Anja Strejcek
Die Intensität von Fernsehkonsum und ihr Einfluss auf die Lebenszufriedenheit Ein quantitativer Vergleich von Wenig- und Vielsehern
Diplomica Verlag
Anja Strejcek Die Intensität von Fernsehkonsum und ihr Einfluss auf die Lebenszufriedenheit Ein quantitativer Vergleich von Wenig- und Vielsehern ISBN: 978-3-8366-4427-3 Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010
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INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
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THEORETISCHER TEIL
1 Lebenszufriedenheit
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1.1 Der Begriff Lebenszufriedenheit
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1.2 Objektive und subjektive Ansätze von Lebenszufriedenheit
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1.3 Theoretische Ansätze zur Lebenszufriedenheitsforschung
7
1.3.1 Die Theorie der sozialen Vergleichsprozesse
7
1.3.2 Die Wohlfahrtspositionen nach Zapf
7
2 Fernsehen 2.1 Fernsehnutzung
9 9
2.2 Fernsehwirkungen
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2.3 Vielseher
13
3 Ansätze der Medienwirkungsforschung
16
3.1 Wirkungsansatz
16
3.2 Uses-and-Gratifications-Ansatz
16
4 Psychologische Theorien zur Nutzung von Medieninhalten
18
4.1 Kultivierungshypothese
18
4.2 Locus of Control Konzept
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4.3 Theorie der gelernten Hilflosigkeit
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EMPIRISCHER TEIL
5 Die Methode
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5.1 Der Fragebogen
22
5.2 Datenerhebung
22
5.3 Beschreibung der Stichprobe
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5.4 Hypothesen
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6 Die Auswertung
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6.1 Bildung der Variable Wenig- und Vielseher
25
6.2 Messung des Signifikanzniveaus
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6.3 Auswertung der Fragen zur Fernsehnutzung
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6.4 Auswertung der Fragen zur Freizeitgestaltung
38
6.5 Auswertung der Fragen zur Lebenszufriedenheit
46
6.6 Auswertung der Hypothese 1
54
6.7 Auswertung der Hypothese 2
59
7 Zusammenfassung
62
8 Literaturverzeichnis
63
8.1 Sekundärliteratur
63
8.2 Internetquellen
66
9 Abbildungsverzeichnis
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10 Anhang
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Einleitung „Zufriedenheit mit seiner Lage ist der größte und sicherste Reichtum.“ (Marcus Tullius Cicero) Das Medium Fernsehen hat einen wichtigen Stellenwert in unserer Gesellschaft, denn nahezu jeder Haushalt ist mit mindestens einem Fernsehgerät ausgestattet. Die Motive der Nutzung dieses Mediums sind unterschiedlich. Die häufigsten Gründe zum Einschalten des Fernsehers stellen allerdings Entspannung, Unterhaltung und Information dar. Studien zeigen, dass die Fernsehnutzung sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen weltweit stetig zunimmt. Der Fernseher stellt aber nicht nur eine Unterhaltungs- und Informationsquelle dar, sondern birgt auch Gefahren. Exzessiver Fernsehkonsum kann zu Schlafstörungen, Ängsten, Depressionen und im schlimmsten Fall zu sozialer Isolation führen. Dass sich Vielseher von Wenigsehern anhand bestimmter Merkmale unterscheiden lassen, haben bereits Personen wie Georg Gerbner oder Winfried Schulz bestätigt. (Vgl. dazu Kapitel 2.3)
Ausgehend von der Tatsache, dass sich Personen aufgrund der Intensität ihres Fernsehkonsums unterscheiden, soll der Bereich der Lebenszufriedenheit mit dem des Fernsehkonsums in Verbindung gebracht werden. Es erscheint nahe liegend, dass ein hoher Fernsehkonsum auch Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit hat. Deshalb ist es das Ziel dieser Studie zu untersuchen, ob sich Unterschiede zwischen Wenig- und Vielsehern bezüglich ihrer Lebenszufriedenheit erkennen lassen. Gerade in einer Zeit, in der das Fernsehen einen großen Einfluss auf die Organisation des täglichen Lebens hat, scheint diese Thematik von enormer Bedeutung zu sein.
Im Theorieteil wird sich zu Beginn mit dem Komplex der Lebenszufriedenheit auseinandergesetzt. Nach dem Versuch einer Begriffsdefinition werden die objektiven und subjektiven Ansätze von Lebenszufriedenheit sowie zwei theoretische Ansätze der Lebenszufriedenheitsforschung vorgestellt.
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Im Anschluss daran werden verschiedene Bereiche des Themas Fernsehen erörtert. Insbesondere wird auf die Fernsehnutzung in Österreich, auf Fernsehwirkungen und auf das Thema der Vielseher eingegangen. Den Abschluss des Theorieteils bilden zwei Ansätze der Medienwirkungsforschung und drei psychologische Theorien zur Nutzung von Medieninhalten.
Der empirische Teil dieses Buches behandelt im Rahmen des Abschnitts Methode den Fragebogen, was mit diesem erhoben und wie dieser ausgewertet wurde. Des Weiteren werden die Datenerhebung und die Stichprobe beschrieben. Die Hypothesen bilden den letzten Teil. Im Themenkomplex Auswertung werden sowohl die Fragen zur Fernsehnutzung, zur Freizeitgestaltung als auch die Fragen zur Lebenszufriedenheit ausgewertet. Anschließend folgen die statistische Auswertung der Hypothesen mittels SPSS und die Interpretation der gewonnenen Ergebnisse.
Die abschließende Zusammenfassung gibt einen Überblick über die wichtigsten Fakten und Ergebnisse dieser Untersuchung.
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1 Lebenszufriedenheit
1.1 Der Begriff Lebenszufriedenheit Der Versuch, die Variable Lebenszufriedenheit zu definieren, stellt sich als problematisch dar, da es in der Literatur viele Termini gibt, die synonym für diesen Begriff verwendet werden. Im deutschen Sprachraum verbindet man vor allem “Glück“ und “Wohlbefinden“ mit Lebenszufriedenheit und im anglo-amerikanischen Sprachraum werden häufig die Begriffe “well-being“ oder “life satisafaction“ verwendet. Schwierigkeiten ergeben sich auch durch die Übersetzung dieser Begriffe ins Deutsche, da die englischen Begriffe nicht immer die gleiche Bedeutung haben wie im deutschen Sprachgebrauch. Ein weiterer Aspekt, der eine exakte und allgemein gültige Definition als kompliziert erscheinen lässt, ist der Umstand, dass man diese Bezeichnung aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann und muss. Lebenszufriedenheit lässt sich beispielsweise aus medizinischer oder ethischer Perspektive, aber auch aus sozio-ökonomischer Sicht betrachten. Aus sozio-ökonomischer Perspektive kann man Lebenszufriedenheit als eine gesellschaftliche Zielvorstellung bzw. einen Wohlfahrtsbegriff bezeichnen, der die individuelle Wohlfahrt in den Mittelpunkt stellt (Glatzer 1992, S. 47). Die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben beruht auf Komponenten, die sich im Laufe des Lebens verändern, jedoch spielt vor allem die Bewältigung der bisherigen Lebensgeschichte für den Zufriedenheitsgrad des Individuums eine entscheidende Rolle. Ebenso wichtig ist aber auch das gegenwärtige Glücklichsein in den differenten Bereichen des Lebens wie zum Beispiel Gesundheit, Arbeit, Wohnen, Freizeit, Sexualität und Partnerschaft. Im Alter ist vor allem der Bereich der sozialen Kontakte ein wichtiger Faktor, der für die persönliche Lebenszufriedenheit ausschlaggebend ist. Hierbei spielt meist die Qualität eine bedeutendere Rolle als die Anzahl der Kontakte.
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Die Bezeichnung Lebenszufriedenheit steht zudem in einem engen Zusammenhang mit subjektiven Bewertungen, weil Wohlbefinden immer aus einem Zustand der subjektiven Lebensqualität des Einzelnen resultiert. Wie bereits oben angeführt, ist die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine wichtige - wenn nicht vielleicht sogar die wichtigste - Größe stellen zwischenmenschliche Beziehungen dar. Unser Wohlbefinden hängt häufig von der Qualität unserer Beziehungen zu Menschen ab, die uns nahe stehen. Da wir sowohl geistig als auch körperlich stark mit unserem Umfeld verbunden sind, kann unsere Lebenszufriedenheit beeinträchtigt werden, sobald ein Ungleichgewicht in diesen zwischenmenschlichen Beziehungen auftritt. Die Lebensqualität einer Mutter hängt beispielsweise oft vom Verhalten ihres Kindes ab und kann innerhalb sehr kurzer Zeit umschlagen, je nachdem, ob es dem eigenen Kind gut oder schlecht geht beziehungsweise ob sie Zuwendung oder Ablehnung vom Kind zu spüren bekommt. Genauso gut kann die eigene Lebenszufriedenheit sinken, wenn man spürt, dass es dem Ehepartner nicht gut geht und man an diesem Zustand nichts ändern kann, da die gegenwärtige Unzufriedenheit des Partners aus externen Faktoren resultiert. Geht es darum es, ob man mit dem eigenen Leben zufrieden ist oder nicht, sind auch Freundschaften ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Das Gefühl der Anerkennung und Unterstützung trägt erheblich zum Wohlbefinden eines Menschen bei und ist ausschlaggebend dafür, ob jemand glücklich ist oder nicht. Vor allem bei Jugendlichen ist dies oft der Fall, weil dort das Zusammensein und die Erfahrungen mit Freunden für die Zufriedenheit einen entscheidenden Faktor darstellen. „Sogar das Lernen und die häuslichen Arbeiten, die unsere Stimmung drücken, wenn wir sie allein oder mit Angehörigen zusammen erledigen, werden zu positiven Erlebnissen, wenn man diese Aufgaben zusammen mit Freunden bewältigt“ (Csikszentmihalyi 1999, S. 105).
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