1986 © David Lynch

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SERVICE | BÜCHER

David Bailey

Bailey‘s Stardust Der leicht ironische Titel des im Prestel-Verlag erschienenen Foto­ bandes ist nicht zufällig, denn beim Blättern begegnet man vielen bekannten Gesichtern aus Mode-, Musik- und Kunstszene.

Bailey‘s Stardust David Bailey

Hier finden sich Mick Jagger, Jack Nicholson, Damien Hirst und viele andere. Der aus London stammende Fotograf David Bailey ist in erster Linie ein Porträtfotograf. Berühmt geworden ist er mit minimalistisch inszenierten SchwarzweißAufnahmen, die umso mehr die Aufmerksamkeit auf die Persönlichkeiten richteten und dabei die klassischen Regeln der Komposition nicht selten brachen. Doch dieser Fotoband, der auf die letzten 50er-Jahre zurückblickt, will auch andere fotografische Seiten von David Bailey zeigen. So wie die sehr intime, über viele Jahre entstandene Bildserie seiner Frau Catherine Bailey, die er immer wieder neu entdeckt. Oder mehrere auf Reisen in unterschiedliche, abgelegene Gegenden entstandene Aufnahmen – bei denen David Bailey freilich in erster Linie ein Porträtist bleibt. Auch hier fängt er vor allem Menschen ein. HoGo

Prestel-Verlag, gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 27,4 x 35,0, 110 far­ bige Abbildungen, 100 Schwarzweiß-Abbildungen, 59 Euro, ISBN: 978-3-7913-4912-1 www.randomhouse.de

Jack Nicholson by David Bailey, 1978 © David Bailey

Meisterinnen des Lichts

Boris Friedewald

In seinem neuen Buch „Meisterinnen des Lichts“ würdigt der Kunsthistoriker Boris Friedewald 55 ausgewählte Fotografinnen der letzten 200 Jahre.

Foto: © JoAnn Verburg (Prestel-Verlag 2014)

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Deren Werk auf rund 240 Seiten detailliert darzustellen ist eine unmögliche Aufgabe. Aber Boris Friedewald gelingt ein guter Überblick. Man begegnet vertrauten Namen wie Eve Arnold oder Candida Höfer, aber auch jungen und kaum bekannten Persönlichkeiten. Anhand weniger Aufnahmen versucht der Autor den persönlichen Stil der Fotografinnen zu visualisieren und liefert ergänzend die wichtigsten Infos zum Werdegang und zur stilistischen oder thematischen Ausrichtung. Kurzum: das Nötigste, um Interesse zu wecken. Jeder der ausgewählten Fotografinnen setzt in ihren Bildern andere Akzente, seien es Motive, Thema oder Stil, sodass insgesamt eine gutes Nachschlagewerk entsteht, nicht zuletzt auch ein Zeugnis der historischen Entwicklung der Fotografie. Auch wirft der Autor die unumgängliche Frage auf, ob Frauen anders wahrnehmen, anders sehen und somit auch andere Bilder fotografieren als Männer. Die letzte Instanz in dieser Frage darf der Leser selbst sein. Wahr ist wohl, dass Frauen hinter der Kamera in bestimmten Situationen Erfolg hatten, wo Männer gescheitert wären. Wahr ist aber auch, dass manche Fotografinnen dagegen kämpften, als „Frau hinter der Kamera“ gesehen zu werden. whe

Meisterinnen des Lichts Boris Friedewald Prestel-Verlag, gebundenes Buch, Pappband, 240 Seiten, 21,0 x 27,0 cm, 230 farbige Abbildungen, 34,95 Euro ISBN: 978-3-7913-4673-1 www.randomhouse.de

Foto: Kodak Film Manufacture, coating and process control Room, Kodak Park, 2007 © Catherine Leutenegger

Foto: The George Eastman House, Conservatory, 2012 © Catherine Leutenegger

Catherine Leutenegger

Die große Leere Zwischen den 1880er- und den 1960er-Jahren war eine Welt der Fotografie ohne Eastman Kodak, den „Gelben Riesen“ aus Rochester, den Pionier, der den Massen die Fotografie brachte und den Weltmarkt dominierte, nicht vorstellbar. Doch in der Digital-Ära gelang es Kodak nicht, die Erfolge aus analogen Zeiten zu wiederholen, auch wenn die weltweit erste Kamera zur elektronischen Fotoaufzeichnung aus einem Kodak-Entwicklungslabor stammte. Aus dem Erfolgsunternehmen Kodak wurde einer der größten Verlierer der Branche. Man leistete sich Produkt-Flops, verpasste die richtige Strategie in der Digitalfotografie und geriet in eine unternehmerische Abwärtsspirale. Am Ende stand am 19. Januar 2012 die Insolvenz. Die Kodak-Patente landeten bei Apple, Google, Microsoft, Samsung & Co.

Foto: Kodak Tower, State Street, 2007 © Catherine Leutenegger

Mit dem schon früher einsetzenden Niedergang Kodaks zerfiel auch Rochester, New York, eine typische „Company Town“, auf Gedeih und Verderb verbunden mit ihrem wirtschaftlichen Motor. Rochester, einst zentrale Stadt der Fotowelt, ist heute nur noch ein Schatten ihrer selbst, wirkt wie eine Kulisse. Catherine Leutenegger dokumentiert dies mit „Kodak City“ in einer detailreichen wie sachlichen Studie. Die Fotos, entstanden bei längeren Aufenthalten 2007 und 2012, widerspiegeln einstige Pracht, alltägliche Umgebungen, Stillstand und Verfall, Reste von Leben im schleichenden Niedergang. Gemeinsamer Nenner der meisten Leutenegger-Fotos in diesem Band ist ihre Menschenleere. Menschen kommen kaum vor – selten in den Bildern von 2007, noch seltener 2012. Die Fotos aus dem Kodak-Werk zeigen 2007 noch einige, wenige Menschen bei der Arbeit, 2012 erscheint Kodak verwaist. Ein vergleichbares Gesicht einer Stadt kennt man von Detroit, und die Bilder Leuteneggers weisen wiederum über Roches­ ter hinaus. Mit seinen typischen US-Szenarien, den Straßen, Häusern, Schildern, Flaggen, steht Rochester heute für eine in vielen Teilen des Landes herrschende Atmosphäre des Umbruchs, der mit dem Abbruch beginnt. Was folgt, bleibt derzeit noch offen. Leider sind die einleitenden Texte im Buch nur in Englisch und Französisch gehalten . Horst Gottfried

Foto: © Catherine Leutenegger

Kodak City Catherine Leutenegger Gestaltet von Chris Gautschi, Catherine Leutenegger, Texte (Englisch/Französisch) von A. D. Coleman, Catherine Leutenegger, Joerg Bader, Urs Stahel, Kehrer-Verlag, Festeinband, 20 x 24,5 cm, 160 Seiten, 89 Farbabb., 39,90 Euro ISBN 978-3-86828-462-1 www.artbooksheidelberg.com

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PRAXIS | BILDBEARBEITUNG

Photoshop-Vollversion

Tonwertkorrektur Die Tonwertkorrektur bringt den Bildkontrast auf Vordermann.

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in Histogramm sehen Sie nicht nur in Ihrer Digitalkamera, sondern auch bei der Bildbearbeitung. Lesen Sie, wie Sie die Kontraste mit dem Histogramm am PC nachträglich auf­ frischen. Sie achten beim Fotografieren aufs Histogramm und belichten optimal – doch manche Fotos brauchen immer noch Nacharbeit. Das gilt auch für unsere kontrastarme Aufnahme,

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Fotos: rtCars.de

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die bei mattem Abendlicht entstand. Nutzen Sie den Tonwert­ korrektur-Dialog: Sie sehen wieder ein Histogramm – und gleichen die Kontrastschwächen gezielt aus. Wir verwenden hier Photoshop CC, doch jede ältere Fassung eignet sich ge­ nauso gut, ebenso wie neuere Ausgaben von Photoshop Ele­ ments.

Einstellungsebene

Klicken Sie im Ebenen-Bedienfeld auf die Schaltfläche „Neue Misch- oder Einstellungs­ ebene erstellen“ und dann auf „Tonwertkorrektur“. Sie erkennen es bereits oben im Bedienfeld: Die geplante Kontrastverbesserung erscheint nun als neue Ebene. Das Programmfenster zeigt ab dem nächsten Schritt das bearbeitete Foto; doch auf der Hintergrundebene bleibt jederzeit das Originalbild erhalten. Alle Änderungen im Tonwertkorrektur-Dialog lassen sich jederzeit verfeinern oder ganz abschalten, Sie bleiben also völlig flexibel.

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Weitere Lichter

Lichter

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Das Bild wirkt freilich immer noch zu dunkel. Zwar gibt es jetzt ein paar Bildpunkte mit Reinweiß. Es sind aber zu wenig; schließlich erscheint das Histogramm im hellen Bereich nur sehr flach. Ziehen Sie das weiße Dreieck also noch weiter nach innen bis auf 170. So heben Sie auch die Helligkeiten 170 bis 214 auf Reinweiß. Sie verlieren damit die verschiedenen Schattierungen zwischen Pixeln mit den Helligkeiten 170, 180 oder 210; alle diese unterschiedlichen Tonwerte erscheinen nur noch weiß. Dieser Differenzierungsverlust heißt auch Beschneidung oder Clipping, meist will man das vermeiden. Doch bei unserer Aufnahmen wirkt die Beschneidung nur auf wenige Pixel im Metallpfosten rechts. Damit können Sie gut leben – Hauptsache, das Bild erscheint heller und noch knackiger.

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Sehen Sie das Bedienfeld mit der Tonwertkorrektur noch nicht? Dann klicken Sie doppelt auf das Histogramm-Symbol oben im Ebenen-Bedienfeld. Unser Histogramm zeigt einen klaren Mangel: Rechts gibt es gar keine Ausschläge – dem Bild fehlen also die Lichter. Genutzt wird nur ein Tonwertbereich von 0 (tiefschwarz) bis 215 (hell, aber nicht weiß). Die meis­ten Fotos sollten jedoch die komplette Bandbreite von 0 (schwarz) bis 255 (reinweiß) ausnutzen. Nur dann wirken sie brillant. So gleichen Sie den Mangel aus: Ziehen Sie das weiße Dreieck von rechts außen nach innen bis zum Beginn des Histogramms, hier bis zum Wert 215. Auf diese Art heben Sie im Gesamtbild den Tonwert 215 bis auf 255 – helle Bildpunkte steigen auf Reinweiß an, auch etwas dunklere Bildpunkte werden heller. Der Tonwertumfang betrug zunächst nur 0 bis 215, Sie haben ihn auf 0 bis 255 ausgedehnt. Damit machen Sie das Bild heller und kontrastreicher.

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Mitteltöne

Sind Lichter oder Schatten korrigiert, wirkt manches Foto weiterhin zu hell oder zu dunkel. Das gilt auch für unsere Aufnahme: Sie kommt noch zu duster daher. Schrauben Sie aber nicht mehr an den höchsten Tonwerten, die haben Sie ja schon eingerichtet. Ziehen Sie stattdessen das graue Dreieck unterm Histogramm nach links von 1,0 auf den Wert 1,5. Damit hellt das Bild noch einmal auf. Sie nutzen hier den sogenannten Gammaregler: Er hebt oder senkt die Mitteltöne und rührt die extremen, äußersten Tonwerte nicht an – genau das Richtige, um unsere Kontrastkorrektur abzurunden.

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Mischmodus

Unsere Technik steigert den Kontrast und erzeugt neue Mitteltöne. Da wirkt das Bild anschließend eventuell übertrieben farbsatt. Dann schalten Sie einfach links oben im Ebenen-Bedienfeld vom Mischmodus „Normal“ zu „Luminanz“. So verändert die Tonwertkorrektur-Ebene garantiert nur noch die Helligkeit und nicht auch die Farben. Hier wirkt das Bild mit „Luminanz“ aber schon zu blass, darum lassen wir es bei „Normal“.

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PRAXIS | BILDBEARBEITUNG

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Überbelichtung erkennen

Ziehen Sie in der Tonwertkorrektur wie beschrieben das weiße Dreieck nach innen auf 170. Diese Änderung bringt einige Bildpunkte auf reines Weiß – doch welche Bildstellen ändern sich tatsächlich? Dazu klicken Sie bei gedrückter Alt-Taste auf das weiße Dreieck. Nun erscheint das Bild als Grafik. Hier bleibt der Großteil schwarz, in diesen Partien gibt es keine sogenannte Beschneidung (Schritt 3). In roten Bildstellen wird nur die Grundfarbe Rot überbelichtet. Im weißen Streifen ganz rechts erscheinen alle drei Grundfarben mit dem Höchstwert 255, hier gibt es also Reinweiß.

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Maskenretusche

Klicken Sie im Ebenen-Bedienfeld einmal auf die weiße Masken-Miniatur oben links. Jetzt beginnt die Maskenretusche: Malen Sie von außen her über den Himmel, sodass nur der weiche Pinselrand ins Bild ragt. Der Himmel erscheint wieder etwas dunkler, das restliche Bild bleibt unverändert. Auch die Strebe rechts ist etwas zu hell, wie schon in Schritt 6 gesehen. Klicken Sie wieder mit rechts ins Foto, senken Sie die Pinselgröße auf 78 Pixel und heben Sie die Härte auf 90 Prozent. Jetzt kommt ein Trick: Klicken Sie einmal ans obere Ende der Strebe; dann klicken Sie bei gedrückter Umschalt-Taste ans untere Ende. Photoshop verbindet die zwei Enden mit einem grauen Strich in der Ebenenmaske, das Rohr wirkt wieder dunkler.

Pinsel

Einzelne Bildzonen wirken schon wieder zu hell, zum Beispiel der Himmel. Ändern Sie die Maske. Schalten Sie zunächst das Pinsel-Werkzeug ein. Klicken Sie mit der rechten Maustaste ins Bild und nehmen Sie 1500 Pixel Durchmesser bei 0 Prozent harter Härte. Klicken Sie links unten in der Werkzeugleiste auf das obere Farbfeld und stellen Sie ein mittleres Grau ein. So wirkt die Maskenretusche weniger stark. Sie könnten zwar auch mit Schwarz und gesenkter Pinsel-Deckkraft arbeiten; dann jedoch addieren sich Ihre Striche auf, das Ergebnis wirkt schnell unschön streifig.

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Automatik

Photoshop dehnt den Tonwertumfang auch bequem vollautomatisch aus: Klicken Sie im Tonwertkorrektur-Dialog bei gedrückter AltTaste rechts oben auf „Auto“. Die stärkste Veränderung liefert die Option „Kontrast kanalweise verbessern“, sie beeinflusst aber auch die Farben. Wollen Sie die Farbstimmung schützen, nehmen Sie „Schwarzweißkontrast verbessern“. Ganz neu und einen Versuch wert ist die Option „Helligkeit und Kontrast verbessern“ (nicht bei Elements). Auch hier bleiben die Farben unverändert. Nach dem OK-Klick verfeinern Sie das Automatik-Ergebnis weiter mit den üblichen Tonwertkorrektur-Reglern.

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Cache-Warnung

Vielleicht sehen Sie rechts oben im Histogramm-Dialogfeld ein Warndreieck. Es signalisiert: Photoshop berechnet die Balkengrafik nicht aus allen Bildpunkten; stattdessen erzeugt das Programm eine Hochrechnung aus einer verkleinerten Bildfassung. Diese Hochrechnung reicht völlig. Doch wenn Sie es ganz genau wissen wollen, klicken Sie einmal auf das Warndreieck. Nun kalkuliert Photoshop das Histogramm neu auf Basis des hochaufgelösten Originals. Dieses Dreieck finden Sie auch in den Dialogen „Tonwertkorrektur“ und „Gradationskurve“ . Soll das Programm generell das vollständige Bild berechnen, öffnen Sie die Voreinstellungen mit Strg+K (am Mac wie immer Cmd+K); Sie wechseln in den Bereich Leistung und stellen die Cache-Stufen auf 1. Via Be­ dienfeld-Menü richten Sie auch ein, dass das Histogramm die Grundfarben einzeln ausweist. So erkennen Sie Farbstiche leichter.

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Histogramm-Bedienfeld

Wie Sie die Regler auch einrichten, das Histogramm im Tonwertkorrektur-Dialog ändert sich nicht: Sie sehen jederzeit nur die ursprünglichen Werte des Originals, aber kein ganz aktuelles Diagramm. Sie brauchen ein Histogramm für das aktuelle Zwischenergebnis? Diese Information liefert das HistogrammBedienfeld, das Sie per Fenster-Menü einblenden. Sie erkennen hier, dass unser Gesamtbild nun alle Helligkeiten von Schwarz bis Weiß ausnutzt. Die Lücken im Histogramm sind typisch für jede Kontrastkorrektur und stören nicht.

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Tipps • Wirkung abschwächen: Erscheint die Änderung etwas zu stark, müssen Sie nicht unbedingt die Regler in der Tonwertkorrektur anfassen. Senken Sie stattdessen die Deckkraft im Ebenen-Bedienfeld zum Beispiel von 100 auf 70 Prozent. Das lässt sich jederzeit verlustfrei zurücksetzen.

• Praktisches Bedienfeld: Photoshop-Vollversionen ab CS4 bieten das praktische Masken-Bedienfeld, das später im Eigenschaften-Bedienfeld aufging. Ist eine Ebenenmaske aktiviert, können Sie hier die Wirkung der Maske abschwächen oder die Maskenkanten rücksetzbar aufweichen.

• Auf die Schnelle: Es geht auch ohne Einstellungsebene – laden Sie das Bild und drücken Sie Strg+L (am Mac wie immer CMD+L), schon zeigt Photoshop den Dialog „Tonwertkorrektur“. Der verändert jetzt unmittelbar das Originalfoto, Sie können nichts nachträglich ändern. Extra-Tipp: Drücken Sie Strg+Alt+L, um die Tonwertkorrektur gleich mit den zuletzt gewählten Einstellungen zu öffnen.

• Eindampfen: Sind Sie mit der Kontrastkorrektur endgültig zufrieden, klicken Sie im Ebenen-Bedienfeld einmal auf die Tonwertkorrektur-Ebene und drücken dann Strg+E; so verschmilzt die Tonwertkorrektur mit dem Foto. Ihr Bild besteht also nur noch aus einer einzigen Hintergrundebene, die Sie bequem in vielen Formaten speichern und weitergeben können.

• Schneller pinseln: Bei der Maskenretusche mit dem Pinsel drücken Sie einfach die 7 für 70 Prozent Deckkraft oder 5 für 50 Prozent; mit der 0 haben Sie wieder 100 Prozent. Ziehen Sie mit der rechten Maustaste bei gedrückter Alt-Taste nach links oder rechts, um die Pinselgröße zu ändern.

• Automatik per Menü: Die Automatikkorrekturen aus Schritt 9 gibt es auch ohne Umweg über den Tonwertkorrektur-Dialog. Die entsprechenden Befehle finden Sie bei neueren Photoshop-Versionen direkt im Bild-Hauptmenü, bei Photohop Elements im Überarbeiten-Hauptmenü.

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PRAXIS | BILDGESTALTUNG

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Aufräumen in der Wildnis Der Profifotograf und Fachjournalist zeigt in dieser Serie, wie ein Foto durch ein paar Überlegungen schon bei der Aufnahme oder auch mittels kleiner Eingriffe bei der nachträglichen digitalen Bildbear­­­beitung vom Knipsbild zum eindrucksvolleren Bildwerk mutieren kann.

Antilopen-Versammlung Am Vormittag im Ngorongorokrater: Vorne auf dem Kampfplatz duellieren sich gerade die Antilopenmänner und versuchen sich gegenseitig auf die spitzen Hörner zu nehmen. Etwas abseits sitzen die Damen und warten gelassen auf den Sieger. Ein schönes Bild, wären da nicht die herumliegenden Blätter, Zweige und Steine – Flecken, die visuell in Konkurrenz zu den Streifen und schwarzen Augen der Antilopen treten. Für die Antilopen eine zusätzliche Tarnung im Busch, für den Bildbetrachter eher Verwirrung und Unruhe. Aus dem Jeep aussteigen und aufräumen geht schlecht, also: digitale Säuberung!

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Alle Fotos: Maximilian Weinzierl

Maximilian Weinzierl

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Optimierung D

as Zauberwort gegen Flecken aller Art heißt „Bereichs­ reparaturpinsel“, hier in Photoshop Elements, der Pin­ sel mit dem Heftpflastersymbol. Sie sollten eine Pinselgröße etwa in der Größe der zu entfernenden Flecken einstellen, nicht zu groß und nicht zu klein, eine etwas härtere Pinsel­ kante wählen und als Reparaturart „Inhaltssensitiv“ vorge­ ben. Dann tupfen Sie jeweils kurz auf den betreffenden Fleck oder ziehen den Pinsel entlang eines störenden Ästchens etc., und Photoshop Elements erledigt den Rest. Das Pro­ gramm berechnet aus dem Muster der Umgebung einen pas­ senden Reparaturfleck und fügt ihn nahtlos ein. Bei Umge­ bungen mit einem kleinen unregelmäßigen Muster wie bei diesem Bild kein Problem. Die Reparaturstellen werden per­ fekt abgedeckt. Hier wurde die Ebene nach der Ausfleckung dupliziert und weichgezeichnet. Mit einer gepinselten Mas­ kierungsebene wurde dann die Schärfe partiell im Bereich der liegenden Antilopen wieder zurückgeholt. Der Hinter­ grund und der umliegende Bereich bleiben unscharf. Das Bild wirkt jetzt aufgeräumt und harmonisch.

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PRAXIS | BILDGESTALTUNG

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So rücken Sie ein Motiv nach links Der stattliche Fahnenträger steht auf dem Dach des Münchner Rathauses (Südwestecke). Die Sonne steht günstig und leuchtet die Bronzefigur absolut plastisch aus. Es gibt nur eine einzige perfekte Ansicht des Motivs und zwar schräg von unten von der gegenüberliegen­ den Rosenstraße aus. Das 400-mm-Objektiv bringt die Statue schön freigestellt gegen den blauen Himmel­ hintergrund ins Bild (1). Doch Achtung: Schneidet da die Turmspitze rechts in den Arm des Fahnenträgers? Muss nicht sein, einfach zwei Meter nach links gehen! Geht nicht, die Hausecke kommt dann mit ins Bild (2).

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Optimierung U

nd wie funktioniert‘s dann doch (Bild 3)? Hier der Trick: Zuerst wird Bild 2 aufgenommen, das Bild mit dem freiste­ henden Arm des Fahnenträgers und der Hausecke. Dann mög­ lichst schnell (es sollten in der Zwischenzeit keine Lichtverände­ rungen oder Wolkenbewegungen stattfinden) die zwei Meter wieder nach rechts gehen, die Kamera am Auge und das Motiv annähernd an der gleichen Stelle im Sucher haltend. Das Motiv wird jetzt nochmal fotografiert mit freiem Himmelhintergrund (der Arm des Fahnenträgers wird jedoch in diesem Bild 1 von der Turmspitze verdeckt). Beide Bilder werden als Ebenen in Photo­ shop übereinander gelegt und mittels Ebenenmaske so mitein­ ander verrechnet (links), dass im resultierenden Bild beide ge­ wünschten Optionen, der Fahnenträger mit freistehendem Arm aus Bild 2 und der durchgehend blaue Himmelhintergrund aus Bild 1 zu sehen sind. Die ganze Prozedur dauert viel kürzer, als sie hier beschrieben werden kann. Voraussetzung für das naht­ lose Zusammenpassen der Helligkeitswerte ist, dass der Himmel in beiden Bildern exakt gleich belichtet wurde. Das ist nur dann gegeben, wenn beide Bilder mit gleicher manueller Belichtungsund AF-Einstellung und zeitlich unmittelbar hintereinander foto­ grafiert wurden. Maximilian Weinzierl

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PORTFOLIO | JENS EDINGER

Titel: K501 Stille 006. In diesem Raum entfalten die Strukturen und Muster der Flächen ihre Wirkung. Eine fotografische Heraus­forderung war der schief gebaute Fenstersturz (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl 7,1, 1/30 s).

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Stille Jens Edinger. Monoton muss nicht gleich langweilig sein. fc-Fotograf Jens Edinger führt vor Augen, wie das Konzept seiner Bildserie Stille entstand und wie er die einzelnen Fotografien gestaltet, aufnimmt und nachbearbeitet..

Alle Fotos: Jens Edinger

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PORTFOLIO | JENS EDINGER

Titel: K501 Stille 001. Diese Auf­nahme war der Stein des Anstoßes zur Entwicklung des Konzepts für die gan­ze Bildserie Stille (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 4,5, 1 /40 s).

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Titel: K501 Stille 002. Diesen Raum musste Jens Edinger bei jedem Besuch mehrmals fotografieren. Die Lichtverhältnisse machten das genaue Ausrichten der Kamera schwierig. Oft fehlten nur Nuancen (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 7,1, 1/8 s).

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PORTFOLIO | JENS EDINGER

Titel: K501 Stille 003. Die farbigen Räume musste Jens Edinger öfter fotografieren. Im Sommer reflektieren die Grasflächen das Licht in die Räume. Im Winter erzeugt eine große weiße Fläche vor dem Haus schönes weiches Licht in den Räu­men (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 7,1, 1/60 s).

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Titel: K501 Stille 004. Das weiche Licht durch die Schneeflächen herrscht im Bild vor. Der Hund der genau in der Bildmitte steht, ist das einzige lebendige Element der ganzen Serie (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 7,1, 1/40 s).

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PORTFOLIO | JENS EDINGER

Ideenfindung Als fc-Fotograf Jens Edinger 2012 das erste Mal den seit circa fünf bis sieben Jahren leer stehenden Wohnblock aus DDR-Zeiten besuchte, ließ er die einzelnen Räume des verlassenen Gebäudes offen auf sich wirken. Noch war er sich nicht sicher, was für einen Bildausdruck er genau suchte, doch die Vielzahl der leeren wie noch teils eingerichteten Wohnungen faszinierten ihn. Alle waren irgendwie unterschiedlich und doch gleich. Er hielt so mit seiner Kamera verschiedenste Details der leer stehenden Räume fest. Wieder daheim, schlug ihn vor allem das Bild Stille 001 in seinen Bann. Er erläutert: „Ich

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entdeckte, dass dieses Bild trotz seiner Leere eine dichte Atmosphäre besitzt, ja fast surreal wirkt.“

Konzept So überlegte er, wie er diesen fast sur­realen Eindruck nicht nur in einem Einzelbild festhalten, sondern im Rahmen einer ganzen Bildserie reproduzieren könnte. Nach einer Analyse des Bilds Stille 001 erstellte er so Regeln, wie er die weiteren Aufnahmen für seine Serie aufnehmen würde. 1. Die Kamera ist frontal und gerade ausgerichtet, zentral gegenüber dem Fenster zu platzieren, damit das Fenster als Hauptmotiv immer an der gleichen Stelle steht und sich der Horizont und die markanten Linien gleichen.

2. Die Lichtsituation sollte möglichst ausgeglichen sein, damit keine Schlagschatten von der Raumarchitektur ablenken. 3. Es sollten sich nicht zu viele Gegenstände im Raum befinden, welche die klaren Linien des Innenraums verdecken.

Format Da er sich noch nicht 100 Prozent auf ein Format für seine Bildserie festlegen konnte, schoss er zur Sicherheit beim nächsten Besuch des Gebäudes einige Bilder von einem kleineren Raum mit einem einzigen Fenster im Hochformat (Kasten: Hochformat-Versuchsreihe) und stellte sie denen mit dem Dreierfenster gegenüber. Seine Entscheidung fiel klar zugunsten der Räume mit den Dreierfenstern aus. Der Grund: Die Weite des Raums betont seine Leere. „Das quadratische Format verleiht der Bildkomposition zudem mehr Ausgewogenheit“, urteilt Jens Edinger.

Bei den sehr hellen Räumen nimmt Edinger zusätzlich eine leichte perzeptive Farbverschiebung vor. So treten die Farben hervor, die durch die starke Belichtung an den Rand des Farbraums gerückt sind. In der Regel nimmt die ganze Bearbeitung nicht mehr als ein paar Minuten in Anspruch. Redaktion Henriette Struss

Hochformat-Versuchsreihe

Aufnahmetechnik Bei einem Besuch im Winter 2013 war das Licht in den Räumen angenehm diffus, da eine große Schneefläche vor dem Haus dieses gleichmäßig in die Räume reflektierte. Ein willkommener Zufall, der fc-Fotograf Jens Edinger beim Erstellen seiner Aufnahmen unterstützte. Für die Belichtung der Innenräume für die Serie Stille ging er nach einem festgelegten Schema vor. Zuerst belichtete er direkt auf das Fens­ ter, danach auf einen Wandbereich in der Mitte des Raums. Im Anschluss verglich er die beiden Histogramme am Bildschirm der Kamera und versuchte einen ausgewogenen Mittelwert zu finden. Meist klappte das mit drei Belichtungen. Doch in manchen Fällen, bei sehr schwierigen Lichtverhältnissen, erstellte er bis zu zehn Belichtungen. Filter nutzte er dazu nicht. Um unabhängig von der Lichtstärke des Umgebungslichts immer ohne Blitz fotografieren zu können und die ISO-Zahl mit 160 gering zu halten, montierte er für das Shooting seine Kamera Sony DSC R1 mit dem eingebauten Zeiss Vario-Sonnar T Zoomobjektiv 24–120 mm auf ein Stativ. Für die Aufnahmen wählt er immer die gleiche Weitwinkelbrennweite 24 mm und bevorzugt Blende 7,2, damit alle Raumdetails scharf abgelichtet werden.

Nachbearbeitung Durch die exakt durch das Konzept vorgegebene Kameraausrichtung und die Gestaltung des Bilds im Sucher minimiert sich die Nachbearbeitung der Bilder für die Serie Stille auf ein Minimum. Jens Edinger korrigierte, wenn nötig, mit Photoshop stürzende Linien und beschnitt die Bilder am Rechner zu einem Quadrat. Wie für die Aufnahme der Bilder hat er auch für die Farb- und Helligkeitsanpassung einen Arbeitsablauf entwickelt. Zuerst ändert er nachträglich den Weißabgleich auf Glühlampenlicht, um Gelb- und OrangeTöne zu filtern. Dadurch wirken die Bilder etwas kälter. Für das Tarieren der Helligkeit nutzt er selbst erstellte Profile und versucht annähernd eine gleiche Verteilung in den Mittel­ tönen bei allen Bildern zu erreichen. Für die Serie erstellte er drei Histogrammprofile: 1. für dunkle Räume mit Einrichtung und sehr farbigen Wänden, 2. für normale Räume mit mittlerem Gegenlicht, 3. für sehr helle Räume mit fast weißen Wänden und sehr hellem Gegenlicht.

fc-Fotograf Jens Edinger wollte wissen, inwieweit sich der gewählte Innenraum und das Bildformat auf den gesuchten Bildausdruck auswirken. Zur Probe erstellte er so einige Hochformataufnahmen.

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PORTFOLIO | JENS EDINGER

1 Titel: K501 Stille 005. Dieser Raum steht im Kontrast zu den leeren Räumen und zeigt auf eindrückliche Art die Ausweg­losigkeit von vielen Menschen aus der ehemaligen DDR. Sie haben selbst das bisschen Hab und Gut zurückgelassen (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 7,1, 1/50 s). 2 Titel: K501 Stille 007. Beim ersten Besuch wirkte diese Szene schon wie ein Bühnenbild. Das Licht von draußen war jedoch nicht aus­geglichen genug. Erst als draußen Nebel aufzog und der gesamte Raum gleichmäßig ausgeleuchtet war, passte die Lichtstimmung (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 8, 1/15 s).

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3 Titel: K501 Stille 008. Dieser Raum steht als Kontrast zur Serie. Er zeigt deutlich, welche Situation im Umfeld des Objekts herrscht (Brennweite 24 mm, ISO 200, Bl. 7,1, 1/10 s). 4 Titel: K501 Stille 009. Das weiße Nichts vor dem Fenster und die subtilen Farben in diesem nahezu leeren Raum faszinierten Jens Edinger. Das Bild gehört zu seinen Lieblingsbildern der Serie (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl 7,1, 1/30 s).

5 Titel: K501 Stille 010. Ein Rätsel gab Jens Edinger dieser Raum durch seine Bemalung und Zeichen an den Wän­den auf. (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 7,1, 1/40 s) 6 Titel: K501 Stille 011. Das letzte Bild der Serie zeigt den Verfall der Räume – keine Tapeten, keine Farbe. Mit ihm wollte Jens Edinger innen und außen in einen Kontext stellen. (Brennweite 24 mm, ISO 160, Bl. 8, 1/20 s)

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Motivsuche

Jens Edinger Jahrgang 1973, lebt in München und arbeitet freiberuflich als CADZeichner. Er interessiert sich für konzeptionelle Fotografie. Zu seinen Inspirationsquellen gehört die Düsseldorfer Schule um Bern und Hilla Becher mit Fotografen wie Gursky, Ruff und Robert Voit. Darüber hinaus begeistern ihn die Langzeitbelichtungen von Hiroshi Sugimoto, und er bewundert die Fotografen der 20er-Jahre um Moholy-Nagy und das Bauhaus. www.fotocommunity. de/fotograf/y-oo-m/ 1739205 www.flickr.com/ photos/y-oo-m/ www.le4el.de/index. html

Ausrüstung

Auf der Suche nach seinem Bildmotiv nahm fc-Fotograf Jens Edinger 2012 einzelne Räume und Details des leer stehenden Gebäudes ins Visier.

Kameras: Leica Digilux 2, Leica D-Lux 4, Sony R1 mit eingebautem Zeiss Vario-Sonnar T 24–120 mm, Fuji X-E1, Handy, 25 selbstgebaute analoge Lochkameras Objektive: Zeiss Distagon T 2,8/12 mm, Zeiss Planar T 1,8/32 mm, Fujinon XF 2,0/18 mm, Fuji­non XF 1,4/35 mm Zubehör: Stativ Manfrotto, Fernauslöser, Regenschutz, Pol-, ND-, IR-Filter

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

Thema Bewegung

Das Portfolio der Redaktion

Markus Peerenboom Dieses Bild ist in Anlehnung an den Liedtext der Kölschen Band Black Fööss Achterbahn entstan­ den. Intuitive Zoomtechnik in vier Schritten, wobei ich die Brenn­ weite schrittweise vergrößere (Canon 24–105 mm L, ISO 100, Bl. 14, 25 s). http://fc-foto.de/33329136 Titel: Achterbahn

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

Ronny Behnert Schon immer wollte ich den Berliner Fernsehturm im Nebel fotografieren. Ich nutzte den ersten Novembertag, richtete die Kamera nach oben und wartete auf einen Vogelschwarm. http://fc-foto.de/33296462 Titel: one day in november

Gerhard Michael Am Vorabend der Feiern zum 1. Mai ziehen Zigtausende mit Drachen und Laternen durch die Stadt. Polizisten beobachten das Treiben. Vietnam heute: Lebensfreude und Hedonismus auf der einen Seite, die Staatsmacht auf der anderen. http://fc-foto.de/33216131 Titel: Halong Carnival

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Jutta Melchers Auf dem Platz vor dem MACBA in Barcelona trifft sich die Scater­ szene. Den Scatern eilt abends bei tief stehender Sonne ihr Schatten voraus. Ein faszinierendes Schat­ tenspiel! http://fc-foto.de/33327098 Ohne Titel

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

Eva Flasche Beim Streit um die besten Brutplätze kommt Bewegung in die Kolonie der Kanadagänse. Manchmal gelingen dann Fotos wie dieses. http://fc-foto.de/33399482 Titel: Kanadagans

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

Tina Mauersberger Aufgenommen mit einer Canon 40D, Blende 4,5, 1/2000 s. http://fc-foto.de/33263802 Titel: high speed Border

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Ludwig Loch White-Turf-Rennen auf dem zugefrorenen St. Moritzersee (Brenn­ weite 500 mm, Bl. 5 bei 1/2000 s). Meine Lieblingsmotive sind Sport, Natur und Action. http://fc-foto.de/33387988 Titel: White Turf 3

Ralph P. Obersteiner Dülmener Wildpferdefang 2013. Um im trüben Licht die Dynamik der Pferde einzufangen, wählte ich für eine noch gute Tiefenschärfe Blende 8, 1/250 s bei ISO 400. http://fc-foto.de/33301188 Titel: Dülmener Wildpferdefang 2013 – Der Einlauf ...

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

Siefert Daniel Ich fror in der wenig befahrenen Schlucht, bis endlich von oben und unten eine Gruppe Fahrzeuge kam. (Nikon D7000, Brennweite 10 mm, 72 s, Bl. 22, -1,3 Lichtwert, Stativ). http://fc-foto.de/33318679 Titel: Lichtschlange in der Schöllenenschlucht

Dave Rogge Statt mich an den Strand zu legen, fuhr ich mit dem Auto heran. Vor meinem Rückzug fotografierte ich in einer „Sandsturmpause“. (www. fotos-mit-leidenschaft.de.vu). http://fc-foto.de/33273505 Titel: surrealistisch – Sturm auf Kreta

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Eva Flasche Aufgenommen an einem wun­ derschönen Wintermorgen bei knackkalten –19 Grad auf dem Bobrun von St. Moritz in Cele­ rina. Trotz steifer Finger muss man schnell sein! http://fc-foto.de/33399506 Titel: Im Eiskanal

Hubert Brenner Ich dachte, das Stellwerk mit fahrendem Zug ist eine gute Idee für den Wettbewerb. Während der 4 s Belichtung fuhr 2 s der Zug durch (Brennweite 24 mm, Bl. 11). http://fc-foto.de/33196906 Titel: Stellwerk

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Herbert A. Franke 2003, Dubrovnik. Meine Kamera war nicht ideal eingestellt. Ich habe das Bild am PC bearbeitet. Es dauerte, bis das Ergebnis passte (Brennweite 70 mm, Bl. 5,6, 1/100 s). http://fc-foto.de/33291345 Titel: Kinderspiele

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

1. Platz Wolfgang Weinhardt Karnataka, Süd-Indien. Ein 500 Jahre alter Vorläufer der spektakulären, nach der Ernte in gefluteten Reisfeldern ausgetragenen Büffelrennen Pacu Jawi (Sumatra) und Karapan Sapi (Madura, Bali) (Mitzieher, Brennweite 35 mm, Bl. 16, 1/25 s). http://fc-foto.de/33430347 Titel: Kambla

Sieger Die

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Mit dem Thema „Bewegung“ startete am 20. Februar der ColorFotoCreativ-Wettbewerb. Jedes Quartal schreibt ColorFoto gemeinsam mit der fotocommunity.de einen neuen Wettbewerb aus. Die Siegerfotos wählte eine Jury aus den 100 besten Bildern des Wettbewerbs. Auf den folgenden Seiten nun die Siegerbilder. 103

CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

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2. Platz innocent Ein Selbstporträt. Ich wollte die Bewe­ gung subtil sichtbar machen, und es sollte unklar bleiben, ob die Hand nach einer anderen greift oder von dieser losgelassen wurde. http://fc-foto.de/33376465 Titel: reaching out

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

3. Platz Christoph Schaarschmidt Chemnitz, Niederwiesa, Zucker­tütenbaum. Die Stadtnähe färbte den Himmel orangerot; im Kontrast dazu die Spektralfarben der Sterne, die sich durch den Südblick scheinbar gegenläufig bewegen. http://fc-foto.de/33258340 Titel: candy tree

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4. Platz Barbara Homolka Mein Mann schoss zur Sicherheit Live-Rollenspielpfeile mit gepudertem Bommel. Das Ziel stand circa 2 Meter hinter und 1 Meter neben mir. (Bl. 4,5, 1/400 s, ohne Lichtschranke) http://fc-foto.de/33430066 Titel: Shooting

5. Platz Perry Wunderlich Prager Metro. Während das Leben an uns vorbeizieht ein Augenblick Stillstand in unserer schnellen Welt.  (Nikon D7000, 18–105 mm, ISO 400, Bl. 8, ¼ s) http://fc-foto.de/33307813 Titel: Augenblick

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CREATIV-WETTBEWERB | BEWEGUNG

6. Platz Ronny Behnert Dieses Foto ist Teil meiner Werkgruppe „Berlin“. Ich arbeite fast immer mit Dichtefiltern, da ich so viel Bewegungsunschärfe wie möglich im Foto festhalten möchte. http://fc-foto.de/33296497 Titel: bus traffic

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7. Platz Michael Nitzsche Mich faszinierten die Ruhephasen innerhalb der hastenden Menschen. Die 0,6 s Belichtung verdeutlichen die Ruhe innerhalb der Bewegung. Mangels Stativ stützte ich mich auf einem Geländer ab. http://fc-foto.de/33253208 Titel: Hast um Rast

8. Platz Kurt Hinterreither Weltcupfinale! Steiler und rutschiger Standplatz, doch der dunkle Hintergrund war mir wichtig (Bl. 5,6 u. -0,67 EV, 1/1600 s + Raw-Workflow  u. Photoshop) http://fc-foto.de/33243795 Titel: ...selbstbewusst...

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FOTORAXIS | PRODUKTANWENDUNG

Bildnachweis Sämtliche hier gezeigten Bilder (außer die Pro­ dukt­abbildungen) sind Originalaufnahmen mit der Olympus OM-D E-M1 und den Objek­ tiven Olympus M. 3,5– 6,3/12–50 mm, Zuiko Digital ED 2,0/50 mm Makro und Zuiko Digital ED 4,0/7–14 mm

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Einsatz auf Bali

Tipps zur Olympus OM-D E-M1. Maximilian Weinzierl war mit dem neuen Micro-Four-Thirds-Flaggschiff von Olympus in Indonesien unterwegs. Hier konnte die spiegellose Systemkamera zeigen, ob sie tatsächlich den Funktionsumfang und die Qualität bietet, die man sonst nur von digitalen Spiegelreflex­ kameras kennt. Die Olympus OM-D E-M1 – eine kompakte Alternative zur Spiegelreflex-Kamera.

S

ie fühlt sich an wie eine Spiegelreflex­ kamera, nur eben kleiner dimensio­ niert. Der wohldefinierte Handgriff und vor allem der Aufbau auf der Oberseite, der wie ein Dachkantprisma geformt ist, erin­ nern stark an eine SLR. Jedoch birgt dieser Aufbau einen leistungsfähigen elektroni­ schen Sucher mit Helligkeitsanpassung und einem Bildfeld, das sogar noch ein Stück größer ist als bei einer digi­talen SLRKamera der Vollformat-Klasse. Das wertige Magnesiumgehäuse ist mit insgesamt 60 Dichtungsringen versehen; damit ist das Innenleben zuverlässig gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Der eingebaute

Dual-Autofokus bie­ tet alternativ einen Phasenerfassungs-AF oder einen Kontrast­ erkennungs-AF. Die Anpassung erfolgt automatisch; das Gehäuse, respektive der Autofokus, ist damit kompatibel mit bei­ den Objektiv­arten: Micro-Four-Thirds und Four-Thirds. Ein Fünf-Achsen-Bildstabili­ sator ist in das Gehäuse eingebaut und un­ terstützt alle angesetzten Objektive. Der 4/3-Zoll-Live-MOS-Bildsensor liefert 16 MP. Prima Idee: Der Aufklappblitz ist abnehm­ bar und wird (batterielos) von der Kamera über den Zubehöranschluss am Sucher mit Energie versorgt. Maximilian Weinzierl



Praxistipps im Überblick Live Bulb und elektronischer Sucher RC-Blitzsystem und Four-Thirds-Adaption Live-HDR und Farbgestalter Fernsteuerung per Smartphone AF Gesichts- und Pupillenerkennung Motorzoom

Fotos: Olympus (3 Produktfotos Gesamtansichten), übrige Maximilian Weinzierl 111

FOTORAXIS | PRODUKTANWENDUNG

Funktionen auf einen Blick 1 2

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Bedienelemente Rückseite

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Bedienelemente Oberseite

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1. LV-Taste zum Umschalten vom Sucher­ bild zum Live-View auf dem Monitor und umgekehrt 2. Dioptrien-Einstellrad, – 4,0 bis + 2,0 Dioptrien 3. Unter der Kunststoffabdeckung: Zubehöranschluss, versorgt z.B. das aufsteckbare Aufklappblitzgerät mit Strom 4. AEL/AFL-Taste 5. Hebel zum schnellen Umstellen der EinstellräderFunktionen 6. Fn1-Taste zur Anzeige der AF-Felder, Auswahl der AF-Position mittels Cursor 7. Info-Taste zum Um-/Weiterschalten der angezeigten Informationen 8. VierWege-Schalter (Joy-Stick) zur Auswahl der Parameter 9. OK-Taste zum Bestätigen der Einstellungen 10. Bild-Wiedergabe­ taste 11. Menütaste zum Aufrufen der Menüs mit den Aufnahme- und Wiedergabeoptionen; individuelles Anpassen der Kameraeinstellungen 12. Lösch-Taste

1. Fn2-Taste: standardmäßig als Multifunk­ tionstaste festgelegt, z.B. für die Auswahl der Optionen zur Beeinflussung der Lichter und Schatten (Gradationskurve) oder für den Farbgestalter 2. Auslösetaste 3. Vorderes Einstellrad, zur Einstellung von Aufnahmeparametern etc. je nach Programmwahl und Position des Umstellhebels 4. Film-Start-Taste und Markierung von Bildern bei der Wiedergabe 5. Hinteres Einstellrad zur Einstellung von Aufnahmeparametern etc. je nach Programmwahl und Position des Umstellhebels 6. Wahlrad für Aufnahmemodus und Programme, durch Drücken des mittigen Stifts verriegelbar 7. Blitzund Zubehörschuh, Blitzkontakte zur Steuerung von Aufsatzblitzgeräten 8. Ein- und Ausschalter als Hebel 9. Taste, zusammen mit dem Einstellrad und der Hebelschalterstellung für AF-Modus, Belichtungsmessung und Blitzmodus 10. Taste für Serienaufnahme, Selbstauslöser und die unterschiedlichen HDR-Arten

Sucher – Monitor & Bildaufbau Live-Beobachtung des Bildaufbaus Im M-Modus kann man zwischen drei Spielarten der Langzeit­belichtung wählen: „Bulb“ (der Verschluss bleibt offen, solange der Auslöser gedrückt wird; beim Loslassen endet die Belichtung), „Time“ (die Belichtung beginnt mit Drücken des Auslösers, dieser kann losgelassen werden; erst wenn der Auslöser erneut betätigt wird, endet die Belichtung) und „Live Bulb“. Bei der zuletzt genannten Variante wird das Fortschreiten der Belichtung während der Langzeitaufnahme sukzessive auf dem Monitor angezeigt (kleines Bild). Das erleichtert die Belichtungseinschätzung bei nächtlichen Langzeitaufnahmen, wie hier am Strand bei Pondok Sari: Ab­fackeln eines Hügels bei Vollmond mit Spiegelung im Meer. Der Bildbelichtungs-Aufbau kann rechtzeitig gestoppt werden, sobald man erkennt, dass den hellen Bildarealen Überbelichtung und damit das Ausfressen der Lichter droht.

1. Der Monitor zeigt im Modus Live Bulb sukzessive den Bildaufbau mit Hi­ stogramm.

Ein Sucher für das helle Mittagslicht Bei hellem Sonnenschein – wie hier zur Mittagszeit im buddhistischen Brahma-Vihara-Arama-Kloster – hat man mit jedem noch so guten Kameramonitor Probleme, die Bilddetails zu erkennen. Der elektronische Su­cher der OM-D E-M1 ist dann eine willkommene Alternative für Ausschnittfestlegung und Parametereinstellung. Er ist sehr brillant, bietet eine 786 667-Pixel-Auflösung, passt sich in der Helligkeit an und hat ein erfreulich großes Bildfeld. Augensensor: Die automatische Umschaltung von der Monitoranzeige zur Sucheranzeige funktioniert blitzschnell bei Annäherung des Auges.

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Blitzsystem & Objektivadapter

Makro-RC-Bltzen Mit dem winzigen aufsteckbaren Aufklappblitz der Kamera (Lieferumfang) ist die kabellose Steuerung eines externen Olympus-Systemblitzgeräts möglich (hier ein FL-600R mit der Hand gehalten). Damit lässt sich das Licht auch unterwegs schnell und ohne viel Aufwand inszenieren, wie die Makroaufnahme vom Liliengewächs vor dem Garten-Bungalow zeigt. Fotografiert mit dem Zuiko Digital ED 2,0/50-mmMakroobjektiv. Mehrere Blitzgeräte können automatisch oder manuell unabhängig voneinander in der Leistung geregelt werden (asymmetrische Lichtverteilung).

Four-Thirds-Objektive, hier das Zuiko Digital ED 2,0/ 50 mm Makro, werden über den MMF-3-Adapter an die Kamera montiert.

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Objektivadapter Mit dem MMF-3-Adapter können Four-Thirds- Objektive an das Micro-Four-Thirds-Bajonett der OM-D E-M1 montiert werden. Somit lassen sich auch alle Zuiko-Pro- und Top-Pro-Objektive (OM-Systemobjektive ohne AF, nur Messung) verwenden. Der DualAutofokus erkennt die verwendete Objektivart und schaltet bei Bedarf automatisch vom Phasenerfassungs-AF in den Kontrasterkennungs-AF um. Der schmale Adapter ist zwar leicht (42 g) und trägt nur wenig auf, die schweren Profiobjektive allerdings, z.B. das Zuiko Digital ED 4/7–14 mm, lassen die Kombination schwer und kopflastig werden, was die Idee vom kompakten System vor allem für den Einsatz unterwegs wieder relativiert. Hier sollte dann gleich auf die künftigen Objektive der neuen ProReihe für Micro Four Thirds zurückgegriffen werden. Das erste neue Objektiv dieser Kategorie ist das M.Zuiko Digital ED 2,8/12–40 mm, das aber mangels Verfügbarkeit hier auf Bali noch nicht in der Praxis getestet werden konnte.

Live-HDR & Farbgestalter

Tipp Fernsteuerung per Smartphone

Über Olympus Image Share (kostenlose App) stehen auf dem Smartphone alle wichtigen Einstellmöglichkeiten der Kamera zur Verfügung: nicht nur Aus­ löser und Live-View, auch Blende, Ver­ schlusszeit, WB, ISO, +-Korrektur etc.

Scharfe Augen

Vorhersehbare Anpassung Ein Druck auf die HDR-Taste auf der linken Oberseite zeigt auf dem Monitor ein HDR-Menü an. Neben den „normalen“ HDR-Belichtungsreihen, bei denen die Kamera mehrere Bilder mit unterschiedlicher Lichtwertabstufung (3, 5, oder 7 Aufnahmen in 2,0- oder 3,0-EV-Schritten) aufnimmt und einzeln abspeichert (zur späteren HDR-Verarbeitung auf einem Computer), gibt es zwei besondere HDR-Einstellungen: HDR1 und HDR2. Hierbei werden jeweils vier Belichtungsvarianten aufgenommen und anschließend in der Kamera automatisch zu einem HDR-Bild kombiniert; dieses wird als korrigiertes Einzelbild abgespeichert (Bild oben). In dieser HDR1- bzw. HDR2-Einstellung simuliert die OM-D E-M1 die HDR-Korrektur schon vor der Aufnahme im Sucher- bzw. Monitorbild und ermöglicht dadurch eine ungefähre Vorschau der Wirkung des Effekts. Die Einstellung HDR2 liefert farbintensivere Bilder als HDR1.

Die OM-D E-M1 hat ein ausgeklü­ geltes AF-System zur Gesichts- und Pupillenerkennung; der AF ist so programmierbar, dass er auf diejenige Pupille scharfstellt, die der Kamera am nächsten ist, oder auf die Pupille des linken bzw. des rechten Auges.

E-Zoom

Farbabgleich Mit der Fn2-Taste und dem Einstellrad wird die Funktion „Farbgestalter“ ausgewählt. Im Sucher bzw. Monitor erscheint ein Farbkreis. Jetzt kann mit dem vorderen Einstellrad der Farbton und mit dem hinteren Einstellrad die Sättigung des Bilds manipuliert werden. Damit beeinflusst man die Farbe des Bilds und zwar vor der Aufnahme und im Sucher bzw. am Monitor kontrollierbar. Ebenso kann über Fn2 eine Art Gradationskurve aufgerufen werden, mit der man bei der Aufnahme live sichtbar Helligkeitsänderungen in den Lichtern und Schatten vornimmt – ein nützliches Korrekturwerkzeug: dezent, wenn z.B. im Schatten die Gegenstände zu blau erscheinen, oder sehr deutlich für Farbverfremdungen und Popart-Fotos.

In E-Zoom-Stellung wird der Brenn­ weitenbereich motorisch durchfahren, wenn der Zoomring verdreht wird. Die Geschwindigkeit der Brennweitenver­ änderung wird durch den Grad der Drehung bestimmt. Ideal für stabile Zoomfahrten in Filmszenen.

115

KAMERAS | TEST

Bedienung Sowohl die Abmessungen als auch die Platzierung der Bedien­elemente ähneln stark denen der D4. Die Bildkon­trolle erfolgt auf einem fest eingebauten 3,2-Zoll-Monitor mit 307 000 RGB-Bildpunkten.

116

Neuauflage Nikon D4s. Nikons neues Top-Modell mit 16 Megapixel Auflösung und Vollformatsensor heißt D4s.Technisch basiert die Neue auf ihrer Vorgängerin D4, bietet aber nochmal mehr Tempo und einen extrem lichtempfindlichen Sensor zu einem Preis von knapp 6200 Euro.

W

ie der Name bereits verrät, handelt es sich bei Nikons neuem Flaggschiff weniger um eine Neuerfindung denn konsequente Modellpflege: Der 16-Megapixel-Sensor im FX-Vollformat ist geblieben. Ebenso hat sich an Gehäuse, Benutzerführung und der Bedienstruktur im Vergleich zur D4 wenig verändert. Die Neuerungen finden sich in einigen wenigen, aber recht interessanten Details: Der Sensor wurde feinjustiert und bietet nun einen nochmals erweiterten ISO-Bereich. Hinzugekommen ist ein verbessertes Autofokussystem und, worauf Nikon-Kenner gewartet

haben: ein speziell verkleinertes RAWS-Format.

Griffiges Gehäuse Das robuste Metallgehäuse mit eingebautem Batteriehandgriff und Spritzwasser­ schutz kennt man von der Vorgängerin. Es gibt zahlreiche Direkttasten für den Einsatz im Quer- und Hochformat, einen großen 3,2-Zoll-Monitor und einen klassischen Pentaprismensucher. Auch das Gewicht und die Abmessungen haben sich kaum verändert. Dennoch liegt die Neue trotz knapp 1,3 Kilogramm etwas sicherer in der Hand. Das liegt zum einen an dem ergono-

misch verbesserten Handgriff. Zudem verfügt die D4s teils über neu gestaltete Kuppen für Daumen und Mittelfinder. Eine griffigere Form der Tasten, etwa der beiden Joysticks rechts neben dem Display, soll speziell den Outdoor-Gebrauch bei feuchter Witterung verbessern. Die Tastenbeleuchtung gab es bereits bei der D4, die gekoppelt mit der Beleuchtung der beiden Statusmonitore per On/Off-Schalter aktiviert wird. Hinter dem rückseitigen, durch einen Entriegelungsknopf gesicherten Springdeckel versteckt, liegen zwei Steckplätze, einer für CF-Karten, ein weiterer für die relativ neuen XQD-Cards. Links außen

Fotos speichert die Nikon auf CF- und den wenig verbreiteten QXD-Speicherkarten. Die Letzteren werden ausschließlich von den beiden Nikon der 4erReihe verwendet. WLAN gibt es nur per Adapter.

117

Nikon AF-S 2,8/24-70

-

d leaves TF50

0,8

kurtosis 0,7

contrast

1293

1163

1,0

1099

1,1

1089

1,2

1032

ISO 6400

4

10% contrast

3

nyquist frequency

2 1

0,6

0

1,0

910

1,5

772

2,1

684

0,4

3,2

369

3,9

266

5,9

160

6,0

1440

2,9

VN3

DR

0,7

SNR

8,7

0,7

53

8,7

0,7

49

8,7

0,8

1,0

3,7

-

C

5,7

13

3,0

3

0,3

1,3

-1,2

0,4

1,2

-2,1

1

2

1,6

-3,4

(30lx)

-

-

non-AF

0,95 -

0,06 0,06

-

ISO 100



ISO 100



ISO 400



ISO 800

ISO 800



ISO 1600

ISO 1600



ISO 3200

ISO 3200

ISO 400



ISO 6400



ISO 12800

0,8 0,8



ISO 25600

ISO 6400 ISO 12800

50%

0,4 0,4 0,2 0,2

An Sucher und Monitor hat sich nichts getan: Der 100-Prozent-Prismensucher bietet eine effektive Vergrößerung von 0,7x, kann Gitterlinien einblenden, verzichtet aber nach wie vor auf eine auswechselbare Mattscheibe. Zur Aufnahmekontrolle finden sich am Gehäuse drei Anzeigemonitore: Eine Statusan­zeige an der Gehäuseoberseite, ein weiteres auf der Rückseite unten und dar­ über ein 3,2-Zoll-Monitor mit 307 000 RGBPanasonic Lumix DMC-GF6 visual noise Pixeln Auflösung und hochqualitativer Anzeigequalität zur Bild- und Aufnahmekontrolle.

00 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 lp /ph Linienpaare/Bildhöhe

0,3 11

82

11

39

-

Dead Leaves Nikon zieht bei der D4s den Kontrast deutlich hoch, was bis ISO 1600 zu JPEGs mit übersteigerten Kontrasten führt. Für Sportfotografen mag das angemessen sein, entspricht aber nicht einer möglichst natürlichen Bildwiedergabe.

onic Lumix DMC-GF6 (JPEG)

Nikon D4s (JPEG)

FRPP301001

Panasonic Lumix DMC-GF6 resolution

2000729

pangf6

Nikon D4s resolution

nikd4s 1,2

16

Nikon D4s visual noise

Auflösung

1,2 1,2

16

1724

25600 / 51200 / 102400 / 204800 / 409600 / -

25600 / - / - / - / - / 0.2

Nikon AF-S 2,8/105

Nikon AF-S 2,8/24-70

-

0,8

3

4

5

0,7

9,3

8,3

7,3

-

-

-0,8

-0,8 -1

ISO 3,7

-7,4 -

ISO 800

AF (30lx)

ISO 1600 0,30 ISO 3200

ISO 3200

2

0,95 -

-

0,06 0,06

-

100 0,3

10% contrast-

11

nyquist frequency 8

11

-

-

50

AF 30lx

0,2

5

6 5

4 0

200

400

-

3

30

4 800

600

2

3

1

2

0

1000

1200

1400

1600

lp /ph

20



50%

50

150



VN ISO 800 ISO 800 1800

Red Green

VN ISO 1600

ISO 160 ISO 100

SNR VN

VN ISO 800 40

VN ISO 3200 ISO 3200



VN ISO 6400 ISO 6400

30

VN ISO 6400

100

VN ISO2000 1600 ISO 1600



20

50

10

1

0

1820

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

10

1,4

1,6

1,8

2,0

2,2

2,4

2,6

2,8

3,0

0

0

log luminance

Panasonic Lumix DMC-G6 OECF20 ISO 400

Rauschwahrnehmung (Visual Noise) 250

1970

60

70

60

Rauschen? Doch – auch die Nikon D4s rauscht, aber bis ISO 3200 bleibt der Messwert mit 07 und 08 nahezu konstant. Zugleich bleiben auch feine Bilddetails gut erhalten. 200

50

50

Red Green

40

Blue SNR

30

Red

Green

150

100

ISO 100 ISO 400 ISO 800

20

50

40

20

10

ISO 3200

Blue SNR

30

ISO 1600

10

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

log luminance

1970

70

0,0

Blue SNR

VN ISO 3200

0

3,8 48 3,6 10

1820

VN ISO 400

ISO 25600

VN ISO 400 ISO 400



60

ISO 100

ISO 12800

0,34 0,8

1670

6

39

nyquist frequency

AF 000lx (LV)

0,4

0

ISO 6400 VN 200

Green

82

10% contrast

ISO 3200

Red

Blue

70

ISO 1600

50

40

Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 400

ISO 800 250

60

1

-

non-AF

VN ISO 6400

1970

0,6

150

VN ISO 3200

1

ISO 400

0,8

-

VN ISO 1600

2

ISO 100

1,2

-

0,1 -

-

1820

3

0,7 AF-LV (30lx)

ISO 6400 ISO 6400 -

1

1,2

1,6

-

1220Nikon 1370 1520 leaves 1670 D4s - dead

Panasonic Lumix DMC-GF6 OECF20 ISO 160

1,6

0,5

0,3

1,1

-0,6

1070

frequency (LP/PH)

1,4

200 0,4

0,6

1,6

920

70

0,3

1,3

1,6

770

Die Auflösung bleibt über einen ungewöhnlich weiten ISO-Bereich auf einem sehr Niveau, wie Nikon D4s visualkonstanten noise die Abbildungsleistung bei hohen Empfindlichkeiten Panasonic Lumix DMC-G6 visual noise eh überdurchschnittlich ist.

0,7

1,3

1,8

620

1,8

254

250

1,2

1,6

470 2

0,7

1,3

1,8

-3,4

-4,4

320

VN ISO 800

3

Schnelle Autofokus-Zeiten, eine hohe Serienbildgeschwindigkeit und herausragende Bildqualität auch bei schlechten Lichtverhältnissen sind die Disziplinen, mit denen sich die D4s zur ausgemachten Top-Kamera 0

0,7

1,3 255

1,8

-1,7

400 -2,1

ISO 160

170

WB

1,3

H

ISO 1600 -

-

1,3

-1,2

-1,2

3,4 400 ISOISO 800

-0,9

3

H

-

ISO 100 -1,2

0,7

3,0

7

-

-

-0,7

-

300lx)

2

13

C

-

3

13

VN ISO 400

VN ISO 6400

4

0

Auflösung

5,7

-

-

3,1

38

36 0,0

32

21

16

4,7

12

-

-

6 3,6

7

38

10,2

6,7

8,7

8,7

7,0

6,0

24

6,2

1

0,0 170

49

45

8,0

42

3,7

8,0

9 3,6

7

43

40

1,1

6

4

1,0

1,6

2,6

2

0 320 470 620 770 770 920 920 1070 1070 1220 1220 1370 1370 1520 1520 1670 170 320 470 620 1670 1820 1820 1970 1970 frequency (LP/PH) Linienpaare/Bildhöhe

53

51

8,7

8,7

57

0,8

9,3

9,7

9,0

8,7

8,7

SNR

0,7

3

0,4 0,4

0,2

VN ISO 160

VN ISO 3200

Reportagetauglich

SNR

DR

-

0,8

1 C

5

-

VN ISO 1600

5

4

0,2 0,2

-

-

0,7

DR

5

0,4

2,9

-

VN3

-

VN ISO 800

6

6

3,9

5,9

6,0

-

digital values

L

-

3,2

0,9

1,6

-

-

0,6

2,1

1,1

684

369

266

1440

-

1,5

0,7

160

-

1,0

0,6 0,6

VN ISO 400

digital values

% 1118

1,2

0,6

772

% 528

2

0,7

910

998

% 256

%

%

1032

1089

950

1,0

1,1

digital values

%

0,7

MTF50

% 1275

%

0,5

1163

1099

contrast

% 1370

contrast

dead leaves kurtosis ent leaves ead MTF50kurtosis MTF50 % 1293 0,7

% 1338

0,8 0,8

Kontrast

onic Lumix 3,5-5,6/14-42 OIS

1,0 1,0

1,01.00

VN ISO 100

ISO 100

ISO 160 ISO 100 ISO 400 ISO 400 ISO 400 ISO 800 ISO 800 ISO 800 ISO 1600 ISO 1600 ISO 1600 ISO 3200 ISO 6400 ISO 3200 ISO 3200 10% contrast ISO 6400 ISO 6400 nyquist frequency 10% contrast 10% Kontrast nyquist frequency nyquist frequency

1640

100/ 6400 / 400 / /800 / 1600 / 3200 / 6400 / 12800 / 1600 / 3200 12800

Panasonic Lumix 1,7/20

SLR-Sucher und LCDMonitor

ISO 25600

50%

0,6 0,6

0,1 -

AF-LV (30lx)

0,30 -

am Gehäuse findet sich ein Anschluss für den optionalen WLAN-Adapter WT5. Neu ist ein schnellerer Gigabit-100/1000TXEther­ net-Anschluss, der zusammen mit dem neuen RAW-S-Format nun wesentlich flottere Bildübertragungen unkompri­­mier­ ter Dateien ermöglicht – allerdings mit reduzierter Auflösung.

1970

1

3

1,1

0,6

-7,4 -

1820

Nikon D4s - dead leaves Dead Leaves

1,0

0,3

1,2

-4,4

1670

1,2 1,2

0,7

0,5

1,3

-1,7

1520

1,4 1,4

0,7

1,3

-1,2

1370

1,6 1,6

0,7

1,3

-1,2

254

WB

1,3

-1

1220

1,8 1,8

-

1,3

-0,8

1070

2,02

7

H

-0,7

920

32

21

-

-0,8

770

frequency (LP/PH)

16

4,7

10,2

620

36

8,0

7,0

6,0

6,2

470

38

8,7

1,1

1,6

320

45

8,7

2,6

0,0 170

51

8,7

0,8

Nikon D4s

0,2

-

MTF50

-

%

VN ISO 6400

1,8

2,0

2,2

2,4

2,6

2,8

3,0

0

1

3 1. Den Empfindlichkeitsbereich hat Nikon noch mal aufgebohrt. Der neue EXPEED4-Prozessor meistert jetzt eine Spannweite von ISO 50 bis maximal 409 600 – eine Rekordmarke. 2. Im Foto-Live-View-Betrieb kann die D4s nahezu geräuschlos auslösen. Wird im Menü unter Live-View-Foto „Still“ aktiviert wird, kommt ein elektronischer Verschluss zum Einsatz. 3. Die D4s bietet Full-HD-Video mit bis zu 60 B/s in mehreren Bildformaten. 4. Die Messfeldgruppe steuert fünf AFFel­der und ermöglicht so eine bessere Motiv­erfassung bei kontrastreichen Hintergründen.

2

4 für Sport- und Repor­tagefotografen qualifiziert. Herzstück der s-Ausgabe ist ein verbesserter 16-Megapixel-CMOS-Sensor im klassischen Vollformat, der im Zusammenspiel mit dem neuen EXPEED-4-Prozessor eine recht gigantische ISO-Rekordweite von ISO 50 bis 409 600 abdeckt – das ist derzeit mit Abstand brachenführend. Damit sind selbst bei wenig Licht relativ sicher verwacklungsfreie Aufnahmen frei Hand möglich. Die Empfindlichkeit lässt sich manuell oder automatisch, mit der Möglichkeit einer Eingrenzung, steuern.

Neben den typischen AF-S- oder AF-CModi bringt die D4s eine neue Funktion zur Messfeld-Gruppensteuerung mit. Damit lassen sich fünf vorgewählte, als Raute angeordnete Autofokus-Felder zu einer Gruppe zusammenfassen. Solange eins dieser Fel­ der das bewegte Motiv erfasst, bleibt es im Vordergrund. In diesem Modus kann bei schnell bewegten Motiven die Schärfe präzise auch über größere Entfernungen nachgeführt werden. Auch kleine Motive vor kontrastreichen Hintergründen sind besser fokussierbar. Im Live-View-Betrieb stellt die Kamera mit Kontrast-Autofokus scharf. Der arbeitet mit 0,92/0,95 s bei 1000/30 Lux allerdings noch immer wesentlich langsamer als der Autofokus moderner spiegelloser Systemkameras. Auch das Phasen-AF-Tempo konnte Nikon nicht spürbar steigern: Mit 0,27/0,30 s ist sie eine Spur träger als ihre Vorgängerin (0,26/0,24 s).

Videomodus Nachdem die Vorgängerinnen D3x noch gar keine Videos aufzeichnete, die D3s maximal HD-Filme und die D4 endlich Full-HDFilme schaffte, meistert die s-Ausgabe nun „sendefähige“ Full-HD-Filme in verschie-

denen Bildformaten (DX, FX und nativen Beschnitt sowie in unkomprimierter HDMI-Ausgabe) mit Bildraten von bis zu 60 Vollbilder/s. Die Bildeinstellungen wie Schärfe, Kon­ trast oder Sättigung werden auch beim Filmen wirksam. Zudem lassen sich ISO-Einstellungen vornehmen, die Blende motorisch ansteuern und die Belichtungszeit fixieren. Zu den zusätzlichen Optionen gehören Zeitrafferaufnahmen. Möglich ist zudem die parallele Aufzeichnung auf Speicherkarte und ein externes HDMIAufnahmegerät. Auch die Tonaufnahme wurde verbessert. Ton kann über das interne oder ein externes Mikro aufgenommen werden. Es besteht die optionale Auswahl des Frequenzgangs, der Mikrofonempfindlichkeit und manueller Tonpegelsteuerung sowie automatischer Reduzierung von Wind­ geräuschen. Messen des Weißabgleichs funk­ tioniert dagegen nicht. Insgesamt überzeugen die Aufnahmen mit guter Abbildungsleistung, kaum Rauschen und so gut wie keinen Artefakten. Der kontinuierliche Auto­ fokus zieht allerdings selbst guten Lichtverhältnissen die Schärfe relativ unsicher und deutlich hörbar nach. Bei wenig Licht oder Dunkelheit funktioniert er eher mehr per Zufallsprinzip.

Autofokus und Belichtung Das Autofokussystem ähnelt der D4, wurde aber speziell im Bereich der Motiv­ erfassung- und -verfolgung optimiert. Ein neuer Verschluss- und Spiegelmechanismus sorgt bei schnellen Bildraten dafür, dass der Spiegel zwischen zwei Belichtungen länger ruhig steht. Das bedeutet eine kürzere Sucherbildverdunkelung, eine bessere Sicht auf das Motiv während der Serienaufnahmen und dass der Autofokus auch bei maximaler Serienbildgeschwindigkeit aktiviert bleibt. Im Labor konnte die D4s bei voller Auflösung bis zu 82 JPEGs oder 39 RAWs in Serie, mit einem Durchsatz von jeweils 11 B/s verarbeiten. Die Belichtungsmessung erfolgt wie gehabt über einen RGB-Sensor mit 91 000 Pixeln und ist mit dem Autofokussystem gekoppelt. Der Phasen-Autofokus arbeitet weiterhin mit 51 Messfeldern, 15 davon Kreuzsensoren. Die herausragenden Nachtsichtfähig­ keiten der D4s machen sich auch hier bemerkbar: 11 Messfelder haben eine Licht­ empfindlichkeit bis zu Blende 8.

Das Gehäuse der Nikon D4s ist aus Magnesium­ legierung gefertigt und gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.

119

KAMERA | TEST

ISO 400

ISO 1600

ISO 3200

ISO 6400

ISO 12800

Bedienkonzept An dem überzeugenden Bedienkonzept der Vorgängerin wurde zur Recht wenig geändert. Ein paar wenige Modifizierungen tragen noch zu etwas besserem Komfort bei. Etwa die beiden Joysticks rechts vom Monitor, die nun aufgrund ihrer geriffelten Struktur bei nassfeuchten Witterungsverhältnissen besser greifbar sind. Einer ist im Quer-, der andere im Hochformat optimal erreichbar für den rechten Daumen. Die Belichtungsmessung lässt sich bequem per Taste links des Sucherdoms ändern. Es gibt einen Drehschalter zum Wechsel vom Foto- in den Videomodus und jeweils optionalen Live-View-Betrieb. Im Live-View kann die D4s wie ihre Vorgängerin auf Wunsch nahezu geräuschlos auslösen. Dazu wird im Menü unter Live-View-Foto „still“ aktiviert. Damit bleibt der Spiegel oben, der langsame Live-View-AF ist aktiv und statt des mechanischen Verschlusses kommt ein elektronischer zum Einsatz, wodurch verstärkt Überblendeffekte auftreten können. Es gibt eine separate Videostarttaste hinter dem On/Off-Drehregler, der ebenso die Beleuchtung der Tasten und der Displays steuert. Unterhalb des zweiten Einstell-Displays auf der Rückseite befinden sich, wie gewohnt, die ihm zugeordneten Funktions­ tasten für ISO (ohne ISO-Auto), Weißabgleich und Qualität sowie eine zusätzlich zur Aufnahme von Sprachnotizen.

Bildqualität

ISO 25600

Im Vergleich zu APS-C-Modellen, aber auch zu anderen Vollformatern verschiebt die Nikon D4s mal eben die Skala: ISO 1600 als Standard-ISO-Wert – da fehlen ein paar Details, aber ob das jeder sieht? Noch ISO 6400 ist sehr gut nutzbar, und erst bei ISO 50 000 ist ein deutlicher Qualitätsabfall zu sehen. Selbst ISO 25 000 dürfte für manches Zeitungsbild ausreichen, keine FineArts-Qualität, aber das Bild kann man verwenden.

120

ISO 51200

ISO 409600

Bereits die D4 überzeugte durch eine sehr gute Abbildungsleistung, deren Niveau die D4s noch etwas steigern kann. Nikon holt bei den niedrigeren Empfindlich­keiten etwas mehr Auflösung aus dem überarbeiteten Sensor und kann ab ISO 800 das Rauschen noch mal senken. Dies verbessert zugleich die Feinzeichnung und führt noch bei ISO 25 600 zu beeindruckenden Resultaten. Das ist nicht perfekt, aber druckbar. Grundsätzlich neigt auch Nikons D4s zu etwas überzogenen Kontrasten bei niedrigen Empfindlichkeiten, und die DL-Kurven steigen über 1,5. Bis ISO 1600 sind die Abfälle in der Bildqualität sehr gering und bei ISO 6400 liefert die D4s eine Bildqualität, die APS-C-Kameras bei ISO 800 bis 1600 je nach Modell erreichen. Ab ISO 51 200 nimmt das Farb- und Rauschverhalten jedoch sprunghaft zu. Bei ISO 409 600 lässt sich das Motiv im Prinzip nur mehr schemenhaft anhand grob abgebildeter Strukturen erahnen denn wirklich erkennen. Eine messtechnische Auswertung der ISO409 600-Testbilder war nicht möglich.

ColorFoto KAUFTIPP Bildqualität 5/2014

GERÄT

Nikon D4s

Nikon D4

durchschnittlicher Marktpreis

6200 Euro

6000 Euro

Auflösung (nicht interpoliert)

4928 x 3280 Pixel

4928 x 3280 Pixel

Pixelgröße (Pixelpitch), förderliche Blende

7,3 µm, f12

7,3 µm, f12

Sensorgröße, Bildwinkelfaktor

36,0 x 24,0 mm, 1,0x

36,0 x 23,9 mm, 1,0x

Sensortyp, Sensorreinigung, Bildstabilisator

CMOS, Sensorreinigung, –

CMOS, Sensorreinigung, –

Dateiformat

JPEG, RAW + JPEG, TIFF

JPEG, RAW, RAW + JPEG, TIFF

Fokussierung externer Sensor, MF

Phasen-AF, MF

Phasen-AF: 51 Felder, davon 15 Kreuzsens., MF

Fokussierung Aufnahmesensor, MF (LiveView)

51 Felder, davon 15 Kreuzsens.–

Kontrast-AF, MF (Lupe)

Verschlusszeiten, kürzeste Blitzsync., B

1/8000, Blitz 1/250 s, B

1/8000–30 s, Blitz 1/250 s, B

Belichtungsmessung: mittenbetont, Spot, Matrix

mittenbetont, Spot, Matrix

mittenbetont, Spot, Matrix Feldern

Progr.-, Blenden-, Zeitautom., Man (P, Av, Tv, M)

P mit Programmshift, Av, Tv, M

P mit Programmshift, Av, Tv, M

Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur

±5 Blenden, +1/-3 Blenden

±5 Blenden, +1/-3 Blenden

Belichtungsreihe, Blitzbelichtungsreihe

Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe

Belichtungsreihe, Blitz-Bel.-Reihe

Empfindlichkeitswahl: ISO-Autobereich variabel man., Reihe

ISO-Auto, 50–409600, ISO-Reihe

ISO-Auto, 50–204800, –

Neue D4-Messung

Bildsensor/Datei

Aufnahmesteuerung

Weißabgleich Farbräume

Nikon D4 alte Werte (DurchlichtChart)

steuerbare Einstellungen IS0 100

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, neue Werte (Aufsicht-manuelle Korrektur, Reihe Chart) sRGB, Adobe RGB

0,4

0,7

0,6

0,9

ISO 800 0,7 Sucher/Monitor/Display

1,1

ISO 400

ISO 1600 Gitter, Gesichtsfeld, 0,9 Sucher (Typ, einblendbares 3200Sucherbildgröße, 1,3 ausVergrößerung, ISO effektive wechselbare Mattscheiben) ISO 6400 1,7 Monitor: Größe, Touchscreen, Auflösung, ISO 12800 2,3 verstellbar

1,4 1,5

Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/ Schattenkorrektur, Rauschfilter

auto, messen, Presets, Kelvinwerte, manuelle Korrektur, Reihe sRGB, Adobe RGB Schärfe, Kontrast, Sättigung, Lichter-/Schattenkorrektur, Rauschfilter

opt. Sucher, Gitter, 100 %, 0,70, eff. 0,7, – 3,2“, –, 307000 RGB-Bildpunkte, –

SLR-Sucher, Gitter, 100 %, 0,70, eff. 0,7, – 3,2“, –, 307000 RGB-Bildpunkte, –

Monitor als Sucher nutzbar, Lupe für MF, Histogramm, Über-, Unterbelichtungswarnung

Live-View, Histogramm, Lichterwarnung

Live-View, Lupe, Histogramm, –, –

Bildwiedergabe: Histogramm, Über- und Unterbelichtungswarnung

Histogramm, Lichterwarnung

Histogramm, Lichterwarnung

Bajonett, Speicher, Akku

Nikon F, CF/XQD, Li-Ion 2x AA

int. Blitz, Anschluss ext. Blitz (Buchse, Blitzschuh)

–, Kabelbuchse, Blitzschuh

Nikon F, CF/XQD, Li-Ion –, Kabelbuchse, Blitzschuh

Schnittstellen

USB 2.0, nein, WLAN optional, HDMI

USB 2.0, WLAN optional, HDMI

Video: Format, max. Auflösung, Bildfrequenz, max. Länge, AF-Funktion

MOV (H.264), 1920 x 1080 Px, 60 Vollbilder/s, AF

MOV (H.264), 1920 x 1080 Px, 30 Vollbilder/s, 20 min, AF

Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz

Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz

Spiegelvorauslösung, Spritzwasserschutz

Maße (B x H x T), Gewicht mit Batterie

157 x 160 x 91 mm, 1350 g

162 x 158 x 92 mm, 1335 g

1,9 2,1

Beim Vergleich der Nikon D4/D4s-Bilder sind wir auf einen Fehler in der alten D4-Messung gestoßen: Offensichtlich hat eine kamerainterne Lichter­­anhebung zu leichten Verläufen in den Rauschtestfeldern des dafür genutzten hochkontrastigen Durchlichttestcharts geführt. Für die Nachmessung haben wir nun ein Aufsichtschart ausgewertet. So sind die Felder homogen, aber die Ergebnisse stammen damit von einer anderen Vorlage als üblich, was ebenfalls unschön ist. Die Nikon D4s zeigt – wie alle Kameras – die D4-Auffälligkeiten im Durchlichtchart nicht, sodass die D4s-Werte uneingeschränkt mit denen anderer Kameras vergleichbar sind.

Anschlüsse und weitere Ausstattung

Bildqualität Objektiv für Auflösungs-/ AF-Messung

Nikon AF-S 2,8/105/ Nikon AF-S 2,8/24-70

Nikon AF-S 2,8/105/ Nikon AF-S 2,8/24-70

LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble

LP/BH / LP/BH / – / V/N / Ble

ISO100 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1537 / 1293 / 0,7 / 0,7 / 8,7

1449 / 1052 / 0,6 / 0,7 / 9,7

ISO400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1480 / 1163 / 1,0 / 0,7 / 8,7

1417 / 1020 / 0,6 / 0,9 / 9,0

ISO800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1416 / 1099 / 1,1 / 0,7 / 8,7

1406 / 955 / 0,7 / 1,1 / 9,0

ISO1600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1424 / 1089 / 1,2 / 0,8 / 8,7

1404 / 941 / 0,8 / 1,4 / 8,3

ISO3200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1401 / 1032 / 1,0 / 0,8 / 8,7

1397 / 896 / 1,0 / 1,5 / 8,0

ISO6400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1348 / 910 / 1,5 / 1,0 / 8,7

1328 / 740 / 1,6 / 1,9 / 7,7

ISO12800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1301 / 772 / 2,1 / 1,1 / 8,0

1282 / 588 / 2,4 / 2,1 / 7,3

ISO25600 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1189 / 684 / 3,2 / 1,6 / 7,0

1191 / 451 / 2,8 / 2,7 / 6,3

ISO51200 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1045 / 369 / 3,9 / 2,6 / 6,0

1002 / 295 / 1,2 / 4 / 5,3

ISO102400 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1033 / 266 / 5,9 / 3,7 / 5,7

802 / 255 / 1,2 / 7,1 / 4,0

ISO204800 Auflösung/DL/Kurtosis/Rauschen/Dynamik

1030 / 160 / 6,0 / 6,2 / 4,7

846 / 212 / 1,1 / 12,7 / 2,7

Farbgenauigkeit (DeltaE) ISO100/400/1600/6400

10,5 / 10,6 / 10,6 / 11,0

9,8 / 9,9 / 9,9 / 10,1

Weißabgleich Tageslicht/Blitz

1 DeltaRGB /

1 DeltaRGB / –

Bildqualität ISO100/400/800/1600/ 3200/6400



36 / 34,5 / 30,5 / 28 / 25 / 21,5 Punkte



Fazit

34 / 32 / 29 / 25 / 19,5 / 15 Punkte

Bedienung/Performance mögliche Bildserie bei max. Auflösung JPG

11,0 B/s, 82 Bilder in Serie

10,2 B/s, 62 Bilder in Serie

mögliche Bildserie bei max. Auflösung RAW

11,0 B/s, 39 Bilder in Serie

10,1 B/s, 56 Bilder in Serie

Einschaltverzögerung

0,3 s

AF Zeit bei 1000/30 Lux/Live-View (max. 10 Punkte)

0,27 / 0,3 / 0,92 s

Ausstattung/Lieferumfang (max. 15 Punkte)



Ausstattung/Performance (max. 25 Punkte)

Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte)

0,2 s 7 Punkte

0,26 / 0,24 / 0,85 s

7,5 Punkte

13,0 Punkte



13,0 Punkte



20 Punkte



20,5 Punkte



60 Punkte 14,5 Pkt. über Durchschnitt



56,5 Punkte 11 Pkt. über Durchschnitt

Im Fall der Nikon D4-Modelle geht es nicht um maximale Auflösung, sondern um gute Qualität bei hohen ISOSabine Werten, soSchneider wie eine maximale Treffsicherheit bei bewegten Motiven. Beide Aufgaben erledigt die Nikon D4s noch etwas besser als die D4. Der Autofokus bleibt nun auch bei maximaler Serienbildgeschwindigkeit aktiv und folgt bewegten Motive mit höherer Genauigkeit. Bei hohen Empfindlichkeiten liefert die D4s nun noch weniger Rauschen und erhält Details besser.

121

NEWS UND TRENDS

Vollformat für Ähnlichkeiten: Äußerlich ähnelt die A7S stark ihren Geschwistern. Auch sie hat einen 0,5 Zoll großen elektronischen OLED-Sucher mit 100% Bildfeldabdeckung.

122

Die A7S ist die dritte spiegellose Vollformat-Sony. Anders als bei der A7 und der A7R liegen ihre Stärken nicht in der Auflösung, sondern ganz klar in der Empfindlichkeit: Der Vollformatsensor mit einer Auflösung von 12,2 Mega­ pixeln arbeitet in einem ISO-Bereich von 50 bis 409 600. In Zusammenarbeit mit dem integrierten Bionz-X-Bildprozessor soll die Sony A7S rauscharme Fotos bis in höchste Empfindlichkeitsstufen machen können. Beim Autofokus setzte Sony auf die von der A7R bekannte Lösung: ein Kontrast-AF-System mit 25 Messpunkten. Allerdings wurden einige Verbesserungen daran vorgenommen. So soll der „Fast Intelligent Autofokus“ Motive bis zu einem Lichtwert von -4 EV erfassen können. Auch die Nachverfolgung bewegter Objekte wurde optimiert. Es bleibt zu hoffen, dass Sony auch bei der Geschwindigkeit nachgebessert hat, denn im Test fiel die A7R mit recht langen Fokussier­zeiten auf. Äußerlich ähnelt die A7S stark ihren Geschwistern. Auch sie kommt mit dem 0,5 Zoll großen elektronischen OLEDSucher mit 100% Bildfeldabdeckung, der schon im A7/ A7R-Test überzeugen konnte. Die Bildkontrolle erfolgt am neigbaren 3-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von

307  200 RGBW-Pixeln. Das schlanke, spritzwassergeschützte Magnesiumgehäuse bietet einen guten Halt. Am Bedienkonzept mit vielen Tasten und Einstellrädern für schnelle Zugriffe wurde ebenfalls nichts verändert. Nach wie vor sind WLAN und NFC mit dabei. Vieles hat sich aber bei der Videofunktion getan, so zum Beispiel die 4K-Fähigkeit. Die Kamera kann Videos und Bilder mit einer maximalen Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln und 4:2:2-Farbabtastung über HDMI unkomprimiert an externe Geräte weitergeben. Auf die Karte in der Kamera speichern geht allerdings nicht – dabei ist man auf externe Lösungen angewiesen. Full-HD-Videos macht die Kamera mit maximal 60 Vollbildern pro Sekunde, bei HD-Auflösung von 1280 x 720 sind sogar 120 Vollbilder möglich. Laut Sony ist die A7S auch die erste Digitalkamera mit Full-Pixel-read-out-Funktion (bei 24p und 25p), in der der Bildsensor während der Videoaufnahmen Pixel für Pixel vollständig auslesen kann. Last but not least: Von der hohen Empfindlichkeit des Sensors profitieren auch Videofilmer. Ihnen steht der ISO-Bereich 200 bis 409 600 zur Verfügung. Speziell für die Videoanwendung kündigt Sony auch das neue Vollformat-Zoom FE

die Nacht 4/28–135 mm an, das zur Zeit noch in der Entwicklung ist. Wann die Sony A7S auf den Markt kommt, ist noch nicht klar: Sony spricht von Sommer. Auch der Preis steht noch nicht fest. www.sony.de whe

GERÄT

Sony A7S

Der Vollformatsensor mit einer Auflösung von 12,2 Mega­ pixeln arbeitet im ISO-Bereich von 50 bis 409 600.

Sony A7S

Bildsensor Empfindlichkeit Dateiformat Video Fokussierung Belichtungsmessung Belichtungssteuerung Monitor Sucher Sonstige Ausstattung

12,2 MP, Exmor CMOS, 35,6 x 23,8 ISO auto 100-102 400, man 50-409 600 JPEG, RAW (14 bit) RAW+JPEG 4K: 3840x2160 p30, Full HD: 1080p60, Stereo Kontrast-AF 25 Punkte, Mitten, Spot, Tracking-AF, Gesichtserkennung, MF 1200-Zonen-Mehrfeld, mittenbetont, selektiv, Spot P, Tv, Av, M, Motivprogramme, Kontrastoptimierung, Belichtungsreihen 3-Zoll-LCD, 307 200 RGBW-Pixel, neigbar +90°/-45°, 100% Bildfeld 0,5-Zoll EVF, OLED, 786 432 RGB-Pixel, 100% Bildfeld, 0,71x Magnesiumgehäuse, Spritzwasserschutz, Sensorreinigung, System-Blitzschuh, HDMI, WLAN, NFC, Schwenkpanorama

Maße und Gewicht

127 x 94 x 48 mm, 489 g

Preis

k. A.

Am Bedienkonzept mit vielen Tasten und Einstellrädern hat sich nichts geändert.

123

NEWS UND TRENDS

Mit Format Pentax 645Z

Beim Gehäuse und den Bedienelementen hält Pentax am Bewährten fest. Hier und da wurde die Tas­ tenbelegung angepasst doch insgesamt bleibt das Bedienkonzept vertraut.

124

Pentax hält am Mittelformat-Konzept fest und stellt mit der 645Z für 8000 Euro einen Nachfolger der 645D vor. Der neue Sensor kommt ohne Anti-Alaising-Filter und bietet mit 51,4 Megapixeln eine noch höhere Auflösung als der Vorgänger mit 40 MP – auf einer Sensorfläche von 43,8 x 32,8 mm. Dank des neuen Bildprozessors „PRIME III“ konnte Pentax den Empfindlichkeitsbereich auf ISO 100 bis 204 800 deutlich erweitern sowie das Arbeitstempo der Pentax 645Z insgesamt beschleunigen: Jetzt schafft sie maximal 3 JPEG Aufnahmen pro Sekunde und 30 Bilder in Folge. Das AF-System bietet eine Phasenerkennung mit 27 Feldern, davon 25 Kreuzsensoren, und arbeitet ab -3 EV. Alternativ kann der Fotograf im Live-View-Modus den Kontrast-AF nutzen. Dabei erleichtert Fokus-Peaking und eine Lupen-Funktion mit bis zu 16x-Zoom das manuelle Scharfstellen. Der Verschluss ist für 100 000 Auslösungen ausgelegt und erlaubt Belichtungen von 1/4000 bis 30 s. Die Pentax 645Z beherrscht nun auch Video: Filmen können Fotografen mit 1920x1080 Pixeln und 30 Vollbildern pro Sekunde sowie Stereoton. Das Gehäuse behält die schon von der 645D bekannten Formen. Insgesamt bietet die Neue weniger Tasten, dafür mehr Doppelbelegungen, aber die wichtigsten Elemente findet man an vertrauter Stelle. Die auffälligste Neuerung ist der leicht größere und nun auch schwenkbare 3,2-Zoll Monitor mit 345 666 RBB-Pixeln Auflösung und einer speziell gehärteten kratzresistenten Oberfläche. Nach wie vor verbaut Pentax in der 645Z einen 98% Prisma-Sucher mit einer eff. Vergrößerung von 0, 76. Auch bleibt das aus Magnesiumlegierung sowie Alu gefertigte Gehäuse mit 76 Dichtungen gut für Außeneinsätze gerüstet. Bis -10 Grad soll die Kamera funktionsfähig bleiben. Für die schnelle Datenübertragung sorgt ein USB-3.0-Anschluss. Die Bilder speichert die 645Z auf SDXC- oder FluCards. Flu-Cards ermöglichen eine WLAN Verbindung zu PC,

Tablet oder Smartphone. So lassen sich Bilder weiterleiten, Live-View von der Kamera übertragen oder auch die Einstellungen der Kamera steuern. Die neue Pentax soll ab Juli für knapp 8000 Euro erhältlich sein und somit günstiger werden als die 645D bei der Markteinführung. Daneben bietet Pentax auch ein Kit-Paket mit dem 55-mm-Objektiv für 9000 Euro an. www.ricoh-imaging.de whe

GERÄT

Pentax 645Z

Bildsensor

51,4 Megapixel, 43,8 x 32,8 mm CMOS, 8265 x 6192 Pixel

Empfindlichkeit

Auto und manuell: ISO 100-204 800

Dateiformat

JPEG, TIFF, RAW (DNG und PEF) 14 bit

Video

1080p30, MPEG-4/H.264, Stereoton

Fokussierung

Phasen AF mit 27 AF-Feldern, davon 25 Kreuzsensoren; LiveView: Kontrast AF mit Gesichtserkennung, Fokus Peaking, Gesichtserkennung

Belichtungsmessung

mittenbetont, Spot, Mehrfeld, ±5 Blenden Belichtungskorrektur

Belichtungssteuerung

P, Av, Tv,M

Verschluss/Zeiten

Schlitz-Verschluss, 1/4000 bis 30 s, 1/125 Blitzsync, B

Serienbilder

JPEG: 3 B/s

Monitor

3,2-Zoll-TFT, schwenkbar, 345 666-RGB-Pixel

Sucher

SLR-Sucher, –, 98 %, 0,62 , eff. 0,76, auswechselbare Mattscheiben

Sonstige Ausstattung

Sensorreinigung, Staubwarnung, digitale Filter, HDR, USB 3.0, HDMI

Objektivanschluss

Pentax 645 AF2

Maße und Gewicht

117 x 156 x 123 mm, 1550 g

Preis

8000 Euro, Kit mit 55 mm 9000 Euro

Samsung NX mini

MiniSystem Mit der NX Mini startet Samsung ein zweites System besonders kompakter spiegelloser Kameras mit 1-Zoll-Sensor und Wechselobjektiven ähnlich dem Nikon-1-System. Samsung stattet die 500 Euro teure NX Mini mit einem rückseitig belichteten 1-Zoll-BSI-CMOS-Sensor und 20,5 Megapixeln aus. Ebenfalls neu sind das Bajonett und drei NX-M-Objektive, die nicht an herkömmlichen NX-Kameras einsetzbar sind. Für NX-Objektive gibt es jedoch einen Adapter auf die NX Mini. Bei den technischen Daten hält sich Samsung noch recht bedeckt. Immerhin lässt die kürzeste Belichtungszeit von 1/16 000 einen elektronischen Verschluss vermuten. Das Kunststoffgehäuse der mini ist mit knapp unter 200 g sehr leicht und dazu auch schlank. Die Oberfläche imitiert Lederstruktur. Auf einen Sucher muss man verzichten, ein Blitz mit LZ4 ist aber eingebaut. Auch für Bedienelenemte bleibt wenig Platz, sodass die NX mini in dieser Hinsicht einer Kompaktkamera gleicht: Die wenigen Tasten – Einstellräder gibt es keine – konzentrieren sich auf der Rückseite und der Dachkappe rechts. Allerdings kann auch der Touch-Monitor zur Bedienung genutzt werden. Der Monitor ist zudem um 180 Grad drehbar. Wie auch die größeren NX-Modelle setzt die mini stark auf Vernetzung. Integriert sind WLAN und NFC. Gleichzeitig präsentiert Samsung eine neue ObjektivProduktlinie: NX-M. Als erstes geht ein Weitwinkel 3,5/ 9 mm sowie ein Kit-Zoom 3,5–5,6/9–27 mm ED OIS an den Start. Eine weitere Festbrennweite 1,8/17 mm OIS soll folgen. Der Adapter für NX-Objektive kommt im Juli für 150 Euro. Die Samsung NX mini kommt in Mint Green, Baby Pink, Black, White und Brown in den Handel. Kit mit Weitwinkelzoom: 500 Euro, Kit mit 9-mm-Festbrennweite: 400 Euro. Zum Lieferumfang gehört jeweils Adobe Lightroom 5. www.samsung.de whe

Samsung

Samsung

Samsung

GERÄT

NX-M 3,5-5,6/ NX-M 3,5/9 mm ED NX-M 1,8/17 mm 9-27 mm ED OIS (24,3 mm KB) OIS (45,9 mm (24,3-72,9 mm KB) KB)

Format

Samsung NX-M

Samsung NX-M

Samsung NX-M

Linsen/Gruppen

9/8

6/5

8/5

Naheinstellgrenze 0,14 m

0,11 m

0,18 m

Bildwinkel

Samsung NX mini

Bildsensor

20,5 Megapixel BSI CMOS-Sensor, 13,2 x 8,8 mm, 5472 x 3648 Pixel

Empfindlichkeit

ISO auto 160 – 12 800, man. 100 – ISO 25 600, ISO auto wählbar

Dateiformat

JPEG, RAW, RAW+JPEG,

Video

1920 x 1080p30, MP4 (AVC/H.264)

Fokussierung

k.A.

Belichtungsmessung

k.A.

Belichtungssteuerung

Motivprogramm, P (Shift), Av, Tv, M

Verschluss/Zeiten

1/16000 – k.A.

Serienbilder

6 Bilder/s

Monitor

3 Zoll Touchscreen-Monitor, 153 600 RGB-Bildpunkte; drehbar

83,4°

50,5°

Filterdurchmesser 39 mm



39 mm

Sucher



Fokussierung

k.A.

k.A.

k.A.

Bildstabilisator

Bildstabilisator



Bildstabilisator

Sonstige Ausstattung

int. Blitz LZ 4 (ISO100), WLAN, NFC

Maße, Gewicht

50 x 30 mm, 73 g

50 x 13 mm, 31 g

50 x 28 mm, k.A.

Objektivanschluss

Samsung NX

Anschlüsse

NX-M

NX-M

NX-M

Maße/Gewicht

110 x 62 x 23 mm, 196 g

k.A.

Preis

500 Euro (mit Zoom)

Preis

83,4° bis 33,1°

GERÄT

k.A.

k.A.

125

NEWS UND TRENDS

Mit AF: Leica-T-System

Leica T

Leica

Leica

GERÄT

Summicon-T 2/23 mm ASPH.(35 mm KB)

Format

APS-C

APS-C

Linsen/Gruppen

9/6

10/7

Naheinstellgrenze

0,3 m

0,3

Bildwinkel

64°

75 - 28°

Filterdurchmesser

52 mm

52 mm

Fokussierung

k. A.

k. A

Bildstabilisator





Durchmesser x Länge, Gewicht

63 x 37 mm, 154 g

63 x 60 mm, 256 g

Anschlüsse

Leica T

Leica T

Preis

1600 Euro

1450 Euro

126

Vario-Elmar-T 3,5-5,6/18-56 mm ASPH. (27-84 mm KB)

Gerüchte um ein neues Leica-System mit Autofokus kursierten schon etwas länger, und nun ist es offiziell: Leica stellt unter der Bezeichnung „T“ ein neues spiegelloses System vor. Das T-Konzept scheint hauptsächlich junge Fotoeinsteiger im Auge zu haben. Das Herzstück der Leica T ist ein neu entwickelter 16-MegapixelCMOS-Sensor im APS-C-Format. Seine Empfindlichkeit bewegt sich im Bereich von ISO 100 bis 12 500. Die Kamera arbeitet mit Kontrast-AF und bietet neben Spot-, Mehrfeldmessung und Gesichtserkennung auch die 1-Punkt-Option zur besonders prä­zisen Scharfstellung. Äußerlich gibt sich die in Zusammenarbeit mit Audi entworfene Kamera zurückhaltend. Das robuste und mit knapp unter 400 g relativ leichte Gehäuse ist aus einem Stück Aluminium hergestellt: Die Formen sind klar und fließend. Die Rückseite wird von einem 3,7-Zoll-TouchMonitor dominiert, der eine Auflösung von 409 920RGB-Punkten hat. Einen Sucher bietet die Kamera zwar nicht, es gibt jedoch die Möglichkeit, einen optional erhältlichen Sucher am Zubehörschuh anzudocken. Mit zwei Wahlrädern an der Oberseite und zwei weiteren Funktionstasten, von denen eine für Video-Start/ Stop reserviert ist, bietet die Leica T nur wenige Direktzugriffsmöglichkeiten. Bei der Bedienung soll laut Leica ohnehin der Touch-Monitor die zentrale Rolle spielen. Dank eines neu entwickelten Bedienkonzepts soll der

GERÄT

Leica T

Bildsensor Empfindlichkeit Dateiformat Video Fokussierung

16 MP, CMOS, 23,6 x 15,7 mm APS-C ISO auto und manuell 100-12 500 JPEG, DNG, DNG + JPEG 1080p30, MP4 Kontrast-AF: 1-Punkt, Spot, Mehrfeld, MF, Gesichtserkennung

Belichtungsmessung Belichtungssteuerung

Mehrfeld, mittenbetont, Spot P, Tv, Av, M, Belichtungsreihen, Motivprogramm-Wahl

Monitor Sucher Sonstige Ausstattung

3,7 Zoll, touch, 409 920 RGB-Bildpunkte – Aluminium-Unibody, WLAN, Blitz LZ 4,5 (ISO 100)

Maße und Gewicht

134 x 69 x 33 mm, 384 g

Preis

1500 Euro

wähnenswert ist der elektronische Aufstecksucher, der nur optional erhältlich sein wird. Er ist schwenkbar und hat eine GPS-Funktion eingebaut. Ebenfalls neu im Programm: das Blitzgerät SF 26, das man auch als LEDLeuchte einsetzen kann. Zur Anpassung eventuell vorhandener M-Objektive bietet Leica einen geeigneten Adapter, mit dem auch die automatische Belichtungsmessung möglich bleibt. Die Leica T wird für 1500 Euro erhältlich sein. Das VarioElmar-T 3,5–5,6/18–56 mm Asph. kostet 1450 Euro und das Summicron-T 2/23 mm Asph. 1600 Euro. Wie bei Leica üblich, liegt der Kamera eine Adobe-LR-Version bein. www.leica.de whe

Fotograf die wichtigsten Einstellungen mit ein paar Monitorberührungen schnell verändern können. Dass die Wahlräder keinerlei Beschriftungen tragen, deutet auf eine flexible Funktionszuordnung hin. Spannend klingt die neue MyKamera-Funktion: Mit ihr kann der Fotograf die am häufigsten genutzten Einstellungen und Funktionen zu seinem persönlichen Menü zusammenfassen – und somit die Bedienung der Kamera individualisieren. Die Leica T ist auch die erste Leica mit einem WLANModul. Damit lassen sich Bilder auf Tablets und Smartphones übertragen. Auch die Fernsteuerung der Kamera inklusive Einstellungen von Blende und Zeit ist möglich. Gleichzeitig mit der Kamera gehen zwei Objektive an den Start: Das Leica Vario-Elmar-T 3,5–5,6/18–56 mm Asph. ist ein typisches Standardzoom, das lichtstarke Leica Summicron-T 2/23 mm Asph. mit seiner Brennweite von äquivalenten 35 mm KB ein klassisches Reportage-Objektiv. Zur diesjährigen photokina will Leica zwei weitere Zoomobjektive für das T-System vorstellen: das Weitwinkelzoom Super-Vario-Elmar-T 3,5–4,5/11–23 mm Asph. und das Telezoom VarioElmar-T 3,5–4,5/55–135 mm Asph. Allen Objektiven bescheinigt Leica hohe Abbildungskraft. Ergänzend zur Kamera und den Objektiven stattet Leica das neue System mit weiterem Zubehör aus, darunter diverse Taschen und Schutzabdeckun­gen. Er-

127

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Head of Sales Foto: Peter Elstner, Tel. 08344 9217057, [email protected]

Head of Sales Corporate Publishing & Lifestyle: Richard Spitz, Tel. 089 25556-1108, [email protected]

Head of Digital Sales: Christian Heger, Tel. 089 25556-1162, [email protected]

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01. 01. 2014

VERLAG Leitung Herstellung: Marion Stephan Vertrieb Handel: MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim, Postfach 1232, 85702 Unterschleißheim, Tel. 089 31906-0, Fax 089 31906-113, [email protected]

Abonnementservice/Einzelheftbestellungen: Burda Direct GmbH, Postfach 180, 77649 Offenburg, ein Hubert Burda Media Unternehmen, Telefon (07 81) 6 39 45 48, Fax (07 81) 6 39 454 9, Email: [email protected], Bestell-Email: [email protected] Einzelheft: 12,80 €; Jahresabonnement: 27,90 €, EU-Ausland 35,60 €, Schweiz 55,80, sFr. Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung 10% Nachlass auf den Abopreis. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. © by WEKA MEDIA PUBLISHING GmbH. Die Zeitschrift und alle in ihr ent­hal­tenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Aus­nah­me der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder übernimmt der Verlag keine Haftung. Anspruch auf Ausfall­honorar, Archivgebühren und dergl. besteht nicht. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.

Huson International Media, Ms Lauren Palmer, Cambridge House, Gogmore Lane, Chertsey, GB - Surrey KT16 9AP, phone: 0044-1932-564999, fax 0044-1932-564998, [email protected]

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Vorschau

Am 29. August 2014 erscheint das neue fotocommunityMAGAZIN 4/2014

Portfolios Porträts

Architekturfotografie Jürgen Schrepfer

Die Porträts von Lotta van Droom erzählen Geschichten. Allen ihren Fotografien gemeinsam ist die surreale Bildgestaltung, die tiefe und geheimnisvolle Emotionen ausdrückt.

Natur- und Landschaftsaufnahmen Uschi Wolters

Fotografin: Lotta van Droom Ohne Titel

Fotopraxis Software für die Bildbearbeitung Bildgestaltung

Produkte Kamera-Anwendung Kameras im Praxiseinsatz

Unterwasser Der Einstieg in die Unterwasserfotografie muss nicht teuer sein. fc-Fotograf Reinhard Arndt gibt Tipps zu Aus­rüstung, Auf­ nahmetechniken, Taucharealen und Bild­bearbeitung. Fotograf: Reinhard Arndt

Kameratests Neue Modelle im Test Produktneuvorstellungen Kameras und Objektive

Service Aktuelle Ausstellungen Buchtipps Aus der fotocommunity

Foto-Wettbewerb Creativ-Wettbewerb Thema „Rot“

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