Die Peripetie Gunther denkt an Helga, Hegel und ... AWS

Statt der Models nur Nataschas. Peters Plan. Weißhaar erzählt von alten Zeiten. Gunther ist zu müde. Er wird intim nach Waffen durchsucht. Peter hat Erfolg. „Ra- che für Iris!“ Weißhaar ist traurig. Gunther verteidigt ... nicht sah, war gleichmäßig braun gebrannt mit Ausnahme der Zone, die normalerweise von der Badehose ...
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Denis Atuan

Das Erotikon der Macht Erotischer Roman

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© 2012 AAVAA Verlag Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2012 Umschlaggestaltung: Tatjana Meletzky, Berlin „Kakerlake auf Dollarnote“ Printed in Germany ISBN 978-3-86254-744-9 AAVAA Verlag www.aavaa-verlag.com eBooks sind nicht übertragbar! Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken!

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Die Kapitel Und was darin vorkommt

Die Peripetie Gunther denkt an Helga, Hegel und Beate. Wer regiert die Welt? Die Sigma-Phi-Sigma-Leute, etwa nur eine ScheißFeine-Sippe? Wer sind die Illuminati? Rolf und Bettina erfahren von dem bösen Treiben der Illuminati. Ein Professor stirbt leider zu plötzlich. Aber wo sitzen die Guten? „Unsere gemeinsame Zukunft“ Die ‘Gruppe’ etabliert sich. Ein Spaziergang im Grunewald. Wozu Wahrheitsdrogen alles gut sind. Es endet mit Kartoffelpaps Der Senkrechtstarter Gunther steigt auf, mit Helga und Beate, zieht in den Landtag ein und heiratet Ilona, die böse Nymphomanin. Er wird Meister.

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Die ‘Gruppe’ wird leider aktiv Grünes Licht für den Neuzugang. Ein Maulwurf und seine Folgen. Böses für Iris. Was sich zwanglos ergibt. Doppelte Dosis. Bettgeflüster Weitermachen wie bisher. Hurentricks. „Wie die Kakerlaken …“ Englische Erziehung, guter Geschmack, Kranz für die Sekretärin. Ende der Fahnenstange Neue Diskretärin mit Sekretion. Gunther kämpft mit der Mafia. Party Brasiliana und ihre Folgen. Wechsel ins Finanzministerium. Man wird esoterisch Die ‘Gruppe’ gründet den Karma-Orden als Scheinfirma. Und wieder: Erkenne dich selbst! Frodin geht nach Frankreich. New York Einzug ins Zentrum der Macht. „Ich bin Helen!“ Als Advisor darf man nicht labern. Die Wallstreet und ein Adolf Schickelgruber. 5

Gunther Princeps Die Bänker sind mit Gunther zufrieden. Helens Freundin Sheila kommt zu Besuch. Fröhliche Triole. Keine Frau will Hure sein. Was läuft in der Levante? Gunther informiert sich in Brüssel und Paris. In Delphi sprach das Orakel, in Pergamon blitzte es. Strahl um Strahl. Statt der Models nur Nataschas. Peters Plan Weißhaar erzählt von alten Zeiten. Gunther ist zu müde. Er wird intim nach Waffen durchsucht. Peter hat Erfolg. „Rache für Iris!“ Weißhaar ist traurig Gunther verteidigt den Euro. Die Illuminati sind dümmer als erlaubt – und auch viel gemeiner. Wie man Ringträgerin wird. Brainstorming. Irre und kontraproduktiv Ein heimliches Gespräch. Das ganz geheime Geheim und die Folgen. Gunthers Bedarf an Rohrstöcken steigt. In der Wallstreet tut sich Böses. 6

Irgendwo in Indien Tee im Kloster. Wie die alte Kommunikation früher funktionierte. Zu viel ist zu viel! Jemand übernimmt eine wichtige Aufgabe. Ein Brief mit Schlüssel Ein kurzes Kapitel zur Rettung der Menschheit. Gunther verabschiedet sich von Helen. Die Zeit der Passivität ist nun vorbei. Time In diesem Kapitel ist von einem schwarzen Ford, von Handschuhen und Glassplittern die Rede. So wie auf einem Schießstand. „Wie die Kakerlaken“ Gunther bestellt seinen letzten Kirschsaft. Es klang wie ein Sektkorken. Die würdigen Herren trinken lieber Kaffee statt Tee.

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Die notwendige Vorbemerkung Selbstverständlich handelt es sich bei dieser Geschichte um reine Fiktion. Nicht eine der hier geschilderten Personen hat je existiert. Falls Namen, die hier vorkommen - außer Genschmann und Rudi Dutschke - auch de facto existieren sollten, dann ist das Zufall und nicht beabsichtigt. Sämtliche Ähnlichkeiten mit politischen Vorgängen, die sich in der Bundesrepublik ereignet haben, sind ebenfalls nur der Phantasie des Autors entsprungen, der aber - zugegeben - eine sehr lebhafte Phantasie hat. Das Zitat aus dem ‘Spiegel’ ist dahingegen echt. Es gibt auch ein Buch, das in Deutschland wegen Volksverhetzung beschlagnahmt worden war.

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Die Peripetie Gunther denkt an Helga, Hegel und Beate. Wer regiert die Welt? Sind die Sigma-Phi-Sigma-Leute etwa nur eine ‘Scheiß-FeineSippe’? Gunther wachte mit einem gigantischen Brummschädel auf, blinzelte in die Sonne, guckte auf die Uhr, stöhnte und wälzte sich aus dem Bett. In einer knappen Stunde fing die Vorlesung >Strafrecht II< bei Professor Steinert an. Und Gunther wollte nicht schwänzen. „Wer saufen kann, kann auch arbeiten!“, knurrte er sein Spiegelbild beim Rasieren an. Er mochte sich an diesem Morgen nicht und streckte dem Spiegel die etwas belegte Zunge raus. Das sonst gepflegte dunkelblonde, leicht gewellte Haar war etwas strähnig, die graublauen Augen hatten einen roten Rand und konnten das helle Licht überhaupt nicht vertragen. Den Rest seiner 1.82 konnte er in dem kleinen Spiegel nicht sehen. Er hätte beruhigt sein können: Das, was er nicht sah, war gleichmäßig braun gebrannt mit Ausnahme der Zone, die normalerweise von der Badehose bedeckt wurde. Gunther ging in Gedanken noch einmal die vergangene Nacht durch. Es hatte eigentlich ganz normal angefangen: 9

Seminarfest der Philosophen. Er war mit eingeladen, weil er auch das Hegel-Seminar belegt hatte. Helga war natürlich auch da, stets ein freundliches, offenes Lächeln um Augen und Lippen, blond, langbeinig, prächtig gebaut und alles an der richtigen Stelle. Hauptfach-Philosophinnen hatte Gunther sich eigentlich immer anders vorgestellt: klein, graumäusig mit großer Nickelbrille und Dutt im Genick. Helga hatte ihren Stammplatz am Tisch ihm gegenüber. Gunther schätzte sie auf knappe eins achtzig. Offensichtlich war sie in den Safarilook verknallt, denn sie trug stets Khakifarbenes meist mit großen aufgenähten Taschen. Beide hatten sich diverse Male beim heimlichen Mustern erwischt. Schließlich hatte Helga ihn angegrinst. Natürlich konnte er die nächste Frage des am Kopfende sitzenden Professors nicht beantworten, aber Helga konnte es. Und gestern Abend war Helga auch mit dabei. Hatte Beifall geerntet für ihren Hegel-Song. Gunther musste lachen. Aus diesen Versen hatte er mehr über Hegel gelernt, als im ganzen Seminar. Tanzen konnte Helga auch, sogar fabelhaft. Ob sie ihm denn nicht ein paar Nachhilfestunden zum Thema Hegel geben könne, war seine Eröffnung. Es war gerade ein Schmusetanz. Er hatte Helga ein bisschen fester an sich gezogen, und sie war willig gefolgt. Dann hatte sie sich etwas 10

rückwärts gebeugt und dabei ihren Venusberg fest gegen ihn gedrückt. Seine sanfte Erektion, die er vom Beginn des Tanzes an in seiner Hose trug, wurde gewaltig. Helga grinste ihn an: „Ich spüre dein Ende nahen.“ Aber sie zog sich nicht etwa schamhaft zurück, sondern scheuerte sich leicht an ihm. Was er denn als Gegenleistung für Hegel zu bieten habe, fragte sie. Gunther guckte voll in ihre Augen: „Was ist dir lieber, Rechtsphilosophie oder Französisch?“ Wieder ihr Grinsen: Wenn sie ihn recht verstehe, dann lieber Französisch. Sie führte ihn leicht in Richtung Tür, dann zogen sie eine Treppe höher und kamen in die Bibliotheksräume. Helga holte einen Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss eine Tür auf. Beide traten ein, Helga schloss die Tür von innen ab und ließ den Schlüssel stecken. Sie küssten sich. Seine Hände erkundeten ihre Brüste, ihre Hände befühlten seine Erektion. Seine Hände öffneten ihre Bluse, ihre Hände seine Hose. Dann schwang sich Helga auf einen Tisch und hob die Beine hoch. Gunther streifte ihr das Höschen herunter und steckte es in seine Hosentasche. „Beginn der Französischlektion“, sagte er, setzte sich auf den Stuhl vor ihr und überließ alles Weitere seiner Zunge, 11

während seine Hände ihre beiden Brüste streichelten und mit den Nippeln spielten. Helga kam voll und gut. „Das war schön, ich mag deine Zunge. Aber wie möchtest du jetzt kommen?“ Gunther war ganz Kavalier: „Wo hättest du es denn jetzt am liebsten?“ Nun, sie habe es noch immer sehr gern, auch wenn sie schon gekommen sei, das schade bei ihr eigentlich kaum. Aber es sei doch von Französisch die Rede gewesen. „Komm, Plätze tauschen!“ Und nun blies Helga, sozusagen in Dur und Moll. Deep Throat schien ihre Spezialität zu sein. Aber bei seinem Finale schien sie selbst noch einmal zu kommen. Sie sog Gunther leer, bis auf den allerletzten Tropfen. Gunther rutschte vom Tisch. Küsse. „Du duftest nach meiner Möse.“ Küsse. „Du schmeckst nach meinem Sperma.“ Beide versicherten, das zu mögen. Da klapperte ein Schlüssel in der Tür. Gunther zog die Hosen hoch, Helga knöpfte die Bluse zu. Aber der Schlüssel hatte sich schon zurückgezogen. „Sollen die doch einen anderen Übungsraum nehmen“, lachte Helga, ihr wäre doch noch nach einer zweiten Lektion zu Mute. „Findest du nicht auch, dass man 'Lektion' eigentlich mit 'ck' schreiben sollte?“ Man könne ja mal der Duden-Gesellschaft den Vorschlag machen, konnte Gunther noch darauf antworten, ehe seine Zunge mit dem eigentlichen Sinn des Wortes ‘Lecktion’ beschäftigt war. 12

Ob er außer Französisch vielleicht auch Griechisch könne, wollte Helga nach ihrem zweiten Orgasmus wissen, ob ihm das recht sei? „O ja, mindestens ebenso gern!“, war Gunther derselben Meinung. Helga rutschte vom Tisch, bückte sich über den Stuhl und hob ihren Rock hoch, ihm den nackten Arsch zukehrend. Gunther holte sich aus ihr die nötige Feuchte und Gleitfähigkeit für ihren Hintereingang wie für seinen Einsteiger und gab nun seine Griechisch-Lektion. Danach gingen beide wieder zurück zu den tanzenden Philosophen und erfrischten sich an der Bar mit etlichen Getränken, vorzugsweise Sekt. Helga wurde von jemand zum Tanzen aufgefordert und verließ Gunther mit einem freundlichen Tschüs! Er sah ihr zu, wie sie engumschlungen mit dem anderen ebenfalls Richtung Tür tanzte und verschwand. „Na, du brauchst wohl Trost“, stellte sich eine andere Seminarteilnehmerin neben ihn, einen Kopf kleiner als er. Volle Brüste, dunkelblond, ganz kurze Haare, Lippenstift leicht verschmiert. „Ich bin die Beate“, stellte sie sich vor, „dass du Gunther heißt, weiß ich, hab mich nämlich danach erkundigt.“ Sie bestellte sich auch ein Glas Sekt bei dem Barkeeper, einem älteren Semester, der die Aufgabe übernommen hatte, diese Nacht hinter dem improvisierten Tresen zu stehen. 13

Fröhliches Gequatsche, nette Anzüglichkeiten, dann ein, zwei Tänzchen. Mitten in einem Tanz tippte Beate eine Kollegin auf die Schulter und hielt die Hand auf. Die Kollegin griff in ihre Hosentasche und legte einen Schlüssel in Beates fordernd ausgestreckte Hand. So betrat Gunther in der vergangenen Nacht zum zweiten Mal denselben Bibliotheksraum. Beate ließ ihn erst ziehen, nachdem sie zum dritten Mal stöhnend und wild zuckend gekommen war. Gunther erinnerte sich, dass sie unter ihrem Rock kein Höschen angehabt hatte. Dabei fasste er in seine rechte Hosentasche und zog das heraus, was er fand: Helgas Slip. Er hielt ihn an seine Nase und zog tief den Duft ein. Das brachte die Erinnerung noch einmal auf Helga und die Französisch-Lecktion. Dann musste Gunther los, um seine Vorlesung noch pünktlich zu erreichen. Unterwegs dachte er nach, wer wohl Beates Slip in seiner Tasche hatte. Er wollte sie noch nach Hause begleiten, aber sie hatte es abgelehnt. „Wir sehen uns wieder, schneller als du glaubst!“ Mittags in der Mensa war sein Stammtisch besetzt. Er ging zwei Tische weiter, wo ein paar Kollegen saßen, die auch im Liberalen Studentenbund Mitglied waren. Er setzte sich dazu, und das Politisieren ging los. Der dicke Udo unkte, man sitze im sinkenden Boot, der Steuermann penne, der 14

Kapitän kenne den Kurs nicht und die Maschinisten seien besoffen und hätten von der Technik sowieso keine Ahnung. Und schließlich gelte wohl immer mehr der alte Spruch, dass die drei „P“ die Welt regieren: Punz, Pimmel und Portemonnaie. So schlimm solle er es nicht sehen, verteidigte Hendrik die Mutterpartei. Wie würde die politische Landschaft ohne die dritte Partei aussehen. Das sei doch nicht das Problem, widersprach Josua. Erstens gebe es als dritte Kraft die Grünen, zweitens könne man nicht den Zustand der dritten Kraft mit ihrer Notwendigkeit erklären. Nein, seit Genschmanns Abgang könne auch er nur ein ständiges Bergab erkennen. Das Schlimmste sei, dass er auch keine Alternativen mehr sehe. Die politischen Positionen links von der CDU zur Mitte hin seien längst von dem rechten Flügel der SPD besetzt. Und die Öko-Nische ist selbst für die Grünen zu klein. Nein, er sei aus Tradition liberal, erstens, weil er die CDU nicht ausstehen könne und zweitens, weil er den Sozis keine vernünftige Politik zutraue, zu viel Weltanschauung dabei. „Vielleicht kommt doch einmal eine neue Wende, das ist meine Hoffnung.“ Was denn seine Meinung sei, fragte der dicke Udo Gunther. Zwischen zwei Bissen Kohlroulade knurrte Gunther: „Das Verrückte ist, ihr habt alle drei Recht. Wir sollten uns 15