Die DDR erschien mir viel fremder als Frankreich 5 10 15 20 25 30 35 ...

Kinder wurden wir angehalten (3), kleine Dankesbriefe dafür zu schreiben, obwohl wir die Absender der Päckchen kaum .... Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
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Mein Vater war in Röntgental (1) aufgewachsen, einer Siedlung zwischen Berlin und Bernau. Im letzten Kriegswinter war mein Vater zu Verwandten nach Schleswig-Holstein (2) geschickt worden. Dort wurde ich im Jahr des Mauerbaus geboren. Mein Großvater lebte bis zu seinem Tod 1988 in Röntgental. In meiner Kindheit hörten wir oft DDR-Radio. Ich erinnere mich vor allem an eine Familienserie, die "Neumann zweimal klingeln" hieß. Mit den Ostverwandten war ich zunächst nur in Form von Weihnachtspäckchen verbunden. Als Kinder wurden wir angehalten (3), kleine Dankesbriefe dafür zu schreiben, obwohl wir die Absender der Päckchen kaum kannten. Die Eltern schickten Kaffee und Schokolade: die Pakete aus dem Osten enthielten eher kulturelle Dinge: Steckschachbretter (4) und Bücher von Tschingis Aitmatow oder Theodor Fontane. Mit fünfzehn war ich - politisiert durch Jugendbücher über Che Guevara und Rosa Luxemburg - für drei Wochen zu Besuch in der DDR. Es war die erste Reise, die ich allein unternahm. Zuvor war ich mit dem Jugendamt schon mal in Frankreich gewesen. Die DDR erschien mir fremder als Frankreich. Sie war wie ein Land aus einem Buch, das in der Vergangenheit meiner Eltern spielte. Fast im gleichen Alter, in dem mein Vater sein Zuhause verlassen hatte, kam ich in sein Elternhaus. Alles erschien mir fremd und interessant. Jeden Morgen fuhr ich, fast so, als ginge es zur Arbeit, von Röntgental nach Ost-Berlin; am Abend kam ich mit der S-Bahn wieder zurück, um mit meinem Großvater und seiner zweiten Frau noch fernzusehen. (Die Mutter meines Vaters hatte sich im Frühjahr 1945 das Leben genommen). Mein Großvater und seine Frau wünschten sich, dass ich in die DDR übersiedle, um nach ihrem Tod das Haus zu erben. In drei Wochen stellte ich mir immer wieder vor, wie es wäre, wenn ich tatsächlich nach dem Abitur in die DDR gehen würde. In Ost-Berlin sah ich mir die Museen und die Gräber der großen Sozialisten an. Manchmal setzte ich mich in den Palast der Republik (5), trank Rum-Cola und sprach Einheimische an. Ich fragte sie, wie es ihnen im Sozialismus so gefalle. Die 25 Befragten antworteten ausweichend. Es endete immer im Einerseits - Andererseits. Damals war ich überzeugter Hippie und fand es viel besser, im Schneidersitz (6) auf dem Boden zu sitzen, als auf Stühlen oder Bänken. Ich rauchte eigentlich nie im Gehen, sondern setzte mich immer auf den Boden, um zu rauchen. Sofort kam ein Volkspolizist, schnauzte mich an, kontrollierte meine Papiere, fragte, ob das denn im Westen so üblich sei, und sagte wütend: "Bei Ihnen können Sie das vielleicht machen. Bei uns aber nicht." Immer hatte ich auf dieser Reise das Gefühl, mich zusammennehmen (7) zu müssen, was ich aber auch nicht schlimm fand. Später, Anfang der achtziger Jahre, trampte ich nach West-Berlin und besuchte Freunde, die in besetzten Häusern wohnten. West-Berlin war weder Inland noch Ausland, sondern etwas Drittes; am Rande von Demonstrationen und Straßenschlachten träumte man von einer anderen Gesellschaft, die hier entstehen sollte. Auf dem Weg nach West-Berlin hatte ich das Gefühl, das Reich der Notwendigkeit zu verlassen und ins Reich der Freiheit zu kommen. nach Detlev Kuhlbrodt, aus: "Die Nacht, in der die Mauer fiel" 2009 s 1 Röntgental: ein Viertel östlich von Berlin, wo der Vater aufgewachsen ist. 2 Schleswig-Holstein: Land der BRD 3 angehalten werden: müssen 4 Steckschachbretter: échiquiers de voyage 5 Palast der Republik: siège politique et palais des congrès de la RDA 6 im Schneidersitz sitzen: etre assis en tailleur 7 sich zusammennehmen: sich beherrschen

Commentaire [p1]: 2.c) Er schickt seinen Ostverwandten Briefe.

Commentaire [p2]: 2.b) Er diskutiert mit den Ostberlinern.

Commentaire [p3]: 2.d) Er hat Probleme mit der Polizei.

Commentaire [p4]: 2.a) Er entdeckt West-Berlin.

I. COMPREHENSION, sur 10 1. In der DDR oder in der BRD? Beispiel: 0) Der Palast der Republik befindet sich in der BRD / in der DDR = Der Palast der Republik befindet sich in der DDR. a. Der Ich-Erzähler wohnt in der BRD / in der DDR. (voir l'aide lexicale : Schleswig-Holstein: Land der BRD)

b. Sein Großvater wohnt in der BRD / in der DDR. (voir l'aide lexicale : Röntgental: ein Viertel östlich von Berlin - à l'est de Berlin, c'est la RDA…)

c. Der Volkspolizist wohnt in der BRD / in der DDR. 2. Wann macht der Ich-Erzähler was? Setzen Sie folgende Aussagen in die chronologische Reihenfolge. c. Er schickt seinen Ostverwandten Briefe. b. Er diskutiert mit den Ostberlinern. d. Er hat Probleme mit der Polizei. a. Er entdeckt West-Berlin. Méthode : mettre les items (a/b/c/d) dans la marge du texte à côté du passage qui correspond : ensuite, vous vérifier que dans le texte, les événements sont bien racontés dans l'ordre chronologique et vous n'avez plus qu'à relever l'ordre des items tel que vous les avez notés dans la marge.

3. Richtig oder falsch? Begründen Sie Ihre Antwort mit einem Zitat aus dem Text! Geben Sie dabei die Nummern der Zeilen an!

Commentaire [p5]: N'oubliez pas le bon sens et vos connaissances sur le monde…

Beispiel: 0) Die Ostverwandten sendeten oft Nahrungsmittel. Falsch: (Z. 10-11)" die Pakete aus dem Osten enthielten eher kulturelle Dinge". a. Der Fünfzehnjährige hatte rechtsextremistische Neigungen. Falsch Zeile 12 : Mit fünfzehn war ich - politisiert durch Jugendbücher über Che Guevara und Rosa Luxemburg

b. Die DDR bedeutete damals für ihn mehr als Ausland. Richtig Zeile 15 : Die DDR erschien mir fremder als Frankreich. [Sie war wie ein Land aus einem

Commentaire [p6]: Chercher cet âge dans le texte… Commentaire [p7]: si vous croyez que ce sont les lectures de personnes de l'extrême droite, je ne peux rien pour vous…

Buch, das in der Vergangenheit meiner Eltern spielte.]

c. Jeden Morgen fuhr der Erzähler zur Arbeit. Falsch Zeile 19 : Jeden Morgen fuhr ich, fast so, als ginge es zur Arbeit,

d. Seine Oma war 1945 unter den Bomben ums Leben gekommen. Falsch Zeile 21 : Die Mutter meines Vaters hatte sich im Frühjahr 1945 das Leben genommen e. Sein Großvater schlug ihm vor, sich später in der DDR niederzulassen. Richtig

Commentaire [p8]: Il n'a que 15 ans !! ginge = subjonctif II = irréel !! Comme si !

Commentaire [p9]: La seule difficulté, c'est d'identifier "Oma" dans "Mutter meines Vaters". Puisqu'il n'y a rien sur les bombes, même si on n'a pas compris comment elle est morte, on peut affirmer "falsch" !!!

Zeile 22 : Mein Großvater und seine Frau wünschten sich, dass ich in die DDR übersiedle, [um nach ihrem Tod das Haus zu erben.]

f. Als er DDR-Bürger über das Regime befragte, bekam er klare, deutliche Antworten. Falsch Zeilen 27-29 : [Ich fragte sie, wie es ihnen im Sozialismus so gefalle.] Die 25 Befragten antworteten ausweichend. Es endete immer im Einerseits - Andererseits.

g. Sein Verhalten in der DDR fiel manchmal auf. Richtig Zeile 31 : Sofort kam ein Volkspolizist, schnauzte mich an, kontrollierte meine Papiere.

Commentaire [p10]: Un peu de bon sens !!! Après tout ce que vous savez sur la Stasi…

Commentaire [p11]: Le grand classique : d'un côté (ça me plaît) de l'autre côté (ça ne me plaît pas…) Commentaire [p12]: auffallen - se faire remarquer = vocabulaire de base

h. In Ost-Berlin fiel es ihm schwer, sich immer beherrschen zu müssen. Falsch Zeilen 34/35 : das Gefühl, mich zusammennehmen zu müssen, was ich aber auch nicht

Commentaire [p13]: Donné dans l'aide lexicale comme synonyme de "sich zusammennehmen" !!!

schlimm fand.

Commentaire [p14]: nicht schlimm : pas grave En citant ce passage, vous avez après une chance sur deux de tomber juste avec votre "Richtig" ou votre "Falsch" !

i. In West-Berlin fühlte er sich in Einklang mit seinen Idealen. Richtig Zeilen 38/39 : [West-Berlin war weder Inland noch Ausland, sondern etwas Drittes:] am Rande von Demonstrationen und Straßenschlachten träumte man von einer anderen Gesellschaft, die hier entstehen sollte. [Auf dem Weg nach West-Berlin hatte ich das Gefühl, das Reich der Notwendigkeit zu verlassen und ins Reich der Freiheit zu kommen.]

4. Zitieren Sie jeweils drei Textstellen, die zeigen, a. dass der Ich- Erzähler sich für Politik begeistert. 1. Mit fünfzehn war ich - politisiert durch Jugendbücher über Che Guevara und Rosa Luxemburg -

Commentaire [p15]: Cherchez !! Et mettez des citations qui pourraient aller dans le bon sens plutôt que de ne rien écrire !!! Numérotez afin de ne rien oublier (pour ceux qui ne savent pas compter jusqu'à trois à cause de leur émotrivité….)

2. In Ost-Berlin sah ich mir die Museen und die Gräber der großen Sozialisten an. 3. am Rande von Demonstrationen und Straßenschlachten träumte man von einer anderen Gesellschaft, die hier entstehen sollte.

b. dass die Familie auf beiden Seiten den gegenseitigen Kontakt nicht unterbrechen will. 1. Mit den Ostverwandten war ich zunächst nur in Form von Weihnachtspäckchen verbunden. Als Kinder wurden wir angehalten, kleine Dankesbriefe dafür zu schreiben , obwohl wir die Absender der Päckchen kaum kannten.

2. Die Eltern schickten Kaffee und Schokolade: die Pakete aus dem Osten enthielten eher kulturelle Dinge: Steckschachbretter (4) und Bücher von Tschingis Aitmatow oder Theodor Fontane.

3. Mein Großvater und seine Frau wünschten sich, dass ich in die DDR übersiedle, um nach ihrem Tod das Haus zu erben.

5. Welcher Titel passt überhaupt nicht zum Text? a. Ein früh politisierter Jugendlicher. b. Ein engstirniger, bornierter junger Wessi. c. Ein aufgeschlossener junger Mann.

Commentaire [p16]: Il n'est certainement pas borné !!

II. EXPRESSION, sur 10 1. Als Erwachsener schreibt der Ich-Erzähler seinem Großvater einen Brief, in dem er ihm erklärt, aus welchen Gründen er beschlossen hat, in West-Berlin zu leben. Verfassen Sie diesen Brief! (etwa 70 Wörter) Forme !!!  lettre West-Berlin, den 26. April 1985 Lieber Opa, … Mit lieben Grüßen Dein Enkel Detlev (le nom du narrateur !!!) Cette rédaction est proche du texte : il faut y chercher les éléments utilisables !! Le grand-père voulait que son petit-fils s'installe en RDA et hérite plus tard de sa maison. C'est pourquoi le narrateur doit lui expliquer pourquoi il préfère s'installer à Berlin Ouest !! Il aime bien son grand-père et il sait que celui-ci sera déçu !! West-Berlin, den 26. April 1985 Lieber Opa, Ich habe mich entschlossen, in West-Berlin zu leben, weil es für mich das Reich der Freiheit ist. Sicher bist du enttäuscht, dass ich nicht zu euch ziehe, aber in der DDR habe ich immer das Gefühl, mich beherrschen zu müssen. Du weißt, dass ich mich sehr für Politik interessiere und mit meinen Freunden in West-Berlin haben wir bessere Chancen, eine neue, bessere Gesellschaft zu schaffen, als in der DDR. Es tut mir leid, aber es ist für mich wichtig. Ich bin sicher, dass du mich verstehst. Mit lieben Grüßen Dein Enkel Detlev 99 Wörter (mit dem Datum…)

2. Behandeln Sie eines der beiden Themen! A. Denken Sie, dass geschichtliche Ereignisse das Leben der Menschen ändern oder beeinflussen können? Geben Sie konkrete Beispiele aus Literatur oder Filmen an, die Ihre Meinung begründen! (etwa 130 Wörter) Le texte parle du mur, c'est un exemple facile pour démontrer à quel point un événement historique peu bouleverser des vies !! Il faut utiliser 3 expressions de l'opinion et argumenter afin que l'on considère que vous ayez réussi la tâche. Vous devez donner des exemples : "Good-bye, Lenin" ou "Das Leben der anderen" !

ODER B. Am 9. November haben Deutschland und ganz Europa den Fall der Berliner Mauer gefeiert. Warum? Begründen Sie Ihre Meinung. (etwa 130 Wörter)

Commentaire [p17]: begründen justifier

Il faut utiliser 3 expressions de l'opinion et argumenter afin que l'on considère que vous ayez réussi la tâche. Vous devez dire pourquoi non pas seulement l'Allemagne, mais toute l'Europe a fait la fête !!!  Ende des kalten Krieges (le mur fut le symbole du clivage idéologique et politique de la guerre froide)  Ende des totalitären Regimes !  Hoffnung auf eine bessere Zukunft  Öffnung  ein offenes Europa : reisen können, Meinungsfreiheit… Ne consacrez pas la moitié de votre rédaction à la construction du mur ! Ce n'est pas ce qui a été demandé ! Vous devez parler de sa chute ! L'affaiblissement de l'Union soviétique, la perestroïka conduite par Mikhaïl Gorbatchev et la détermination des Allemands de l'Est, qui organisent de grandes manifestations, provoquent, le 9 novembre 1989, la chute du « mur de la honte », suscitant l'admiration incrédule du « Monde libre ». La chute du mur de Berlin en 1989 symbolise l'effondrement du communisme en Europe centrale et orientale, Pologne et Hongrie en tête. Meiner Meinung nach waren die Menschen in Europa glücklich über den Fall der Mauer, weil… Ich denke, dass nicht nur die Deutschen, sondern auch die anderen Europäer…, denn … Meiner Ansicht nach war der Fall der Mauer das wichtigste Ereignis…

N.B. :Vergessen Sie nicht die Zahl der geschriebenen Wörter anzugeben!

Faites le tour des termes utilisés dans les énoncés avant de vous lancer dans la rédaction. Prenez soin à traiter chaque point, chaque tâche qui vous est demandée. N'oubliez pas que la note de la partie "expression" est donnée en considérant les deux rédactions comme un ensemble !!! C'est pourquoi il est si important de faire les deux rédactions ! Ne faites en aucun cas l'impasse totale sur cette partie : écrire quelques phrases apporte forcément entre un et deux points, ce qui n'est pas négligeable !

Commentaire [p18]: si vous avez écrit une ou deux expressions de l'opinion