„Der Fremde“ von Vincent Kliesch

Fuchsbau, in welchem u.a. trauernde Kinder und Jugendliche betreut werden. ..... ums andere Mal eine Konfrontation mit dem »Paten« Miguel Dossantos.
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Weihnachtsglanz herausgegeben von Julia Krischak und Barbara Schrettle

LESEPROBE „Der Fremde“ von Vincent Kliesch

Weihnachtsglanz – Ein Sack voll Geschichten Julia Krischak & Barbara Schrettle (Hrsg.) Verlag epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de Copyright: © 2011 Die Autorinnen und Autoren Idee und Umsetzung: Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, Garbsen www.schlueckagent.com/ ISBN 978-3-8442-0983-9

Für die Weihnachtsanthologie „Weihnachtsglanz − Ein Sack voll Geschichten“ haben sich 21 Bestseller-Autoren der Agentur Schlück zusammengeschlossen, um für den guten Zweck zu schreiben. Entstanden ist eine Kurzgeschichten-Sammlung, die vielfältiger nicht sein könnte. Gemeinsam ist den Geschichten nur die Thematik Weihnachten und Winterzeit. Die Erlöse gehen zu gleichen Teilen an zwei gemeinnützige Einrichtungen: Writers in Prison, die verfolgte und inhaftierte Autoren unterstützen, die aufgrund kritischer Meinungsäußerungen zum Schweigen gebracht wurden, sowie den hannoverschen TrauerFuchsbau, in welchem u.a. trauernde Kinder und Jugendliche betreut werden.

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Der Fremde Vincent Kliesch Was immer dieser seltsame Fremde Paul Krüger am Abend zuvor auch in den Glühwein gemischt haben musste, es hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Krüger hatte so fest geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Die Geräusche des Akkuschraubers glaubte er zwar wahrgenommen zu haben, aufgeweckt hatten sie ihn aber nicht. Er hatte sie vermutlich einfach in seinen Traum eingebaut. Jetzt stand er da in seiner Weddinger Mietwohnung. Die Armaturen in Bad und Küche waren fast vollständig abmontiert, die Wände teilweise eingerissen, Kabel und Rohrleitungen entfernt. Der Parkettboden war ausgebaut und das, was vom ursprünglichen Zustand der Wohnung noch erhalten war, war abgenutzt, verdreckt oder verschimmelt. Wie lange hatte er nur geschlafen? Heute, so überlegte er, war doch Heiligabend. Auch, wenn nichts in dieser Wohnung auch nur ansatzweise danach aussah. Sein Kopf fühlte sich noch immer schwer wie Blei an, als Krüger sich benommen auf einen umgedrehten Eimer setzte, neben dem, eingewickelt in festliches Geschenkpapier, feinsäuberlich die einzigen Gegenstände aufgereiht waren, die er an diesem Morgen noch in der Wohnung vorgefunden hatte: drei große Flaschen Insektengift und ein Stück Kernseife. Es war dunkel in der Wohnung, obwohl der Tag längst angebrochen war. Die Fenster waren von innen mit massiven Holzplatten verschraubt, die der Fremde so gekonnt befestigt hatte, dass es Krüger trotz zahlreicher Versuche unmöglich gewesen war, sie ohne Werkzeug zu entfernen. Das einzige Fenster, das noch nach draußen führte, war das im Badezimmer. Viel zu eng, da passe ich niemals durch, überlegte Krüger, nachdem er es noch einmal genau überprüft hatte. Für die Wohnungstür hatte sich der Unbekannte etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Von außen hatte er die Türklinke mithilfe einer Weidezaunbatterie unter Schwachstrom gesetzt. Gerade einmal zwölf Volt, doch sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Krüger schaffte es kein einziges Mal, den Türknauf lang genug zu berühren, um ihn herumdrehen und den Hausflur erreichen zu können. Du wartest da draußen doch sowieso auf mich, also was soll’s ... Krüger hatte jede Möglichkeit überprüft, unbemerkt aus seinem Gefängnis zu entkommen. Die Leitungen für das Festnetztelefon waren aus der Wand gerissen und sein Handy hatte der Fremde nach getaner Arbeit mitgenommen. Schließlich blieb Krüger keine andere Erkenntnis als die, dass er gefangen war. So oder so: Aus seiner Wohnung im obersten Stock gab es kein Entkommen. O du fröhliche! Aber so gewinnst du deine Scheißwette nie. Dann setzte die Musik ein. Aus der leerstehenden Wohnung, die sich unter der von Krüger befand, erklangen von einem offenkundig verstimmten Klavier die ersten fünf Takte von »Last

Christmas«. Nur fünf Takte, unrhythmisch geklimpert, ein paar grausam dissonante Griffe – dann der unvermeidliche Abbruch. Und gleich noch mal von vorn. Dieses Mal folgte der Abbruch nach zwei Takten. Kurze Pause, dann der nächste Versuch. Wieder und wieder. Unaufhörlich. Zehn Minuten, dreißig Minuten, eine Stunde. Ohne Unterbrechung. Psychoterror; du bist echt gut, bewunderte Krüger die Methoden seines Gegenspielers, während er vergeblich nach irgendetwas suchte, mit dem er sich die Ohren verstopfen konnte. Nach einer weiteren unsäglichen, scheinbar niemals enden wollenden Stunde grausamen Klimperns war Krüger endgültig klar, dass die brutalen ersten Takte von »Last Christmas« niemals verstummen würden. Denn er wusste, dass sich in der Wohnung unter ihm gar kein Klavier befand. Eine CD, auf Endlosschleife. Krüger war klar, dass er seinem Gegner in der jetzigen Situation nichts anderes entgegenhalten konnte als ein starkes Nervenkostüm. Sicher, die Musik war geradezu unerträglich und je länger und lauter sie lief, umso weniger gelang es ihm, sie zu ignorieren. Es war dunkel, nichts in der Wohnung konnte ihm Ablenkung verschaffen und seine Kräfte schwanden mit jeder Minute. Die Heizkörper waren entfernt und die Decken, die Krüger vor der Kälte des verschneiten Berlins hätten schützen können, waren auch nicht mehr in der Wohnung. Etwas zu essen gab es nicht und die einzige Wasserquelle, die noch in der Wohnung verblieben war, war das Spülbecken seiner Toilette. So schnell gebe ich nicht auf, du Penner. So schnell nicht!, dachte Krüger, entschlossen, sich dem Plan des Fremden mit Willensstärke entgegenzustellen. Dann ging die Heizung an. Über einen Heizlüfter leitete der Fremde drückend warme Luft vom Hausflur her unter dem Türspalt in die Wohnung. Krüger war klar, was nun folgen würde. Die erste Stunde ist es noch angenehm. Dann aber wird die Bude so heiß, dass es kein Schwein mehr aushalten kann. Nicht übel. Wirklich gut. Seit Stunden suchte Krüger nun schon nach irgendeiner Möglichkeit, seiner Lage zu entkommen. Die Wohnungstür stand unter Strom, die Fenster nach draußen waren vernagelt. Das Fenster im Bad war viel zu eng. Und selbst, wenn er es schaffen würde, sich hindurchzuzwängen, würde er im achten Stock eines Weddinger Mietshauses aus dem Fenster hängen und bestenfalls noch an der vereisten Regenrinne nach unten klettern können. Um Hilfe rufen war sinnlos. Telefon oder Internet hatte er nicht und seine Nachbarn waren seit Tagen im Weihnachtsurlaub. Der Fremde hatte einen guten Zeitpunkt für seine Aktion gewählt. Das war kein Zufall ... Und immer wieder die ersten Takte von »Last Christmas«. Laut, nervend, unaufhörlich prügelten sie auf Krüger ein, während die feuchte, heiße Luft unter dem Türspalt hindurch mehr und mehr die sechzig Quadratmeter aufheizte. Bis es schließlich so unerträglich heiß geworden war, dass Krüger sich vollständig ausgezogen hatte.

Langsam gestand er sich ein, dass er nicht mehr Herr der Lage war und selbst nach Stunden des Psychoterrors noch keine einzige zündende Idee gehabt hatte, wie er das Blatt zu seinen Gunsten hätte wenden können. Ein weiteres, ungezähltes Mal fiel sein Blick auf die »Weihnachtsgeschenke«, die sein Gegner ihm in der Wohnung zurückgelassen hatte: drei Flaschen Insektengift und ein Stück Seife. Was willst du mir damit sagen?, überlegte er verzweifelt, während sein Schweiß unaufhörlich auf den Boden tropfte und »Last Christmas« immer weiter seine schwindenden Nerven reizte. Bin ich vielleicht das Ungeziefer?, überlegte er schließlich. Verdammt, das konnte der Fremde doch nicht ernsthaft meinen. Sollte Krüger sich etwa mit dem Spray vergiften? Entschlossen ballte er seine Hände zu Fäusten. ‼So einfach mach ich’s dir nicht!※, schrie er mit der ganzen Wut, die fünf Stunden »Last Christmas« und zwei Stunden unerträgliche Hitze in ihm aufgebaut hatten. Entschlossen sammelte er seine letzten Kräfte, sprang auf, lief zügig zur Wohnungstür und griff ein weiteres Mal nach dem Türknauf. Jetzt war der Stromschlag besonders schmerzhaft, da der Schweiß unaufhörlich aus Krügers Poren drang und einen feuchten Film auf seiner Haut hinterließ. »Ist es das, was du willst?«, brüllte er durch die Wohnungstür, während er mit seinen Fäusten wütend dagegen schlug. »Bin ich ein mieses Insekt?! Ist das Gift für mich? Geht es darum?« Als er keine Reaktion vernahm, sank Krüger schließlich verzweifelt auf den Boden, dessen Belag nur noch aus den Resten einer Trittschalldämmung bestand, auf der noch kurz zuvor Parkett gelegen hatte. Es dauerte einige Augenblicke, bis er bemerkte, dass etwas geschehen war. »Last Christmas«, dachte er erschöpft, es hat aufgehört. Dann bemerkte er, dass auch der heiße Luftstrom, der erbarmungslos unter der Türschwelle hindurch gegen seinen Kopf geblasen hatte, abgebrochen war. Krüger richtete sich mit dem Mut der Verzweiflung noch einmal auf, lehnte seinen Kopf gegen die Tür und versuchte, erneut durch den Spion zu sehen, der von außen verdeckt war. »Ist das die Antwort? War das Gift für mich?«, fragte er mutlos durch die Tür. Die Reaktion des Fremden ließ Krüger das Blut in den Adern gefrieren: »Nein, nicht für dich. Das Gift ist für die hier.« Und noch ehe sich Krüger versah, leitete der Unbekannte durch den Briefschlitz Wespen in die Wohnung. Hunderte, vielleicht tausende. »Viel Spaß, hohoho!«, lachte er seinem Opfer von außen entgegen und während immer mehr Wespen in die Wohnung drangen, setzte auch »Last Christmas« wieder ein. Lauter und schneller als zuvor. In verzweifelter Panik rannte Krüger zurück in das verdunkelte Wohnzimmer. Hinter geschlossenen Türen konnte er sich nicht verbergen, denn Türen waren in der Wohnung nicht mehr vorhanden. Ohne zu überlegen, griff er die erste Flasche Insektengift und sprühte es auf die unzähligen Wespen, die wie verrückt um ihn herumschwirrten und ihn in ihrer Aufregung immer wieder stachen.

Wo hat er so viele von diesen Scheißviechern her?, überlegte Krüger verzweifelt, während sein nackter Körper den Insekten wieder und wieder als breite Angriffsfläche diente. Die ersten Tiere gingen vom Gift benebelt zu Boden, doch gegen die übermächtige Masse von Wespen konnte auch der gesamte Inhalt der zweiten und dritten Flasche nichts ausrichten. Als Krüger schließlich, von unzähligen Wunden übersät, dehydriert und mit den Nerven vollkommen am Ende in die Hocke sank, wurde ihm etwas bewusst: Die ganze verdammte Bude ist voll mit Gift! Er hustete, rang um Luft, warf sich zu Boden, fiel dabei auf Wespen, die wiederum zustachen, und als er bereits glaubte, mit seinem Leben abschließen zu müssen, fiel sein Blick auf das Letzte, was ihm noch geblieben war: Die Seife. Augenblicklich raste ein Gedanke durch seinen Kopf, ließ ihn nicht mehr los. Er ergriff die Seife, schleppte sich ins Bad und prüfte ein weiteres Mal das kleine Fenster. Er hatte es längst geöffnet, in der Hoffnung, es könne die Hitze in der Wohnung senken. Da es aber keinen Durchzug gab und das Fenster viel zu klein war, hatte es nur wenig Linderung gebracht. Also los, entschied Krüger in seiner Not, öffnete den Spülkasten der Toilette und befeuchtete die Seife so lange, bis sie dichten Schaum erzeugte. Er rieb sich im Nebel des Insektengiftes so gut er konnte damit ein und machte sich daran, seinen Oberkörper durch das schmale Fenster zu pressen. Seine Haut riss dabei immer wieder ein und seine Rippen wurden schmerzhaft gequetscht. Doch die Verzweiflung trieb ihn trotz seiner Schmerzen weiter durch die enge Luke. Nachdem seine Arme, sein Kopf und der halbe Oberkörper bereits aus dem Fenster nach draußen hingen, musste er es jetzt noch schaffen, seinen restlichen Körper hindurchzuzwängen. Die Seife war dabei zwar hilfreich, doch am Holz des Fensterrahmens trieb er sich immer mehr Splitter unter die Haut, während sich sein Körper weiter so sehr quetschte, dass die Schmerzen der Wespenstiche dagegen vollkommen in den Hintergrund traten. Als Krüger es schließlich geschafft hatte, den breitesten Teil seines Körpers durch die schmale Öffnung zu zwängen, saß er nun im Fensterrahmen und sah nach unten. Acht Stockwerke. Das Fallrohr der Regenrinne konnte er zwar problemlos erreichen, doch eingeseift und entkräftet wie er war, wäre er nicht einmal zwei Stockwerke nach unten gekommen, bevor er in die Tiefe gestürzt und auf dem Asphalt der belebten Müllerstraße aufgeschlagen wäre. Ich muss aufs Dach, entschied er. Und während unaufhörlich der Schnee vom Himmel fiel und die bunt beleuchteten Straßen in ein weihnachtliches Weiß hüllte, bemerkte niemand im Trubel der Weddinger Hauptstraße, dass ein nackter, blutender, von Wespen zerstochener Mann verzweifelt im achten Stock eines trostlosen Mietshauses versuchte, über ein glattes, vereistes Rohr das rettende Dach zu erreichen.

Jetzt saß er da. Die eisigen Temperaturen spielten keine Rolle mehr. Die Kälte war Krügers kleinstes Problem. Alles war genau so gekommen, wie der Fremde es von Anfang an geplant hatte. »Ein perfekt durchdachtes Spiel. Wenig Aufwand, schnelles Ergebnis. Hut ab«, sagte Krüger in Richtung Dachluke, nachdem er bemerkt hatte, dass sie sich wie erwartet geöffnet hatte und jemand zu ihm auf das Dach gekommen war. »Jetzt interessiert mich nur noch eins.« »Wie ich den zweiten Teil der Wette gewinne?« Er war nicht besonders auffällig gekleidet. Cordhose, weißes Hemd, warme Daunenjacke. Man konnte ihn für einen Lehrer halten, vielleicht auch für einen Versicherungsagenten. Er war niemand, dessen Anblick einem spontan Angst einflößen würde. Ohne Hektik setzte er sich zu Krüger, zog zwei Dosen Bier hervor, öffnete sie und reichte eine davon seinem Gegenüber, bevor er selber aus der anderen zu trinken begann. »Alle haben sich dasselbe überlegt«, begann der Unbekannte, nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte. »Was können wir tun, damit Krüger die Wohnung verlässt?« Der Angesprochene nickte leicht, während die kalte Luft seine Schmerzen linderte und das Bier seine trockene Kehle befeuchtete. »Außer Ihnen ist keiner drauf gekommen«, stimmte Krüger zu. »Wenn man will, dass jemand einen Ort verlässt, muss man ihn manchmal nur dazu zwingen, an diesem Ort zu bleiben.« »Sehr gut. Teil eins ist erfüllt: Ich habe die Wohnung verlassen. Aber Sie haben etwas vergessen«, bemerkte Krüger. »Sie meinen die Gesetze?« »Sie können mir gar nichts. Und das wissen Sie auch.« Der Fremde hatte mit dieser Reaktion gerechnet. »Wissen Sie, was das Problem mit Menschen wie Ihnen ist?«, begann er deshalb. »Sie halten sich für unwahrscheinlich schlau. Sie kennen die Gesetze und glauben, Sie könnten sie sich hinbiegen, wie es Ihnen gefällt. Sie ziehen in eine Wohnung ein, zahlen vom ersten Tag an keine Miete, reagieren nicht auf Mahnungen, und wenn der Vermieter mit einer Räumungsklage kommt, dann legen Sie Widerspruch ein und ziehen das Verfahren in die Länge. In der Zwischenzeit wohnen Sie nicht nur umsonst, Sie verkaufen auch noch die gesamte Einrichtung. Einschließlich der Kabel und Rohre. Sie schlachten eine Wohnung aus, die Ihnen nicht gehört, und einen Tag, bevor der Gerichtsvollzieher endgültig mit dem Räumungsbescheid vor der Tür steht, sind Sie plötzlich über alle Berge und suchen einen neuen Dummen, der Ihnen seine Wohnung vermietet. Und wenn Sie wirklich mal geschnappt werden, reißen Sie die Hände hoch und sagen: ›Ich bin pleite, nichts zu holen‹.※ Krüger war einer der dreistesten Mietnomaden, die es in Berlin gab. Nachdem er die Wohnung seines Vermieters in den vergangenen Wochen vollständig ausgeschlachtet hatte, wollte er noch vor Beginn des neuen Jahres weiterziehen, um sein Spiel mit dem nächsten Gutgläubigen zu treiben. Gleich nach den Feiertagen hätte er die Weddinger Wohnung über Nacht verlassen und wäre auf

Nimmerwiedersehen verschwunden. Er hatte es schon oft so gemacht, ernsthafte Konsequenzen waren daraus nie entstanden. Bis heute. »Und was wollen Sie gegen mich ausrichten? Ich habe Sie jetzt schon dran wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Nötigung und was meinem Anwalt sonst noch alles einfallen wird. Sie werden mir sogar noch Schmerzensgeld zahlen.« Der Fremde lächelte. »So lobe ich mir das. Halbtot und nackt auf einem eingeschneiten Dach kauern und immer noch Drohungen ausstoßen. Sie sind ein echter Kämpfer.« Dann zündete er sich eine weitere Zigarette an und blickte über die Dächer Berlins: »Wissen Sie, wo ich am 11. September 2001 gewesen bin? In New York. Ich war live dabei, als die Türme eingestürzt sind. Und wissen Sie, was das Besondere daran war? Ich hätte eigentlich darin gewesen sein sollen. Ich hatte einen Termin im World Trade Center. Genau zu der Zeit, als die Flugzeuge kamen.« »Und warum waren Sie dann nicht da?« »Schicksal. Ich hatte am Abend davor zu viel getrunken und habe verschlafen. Wissen Sie, was ich dachte, nachdem ich mich vom ersten Schock erholt hatte? Ich dachte: Du bist tot. Das ist deine Chance. Niemand hier kennt dich und niemand kann jemals deine Leiche identifizieren. Und dann habe ich eine Entscheidung getroffen: von diesem Tag an einfach nicht mehr zu existieren.« Krüger versuchte zu lachen. »Tolle Geschichte. Und wie wollen Sie als Toter aus New York zurück nach Berlin gekommen sein?« »Über Mexiko. Hat eine Weile gedauert, aber jetzt bin ich ja da. Oder eben auch nicht.« Krüger wurde von Minute zu Minute schwächer. Er zitterte am ganzen Leib und seine Zehen und Ohrläppchen fühlten sich bereits taub an. »Was soll das alles?«, fragte er, dem die seltsame Geschichte des Mannes vollkommen absurd vorkam. »Ich hatte sehr viele Probleme damals. Schulden, Scheidung, Gerichte. Und dann war ich plötzlich tot. Von einem Moment auf den anderen. Jetzt habe ich keine Probleme mehr. Im Gegenteil: Ich löse sie.« »Was, verdammt, wollen Sie mir erzählen? Dass Sie ein Scheißauftragskiller sind? Wissen Sie, was so was kostet? Das bin ich nicht wert, denken Sie sich was Besseres aus.« »Wo denken Sie hin? Ich bin ein Problemlöser. Wenn jemand ein Problem hat, dann komme ich. Ich bin schnell, effektiv und unkonventionell. Und das Beste: Ich stehe über jedem Gesetz.« »Schickt Sie mein Vermieter?« »Ich habe ihm zufällig in einer Bar zugehört, wie er einem Freund erzählt hat, dass er Sie nicht aus der Wohnung bekommt. Und dass die Gesetze den Mietnomaden mehr schützen als den Vermieter. Daraufhin habe ich mich dazugesetzt und ihm meine Dienste angeboten.« »Und schon sitzen wir hier. Das war eine gute Show da unten. Wo haben Sie mitten im Winter Wespen her?«, fragte Krüger.

»Ich bin Profi. Bei mir bekommen Sie alles, was Menschen hassen. Das ganze Jahr über«, antwortete der Fremde, trank sein Bier aus und steckte die leere Dose wieder in seine Tasche zurück. »Gut, dann kommen wir jetzt zum zweiten Teil unserer Wette«, setzte er an. ‼Vergessen Sie’s※, unterbrach Krüger, bevor er erneut anfing zu husten. Das Insektengift hatte seine Lunge offenbar bereits angegriffen. »Aus der Wohnung getrieben haben Sie mich. Aber das Geld können Sie sich abschminken. Dann soll er mich doch noch mal verklagen. Sie haben Ihren Job echt gut gemacht, wirklich, aber einschüchtern können Sie mich genauso wenig wie die ganzen anderen Heinis. Von mir bekommen Sie keinen Cent.« Der Fremde nickte. »Das höre ich oft. Von Vätern, die keinen Unterhalt zahlen. Oder von Heiratsschwindlern, die ihre Frauen um ihre Ersparnisse betrogen haben. Es gibt so viele Halsabschneider in Berlin. Die ganze Stadt ist voll davon. Schlaue Menschen, die glauben, pfiffiger zu sein als die anderen. Was soll’s, solange es in Berlin Probleme gibt, solange braucht die Stadt auch einen Löser. Von irgendwas muss schließlich auch ein Toter leben.« Dann erhob er sich. »Also, kein Geld?«, fasste er zusammen. »Nicht in diesem Leben!«, erhielt er zur Antwort. ‼Ich hab’s wenigstens versucht※, erwiderte der Fremde, zuckte mit den Schultern und trat an Krüger heran. »Dann wollen wir mal.« Er zog eine Nikolausmütze aus seiner Tasche, setzte sie sich auf, packte den kauernden Mann an den Haaren, zog ihn daran hoch, schob ihn gewaltsam zur Dachkante und überprüfte, dass niemand unten am Haus entlanglief. »Warum, verdammt, machen Sie das alles?«, keuchte Krüger, dessen Kräfte nicht mehr ausreichten, um seinem Kontrahenten etwas entgegenzusetzen. »Ganz einfach: Ich liebe diese Stadt. Und Typen wie du verseuchen sie mit ihrer Existenz. Ihr seid wie eitrige Pickel, die man nicht so schnell ausdrücken kann, wie sie an anderer Stelle wieder nachsprießen. Bis hierher warst du einfach mein Job. Den Teil ab jetzt mache ich für mich. Frohe Weihnachten!« Dann stieß er Krüger ohne Vorwarnung mit einem kräftigen Ruck über die Dachkante. Sein Schrei verhallte in der Tiefe, bevor er mit einem dumpfen Schlag auf dem Asphalt aufprallte. Dann griff der Fremde in aller Ruhe nach Krügers Bierdose, steckte sie ebenfalls wieder ein und ging zurück zur Luke. Er hatte nicht viele Spuren zu verwischen. Während noch immer »Last Christmas« von der Musikanlage her tönte, sagte er leise zu sich selbst: »Diese blöde New-York-Geschichte glaubt mir kein Mensch. Ich muss mir echt mal was Besseres einfallen lassen.«

Ende der Leseprobe

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Die Autorinnen und Autoren Andreas Eschbach, Jahrgang 1959, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Softwareentwickler. Bis 1996 Geschäftsführer einer EDVBeratungsfirma, lebt er inzwischen als freier Schriftsteller in der Bretagne. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen »Das JesusVideo«, »Die Haarteppichknüpfer«, »Eine Billion Dollar« und »Ausgebrannt«. Das schönste Fest © Andreas Eschbach 2011. http://www.andreaseschbach.com Carla Federico ist eine junge österreichische Autorin, die u.a. Geschichte studiert hat. Sie lebt heute als Fernsehjournalistin in Deutschland. Ihre große Leidenschaft fürs Reisen hat sie in zahlreiche Länder geführt, bevor sie für einen längeren Aufenthalt in Südamerika »hängenblieb«, wo auch ihre Romane spielen. Der aktuelle Band ihrer Chile-Saga »Jenseits von Feuerland« ist im Mai 2011 erschienen. Weihnachten auf Feuerland © Carla Federico 2011. http://www.carlafederico.de Marcel Feige, 1971, lebt als Schriftsteller in Berlin. In seinen Krimis »Wut« (2007), »Gier« (2008) und »Trieb« (2009), alle im Goldmann Verlag erschienen, ermittelt sein Kommissar Kalkbrenner im Berliner Großstadtdschungel und erlebt dort auch ein ums andere Mal eine Konfrontation mit dem »Paten« Miguel Dossantos. Sein neuer Thriller »Kalte Haut« erscheint Anfang 2012. Rettender Engel © Marcel Feige 2011, überarbeitete Fassung der 2010 unter dem Titel Erste Hilfe im Internet erschienenen Kurzgeschichte. http://www.marcel-feige.de Katia Fox, geboren 1964, wuchs in Südfrankreich und in der Nähe von Frankfurt auf. Nach ihrem Studium und der Prüfung zur Dolmetscherin und Übersetzerin hat die Autorin in diversen Unternehmen und schließlich selbstständig gearbeitet. Seit 2005 widmet sie sich nur noch dem Schreiben. Katia Fox ist Mutter von drei Kindern, lebt

mit ihrer Familie in einer idyllischen Kurstadt in Hessen und verbringt so viel Zeit wie möglich in der Provence und in England. Ihr neuster historischer Roman »Der goldene Thron« ist 2010 erschienen. Eine mondlose Weihnachtsnacht © Katia Fox 2007, zuerst erschienen in: »Weihnachtsstern, Lichterglanz«, hrsg. von Iris Grädler. http://www.katiafox.de Robert Gernhardt (1937-2006) lebte als freier Lyriker, Schriftsteller und Essayist, Maler und Zeichner in Frankfurt am Main und in der Toskana. Sein großes literarisches, malerisches und zeichnerisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet wie z.B. dem Heinrich-Heine-Preis und dem WilhelmBusch-Preis. Robert Gernhardts umfangreiches Werk erscheint im S. Fischer Verlag. Weihnachten © Robert Gernhardt 1962, zuerst erschienen in Pardon. Anke Greifeneder, geb. 1972 im Schwarzwald, studierte Jura in Konstanz, wo sie – laut eigener Aussage – weder Gerechtigkeit noch einen Ehemann fand. Sie verabschiedete sich von der Juristerei und tauchte ab in die »glitzernde Welt der Medien«, wo sie Ende 1999 bei MTV in München begann. Als Channel Managerin für Comedy Central war sie am Aufbau des Kanals beteiligt und wechselte im Oktober 2007 zu Turner Broadcasting System nach München. Im Juni 2011 erschien ihr neues Buch »Heute, morgen und für immer«. »O du Fröööhliche…!« © Anke Greifeneder 2011. http://www.anke-greifeneder.de Thomas Gsella war bis 2008 Chefredakteur des Frankfurter Satiremagazins TITANIC, schrieb u.a. den lehrreichen Fußballklassiker »So werde ich Heribert Faßbender« (mit Heribert Lenz und Jürgen Roth) und elf Bände meist komischer Lyrik, zuletzt »Offenbacher Anthologie« (2009) und »Reiner Schönheit Glanz und Licht – Ihre Stadt im Schmähgedicht« (2011). Er wurde ausgezeichnet mit dem »Cuxhavener Ringelnatz-Nachwuchspreis für Lyrik 2004« und 2011 mit dem »Robert-Gernhardt-Preis«. Auf Lesereise geht er solo und mit der TITANICBoyGroup. Jesus kommt zu früh, macht alles nass und braucht kein Handtuch © Thomas Gsella 2011. http://www.thomasgsella.de Caroline Hartge studierte Anglistik, Hispanistik und Geographie. Ihre Gedichte werden seit 1987 im deutschen Sprachraum veröffentlicht, u.a. im Neuen Conrady (2000), Lyrik von Jetzt (2003), Jahrbuch der Lyrik (2009f.) und im Deutschen Lyrikkalender (2009f.); desweiteren erschienen Übersetzungen ins Englische, Italienische, Katalanische, Spanische und Arabische sowie eigene Übersetzungen aus dem Englischen und Herausgaben. 2012 erscheint »abschied nehmen, abschied geben« (Verlag Peter Engstler). Hartge lebt in Garbsen bei Hannover. dieser stern lehrt beugen II © Caroline Hartge 2011. http://www.carolinehartge.de

Tanja Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren, studierte Politikwissenschaften und Germanistik und arbeitet in einer Literaturagentur. Sie lebt mit ihrer Familie auf dem Land. Ihr Debütroman »Morgenrot« war ein sensationeller Erfolg und stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Ihr neustes Buch »Traumsplitter« erscheint im Oktober 2011 im Heyne Verlag. Weihnachtsglanz © Tanja Heitmann 2010 im Internet. http://www.tanja-heitmann.de Dora Heldt wurde 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin, seit 1992 als Verlagsvertreterin unterwegs und lebt heute in Hamburg. Mit ihren spritzigunterhaltsamen Romanen hat sie sämtliche Bestsellerlisten erobert. »Urlaub mit Papa« (2008) und »Tante Inge haut ab« (2009) wurden fürs ZDF verfilmt. Ihr neustes Buch »Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt« ist am 1. Oktober 2011 erschienen. Weil Weihnachten ist … © Bärbel Schmidt 2011. http://www.dora-heldt.de Gunnar Homann, geboren 1964, besuchte die Deutsche Sporthochschule in Köln. Seine Texte erscheinen seit fünfzehn Jahren im Satiremagazin TITANIC, seit einigen Jahren ist er Redakteur für die Zeitschrift outdoor. Er lebt mit Frau und Kindern in Esslingen am Neckar. Sein Roman »All exclusive« ist 2010 bei Dumont erschienen. Blutgrauen in den Massakerbergen © Gunnar Homann 2006, zuerst erschienen in Titanic. Vincent Kliesch, geboren in Berlin, ist gelernter Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Sein erster Thriller »Die Reinheit des Todes« wurde auf Anhieb zu einem großen Erfolg. Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-up-Comedian auf der Bühne. Sein neuster Thriller »Der Prophet des Todes« erscheint 2012 im Blanvalet Verlag. Der Fremde © Vincent Kliesch 2011, überarbeitete Fassung der in »Berlin Blutrot« von Kölnisch-Preußische Lektoratsanstalt (Hrsg.) erschienenen Kurzgeschichte. http://www.vincent-kliesch.de Gisa Klönne, 1964 geboren, studierte Anglistik, arbeitete als Journalistin und Dozentin fürs Schreiben. 2005 erschien ihr Romandebüt »Der Wald ist Schwiegen« (Ullstein), der erste Band ihrer Erfolgsserie mit Kommissarin Judith Krieger. Für ihr Werk wurde Gisa Klönne mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem renommierten Friedrich-Glauser-Preis, die Kriminalpolizei Bonn ernannte sie zur Ehrenkommissarin. Der fünfte Fall für Judith Krieger, »Nichts als Erlösung«, erscheint im Oktober 2011. Gisa Klönne lebt als Schriftstellerin in Köln. Frohe Botschaft © Gisa Klönne 2008, zuerst erschienen in »Der Tod hat 24 Türchen«, hrsg. von Jan Seghers. http://www.gisa-kloenne.de

Sarah Lark, geboren 1958, studierte Psychologie und arbeitete neben ihrem Promotionsstudium zum Thema »Tagträume« u.a. als Reiseleiterin. Schon immer war sie fasziniert von den Sehnsuchtsorten dieser Erde. Ihre fesselnden Neuseelandromane fanden sofort ein großes Lesepublikum und sind Dauerbrenner auf der Bestsellerliste. Sarah Lark ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin. Sie lebt in Spanien und arbeitet zurzeit an ihrem nächsten Roman. Friede auf Erden © Sarah Lark 2011. Christoph Lode, geboren 1977, wuchs bei Kaiserslautern auf. Er studierte in Ludwigshafen am Rhein und arbeitete anschließend im Öffentlichen Dienst, zuletzt in einer Psychiatrischen Klinik bei Heidelberg. Bereits mit seinen ersten beiden historischen Romanen, »Der Gesandte des Papstes« und »Das Vermächtnis der Seherin«, sorgte er ebenso für Furore wie mit der großen Fantasy-Trilogie »Pandaemonia«. Heute widmet er sich ganz dem Schreiben. Er ist verheiratet und lebt in Mannheim. Nach Jahr und Tag © Christoph Lode 2011. http://www.christoph-lode.de Laila El Omari, in Münster als Tochter einer deutschen Mutter und eines palästinensischen Vaters geboren, studierte nach dem Abitur in Münster Orientalistik, Germanistik und Politikwissenschaften. Sie spricht mehrere arabische Dialekte und hat oft Länder des Orients bereist. Fasziniert von der Geschichte des British Empire schrieb sie ihr erstes Buch »Die englische Erbin« (2006). Dem Thema Kolonialreiche blieb sie auch in ihren folgenden Romanen treu. Schwefelhölzer © Laila El Omari 2011. http://www.laila-omari.de Fran Ray, 1963 in Deutschland geboren, hat nach einigen Studienjahren zuerst die praktische Arbeit im Filmgeschäft in München ausprobiert, um dann doch durch Umwege das zu werden, wovon sie seit ihrer Kindheit träumte: Schriftstellerin. Nach Jahren in München und Australien, wo sie unter Pseudonym eine Krimireihe schrieb, hat es sie jetzt an die spanische Mittelmeerküste verschlagen. Ihr Thriller »Die Saat« erschien 2010 bei Lübbe. Copy Checker © Fran Ray 2011. http://www.fran-ray.com

Michaela Schwarz, Jahrgang 1961, ist Übersetzerin und Autorin und arbeitet auch als Homöopathin. Sie lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in der Nähe von Köln. In der Verlagsgruppe Lübbe erschienen von ihr bereits »Paganini und das Weihnachtswunder«, »Der Weihnachtstango« sowie der Spannungsroman »Schmetterlingskinder«. Slow Christmas oder ein Heiligabend mit Kerzenschein © Michaela Schwarz 2009, zuerst erschienen in »Slow Christmas«, hrsg. von Catrin Polojachtof und Reinhard Rohn.

Jana Seidel wurde 1977 in Hannover geboren. Nach ihrem Studium in Kiel volontierte sie bei einer Tageszeitung. Anschließend schrieb Jana Seidel zwei Jahre als freie Journalistin für diverse Medien. Mittlerweile lebt sie in Hamburg und arbeitet in einer Zeitschriftenredaktion. Ihr Debütroman »Über den grünen Klee geküsst« wurde 2011 veröffentlicht, im Februar 2012 erscheint der Folgetitel »Eigentlich bin ich eine Traumfrau«. Zimtsternschnuppen © Jana Seidel 2011. http://de-de.facebook.com/pages/Jana-Seidel/229017360445771 Ines Thorn verbrachte Kindheit und Jugend in Leipzig. Nach dem Abitur begann sie zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin, studierte später in Frankfurt am Main Germanistik und Slawistik. Ihr erster Roman »Die Spiegeltänzerin« wurde im Jahr 2000 veröffentlicht. Es folgten weitere Kurzgeschichten und seit 2002 mehrere Romane, darunter eine Krimi-Reihe aus dem ausgehenden Mittelalter. Ines Thorn lebt heute als freiberufliche Schriftstellerin in Frankfurt am Main. Der Weihnachtshasser © Ines Thorn 2011. http://www.inesthorn.de Claudia Toman, geboren 1978 in Wien, arbeitete als Inspizientin, Regieassistentin, Regisseurin und Librettistin in Wien, Tokio und Tel Aviv. Sie publizierte Kurzgeschichten und Lyrik in verschiedenen Anthologien, bevor sie mit »Hexendreimaldrei« (2009) ihren ersten Roman schrieb. Ihr aktueller Roman »Goldprinz« erschien im März 2011 im Diana Verlag. Claudia Toman lebt in Wien. Hering mit Heiligenschein © Claudia Toman 2010, zuerst erschienen in »Schneegeflüster«, hrsg. von Uta Rupprecht. http://claudiatoman.blogspot.com