Dirndl entzückt

Von 1775 bis 1962 war St. Mi- chael Sitz eines eigenen. Pfleg- bzw. Bezirksgerichts. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die politischen Gemeinden gebildet wurden ...
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8 SALZBURG AKTUELL

Dirndl entzückt Vor 600 Jahren wurde der Hauptort des Oberlungaus zum Markt erhoben. Jetzt gibt es zum Jubiläum auch das passende Gewand für Damen – und auch für Herren. BURGI LÖCKER THOMAS AUINGER

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Das war der Gedanke von Schneidermeisterin Heidi Schlick, als sie von den geplanten Feiern zum Jubiläum 600 Jahre Markterhebung von St. Michael hörte. Die Idee, ein St. Michaeler Dirndl als wunderschönes Zeichen der Heimatverbundenheit zu kreieren, hatte sie schon zwei Jahre beschäftigt. Als ihr erstes Dirndl bei der Jahreshauptversammlung der Trachtenfrauen ganz spontan gut angenommen wurde, fiel die endgültige Entscheidung. „Ich wollte ein einfaches Dirndl gestalten, das in seiner Vielfalt, im Material und bei den Farben sehr variabel ist, das gern getragen wird und in dem sich jede wohlST. MICHAEL.

Individuelle Dirndl: Heidi Schlick (l.) und Brigitte Ferner.

Daten & Fakten Früher waren es zwei Gemeinden So sah St. Michael vor rund 100 Jahren aus. Die Flugaufnahme rechts zeigt das Marktzentrum und stammt aus den 1920er-Jahren. Das Gruppenbild zeigt einen Verein von Zitherspielerinnen im Jahr 1908. Von 1775 bis 1962 war St. Michael Sitz eines eigenen Pfleg- bzw. Bezirksgerichts. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die politischen Gemeinden gebildet wurden, gab es neben St. Michael Markt eine Gemeinde St. Michael Land. Die beiden Ortsgemeinden wurden 1937 vereinigt.

BILD: SN/B.LÖCKER

fühlt“, erklärt Heidi Schlick ihren Entwurf. Zum Dirndl gibt es auch noch das Dirndljackerl und für den Herren das passende Westl und die St. Michaeler Jacke dazu. Ausgegangen ist die Schneidermeisterin vom Lungauer Festtagsgewand der Herren im typischen Grau mit grüner Blende. Das markante Merkmal des Dirndls ist das Oberteil in unterschiedlichsten Grautönen bis Schwarz. Ebenso die grüne Blende am Ausschnitt (vorn rund und hinten spitz), die sich im Kitteloder Schürzenstoff wiederfindet. Da das Material – von einfacher Baumwolle bis festlicher Seide – gewählt werden kann, ist es als Alltagsdirndl ebenso tauglich wie für festliche Anlässe, für Jung und für nicht mehr ganz Jung. Ein Silberknopf mit transparentem Überzug, bezugnehmend auf den früheren Silberbergbau und auf die Glashütte, und mit dem heiligen Michael wurde eigens für dieses Gewand entworfen und ziert als örtliches Symbol die Kleidung. Sieben Trachtenfrauen starteten gleich einen Nähkurs unter der fachkundiger Anleitung von Heidi Schlick. Weiters sind etliche Dirndlkleider und Herrenwestl bei den Lungauer Schneiderinnen im Entste-