Crowdsourcing und Regelbezüge – der Fall ... - user.tu-berlin.de

04.10.2011 - Ein Tag später “stand” der “Gegenpool”, denn in der Nacht vom 18. zum. 19. Februar wurde ..... Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, 2006.
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INFORMATIK 2011 - Informatik schafft Communities 41. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik , 4.-7.10.2011, Berlin

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Crowdsourcing und Regelbezüge – der Fall GuttenPlag Katrin Hirte Institut für die Gesamtanalyse der Wirtschaft Universität Linz Altenberger Strasse 69 4040 Linz [email protected]

Abstract: Im nachstehenden Beitrag wird nach der theoretischen Einbettung für den Vorgang Guttenberg gefragt, hier speziell zur Rolle von GuttenPlag zum Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie GuttenPlag im Kontext der Frage nach Regelbezügen einzuordnen ist. Dabei wird die These vertreten, dass GuttenPlag als spezifische neue Medienform (des Crowdsourcing) zwar die “Architektur” bestehender Regelbezüge zu beeinflussen vermochte, aber dabei nicht als “Code” einen vierten Regelfaktor neben Normen, Markt und Rechte bildet. Auf diese Formung der Architekturen von Regelbezügen wird mit Bezug auf die Performativity-Theorie eingegangen.

1 Guttenberg und GuttenPlag Am 01.03.2011 trat Karl-Theodor zu Guttenberg wegen Plagiatsvorwürfen von seinem Amt als Verteidigungsminister zurück. Eine große Rolle bei diesem Vorgang wird dem Crowdsourcing1 zugeschrieben, hier speziell den Akteuren, welche mit der Internetseite “GuttenPlag” aktiv wurden. Deren Bedeutung wird in diesem Prozess als so gravierend gesehen, dass die Frage lautete: “Hat das Netz Guttenberg gestürzt?” [LL11]. Mit Fokus auf die zentrale Ursache für den Rücktritt lautet der allgemeine Befund – hier vom Historiker Michael Philipp, spezialisiert auf Politiker-Rücktritte, zusammengefasst – dass das Verhalten von Guttenberg “... in keiner Weise mit geltenden Normen...” abgeglichen war [Li11]. Trotzdem wirft diese auf den ersten Blick einleuchtende Erklärung Fragen auf: Wenn es um Regelverletzung geht – hier bestehende Normen im Wissenschaftsbereich – warum musste Guttenberg dann als Verteidigungsminister zurücktreten, also im Politikbereich? Greifen hier Regeln teilsystemübergreifend? Und in welchem Verhältnis ist GuttenPlag dann zu dieser Regelverletzung zu sehen? Schafft solch neues Medium eine neue “Architektur”, die – lt. Lessig [Le99] – wie Normen, Markt oder Gesetze einen neuen Regelbezug in der heutigen Gesellschaft bildet? 1 "Crowdsourcing ist eine interaktive Form der Leistungserbringung, die kollaborativ oder wettbewerbsorientiert organisiert ist und eine große Anzahl extrinisch oder intrinisch motivierter Akteure unterschiedlichen Wissensstands unter Verwendung moderner IuK-Systeme auf Basis des Web 2.0 einbezieht.“ [MLV08, S. 273]

erschienen im Tagungsband der INFORMATIK 2011 Lecture Notes in Informatics, Band P192 ISBN 978-3-88579-286-4

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Ziel des Beitrags ist es, den Vorgang GuttenPlag in einem ersten Schritt vorzustellen. In einem zweiten Schritt erfolgt die Frage nach dem “Warum?” im Kontext bestehender Theorien und Erklärungsansätze, insbesondere mit kritischem Bezug auf den Ansatz von Lessig, der die These vertritt, neue “Architekturen” bzw. “Codes”, welche im Netz gelten, sind Gesetzen gleichgestellt. Die Auffassung “Code is Law” bleibt hier nicht unwidersprochen und mit Bezug auf die Performativity-Theorie wird in einem vierten Schritt versucht, den “Fall Guttenberg” theoretisch neu einzubetten.

2 Vom Auftritt zum Rücktritt – Zu Verlaufsmustern im Fall Guttenberg Um die Aufmerksamkeit zum “Fall” Guttenberg insgesamt zu verstehen, muss ein größerer Zeitrahmen gewählt werden als der ab Februar 2011, als die ersten Plagiatsvorwürfe (am 13.02.2011) aufkamen, denn dem “Fall” von Guttenberg ging ein rasanter medialer Aufstieg voraus. Dieser war so massiv, dass im ndr unter der Überschrift “Geisterdebatte” am 03.11.2011 dazu eigens eine Sendung ausgestrahlt wurde, in der es explizit zum Hype um Karl-Theodor zu Guttenberg vorausschauend hieß: “... die Medien sind unstet, unberechenbar. Ihre Politikstars von heute können morgen schon die Verlierer sein...” [Fi10]. Ob adlige Herkunft, Guttenberg als verheiratet oder als Minister – in allen Facetten wurde über ihn 2009/2010 fast durchgängig sehr positiv berichtet – bis hin zu Spekulationen über ihn als zukünftiger Bundeskanzler. Nach dem Hype folgte der Fall, eingeleitet durch die Rezension des Rechtswissenschaftlers Andreas Fischer-Lescano am 13.02.2011 [Fi11], in der das erste mal Plagiatsvorwürfe in der Öffentlichkeit auftauchten, veröffentlicht in der juristischen Fachzeitschrift “Kritische Justiz”. 2.1 Anfängliches “Ping-Pong”-Spiel zwischen den Akteuren Ab diesem Zeitpunkt waren Akteure aus mehreren Bereichen am “Vorgang” Guttenberg beteiligt, hauptsächlich aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Medien. Hinsichtlich letzterer kann hier in herkömmliche Massenmedien (z.B. Süddeutsche, Spiegel usw.) sowie in so genannte neue Medien wie Internetplattformen (GuttenPlag, Facebook) unterschieden werden. Aus dem Politikbereich waren vor allem Aktionen und Reaktionen von Politikern der eigenen Partei (CSU) als auch der CDU entscheidend, hier z.B. die von Bundeskanzlerin Merkel, sowie die von Guttenberg selbst. Im Bereich Wissenschaft traten Einzelakteure auf sowie auch Wissenschaftler gruppal als Unterzeichner offener Briefe. Vor allem anfänglich ähnelt der Verlauf einem Ping-Pong-Spiel: Die verschiedenen Akteure äußerten sich ab dem ersten Aufkommen von Plagiatsvorwürfen am 13.02.2011 in jeweiliger Reaktion auf das letzte Vorkommnis reagierend, entweder in Widerrede oder dieses verstärkend aufgreifend.

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Stellt man diesen Verlauf symbolisch dar, erhält man dazu nachstehende Abbildung. Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, aber es wurde versucht, die Ereignisse zu berücksichtigen, welche jeweils wieder Reaktionen auslösten (an den Linien-Enden positioniert) bzw. wie schon erwähnt verstärkend wirkten (mittiger positioniert).

Abbildung 1: Verlauf der Vorkommnisse vom ersten Plagiatsvorwurf bis zum Rücktritt Guttenbergs, Quelle: nach [Schü11], eigene Darstellung.

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Innerhalb des Ablaufes kann nachstehenden “Auftritten” eine besondere Rolle zugeschrieben werden, da sie auslösend, besonders polarisierend oder verstärkend wirkten: -

Der frühe und danach stetige Auftritt von GuttenPlag wird nach der Publikation in einer Fachzeitschrift am 13.02.2011 und in den herkömmlichen Massenmedien (z.B. Süddeutsche) danach im Medienbereich als der entscheidende auslösende Moment ab dem 17.02.2011 gesehen. Ab dem 17.02.2011 war GuttenPlag stetig im Netz präsent. Nur Stunden nach der Gründung waren ca. 44 % der Seiten der Promotion Guttenbergs als plagiatsbehaftet ausgewiesen. Am 19.02.2011 und 01.03.2011 wurden Zwischenberichte publiziert.

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Der Auftritt von Guttenberg selbst war ebenso verlaufsentscheidend, als dieser am 16.02.2011 in Berlin mitteilen ließ: "Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus". Das letztlich opportune Verhalten von Guttenberg begann mit diesem Auftritt. “Ein solcher Satz ist politisch tödlich, denn er bedeutet: Ich nehme euch nicht ernst, ihr seid meiner nicht würdig.“ [Li11]. Durch das sukkzessive Zurückrudern - von: „Ich bin gerne bereit zu prüfen, ob bei über 1.200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten.“ noch am 16.02.2011 (im ZDF) bis zum „... möchte ich Sie bitten, die Verleihung meines Doktorgrades zurückzunehmen...“ am 22.02.2011– wurde Guttenberg unglaubwürdig, sein Verhalten später als „...täuschen...“ und „...lügen...“ charakterisiert [Du11].

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Der Auftritt von Bundeskanzlerin Merkel, welche am 21.02.2011 äußerte: “Ich habe keinen wissenschaftlichen Assistenten oder einen Promovierenden oder einen Inhaber einer Doktorarbeit berufen, sondern hier geht es um die Arbeit als Bundesverteidigungsminister.” [FTD11], hat die Debatte über die Tragfähigkeit eines Politikers, der gelogen und getäuscht hatte, weiter verschärft. Zudem rief das den Auftritt der WissenschaftlerInnen auf den Plan, die nun in einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin Merkel ihre Aussage kritisierten, sie hätte einen Minister und nicht einen “...wissenschaftlichen Assistenten...” berufen und sich gegen die Verniedlichung der Plagiatsvorwürfe als “Kavaliersdelikt” verwahrten. Bis zum 25.02.2011 hatten ca. 20.0000 WissenschaftlerInnen unterschrieben [dpa11], bis zum Rücktritt ca. 60.000 [Schu11]. Das opportune Auftreten des Doktorvaters von Guttenberg sowie der Uni Bayreuth verstärkte die entstandene Polarisierung “Wissenschaft versus Politik” noch.

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Ebenso ausschlaggebend wurde der kritische Auftritt von CDU- und CSUPolitikern ab 28.02.2011, nachdem sich die Polarisierung Wissenschaft versus Politik formiert hatte. Damit fiel die Unterstützung Guttenbergs in den eigenen politischen Reihen. Einen Tag später trat Guttenberg zurück.

Neben diesen Auftritten waren zudem bestimmte Polarisierungen entscheidend.

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2.2 Zunehmende Polarisierungen Mit dem Verlauf des “Falls” Guttenberg entstanden Polarisierungen auf zwei Ebenen: in den neuen Medien, hier in Nutzung von Facebook, sowie in der Politik (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Diametrale Positionen im Verlauf Guttenberg, Quelle: nach [Schü11], eigene Darstellung.

Die Polarisierung auf der Ebene der Neuen Medien erfolgte ab der Gründung von GuttenPlag. Ein Tag später “stand” der “Gegenpool”, denn in der Nacht vom 18. zum 19. Februar wurde die Facebook-Seite “Pro Guttenberg” gegründet [Kr11], initiiert durch den Medienunternehmer Tobias Huch, der durch mehrere spektakuläre Datenskandale (T-Mobile, Schlecker) und Medienauftritte (pro Aufweichung so genannter weicher Kinderpornografie, pro Sarrazin-Auftritt) Schlagzeilen gemacht hatte [Wi11]. Innerhalb von zwei Tagen hatten auf der Facebook-Seite über 50.000 Besucher den dortigen “Gefällt mir”-Button geklickt, am 22.02.2011 wurden 200.000 vermeldet [Schü11]. Allerdings wurde hier kritisch vermerkt, dass die “Substanz” dieses “Schwarms” nur aus Button-Klicks besteht [RZ11] so wie die “Substanz” der Guttenberg-Kritiker nur durch Abrufzähler auf GuttenPlag zu erahnen waren. Nur wenige Teilnehmer an den Demonstrationen gegen Guttenberg am 26.02.2011 [Schü11] und pro Guttenberg am 04.03.2011 [Wu11] bestätigten diesen Eindruck. Die Polarisierung fand medial statt, verstärkt durch Umfragen und Meldungen in den Massenmedien (z.B. dem ZDF-Politikbarometer am 25.02.2011) [Schü11]. Auf der Ebene der Politik wurde die Polarisierung vor dem Rücktritt von Guttenberg erst ab 28.02.2011 deutlich. Noch am 21.02.2011 hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Presse geäußert: “Ich habe keinen wissenschaftlichen Assistenten oder einen Promovierenden oder einen Inhaber einer Doktorarbeit berufen, sondern hier geht es Zu diesem Zeitpunkt um die Arbeit als Bundesverteidigungsminister.“ [FTD11]. wurde Guttenberg auch noch von weiteren CDU- und CSU-Politikern unterstützt, für die kein Rücktritt Guttenbergs als Verteidigungsminister in Frage kam, z.B. vom CSUVorsitzenden Seehofer [FTD11]. Schon eine Woche später aber schlug die Unterstützung auf der Politikebene teilweise um in diametrale Positionen.

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So hatte am 28.02.2011die Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) in einem Interview geäußert, dass sie sich für Guttenberg “...schäme...” und ebenso bestätigte sie, dass man den Menschen Guttenberg nicht “...in zwei Menschen aufteilen...” könne [Bra11]. Der Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte am gleichen Tag vor Abgeordneten erklärt, die Affäre und ihre Begleitumstände seien „...ein Sargnagel für das Vertrauen in unsere Demokratie...“ [CR11]. Der CSUVorsitzende Horst Seehofer hingegen kommentierte dies kurz nach dem Rücktritt von Guttenberg mit “...nicht solidarisch...” und gar “...öffentlich in den Rücken gefallen...” und kündigte an, die “...Vorgehensweise von Lammert und Schavan werde daher auch ein Nachspiel haben...“ [FAZ11]. Auf der Wissenschaftsebene hingegen waren keine Polarisierungen zu verzeichnen. Anfänglich nannte der Betreuer der Promotion, Prof. Peter Häberle, die Plagiatsvorwürfe “absurd”. Erst nach dem massiven Auftritt der Wissenschaft durch den offenen Brief am Bundeskanzlerin Merkel mit tausenden Unterschriften distanzierte er sich von seinen anfänglichen Äußerungen. Anfang März verabschiedeten Erst- und Zweitbetreuer (Prof. Häberle und Prof. Streinz) dann eine gemeinsame Erklärung. Die dort getroffene Behauptung, dass dies hätte passieren können, weil 2005 (!) solch Suchmaschinen wie google noch nicht eine “...feinjustierte Suchmethode wie heute...“ gehabt hätte, machte selbst die langjährig erfahrene Spezialistin für Plagiatserkennung Prof. Debora WeberWulff „...perplex...“ [Tr11] und trug wenig zur Glaubwürdigkeit dieser Wissenschaftsvertreter bei: Entweder setzten auch Sie wie teils Guttenberg auf Schuldzuweisung nach außen oder es offenbarte, wenn die Behauptung ernst gemeint war, deren fehlende Kompetenz im Umgang mit solch Medien wie Google.

3 Theoretische Einbettung Nachstehend wird mit Bezug auf soziologische Theorien nach einer Erklärung für den Verlauf im Fall Guttenberg gefragt. Dabei wird auf akteursbezogene Theorien (Sozialkapital- bzw. Habitustheorie von Bourdieu) ebenso wie systembezogene Theorien (Systemtheorie Luhmann’s) und Regelfaktorauffassung (“Code is Law” von Lessig) eingegangen sowie anschließend mit Rückgriff auf die Performativity-Theorie (Callon) eine eigene Positionierung vorgenommen. 3.1 Kapitalumschlag? Das Aufsehen zum “Fall” Guttenbergs hängt mit der Feststellung zusammen, dass bei dieser Person nicht damit gerechnet wurde und dies war nicht nur eine Frage der Glaubwürdigkeit Guttenbergs, sondern auch eine Frage der “Ausstattung” der Person. Ein Blick auf die Kapitalausstattung [Bo83] von Guttenberg bestätigt dies: Das ökonomische Kapital der Familie Guttenberg, welche auf Schloss Kulmbach (Franken) zu Hause ist, wird auf 600 Millionen Euro geschätzt. Damit gehört die Familie zu den 30 Reichsten in Deutschland [Be09].

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Seit dem 31. Oktober (ein Tag nach der Berufung von K.-T. zu Guttenberg zum CSUGeneralsekretär) wurde guttenberg’sches Vermögen von dem Vater und dem Bruder von K.-T. zu Guttenberg in eine österreichische Stiftung überführt. K.-T. zu Guttenberg soll daran keine Anteile haben, da Teile des Familienvermögens vorher aufgeteilt wurden unter den Brüdern [Ri09]. Im Verlauf des Falls Guttenberg spielte dessen ökonomisches Kapital kaum eine Rolle. Nur am 25.02.2011 erschien in den Medien eine Meldung zu einer Großspende der Rhön-Klinikum AG an die Universität Bayreuth. Zwischen 1999 und 2006 waren insgesamt 747.764,36 Euro an die Universität Bayreuth überwiesen worden für einen neuen Lehrstuhl an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Einer der Stifter des Lehrstuhls war die Rhön-Klinikum AG, in der K.-T. zu Guttenberg von 1996 bis 2002 im Aufsichtsrat saß [Wo11]. Der Börsenwert des Aktienpakets lag 2002, als Guttenberg dieses an die Hypo Vereinsbank verkaufte, bei 260 Millionen Euro, wodurch K.-T. zu Guttenberg als der reichste Mann, der je am Kabinettstisch in der BRD saß, betitelt wurde [EHÖP09]. In Kontext der Großspende an die Universität Bayreuth gab die Rhön-Klinikum AG an, keinerlei Kontakte zu den Promotionsbetreuern von Guttenberg gehabt zu haben [Wo11]. Die Berufserfahrungen von Guttenberg selbst sowie die Angaben dazu waren spärlich und schon 2009 unklar. Als Wirtschaftsminister konnte er nur auf “Erfahrungen im Familienunternehmen” verweisen [AZM09]. Das soziale Kapital, das Beziehungsnetz von Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg [AZM09], ist adlig geprägt und ambivalent. Es verweist familiärerseits u.a. in den moselländischen Uradel, da die Mutter von K.-T. zu Guttenberg, Christiane von und zu Eltz, aus diesem stammt. Diese ist in 2ter Ehe verheiratet mit Adolf Henkell von Ribbentrop, dem Sohn von Joachim von Ribentrop (NS-Außenminister, 1945 zum Tode verurteilt). Längere Verbindungen gibt es ebenso in die Familie Stauffenberg, da Elisabeth Gräfin von und zu Guttenberg (K.-T. zu Guttenbergs Tante) mit Franz Ludwig Schenk Graf von Stauffenberg verheiratet war [Ho07]. Ebenso existieren Verbindungen in die bismarcksche Familie, da K.-T. zu Guttenberg selbst mit Stephanie Anna Charlotte Freifrau von und zu Guttenberg, geborene Gräfin von Bismarck-Schönhausen, eine Ururenkelin von Otto von Bismarck, verheiratet ist [MA11]. Die adlige Herkunft von Guttenberg spielte sowohl vor dem „Fall“ Guttenbergs eine Rolle – hier in positiver Konnotation – sowie im Verlauf des „Falls“ zunehmend auch in negativer Konnotation. Das politische Beziehungsnetzwerk hingegen und hier insbesondere seine Beziehungen zu amerikanisch-deutschen Institutionen [Be09], spielte vor, im und nach dem Verlauf kaum eine Rolle. K.-T. Zu Guttenberg selbst thematisiert dieses auch nicht auf der eigenen Homepage, auf der er aber als Politiker vorgestellt wird.

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Abbildung 3: Das Netzwerk Guttenbergs, Quelle: nach [Be09], eigene Darstellung.

Zur Disposition stand das kulturelle Kapital – hier (das im Titel) institutionalisierte kulturelle Kapital [Bo83, 189ff.] – und dies grundsätzlich deshalb, weil zu Unrecht darüber verfügt wurde. Offen bleibt dabei aber erstens die Frage2, warum Guttenberg erst fünf Jahre nach dem zu Unrecht erworbenen Titel diesen abgeben musste und zweitens, warum er mit dem Verlust eines Teils des kulturellen Kapitals auch einen Teil des sozialen Kapitals verlieren musste. Hier ist ein Fokus notwendig, der neben der Akteursperspektive die Strukturen bzw. Systemperspektive mit einschließt.

2 Eine weitere Frage wäre die, warum Guttenberg Guttenberg nicht gelang, die eine Kapitalform mit der anderen zu kompensieren. Dazu wies schon Bourdieu darauf hin, dass es ein Irrtum wäre zu glauben, dass die verschiedenen Kapitalformen vollständig ineinander transformierbar wären, denn jede Kapitalform hat ihre „...spezifische Wirksamkeit...“ [Bo83, 196].

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3.2 Code pro Teilsystem? Auf der Struktur- bzw. Systemebene ist die Systemtheorie von Luhmann etabliert. An der Codierungsidee von Luhmann – in jedem funktionalen Teilsystem gelte ein Code, z.B. in Wirtschaft zahlen/nicht zahlen, in der Wissenschaft wahr/ nicht wahr usw. – wurde kritisiert, dass sich die Teilsysteme in ihrer Funktionalität nicht an den konzipierten Codes ausrichten, sondern dass „...in der konkreten Realität beispielsweise des Forschungshandelns die Werte wahr/unwahr gar nicht vorkommen, gar nicht zitiert werden, sondern Gesichtspunkte wie Reputation, Selbstbehauptung, Sich-auf-einemPublikationsmarkt-durchsetzen, Karriere und dergleichen dominant sind“ [Lu05, 272]. Luhmann entgegnete zu dieser Kritik (von Karin Knorr-Cetina), dass es sich dann um Zuordnungen zu unterschiedlichen Funktionssystemen handeln würde. Die zentrale Frage, ob man verschiedenen Funktionssystemen jeweils einen Code zuordnen kann ob nur dieser “Anschlussfähigkeit” im jeweiligen Teilsystem gewährleisten, bleibt damit aber offen. Im Fall Guttenberg scheint es auf den ersten Blick, als habe sich mit der Aberkennung des Doktortitels letztlich der Code wahr/nicht wahr im Luhmann’schen Sinne durchgesetzt. Allerdings erfolgte dies gerade nicht im Wissenschaftssystem, sondern aus dem Bereich Medien heraus, während Guttenberg (wie mittlerweile andere Beispiele auch) im Wissenschaftssystem selbst durchaus lange Zeit “anschlussfähig” war. Das funktionale System “Wissenschaft” selbst garantierte hier also nicht für den Code “wahr/nicht wahr”. Darüber hinaus steht der Code “wahr/unwahr” selbst zur Disposition, folgt man den neueren Entwicklungen im wissenschaftssoziologischen, erkenntnistheoretischen und kulturwissenschaftlichen Bereich. In Verfechtung der Idee, Wissenschaft betreiben sei “Wahrheitssuche”, scheint der Vorwurf des plagiatierens als Gegenpart von “wahr” zwar besonders einleuchtend. Mit dem “sociological” turn, dem “linguistic” turn als auch dem “performativity” turn [Ba06] in den Wissenschaften ist allerdings die Auffassung von Wissenschaftsergebnissen als “objektiv” oder “wahr” im herkömmlichen Sinne des Übereinstimmens von richtiger Aussage zu einem “objektiv Gegebenem” nicht mehr haltbar. Wissen ist vorläufig, ungesichert und subjektiv, das Verhältnis zwischen Wissenschaftler und Untersuchungsobjekt ein relationales und prozessuales. Daraus ergibt sich die Frage, wie die Ausrichtung im Teilsystem Wissenschaft dann zu verstehen ist, wenn der Dualismus wahr versus falsch im obigen herkömmlichen Sinne nicht greift. Denn unzweifelhaft hat es im Fall GuttenPlag eine Ausrichtung gegeben, welche mit “Wahrheit” bzw. “Wahrhaftigkeit” usw. umschrieben wurde. Hier verweist die Vorstellung von “Wahrheit” im doppelten Sinne auf die normative Dimension dieses Begriffs und ebenso auf die Notwendigkeit, hier auf Erklärungen zu Regelfunktionen wie Normen und Werte einzugehen.

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3.3 Code is Law? Unterlegt man einer Gesellschaftstheorie3 Werte, Normen und Gesetze nicht funktional, sondern fokussional, bekommen Werte, Normen, Regeln und Gesetze nicht eine (als Teilsystem-Code eindimensionale) realisierende Funktion wie in der Systemtheorie, sondern eine reglementare.4 Lessig vertritt dabei die These, dass das Verhalten von Menschen und Systemen von drei Faktoren geregelt wird: Normen, Recht und Markt, und zu diesen träte in den heutigen Zeiten zunehmender Informationstechnologien der “Code” bzw. die “Architektur” [Le99]. Zu dieser Auffassung sei hier kritisch kurz zweierlei angeführt: 1. Es ist fraglich, ob neben Normen5 und Gesetze „Markt“ als Faktor angesehen werden kann, denn damit wird die Bezugsebene gebrochen: Während Normen als auch Gesetze als weniger oder mehr institutionalisierte Vorgaben der Verhaltensausrichtung sind, sind „Märkte“ institutionalisierte soziale Formationen6, welche wiederum ohne den ihnen inhärenten jeweiligen spezifischen Bezugssystemen an Normen, Regeln und Gesetzen gar nicht bestehen würden. Märkte bzw. „Markt“ (?) ist/sind kein Regelfaktor, sondern wird/werden geregelt7 - durch Gesetze (z.B. Kartellgesetz), Regeln (z.B. Tarifregelungen) und Normen als Soll-, Kann- und Muss- Erwartungen (letztere z.B. als technische Normen wie Größenkalibrierungen). 2.

Eine „Architektur“ bzw. „Code“ ist in allen geregelten und damit allen gesellschaftlichen Bereichen anzutreffen, egal ob Verkehrsampel oder Schulnoten. Die im Cyberspace bzw. in der virtuellen Netzwelt anzutreffende Netzwerkarchitektur entscheidet über Abläufe mit, bestimmt aber nicht in gesetzgeberischer Form und dies gilt für alle anderen techniknahen Bereiche ebenso. Autoproduzenten entscheiden nicht über Verkehrsordnungen und Softwareentwickler nicht über Telekommunikationsgesetze. Code is not Law und Law is not Code, auch wenn in sehr jungen Bereichen mit Regelmäßigkeit temporäre Regelungslücken auftreten können [Schw06, 52ff.]. “Codes” bzw. Architekturen treten daher auch nicht neben Gesetze, Regeln und Normen, sondern sind ihnen inhärent – so wie die Gesetzgebung eine eigene Architektur hat [Schw06, 55] oder ein jeweiliger Normenkatalog in unterschiedlichen Religionen mehr oder weniger architektonisch ausgereift ist.

3

In der Soziologie sind Theorien, in denen Werte, Normen und Gesetze im Mittelpunkt stehen, bisher Handlungs- bzw. Akteurstheorien vorbehalten, siehe hier z.B. die Rollentheorie. 4 Werte und Normen hier als Produkte von (nicht herrschaftsfreien) gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen verstanden [Sche06, 187] und im weiten Sinne gilt dies auch für Gesetze, da diese letztlich als verbindliche Regeln für Gruppen von Menschen ebenso Konvention sind [St07], auch wenn mit inhärenten Sanktionsregeln die nicht nur freiwillige Anerkennung dieser hier stärker zu Tage tritt als bei Normen und Werten. 5 Werte als erstrebenswertes Verhalten hier unter Normen als zulässiges und erwünschtes Verhalten subsummiert [Sche06, 187]. 6 Siehe hier vor allem den Aufsatz „Märkte als soziale Formationen“ [WG07, 197ff.]. 7 Vor allem in der Ökonomie wird der „Mythos“ Markt als ein außerhalb des Menschen Existierendes vertreten [Öt09].

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Mit diesem Fokus – Gesetze, Regeln und Normen haben je nach Technikstand und gesellschaftlicher Entwicklung eigene innere “Architekturen” – soll abschließend auf den theoretischen Ansatz der Performativity eingegangen werden, da dort die Frage der prozessualen Ausformung von Realität in Abhängigkeit von Vorstellungen, Ideen usw. einerseits und technischen Möglichkeiten andererseits besonders hervorgehoben wird.

4 Formung gesellschaftlicher Prozesse Im “Fall” Guttenberg wurde bei der prozessualen Ausformung der Realität deutlich, dass diese von Vorstellungen, Ideen abhing (Wahrheit), und ebenso von technischen Möglichkeiten (GuttenPlag). Nachstehend soll erstens kurz auf die PerformativityTheorie eingegangen werden, danach auf in Abhängigkeit von der Technikentwicklung auftretenden “Architektur”-Änderungen. 4.1 Performativity Im Performativity8 -Ansatz wird die Dualität von Akteur und Struktur in Anlehnung an Giddens “agency” (Handlungsmächtigkeit) aufgehoben, im Rückgriff auf Austins Sprechakttheorie ebenso der Dualismus von Sprechen und Handeln.9 [Ca07]. Das Zusammenwirken von agencies und Ideen versteht Callon als “agencements” (statt “Arrangements”): „The term agencement is a French word that has no exact English counterpart. In French its meaning is very close to "arrangement" (or "assemblage"). It conveys the idea of a combination of heterogeneous elements that have been carefully adjusted one another.” [Ca07, S. 319]. Bei diesen “heterogenen Elementen” betont Callon gerade die materiell- technischen, da diese Verläufe entscheidend mitbestimmen: Eine bestimmte Entwicklung auf den Finanzmärkten hätte z.B. ohne einen entsprechend technischen Fortschritt nicht stattgefunden. Realität wird nach Callon konstituiert in einem Ensemble von Bestehendem, dass sowohl die Menschen mit ihren Institutionen, Netzwerken usw. umfasst als. Ihre Vorstellungen (Ideen, Modelle) sowie die materielltechnische Seite des Daseins (Ressourcen, Material, Texte usw.). Innerhalb dieses Ensembles („Agencements“), haben Menschen verschiedene Handlungsmächtigkeiten („agencies“). Mit der im Performativity-Konzept inhärenten Aufhebung von Dichotomien wird einerseits Entwicklung in der theoretischen Fundierung offen gehalten. “Gewinner” und “Verlierer”, “Herrscher” und “Beherrschte” (können) existieren, aber der Ausgang der Verhältnisaustragungen ist prinzipiell offen. Andererseits wird auch keine Beliebigkeit eingeläutet, da die Agencements nicht beliebig konstituierbar sind, erkennbar letztlich an pfadabhängigen Entwicklungen. Hierfür sorgen einerseits ungleichgewichtige Ausstattungen der Akteure als auch nicht beliebig kombinierbare “Architekturen”. 8 Performativity: Ausgestaltung, Performance: Aufführung) [Ba06], zum Performativity-Konzept siehe neben Callon auch macKenzie [MY06]. 9 Dies war vor allem im Zuge der Finanzkrise besonders wesentlich, da hier deutlich wurde, wie stark „Theorien“ (Ideen, Modelle usw.) „Praxis“ (Finanzmärkte) beeinflussen können, hier also gesellschaftliche Wirklichkeit nach einer Idee geformt wird [Ca07].

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Überträgt man das Konzept der Performativity auf den Fall GuttenPlag, wird die Frage nach dem Ausgang des Verlaufes verständlicher. 4.2 Die Rolle von GuttenPlag GuttenPlag hat keine neuen Regeln kreiert, trat nicht kontradiktorisch noch komplementär auf, sondern hat den bestehenden Regeln zu einer größeren Wirkung verholfen. Zu diesen bestehenden Regeln gehören insbesondere die sozialen Normen des korrekten wissenschaftlichen Verhaltens in der Wissenschaft (Beispiel DFGEmpfehlungen [DFG98]) sowie die bestehenden entsprechende Rechtsvorschriften zu Plagiaten im Wissenschaftsbereich [Ri10]. Im Politikbereich bestehen z.B. Diensteid und Gelöbnis, in denen man Gewissenhaftigkeit, Wahrhaftigkeit und Gesetzeseinhaltung verspricht. GuttenPlag als Zusammenschluss Freiwilliger bei der Ermittlung von Plagiaten in Guttenbergs Promotion ist auch institutionell keine Neuheit, denn es gab schon vor GuttenPlag Beispiele für Crowdsourcing als netzwerkbetriebene Ermittlungen.10 Über die Web-Seite „VroniPlag“ konnte zudem – zumindest auf die Konsequenzen bezogen (Rücktritt von Silvana Koch-Mehrin am 11.05.2011 und Aberkennung des Doktorgrades 15.06.2011) – ein ähnlicher Erfolg verbucht werden11, was auf die Wiederholbarkeit des Phänomens GuttenPlag verweist. Daher ist die Wirkung von Schwarmintelligenzen wie GuttenPlag im größeren Zeitrahmen gesehen im Wechselspiel der verschiedenen Institutionen mit Bezug auf die schon bestehenden Normen und Wertvorstellungen eine refixierende. Warum konnte GuttenPlag so wirken? Kapitalausstattungs-bezogen ist der Erfolg von GuttenPlag nicht erklärbar: Weder kann institutionsbezogen (da Neugründung) noch personenbezogen (da anonyme Internetgemeinde) auf einen vorweg bestehenden Status verwiesen werden. Daher besteht die Frage nach dem Erfolg von GuttenPlag. Hier werden mehrere Faktoren mit mehreren Bezügen angeführt [Ga11]: 1. Motivationsbezogen: bestehender Anfangsverdacht (Rezension von A. FischerLescano am 13.02.2011), Promovierter ist hochrangige Persönlichkeit; 2. Akzeptanzbezogen: Akzeptanz des neuen Mediums durch die herkömmlichen Massenmedien ab dem Tag der Gründung, schon am 17.02.2011 nach der Nacht der Gründung verlinkt die FAZ auf GuttenPlag; 3. Präsentationsbezogen: übersichtliche Seite, aktuelle Chronologie und vor allem medial sehr eingängig gestaltete Ist-Standspräsentation als Barcode-Statistik.

10

Beispiele sind hier die Fahndungen der Polizei in Seattle und Albuquerque in Blogs [Mü10], die Fahndungen nach Spesenskandalen per Crowdsourcing der britischen Qualitätszeitung „Guardian“ [Lu10] oder das Phänomen fahndender Weblogs, Watchblogs genannt [Da06], [KLSDC05]. 11 Siehe ebenso die Aberkennung des Doktorgrades von Veronika Saß, die Tochter von Edmund Stoiber, am 11.05.2011 [Ge11].

erschienen im Tagungsband der INFORMATIK 2011 Lecture Notes in Informatics, Band P192 ISBN 978-3-88579-286-4

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Abbildung 4: GuttenPlag – Endstand Plagiatsanalyse zu K.-T. Zu Guttenberg, Quelle: [Gu11a].

4. Zeitbezogen: Die Geschwindigkeit der Arbeit von GuttenPlag war vor allem in der Anfangszeit sehr hoch: Durch die Bündelung von Intelligenz im Netz wurde nach 1 Tag nach Gründung auf 44,8 % der Seiten der Doktorarbeit Guttenbergs Plagiate vermeldet, zum 1ten Zwischenbericht auf 64 % der Seiten der Arbeit.

Abbildung 5: GuttenPlag – Funstellen im Zeitverlauf, Quelle: [Gu11b].

Besieht man sich diese aufgeführten Gründe, hatte GuttenPlag neben den ersten drei, die auch für die Massenmedien gelten, nur diesen einen voraus: Die Bündelung von Intelligenz und dadurch enorme Geschwindigkeit der Ergebnisproduktion. Da die Kombination dieses Vorteils mit den bestehenden Massenmedien zugelassen wurde (durch die Ergebnisstreuung in den herkömmlichen Medien), konnte GuttenPlag diese Wirkung erzielen.

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Gleichzeitig wurden die bestehenden Regelarchitekturen (z.B. Überprüfungsverfahren in der Wissenschaft) geändert. Weder der Rückzug auf einen auserwählten Personenkreis (Gremienbildung) noch der Verweis auf eigene korrekt arbeitende Gremien, eigenes Renommee oder auf notwendige Zeit für Untersuchungen – Strategien, die an den Verlautbarungen entsprechender Institutionen im Verlauf deutlich zu erkennen sind – half gegen die durch GuttenPlag ausgelöste neue Wirkmächtigkeit.12 Auch die Verniedlichungs- und Privatisierungsstrategie seitens von Guttenberg selbst, welche vor allem in der mündlichen Erklärung am 18.02.2011 sowie der Wahlkampfrede am 21.02. 2011 deutlich zu erkennen war, wurde mit GuttenPlag gesprengt. In Verniedlichung gab Guttenberg das Plagiatsproblem als Fußnotenproblem aus und die Nichtzitierung als „persönliches Problem“ der „Betroffenen“: “Sollte sich jemand hierdurch oder durch inkorrektes Setzen und Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1300 Fußnoten und 475 Seiten verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig leid.“ [SP11] Ebenso meinte er auch aus dieser Verniedlichungs- und Privatisierungsstrategie heraus, verfahrensbezogen die “Angelegenheit...ausschließlich mit der Universität Bayreuth...“ klären zu können.13 Auch herkömmliche Regelbezüge in der Politik wurden mit GuttenPlag beschleunigt und dabei so geändert wie die im Wissenschaftsbereich, denn mit GuttenPlag gelang die Reaktivierung demokratischer Entscheidungsprozesse, wurde das “...Funktionieren demokratischer Mechanismen...” [Schu11] auf neuem Niveau bewiesen. Der Versuch der Separierung von Politik und Wissenschaft bezüglich normativer gesellschaftlicher Vorstellungen von Angela Merkel beschleunigte die Dynamik des Verlaufes noch, da sich in Reaktion darauf die Wissenschaft als Berufsstand formierte.

5 Schluss Das Resümee des Historikers Michael Philipp zu Guttenberg lautete “...grotesker Realitätsverlust...” [Li11]. Im Kern bestand dieser darin, zu glauben, man hätte bei solch Ausstattung wie der eigenen den Abgleich mit geltenden Normen und Werten in der Gesellschaft nicht nötig, weder als Privatperson (Promovend im Wissenschaftssystem) noch als öffentliche Person (Minister im politischen System). Im Wechselspiel zwischen Wissenschaft, Medien und Politik ging es im Fall GuttenPlag letztlich um die Durchsetzung dieser geltenden normativen Vorstellungen, welche man unter “Ehrlichkeit” bündeln kann, sei es als Doktor, der nicht plagiatiert oder als Politiker, der nicht lügt. Mit GuttenPlag wurde diese Durchsetzung wirkungsvoller realisiert als mit herkömmlichen Instrumenten.

12

So heißt es in der Stellungnahme der Uni Bayreuth vom 16.02.2011: „Das Verfahren der Dissertation von Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg an der Universität Bayreuth sei korrekt verlaufen... Renommierte Gutachter waren daran beteiligt.“ [UB11]. 13 Besonders plump war der Versuch, dabei moralisierend das “Pipapo” von “Fußnoten” gegen Menschenleben in Afghanistan auszuspielen, um dann zu dem Vorwurf zu kommen, dies sei “...kein wirkliches Beispiel für exzellenten Journalismus.” [SP11].

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Das Beispiel GuttenPlag zeigt daher, dass die bestehenden Instrumente die Einhaltung von Normen, Regeln und Gesetzen nicht gewährleisten und ebenso, dass mit neuen Medien hier neue Durchsetzungsmaßstäbe gesetzt werden können.

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