Bist du online

Für Jugendliche sind Handys, Facebook oder StudiVz heute die wichtigsten ... `Tschuldigung, hab wohl vergessen mein Handy auf lautlos zu stellen. Ach ja ...
29KB Größe 11 Downloads 306 Ansichten
Bist du online ? >> Gottesdienstbausteine Für Jugendliche sind Handys, Facebook oder StudiVz heute die wichtigsten Kommunikationsmittel und die Vorstellung, ohne eines dieser Medien auskommen zu müssen, scheint unmöglich. Jederzeit erreichbar zu sein und immer Kontakt aufnehmen zu können bedeutet dazugehören, immer informiert sein und nicht allein sein müssen. Eben immer in Verbindung zu stehen, immer auf Empfang zu sein, wo man auch ist.

Vorbereitung: Die Gottesdienstteilnehmer/innen bekommen am Beginn des Gottesdienstes kleine Zettel und Stifte ausgeteilt. Für später wird auch noch eine „Mailbox“ benötigt (z.B. eine gestaltete Schuhschachtel mit einem kleinen Schlitz, um die ausgeteilten Zettel hineinwerfen zu können).

Einstieg: Ein/e Jugendliche/r begrüßt die Gottesdienstteilnehmer/innen und heißt sie herzlich willkommen. Plötzlich läutet das Handy des/der Jugendlichen. „Entschuldigt mich kurz.“ Er/Sie dreht sich ein wenig zur Seite und geht dran. „Ja, hallo?! … Wer spricht? ... Ach, du bist`s. Nein, kein Problem, du störst nie. Also: Hallo erstmal, Gott! ... Was ich mache? Ich feiere gerade einen Gottesdienst … Ja ja, genau … dann kann ich dich also danach zurückrufen? Super… ja, richt’ ich aus. Also dann, bis später! `Tschuldigung, hab wohl vergessen mein Handy auf lautlos zu stellen. Ach ja, bevor ich es vergesse: Liebe Grüße von Gott soll ich euch ausrichten! Schon praktisch, so ein Handy!“

Bußgedanken: Was wäre, wenn Gott wirklich ein Handy hätte? Was, wenn er tatsächlich auf Facebook wäre und du sogar mit ihm befreundet sein könntest? Man könnte ihn jederzeit anrufen, ihm seine Probleme und Sorgen erzählen oder einfach mit ihm quatschen oder chatten über Gott und die Welt. Oder man könnte Gott per Facebook eine Nachricht schreiben, wenn man gerade nicht weiß, was man tun soll, wenn man verzweifelt ist und keine Antworten mehr findet auf all die Fragen, die sich einem stellen. Er wäre dann jederzeit erreichbar und greifbar. Ja, was wäre, wenn Gott wirklich ein Handy oder einen Facebook-Account hätte? Wäre sein Telefon dann nicht ständig besetzt und seine Mailbox auf Facebook randlos voll? Hätten wir die Geduld und Ausdauer, es immer wieder von Neuem zu versuchen? Und wenn wir ihn dann erreicht hätten, würden wir ihn dann überhaupt zu Wort kommen lassen? Würden wir ihm überhaupt zuhören? Würden wir auch lesen wollen, was er auf unsere Nachricht schreibt? Oder würden wir es erst gar nicht versuchen, aus Angst, er könnte uns kritisieren und uns einen anderen Weg zeigen? Wären dann auch wir online für Gott? Wären dann auch wir jederzeit für ihn erreichbar?

www.kj-salzburg.at

-1-

Bist du online ? >> Gottesdienstbausteine Gloria: „Ich glaube, es ist besser, wenn Gott kein Handy hat oder auf Facebook ist. Denn mit ihm in Verbindung zu treten geht viel einfacher. Man muss nur auf Empfang gehen und auch im Herzen für Gott online sein, dann braucht man kein Handy und kein Facebook. Dennoch kann es manchmal vorkommen, dass die Verbindung schlecht ist, mal rauscht oder vielleicht sogar unterbrochen wird, aber Pausen sind manchmal notwendig, um auch wieder eine neue Verbindung herstellen zu können. Gott ist immer und überall erreichbar, er ist jederzeit und für jeden da, er steht mit jedem von uns ständig in Verbindung, wir müssen nur auf seine Homepage zugreifen.“ Lesung/Evangelium Markus 4, 17-25 Anregung für die Predigt: Heute ist es weniger die direkte Mundpropaganda wie in dem Bibeltext geschildert, als vielmehr Medien wie SMS, Twitter oder Facebook, die solche Nachrichten mit enormer Geschwindigkeit überall hin verbreiten.

Fürbitten: Jede/r Gottesdienstteilnehmer/in schreibt auf seinem/ihrem Stück Papier eine Nachricht oder eine Bitte an Gott. Diese werden anschließend in eine Box geworfen - die Mailbox von Gott. Wer will, kann die Nachricht oder Bitte auch laut vorlesen.

Friedensgruß: Auf Facebook gibt es einen Button, der heißt „Anstupsen“. Man klickt ihn an, wenn man bei Freunden/Freundinnen und Bekannten einfach mal „Hallo!“ sagen möchte und ihm oder ihr zeigen will, dass man da ist und an den anderen denkt. Wir können zwar hier im Gottesdienst keinen Button klicken, um uns anzustupsen und so „Hallo“ zu sagen, aber wir können etwas noch Besseres. Wir können uns die Hände reichen, als Zeichen des Friedens, des Miteinanders und des Füreinanders.

Segen: Gott, lass unsere Handys auf Empfang sein, damit uns Menschen erreichen können, die uns brauchen, Menschen, die Kummer und Sorgen haben oder einen Menschen brauchen, mit dem sie ihre Freude und ihr Glück teilen können. Gott, lass unsere Handys auf Empfang sein, damit auch jeder von uns seine Freunde und die Menschen, die einem wichtig sind, erreichen kann, wenn man jemanden braucht, der einem zuhört und ermutigt oder der mit einem lacht und sich freut. Gott, lass uns aber auch hin und wieder ganz bewusst offline gehen und das Handy ausschalten, damit wir in uns selbst Ruhe und Gelassenheit finden und diese Zeiten der Stille in unserem Leben genießen. Gott, wir bitten dich: Lass uns stets online und empfangsbereit sein für deine Botschaft und deine Liebe. Der Segen Gottes sei allezeit mit uns. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

www.kj-salzburg.at

-2-

Bist du online ? >> Gottesdienstbausteine Liedvorschläge: „Wenn die Last der Welt“ „Nobody knows the trouble” “Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind “ “One of us”

Autorinnen

Claudia Krispler und Marlene Kendler Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der KJ Faistenau

aus:

Servus Nr. 18 | Sept. 2011

www.kj-salzburg.at

-3-