Die Schweiz bleibt für uns entscheidend - CP Pump Systems

06.11.2013 - Münchner Beratungsunternehmen Ro- land Berger tätig. Danach wollte er sich mit einer Start-up-Firma im Internet-. Bereich selbstständig ...
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Wirtschaft.

 | Mittwoch, 6. November 2013 | Seite 31

«Die Schweiz bleibt für uns entscheidend»

Die CP Pumpen AG von Thomas Würsch profitiert vom weltweiten Bedarf an energieeffizienten Pumpensystemen Von Ruedi Mäder Zofingen. Thomas Würsch war eigentlich bloss auf ein Job-Intermezzo eingestellt, als er 2007 im Alter von 31 Jahren im Unternehmen des Vaters zu arbeiten begann: Industriepumpen schienen nicht wirklich sein Ding zu sein. Nach Studien in Politologie in Genf sowie Philosophie und Volkswirtschaft in Bayreuth war er ein Jahr lang für das Münchner Beratungsunternehmen Roland Berger tätig. Danach wollte er sich mit einer Start-up-Firma im InternetBereich selbstständig machen. Thomas’ Vater, Urs Würsch, von Haus aus Betriebsökonom, hatte die CP Pumpen AG 1980 von der US-Gruppe Goulds Pumps übernommen und nach einigen Jahren erfolgreich neu positioniert. Die Aargauer Firma war 1948 von vier Schweizern gegründet und 1976 an Goulds Pumps verkauft worden. Als sich 2007 familienintern keine Nachfolgelösung abzeichnete, signalisierte Urs Würsch seinen drei Nachkommen, dass er sich extern nach Kaufinteressenten umsehen werde – worauf Thomas als ältestes der drei Kinder in den Betrieb einstieg. Er wollte damit sicherstellen, dass er es nicht bereute, wenn die Firma eines Tages verkauft würde. Als Praktikant gab er seinen Einstand. An der hohen Lohneinbusse hatte er durchaus zu beissen. Infolge einer Vakanz übernahm er bald die Verkaufsleitung in Frankreich und der Westschweiz  – und leckte schnell Unternehmerblut.

Nischenkünstlerin im Anlagenbau Warum wurde Thomas von der Materie gepackt? Ihm sei bald bewusst geworden, dass Pumpensysteme mehr als einen Fünftel der in der Industrie verwendeten motorischen Energie verbrauchen. Entsprechend gross kann der

An Vaters Seite erlernte er sein Metier. Thomas Würsch (rechts), CEO und Inhaber, und sein Vater Urs Würsch, Verwaltungsratspräsident.  Foto Giulia Marthaler

Hebeleffekt bei Einsparungen sein. An Vaters Seite erlernte er das Metier. Der Wille wuchs, dereinst die Nachfolge anzutreten. Seit Oktober 2011 ist Thomas Würsch CEO, im Frühjahr 2013 übernahm er die Aktienmehrheit, nachdem das Unternehmen von externen Spezialisten bewertet worden war. Die CP Pumpen AG präsentiert sich heute als Nischenkünstlerin im Maschinen- und Anlagenbau. Sie entwickelt und produziert Zentrifugalpumpen. Zum Sortiment gehören Pumpen aus Edelstahl oder hochwertigem Kunststoff sowie Pumpen, die mit speziellem Kunststoff oder mit Keramik ausgekleidet werden. Das CP im Namen steht für Chemie-Prozess, aber die Firma beliefert diverse Industrien: von der Chemie über Pharma und Biotechnologie, Le-

bensmittel und Getränke bis zu Zellstoff und Papier. Im Sortiment stehen dichtungslose Magnetkupplungspumpen im Vordergrund. «Wir helfen der Industrie, ihre Flüssigkeitstransporte sicher, sauber und energieeffizient abzuwickeln», umreisst Thomas Würsch den Mehrwert des Kernprodukts. Die Firma beschäftigt rund 60 Mitarbeitende und bildet drei Lernende aus. Rund 25 Personen arbeiten in der Produktion, 15 im Verkauf, sechs in der Technik. Zahlreiche BeCP Pum pe n AG im Ü ber blick

Gegründet Umsatz 2013 Mitarbeiter Geschäftssitz

1948 rund 17 Mio. Fr. rund 60 Zofingen

Soll und Haben

Am 24. November 2013 stimmen wir über die 1:12-Initiative ab. Die Vorlage verlangt, dass der höchste Lohn in einer Firma nicht höher sein darf als das Zwölffache des tiefsten Lohns. Geschickt versuchen die Initianten, von der allgemeinen Stimmung zu profitieren und den bestehenden Unmut über einige wenige über­­rissene Saläre für ihre Zwecke auszunutzen. In Wirklichkeit geht es den Jungsozialisten (Juso) aber nicht darum, einer wie auch immer definierten Gerechtigkeit zum Durchbruch zu verhelfen. Ihr Ziel ist vielmehr das staatliche Lohndiktat. Die Initiative stellt sich damit in eine ganze Reihe von Forderungen, mit denen die Unternehmer entmachtet, die obrigkeitliche Aufsicht maximiert, die sozialistische Wende eingeführt und letztlich der «Kapitalismus überwunden» werden sollen. Und dazu scheint jedes Mittel recht. Zunächst ist also darüber zu entscheiden, wie in Zukunft in privaten Unternehmungen die Löhne festgelegt werden sollen: Durch Übereinkunft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beziehungsweise die Sozialpartner oder auf der Grundlage gesetzlicher Vorschriften. Befasst man sich ernsthaft mit dieser Frage, stellt man rasch fest, wie gefährlich diese Forderung nach staatlicher Bevormundung für unsere Wirtschaft ist. Der Blick auf europäische Nachbarländer zeigt, was geschieht, wenn Rechtsnormen an die Stelle von Eigenverantwortung und Selbstbestimmung treten. Wo der Staat übermässig in den Arbeitsmarkt eingreift, geht es den Leuten schlechter als in der Schweiz. Die Arbeitslosigkeit ist höher und die Löhne sind tiefer als bei uns. Unser Land ist bisher weitgehend unbeschadet aus der weltweiten Krise hervorgegangen. Dies ist auch unse-

Die Finalisten für den Prix SVC Nordschweiz Basel. Zum sechsten Mal wird am 28. November 2013 im Kongress­zent­ rum der Messe Basel der Prix SVC Nord­schweiz verliehen. Initiant des Preises ist der Swiss Venture Club. Ziel ist es, die Innovationskraft von KMU zu zeigen. Die BaZ stellt die sechs Finalisten (von 95 nominierten Firmen) vor: Den Auftakt machte RegoFix aus Tenniken; es folgten Gastrag aus Basel, List aus Arisdorf und heute CP Pumpen aus Zofingen. Es folgen noch Marquis aus Füllinsdorf und die HT-Holding aus Baden-Dättwil. dba

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1:12-Initiative: Bitte keine sozialistischen Experimente Von Barbara Gutzwiller

schäftigte sind seit Jahren im Haus. Vom Umsatz entfallen noch gut 20 Prozent auf die Schweiz. Die CP Pumpen AG beliefert Kunden in über 40 Ländern. Der grösste Umsatzanteil wird in Deutschland erwirtschaftet, wo mit BASF auch der grösste Einzelkunde zu Hause ist. Grossbritannien, Irland, Holland und Belgien sind die nächstgrössten Einzelmärkte. Die weitere Internationalisierung des Vertriebs ist ein zentraler Teil der Wachstumsstrategie. Brasilien und die USA stehen dabei im Zentrum. Im USMarkt rechnet sich Würsch im Zusammenhang mit der Frackingtechnologie gute Chancen aus: Günstigere Energiepreise dürften Chemiekonzerne noch vermehrt dazu bringen, in den USA statt in Asien neue Produktionsbetriebe

zu bauen. Der Chef ist mit dem Geschäftsjahr 2013 per Ende September zufrieden. Die Aufträge kletterten um 13 Prozent. Angesprochen auf den seit Jahren stabilen Umsatz, weist Thomas Würsch auf den Währungsfaktor hin: Vor drei Jahren stand der Euro mit über 1.50 Franken zu Buche. Seite 2012 kalkuliert die Firma mit 1.20 Franken  – und sie konnte dieses Handicap wettmachen. Sämtliche Pumpen werden in Zofingen montiert. Das soll so bleiben. «Als Produktionsstandort bleibt die Schweiz für uns entscheidend», betont der Chef. Auf der Marketingebene sieht Würsch gute Chancen, das Unternehmen punkto Ökologie noch besser zu positionieren und damit auch zur Stärkung der Marke beizutragen. Neben dem Sicherheitsaspekt hat die Energieeffizienz der Produkte und der Systeme ein hohes Gewicht. Innovation wird weiterhin grossgeschrieben. Neben der Entwicklung zusätzlicher Pumpengrössen steht die Entwicklung sogenannt intelligenter, vernetzter Pumpen im Fokus.

rem relativ flexiblen Arbeitsmarkt zu verdanken und darf nicht einer ideologischen Forderung geopfert werden. In Einzelfällen mag das Problem zu hoher Löhne bestehen; es ist aber bei Weitem nicht so verbreitet, wie die Juso behaupten, und mit Sicherheit ist es nicht repräsentativ für die gesamte Schweizer Wirtschaft. Die Tatsache, dass die Initianten im Abstimmungskampf konsequent Fakten verdrehen oder negieren, zeigt, dass es ihnen in erster Linie um den Klassenkampf geht.

Entgegen ständigen Behauptungen öffnet sich auch die Lohnschere nicht. Bleiben wir bei den Tatsachen: (Zu) hohe Saläre nehmen keinem Arbeitnehmer etwas weg. Wenn dadurch jemand benachteiligt wird, so sind das allenfalls die Aktionäre, deren Dividende sinkt. Zumindest bisher gehörte diese Bevölkerungsgruppe aber nicht zu den Schutzobjekten der Juso. Entgegen ständigen Behauptungen öffnet sich auch die Lohnschere nicht. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Ländern gehört die Schweiz zu den Ländern mit der fairsten Lohnver­ teilung überhaupt. Die Steuerpro­ gression und das geltende Finanzierungssystem unserer Sozialver­ sicherungen inklusive Transfer­ zahlungen sorgen nämlich dafür, dass eine grosse Umverteilung von den hohen zu den niedrigen Einkommen stattfindet. So bezahlen die 10 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen 75 Prozent der direkten Bundessteuer. Und die 20 Prozent mit den höchsten Einkommen bezahlen 70 Prozent aller AHV-Beiträge. Genau diese funktionierenden Mechanismen werden durch die Initiative aber aufs Spiel gesetzt.

Schätzungen gehen davon aus, dass eine Annahme der Initiative pro Jahr zu einem Verlust von mehr als einer halben Milliarde Franken bei der AHV und rund 1,5 Milliarden Franken weniger Steuereinnahmen führen würde. Die Behauptung der Initianten, dank der Initiative würden die Managerlöhne sinken, aber die Saläre der Tieflöhner entsprechend steigen, und so könnten die Ausfälle problemlos kompensiert werden, ist reines Wunschdenken. Die Ausfälle müssten vielmehr kompensiert werden durch höhere Steuern und AHV-Beiträge für alle. Als Alter­ native kämen nur entsprechende Einsparungen infrage, was angesichts der demografischen Entwicklung, der bestehenden Finanzierungslücken in den Sozialversicherungen und bereits lancierter neuer Begehren wie beispielsweise AHV plus oder das bedingungslose Grundeinkommen für alle wenig realistisch erscheint. Offenbar spielt es aber eine entscheidende Rolle, in welchem Zusammenhang von Steuerausfällen die Rede ist. So findet die SP-Mutterpartei nichts dabei, die Initiative ihrer Jungen zu unterstützen, obwohl Milliarden auf dem Spiel stehen. Andererseits aber empören sich die SP-Frauen darüber, dass die Annahme der SVP-Familieninitiative Steuerausfälle in der Höhe von 390 Millionen Franken zur Folge haben könnte, und bezeichnen dies als «steuertechnischen Unsinn». Was wäre also die richtige Bezeichnung für das viermal so grosse Risiko? Barbara Gutzwiller ist Direktorin des Arbeitgeber­ verbands Basel.

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