Kongress Werttreiber Nachhaltigkeit
Der Product Carbon Footprint: ein Schritt auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften? Mainz, 30.6.2010 Stefan Dierks Senior Manager Corporate Responsibility
CR I Stefan Dierks I 2010_06_30
Warum Klimaschutz bei Tchibo?
Klimawandel
Ressourcenverknappung
Abnahme Artenvielfalt
Gesellschaftliche Prozesse
Auch Tchibo ist von den globalen Entwicklungen betroffen Die sozialverträgliche und umweltschonende Gestaltung unserer Prozesse und Produkte ist auch betriebswirtschaftliche Notwendigkeit
Klimaschutz ist wesentlich für die strategische Zukunftssicherung von Tchibo CR I Stefan Dierks I 2010_06_30
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Juni 2010: Überblick über aktuelle Projekte und Prozesse im Kerngeschäft (Auswahl) Integrierte Produkt Politik REACh Produkt Design
Ressourcen Cotton made in Africa & Organic Cotton FSC & FTS Holz
Recycling von Restanten und Recycling Feedback
Ökodesignrichtlinie Tchibo Reisen: Atmosfair
Gebrauch
Product Carbon Footprint Life Cycle Analysis („You can only manage what you can measure“)
Produktion Ökostrom Energiesparaudits & maßnahmen
Verpackung Vertrieb/ Nachhaltige Beschaffung (z.B. Ökostrom, Fuhrpark, Verwaltung Papier)
Bioplastics Nachwachsende Rohstoffe LOTOS GoGreen Paket & Brief
Transport
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Unser erster Schritt: Bilanzierung eines Kaffees Projektpartner
Produkt
Tchibo GmbH
TCHIBO PRIVAT KAFFEE RARITÄT MACHARE
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Product Carbon Footprint (PCF) Kaffee I: Definition
Definition gemäß BMU/UBA & Öko Institut*: Der Product Carbon Footprint („CO2-Fußabdruck“) bezeichnet die Bilanz der Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produkts in einer definierten Anwendung und bezogen auf eine definierte Nutzeinheit.“
* Memorandum “Product Carbon Footprint”, Oktober 2009 CR I Stefan Dierks I 2010_06_30
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PCF Kaffee II: Wie sind wir vorgegangen? Processes in exporting country
„Scope“ Definition : Funktionelle Einheit Eine Tasse Kaffee, äquivalent zu 7 Gramm Kaffee mit 0.125 Liter Wasser
T5:cultivation in Tansania
P15:Emission
P3:Raw materials
P14:Green coffee in Tansania
Overseas Transportation (P)
T4:overseas Transportation
P2:Raw materials
P9:Emission
P5:Green Coffee in Germany
Processes in importing country T1:Roasting in Germany
Untersuchte Wirkungskategorien: • Treibhauspotenzial • Andere Auswirkungen im Screening unter Verwendung der EcoGrade-Methode
P23:Credit P17:Roaster gas P1:Raw materials
P10:Emission P22:Roasted Coffee
Distribution
T7:Transport to retailers
P11:Raw materials
P12:Emission
P4:Roasted Coffee to be ground
Verwendete LCA Software: Umberto 5.5
Grind in store
T2:grinding in stores
P7:Raw materials
P8:Emission
P6: ground coffee
Purchasing (P)
T3:purchasing
P18:Raw materials
P19:Emission
P13:coffee to be brewed
Consumption+ end of life (P)
T6:consumption
P24:Credit P21:Emission
P20:Raw materials
P16: a cup of coffee
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PCF Kaffee III: Emissionen entlang der Wertschöpfungskette Gesamt-Footprint in der besten Schätzung: 59,12 g CO2e / 7 g Privat Kaffee Rarität Machare
32,45
0,08
0,14
0,32
1,15
1,62
1,07
1,24
2,41
17,90
1,15
54.89%
0.14%
0.24%
0.54%
1.95%
2.74%
1.81%
2.10%
4.07%
30.27%
1.95%
Auswirkungen Processing in TZ: 55.81%
59,12
g CO2e
100%
Auswirkungen des Auswirkungen Konsumenten Produktion in Deutschland: 6.65% verhaltens: 34.34%
Transport: 1,95%
Entsorgung: 1,95% CR I Stefan Dierks I 2010_06_30
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PCF Kaffee IV: Ergebnis des Pilotprojekts
Schlussfolgerungen und Empfehlungen zum weiteren Vorgehen Schlussfolgerungen: Carbon Footprint von Kaffee ist nicht übermäßig hoch, aber relevant Nachhaltiger Kaffeeanbau und dessen Förderung ist elementar für die Erhaltung gleichbleibend hoher Qualitäten Die Zubereitung des Kaffees ist wesentlich für den Footprint, die Einbindung der Konsumenten daher sinnvoll Die Klimaauswirkungen verschiedener Anbaumethoden in verschiedenen Regionen sind noch nicht hinreichend untersucht Empfehlungen zum weiteren Vorgehen: Aufbau internen Know Hows zu den Klimaauswirkungen des Kaffeeanbaus Verstärkte Beschaffung von Kaffee aus nachhaltigem Anbau Identifizierung von weiteren Möglichkeiten zur Reduzierung des Footprints im Anbau sowie beim Konsum Aufbau sinnvoller und informativer Corporate und Kundenkommunikation
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PCF Kaffee V: Status Quo
Aktuelle Maßnahmen und Vorhaben Konzeption eines Projekts für die “Rohkaffeekette”, das international und sektorweit Klimaschutz in Anbau und Verarbeitung fördert (sowohl Reduktionsals auch Anpassungsmaßnahmen) Konzeption eines Projekts zur Entwicklung einer allgemein anerkannten “Product Category Rule” zur Bilanzierung des PCFs von Rohkaffee – auf Basis der Standards von ISO und GHG Protocol Teilnahme an der „Plattform für Klimaverträglichen Konsum“ (ehemals „Pilotprojekt Product Carbon Footprint´“) Erarbeitung von Kommunikationsmaßnahmen (“Botschaften”) an unsere Kunden zum Thema “Klimaverträglicher Kaffeekonsum”
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Fazit I: Was bringt der Product Carbon Footprint? Der PCF.. ist eine sinnvolle Ergänzung/Erweiterung (kein Ersatz) der Lebenszyklusanalyse nach ISO 14040 ff. ermöglicht die Identifizierung von Hot Spots der Treibhausgasemissionen und damit der Ressourcenineffizienzen in der Wertschöpfungskette relevanter Produktgruppen ermöglicht die Entwicklung von effizienten Reduktionsmaßnahmen in den relevanten Wertschöpfungsketten kann erste Hinweise für sinnvolle Kommunikationsmaßnahmen an die Verbraucher zur Förderung des klimaverträglichen Konsums geben
Der PCF ist ein gutes Werkzeug zur Analyse von Wertschöpfungsketten Er ist Basis für den Aufbau eines zielgerichteten und effizienten Klimaschutzes zur kontinuierlichen Optimierung der Wertschöpfung
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Fazit II
Der PCF ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften – wenn er sinnvoll eingesetzt wird!
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
CR I Stefan Dierks I 2010_06_30
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