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24.11.2015 - Berliner Klimaschutzkonferenz am 24. .... Mit 24 Erdgastankstellen verfügt Berlin über eines der dichtes- ... Seit Januar 2011 versorgt die GA-.
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5. Berliner Klimaschutzkonferenz am 24. November 2015 Urbanes Wachstum: Chance für den Klimaschutz

Die Stadt ruft. Längst leben weltweit mehr Menschen in urbanen Zentren als auf dem Land. Der Sog der Städte ist eine globale Entwicklung, die sich weiter beschleunigt. Das gilt auch für Berlin. Allein in den kommenden 15 Jahren könnte die Einwohnerzahl der Hauptstadt um über eine halbe Million ansteigen. Die Unterbringung und die Integration der Neuankömmlinge in den Arbeitsmarkt stellen die Stadt innerhalb kürzester Zeit vor eine Herkulesaufgabe. Beim Klimaschutz stehen Städte jedoch vor einer besonderen Herausforderung. Denn in einer wachsenden Stadt steigt auch der Energiebedarf. Bereits heute verbrauchen Städte einen Großteil der weltweit genutzten Energie. Ein steigendes Verkehrsaufkommen und wachsende Ansprüche an Infrastruktur und Daseinsvorsorge könnten diesen Anteil noch erhöhen. Doch in der Herausforderung liegt auch eine große Chance. Denn Klimaschutz ist keine reine Notwendigkeit, sondern mehr denn je eine Wachstumsbranche und wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dazu trägt auch der technische Fortschritt bei. Schon heute beweist Berlin, dass vor allem smarte Städte das Potenzial haben, das Beste aus dem Bevölkerungswachstum zu machen und so auch die Umwelt zu schonen. Der Politik kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Nur wenn wir unsere öffentliche Versorgung an die neuen Anforderungen anpassen und dabei auch von anderen Städten lernen, werden Städte ihrer neuen Bedeutung für den globalen Klimaschutz gewachsen sein. Klimaneutrale Hauptstadt 2050 Berlin ist sich seiner nationalen und globalen Verantwortung für den Klimaschutz bewusst und stellt sich der Herausforderung. Der Senat hat früh ambitionierte Ziele gesetzt. Die erste Wegmarke, den CO2-Ausstoß von 1990 bis 2010 um ein Viertel zu senken, hat das Land bereits 2008 geschafft. Deshalb heißt das Ziel heute: 40 Prozent weniger CO2 bis 2020. Und bis 2050 soll das Land sogar klimaneutral werden. Dies soll vor allem durch Maßnahmen zur Einsparung von Energie, den Einsatz effizienter Technologien und den Ausbau der erneuerbaren Energieträger gelingen. Klimaschutz betrifft neben der Energiepolitik weitere zentrale Bereiche des landespolitischen Handelns: Bildung, Bauen und Wohnen, Wirtschaftsförderung und Beschäftigung, Innovation und Technologie wie auch die Stadtverwaltung. Folglich ist Klimaschutzpolitik eine Querschnittsaufgabe. Sie bindet alle Akteure - Unternehmer und Verbände, Verwaltungsmitglieder, öffentliche Einrichtungen, Bürger und Vereine – ein und fördert den kontinuierlichen Dialog, beispielsweise durch Netzwerke und Kooperationen. Darüber hinaus leistet sie Aufklärungsarbeit, um die Bürgerinnen und Bürger für das Thema Klimaschutz zu sensibilisieren. So wurde beispielsweise im Jahr 2011 die BIK | Berliner Informationsstelle Klimaschutz gegründet, die einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten zum Schutz von Klima und Umwelt in Berlin gibt.

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Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Mittelpunkt Um die Klimaziele zu erreichen, spielen Erneuerungen im Bereich der Stromund Wärmeerzeugung eine wichtige Rolle. Mit neun Kraft-Wärme-KopplungsKraftwerken (KWK-Kraftwerken), 1.000 Blockheizkraftwerken und dem mit mehr als 1.700 Kilometern längsten Fernwärmenetz Westeuropas ist Berlin hier auf einem guten Weg. Diesen Vorsprung will der Senat ausbauen, um eine sichere und wirtschaftliche Energieversorgung sicherzustellen. In Berlin-Mitte steht eines der modernsten Heizkraftwerke Europas: Es wandelt etwa 90 Prozent der eingesetzten Primärenergieträger in elektrische Energie und Fernwärme um. Durch den Bau dieses Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerks konnten bislang in erheblichem Umfang CO2-Emissionen eingespart werden. Besonderes Augenmerk legt die Stadt auf den Gebäudesektor, denn rund 40 Prozent der gesamten Energie werden deutschlandweit für die Bereitstellung von Heizung und Warmwasser verbraucht. Darüber hinaus bergen auch die ökologische und energetisch effiziente Bauweise oder Sanierung ein enormes Klimaschutzpotenzial. Der Senat hat mit der Berliner Energieagentur die Energiesparpartnerschaften entwickelt – ein Erfolgsmodell, das in ganz Deutschland und darüber hinaus Nachahmer findet. Das Prinzip: Ein Dienstleister (Contractor) übernimmt für einen festen Zeitraum das energetische Management öffentlicher Bauten, finanziert ihre energetische Sanierung und erhält dafür einen Teil der gesparten Energiekosten. Den Rest der Einsparung teilen sich Land und Contractor. Bisher hat das Land auf diese Weise 26 Pools mit mehr als 500 Liegenschaften und ca. 1.300 Gebäuden an Contractors vergeben. Die Eckpunkte des Erfolgs: rund 13 Millionen Euro weniger Energiekosten, eine Entlastung des Landeshaushalts um fast drei Millionen Euro und fast 73.000 Tonnen weniger CO2-Ausstoß im Jahr. In seiner Energiestrategie legt der Berliner Senat einen weiteren Schwerpunkt darauf, verstärkt erneuerbare Ressourcen wie Solarenergie zu nutzen. Schon heute verzeichnet das Solarkataster des Senats die 12.672 Anlagen in Berlin – knapp 7.650 solarthermische und rund 5.000 Photovoltaik-Anlagen. Die Solarstromleistung wächst und hat mittlerweile die Marke von 60.000 Kilowatt Spitzenleistung (kWp) überschritten. Dabei sind über 2.500 Inselanlagen ohne Netzanbindung nicht einmal eingerechnet. Auch die Biomassenutzung wird wichtiger – zum Beispiel lässt sich mithilfe von Altholz Energie gewinnen. Zum Klimaschutz im Verkehrsbereich trägt auch die 88 Quadratkilometer große Umweltzone innerhalb des S-Bahn-Rings bei. Zufahrt in die Berliner Innenstadt haben nur noch Fahrzeuge, die bestimmte Abgasstandards einhalten. Berlin ist als eines von vier nationalen „Schaufenstern für Elektromobilität“ ausgewählt worden. Die Bundeshauptstadt als Metropole und Ballungsraum sowie Brandenburg als Energie- und Flächenland werden nun gemeinsam mit der Bundesregierung, der Wirtschaft und der Wissenschaft das Thema Elektromobilität in der Hauptstadtregion in zahlreichen gemeinsamen Projekten vorantreiben. Im Schaufenster Berlin-Brandenburg befinden sich mehr als 100 Projekte in der Vor-

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bereitung, werden vorbereitet oder sind bereits abgeschlossen. Zahlreiche globale Automobilmarken sind daran beteiligt. Hinzu kommen die Branchenführer in Automobilzulieferung, Energietechnik, Infrastruktur und Transport sowie die großen deutschen Energieversorger. Aber auch der Einsatz von Erdgas als Kraftstoff trägt zu einer Verbesserung der CO 2-Bilanz der Hauptstadt bei. Mit 24 Erdgastankstellen verfügt Berlin über eines der dichtesten Tankstellennetze in Deutschland. Darüber hinaus ist Klimaschutz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und eine Wachstumsbranche. In enger Kooperation mit Wissenschaft und Forschung entwickeln international erfolgreiche Berliner Unternehmen innovative Technologien. Sie ermöglichen es, erneuerbare Energien verstärkt einzusetzen und Ressourcen effizienter zu nutzen. Mit über 6,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat die Green Economy eine immense Bedeutung für die Entwicklung von Wirtschaftswachstum und qualifizierten Jobs in der Hauptstadt. Laut IHK Berlin waren 2013 aus diesem Sektor ca. 6.200 Firmen mit rund 75.000 Beschäftigten in Berlin angesiedelt. Schulterschluss für den Klimaschutz Klimaschutzpolitik ist eine Querschnittsaufgabe. Gefragt sind Unternehmer und Verbände, Verwaltung und öffentliche Einrichtungen, Bürger und Vereine. Notwendig ist daher ein kontinuierlicher Dialog – politisch, technisch und wirtschaftlich. Die mittlerweile 5. Berliner Klimaschutzkonferenz am 24. November 2015 bietet eine Plattform für den Austausch über bisher Erreichtes und bevorstehende Aufgaben. In diesem Jahr bilden urbanes Wachstum und die so entstehenden Chancen für Klimaschutz und den Berliner Arbeitsmarkt den inhaltlichen Schwerpunkt der Veranstaltung. Initiatoren der Veranstaltung sind die GASAG Berliner Gaswerke AG und die Vattenfall GmbH. GASAG: Berlin verpflichtet Mit ihrem vierten Klimaschutzabkommen mit dem Berliner Senat leistet die GASAG einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Umweltbedingungen in der Hauptstadt. Bis 2020 will das Unternehmen den CO2-Ausstoß um zwei Millionen Tonnen im Vergleich zum ersten Klimaschutzabkommen 1998 verringern. Durch intelligente Energiekonzepte für den Wohnungsbau, für öffentliche Gebäude sowie für Quartiersprojekte unterstützt die GASAG die Klimaziele des Berliner Senats. Der verstärkte Einsatz von Erdgas spielt eine zentrale Rolle, denn von allen fossilen Brennstoffen setzt Erdgas die geringsten Mengen CO 2 frei. In zahlreichen Initiativen und Entwicklungsprojekten engagiert sich die GASAG für den Einsatz des klimaschonenden Erdgases in hocheffizienter Technologie, etwa in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen unterschiedlicher Größe in Berliner Wohn- und Gewerbeimmobilien. Seit Januar 2011 versorgt die GASAG ihren Hauptsitz am Hackeschen Markt mit selbst erzeugter Wärme aus einer mit Bio-Erdgas-betriebenen, dezentralen KWK-Anlagen. Das darin eingesetzte Bio-Erdgas produziert die Gasag im brandenburgischen Schwedt selbst. Weitere Bio-Erdgasanlagen werden in Rathenow und Neudorf betrieben. Innovative Quartierskonzepte wie die Energieversorgung des Euref-Campus, des Ullsteinhauses oder der Degewo-Wohnsiedelung Mariengrün basieren auf dem Einsatz des in Barndenburg erzeugten Bio-Erdgases. Auch unterstützt das Unter-

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nehmen den Einsatz solarer Wärme- oder Stromerzeugung. Durch die Kombination von Solarenergie mit Erdgas lässt sich die Energiebilanz deutlich verbessern. Außerdem hat die GASAG auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerkes Mariendorf die größte Berliner Photovoltaik-Anlage auf einer Freifläche mit einer Leistung von rund zwei Megawatt errichtet. Im Verkehrsbereich fördert die GASAG ebenfalls den Einsatz von Erdgas: Elf der über 20 Berliner Erdgas-Tankstellen betreibt die GASAG selbst. Tausende erdgasbetriebene Autos sind bereits auf Berliner Straßen unterwegs. Die GASAG setzt mit ihrem umfassenden Know how innovative Projekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette um und entwickelt sich somit zum Energiemanager mit einem breiten Dienstleistungsportfolio von der Erstellung eines Energiekonzeptes bis hin zur Vermarktung eigen produzierten Stroms an den Strombörsen oder am Regelenergiemarkt. Der EcoPool, das virtuelle Kraftwerk der GASAG, nutzt gezielt Synergien einzelner Stromerzeuger. Durch die intelligente Steuerung können eingebundene Anlagen mit höherer Effizienz Strom produzieren. Die Einbindung in den EcoPool erhöht daher auch die Wirtschaftlichkeit einzelner Anlagen. Virtuelle Kraftwerke wie der GASAGEcoPool sind ein zentraler Baustein für eine künftige, sichere Energieversorgung in der Stadt. Vattenfall – heute und morgen Energiepartner für Berlin Berlin will einen starken Beitrag zur deutschen Energiewende leisten und seine Rolle als Smart City ausbauen. Die Stadt kann ein Leuchtturm für innovative und nachhaltige Energieversorgung werden. Vattenfall leistet seinen Beitrag dazu, indem wir bis 2020 rund zwei Milliarden Euro in die zukünftige Energieversorgung der wachsenden Metropole investieren. Die Investitionen gehen sowohl in die Strom- und Fernwärmenetze als auch in neue Erzeugungskapazitäten – lokal, in Quartieren und vor Ort. Ob Wärmespeicher oder „Power to Heat“ - wir entwickeln intelligente kundenorientierte Lösungen auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbaren Energien für die Energiewelt von morgen. Vattenfall nimmt seine klimapolitische Verantwortung ernst: Wir bringen die Wärmewende in der Stadt voran. Deshalb halbieren wir unsere CO2-Emissionen bis 2020 auf der Basis der mit dem Land Berlin abgeschlossenen Klimaschutzvereinbarung. Die Hauptstadt will bis 2050 zur klimaneutralen Metropole werden. Ein Ziel, das Vattenfall aktiv unterstützt. Als Partner wollen wir an der Seite des Landes mit weiteren CO2mindernden Maßnahmen die Klimaneutralität erreichen. Vattenfall ist überzeugt, dass dieses Ziel sowohl technisch als auch wirtschaftlich erreichbar ist. Berlin ist auch ein Magnet für die digitale Wirtschaft und für urbane Energieprojekte. Vattenfall fördert und treibt solche Initiativen und Projekte mit Know-how und technischer Expertise voran, um Berlin zur führenden Smart City in Europa zu machen.

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