Das Letzte Abendmahl

zu meinem Gedächtnis“ ja gerade beabsichtigt ist. Das „Pascha“ - / „Pesach“-Mahl war eine alte Tradition. Erst viel später läßt der Vorgang darüber nachdenken, ...
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Das Letzte Abendmahl Jesus ist auf dem Bild nicht sichtbar. Nur Hände, die Brot austeilen – Brothände. Und doch ist er da: sein Spiegelbild findet sich im Becher. Manche haben schon ihr Brot, einige Stücke liegen gezielt auf dem Tisch. Das Tischtuch mit dem erkennbaren ChristusMonogramm stellt eine tiefe Verbindung her: Brot brechen und Wein trinken in diesem Erkennungszeichen, dem die Kreuzform zugrundeliegt als Zeichen der Hingabe. Die meisten der Apostel schauen in Richtung der Hände und auf den Becher, aus dem sie trinken werden. Aber im Bildhintergrund bahnt sich schon die – wenn man so will – doppelte Umsetzung dieser Hingabe an: Verrat und Gefangennahme einerseits, sowie das Hereinströmen der Vielen, deren Einbeziehung im „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ ja gerade beabsichtigt ist. Das „Pascha“ - / „Pesach“-Mahl war eine alte Tradition. Erst viel später läßt der Vorgang darüber nachdenken, daß dieses Paschamahl die Wandlung zum Eucharistiemahl ist. Die frühen Gemeinden allerdings erkannten schon bald, daß dies „DAS“ Zentrum ihrer Gemeinschaft und darum auch ihrer Liturgie ist: Der Kreis öffnet sich. Der Becher macht die Runde und vereint. Heute können wir im Glauben über das reale Bild hinaussehen. Glauben heißt auch ein Stück „vertrauen“, erweitern, entgrenzen. Nicht spitzfindige Beweisbarkeit, sondern Erfahrung werden zur neuen Wirklichkeit und Gewißheit: „Er ist mitten unter uns“! So wird das Letzte Abendmahl gerade nicht zum „letzten“, sondern zum immerwährenden als Vorgriff auf jenes, das kommt.

Frohe und gesegnete Ostern! Ihre Gäste- und Kurseelsorge Oberstdorf P. Dr. Rainer Meyer SAC – Elisabeth Schreiber