Katharina Pfannkuch Das Zinsverbot in der Praxis des Islamic Banking IGEL Verlag
Katharina Pfannkuch Das Zinsverbot in der Praxis des Islamic Banking 1.Auflage 2009 | ISBN: 978‐3‐86815‐300‐2 © IGEL Verlag GmbH , 2009. Alle Rechte vorbehalten.
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Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1.1 Definition: Zins 1.2 Definition: Bank 2 Zinsverbot im Islam und im Christentum 2.1 Zinsverbot im Alten und im Neuen Testament 2.2 Zinsverbot im Islam 2.2.1 Das ribā‐Verbot im Koran 2.2.2 Das ribā‐Verbot in der Sunna 2.3 Interpretationen des Begriffes ribā 2.3.1 Entstehung und Notwendigkeit des ribā‐Verbotes 3 Islamische Banken 3.1 Die Entstehung islamischer Banken – Ein Überblick 3.1.1 Die ägyptische Sparkasse in Mit‐Ġamr 3.1.2 Die Islamische Entwicklungsbank 3.1.3 Forschungsinstitutionen 3.1.4 Dachverbände und andere Organisationen 3.2 Methoden islamischer Banken 3.2.1 mušāraka 3.2.2 mudāraba 3.2.3 murābaha 3.2.4 iğāra 3.2.5 Sukūk 3.3 Kritik an den Methoden islamischer Banken 4 Fazit Anhang Literaturverzeichnis
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Aus technischen Gründen ist es im Rahmen dieser Veröffentlichung nicht möglich, die arabischen Buchstaben durchgängig in der üblichen Um‐ schrift wiederzugeben. Die Verweise auf das konsultierte Wörterbuch er‐ möglichen jedoch die Ermittlung der exakten arabischen Schreibweise.
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1.
Einleitung
Im Jahre 2006 veröffentlichte Charles Tripp seine Studie „Islam and the moral economy“, in der er sich im Zusammenhang mit der Frage der Ver‐ einbarkeit der islamischen Religion mit dem vom Westen geprägten Kapi‐ talismus auch mit Banken beschäftigt, die – laut eigener Auskunft – unter Beachtung islamischer Gebote arbeiten.1 In einer Passage dieses Werkes heißt es: „Islamic Banking, far from challenging global capitalism, has be‐ come an integral part of the global financial system. (…) Those who deal with these banks act from a variety of motives”.2 Ausgehend von diesen Aussagen stellen sich die Fragen, was unter dem Begriff „Islamic Banking” zu verstehen ist, was eine „islamische Bank“ auszeichnet und welche Mo‐ tive potentielle Kunden dazu bewegen, die Dienste einer solchen Bank in Anspruch zu nehmen. Der zentrale Aspekt der vorliegenden Untersu‐ chung liegt in der Rolle, die dabei das in Koran und Sunna aus‐ gesprochene Wucher‐bzw. Zinsverbot3 einnimmt. Dieser Aspekt ist in‐ sofern bedeutsam für die „westliche“ Finanzwelt, als er sowohl die Wirt‐ schaftsbeziehungen zwischen den zunehmend wohlhabenden islamisch geprägten Staaten und den übrigen Teilen der Welt als auch die Finanz‐ geschäfte muslimischer Migranten in der Diaspora an einem entschei‐ denden Punkt tangiert: Das konventionelle Bankwesen4, das grund‐ sätzlich auf dem Prinzip des Zinsnehmens und des Zinszahlens basiert, muss auf das offenbar immer stärker ausgeprägte Bedürfnis muslimischer Kunden bzw. Geschäftspartner nach Einhaltung des islamischen Verbotes der Bereicherung durch Zinsen reagieren.5 Dies geschieht nicht nur im 1
Tripp, Charles: Islam and the moral economy. Cambridge, 2006. Im Folgenden zitiert als Tripp:2006. 2 Tripp:2006, S. 147. 3 Über die Problematik der Interpretation bzw. der Reichweite des arabischen Be‐ griffes riba wird in Abschnitt 2.3 dieser Untersuchung ausführlich eingegangen. 4 Siehe hierzu die Definition unter 1.2 dieser Untersuchung. 5 Vgl. hierzu die nach islamischen Grundsätzen organisierten Finanzgeschäfte zwi‐ schen dem Bundesland Sachsen und seinen arabischen Geschäftspartnern sowie die Übernahme von Aston‐Martin, die die West‐LB auf Wunsch der Investoren nach islamischen Grundsätzen abgewickelt hat , nachzulesen u.a. in Remé, Mo‐ ritz: „Islamic Finance – Was steckt dahinter?“, in: Volkswirtschaftliche Analysen der KfW Entwicklungsbank, Frankfurt, 2008, über www.kfw.de (die vollständige URL‐Adresse ist im Literaturverzeichnis angegeben), im Folgenden zitiert als: Re‐ mé: 2008. Auch in der Encyclopaedia of Islam wird auf den Wunsch von Musli‐ men, ihr Geld den Grundsätzen des islamischen Rechts entsprechend anzulegen, hingewiesen, vgl. hierzu Schacht, Joseph: „Ribā“, in: Bosworth, C.E.; van Donzel, E.; Heinrichs, W.P. und G. Lecomte (Hrsg.): Encyclopaedia of Islam, Bd. 8, Leiden, 1995, S. 491‐493, im Folgenden zitiert als Schacht:1995.
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