Die Gunst der Königin

Tischbein.jpg. Druck: CPI books GmbH, Leck. Printed in Germany .... »Herr Conasmann! Nicht so laut! Es schickt sich nicht, hier so herumzubrüllen, wo doch der ...
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Rita Maria Fust

Die Gunst der Königin

Berauschend

Er sah sie zum ersten Mal, als sie in Berlin einfuhr: Seitdem schlägt das Herz des Apothekers Conasmann nur noch für Königin Luise. Er verehrt sie nicht nur, er liebt sie und wünscht sich ihre Gunst. Um dieses Ziel zu erreichen, überschreitet er Grenzen und geht über Leichen. Sein Plan: Die Entwicklung eines Universalmittels, welches den preußischen Soldaten im Kampf gegen Napoleon den entscheidenden Vorteil verschafft. Denn nur im Falle eines preußischen Sieges wird Königin Luise ihn im Schloss Charlottenburg empfangen, glaubt Conasmann. Die Opium-Forschung des Paderborner Apothekers Sertürner im Jahre 1804 spielt Conasmann in die Karten. Ein wirksames Mittel gegen Schmerzen – das spätere Morphium – ist genau die Ergänzung, die sein leistungssteigerndes Mittel braucht. Doch Sertürner will sich seinen Erfolg nicht nehmen lassen … 2012 stehen die Tour de France und die Olympischen Spiele ebenso im Schatten von Doping wie der Tod eines jungen Sportlers im vermeintlich sicheren Lippstadt.

Rita Maria Fust ist 1971 in Paderborn geboren und studierte dort Literatur- und Medienwissenschaft (Magister). Seit 2000 lebt sie mit ihrer Familie in Lippstadt und arbeitet dort als freiberufliche Autorin, Texterin und Referentin für Kulturelles und Literarisches. Ihr Fokus richtet sich auf die deutsche Geschichte, die Geschichte Lippstadts und Paderborns sowie auf Stadtdarstellungen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Rita Maria Fust ist Mitglied der Autorenvereinigungen »HOMER« und »MÖRDERISCHE SCHWESTERN«. Ihr erster historischer Roman »Der Kaufmann von Lippstadt« erschien 2014 im Gmeiner-Verlag. Bisherige Veröffentlichungen im Gmeiner-Verlag: Der Kaufmann von Lippstadt (2014)

Rita Maria Fust

Die Gunst der Königin

Historischer Roman

Besuchen Sie uns im Internet: www.gmeiner-verlag.de © 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0 [email protected] Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2016 Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt Herstellung: Julia Franze Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart unter Verwendung eines Fotos von: © https://commons.wikimedia.org/ wiki/File:Queen_Luise_of_Prussia,_by_Johann_Friedrich_August_ Tischbein.jpg Druck: CPI books GmbH, Leck Printed in Germany ISBN 978-3-8392-4901-7

Eventuelle Namensgleichheiten der fiktiven Figuren dieser Geschichte mit real lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Die Charaktere der historischen Persönlichkeiten sind fiktiv. Die Firmen Car & Vision World und farma-car, das New-Ku und die Lippstädter Tageszeitung LTZ sind fiktiv. Eventuelle Namensgleichheiten mit existierenden Firmen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

I n h a lt Prolog 11 19 Lippstadt, 31. März 2012 Lippstadt, 6ter Juli 1801 26 Lippstadt, 18ter August 1801 35 Lippstadt, 13. April 2012 44 50 Lippstadt, 23ter Julij 1803 Lippstadt, 24ter August 1803 59 70 Lippstadt, 19. April 2012 Paderborn, 3ter Oktober 1803 75 Paderborn, 5. Mai 2012 83 Lippstadt, 8ter November 1803 87 95 Lippstadt, 29ter November 1803 Lippstadt, 28ter Mertz 1804 104 Paderborn, 13ter Juni 1804 110 Lippstadt, 19. Mai 2012 115 120 Lippstadt, 25. Mai 2012 Verne in Westfalen, 1ter Juli 1804 122 Paderborn, 25ster Juli 1804 127 Paderborn, 29ter Juli 1804 132 Lippstadt, 1. Juni 2012 137 Lippstadt, 2. Juni 2012 141 Lippstadt, 4. Juni 2012 151 Paderborn, 8ter August 1804 152 Paderborn, 9ter August 1804 156 Lippstadt, 9. Juni 2012 159 Paderborn, 19ter November 1804 166 Lippstadt, 28. Juni 2012 173 Lippstadt, 27ter November 1804 183 6

Paderborn, 2ter April 1805 195 Lippstadt, 22ter Mai 1805 202 Paderborn, 27ter Juni 1805 205 Lippstadt, 29ter November 1805 211 Lippstadt, 8ter April 1806 217 Lippstadt, 28ster April 1806 225 Lippstadt, 5ter Mai 1806 236 Paderborn, 5. August 2012 242 Lippstadt, 3ter September 1806 245 Lippstadt, 9. September 2012 247 Lippstadt, 11. September 2012 256 Lippstadt, 9ter October 1806 260 Lippstadt, 21. September 2012 267 Lippstadt, 12. September 2012 273 Lippstadt, 27ter Oktober 1806 283 Lippstadt, 12. Oktober 2012 288 Epilog 292 Nachwort zu Friedrich Wilhelm Adam Sertürner 301 Magdalena Neff – Deutschlands erste Apothekerin 302 Danke 304 Quellenverzeichnis 306 Literaturverzeichnis 307 310 Lokale Presse www. 311

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Stadtplan Lippstadt 1801 ssé

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Prolog Lippstadt, 3ter Junij 1799 »Königin Luise kommt! Heute kommt Königin Luise von Preußen nach Lippstadt!«, jubelt der Apothekergeselle Conasmann und kann seine Vorfreude kaum im Zaum halten. »Endlich sehe ich Luise wieder!« Aufgeregt stürmt er aus der Eingangstür der Adler-Apotheke und wird Bürgermeister Schmitz’ gewahr. »Die Königin von Preußen kommt!«, ruft Conasmann, als ob der Bürgermeister es nicht wüsste. Ja, er weiß es sogar besser. »Herr Conasmann! Nicht so laut! Es schickt sich nicht, hier so herumzubrüllen, wo doch der König jeden Augenblick durch unser Lipper Tor kommen kann. Seine Majestät schätzt die Ruhe! Er befindet sich auf einer seiner Huldigungsreisen durch die Provinzen – im Augenblicke durch Westfalen. Das ist sehr anstrengend für ihn«, erklärt Bürgermeister Schmitz und sieht sich um. »Überhaupt ist es hier auf dem Marktplatz* viel zu voll. Dieses ungestüme Gedränge des Volkes nimmt dem königlichen Gefolge jeden Raum zum Umspannen der Pferde. Seine Königliche Majestät machen hier heute doch nur eine kurze Rast auf dem Weg von Minden nach Wesel. Auf dem Rückweg nächtigt er hier im Delhaes’schen** Hause, bevor er weiter nach Kassel reist. Er wird …«*** * Erst in den 1980er Jahren wurde der Platz vor dem Lippstädter Rathaus von Markt- in Rathausplatz umbenannt. ** Heute Stadtpalais am Rathausplatz (Lange Straße 15, LP). *** Vgl.: Besuch des Königs von Preußen in Lippstadt. Von v. Massow. In: Heimatblätter Lippstadt 1947. (Bekanntmachung des Magistrats, Lippstadt, am Rathaus, den 5ten Juni 1799)

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»Er? Er?«, unterbricht Conasmann den Bürgermeister. »Sie sollten lieber von Königin Luise sprechen! Sie ist es, die das Herz der Menschen berührt. Als junger Bursche sah ich sie, als sie einst im Dezember 1793 in Berlin einzog, und ich säumte zusammen mit vielen Menschen die Straßen der Stadt. Ein unbeschreiblicher Jubel kam auf, als das preußische Volk sah, wie schön und anmutig sie ist. Unsere Königin Luise ist so reizend, und: Sie macht Lippstadt durch ihren Besuch zu etwas ganz Besonderem!«, schwärmt Conasmann. »Haben Sie es noch nicht vernommen?«, unterbricht Bürgermeister Schmitz. »Von Minden eilte Luise ›auf kürzestem Wege‹ zu ihrer Schwester nach Hildburghausen.* In ein paar Tagen wird sie nach Wilhelmshöhe reisen und dort wieder mit dem König zusammentreffen.« »Wie meinen?« Conasmanns Stimme bekommt augenblicklich einen hysterischen Ton. »Königin Luise kommt nicht nach Lippstadt«, spricht Bürgermeister Schmitz jenes deutlich aus, was alle – von Magistrat bis Gesinde – mit Schrecken und unermesslichem Bedauern vernommen haben. Königin Luise kommt nicht nach Lippstadt! Sie war angekündigt, ja, aber dann änderte sie ihre Reiseroute.** So bleibt Lippstadt diese große Ehre verwehrt. Luise hätte tatsächlich mit ihrem Glanze die Stadt erleuchtet, da hat Conasmann durchaus recht, denkt Bürgermeister Schmitz und muss schmunzeln, denn er weiß, dass Conasmann meist seine höchsteigene Sicht auf die Dinge hat. * Königin Luise Büchlein. Leipzig: Verlag der Dürr’schen Buchhandlung, 1910. S. 58. ** Vgl.: Rita Maria Fust: Die Legende von »Luise in Lippstadt« – Und wo Königin Luise von Preußen wirklich war … In: Heimatblätter Lippstadt 2014.

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