Das Europäische Kompetenzzentrum für energetische ...

Doch wie kann man Energie- einsparung im Altbaubestand und bei ... werden im Inneren gegenübergestellt. Das Konzept beinhaltet eine modellhafte ...
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„Sehen, verstehen und erfolgreich anwenden“ Das Europäische Kompetenzzentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege Benediktbeuern Gründung geht auf das 8. Jahrhundert zurück. Nach der Säkularisation 1803 wurde dort die sog. Glashütte von Joseph von Utzschneider errichtet. Joseph von Fraunhofer entdeckte hier unter anderem die Fraunhoferschen Linien im Sonnenspektrum. Seit 1930 wird das Kloster von den Salesianern Don Bosco betrieben. Die „Alte Schäfflerei“, die zum ehemaligen Handwerkerbezirk des Klosters gehört, stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Bauwerk bietet einen idealen Ort für ein Kompetenzzentrum für alle Fragen zu Energieeffizienz und Denkmalpflege.

Klosterkirche Benediktbeuern

In Zeiten steigender Energiepreise, wachsendem ökologischen Bewusstsein und des Klimawandels wird auf energetische Einsparmöglichkeiten immer größerer Wert gelegt. Doch wie kann man Energieeinsparung im Altbaubestand und bei denkmalgeschützten Objekten erreichen und gleichzeitig Bauschäden verhindern? Welche Möglichkeiten der Nutzung umweltschonender Maßnahmen gibt es? Das Denkmalpflegezentrum Benediktbeuern wird eine fachkompetente Informationsstelle für alle Fragen zum Thema Altbausanierung und Denkmalpflege, insbesondere zu energetischem Bauen, Vermeidung von Bauschäden, Ökologie und Kosteneffizienz. Der Bedarf für ein solches Zentrum ist im Hinblick auf die bauliche Entwicklung in den nächsten Jahren nicht von der Hand zu weisen. Das Zentrum wird in Kooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP Holzkirchen, dem Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der WTA (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege) betrieben. Dabei werden Ausstellungen und exemplarische Maßnahmen direkt am Gebäude gezeigt. Unterschiedliche Heizungssysteme werden im Inneren gegenübergestellt. Das Konzept beinhaltet eine modellhafte energetische und denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes der „Alten Schäfflerei“ in Kloster Benediktbeuern sowie feste und thematisch wechselnde Ausstellungen, Messungen und Forschungen zu Materialien und Haustechnik. Das Kloster Benediktbeuern zählt zu den ältesten Klöstern Oberbayerns. Seine

Der wichtigste Aspekt an diesem neuen, im Entstehen befindlichen Zentrum wird das Ineinandergreifen von Handwerk, Wissenschaft und Denkmalpflege sein sowie die Darstellung von Funktionsweisen innovativer Materialien und Techniken am historischen Gebäude. So findet erstmals eine Bündelung von bauphysikalischem Wissen und Erfahrungen aus dem Bereich der Baudenkmalpflege und der Altbausanierung in einem öffentlich wirksamen Beratungszentrum statt. Architekten, Denkmalpfleger, Handwerker, Bauherren und Interessierte können sich über energetische Altbausanierung und Denkmalpflege informieren und unabhängig beraten zu lassen. Attraktive Weiterbildungsmaßnahmen und Workshops bieten die Möglichkeit der Vertiefung. Energieeffizienz und Denkmalpflege sind internationale Themen. Das Denkmalpflegezentrum stellt sich dieser Herausforderung zusammen mit europäischen Partnern durch innovative und denkmalgerechte Lösungen.

Infrarot- und Bestandsaufnahme im Vergleich

„Alte Schäfflerei“, Kloster Benediktbeuern

„Alte Schäfflerei“, Kloster Benediktbeuern Dachziegel und Dachstuhl um 1750

Salzschaden an einer Wandmalerei, Foto: Klaus Klarner, Restaurator

„Kulturerbe dauerhaft sichern und bewahren“

Themen Temperierung / Heizen

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Lüftung

- Nutzerkomfort - geregelte Belüftung

Wärmedämmung / Wandkonstruktion

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Außen- / Innen- / Dachausbau / Bodenaufbau Fenster (historische versus neue) Wärmespeicherfähigkeit Berechnungsverfahren (Glaser / WUFI® / 18599) Exoten: Vakuumdämmung, Silicagel, etc.

Bauliche Feuchtesperren / Drainagen

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Horizontalsperre / Drainagen Unterfangung Injektionsverfahren Lehmabdichtung Exoten: Lüftungsröhrchen, Elektromose

Putze

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Erhaltung von historischen Putzen Zement- und Kalkputze Sanierputze Wärmedämmputze

Anstriche / Beschichtungen

- Historische und deren Eigenschaften - Moderne und deren Eigenschaften

Fenster

- Erhaltung historischer Fenster - Verbesserung des Wärmeschutzes

Konstruktiver Schutz

- Schutzdächer - Details (Fensterbänke, Regenrohre, Regenführung)

Schallschutz / Raumakustik

- Modulare Absorber (getrennt oder integriert)

Radiatoren Flächenheizung / Bauteiltemperierung Luftheizung Regelstrategien Energiegewinnung (Solar, Geothermie, Holz, etc.)

Das Denkmalpflegezentrum Benediktbeuern wird Antworten auf Fragestellungen geben, die bei jeder Sanierungs- und Renovierungsmaßnahme auftreten: -

Welche historischen und modernen Materialien können verwendet werden? Wie können durchfeuchtete Mauern saniert werden? Welche denkmalpflegerischen Belange sind bei der energetischen Sanierung zu beachten? Warum entstehen Schimmelpilze? Wie können Schäden durch angepasstes Heizen und Lüften vermieden werden? Welche Heizung wirkt sich positiv auf das vorhandene Raumklima aus? Wann ist eine Wärmedämmung sinnvoll und möglich? Welche Kosten entstehen für eine Sanierung? Welche finanzielle Unterstützung gibt es?

Neben Demonstrations- und Ausstellungsflächen werden der interessierten Öffentlichkeit durch Beratung und Informationsmaterial sowie durch Fort- und Weiterbildung die genannten Themen zugänglich gemacht.

Ansprechpartner: Dipl.-Restaurator Univ. Ralf Kilian Denkmalpflege und präventive Konservierung

Dr. phil. Britta von Rettberg Denkmalpflege und präventive Konservierung

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP Institutsteil Holzkirchen

Telefon: + 49 (0) 8024/643-285 Telefax: + 49 (0)8024/643-366 [email protected]

Telefon: + 49 (0) 8024/643-613 Telefax: + 49 (0)8024/643-366 [email protected]

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