Das Ziel erreichen

05.05.2014 - war „la Caixa“ die erste private europäische Stiftung, die GAVI mit Geld ...... „PAHO Revolving Fund”. http://www.paho.org/hq/index.php?option= ...
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Das Ziel erreichen mit Impfungen und GAVI

Inhaltsverzeichnis

ii

03

Danksagung

05

Abkürzungen und Begriffserklärungen

06

Impfstoffe und die Fußballweltmeisterschaft nach Zahlen

08

Einleitung

13

Erläuterung zu den ONE-Länderprofilen

16

Länderberichte

34

Sponsoren

36

Schlussbemerkung

40

Methodik

42

Endnoten

Einleitung

Länderberichte 16 Gruppe A

18 Gruppe B

20 Gruppe C

22 Gruppe D

24 Gruppe E

Brasilien

Australien

Kolumbien

Costa Rica

Ecuador

Kamerun

Chile

Elfenbeinküste

Frankreich

Kroatien

Niederlande

Griechenland

Mexiko

Spanien

Japan

Vereinigtes Königreich (England) Italien

Honduras Schweiz

Uruguay

26 Gruppe F

28 Gruppe G

30 Gruppe H

32 Gruppe X

Argentinien

Deutschland

Algerien

Norwegen

Bosnien und Herzegowina

Ghana

Belgien

Schweden

Portugal

Republik Korea

Iran

USA

Russland

Europäische Kommission

Nigeria

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Kanada

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Danksagung ONE dankt seinen Vorstandsmitgliedern und Beratern: Bono, Joshua Bolten, Howard G. Buffett, Susie A. Buffett, Joe Cerrell, John Doerr, Jamie Drummond, Michael Elliott, Tom Freston, Helene D. Gayle, Morton H. Halperin, Mo Ibrahim, Ngozi Okonjo-Iweala, Ronald O. Perelman, Jeff Raikes, Condoleezza Rice, Sheryl Sandberg, Kevin Sheekey, Bobby Shriver und Lawrence Summers. ONE dankt ebenso den Mitgliedern des Africa Policy Advisory Boards: Melvin Ayogu, Amadou Mahtar Ba, Owen Barder, David Barnard, Erik Charas, Romy Chevallier, Paul Collier, Nic Dawes, Zohra Dawood, Eleni Z. Gabre-Madhin, Neville Gabriel, John Githongo, Angélique Kidjo, Acha Leke, Xiaoyun Li, Jon Lomøy, Bunmi Makinwa, Susan Mashibe, Richard Mkandawire, Erzbischof Njongonkulu Ndugane, Ory Okolloh, Arunma Oteh, Rakesh R. Rajani, Mandla Sibeko, John Ulanga und Russell Wildeman. Dank schulden wir auch Erzbischof Desmond Tutu für seine Unterstützung und seinen Rat. Bei der Arbeit an diesem Bericht waren Anupama Dathan und Erin Hohlfelder zuständig für die Leitung, seine Erstellung und die Datenanalyse. Chefredakteurin ist Sara Harcourt. Caitlyn Mitchell kümmerte sich um den Druck. Für Layout und künstlerische Gestaltung des Berichts waren Christopher Mattox und die ONE-Layouter Elizabeth Brady und Nicole Gionet zuständig. Folgende ONE-Mitarbeiter lieferten Beiträge für diesen Bericht: Tamira Gunzburg, Tom Hart, Jay Heimbach, Andreas Hübers, Adrian Lovett, Elisa Narminio, Nachilala Nkombo, Friederike Röder und Eloise Todd.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Wir sind dankbar für die vielen konstruktiven Hinweise und das Feedback zu den Entwürfen für diesen Bericht, die wir unter anderem von unseren Partnern aus dem NGO-Bereich und von Gesundheitsexperten erhielten. Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei den Mitarbeitern des GAVI-Sekretariats und der Pan American Health Organization (PAHO) für ihre Unterstützung bei der Ermittlung der Daten und der Erstellung des Berichts. Danken möchten wir auch den Millionen Menschen, die sich unermüdlich dafür einsetzen, dass Kinder in aller Welt lebensrettende Impfstoffe erhalten. Die Beharrlichkeit und das Engagement der Mitarbeiter staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen sind für uns Inspiration und Motivation zugleich.

FEHLER UND AUSLASSUNGEN

Die Arbeit an diesem Bericht war am 5. Mai 2014 abgeschlossen. Die in ihm enthaltenen Daten waren zu diesem Zeitpunkt nach bestem Wissen aktuell. Wir sind uns bewusst, dass nach diesem Zeitpunkt Ereignisse eingetreten sein können, in deren Folge einige der Zahlen und Verpflichtungen in diesem Bericht nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen. Für eventuell noch enthaltene Fehler tragen wir die alleinige Verantwortung.

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Abkürzungen & Begriffserklärungen ABKÜRZUNGEN AIDS: Acquired Immune Deficiency Syndrome AMC: Advance Market Commitment BCG: Bacillus Calmette-Guérin; Impfstoff gegen Tuberkulose CSO: Civil Society Organisation (Organisation der Zivilgesellschaft) DCVMN: Developing Country Vaccine Manufacturers Network DTP: Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis (Keuchhusten) DTP3: Dritte und letzte Dosis des DTP-Impfstoffes EPI: Expanded Program on Immunization EU: Europäische Union GAVI: Global Alliance for Vaccines and Immunisation (häufig als GAVI Alliance bezeichnet) BIP: Bruttoinlandsprodukt Hib: Impfstoff gegen Haemophilus Influenzae Typ B; dient dem Schutz vor Infektionen, die von diesem Bakterium hervorgerufen werden, z. B. Meningitis HPV: Humaner Papillomavirus; Auslöser von Gebärmutterhalskrebs

IFFIm: International Finance Facility for Immunisation IFPMA: International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations MAR: Multilateral Aid Review MDG: Millennium Development Goal (Millennium-Entwicklungsziel) MMR: Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln MOPAN: Multilateral Organisation Performance Assessment Network NRO: Nichtregierungsorganisation ODA: Official Development Assistance (staatliche Entwicklungszusammenarbeit) OPV: Orale Poliovirusvakzine (Sabin-Vakzine) OPV3: Dritte und letzte Dosis des OPV-Impfstoffes PAHO: Pan American Health Organization TB: Tuberkulose UNICEF: United Nations Children’s Fund (Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen) WHO: World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation)

DEFINITIONEN ELIMINIERUNG EINER KRANKHEIT: Reduzierung einer bestimmten Krankheit in einem bestimmten geografischen Gebiet auf null Fälle; eine eigentlich bereits eliminierte Krankheit kann jedoch erneut auftreten. AUSROTTUNG EINER KRANKHEIT: Die permanente und weltweite Reduzierung einer Krankheit auf null Fälle; eine ausgerottete Krankheit kann nicht erneut auftreten. IMMUNISIERUNG: Der Prozess, in dessen Verlauf eine Person immun oder resistent gegen eine Krankheit oder Infektion gemacht wird, in der Regel durch Verabreichung eines Impfstoffes. TECHNOLOGIE-TRANSFER: Der Transfer sämtlichen Wissens und sämtlicher Technik, die für die Herstellung eines Impfstoffs nötig sind, damit andere diesen Impfstoff entwickeln und produzieren können. Dies führt zu einem stärkeren Wettbewerb am Markt und in der Regel zu niedrigeren Preisen. IMPFSTOFF: Ein Stoff, der das Immunsystem des Körpers stimuliert, einen Eigenschutz gegen eine Infektion aufzubauen.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

5

22 MILLIONEN KINDER erhielten im vergangenen Jahr nicht die Impfungen, die sie gebraucht hätten, um gesund zu bleiben.1

716 € KOSTEN DIE TEUERSTEN

MEHR ALS

3,2 MRD. MENSCHEN VERFOLGTEN DIE WM 2010 LIVE IM FERNSEHEN.4

Mit nur 1,70 € von jedem dieser Zuschauer wäre der gesamte Mittelbedarf von GAVI für 2016 bis 2020 gedeckt und es könnten die Leben von mehr als 5 Millionen Kindern gerettet werden.5

TICKETS

für das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft.2

6

Für eines dieser Tickets ließen sich 831 Dosen Fünffach-Impfstoff kaufen, der gegen die fünf führenden Todesursachen von Kindern schützt.3

Einleitung

Die Länder, die bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 antreten, bringen

62 %

der GAVI-Mittel für den Zeitraum 2011 bis 2015 auf.6

DER BIERUMSATZ WIRD WÄHREND DER WM

VORAUSSICHTLICH UM

239 MIO.€ STEIGEN.7

Das entspricht in etwa der Anzahl der Kinder in Ghana, die im Jahr 2012 von GAVI finanzierte Impfungen gegen Pneumokokken und Rotavirus erhalten haben.10

Bei der WM 2010 wurden mehr als

390.600 HOT DOGS

von lizenzierten Caterern verkauft.9

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Das ist in etwa der Betrag, den die Geber des privaten Sektors 2013 insgesamt an GAVI zahlten. 8

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Einleitung lle vier Jahre fiebern Fußballfans in aller Welt dem größten internationalen Sportereignis entgegen – der Fußballweltmeisterschaft. Das Turnier bringt Fußballer aus aller Welt zusammen. Mannschaften aus dem globalen Norden und Süden können im friedlichen Wettstreit gegeneinander antreten. Die diesjährige WM, die vom 12. Juni bis zum 13. Juli in Brasilien stattfindet, wird mit Sicherheit atemberaubende Schüsse, spektakulär gehaltene Bälle und große Momente voller Leidenschaft und Emotion bereithalten.

Erreger bekämpfen lassen, die am stärksten verbreitet sind und am meisten Opfer fordern: Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ B (Hib) (im Verbund bekämpft mit einem Standard-Fünffach-Impfstoff), Pneumokokken (Pneumonie), Rotaviren (Durchfallerkrankungen), Masern, Röteln, HPV (Gebärmutterhalskrebs), Gelbfieber, Meningitis A, Kinderlähmung und japanische Enzephalitis.5 Zudem finanziert GAVI den Ausbau von landesweiten Immunisierungsprogrammen und Gesundheitssystemen.

Zur gleichen Zeit wächst die Spannung in einem weiteren Wettstreit – einem, bei dem es um Leben und Tod geht: Es geht darum, Millionen Kinder zu impfen und damit zu schützen. Wie dringend es ist, dafür zu sorgen, dass mehr Kinder lebensrettende Impfstoffe erhalten, zeigt eine verheerende Wirklichkeit: 2012 starben weltweit rund 6,6 Millionen Kinder noch vor Erreichen ihres fünften Lebensjahrs.1 Ursache nahezu aller dieser Todesfälle waren vermeidbare Krankheiten – etwa Lungenentzündungen und schwere Durchfallerkrankungen: Sie fordern jedes Jahr mehr Opfer unter Kindern als AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen.2 Impfstoffe gelten weithin als eine der kostengünstigsten Verteidigungstaktiken, um die Zahl der Kinder, die vor ihrem fünften Lebensjahr sterben, zu senken. Dennoch hat heute fast jedes fünfte Kind auf der Welt keinen Zugang zu lebensrettenden Impfungen.3 Das nimmt ihnen jede Chance, gesund heranzuwachsen und eines Tages in die Fußstapfen eines Per Mertesacker, Cristiano Ronaldo, Didier Drogba oder einer Birgit Prinz zu treten.

Nach zehn Jahren kann GAVI auf erhebliche Erfolge bei der Förderung landeseigener Impfprogramme zurückblicken, die vielen Kindern das Leben retten konnten. Durch großzügige Beiträge von Gebern, durch die Ausweitung der Eigenleistungen der Empfängerländer und durch innovative Finanzierungsinstrumente gelang es GAVI, 440 Millionen Kinder zu impfen und damit seit dem Jahr 2000 mehr als sechs Millionen Leben zu retten6 – gute Gründe für Torjubel!

Die GAVI Alliance (GAVI) – eine im Jahr 2000 gegründete Public-Private-Partnership – setzt sich dafür ein, dass mehr Kinder die Impfungen erhalten, die sie brauchen, um gesund zu bleiben. Als Allianz von Partnerländern, Gebern, dem privaten Sektor und technischen Partnern wie WHO und UNICEF ist GAVI in der Lage, auf die Expertise und Infrastruktur eines kompletten Teams zurückzugreifen – zugunsten einer guten Zusammenarbeit, hoher Innovationskraft und greifbarer Ergebnisse. Gegenwärtig stellt GAVI in den 70 ärmsten Ländern der Welt die Mittel für den Kauf von Impfstoffen4 zur Verfügung, mit denen sich die Krankheiten und ihre

8

WIE SCHIESST GAVI IHRE TORE? Grundlage für diesen (Tor-)Erfolg GAVIs sind drei Taktiken: Mobilisierung von Gebermitteln, Gewährleistung der Eigenverantwortung und der finanziellen Eigenbeteiligung der die Impfprogramme durchführenden Länder und aktive Mitgestaltung der Impfstoffmärkte im Sinne der Erhöhung des Angebots und der Senkung der Preise. Seit 2000 hat GAVI zwei Drittel ihres Finanzbedarfs aus Gebermitteln gedeckt – mehr als 6,2 Milliarden US-Dollar bis Dezember 20137 – über direkte Beiträge, häufig über mehrjährige Zusagen. Davon kamen circa 4,1 Milliarden US-Dollar von Geberländern und die übrigen 2,1 Milliarden aus dem privaten Sektor.8 Das verbleibende Drittel der GAVI-Gesamtmittel wurde über innovative Finanzierungsinstrumente aufgebracht. Dazu gehört etwa ein Anleiheprogramm mit der Bezeichnung Innovative Financing Facility for Immunisation (IFFIm), mit dem über einen Zeitraum von 23 Jahren 6,3 Milliarden US-Dollar gesichert wurden,9 eine Abnahmeverpflichtung für Impfstoffe (Advance Market Commitment: AMC), mit der durch langfristige und zweckgebundene Geberzusagen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar Anreize für die Entwicklung eines

Einleitung

Pneumokokken-Impfstoffes geschaffen werden,10 sowie ein Matching-Fund-Programm, das darauf ausgelegt ist, den privaten Sektor einzubeziehen und bis Ende 2015 260 Millionen US-Dollar zu mobilisieren.11 Ein wichtiger und immer größerer Teil der GAVI-Mittel stammt aus Investitionen, die von den Empfängerländern getätigt werden. Seit 2007 fordert GAVI, dass sich alle Empfänger an jeder Dosis Impfstoff beteiligen. Dieser Eigenanteil steigt mit den wachsenden finanziellen Möglichkeiten eines Landes.12 Dieser Prozess bringt Nachhaltigkeit in die Impfprogramme der Länder: Wenn diese wohlhabender werden, bauen sie in ihren Haushalt gleichzeitig den finanziellen Spielraum ein, um selbst für die Impfkosten aufkommen zu können, sobald sie die GAVI-Unterstützung nicht mehr benötigen. 2013 betrugen diese Eigenleistungen etwa 76 Millionen US-Dollar, bis 2020 soll dieser Wert stark steigen und dann 325 Millionen US-Dollar jährlich betragen.13 Und schließlich arbeitet GAVI aktiv an der Mitgestaltung der Impfstoffmärkte – mit dem Ziel, die Zahl der Anbieter zu erhöhen und günstigere Preise für Impfstoffe durchzusetzen. Durch ihre Kooperation mit der Pharmabranche gelang es GAVI, neue Anbieter von Impfstoffen zur Herstellung von Impfstoffen für die Ärmsten der Welt zu bewegen. Die Hälfte der Lieferanten sitzt mittlerweile in Afrika, Asien und Lateinamerika.14 Zudem trug GAVI dazu bei, dass die Kosten für viele wichtige Impfstoffe drastisch gesenkt wurden: Beispielsweise fiel der Preis für den Fünffach-Impfstoff sowie die Impfstoffe gegen Pneumokokken und Rotaviren seit 2010 um 35 Prozent.15 Durch solche Erfolgsgarantien hat sich GAVI internationale Anerkennung erarbeitet und ist zu einem Favoriten der Entwicklungsexperten geworden. Bei einem jüngst in Australien16, Schweden17 und Großbritannien18 im Rahmen des Multilateral Organization Performance Assessment (MOPAN)19 durchgeführten multilateralen Review-Verfahren gelang GAVI der Sprung unter die Top-Performer – im Hinblick auf den effizienten Einsatz der Mittel, auf organisatorische Stärken und den Beitrag zur Entwicklung. Im Publish-What-You-Fund-Index wurde GAVI erst kürzlich als Programm mit der zweitgrößten Transparenz eingestuft.20

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

GAVI RÜCKT INS SCHEINWERFERLICHT Parallel zum Start der Fußballweltmeisterschaft wird GAVI einen eigenen Wettbewerb starten: eine neue Finanzierungsrunde, damit die Impfallianz ihre Arbeit ausweiten und so weitere Leben durch Immunisierung gerettet werden können. Zum Glück hat die Allianz bewiesen, dass sie Ergebnisse liefern kann und sich damit bereits für die Endrunde qualifiziert. Für den Zeitraum von 2011 bis 2015 hat GAVI von ihren Gebern 7,3 Milliarden US-Dollar eingeworben. Sie geht davon aus, dass sie damit die Impfung von fast 250 Millionen Kindern finanzieren und rund 4 Millionen Kinderleben retten kann. Ein Jahr vor Ablauf der Frist ist GAVI im Soll – wenn nicht sogar leicht darüber –, was das Erreichen dieser beiden wichtigen Ziele angeht.21 Trotz ihrer Erfolge darf sich GAVI nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Viele Länder mit niedrigem Einkommen haben noch nicht das komplette Angebot an Impfstoffen eingeführt, das GAVI finanzieren kann. Zu diesem Angebot sind einige Impfstoffe neu hinzugekommen, andere können jetzt finanziert werden, seit sie nicht mehr zu hochpreisig sind. Zudem werden jedes Jahr Millionen Menschen neu geboren, die den vollen Impfschutz gegen vermeidbare Krankheiten brauchen. Darüber hinaus müssen sich GAVI und ihre Partner in den kommenden Jahren in den bereits unterstützten Ländern stärker um die Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs zu Impfstoffen kümmern: Die Kinder zu erreichen, die in den ärmsten Haushalten geboren werden oder an sehr abgelegenen Orten wohnen, bleibt eine riesige Herausforderung. Gleichberechtigter Zugang zu Impfstoffen und höhere Durchimpfungsraten können eben nicht warten. Wir haben es wieder und wieder erlebt: Wenn Kinder ungeimpft bleiben – unabhängig davon, wo sie leben – wird die Arbeit vieler Jahre durch erneuten Ausbruch von Infektionskrankheiten wie Masern und Polio rasch zunichte gemacht, entstehen wirtschaftliche Notlagen und wird das Leben anderer gefährdet.

9

Damit GAVI ihre wichtige Arbeit auch zukünftig ausweiten kann, muss sie bereits jetzt die Grundlagen für die nächsten Herausforderungen legen. Im Verlauf der kommenden Monate – mit einem für Anfang 2015 in Deutschland geplanten Wiederauffüllungsgipfel als Höhepunkt – muss GAVI bei staatlichen Gebern, Empfängerländern, Partnern aus dem privaten Sektor und Bürgern neue Unterstützung für ihre Arbeit mobilisieren. Ganz konkret muss GAVI für den Zeitraum von 2016 bis 2020 weitere 7,5 Milliarden US-Dollar mobilisieren. Das ist besonders angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes keine einfache Aufgabe. Als Gastgeber wird Deutschland eine Sonderrolle spielen – und nicht nur eigene neue Mittel beitragen, sondern mit anderen Ländern darauf hinarbeiten, dass dies ein historischer Augenblick für die Allianz wird. Wenn GAVI diese Mittel mobilisieren kann, könnte sie laut technischen Analysen das erreichen, was manch einer bisher für unmöglich hält: die Impfung von weiteren 300 Millionen Kindern. Damit könnte sie 5 Millionen zusätzliche Leben retten.22

Auf den folgenden Seiten untersucht ONE die Länder, die bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 antreten: Gruppe für Gruppe mit kurzen Länderprofilen. Zudem analysiert ONE ihre Leistungen – nicht auf dem Platz, sondern auf dem Gebiet der Immunisierung. Alle vier Jahre beschert uns die Fußballweltmeisterschaft unvergessliche Augenblicke: mit herausragenden Spielzügen, vergebenen Chancen, bekannten Gesichtern und Neuentdeckungen. Mit unseren Berichten wollen wir das ähnlich breite Spektrum von Ländern vorstellen, die erheblichen Anteil an den weltweiten Immunisierungsbemühungen haben. Und an viele von ihnen wollen wir mit diesem Bericht appellieren, ihre Anstrengungen zu verstärken. Denn nur dann, wenn jedes dieser Länder bei der Unterstützung der wichtigen GAVI-Arbeit Bestleistungen abruft, wird es gelingen, jedem Kind unabhängig davon, wo es lebt, einen gesunden Start ins Leben zu gewährleisten.

Wir nähern uns also einem Wiederauffüllungsjahr, und für GAVI steht viel auf dem Spiel. Viele Fragen gilt es zu beantworten: Wie wird sie die 7,5 Milliarden US-Dollar einwerben, die sie benötigt, um erfolgreich zu sein? Wie kann sie in Zusammenarbeit mit den Ländern einen gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen für die Ärmsten und Ausgegrenzten erreichen? Welche Geber werden mit gutem Beispiel vorangehen? Welche Länder verfügen über Gesundheitssysteme, die am ehesten in der Lage sind, alle Kinder zu versorgen?

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Einleitung

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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Einleitung

Erläuterungen zu den ONE-Länderprofilen ei jedem großen Turnier gibt es vor den einzelnen Spielen eine ausgedehnte Vorberichterstattung mit Experten aus aller Welt. Vom TV-Kommentator bis zum Fan auf Twitter: Jeder möchte gern seine Ansichten kundtun und das bisherige Abschneiden einer Mannschaft, ihre Spieler, ihre Stärken und Schwächen sowie ihre Chancen auf den Sieg analysieren. In demselben Geiste analysieren wir das Heimatland der einzelnen WM-Teilnehmer, um ihre bisherigen Beiträge für GAVI und ihren Einsatz für Immunisierung genauer zu ermitteln und um Zukunftsprognosen abzugeben. Für alle Länder analysieren wir dazu eine Reihe verschiedener Indikatoren, die deren Einsatz für Immunisierung und Gesundheit verdeutlichen: Zunächst die neuesten landesbezogenen Impfraten für die dritte Impfung der Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten-Impfung (DTP), die unter Gesundheitsexperten als einheitlicher Standard und aussagekräftige Kennziffer für das Funktionieren des Immunisierungsprogramms eines Landes gilt. Man schätzt, dass für DTP und andere Impfungen eine Impfrate von 95 Prozent vonnöten ist, um Ausbrüche von Epidemien zu verhindern. Diesen Wert erreichen jedoch viele Geberländer nicht einmal. Das MillenniumEntwicklungsziel 4 (MDG 4) sieht vor, die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel zu senken. Weil es auch das Ziel der Immunisierung ist, vermeidbare Todesfälle unter Kindern zu reduzieren, beziehen wir auch die neuesten Daten zur Senkung der Kindersterblichkeitsraten zwischen 1990 und 2012 für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen als Indikator für Fortschritte auf der Makroebene ein. Darüber hinaus befassen wir uns mit Details, die für die verschiedenen Kategorien von Ländern spezifisch sind:

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Länder, die GAVI-Geber sind: F  ür diese Länder (sowie einige andere, die bei der Fußballweltmeisterschaft nicht mitspielen, aber wichtige GAVI-Geber sind) untersuchen wir, wie groß ihre bisherigen Beiträge für GAVI waren und welche Form sie hatten. Das schließt direkte Beiträge sowie Beiträge für eines der drei GAVI-Finanzierungsinstrumente ein – AMC (Advance Market Commitment), IFFIm (International Financing Facility for Immunisation) und den Matching Fund. Außerdem schauen wir uns die relativen Pro-Kopf-Beiträge der Länder an und heben führende Länder hervor, die sich bei der Unterstützung von GAVI besonders hervorgetan haben. Nicht zuletzt werfen wir einen Blick auf die jüngsten Krankheitsausbrüche und die nationalen Verpflichtungen zur Gewährleistung hoher Kinderimpfraten, weil durch Mängel beim Impfen vermeidbare Krankheiten an jedem Ort der Welt erneut auftreten können. Länder mit hohem Einkommen, die noch keine GAVI-Geber sind:  Bei diesen Ländern analysieren wir die nationalen Immunisierungsbemühungen und ob es Ausbrüche von Krankheiten gab, die durch Impfungen vermeidbar gewesen wären. Wir ermitteln, wo sie Best Practices entwickelt oder sich als Vorreiter bei Technologie-Transferprogrammen für Impfstoffe hervorgetan haben. Zudem weisen wir auf eine Vorreiterrolle bei der Immunisierung von Kindern hin. Länder mit mittlerem Einkommen: Diese Länder können sich nicht auf Unterstützung durch GAVI bewerben. Wir analysieren die Finanzierung des Gesundheitssektors in diesen Ländern, ihre Bemühungen für nationale Impfkampagnen und ihre Fortschritte zur Reduzierung der Kindersterblichkeit. Zudem weisen wir darauf hin, wenn ein Land eine Vorreiterrolle bei der Impfpolitik einnimmt und Best Practices entwickelt hat.

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Länder, die von GAVI unterstützt werden: B  ei diesen Ländern analysieren wir, welche Rolle GAVI- und eigene Investitionen bei der Ausweitung der Immunisierungsbemühungen gespielt haben. Wir erläutern, welche Art von Unterstützung das jeweilige Land von GAVI erhalten hat, und welchen Einsatz ein Land im Hinblick auf die eigenen Bemühungen um Immunisierung und Kindergesundheit leistet. Zudem widmen wir uns dem Fortschritt eines Landes in Bezug auf die Überwindung von Herausforderungen. Dazu gehören etwa der gleichberechtigte Zugang zu Impfstoffen und der Umgang mit Ausbrüchen von Krankheiten, die durch Impfen vermeidbar sind. Abschließend wagen wir für alle Länder eine Prognose für die kommenden fünf Jahre – in Hinblick auf die Finanzierung von GAVI, die Verstärkung der Immunisierungsbemühungen, die Erhöhung der Impfdichte und deren ausgewogenere Verteilung. Unsere Prognosen stützen wir auf die verfügbaren Informationen – und wie bei den Ergebnissen der Fußballweltmeisterschaft sind wir gespannt, ob sich unsere Tipps bewahrheiten.

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Einleitung

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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GRUPPE

BRASILIEN

KAMERUN

A GAVI-Geberland

GAVI-Empfängerland

Pro-Kopf-BNE:1 11.311 $ Diphtherie-, Tetanus- und Pertussis-Impfdichte, dritte und letzte Dosis (DTP3):2 94% Bisherige GAVI-Zusagen:3 IFFIm: 20 Millionen $ (2014 – 2033) GAVI-Akteur seit:4 20065

Pro-Kopf-BNE:1 1.271 $ DTP3-Impfdichte:2 85% Kindersterblichkeitsrate:3 95 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:4 30% GAVI-Akteur seit:5 2001 Von GAVI erhaltener Betrag:6 121,5 Millionen $

2006 sagte Brasilien der Global Alliance for Vaccines and Immunisation (GAVI) von der International Finance Facility for Immunisation (IFFIm) geförderte Mittel in Höhe von 20 Millionen US-Dollar über 20 Jahre zu. Das gesetzliche Genehmigungsverfahren für die Erfüllung dieser Zusage war allerdings erst 2011 abgeschlossen. Das offizielle Beitragsabkommen zwischen IFFIm, GAVI und Brasilien soll dieses Jahr unterzeichnet werden; auch die erste Tranche ist für 2014 geplant.6 20 Millionen US-Dollar verteilt über 20 Jahre sind umgerechnet auf den einzelnen Bürger allerdings weniger als ein Cent im Jahr – viel weniger als bei anderen Gebern.7 Auf nationaler Ebene erfuhr GAVI Unterstützung seitens der brasilianischen Pharmabranche durch die Herstellung von Impfstoffen. Dank Technologie-Transfers8 produzieren brasilianische Mitglieder des Developing Country Vaccine Manufacturers Network (DCVMN) wie Bio-Manguinhos/Fiocruz und das Instituto Butantan jetzt verschiedene niedriegpreisige Impfstoffe, darunter die Impfstoffe gegen Pneumokokken, Rotaviren und Influenza. So lassen sich für die gleichen Geldmittel größere Mengen erwerben.9 Die Oswaldo Cruz Foundation (Fiocruz), Brasiliens führende medizinische Forschungseinrichtung, begann in Kooperation mit der Bill & Melinda Gates Foundation ebenfalls mit der Produktion preisgünstiger Masern- und Röteln-Impfstoffe.10 Dennoch hatte Brasilien im eigenen Land in den vergangenen Jahren mit etwa 200 Krankheitsausbrüchen zu kämpfen, die durch Impfungen zu vermeiden gewesen wären. Viele der Erkrankten waren ungeimpfte Kinder und Erwachsene. Das zeigt erneut, wie wichtig eine universelle Immunisierung ist.11

Expertenurteil: Brasilien muss das offizielle Abkommen unterzeichnen und IFFIm-Beiträge leisten sowie einen Teil seiner Zusage in Höhe von 20 Millionen US-Dollar realisieren – und bei wachsender Wirtschaft gleichzeitig seine Zusage für den Zeitraum von 2016 bis 2020 aufstocken.

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Gegenwärtig erhält Kamerun von GAVI Mittel für sechs Impfstoffe sowie den Ausbau des Gesundheitssystems und impfstoffspezifische Betriebskosten.7 Zudem erhielt das Land GAVI-Mittel für den Start von Demonstrationsprojekten8 für den HPV-Impfstoff9 im Jahr 2014.10 Trotz einer insgesamt guten Zusammenarbeit nährten Kontrollen der Allianz den Verdacht, dass zwischen 2007 und 2010 bis zu 3,1 Millionen US-Dollar zweckentfremdet worden waren. Die Untersuchungen begannen 2011. Für 1,8 Millionen US-Dollar der Gesamtsumme ist der Veruntreuungsverdacht noch nicht ausgeräumt. Laut GAVI kooperierte das Gesundheitsministerium Kameruns umfassend und sagte zu, gegebenenfalls GAVI-Mittel zurückzuerstatten. Bis dato wurden 61 Prozent zurückgezahlt.11 Kamerun ist eines von 15 Pilotländern, die an der „Sustainable Immunization Financing“-Initiative des Sabin Vaccine Institute teilnehmen.12 Die Chancengleichheit beim Zugang zu Impfungen wurde in Kamerun schrittweise besser: Drei Viertel der Distrikte meldeten für 2012 eine DTP3-Impfrate von 80 Prozent – gegenüber 66 Prozent im Jahr 2011. Ein Viertel meldete eine Impfrate zwischen 50 und 79 Prozent – eine Verbesserung gegenüber 33 Prozent im Jahr 2011. Nur ein Prozent meldete eine Impfrate von unter 50 Prozent.13 Die Bekämpfung und Beseitigung der Kinderlähmung ist eine weitere Herausforderung. Eigentlich war die Krankheit in Kamerun 2009 bereits eliminiert, 2013 flackerte sie jedoch mit vier gemeldeten Fällen wieder auf.14 2014 wurden bisher drei weitere Fälle entdeckt. Die World Health Organization (WHO) warnt vor der hohen Gefahr einer weiteren Ausbreitung, weil die Kinderlähmung im benachbarten Nigeria nach wie vor endemisch ist.15

Expertenurteil:

Kamerun liegt in Bezug auf das Erreichen des Millennium Development Goal (MDG) 4 nicht im Soll. Daher sollte sich das Land die Ausweitung der Impfkampagnen für Kinder zum Schwerpunkt setzen und hier besonders die Impfungen gegen Rotaviren und Pneumokokken, weil auf Lungenentzündungen und schwere Durchfallerkrankungen mehr als ein Viertel aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren fallen. Zudem muss Kamerun auch weiterhin die Aufnahme der Polio-Impfung forcieren, weil die Krankheit im benachbarten Nigeria nach wie vor endemisch ist. Länderberichte

KROATIEN

MEXIKO

Land mit hohem Einkommen – kein GAVI-Partner

Land mit mittlerem Einkommen – kein GAVI-Partner

Pro-Kopf-BNE:1 13.562 $ DTP3-Impfdichte:2 96% Bisherige GAVI-Zusagen: Keine

Pro-Kopf-BNE:1 10.630 $ DTP3-Impfdichte:2 99% Anteil der Gesundheitsausgaben am Landeshaushalt:3 15,82% Kindersterblichkeitsrate:4 16 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:5 65%

Alle Impfungen des kroatischen Kinderimpfprogramms sind für alle Kinder verpflichtend und werden vom Staat kostenlos angeboten.3 Die dafür benötigten Impfstoffe wurden in der Vergangenheit vom Zagreber Institut für Immunologie hergestellt und preiswert abgegeben. Das Institut produziert nahezu alle Impfstoffe, die für das kroatische Impfprogramm benötigt werden, darunter Impfstoffe gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio, Masern und Mumps. Dank dieses zuverlässigen und preiswerten Zugangs gelang es dem Land, die meisten durch Impfung vermeidbaren Krankheiten praktisch zu eliminieren. In den vergangenen Jahren meldete Kroatien keine Ausbrüche mehr.4 Nachdem das Institut aufgrund mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen zwei Lizenzen verlor, befindet es sich gegenwärtig jedoch in einer schwierigen Phase. Zudem besteht die Gefahr, auch noch eine dritte Lizenz – für die Herstellung viraler Impfstoffe – zu verlieren.5 Dies könnte sich sehr nachteilig auf die stark von diesem Institut abhängende Versorgung Kroatiens mit Impfstoffen auswirken. Weil Kroatien auch Impfstoffe in andere Länder exportiert und anderen Pharma-Unternehmen Know-how zur Verfügung stellt, hätte dies wahrscheinlich auch über Kroatien hinaus Folgen für die Verfügbarkeit von Impfstoffen.

Expertenurteil: Die hohen Impfraten und die geringe Zahl der Ausbrüche in Kroatien sind zwar lobenswert, die schwierige Lage des immunologischen Instituts in Zagreb gibt jedoch Anlass zur Sorge, weil sie sich nachteilig auf den zukünftigen Zugang zu Impfstoffen auswirken könnte.

Mexiko steuerte bisher keine GAVI-Mittel bei, unterstützte das Impfen von Kindern jedoch auf andere Art und Weise. Als Nutznießer eines Technologie-Transfers für den oralen Polio-Impfstoff trugen die Laboratorios de Biológicos y Reactivos de México (BIRMEX) dazu bei, dass die Kosten für den Impfstoff erheblich sanken.6 Zudem gelangen dem Land große Fortschritte beim eigenen Immunisierungsprogramm. Außerdem ist Mexiko ein überzeugendes Beispiel dafür, wie sich durch eine höhere Impfdichte die Zahl der Todesfälle bei Kindern verringern lässt. Bevor das Land die Rotavirus-Impfung in sein Regelimpfprogramm aufnahm, starben pro Jahr circa 1.800 Kinder unter fünf Jahren an schweren Durchfallerkrankungen. Nach Einführung der Impfung im Jahr 2007 sank diese Zahl bis 2011 schnell auf 800 Todesfälle pro Jahr. Dank einer hohen Verfügbarkeit für alle Einkommensstufen und geografischen Regionen blieb dieser Trend übergreifend über verschiedene Regionen und sozio-ökonomische Gruppen stabil.7 Dennoch könnte die Impfdichte höher sein: Nur zwei Drittel aller Kommunen im Land melden eine DTP3-Impfrate von 95 Prozent.8 In Mexiko gab es weniger Masernfälle als in vielen Nachbarländern. Zwischen 2005 und 2011 wurden gar keine Fälle gemeldet, 2011 nur einige wenige und seitdem wieder keine.9 Allein im letzten Jahr gab es jedoch fast 1.000 Fälle von Keuchhusten. Das zeigt, wie wichtig die flächendeckende Impfung mit allen Impfstoffen ist.10

Expertenurteil: Das mexikanische Immunisierungsprogramm wird besser und bei erstarkender Wirtschaft sollte das Land in diesem Jahr den Aufstieg zum GAVI-Geber schaffen.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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GRUPPE

AUSTRALIEN

CHILE

B GAVI-Geberland

Land mit hohem Einkommen – kein GAVI-Partner

Pro-Kopf-BNE:1 64.863 $ DTP3-Impfdichte:2 92% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 228,8 Millionen $

Pro-Kopf-BNE:1 15.776 $ DTP3-Impfdichte:2 90% Bisherige GAVI-Zusagen: Keine

GAVI-Akteur seit:4 2006

Obwohl Chile ein Land mit hohem Einkommen ist und ein höheres Pro-Kopf-Einkommen als der Nachbar und GAVI-Geber Brasilien aufweist, leistet Chile bisher keine GAVI-Beiträge.3 Die eigene Impfdichte ist relativ niedrig. Teilweise liegt dies an der regional ungleichen Verteilung. Weniger als die Hälfte der Distrikte weist eine DTP3-Impfdichte von 80 Prozent oder mehr auf. Nur 27 Prozent haben eine Impfdichte von 95 Prozent.4 In den letzten Jahren gab es mehr als 600 Fälle von Keuchhusten sowie einige Masern-Fälle. Paradoxerweise wurden 2010 – also direkt nach dem Erdbeben der Stärke 8,8 und dessen Auswirkungen auf das Gesundheitssystem – keine Fälle entdeckt.5 Negative Auswirkungen auf die Impfprogramme hätte ein Beschluss des chilenischen Kongresses über das Verbot von Thiomersal haben können. Thiomersal dient in vielen Impfstoffen als Konservierungsstoff. Viele Studien bescheinigen ihm gesundheitliche Unbedenklichkeit. Der Präsident legte sein Veto gegen das Verbot ein. Wäre das Verbot rechtskräftig geworden, hätte dies negative Folgen für die Verfügbarkeit von Impfstoffen gehabt, weil die meisten von ihnen Thiomersal enthalten.6 Positiv ist anzumerken, dass Chile dabei ist, ein nationales Online-Impfregister aufzubauen, das die Kontrollsysteme verbessern und den Patienten größeren Komfort bieten könnte.7

IFFIm: 255,5 Millionen $ (2011 – 2030)

Auf der GAVI-Konferenz 2011 setzte Australien ein Zeichen, indem es für den Zeitraum von 2011 bis 2015 200 Millionen US-Dolllar an Direktbeiträgen und in der Summe 274,2 Millionen US-Dollar zusagte. Das sind fast 2,50 US-Dollar pro Einwohner und Jahr und damit mehr als die durchschnittliche Pro-Kopf-Zusage der Geber.5 Im Rahmen der Zusage, die Mittel für multilaterale Organisationen zu erhöhen, die wirksam und relevant für die eigenen Ziele in der Entwicklungszusammenarbeit sind, ließ die australische Regierung über die Australian Multilateral Assessments (AMAs) die Leistung einer Vielzahl multilateraler Gruppen untersuchen und bewerten. GAVI erhielt bei der AMA für 2012 in allen sieben Kategorien eine Top-Wertung und wurde für ihre durchgängig starken Ergebnisse gelobt.6 Im Inland muss Australien seine Bemühungen verstärken, weil in den vergangenen Jahren mehr als 22.000 Fälle von Masern, Keuchhusten und Mumps aufgetreten sind – einer der höchsten Werte in allen Geberländern.7

Expertenurteil: Das staatliche australische Budget für Entwicklungszusammenarbeit (Official Development Assistance, ODA) wurde gekürzt, und im diesjährigen Haushalt werden sich wahrscheinlich die Schwerpunkte verlagern. Für den Zeitraum von 2016 bis 2020 muss Australien seine Investitionen in GAVI jedoch mit Priorität behandeln, indem es 100 Millionen US-Dollar oder mehr pro Jahr entweder als direkten Beitrag oder als längerfristige IFFIm-Unterstützung zusagt. Dies wäre durch das hervorragende Abschneiden von GAVI im AMA-Bericht gerechtfertigt.

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Expertenurteil: Der Sprung Chiles hin zu einem Land mit hohem Einkommen ist ein guter Anlass, um die nationalen Impfbemühungen zu verstärken und gleichberechtigten Zugang zu Impfungen zu schaffen.

Länderberichte

NIEDERLANDE

SPANIEN

GAVI-Geberland

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 47.634 $ DTP3-Impfdichte:2 97% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 378,9 Millionen $

Pro-Kopf-BNE:1 29.150 $ DTP3-Impfdichte:2 97% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 43,2 Millionen $

GAVI-Akteur seit:4 2001

GAVI-Akteur seit:4 2006

Als eines der ersten sechs GAVI-Geberländer unterstützten die Niederlande die Allianz stets umfassend und finanzierten sie direkt sowie über IFFIm. Zwischen 2011 und 2015 war der niederländische Beitrag der neunthöchste aller staatlichen Geber und lag im Schnitt bei zwei US-Dollar pro Einwohner und Jahr.5 Die niederländische Regierung und die Gesundheitsämter müssen jedoch entschiedener gegen die Impfmüdigkeit und -skepsis sowie das Auftreten von Fällen im eigenen Land vorgehen. Insbesondere die über 2.000 Masernfälle im letzten Jahr geben Anlass zur Sorge. Mindestens 91 Prozent der Infizierten waren Kinder und Erwachsene ohne Impfschutz – meist aufgrund religiöser Überzeugungen.6

2006 leistete Spanien einen Anteil an der Gründung der IFFIm und setzte sich seitdem stark für das Instrument ein.5 Gemessen an den anderen Gebern blieben die GAVI-Ausgaben der spanischen Regierung jedoch klein – zumindest zum Teil geschuldet der immer noch angespannten Finanzlage des Landes. Die spanische Zusage in Höhe von 41,2 Millionen US-Dollar für 2011 bis 2015 entspricht nur 0,06 Prozent der GAVI-Gesamtmittel für diesen Zeitraum und im Schnitt nur wenigen Cent pro Spanier und Jahr.6 Unterdessen ergänzt die Arbeit der Stiftung „la Caixa“ die staatlichen Zusagen. 2008 war „la Caixa“ die erste private europäische Stiftung, die GAVI mit Geld unterstützte.7 Der Fußballclub Atlético Madrid startete 2012 die Zusammenarbeit mit der Business Alliance for Child Vaccination von La Caixa, um das Engagement spanischer Firmen für Impfungen zu fördern.8 Die Impfungen im eigenen Land rückten 2011 in den Vordergrund, als es in Spanien zu einem der größten Masernausbrüche in Europa kam. Die Fälle waren über das gesamte Land verteilt. Mehr als 3.800 Menschen wurden infiziert. Auch Fälle von Mumps und Röteln traten in den letzten Jahren in Spanien auf.9

IFFIm: 111 Millionen $ (2009 – 2016)

Expertenurteil: Trotz drastischer Kürzungen im niederländischen Entwicklungshaushalt kündigte die Ministerin für Internationalen Handel und Entwicklung im März 2014 an, dass sie beabsichtigt, die Höhe der GAVI-Mittel in den nächsten fünf Jahren konstant zu halten.7 Da die Arbeit von GAVI zentraler Aspekt für einen der vier niederländischen Schwerpunktbereiche der Entwicklungszusammenarbeit ist, dürfte das Land gut aufgestellt sein, um seine Leistung von 2011 zu verbessern.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

IFFIm: 234,9 Millionen $ (2006 – 2025)

Expertenurteil: Angesichts der drastischen Kürzungen im spanischen Entwicklungshaushalt besteht die Gefahr, dass das Land im nächsten Zusagezeitraum zurückfällt. Aber es ist noch genug Zeit, um das aktuelle Leistungsniveau zu halten. Spanien sollte seine IFFIm-Zusage auch weiterhin erfüllen und darüber hinaus eine neue Zusage für Direktbeiträge in Höhe von 5 Millionen US-Dollar pro Jahr in Erwägung ziehen.

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GRUPPE

KOLUMBIEN

C

ELFENBEINKÜSTE

Land mit mittlerem Einkommen – kein GAVI-Partner

GAVI-Empfängerland

Pro-Kopf-BNE:1 8.098 $ DTP3-Impfdichte:2 92% Anteil der Gesundheitsausgaben am Landeshaushalt:3 18,53% Kindersterblichkeitsrate:4 18 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:5 50%

Pro-Kopf-BNE:1 1.175 $ DTP3-Impfdichte:2 94% Kindersterblichkeitsrate:3 108 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:4 29% GAVI-Akteur seit:5 2001 Von GAVI erhaltener Betrag:6 51,2 Millionen $

In Kolumbien gab es in den letzten Jahren tausende von Keuchhustenfällen – allein 2012 mehr als 3.000.6 Die meisten Todesfälle entfielen auf ungeimpfte Kinder im Alter von unter einem Jahr, deren Immunsystem schlecht für den Kampf gegen die Krankheit gewappnet war.7 Zudem gab es in den letzten Jahren Ausbrüche von Masern und Mumps,8 darunter sechs Fälle von Masern in 2011, die Auslöser für eine massive staatliche Impfkampagne waren, bei der mehr als 8 Millionen Menschen geimpft wurden.9 2012 führte die PAHO (Pan American Health Organization) eine umfassende Evaluierung des WHO-geführten Expanded Program on Immunization (EPI) in Kolumbien durch.10 Die Ergebnisse waren zum überwiegenden Teil positiv: Das kolumbianische EPI konnte seine Wirksamkeit in den vergangenen Jahren steigern. Im Rahmen des EPI wurden Kampagnen zur Bekämpfung von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten wie Gelbfieber und Röteln gestartet, die Kontrollsysteme verbessert und ein nationaler Beraterstab zu Impffragen eingerichtet. Die Evaluierung ergab jedoch auch, dass die Impfraten für viele Impfstoffe in der Tendenz eher rückläufig waren. Die nationale DTP3-Immunisierungsrate ist zwar gleichbleibend hoch, ihre Verteilung ist jedoch ungleich. 2012 wiesen nur 76 Prozent der kolumbianischen Distrikte eine DTP3-Impfdichte von mindestens 80 Prozent auf. Nur 40 Prozent haben eine Impfdichte von 95 Prozent.11

Expertenurteil:

Im Nachgang zur Präsidentschaftswahl kam es in der Elfenbeinküste zwischen Ende 2010 und Anfang 2011 zu einem Bürgerkrieg, der mehr als 200.000 Menschen zu Flüchtlingen machte. In den am schlimmsten betroffenen Regionen mussten auch die Gesundheitszentren ihre Arbeit einstellen.7 Die sich dadurch verschlechternde Impfsituation führte zum Aufflackern von durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten: Insbesondere gab es 2011 drei Fälle von Kinderlähmung.8 Nach Überwindung der Krise wurden die Impfanstrengungen reaktiviert. Das schließt einen Plan für eine landesweite Masern-Impfkampagne im November 2014 ein.9 Die DTP3-Impfrate stieg von 62 Prozent im Jahr 2011 auf 94 Prozent 2012. Die Gleichberechtigung beim Zugang zu Impfstoffen verbesserte sich durch zusätzliche Impfprogramme ebenfalls: 93 Prozent der Distrikte meldeten 2012 eine DTP3-Impfrate von mindestens 80 Prozent – gegenüber 14 Prozent im Jahr zuvor. Die übrigen Distrikte meldeten für 2012 Impfraten, die im Schnitt zwischen 50 und 79 Prozent lagen.10 Die Elfenbeinküste ist allerdings Teil des „wild poliovirus importation belt“ – ein Gürtel von Ländern, in denen ausgehend von Nigeria häufig neue Fälle von Kinderlähmung auftreten. Daher ist das Land auch weiterhin anfällig für Ausbrüche dieser Krankheit, obwohl sie eigentlich bereits überwunden ist.11 Insgesamt erhält die Elfenbeinküste von GAVI Mittel für drei Impfstoffe sowie den Ausbau des Gesundheitssystems und impfkampagnenspezifische Unterstützung.12

Kolumbien muss schwerpunktmäßig daran arbeiten, seine DTP3-Impfrate zu erhöhen: In allen Distrikten sollte sie mindestens 95 Prozent erreichen.

Expertenurteil: Im Hinblick auf das MDG 4 ist die Elfenbeinküste nicht im Soll. Der schnelle Anstieg der Impfraten seit Ende des Bürgerkriegs ist jedoch beeindruckend. Wird dieser Fortschritt beschleunigt, könnten noch mehr Leben gerettet werden und das Land dem Erreichen des MDG 4 näher kommen.

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Länderberichte

GRIECHENLAND

JAPAN

Land mit hohem Einkommen – kein GAVI-Partner

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 21.857 $ DTP3-Impfdichte:2 99% Bisherige GAVI-Zusagen: Keine

Pro-Kopf-BNE:1 38.491 $ DTP3-Impfdichte:2 98% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 27,5 Millionen $ GAVI-Akteur seit:4 2011

Früher hatten die Griechen unter den Industrienationen bezogen auf Polio, Masern und DTP3 die zweithöchsten Immunisierungsraten bei Babys und Kleinkindern.3 Einer der Gründe dafür war der, dass Kinder geimpft sein mussten, um eingeschult werden zu können.4 Seit Beginn der Finanzkrise hat sich die Situation jedoch verschlechtert. Impfungen werden eigentlich von der staatlichen oder privaten Krankenversicherung bezahlt. Für die private Krankenversicherung kommt in der Regel der Arbeitgeber auf. Dadurch sollte Familien das Impfen nichts kosten. Durch die enorme Verschuldung der staatlichen Krankenversicherung akzeptieren viele Krankenhäuser aber nur noch private Versicherungen. Durch die hohen Arbeitslosenzahlen im Land verloren viele Eltern diesen Versicherungsschutz jedoch. Offiziellen Zahlen zufolge blieben dadurch tausende Kinder ungeimpft.5 Einige Krankenhäuser versuchen diese Lücke zu schließen, indem sie kostenlose Impfungen anbieten.6 In den vergangenen Jahren gab es in Griechenland mehr als 100 Masernfälle – zum Teil geschuldet dem schlechteren Zugang zu Impfungen. Auch wenn diese Zahl niedriger als in vielen Nachbarländern ist, stellt sie doch den größten Ausbruch der jüngsten Zeit in Griechenland dar.7

Expertenurteil: Der griechische Entwicklungshaushalt steht angesichts vieler miteinander konkurrierender Prioritäten unter enormem Druck. Die griechische Regierung sollte GAVI und der Impfung von Kindern als wichtige und wirksame Intervention jedoch Priorität einräumen.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Japans GAVI-Zusagen liegen weit unter denen vieler anderer Geber. Seine Zusage in Höhe von 27,5 Millionen US-Dollar für die Jahre von 2011 bis 2015 entspricht lediglich 0,4 Prozent der gesamten Geberbeiträge und im Schnitt nur wenigen Cent pro Japaner und Jahr – eine viel geringere Pro-Kopf-Ausgabe als in anderen Geberländern.5 Angesichts der eigenen Probleme im Nachgang des Erdbebens und des Tsunamis im Jahr 2011 ist die Tatsache, dass Japan 2011 trotzdem eine Zusage machte und diese auch einhielt, allerdings lobenswert.6 Japanische Bürger und Anleger trugen mit dem Kauf von Impfstoff-Anleihen direkt zum Erfolg der IFFIm bei und halfen, etwa die Hälfte der Gesamtmittel für das Programm zu mobilisieren.7 Im eigenen Land hatte Japan mit Ausbrüchen von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten zu kämpfen. 1993 verbot das Land den Masern-, Mumps- und Röteln-Impfstoff (MMR) und hob die Pflicht auf, dass Kinder vor dem Eintritt in die Schule gegen Masern oder Röteln geimpft werden müssen. Es sind zwar noch einzelne Masern- und Röteln-Impfstoffe verfügbar und auch Bestandteil des japanischen Impfprogramms, dennoch führte dieser Schritt zu einem steilen Anstieg der Masernfälle und Todesfälle. Fast 100 Menschen starben in den Jahren nach dem Verbot.8

Expertenurteil: Japan sollte seine Zusage auf mehr als 50 Millionen US-Dollar pro Jahr zwischen 2016 und 2020 erhöhen. Dadurch könnte sich Japan sowohl pro Kopf als auch als Anteil an der GAVI-Gesamtfinanzierung stärker beteiligen.

21

GRUPPE

COSTA RICA

D

VEREINIGTES KÖNIGREICH (ENGLAND)*

Land mit mittlerem Einkommen – kein GAVI-Partner

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 10.433 $ DTP3-Impfdichte:2 91% Anteil der Gesundheitsausgaben am Landeshaushalt:3 27,65% Kindersterblichkeitsrate:4 10 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:5 41%

Pro-Kopf-BNE:1 39.567 $ DTP3-Impfdichte:2 97% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 1,5 Milliarden $ (bis 2016)

In den letzten Jahren gelang es Costa Rica erfolgreich, größere Ausbrüche von Epidemien zu verhindern. Eine Ausnahme bildeten einige Keuchhustenfälle im Jahr 2013.6 Ein Großteil dieses Erfolges kann den staatlichen Maßnahmen zugeschrieben werden, in deren Mittelpunkt das Ziel stand, die Impfraten zu verbessern. 1991 setzte sich das Land das Ziel, die Masern zu eliminieren; nach flächendeckenden, aggressiven Impfkampagnen und einer verbesserten Überwachung sank die Zahl der Masernfälle von mehr als 8.000 im Zeitraum 1991–1992 ab 1999 auf praktisch null. Einige Jahre später gab es eine ähnlich erfolgreiche Masern-Kampagne.7 In den darauffolgenden Jahren trugen das universelle Krankenversicherungsprogramm und die politische Schwerpunktsetzung dazu bei, einen flächendeckenden Zugang zu Impfungen zu ermöglichen. Bis 2008 wurden 91 Prozent der Kinder in Costa Rica für sämtliche Antigene immunisiert8, auch wenn der Fortschritt in Richtung einer landesweiten kompletten Durchimpfung stagnierte. 2012 meldeten nur 46 Prozent der Kommunen eine DTP3-Impfrate von 95 Prozent.9 Der ehemalige costa-ricanische Präsident Dr. Oscar Arias Sanchez setzte sich während und nach seiner Amtszeit stark für das Impfen ein. Neben der allgemeinen Unterstützung erließ er als Präsident ein Dekret zur Schaffung eines nationalen Ausschusses, der für die Dokumentation der Eliminierung von Masern und Röteln im Land zuständig ist.10 Zur weiteren Verbesserung der Überwachung etabliert Costa Rica gegenwärtig ein nationales Impfregister.11

Expertenurteil: Costa Rica hat bei seinem Immunisierungsprogramm große Fortschritte erzielt, ist im Hinblick auf das MDG 4 jedoch nicht im Soll und hat auch beim gleichberechtigten Zugang zu Impfstoffen noch einen Rückstand. In den nächsten Jahren muss das Land seine Bemühungen ausweiten, indem es in allen Distrikten eine DTP3-Impfrate von 95 Prozent gewährleistet.

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Advance Market Commitment (AMC): 485 Millionen $ (2010 – 2018) / IFFIm: 2,93 Milliarden $ (2007 – 2029)/ Matching Fund: 80,5 Millionen $ GAVI-Akteur seit:4 2001 2011 war das Vereinigte Königreich Gastgeber der GAVI-Wiederauffüllungskonferenz in London. Mit seinem herausragenden politischen Einsatz im Vorfeld der Konferenz bewegte es die Geber dazu, für den Zeitraum bis 2015 zusätzlich 4,3 Milliarden US-Dollar zuzusagen. Damit konnte die GAVI-Finanzierungslücke in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar mehr als geschlossen werden. Das Königreich selbst leistete die höchsten GAVI-Beiträge: 2,3 Milliarden US-Dollar, entsprechend 31,6 Prozent der gesamten Beiträge allein im Zeitraum von 2011 bis 2015. Zudem wurden über den Matching Fund in Kooperation mit der Bill & Melinda Gates Foundation Anreize für Beiträge aus dem privaten Sektor gesetzt.5 Ein Teil des großen Enthusiasmus für GAVI ist sicherlich den herausragenden Ergebnissen der Allianz zuzuschreiben: Der britische Multilateral Aid Review (MAR) 2011 kam zu dem Schluss, dass GAVI „für die britischen Entwicklungsmittel einen enormen Gegenwert“ liefert. Der MAR im Jahr 2013 untermauerte diese Erkenntnis: „GAVI bleibt eine Institution, die hohe Leistungen bringt und äußerst kostengünstige Interventionen zugunsten der Volksgesundheit bietet.“6 Im eigenen Land wurden in den vergangenen Jahren 14.000 Fälle von Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie und Keuchhusten gemeldet;7 Experten führen die Mehrzahl dieser Fälle darauf zurück, dass Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen.8 Weil sich die Masern über ganz Europa ausgebreitet haben, stiegen die Impfraten im Vereinigten Königreich. Dennoch bleiben sie unter den zur Verhinderung eines Ausbruchs der Krankheit nötigen 95 Prozent.9

Expertenurteil:

Angesichts des bisher gezeigten Enthusiasmus für GAVI sollte das Vereinigte Königreich sein enormes Engagement für die Allianz aufrechterhalten und weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen. *Für die Weltmeisterschaft hat sich zwar England qualifiziert, GAVI-Geber ist jedoch das gesamte Vereinigte Königreich (einschließlich Schottland, Wales und Nordirland). Dies berücksichtigen wir in diesem Bericht. Länderberichte

ITALIEN

URUGUAY

GAVI-Geberland

Land mit hohem Einkommen – kein GAVI-Partner

Pro-Kopf-BNE:1 34.715 $ DTP3-Impfdichte:2 97% Bisherige GAVI-Zusagen:3 IFFIm: 630 Millionen $ (2006 – 2025)

Pro-Kopf-BNE:1 16.609 $ DTP3-Impfdichte:2 95% Bisherige GAVI-Zusagen: Keine

GAVI-Akteur seit:4 2006

In jüngster Zeit gab es in Uruguay wenige Ausbrüche. Fälle von Masern, Mumps oder Röteln (MMR) wurden jedoch seit mehreren Jahren nicht mehr gemeldet.3 Ein Großteil dieses Erfolgs ist der hohen MMR-Impfrate des Landes zuzuschreiben: 2012 meldeten 96 Prozent der Kommunen eine Rate von 95 Prozent oder mehr.4 Auch die übrigen Impfraten sind gut. Alle Kommunen melden eine DTP3-Impfrate von mindestens 80 Prozent, und 89 Prozent sogar eine Rate von 95 Prozent.5 Fälle von Keuchhusten bleiben jedoch ein Problem. Allein 2013 meldete das Land 600 Fälle.6 Seit kurzem nutzt Uruguay ein neuartiges Verfahren zur Erhöhung der HPV-Impfrate. Die Impfung wird im Rahmen ganzheitlicher Regelprogramme zur Sexualgesundheit in Gesundheitszentren angeboten. Dies ist ein einzigartiger Ansatz, der sich als besonders wirksam erweisen könnte, weil die Einbindung neuer Impfungen in Regelprogramme häufig dazu beiträgt, deren Einführung zu beschleunigen.7 Im Gegensatz zu den meisten Nachbarländern unterhält Uruguay schon seit einigen Jahren ein nationales Impfregister. Das ermöglicht einen besseren Informationsaustausch und eine bessere Überwachung des Impfbedarfs.8

AMC: 635 Millionen $ (2008 – 2019)

Italien leistete wichtige Unterstützung für das AMC- und IFFIm-Programm von GAVI. Das Land spielte eine führende Rolle bei der Einführung des AMC und ist mit einem Anteil von 38 Prozent an der Gesamtfinanzierung für den Zeitraum von 2011 bis 2015 größter Geber dieses Unterprogramms. Zudem war es Gründungsmitglied der IFFIm und ist ihr drittgrößter Beitragszahler.5 Für den Zeitraum von 2011 bis 2015 sagte Italien fast 500 Millionen US-Dollar zu. Das entspricht mehr als sechs Prozent der GAVI-Gesamtmittel und etwa 1,5 US-Dollar pro Italiener und Jahr – ein Pro-Kopf-Beitrag, der über dem Durchschnitt der GAVI-Geber liegt.6 Dennoch gibt es auch in Italien Vorbehalte gegen das Impfen. Das spielte wahrscheinlich auch eine Rolle beim Masernausbruch 2011. In jenem Jahr wurden 5.000 Menschen infiziert, mehr als 95 Prozent hatten keinen oder keinen vollständigen Impfschutz.7

Expertenurteil: Mit der Aufstockung seiner Entwicklungshilfemittel sollte Italien auch seine GAVI-Mittel erheblich aufstocken. Die Regierung sollte zum ersten Mal einen nennenswerten Direktbeitrag leisten und die IFFIm-Beiträge erhöhen.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Expertenurteil: Uruguay hat für die letzten Jahre große Erfolge vorzuweisen. Wenn diese Linie beibehalten wird, kann das Land viel erreichen. Ein großes Problem bleiben jedoch die Keuchhustenfälle. Diese Krankheit muss stärker überwacht und bekämpft werden.

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GRUPPE

ECUADOR

FRANKREICH

E Land mit mittlerem Einkommen – kein GAVI-Partner

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 5.968 $ DTP3-Impfdichte:2 99% Anteil der Gesundheitsausgaben am Landeshaushalt:3 7,07% Kindersterblichkeitsrate:4 23 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:5 58%

Pro-Kopf-BNE:1 43.000 $ DTP3-Impfdichte:2 99% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 153,7 Millionen $/ IFFIm: 1,69

Der universelle Zugang zu Impfungen ist in Ecuador zwar seit einigen Jahren eine staatliche Verpflichtung, bei dem gleichberechtigten Zugang hapert es jedoch.6 Nur zwei Drittel der Kommunen des Landes meldeten 2012 eine MMR-Impfrate von 95 Prozent. Im Hinblick auf DTP3 schnitt Ecuador jedoch besser ab: 86 Prozent der Kommunen meldeten eine Impfdichte von 95 Prozent.7 Möglicherweise als Folge der niedrigen MMR-Rate hatte das Land mit Ausbrüchen zu kämpfen und meldete in den letzten Jahren mehrere hundert Fälle.8 Die große Mehrheit der neueren Fälle trat in Regionen mit einem großen Anteil an indigener Bevölkerung auf, die nicht geimpft ist.9 Als Beitrag zur Verbesserung des Zugangs zu Impfungen ist Ecuador Mitglied des PAHO Revolving Fund, eines Instruments für die gemeinsame Beschaffung von Impfstoffen sowie Spritzen und anderer benötigter Ausrüstung.10 Der Gesundheitsminister des Landes, Dr. Patricio Jamriska, ist ein großer Befürworter des Impfens. Von ihm stammt unter anderem der Vorschlag zur Durchführung der „Impfwoche für Gesamtamerika“ (Semana de Vacunación en las Américas), der weltweit ersten länderübergreifenden Impfwoche. Auslöser für diese Idee war ein Masernausbruch in Venezuela und Kolumbien im Jahr 2002.11

Frankreich ist zweitgrößter IFFIm-Geber. Zwischen 2011 und 2015 bestritt Frankreich ein Viertel aller IFFIm-Mittel und bot dem Programm damit wertvolle Unterstützung.5 Die Direktbeiträge für 2011 bis 2015 und die IFFIm-Zusagen belaufen sich auf insgesamt 432,4 Millionen US-Dollar. Das sind etwa sechs Prozent der GAVI-Mittel. Umgerechnet auf den einzelnen Bürger entspricht das jedoch nur etwas mehr als einem US-Dollar pro Kopf und Jahr. Mit diesem Wert befindet sich Frankreich eher am unteren Ende der Geberliste.6 Zudem gab es in Frankreich mit mehr als 15.000 Fällen einen der schlimmsten Masernausbrüche der letzten Jahre in Europa. Die Mehrzahl der Fälle entfällt auf 2011 (14.000). Betroffen waren vor allem ältere Kinder und Erwachsene, die entweder nicht geimpft waren oder deren Impfstatus nicht bekannt war.7

Milliarden $ (2007 – 2026)

GAVI-Akteur seit:4 2004

Expertenurteil: Frankreich ist in der globalen Gesundheitspolitik führend. Das Land kann diese führende Rolle behaupten, wenn es die Direktbeiträge in den kommenden fünf Jahren mindestens in der gleichen Höhe fortsetzt und weiterhin seine IFFIm-Zusagen erhöht.

Expertenurteil: Bei der Gewährleistung der universellen Immunisierung erzielte Ecuador große Erfolge. Ein verstärkter Einsatz ist im Hinblick auf die Kontrolle von Ausbrüchen gefordert. Insbesondere sollten die Impfraten unter allen ethnischen Gruppen gleichberechtigt erhöht werden.

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Länderberichte

HONDURAS

SCHWEIZ

GAVI-Empfängerland

Land mit hohem Einkommen – kein GAVI-Partner

Pro-Kopf-BNE:1 2.323 $ DTP3-Impfdichte:2 88% Kindersterblichkeitsrate:3 23 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:4 61% GAVI-Akteur seit:5 2004 Von GAVI erhaltener Betrag:6 29,0 Millionen $

Pro-Kopf-BNE:1 81.324 $ DTP3-Impfdichte:2 95% Bisherige GAVI-Zusagen: Keine

Honduras hat im Hinblick auf seine Kinderimpfprogramme enorme Fortschritte gemacht. Dafür wurde das Land auf dem GAVI Alliance Partners’ Forum 2012 mit dem Best Performance Award geehrt.7 Besonders beeindruckend war die Einführung der Rotavirus-Impfung: 2009 begonnen, hatte Honduras 2012 schon eine Impfdichte von 98 Prozent erreicht.8 Damit ist Honduras das zweite mittelamerikanische Land, das Impfungen gegen Rotavirus und Pneumokokken zum festen Bestandteil des nationalen Immunisierungsprogramms macht.9 Neben den Mitteln für diese Impfstoffe stellt GAVI Honduras auch Mittel für die Stärkung des Gesundheitssystems bereit.10 Eine Initiative, die dazu beitrug, eine hohe Impfdichte sicherzustellen, ist die vorgeschriebene Prüfung der Impfausweise der Kinder vor deren Einschulung. Die Familien von Kindern mit ausgefüllten Ausweisen erhalten eine finanzielle Zuwendung. Das schafft für viele arme Familien einen zusätzlichen Anreiz, ihre Kinder impfen zu lassen.11 Im letzten Jahr gab es in Honduras keine Fälle von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten. In den Vorjahren waren es jeweils nur einige wenige. Das ist besonders deshalb beeindruckend, weil es in der Hälfte aller ländlichen Gegenden keine zuverlässige Stromversorgung gibt, die für das Kühlen der Impfstoffe unerlässlich ist.12 Die Stromversorgung für die Aufrechterhaltung der Kühlkette wird über Partnerschaften zwischen der honduranischen Regierung und NGOs sichergestellt. In Kooperation stellen diese Solaranlagen für die Reservestromerzeugung bereit.13 Dennoch ist der Zugang zu Impfstoffen geografisch ungleich verteilt: 2012 hatten nur 28 Prozent der Kommunen eine DTP3-Impfrate von 95 Prozent erreicht, und nur 55 Prozent meldeten eine MMR-Impfrate von 95 Prozent.14

Im schweizerischen Genf haben viele internationale Gesundheitsorganisationen ihren Sitz – darunter auch GAVI und WHO. Das Land stellt Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit bereit, bisher aber nicht an GAVI. Allerdings unterstützt die Schweiz den Impfschutz auf andere Weise. So war das Schweizerische Serum- und Impfinstitut (inzwischen übernommen durch Crucell) das erste Unternehmen, das die Lizenz für einen oral zu verabreichenden Lebendimpfstoff gegen Typhus erteilte – eine wichtige Impfung zum Schutz vor Typhus.3 Im Inland hatte die Schweiz mit Fällen von durch Impfung vemeidbaren Krankheiten zu kämpfen, in den letzten Jahren insbesondere mit größeren Masern-Epidemien. Eine Studie zum gehäuften Auftreten von Fällen in Genf im Jahr 2011 offenbarte, dass die meisten Infizierten junge Erwachsene waren, von denen 90 Prozent nie geimpft wurden oder keinen kompletten Impfschutz hatten.4 Der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen schätzte, dass neben der Anti-Impf-Bewegung weitere 15 Prozent der Bevölkerung Zweifel bezüglich der Vorteile des Impfens hegen. Eine Folge ist, dass die Masern- Mumps- und Röteln- (MMR)Impfrate in der Schweiz bei Kindern unter 95 Prozent liegt – also unter der Schwelle, die für notwendig erachtet wird, um regelmäßige Ausbrüche zu verhindern.5

Expertenurteil: Die Schweiz sollte einen Schritt nach vorn tun und im Auffüllungszeitraum 2016 bis 2020 erstmalig GAVI-Geber werden, insbesondere in Anbetracht des hohen Pro-Kopf-Einkommens und der Beiträge des Landes zu anderen globalen Instrumenten wie dem Globalen Fonds.

Expertenurteil:

Honduras hat bei seinen Immunisierungsprogrammen konstant Erfolge vorzuweisen und schaffte es damit, im Hinblick auf das Erreichen des MDG 4 auf Kurs zu bleiben. Anlass zur Sorge geben jedoch die relativ niedrigen und ungleich verteilten DTP3-Impfraten. Das Land muss sich schwerpunktmäßig darum bemühen, die Impfraten bei allen Bürgern in allen Kommunen zu verbessern. DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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GRUPPE

ARGENTINIEN

F

BOSNIEN UND HERZEGOWINA

Land mit mittlerem Einkommen – kein GAVI-Partner

Früheres GAVI-Empfängerland

Pro-Kopf-BNE:1 11.766 $ DTP3-Impfdichte:2 91% Anteil der Gesundheitsausgaben am Landeshaushalt:3 22,46% Kindersterblichkeitsrate:4 14 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:5 48%

Pro-Kopf-BNE:1 4.598 $ DTP3-Impfdichte:2 92% Kindersterblichkeitsrate:3 7 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:4 64% GAVI-Akteur seit:5 2002 Von GAVI erhaltener Betrag:6 2,3 Millionen $

Argentinien unterhält eines der umfangreichsten Impfprogramme der Welt. Es umfasst 16 Impfstoffe, darunter den Polio-Impfstoff, BCG gegen TB und HPV.6 Da die Impfungen obligatorisch sind und zudem landesweit kostenlos angeboten werden, spielt die Einkommenssituation der zu Impfenden eine untergeordnete Rolle.7 Dennoch sind die Impfraten in Argentinien ungleich verteilt: 2012 meldeten nur 45 Prozent der Kommunen eine DTP3-Impfrate von 95 Prozent.8 Bei MMR ist die Verteilung etwas ausgewogener, aber dennoch niedrig: Nur 53 Prozent der Kommunen melden eine Impfrate von 95 Prozent. Neben einigen Masernfällen traten in den vergangenen Jahren in Argentinien tausende Fälle von Keuchhusten auf.9 Die allgemeine Impfskepsis ist zwar eigentlich gering, dennoch geben viele Ärzte ihrem Anwachsen zumindest eine Teilschuld an diesen Ausbrüchen.10 Argentinien war eines der ersten Länder, das die HPV-Impfung einführte und für alle Mädchen verpflichtend machte. Um dies finanzieren zu können, ist das Land Mitglied im PAHO Revolving Fund, ein Instrument, das durch gemeinsame Beschaffung von Impfstoffen und benötigter Technik wie Spritzen die Beschaffungspreise drückt.11

Expertenurteil: Das umfassende Immunisierungsprogramm Argentiniens ist beeindruckend, aber Ausbrüche in jüngster Zeit geben Anlass zur Sorge. Das Land sollte zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um diese unter Kontrolle zu bringen und auch den gleichberechtigten Zugang zu verbessern.

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2002 begann Bosnien und Herzegowina mit Hilfe von GAVI-Mitteln, seine in Folge des Bürgerkrieges gesunkenen Impfraten wieder anzuheben. Mit der im Verlauf des Jahrzehnts steigenden volkswirtschaftlichen Stärke des Landes änderte sich auch seine Beziehung zu GAVI; 2008 forderte das Land letztmalig GAVI-Mittel an, 2010 erhielt es die letzten Tranchen. Seitdem ist die geografische Verteilung der Impfraten relativ ausgewogen. 2011 meldeten 94 Prozent der Distrikte eine DTP3-Impfrate von 80 Prozent oder mehr. Die übrigen 6 Prozent meldeten Impfraten zwischen 50 und 79 Prozent.7 Problematisch stellt sich für Bosnien und Herzegowina die politische Gliederung des Landes dar: Neben den Kantonsverwaltungen, die auch für Gesundheitsfragen zuständig sind, gibt es im Endeffekt drei Gesundheitsministerien. Die Koordination zwischen diesen Organen ist häufig schlecht.8 Seit mehr als 20 Jahren gab es keine Volkszählung. Dadurch lässt sich der Bedarf an Impfstoffen nur schwer präzise beziffern. Daher kam es bisweilen zu Engpässen.9 Auch die Impfskepsis ist stark ausgeprägt.10 2010 gab es einen Ausbruch mit 1.900 Rötelnfällen. Etwa die Hälfte der Betroffenen war nicht geimpft.11 Ende 2010 bis Anfang 2011 gab es zudem eine große Mumps-Epidemie mit 5.261 Fällen. Besonders auffällig war bei diesem Ausbruch, dass die Altersgruppen der 15- bis 19- sowie 20- bis 29-Jährigen am stärksten betroffen waren. Das sind die Altersgruppen, die während des Bosnien-Krieges Kinder waren und aufgrund der kriegsbedingten Verwerfungen im Gesundheitswesen wahrscheinlich nie geimpft wurden.12

Expertenurteil:

Im Hinblick auf das Erreichen des MDG 4 sind Bosnien und Herzegowina im Soll. Zur Beschleunigung des Fortschritts muss sich das Land jedoch stärker für eine landesweite vollständige Immunisierung einsetzen. Darüber hinaus ist eine engmaschigere Überwachung zur Erkennung von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten nötig, um größere Ausbrüche zukünftig vermeiden zu können. Da vor allem junge Erwachsene von den Ausbrüchen der letzten Zeit betroffen waren, sind auch nachholende Impfkampagnen empfehlenswert.

Länderberichte

IRAN

NIGERIA

Land mit mittlerem Einkommen – kein GAVI-Partner

GAVI-Empfängerland

Pro-Kopf-BNE:1 4.751 $ DTP3-Impfdichte:2 99% Anteil der Gesundheitsausgaben am Landeshaushalt:3 15,41% Kindersterblichkeitsrate:4 18 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:5 69%

Pro-Kopf-BNE:1 1.692 $ DTP3-Impfdichte:2 41% Kindersterblichkeitsrate:3 124 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:4 42% GAVI-Akteur seit:5 2001 Von GAVI erhaltener Betrag:6 309,3 Millionen $

Im Iran sind die Impfraten sehr gleichmäßig verteilt. Jeder Distrikt meldet eine DTP3-Impfrate von mindestens 80 Prozent.6 Grund dafür dürfte zum großen Teil sein, dass Eltern bei der Einschulung ihrer Kinder deren Impfschutz nachweisen müssen. Darüber hinaus genießt das Impfen unter Iranern einen relativ hohen Stellenwert: 93 Prozent aller Mütter befürworten es.7 Dennoch hat das Land mit Masern zu kämpfen. Das veranlasste die Regierung, Ende der 1990er Jahre einen speziellen Masernbekämpfungsplan aufzulegen. 2001 beschloss Iran offiziell, die Masern bis 2010 regional zu eliminieren.8 Trotz hoher Impfraten und stark verbesserter Überwachungsmechanismen erlebte der Iran in den Jahren 2009 und 2010 eine größere Masernepidemie mit 126 Infizierten. Mehr als 40 Prozent waren Erwachsene und Kinder im Alter von über sieben Jahren, von denen die meisten paradoxer Weise gegen Masern geimpft waren. Daraufhin empfahlen einige Experten die Einführung eines Zusatzimpfprogramms für Erwachsene.9

Expertenurteil: Die hohe Impfdichte im Iran ist lobenswert. Die geplante Beibehaltung dieser Linie in den kommenden Jahren wird dazu beitragen, auch in Zukunft den Ausbruch von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten zu verhindern.

2012 startete Nigeria seine „Saving One Million Lives“-Initiative, die Frauen und Kindern einen besseren Zugang zu Gesundheitsleistungen verschaffen und bis 2015 eine Million Leben retten soll. Dazu sieht das Programm auch Verbesserungen bei den Standardimpfungen vor. Für DTP3 und die dritte und letzte Dosis der oralen Impfung gegen Polio (OPV3) will man eine Impfrate von 87 Prozent erreichen.7 Die gegenwärtigen Raten sind allerdings sehr niedrig: Mit einer DTP3-Impfrate von 41 Prozent belegt Nigeria unter den Ländern, für die Daten verfügbar sind, den letzten Platz. Außerdem ist der Zugang zu Impfungen ungleich über das Land verteilt. Besonders niedrig sind die Raten in den nördlichen Landesteilen. Diese Kluft scheint sich sogar noch zu vertiefen. 2012 meldeten nur 15 Prozent der Distrikte eine DTP3-Impfrate von mindestens 80 Prozent. Inzwischen melden sogar 42 Prozent der Distrikte eine Impfrate von unter 50 Prozent. Das bedeutet eine eindeutige Verschlechterung gegenüber 2011, als nur ein Drittel der Distrikte in diese Kategorie fiel.8 Nigeria ist zudem eines der drei Länder weltweit, in denen die Kinderlähmung nach wie vor endemisch ist: 2013 gab es 53 Fälle. Die OPV3-Impfrate ist mit 59 Prozent eine der niedrigsten in der Welt.9 Kinderimpfprogramme scheitern häufig daran, dass die Bevölkerung zum Teil nomadisch lebt und eine gewisse Impfskepsis herrscht. Das führte bereits dazu, dass Impfhelfer bedroht wurden.10 In jüngster Zeit bemühte sich das Land, Engpässe und Mängel bei den Standardimpfungen zu beseitigen. Dazu wurde der National Routine Immunization Strategic Plan 2013-2015 entwickelt.11 Von der GAVI erhält das Land Mittel für fünf Impfstoffe – darunter gegen Meningitis, Gelbfieber und einen Fünffach-Impfstoff – sowie für den Ausbau des Gesundheitssystems und spezifische Unterstützung von Impfkampagnen.12 Nigeria ist zudem eines von 15 Pilotländern, die an der „Sustainable Immunization Financing“-Initiative des Sabin Vaccine Institute teilnehmen.13

Expertenurteil:

Die niedrigen Impfraten und das schwach entwickelte Gesundheitssystem in Nigeria geben Anlass zur Sorge. Im Hinblick auf das Erreichen des MDG 4 ist das Land nicht im Soll. Will man die in der „Saving One Million Lives“-Initiative formulierten Ziele sowie das MDG 4 erreichen, müssen die Bemühungen erheblich ausgeweitet werden. Dies setzt eine stärkere Unterstützung durch GAVI sowie den politischen Willen und den Einsatz von Eigenmitteln voraus. DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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GRUPPE

DEUTSCHLAND

GHANA

G GAVI-Geberland

GAVI-Empfängerland

Pro-Kopf-BNE:1 44.999 $ DTP3-Impfdichte:2 93% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 210,8 Millionen $ GAVI-Akteur seit:4 2006

Pro-Kopf-BNE:1 1.730 $ DTP3-Impfdichte:2 92% Kindersterblichkeitsrate:3 72 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:4 44% GAVI-Akteur seit:5 2001 Von GAVI erhaltener Betrag:6 186,2 Millionen $

Im April 2014 traf sich der GAVI-Vorstand zu einer Klausurtagung in Berlin. Die Bundesregierung nutzte die Gelegenheit für eine hochrangige Abendveranstaltung, auf der der parlamentarische Staatssekretär Thomas Silberhorn sich beeindruckt von den erreichten Ergebnissen zeigte und die Zusammenarbeit lobte. Deutschland hat sich ausserdem bereit erklärt, als Gastgeber die für Anfang 2015 geplante Wiederauffüllungskonferenz der Allianz auszurichten. Diese Signale sind insbesondere angesichts der nur sehr geringen Aufstockung des Entwicklungshilfehaushalts des Landes entscheidend. Besonders im Vorfeld des 2015 in Deutschland stattfindenden G8-Gipfels sind diese Schritte als sehr positiv zu werten. Um einige der sonstigen Verpflichtungen Deutschlands ist es allerdings nicht so gut bestellt. Der GAVI-Beitrag von 188,8 Millionen US-Dollar für den Zeitraum von 2011 bis 2015 entspricht weniger als einem halben US-Dollar pro Bürger und Jahr. Damit liegt Deutschland weit unter dem Pro-Kopf-Beitrag anderer Geberländer.5 Im Inland verzeichnete Deutschland einige Masernausbrüche mit insgesamt mehr als 1.000 Fällen. Hauptursache dafür ist der mangelnde Impfschutz: Viele der Fälle traten unter ungeimpften Einwanderern auf. Derartige Ausbrüche ließen sich durch Erhöhung der Masern-Impfrate und Gewährleistung hoher Impfraten in allen Bevölkerungsgruppen verhindern.6

Expertenurteil: Mit seiner Rolle als Gastgeber der GAVI-Wiederauffüllungskonferenz bietet sich Deutschland im Jahr seiner G8-Präsidentschaft eine gute Möglichkeit, seinen Einsatz zu forcieren und ein klares Zeichen der Unterstützung für die Allianz zu setzen. Deutschland sollte diesen Moment nutzen, um seine Zusagen für den nächsten Fünfjahreszeitraum auf 140 Millionen US-Dollar (100 Millionen Euro) pro Jahr aufzustocken.

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Bei Kinderimpfprogrammen ist Ghana wegweisend. 2012 war Ghana das erste GAVI-Empfängerland, das gleichzeitig zwei neue Impfstoffe einführte: gegen Rotaviren und Pneumokokken. Beide Impfstoffe müssen ständig gekühlt werden, um ihre Wirksamkeit zu behalten. Das machte es erforderlich, dass das ghanaische Gesundheitssystem seine Kühlkette ausbaut.7 2013 startete Ghana eine Masern-Röteln-Kampagne, in deren Rahmen 11 Millionen Kinder geimpft werden.8 Insgesamt finanziert GAVI für Ghana acht Impfstoffe sowie den allgemeinen Ausbau des Gesundheitssystems, die Stärkung von Organisationen der Zivilgesellschaft und impfkampagnenspezifische Unterstützung.9 Ghanas Präsident John Dramani Mahama ist ein erklärter Verfechter von Gesundheitsprogrammen für Kinder und von GAVI: Neben seinen Reden, in denen er die Allianz unterstützt, war er 2013 zusammen mit anderen Gastgeber des GAVI-MidTerm Reviews sowie eines Events zur Unterstützung von GAVI und des Globalen Fonds auf der UN-Generalversammlung.10 Dennoch gibt es bei den Impfprogrammen in Ghana noch Probleme. Dazu zählen vor allem der schlechte Zugang zu Impfungen in abgelegenen, schwer erreichbaren Distrikten sowie in den meisten städtischen Zentren.11 Ebenfalls problematisch sind fehlendes medizinisches Personal, Unterbrechungen der Kühlkette sowie in den meisten Regionen eine schlechte Überwachung der durch Impfung vermeidbaren Krankheiten.12 Die Impfraten sind in den vergangenen Jahren leicht gefallen. Dennoch ist der Zugang zu Impfungen in Ghana gleichmäßiger als in den Nachbarländern. Nur ein Prozent der Distrikte meldete für 2012 eine DTP3-Impfrate von unter 50 Prozent, 19 Prozent meldeten durchschnittliche Impfraten zwischen 50 und 79 Prozent, 80 Prozent der Distrikte meldeten eine DTP3-Impfrate von mindestens 80 Prozent.13

Expertenurteil: Ghana ist zwar führend in Sachen Kinderimpfung, befindet sich im Hinblick auf das Erreichen des MDG 4 jedoch nicht im Soll. Das Land muss den Zugang zu Impfleistungen im gesamten Land noch stärker ausbauen und gleichzeitig die Überwachungsmechanismen verbessern, um den Ausbruch von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten besser verhindern zu können. Länderberichte

PORTUGAL

USA

Land mit hohem Einkommen – kein GAVI-Partner

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 20.728 $ DTP3-Impfdichte:2 98% Bisherige GAVI-Zusagen: Keine

Pro-Kopf-BNE:1 53.101 $ DTP3-Impfdichte:2 95% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 1,2 Milliarden $ GAVI-Akteur seit:4 2001

Obwohl Portugal staatliche Entwicklungszusammenarbeit leistet und Gesundheit als einen der Schwerpunkte seiner diesbezüglichen Programme angibt, hat das Land bisher keine GAVI-Mittel bereitgestellt.3 Im eigenen Land konnte Portugal im Vergleich zu seinen Nachbarn relativ große Erfolge bei der Eindämmung von Masernausbrüchen verzeichnen. In den letzten Jahren wurden nur wenige Fälle gemeldet.4 Wichtiger sind in diesem Zusammenhang die Fälle von Keuchhusten, die bei Babys ausbrachen, die für eine Impfung noch zu jung waren.5 Einen Großteil dieses Erfolgs verdankt das Land seinen hohen Impfraten – dank des kostenlosen, universellen Zugangs zu Impfungen.6 Mit seinen durchschnittlichen Impfraten bei Kleinkindern und Kindern in Bezug auf Masern, Kinderlähmung und DPT3 liegt Portugal im oberen Drittel der Länder mit hohem Einkommen.7

Expertenurteil: Als Land mit hohem Einkommen, das Entwicklungszusammenarbeit leistet, sollte Portugal für den Auffüllungszeitraum von 2016 bis 2020 damit beginnen, GAVI-Beiträge zu leisten.

Als eines der ersten sechs Geberländer unterstützen die USA GAVI von Beginn an. Die Zusagen des Landes stiegen mit den Jahren. Für das Haushaltsjahr 2015 wurde mit 200 Millionen US-Dollar der bisher höchste Betrag eingeplant. Im Zeitraum von 2011 bis 2015 entsprachen die US-Beiträge 7,3 Prozent der Gesamt- und mehr als 10 Prozent der Direktmittel von GAVI.5 Die Pro-Kopf-Ausgaben sind aber nach wie vor niedrig: Die Beiträge entsprachen in den Jahren zwischen 2011 und 2015 lediglich etwa 0,35 US-Dollar pro Einwohner und Jahr – deutlich weniger als die Pro-Kopf-Beiträge der meisten anderen Geberländer.6 Die GAVI-Unterstützung deckt sich mit dem Einsatz des Landes für die Verhinderung vermeidbarer Kindersterblichkeit – ein Schwerpunkt, der durch den Child Survival Summit 2012 in Washington untermauert wurde.7 Präsident Obama bekräftigte dieses Engagement zudem in seiner letztjährigen Rede zur Lage der Nation.8 Trotz dieser Schwerpunktsetzung gab es in den USA selbst häufig Ausbrüche von Masern, Mumps, Keuchhusten und anderer durch Impfung vermeidbarer Krankheiten. Diese Fälle summieren sich auf 60.000. Viele sind einer gewissen Impfskepsis zuzuschreiben.9

Expertenurteil: Der Trend der kontinuierlich steigenden GAVI-Beiträge aus den USA sollte sich über den Zeitraum von 2016 bis 2020 fortsetzen. Das würde über die nächsten fünf Jahre eine Zusage von erheblich mehr als einer Milliarde US-Dollar bedeuten.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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GRUPPE

ALGERIEN

BELGIEN

H Land mit mittlerem Einkommen – kein GAVI-Partner

Land mit hohem Einkommen – kein GAVI-Partner

Pro-Kopf-BNE:1 5.438 $ DTP3-Impfdichte:2 95% Anteil der Gesundheitsausgaben am Landeshaushalt:3 9,75% Kindersterblichkeitsrate:4 20 Todesfälle pro 1.000 Lebendgeburten Rückgang der Kindersterblichkeit seit 1990:5 60%

Pro-Kopf-BNE:1 45.384 $ DTP3-Impfdichte:2 99% Bisherige GAVI-Zusagen: Keine

Schutzimpfungen sind in Algerien Pflicht und werden in allen Gesundheitseinrichtungen des Landes kostenlos angeboten.6 Trotzdem gab es gelegentliche Ausbrüche von Krankheiten, die durch Impfungen hätten vermieden werden können, darunter mehr als 400 Masernfälle im Jahr 2011. Diesem Ausbruch steuerte das Land schnell mit einer Impfkampagne entgegen, in deren Rahmen 1.600 Menschen geimpft wurden. Zudem wurden Bluttests durchgeführt, um die Gefahr einer möglichen weiteren Übertragung zu analysieren. Außerdem verschärfte man die Kontrollmaßnahmen.7 Anfang 2013 reagierten die Behörden auf einen Ausbruch mit 87 Masernfällen in ähnlicher Weise: 700 Menschen wurden geimpft.8 2013 verdarben 2,6 Millionen Dosen Polio-Impfstoff, als die Stromversorgung für die Kühlschränke für ihre Lagerung ausfiel.9 Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine staatlichen HPV-Impfkampagnen zur Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs. Das ist problematisch, weil diese Krebsart eine der führenden Todesursachen bei Frauen in Algerien ist.10

Trotz seines Status als Land mit hohem Einkommen, das auch ODA-Zahler ist, leistete Belgien bisher keine GAVI-Beiträge. 2011 demonstrierte die damalige Kronprinzessin Mathilde durch ihre Teilnahme an der regionalen Auftaktveranstaltung der Europe Immunization Week in Brüssel ihre Unterstützung für die Impfung von Kindern.3 Als belgische Königin, die sie inzwischen ist, sowie Sonderbeauftragte der WHO für Impffragen, bekundete Mathilde zu verschiedensten Anlässen wiederholt ihre Unterstützung für das Impfen.4 Im Mai 2014 fiel in Brüssel auf einer von der Europäischen Kommission ausgerichteten Konferenz der Startschuss für die Wiederauffüllung von GAVI. Der Großteil der HPV-Impfstoffe für GAVI wird von GlaxoSmithKline im belgischen Wavre hergestellt.5 Was das eigene Land betrifft, gab es in Belgien in den letzten Jahren 200 Masernfälle. Die meisten dieser Fälle betrafen ungeimpfte Personen, so auch bei einem Ausbruch in Gent im Jahr 2011, bei dem etwa 65 Menschen infiziert wurden. Ausgangspunkt war eine Kindergrippe, deren Kinder noch zu jung waren, um geimpft worden zu sein. Anschließend verbreitete sich die Krankheit weiter an Schulen und infizierte Kinder, die keine MMR-Impfung erhalten hatten.6

Expertenurteil:

Expertenurteil:

Die jüngsten Ausbrüche von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten in Algerien geben Anlass zur Sorge. Das Land muss mehr tun, um die Impfraten flächendeckend zu erhöhen. Darüber hinaus ist Gebärmutterhalskrebs eine ernste Bedrohung für die algerischen Frauen. Hier muss das Land Pläne zur Aufnahme des HPV-Impfstoffes in die Impfprogramme entwickeln.

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Als Land mit hohem Einkommen, das Entwicklungszusammenarbeit leistet, sollte Belgien für den Auffüllungszeitraum von 2016 bis 2020 erstmalig GAVI-Beiträge leisten.

Länderberichte

REPUBLIK KOREA

RUSSLAND

GAVI-Geberland

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 24.329 $ DTP3-Impfdichte:2 99% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 6 Millionen $ (2010 – 2017) GAVI-Akteur seit:4 2010

Pro-Kopf-BNE:1 14.819 $ DTP3-Impfdichte:2 97% Bisherige GAVI-Zusagen:3 AMC: 80 Millionen $ (2010 – 2019) GAVI-Akteur seit:4 20075

Die Zusage der Republik Korea in Höhe von 3,6 Millionen US-Dollar für die Zeit von 2011 bis 2015 entspricht nur 0,05 Prozent der GAVI-Gesamtmittel und 0,07 Prozent aller Direktbeiträge für GAVI.5 Pro Südkoreaner ist das weniger als ein Cent pro Jahr – viel weniger als bei anderen Gebern.6 Die koreanische pharmazeutische Industrie unterstützt die Immunisierung von Kindern seit den 1990ern, indem sie den Preis von Impfstoffen wie Hib mittels Technologie-Transfer senken hilft.7 Dank dieser Erfahrung ist es koreanischen Pharma-Unternehmen wie LG Life Sciences und anderen Mitgliedern des Developing Country Vaccine Manufacturers Network (DCVMN) heute möglich, GAVI mit günstigen Impfstoffen zu beliefern.8 Zudem gelang es Südkorea im eigenen Land erfolgreich, durch Impfen vermeidbare Krankheiten einzudämmen. 2006 erklärte die Regierung die Masern für eliminiert. Seitdem gab es nur einige wenige Fälle, darunter 41 im Jahr 2011. 97 Prozent dieser Fälle sind einer unzureichenden Immunisierung zuzuschreiben.9

Obwohl Russland zu den Mitbegründern des GAVI-AMC zählt, sind die Zusagen des Landes gemessen an anderen Geberländern in der Summe gering.6 Die Zusage in Höhe von 42,9 Millionen US-Dollar für den Zeitraum von 2011 bis 2015 macht gerade einmal 0,6 Prozent der gesamten GAVI-Mittel aus und entspricht damit im Schnitt nur fünf US-Dollar-Cent pro Bürger und Jahr.7 Die russischen Mitglieder der International Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations (IFPMA) wie etwa InPharma leisten Unterstützung, indem sie GAVI mit günstigen Impfstoffen beliefern. Das ermöglicht der Allianz und ihren Partnern, mehr Kinder zu impfen.8 Unterdessen hatte Russland im eigenen Land mit Ausbrüchen durch Impfungen vermeidbarer Krankheiten zu kämpfen: 4800 Fälle traten in den vergangenen Jahren auf. Bei der Mehrzahl dieser Ausbrüche handelte es sich um Masern, aber es gab auch sieben Fälle von Kinderlähmung – die ersten Fälle seit mehr als zehn Jahren in Russland.9

Expertenurteil: Expertenurteil: Als ehemaliges Empfängerland, dass nun der OECD beigetreten ist, sollte Südkorea seine Zusagen aufstocken. Bis 2017 wurden bereits 5 Millionen US-Dollar zugesagt. Für den Zeitraum von 2016 bis 2020 sollte dieser Beitrag auf 3 Millionen US-Dollar pro Jahr erhöht werden.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Die Pro-Kopf- und Gesamtbeiträge Russlands sind nach wie vor niedrig. Mit einem Beitrag von nicht weniger als 50 Millionen US-Dollar pro Jahr für den Zeitraum von 2016 bis 2020 sollte Russland signalisieren, dass es sich verstärkt für die Gesundheit von Kindern einsetzt.

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GRUPPE

* Die drei Länder dieser Gruppe und die Europäische Kommission treten nicht bei der echten Weltmeisterschaft an. Weil sie wichtige GAVI-Unterstützer sind, analysieren wir ihre Beiträge in diesem Bericht trotzdem.

X*

NORWEGEN

SCHWEDEN

GAVI-Geberland

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 100.318 $ DTP3-Impfdichte:2 95% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 1,15 Milliarden $

Pro-Kopf-BNE:1 57.909 $ DTP3-Impfdichte:2 98% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 378,8 Millionen $

GAVI-Akteur seit:4 2001

GAVI-Akteur seit:4 2001

Als einer der ersten sechs GAVI-Geber leistete Norwegen Unterstützung, die entscheidend für den Erfolg der Allianz war. Norwegen ist nicht nur einer von zwei Gebern, die alle drei GAVI-Finanzierungsprogramme unterstützen, sondern nach dem Vereinigten Königreich auch zweitgrößter staatlicher Geber überhaupt. Im Zeitraum von 2011 bis 2015 entsprechen die von Norwegen zugesagten Mittel zehn Prozent der gesamten GAVI-Mittel.5 Dies sind etwa 25 Dollar pro Norweger und Jahr – weit mehr als in jedem anderen Geberland.6 Dagfinn Høybråten, ehemals Vizepräsident des norwegischen Parlaments und Gesundheitsminister des Landes, ist jetzt Vorstandsvorsitzender von GAVI und entschiedener Verfechter des gleichberechtigten Zugangs zu Impfstoffen.7 Auch im Hinblick auf das eigene Land leistet Norwegen gute Arbeit. Anders als bei den meisten Gebern gab es nur sehr wenige Fälle durch Impfungen vermeidbarer Krankheiten. In den letzten Jahren steckten sich lediglich 33 Kinder mit Masern an.8

Als einer der ersten GAVI-Geber leistete Schweden in den vergangenen zehn Jahren zuverlässige Unterstützung. Die jährlichen Beiträge des Landes stiegen erheblich: von etwa zwei Millionen US-Dollar im Jahr 2001 auf 93 Millionen 2011.5 Auch die Pro-Kopf-Beiträge waren hoch: Zwischen 2011 und 2015 gab Schweden mehr als fünf US-Dollar pro Einwohner und Jahr aus.6 Anders Nordström, Ambassador for Global Health im schwedischen Außenministerium, setzte sich energisch für die Priorisierung der Gesundheit im Rahmen der Entwicklungsagenda für die Zeit nach 2015 ein. Er ist Mitglied des GAVI-Vorstands und vertritt dort Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Schweden.7 Auch Ende 2013 demonstrierte Schweden seine Unterstützung für GAVI, als in Stockholm die Mid Term Review der Allianz stattfand. Dort wurde analysiert, welche Fortschritte im Hinblick auf das Erreichen der Ziele gemacht wurden, die man sich auf der Londoner Wiederauffüllungskonferenz im Jahr 2011 gesteckt hatte.8 Im eigenen Land hat Schweden im Hinblick auf die Immunisierung von Kindern noch Verbesserungspotential. Zwischen 1979 und 1996 setzte man zum Test eines neuen Impfstoffs die Keuchhustenimpfung aus. Während dieser Zeit steckten sich 60 Prozent der Kinder mit der Krankheit an. Das beweist eindrucksvoll, wie wichtig ein umfassender Impfschutz ist.9 In den letzten Jahren gab es einige Ausbrüche von Masern und Röteln – für Schweden ein besonderer Rückschlag, stand das Land doch kurz vor der Eliminierung der Röteln.10

IFFIm: 261 Millionen $ (2006 – 2020) / AMC: 50 Millionen $

Expertenurteil: Die Führungsrolle Norwegens bei GAVI und Impfschutz hat Tradition; das Land sollte diese Linie beibehalten und insgesamt bis zu 1 Milliarde US-Dollar für den Zeitraum von 2016 bis 2020 zusagen.

IFFIm: 36,9 Millionen $ (2007 – 2021)

Expertenurteil: Schweden zeigt starke Leistungen und hat alle Voraussetzungen für eine weitere Verbesserung seiner Performance von 2011. Schweden sollte insgesamt 300 Millionen US-Dollar oder mehr für den Zeitraum von 2016 bis 2020 zusagen. 32

Länderberichte

EUROPÄISCHE KOMMISSION

KANADA

GAVI-Geberland

GAVI-Geberland

Pro-Kopf-BNE:1 n.z. DTP3-Impfdichte:2 n.z. Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 112 Millionen $ GAVI-Akteur seit:4 2003

Pro-Kopf-BNE:1 51.990 $ DTP3-Impfdichte:2 95% Bisherige GAVI-Zusagen:3 Direkt: 236 Millionen $

Im Vergleich zu den GAVI-Zusagen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union fallen die Zusagen der Europäischen Kommission in der Summe eher klein aus: Die Zusage für den Zeitraum von 2011 bis 2015 macht gerade einmal 0,7 Prozent aller Mittel aus und entspricht im Schnitt nur einigen Cent pro EU-Bürger und Jahr.5 Betrachtet man hingegen die Gesamtsumme der GAVI-Beiträge aller EU-Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission gemeinsam, zeigt sich, dass die EU mehr als die Hälfte der GAVI-Finanzierung erbracht hat. Das Kickoff-Meeting der Allianz vor der Wiederauffüllung wird am 20. Mai 2014 in Brüssel stattfinden. Angesichts der entscheidenden Rolle, die die EU-Mitgliedstaaten bei der GAVI- Finanzierung spielen, sowie des persönlichen Einsatzes von EU-Kommissar Andris Piebalgs für GAVI und den Impfschutz allgemein ist dies auch angemessen. Zu Hause haben die EU-Mitgliedstaaten in jüngster Zeit mit einem sprunghaften Anstieg der Ausbrüche von Krankheiten zu kämpfen, die durch Impfungen vermeidbar sind. Zehntausend Fälle Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln und anderer Infektionskrankheiten wurden in den vergangenen Jahren aus der gesamten EU gemeldet.6

Expertenurteil: Trotz der gleich bleibenden Höhe des Entwicklungsbudgets sollte die Europäische Kommission ihre Zusagen von 2011 erheblich nachbessern, um ihrem Status als Geber besser gerecht zu werden. Die Kommission sollte 70 Millionen US-Dollar (50 Millionen Euro) im Jahr zusagen.

AMC: 200 Millionen $

GAVI-Akteur seit:4 2002 Der Großteil der kanadischen Mittel für GAVI stammt aus der starken Förderung von Initiativen zur Stärkung der Gesundheit von Müttern und Kindern. Das beste Beispiel dafür ist die führende Rolle bei der Muskoka Initiative on Maternal, Newborn and Child Health (MNCH) im Jahr 2010. Alle Geberzusagen für GAVI sind der Muskoka-Initiative zuzurechnen, in deren Rahmen neue MNCH-Mittel in erheblichem Umfang mobilisiert wurden. Für den Zeitraum von 2010 bis 2015 hat Kanada bereits weitere 1,1 Milliarden US-Dollar an neuen Mitteln für die Gesundheit von Müttern und Kindern zugesagt, darunter 65 Millionen US-Dollar für AMC und 20 Millionen US-Dollar an Direktmitteln.5 Im Mai 2014 wird Kanada Gastgeber für einen MNCH Summit sein. Dort bietet sich eine weitere Bühne, sich mit weiteren Investitionen in die Immunisierung zu profilieren. Kanada gehört zu den Mitbegründern des AMC und hat der Initiative für die Jahre 2011 bis 2015 insgesamt 172 Millionen US-Dollar zugesagt – fast ein Fünftel der AMC-Gesamtmittel.6 Trotz der Vorreiterrolle Kanadas in diesen Fragen entspricht die GAVI-Zusage in Höhe von 256 Millionen US-Dollar für den Zeitraum 2011–15 weniger als 1,50 US-Dollar pro Einwohner und Jahr. Das liegt unter den Pro-Kopf-Zusagen vieler anderer Geber.7 Ein größeres Augenmerk bedürfen auch die Ausbrüche von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten wie die mehr als 2.000 Fälle von Masern, Mumps und Keuchhusten, die in den letzten Jahren im Land entdeckt wurden.8 Viele dieser Fälle lassen sich auf die geringen Masern-Impfraten zurückführen, die zum Teil einer Desinformationskampagne von Impfgegnern zuzuschreiben sind.9

Expertenurteil:

Kanada hat sein herausragendes Engagement für GAVI und Kindergesundheit allgemein immer wieder unter Beweis gestellt. Das Land kann seine weltweite Führungsrolle in diesem Bereich untermauern, indem es seine GAVI-Zusage für den Zeitraum von 2016 bis 2020 auf 500 Millionen US-Dollar aufstockt. DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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Die Fußballweltmeisterschaft baut für ihren Erfolg auf Sponsoren aus dem Privatsektor. Ebenso erhöht GAVI ihre Erfolge, indem Unternehmen als Partner und Geldgeber in die lebensrettende Arbeit im Bereich der Kinderimpfungen eingebunden werden. Diese privatwirtschaftlichen Partner sind ein wichtiger Teil der Mannschaft, die nicht nur zur Finanzierung beitragen, sondern auch Dienstleistungen und technischen Sachverstand bereitstellen. Damit ermöglichen es diese Spieler GAVI, Ziele effizienter und wirksamer zu erreichen. Die Bill und Melinda Gates Stiftung ist mit Abstand der größte private Geber und hat seit der Gründung von GAVI mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar zugesagt bzw. ausgezahlt. Darüber hinaus trägt eine große, stetig wachsende Anzahl privater Partner signifikant zum Erfolg bei. Diese Seiten bieten den vollständigen Überblick.

Seine Königliche Hoheit, Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyan

33 Mio. $ „La Caixa“ Stiftung

23,8 Mio. $ Andere private Geber

Bill und Melinda Gates Stiftung

2.549,4 34

Mio. US-Dollar

16,2 Mio. $ Lions Club International

15 Mio. $ Comic Relief

11,7 Mio. $ Sponsoren

Children’s Investment Fund Foundation

6,5 Mio. $

Niederländisches Postlotto

3,2 Mio. $

ELMA Vaccines and Immunization Foundation

2,0 Mio. $

OPEC Fonds für internationale Entwicklung

1,1 Mio. $ Anglo American plc

LDS Charities

4 Mio. $

3 Mio. $

INSGESAMT

= 2.674,9 Mio. $ Prudential

(2000 – 2015)

0,2 Mio. $

Absolute Return for Kids

3,3 Mio. $

JP Morgan

2,4 Mio. $

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Statoil

0,2 Mio. $

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Schlussbemerkung ie Länder, die bei der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft antreten, haben mehr zu bieten als Torgefährlichkeit und starke Abwehrleistungen. Dadurch, dass sie in den weltweiten Impfschutz investieren, haben sie auch enormen Einfluss auf die Gesundheit der Kinder dieser Welt. Das zeigen die einzelnen Länderprofile in diesem Bericht. Wir nähern uns dem Stichjahr 2015, an dem die gegenwärtigen Millennium-Entwicklungsziele (MDG) erreicht sein sollen. Die genannten Investitionen waren eine der treibenden Kräfte hinter einigen der größten Erfolge der Weltgemeinschaft im Hinblick auf MDG 4 – die Reduzierung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel – im Verlauf der letzten 20 Jahre. Noch 1990 starben fast 12,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Diese Zahl konnte inzwischen nahezu halbiert werden. Nach Schätzungen von UNICEF wird das MDG 4 bei der gegenwärtigen Fortschrittsrate jedoch trotz allem nicht vor 2028 erreicht. Das würde weitere 35 Millionen Opfer bedeuten. Wenn das Ziel eher erreicht werden soll, muss die Weltgemeinschaft jetzt schwerpunktmäßig solche Programme unterstützen, die unter Verwendung der verfügbaren Mittel die größtmögliche Anzahl von Kindern retten. Eine der wirksamsten Möglichkeiten dafür ist, besseren Zugang zu Impfstoffen zu gewährleisten – über GAVI und durch andere Impfprogramme. Das Erreichen dieses Ziels setzt jedoch höhere Investitionen und eine bessere Kooperation vieler Partner in aller Welt voraus. Damit GAVI in den nächsten 5 Jahren mehr als 5 Millionen Leben retten kann, muss „auf dem Platz jeder seine optimale Leistung abrufen“ – um im Fußballjargon zu bleiben.

SCHLÜSSEL FÜR DEN ERFOLG Die meisten Geber müssen ihre Mittel für GAVI erheblich aufstocken. GAVI kann im Hinblick auf die erzielten Ergebnisse eine beeindruckende Erfolgsgeschichte vorweisen. In den Jahren seit ihrer Gründung wurde die Arbeit der Allianz von den Gebern mit steigenden Beiträgen großzügig unterstützt. Die Länder, die bei der Fußballweltmeisterschaft antreten, bringen 62 Prozent der

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GAVI-Mittel für den Zeitraum 2011–2015 auf. Aber in diesem Jahr liegt die Latte höher: Um ihre Ziele zu erreichen, benötigt GAVI für den Zeitraum 2016–2020 Gebermittel in Höhe von 7,5 Milliarden US-Dollar. Damit wird der Finanzbedarf von GAVI wahrscheinlich seinen Höhepunkt erreicht haben. Für die Zeit nach 2020 geht GAVI davon aus, dass der Mittelbedarf fallen wird. Dies liegt daran, dass erstens die Impfstoffpreise weiter fallen werden und zweitens die Wirtschaftskraft der Empfängerländer wachsen wird, so dass diese bei der Finanzierung der benötigten Impfstoffe einen größeren Eigenanteil stemmen können. Viele Geberländer – besonders jene, die gegenwärtig im Vergleich zu ihrer Wirtschaftskraft oder Pro-Kopf-Einkommen nur geringe Beiträge leisten, – müssen ihre mehrjährigen GAVI-Beiträge erheblich aufstocken, damit dieses Ziel erreicht wird. Darüber hinaus muss GAVI den Geberkreis für den nächsten Fünfjahreszeitraum erweitern, indem sie neue Geber aus dem Kreis der Schwellenländer und dem privaten Sektor ins Boot holt und die Geber, die in der Vergangenheit eher symbolische Beträge zugesagt haben, dazu bewegt, ihre Investitionen aufzustocken. Länder mit hoher Krankheitsbelastung müssen die eigenen Gesundheitsausgaben aufstocken und ihre Impfprogramme ausweiten. D  ie Mitfinanzierungsstrategie, die GAVI seit 2008 verfolgt, ist ein Instrument, das wachsende Eigenverantwortung der Empfängerländer bei der Einführung neuer oder zu wenig genutzter Impfstoffe fördert. In der Tat könnten die Eigenleistungen von GAVI-Empfängerländern im Zeitraum von 2016–2020 sage und schreibe 1,2 Milliarden US-Dollar generieren. Das würde es den Ländern ermöglichen, schrittweise den finanziellen Spielraum für diese Impfstoffe in die eigenen Haushalte einzubauen. Darüber hinaus investieren viele Länder neben ihren GAVI-Eigenleistungen in Standardimpfprogramme. Dies dient der Finanzierung eines breiten Spektrums an Leistungen – von Personal für das Gesundheitswesen über Kühlketten- und Lagertechnik bis hin zu Impfstoff-Sicherheitskampagnen. Diese Bemühungen sind anzuerkennen, reichen aber noch nicht aus. Seit 2012 gibt es sechs Länder in Afrika südlich der Sahara (Liberia, Madagaskar, Malawi, Ruanda, Togo und Sambia), die ihre Verpflichtung vom Abuja-Gipfel, 15 Prozent ihres nationalen

Schlussbemerkung

Haushalts für Gesundheit auszugeben, übererfüllen. Fehlende Investitionen in Gesundheitssysteme haben häufig eine schwache Gesundheitsinfrastruktur zur Folge, die eine Impfstoffversorgung von Kindern in abgelegenen Landesteilen erheblich erschwert. Der Erfolg von GAVI wird in zunehmenden Maß vom Engagement der Länder abhängen, diese Systeme auszubauen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Länder in Ergänzung der GAVI-Mittel mehr eigenes Geld in die Immunisierung und Gesundheit stecken sowie diesen Programmen größeren politischen Rückhalt geben. Schwellenländer haben im Hinblick auf Immunisierung Best Practices entwickelt, müssen jedoch in Bezug auf die Impfdichte noch nachziehen.  Viele Länder mit mittlerem Einkommen haben sich im Hinblick auf die Versorgung der eigenen Bevölkerung mit Impfstoffen zu bemerkenswerten Leistungen aufgeschwungen. Insbesondere in Lateinamerika gelang es vielen Ländern, die Impfraten im Alleingang oder in Kooperation drastisch zu verbessern. Mit Unterstützung seitens der PAHO setzte die Region niedrigere Preise für Impfstoffe durch und entwickelte im Rahmen der jährlich stattfindenden „Impfwoche für Gesamtamerika“ (Semana de Vacunación en las Américas) innovative Marketingkonzepte. Starker politische Wille sorgte für eine stabile Eigenfinanzierung der Impfprogramme. Länder wie Brasilien beteiligten sich schon früh an Transfer-Initiativen für Impftechnologie, und russische sowie chinesische Pharmaunternehmen produzieren heute von GAVI genutzte Impfstoffe.

der GAVI-unterstützten Länder liegen die DTP3-Impfraten bei den ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung nach wie vor 20 Prozent unter denen der reichsten 20 Prozent. In den kommenden Jahren muss GAVI an der Beseitigung dieses Missstandes arbeiten, indem sie Kriterien für die gleichmäßige Versorgung aller subnationaler Regionen in Finanzierungen einbaut und die Empfängerländer dahingehend unterstützt, dass diese aussagekräftigere und präzisere Daten hierzu erfassen können. Darüber hinaus sollte GAVI auf Länderebene mit einem breiteren Spektrum an Gruppen der Zivilgesellschaft kooperieren. Diese können helfen, marginalisierte oder unterversorgte Bevölkerungsgruppen zu erreichen, innovative Ansätze für die Bereitstellung von Leistungen zu entwickeln und Rechenschaft über die erzielten Ergebnisse zu fordern.

Dennoch liegt noch ein langer Weg vor den Schwellenländern, bis sie die Lücke schließen können. Mehr als 1,1 Millionen Menschen in Lateinamerika – in erster Linie Menschen in ausgegrenzten oder schwerer erreichbaren Bevölkerungsgruppen – haben ihre Grundimmunisierung noch nicht erhalten. Und in Ländern wie Russland oder Staaten im mittleren Osten sind Epidemien noch an der Tagesordnung. Untersuchungen zeigen, dass es einer Impfdichte von mindestens 95 Prozent bedarf, um große Ausbrüchen der meisten Infektionskrankheiten zu verhindern. Viele Schwellenländer bewegen sich knapp unter dieser Grenze und sind damit einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Zudem muss GAVI ihre Förderkriterien für den Zeitraum 2016–2020 und darüber hinaus auf den Prüfstand stellen. Gegenwärtig unterstützt sie nur Länder mit niedrigem Einkommen mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von maximal 1570 US-Dollar. Man schätzt jedoch, dass bis 2020 mehr als die Hälfte der nicht immunisierten Kinder der Welt in Ländern leben werden, die dieses GAVI-Kriterium nicht (mehr) erfüllen. Verabschiedet sich die GAVI nicht von diesem SchwarzWeiß-Denken und hält sie starr an nur einer Finanzkennziffer als Entscheidungskriterium für die Förderwürdigkeit fest, wird sie an Relevanz verlieren – sowohl im Bereich der Immunisierung als auch in den globalen Debatten über die besten Strategien zur Verhinderung von Kindstoden. Der GAVI-Vorstand sollte diese Richtlinien in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren überarbeiten und prüfen, inwieweit andere Indikatoren – wie die Krankheitslast, die Belastbarkeit der Gesundheitssysteme und die Größe von Geburtsjahrgängen – bei der Ermittlung der Förderwürdigkeit durch die GAVI herangezogen werden können. Gleichzeitig muss GAVI darauf achten, sich nicht selbst zu stark zu beanspruchen. Sie sollte in Zusammenarbeit mit anderen Finanzierungsinstrumenten, Organisationen und Fachgremien ermitteln, ob möglicherweise andere besser geeignet sind, ergänzende Unterstützung bei der Finanzierung von Impfprogrammen, der Stärkung von Gesundheitssystemen und der Erfassung von Daten in neuen Empfängerländern zu leisten.

GAVI sollte bestehende Strategien noch stärker auf das Ziel ausrichten, die ärmsten und in schwer zugänglichen Gebieten lebenden Kinder zu erreichen. G  AVI gelang es mit enormem Erfolg, die Kluft zwischen den Ländern zu verringern, indem sie den ärmsten Ländern der Welt half, die Grundimmunisierungsraten von 60–65 Prozent in 2000 auf 74 Prozent in 2012 zu erhöhen – und damit dem weltweiten Durchschnitt von 83 Prozent erheblich näher zu bringen. Beim Angleichen der Versorgungsraten innerhalb der einzelnen ärmsten Länder der Welt war GAVI bisher jedoch weniger Erfolg beschieden. In mehr als 40 Prozent

Alle Länder müssen stärkere Anstrengungen unternehmen, um eine hohe Impfdichte zu gewährleisten und damit Epidemien zu verhindern. Durch Impfungen vermeidbare Krankheiten machen vor Ländergrenzen nicht Halt. In den letzten Jahren mussten Länder im Norden und Süden gleichermaßen erleben, dass längst überwunden geglaubte Krankheiten zurückkehrten, in erheblichem Umfang Opfer forderten und Jahre des Fortschritts zunichte machten. In den letzten zehn Jahren gab es in nahezu jedem Land in Westeuropa und Nordamerika tausende Masern- und Keuchhustenfälle – obwohl man diese

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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Krankheiten bereits Jahre zuvor eliminiert hatte. Aufgrund der grenzüberschreitenden Übertragung kommt es in ganz Afrika und Asien in Regionen, in denen die Krankheit als überwunden galt, immer wieder zu Fällen von Kinderlähmung. Von den meisten Ländern erfordert die Verhinderung derartiger Ausbrüche kontinuierliche Bemühungen zur Ausweitung der Standardimpfungen und die Einführung neuer Impfungen – besonders im Hinblick auf Migranten und marginalisierte Bevölkerungsgruppen. Ebenso wichtig ist, dass sich die Länder stärker um die Verbesserung der Sicherheit der Angestellten im Gesundheitswesen, den Ausbau der Gesundheitssysteme und den Kampf gegen Stigmatisierung und Irrglauben im Hinblick auf die Impfsicherheit kümmern. In einer immer enger vernetzten Welt, in der viele Krankheiten nur eine Bus-, Bahn- oder Flugreise entfernt sind, müssen die Länder sicherstellen, dass ihre Bürger die Impfungen erhalten, die ihre Gesundheit gewährleisten – wohin sie auch reisen mögen. Dieses Phänomen tritt vielleicht nirgendwo deutlicher zutage als bei der Fußballweltmeisterschaft, wo Fans aus aller Welt in Stadien und beim Public Viewing auf engem Raum ihre Mannschaften anfeuern und Siege feiern. Der Anpfiff des Eröffnungsspiels der Fußballweltmeisterschaft rückt näher. Länder aller Kontinente werden ihre besten Spieler mitbringen, sie zu Mannschaften formen und als Team das Beste für ihr Land geben lassen. In gleicher Weise müssen GAVI, ihre Geber und ihre Partner gemeinsam ins Scheinwerferlicht treten, feste und mutige Zusagen tätigen und den politischen Willen bekräftigen, der in einem so wichtigen Moment für die Immunisierung gefragt ist. Durch gemeinsame Anstrengungen können sie in den nächsten Jahren das Leben von mehr als 5 Millionen Kindern retten und weiteren hunderten von Millionen einen gesunden Start ins Leben ermöglichen. Wie die Fans, die sich auf das Turnier einstimmen, werden wir die Länder beobachten und wir werden jene feiern, die helfen, das Tor zu treffen, das Leben rettet.

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Schlussbemerkung

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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Methodik Nach welchen Kriterien wurden die Länder der Profile ausgewählt? Als Ausgangspunkt legten wir Profile für alle Länder an, die bei der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2014 gegeneinander antreten. Dann analysierten wir sie im Rahmen ihrer jeweiligen Vorrundengruppe (Gruppe A, Gruppe B usw.). Mit zwei Ausnahmen:

• Statt für England entwickelten wir ein Profil für das Vereinigte Königreich , weil nicht England allein, sondern das gesamte Königreich als GAVI-Beitragszahler auftritt.

• Zusätzlich entwickelten wir Profile für vier weitere Geber – Kanada, Norwegen, Schweden und die Europäische Kommission (zusammen: Gruppe X) – weil diese zwar nicht bei der Weltmeisterschaft antreten, aber wichtige GAVI-Geber sind. Was waren unsere wichtigsten Datenquellen? ONE nutzte für die Erfassung der Daten für die Länderprofile eine Vielzahl öffentlich einsehbarer Datenquellen, darunter:

• Die Website der GAVI Allianz einschließlich der dortigen Länderprofile und Unterseiten für Informationen zur GAVI-Gebern und Empfängern.

• Den UNICEF-Bericht „Committing to Child Survival: A Promise Renewed. Progress Report 2013“ für den Rückgang der Kindersterblichkeit zwischen 1990 und 2012 sowie die Kindersterblichkeitsraten für 2012.

• Den UNICEF-Bericht von 2014 „State of the World’s Children in Numbers“ für die nationalen DTP3-Impfraten für 2012.

• Die nationalen Gesundheitsindikatoren der WHO für Daten zu den Anteilen an den Landeshaushalten, die 2012 auf Gesundheitsausgaben entfielen.

40

• Die im April 2014 aktualisierte „World Economic Outlook“-Datenbank des IMF für Daten zum Pro-Kopf-BNE von 2013, unter Verwendung aktueller Preise.

• Den Council on Foreign Relations (CFR) für Daten zu Ausbrüchen von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten zwischen 2008 und 2014.

• Die Datenbank der Pan American Health Organization (PAHO) für Daten zu Ausbrüchen von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten und Impfraten in den PAHO-Mitgliedstaaten.

• Das Joint Reporting Programme von WHO/UNICEF für Daten zur länderinternen geografischen Verteilung von Impfraten. Welche Hauptindikatoren und -faktoren analysierten wir für die einzelnen Länderprofile? Wir haben eine Vielzahl von Indikatoren einbezogen. Als die Wichtigsten wären zu nennen:

• Finanzierungsindikatoren einschließlich früherer Beiträge für GAVI, Pro-Kopf-Ausgaben für GAVI, GAVI-Ausgaben als Anteil an den GAVI-Gesamtbeiträgen und Trends bei der Mitteleinbringung –– Alle Beträge sind in US-Dollar zu dem am Tage der Zusage oder des Eingangs der Gelder geltenden Wechselkurs aufgeführt, sofern nichts anderes angegeben ist. –– Unter dem Indikator „Bisherige Zusagen“ finden sich Zahlen, die alle Gelder einschließen, die von Ländern von 2000 bis 2013 an GAVI gezahlt und für den Zeitraum 2014–2015 zugesagt wurden. Wenn es Ausnahmen gibt (in erster Linie dann, wenn Länder Zusagen gemacht haben, die über den Zeitrahmen 2000–2015 hinausgehen), haben wir dies im Länderprofil vermerkt. Bei vielen AMC- und IFFIm-Zusagen ist das häufig der Fall. Diese beiden innovativen Finanzierungsinstrumente wurden zur Gewährleistung

Methodik

langfristiger, mehrjähriger Zusagen entwickelt, die sich weit in die Zukunft erstrecken. Im jeweiligen Profil haben wir den vollen Betrag der Zusagen des Landes für diese Programme sowie die jeweiligen Endtermine berücksichtigt. Komplette, auf das einzelne Jahr aufgeschlüsselte Angaben zu AMCund GAVI-Zusagen finden sich auf der GAVI-Website im Bereich der Geberprofile. –– Alle Zusagen und Beiträge von Gebern, die für den Zeitraum 2011 – 2015 aufgeführt sind, sind – sofern nicht anders angegeben – Finanzeinnahmen von GAVI.

• DTP3-Impfrate (die dritte Impfung der Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten-Impfung) für alle Länder als Indikator für die Güte der nationalen Immunisierungsprogramme, weil die DTP3-Impfung in den meisten Ländern Standard ist und den dreimaligen Kontakt mit jedem Patienten erfordert.

• Vorreiter, die innerhalb des Landes einen bemerkenswerten Einsatz für GAVI und/oder die Immunisierung demonstriert haben, und einheimische Institutionen, die eine Rolle bei der Verbesserung des Zugangs zu Impfstoffen für alle Länder gespielt haben.

• Gleichverteilung der Impfdichte, Verbesserungen bei der Immunisierung und nationale Immunisierungsziele für Empfänger und Nicht-GAVI-Länder mit mittlerem Einkommen als Indikatoren für das nationale Engagement mit dem Ziel einer flächendeckenden Immunisierung im Land.

• Krankheitsausbrüche in allen Ländern als Indikator für die Wirksamkeit nationaler Immunisierungs- und Überwachungsprogramme für Krankheiten, die durch Impfen verhindert werden können.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

Welche Informationen sind in den einzelnen Länderprofilen nicht enthalten, und warum? ONE ist sich bewusst, dass die gewählten Indikatoren kein komplettes Bild von allen Nuancen des Einsatzes der einzelnen Länder im Rahmen landeseigener und globaler Immunisierungsbemühungen vermittelt. Insbesondere hätten wir unter anderem die nachstehenden Indikatoren gern aufgenommen, haben aber aufgrund des Fehlens von Vergleichsdaten oder aus Platzgründen letztlich davon abgesehen:

• Landesausgaben für Gesundheit im Allgemeinen und Impfungen im Speziellen

• Impfraten für andere Impfungen als DTP3 • Daten zu Impfraten gegliedert nach sozio-ökonomischen Gruppen im einzelnen Land Worauf stützen sich die Urteile? Die „Expertenurteile“ basieren auf einer Gesamtanalyse der Leistungen des einzelnen Landes und beziehen sich speziell auf die Rolle, die das betreffende Land bei der weltweiten Impfung von Kindern und der Kindergesundheit spielt. Als solche berücksichtigen die Prognosen für gegenwärtige und mögliche zukünftige GAVI-Geber den Status der ODA-Budgets und die früheren Beiträge. Prognosen für GAVI-Empfänger und Nicht-GAVI-Länder mit mittlerem Einkommen basieren auf den Gesamtimpfraten eines Landes und Überlegungen zur Gleichverteilung sowie zur Frage, ob ein Land im Hinblick auf nationale Impfprogramme führend ist. Diese Prognosen stammen von ONE und werden von GAVI, PAHO oder anderen Organisationen nicht offiziell bestätigt.

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http://www.apromiserenewed.org 5. 6.

5. 6.

7.

8.

Ebenda. Ebenda. ONE-Berechnungen basierend auf Daten von GAVI und den World Development Indicators der Weltbank. C. Niles. 2012. „Child Survival Call to Action summit closes with commitment to eliminate preventable child deaths“. http://www.unicef.org/childsurvival/index_62647.html White House. 2013. „Remarks by the President in the State of the Union Address“. http://www. whitehouse.gov/the-press-office/2013/02/12/remarks-president-state-union-address

9.

Vom Council on Foreign Relations bereitgestellte Daten. 2014. „Vaccine-Preventable Outbreaks“. http://www.cfr.org/interactives/GH_Vaccine_Map/index.html; S. Gordon. 2013. „Some Whooping Cough Strains Now Outsmarting Vaccine“. http://health.usnews.com/health-news/ news/articles/2013/02/06/some-whooping-cough-strains-now-outsmarting-vaccine; R. Stein. 2013. „Big Measles Outbreaks Worry Federal Health Officials“. http://www.npr.org/

Ebenda. Ministre de Santé. „Tout ce que vous devez savoir sur la vaccination“. http://www.sante.dz/ Dossiers/direction-prevention/Vaccination.html

7.

8.

9.

10.

Afrique Hebdo. 2011. „Outbreak of Measles in M’sila region of Algeria with 417 cases reported“. http://www.tmb.ie/destinations/news.asp?title=Outbreak-of-Measles-in-Msila-regionof-Algeria-with-417-cases-reported&id=182352 B. Said. „87 cas enregistrés à Adrar: Alerte à la rougeole“. http://www.lequotidien-oran. com/index.php?news=5178597 K. Khellas. 2013. „Polio vaccines spoiled in Algeria 2,600,000“. http://www.echoroukonline. com/ara/mobile/articles/169507.html

D. Hammouda et al. 2005. „Cervical carcinoma in Algiers, Algeria: human papillomavirus and lifestyle risk factors“. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15455386

BELGIEN 1. 2. 3.

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4.

donor-profiles/united-states/ 4.

IMF. „World Economic Outlook Database“. April 2014. UNICEF. 2014. „State of the World’s Children in Numbers 2014”. WHO. 2014. „National Health Accounts: GGHE as percent of general government expenditure“. UNICEF. 2013. „Committing to Child Survival: A Promise Renewed. Progress Report 2013“.

WHO Europe. 2012. „Princess Mathilde of Belgium arrives in Albania to advocate for frontline health care workers“. http://www.euro.who.int/en/health-topics/disease-prevention/ vaccines-and-immunization/news/news/2012/03/princess-mathilde-of-belgiumarrives-in-albania-to-advocate-for-frontline-health-care-workers

5.

GlaxoSmithKline. 2013. „GSK enters new commitment with the GAVI Alliance to supply cervical cancer vaccine for girls in the world’s poorest countries“. http://www.gsk.com/ media/press-releases/2013/gsk-enters-new-commitment-with-the-gavi-alliance-tosupply-cervi.html

6.

Vom Council on Foreign Relations bereitgestellte Daten. 2014. „Vaccine-Preventable Outbreaks“. http://www.cfr.org/interactives/GH_Vaccine_Map/index.html; T. Braeye et al. 2013. „Obstacles in measles elimination: an in-depth description of a measles outbreak in Ghent, Belgium, spring 2011“. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3716678/

blogs/health/2013/09/12/221737535/big-measles-outbreaks-worry-federal-health-officials

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

49

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4. 5.

7.

8.

7.

ONE Kalkulation, basierend auf den Entwicklungsindikatoren von GAVI Allianz und Welt Bank WHO. 2011 “Increasing Access to Vaccines Through Technology Transfer and Local Production” GAVI Allianz. 2014. “Developing Country pharmaceutical industry”. http://www.gavialliance. Y.J. Park et al. 2013 “Reemergence of measles in South Korea: implications for immunization and surveillance programs.” http://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23429077

SCHWEDEN 1. 2. 3.

7.

Ebenda. Ebenda. ONE-Berechnungen basierend auf Daten von GAVI und den World Development Indicators der Weltbank. GAVI Alliance. 2014. „Anders Nordström“. http://www.gavialliance.org/about/governance/

8.

GAVI Alliance. 2013. „GAVI Mid-Term Review meeting, October 2013“. http://www.

5. 6.

2. 3.

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gavi-board/members/anders-nordstrom/ gavialliance.org/funding/how-gavi-is-funded/resource-mobilisation-process/ gavi-mid-term-review-meeting-october-2013/

profiles/russian-federation/ 4. 5. 6.

Ebenda. Seinen ersten Beitrag leistete Russland im Jahr 2010. GAVI Alliance. 2007. „Five nations and the Bill and Melinda Gates Foundation launch Advance Market Commitment for vaccines“. http://www.gavialliance.org/library/news/pressreleases/2007/five-nations-and-the-bill-and-melinda-gates-foundation-launchadvance-market-commitment-for-vaccines/

7. 8.

9.

Ebenda. GAVI Alliance. 2014. „Industrialised country vaccine industry constituency“. http://www.

Vom Council on Foreign Relations bereitgestellte Daten. 2014. „Vaccine-Preventable Outbreaks“. http://www.cfr.org/interactives/GH_Vaccine_Map/index.html; Radio Free Europe/Radio Liberty. 2010. „Russia Confirms First Polio Cases In 15 Years“. http://www. rferl.org/content/Russia_Confirms_First_Polio_Cases_In_15_Years/2080022.html

EUROPÄISCHE KOMMISSION 1. 2. 3.

2. 3.

4. 5.

IMF. „World Economic Outlook Database“. April 2014. UNICEF. 2014. „State of the World’s Children in Numbers 2014”. GAVI Alliance. 2013. „Norway“. http://www.gavialliance.org/funding/donor-profiles/ norway/

6.

50

IMF. „World Economic Outlook Database“. April 2014. UNICEF. 2014. „State of the World’s Children in Numbers 2014”. GAVI Alliance. 2013. „European Union“. http://www.gavialliance.org/funding/donorprofiles/ec/

4.

Ebenda. Ebenda.

Folkhälsomyndigheten. 2014. „Mässling“. http://folkhalsomyndigheten.se/amnesomraden/ statistik-och-undersokningar/sjukdomsstatistik/massling/; vom Council on Foreign Relations bereitgestellte Daten. 2014. „Vaccine-Preventable Outbreaks“. http://www.cfr. org/interactives/GH_Vaccine_Map/index.html; Vaccines Today. 2014. „Rubella spreading in Poland and Romania“. http://www.vaccinestoday.eu/vaccines/rubella-spreading-inpoland-and-romania/

NORWEGEN 1.

A. Allen. 2002. „Health: Bucking the Herd: Parents who refuse vaccination for their children may be putting entire communities at risk“. http://www.theatlantic.com/past/docs/ issues/2002/09/allen_a.htm

10.

gavialliance.org/about/governance/gavi-board/composition/industrialised-countryvaccine-industry/ 9.

IMF. „World Economic Outlook Database“. April 2014. UNICEF. 2014. „State of the World’s Children in Numbers 2014”. GAVI Alliance. 2013. „Sweden“. http://www.gavialliance.org/funding/donor-profiles/ sweden/

4.

RUSSLAND 1.

Eurosurveillance. 2012. „Measles Virus Genotyping an Important Tool in Measles Outbreak Investigation in Norway, 2011“. http://www.eurosurveillance.org/ViewArticle. aspx?ArticleId=20340

org/about/partners/developing-country-vaccine-industry/ 9.

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8.

Ebenda. GAVI Allianz. 2013 „Republic of Korea“. http://www.gavialliance.org/funding/donorprofils/republic-of-korea/

6.

6.

5.

Ebenda. Ebenda. ONE-Berechnungen basierend auf von GAVI und den World Development Indicators der Weltbank. Vom Council on Foreign Relations bereitgestellte Daten. 2014. „Vaccine-Preventable Outbreaks“. http://www.cfr.org/interactives/GH_Vaccine_Map/index.html; Centers for Disease Control and Prevention. 2011. „Increased Transmission and Outbreaks of Measles – European Region, 2011“. http://www.cdc.gov/mmwr/preview/mmwrhtml/mm6047a1.htm

Endnoten

KANADA 1. 2. 3.

IMF. „World Economic Outlook Database“. April 2014. UNICEF. 2014. „State of the World’s Children in Numbers 2014”. GAVI Alliance. 2013. „Canada“. http://www.gavialliance.org/funding/donor-profiles/ canada/

5.

Ebenda. Ibid.; Prime Minister of Canada. 2011. „Implementing Canada’s Commitments under the Muskoka Initiative“. http://www.pm.gc.ca/eng/news/2011/09/20/implementing-canadas-

6.

GAVI Alliance. 2013. „Canada“. http://www.gavialliance.org/funding/donor-profiles/

4.

commitments-under-muskoka-initiative canada/ 7.

8.

9.

Ebenda. ONE-Berechnungen basierend auf Daten der World Development Indicators der GAVI Alliance und der Weltbank. Vom Council on Foreign Relations bereitgestellte Daten. 2014. „Vaccine-Preventable Outbreaks“. http://www.cfr.org/interactives/GH_Vaccine_Map/index.html CTV News Vancouver. 2014. „B.C. vaccination rates drop amid ‘misinformation’ campaign“. http://bc.ctvnews.ca/b-c-vaccination-rates-drop-amid-misinformation-campaign1.1744379

Schlussbemerkung 1.

UNICEF. 2013. „Committing to Child Survival: A Promise Renewed. Progress Report 2013“. http://www.apromiserenewed.org

2.

ONE, „Tracking Global Commitments on AIDS, Volume 2.“ http://one-org.s3.amazonaws. com/us/wp-content/uploads/2013/11/ONE_2013-AIDS-Report-ES-ONLY-DIGITAL.pdf

3.

4.

http://www.who.int/phi/publications/Increasing_Access_to_Vaccines_Through_ Technology_Transfer.pdf

UNICEF. Beschaffung von Gelbfieberimpfstoff. http://www.unicef.org/supply/files/ Yellow_Fever.pdf

5.

GAVI Alliance. 2014. „Vaccine to protect South Asian children against devastating disease set for GAVI support“. http://www.gavialliance.org/Library/News/Statements/2013/Vaccineto-protect-South-Asian-children-against-devastating-disease-set-for-GAVI-support/

6. 7.

8.

PAHO. 2013. „Impact of Vaccines in the Americas“. http://www.paho.org/vwa/?p=1898 European Centre for Disease Prevention and Control. 2012. „Review of outbreaks and barriers to MMR vaccination coverage among hard-to-reach populations in Europe“. UNICEF. 2014. „State of the World’s Children in Numbers 2014”.

DAS ZIEL ERREICHEN: mit Impfungen und GAVI

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