Die Grundzuege der Theologie der Vaeter der MB Gemeinde

fern~ von allen theologtschen Spekulationen und bew~gtcn sich in ihren ..... weshalb es notwendig ist, im Aufblick zum Herrn Jesu als den Anfaenger und.
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\,j' ~ oea tv\~ Einleitung: Als einst die M. B. Gemeinde entstand, hielten die ersten \'(\ " J \ Glieder der M~ B.Gemeinde es fuer notwendig, in der Stiftungsschrift es

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auszudruecken, was sie glaubtcn. 1m Laufe der verschiedensten Angriffe auf sie entstanden schriftli~he Glaubensbekenntnisse, die teils mennonitisch, teils baptistisch, dem Wesen nach aber biblisch begruendet waren. Unter den schriftlichen Klarlegungen der Glaubensstellung ist die Antwort auf eine Lasterschrift zu betonen. Zuletzt enstand irn Jahre 1902 das Glaubensbekenntnis der M. B. G. in Ruszland, das auch von der M. B. G. in Nord-Amerika angcnonwen wurde. Obwohl einige Punkte in der ersten Aus.gabe des Bekenntnisse~" et-~ras alteriert wurden und einige scharfe ,\usdruecke wegfielen, so sind doch die Grundquege "des Bekenntnisses aieselben geblieben. Wir koennen diese letzte Ausgabe auch als die Ueberzeugung der Vaeter der M. B. G. anerkennen,wenn auch .Jahrzehnte zwischen der Stift-· .ungsschrift und dieser Ausgabe liegen. Eine andere Frage waere, wie we it dieses Bekenntnis in den einzelnen Gemeinden durchgedrungen war und wie weit es in den einzelnen Gliedern der Gemeinde durch Einfluesse anderer Gemeinschaften alteriert worden ist. Wenn mir nun die Aufgabe gestellt worden ist, die Grundzuege des Bekenntnisses der Vaeter der M. B. G. klarzulegen, so musz ichmich nach den schriftlichen Bekenntnissen richten. Wenn man an der Theologie der M. B. G. steht, so denkt man an die Gesamtueberzeugung der Brueder. 1m Grunde genommen, kann man schlecht von einer Theologie der M. B. G. sprechen, weil sie nicht wie Luther, Kalvin and Menno ihr eigenes theologisches System festgelegt hat, sondern vieles aus den mennonitischen Gemeinden mitgebracht hat, so auch von Luther, Kalvin, Methodisten, Baptisten und Darbisten uebernommen hat. Denken wir nur an die Lehre von der Wiedergeburt, der Rechtfertigung und der Heiligung, auch der Eschatologie. Unsere Lehre war nicht die. direkte Fortsetzung der Lehre Mennos unter Reinigung von angenommenen Unarten, sondern eine Mischung von verschiedenen Lehren, die in der Dhristenheit herrschen. Denken wir nur an die Lehre von der Menschwerdung des Sohnes Gottes. So handelte es sich darurn, welche Lehren haben unsere Vaete~ von Hause mitgebracht, dann aber auch urn die Frage, welche Lehren haben sie von den Seiten aufgenommen und welche Weise wurde unter ihnen herrschend. 1.

Wenn wir zu unserem Thema uebergehen, so betone ich zuerst, dasz wir unter "Theolog:i,e" nicht eine einzelne Wahrheit verstehen, die einem unter der Predigt, oder beirn Lesen eines Buches, oder beirn Nachdenken wichtig geworden ist, die man eine Zeit lang im Denken festhaelt, und die dann I wieder mehr zurueck tritt, urn anderen Wahrheiten Platz zu machen, sonder~ urn ein System von Wahrheiten, die sich festgelegt haben und sich gleichsam urn eine Grundwahrheit christalisiert haben, wie z. B. bei Luther sich alles um das Wort: "Der Gerechte wird seines·Glaubens leben," drehte. Ob sich das alles richtig oder falsch einordnete, ist Nebensache. Luther hatte ein festes System, das heute in der lutherischen Kirche festgehalten wird. In der M. B. G. finden wir solches System von Glaubensueberzeugungen in dem Glaubensbekenntnis, wenn auch aus einer spaeteren Zeit. Center for M. B. Stud:es. Hiebert library 1717 S. Chestnut Fresno, Ca. 93702

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-22Nenn wir heut~ von einer Theologie de~ Bruedergemeinde sprechen, so lassen wir uns von diese~ niederg~1~gten,Glaubensbekenntni8 bestimmen. . . .,'

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II.

Die Quelle dieser Ueberzeugungen war die Heilige Schrift, die man nach Moegliclllieit woertlich na~l Und unter der Beleuchtung von Mennos Schriften und dem Katechismus las. Die ersten Brueder hatten keine I. ---:- - Theologen unter sieh. Der' 'einzige Theologe war Pfarrer Wuest. Wir unterstreichen den Glauben an die Inspiration der ganzen Heiligen Schrift, die ihr~ Uebe~zeugung bestimmte. Deshalb beriefe~ sie sich auf ihre Ueberzeugungen aus dar Heiligen Sehrift und stellten sieh neben Menno Simonis. Sie erklaerteh in der Schrift an den Kolonial-Inspektor Tschernjamsky, zur Widerlegung eines Angriffsdokuments, dasz sie auf dem Worte Gottes stehend, keine traditionellen Nachrichten beruecksichten. Diese Stellung zur Heiligen Schrift gab den Bruedern etwas Festes, das manchmal den Schein von etwas Herbem, Anstoszendem und stumpfer Intoleranz gab. Dieses Festhalten am Buchstaben erklaert auch die groben Ausdruecke im erst en Glaubensbekenntnisse nach dem Austritt aus ihrer Kirche. Es ist auffallend, dasz die ersten Brueder in ihrem Glaubensbekenstnis keinen Paragraphen haben, in dem sie ihre Stellung zur Heiligen Schrift kundtun, obgleich sie schon mit dem Glaubensbekenntnis von Cornelius Ries bekannt waren, das im Jahre 1849 in das Deutsche uebersetzt war, indemdie Heilige Sehrift als die einzige, zuverlaessige und unfehlbare Quelle des Glaubens stark betont wird.· Auf der ganzen Linie ihres Kamofes fuer ihre Ueberzeugungen'und der Antwortenrauf die Angriffe' auf die junge M. B. G. finden wir bei den Vaetern der M. B. G. unentwegt die~reue gog en die Heilige Schrift, die ihnen von Deekel zu Deckel Gottes unfehlbares Wort Gottes war. .Selbst die verschiedenen Uebersetzungen ' . und Lesarten in den Manuskripten wurden nicht beruecksichtigt. "'''' . ',' In dieser Treue gegen Gottes Wort beleuchtete man jede einzelne Wahrheit und bildete die einzelnen Begriffe aus und formulierte ihre Darst e;tlung. .. .

III. .

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Es wuerde zu viel Zeit nehmen, der Darstellung der Glaubensbegriffe·

bis ins einzelne zu folgen. Wir begnuegen uns mit der Klarlegung der . wesentlichsten Ueberzeugungen. . In erster Linie fragen wir: IIWas lehrten die ersten Brueder von dem dreieinigen Gott?1I In der Stiftungsschrift erklaorten die Brueder: "In den Artikdn sind wir laut unseren Ueberzeugungen'aus d~r Heiligen Schrift eins mit unserem touren Monno Simonis." . . Was lehrte nun Menno Simonis von der Dreie:i,.nigkeit Gottus? "Gott ist ein Geist, II sagte er, "den aIle Himmel nicht faasen koennen lmd auszer dem einigen, lebendigen und alles beherrschenden C~tt kennen wir keinen anderen. Er ist dar unbegreifliche Vater, eins mit seinam unbegreiflichen Sohn und unbegrelflichen. Geist im Willen, in Kraft und im Wirken und koonnen so wenig von einander getrennt werd~n, wie Licht und Waerme. Das eine ist nicht ohne das andere, das eine musz b~i dem

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-23 and~ren sein, odcr ~:i"u ganzu Gottheit wird gel'3:ugnet, denn alles, was der Vater wil'ket, das wirkt or durch den Sohn, als dit; von Ihm ausgohcnde, in div sichtbare Uelt g~trl.!tr0t(:nc persoen1ich~ Wuishdt, Kraft und Leben, wie die Schiift se_gt: das tvort. Dcr HI3ili.ge Goist geht vom Vater durch d0n Schn ,mo.-: 1st niIllmer geschicden von dem goettlichon Wesen." U"ber di~~se schriftgcmaeszc:n Ausagen hi~aus, h!hnt Henno jede Spekulation abo "tlfar wcitor gchcn will in diese unergruend1iche Tieft1" sagt- er, "dcr \-/ird sich zu hoch versteigen odc:r er wird nicht zu der Stelle kommen, od~r or wird auf ab1eitonde Wege gehen. Der recht~ Bodcn wuerde ihm fehlcn, und cr ".;uordu nicht klueg~;r handeln, als woJnn cr dt.:n Rhein, odor die Maas in 8incn Eimer gieszen und darin zusammc:nfasst;n wollte." (l-lenn. L-.:.:xikon, A::-t.ikc1 Dreidnigkeit). So waren auch die Vaeter der 14. B. G. fern~ von allen theologtschen Spekulationen und bew~gtcn sich in ihren Lehren nur in biblischen Ausdruecken.

Das Glaubensbek~nntnis sagt, dasz der dre:leinige Gott sich offenbat\t hat als Vater, Sohn und Hailiger Geist. Jcsaja. b:3; Matth. 3:l6-l7; " Matt-h. 28:19; Ev. Joh. 16:13-15; 2 Kor. 13:13;4 Mose 6:2/.j.·-26 .. Nirgena I ist in ihren Anschauungen der Einflusz moderner Aussagt:!n zu rnerken. Inbetrcff des Sohnes bekannten unsere Vacter die eqige Gottessohnschaft unseres Herrn Jesu Christi. In dem Glaub6nsbekcnntnis konnten sie os aber nicht varmeidon, theologische Ausdrueckc zu brauchan, die von anderen Gemoinschaft0n g.hon p.ber in diesem Gehorsam mehr Jen Beweis der Bekehrung. VIII.

Wie d~chten sich die Brueder das Verh2e1tnis dvr Rechtfertigung zur Hci1igung.

Beides war naeh ihrer Erkenntnis das \-jerk des erhochten Christus dureh don HeiIigcn Geist auf Grund des Glaubens. "t'Tie d.;;r Mensch sieh seIber nicht rechtfertigen kGnn, so kann dor Mensch sieh auch nicht 2llS oigener Energie hei1igon, un so kann or cuch nicht RUS eigoner Krnft tOinim ht.:ilig.:.m Vlandel vor Gatt fuehren. MPn ork?nnte, da5z sowoh1 durch den G1!-lubon andio gerochtmachonde Krnft des B1utes des Sohnes Gottes geschchen k~, so f~nd m(~ nuch die Heiligung durch don Glnubon an daB Suchnopfcr des Sohnos Gottes Jesu Christi. Sic fanden, dC'.sz Christus uns gOmPcht ist zur Weisheit, Geroehtigkeit, Heiligung und zur Er10osung. I. Kor. 1:30. Man zitierte 1. Petro 1:15-16 nls Beweis dar Notwendigkeit der Heiligung: "Seid