Bildende Kunst in Mecklenburg und Pommern von 1880 bis 1950

der Künste Berlin – Aspekte seines bildhauerischen Werkes. 239. Andreas ... Sabine Bock. Bildhauerkunst im öffentlichen Raum in Rostock und Warnemünde.
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Bildende Kunst in Mecklenburg und Pommern 1880 – 1950

Bildende Kunst in Mecklenburg und Pommern von 1880 bis 1950 Kunstprozesse zwischen Zentrum und Peripherie Publikation der Beiträge der Kunsthistorischen Tagung, veranstaltet vom Caspar-David-Friedrich-Institut, Bereich Kunstgeschichte, der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 20.–22. November 2008 Herausgegeben von Bernfried Lichtnau

Lukas Verlag

Abbildung auf dem Umschlag: Alfred Meister: Sitzender Mann und stehender Knabe am Strand von Neuendorf (Wollin), um 1911, Öl auf Leinwand, Privatbesitz (Reprod.: Ulrike Wetzlar)

Die Drucklegung wurde gefördert durch: • die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, • das Caspar-David-Friedrich-Institut, Bereich Kunstgeschichte, Greifswald, • Herrn Dr. med. Dr. phil. D. Pocher, Güstrow. Wir danken allen Sponsoren herzlich für die Unterstützung.

© by Lukas Verlag Erstausgabe, 1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte Kollwitzstraße 57 D–10405 Berlin www.lukasverlag.com Redaktion und Lektorat: Tim Ehlers, Juliane Gatomski, Antje Horn, Julia Labuhn, Bernfried Lichtnau, Christina von Rabenau Gesamtkoordination: Tim Ehlers, Antje Horn, Julia Labuhn Korrektorat: Ute Breitenbach Satz und Umschlag: Lukas Verlag Druck: Elbe Druckerei Wittenberg Printed in Germany ISBN 978–3–86732–061–0

Inhalt Begrüßung der Teilnehmer und Eröffnung der Tagung Bernfried Lichtnau

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Bemerkungen zur Tagungsthematik Bernfried Lichtnau

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Orientierung nach Zentrum und Peripherie Werner Stegmaier

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Großgrundbesitz und preußische Provinz: Pommern 1871 bis 1945. Mit vergleichenden Hinweisen auf die Rolle des Großgrundbesitzes in den US-Südstaaten Werner Buchholz

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Positionen vorpommerscher Künstler zwischen 1880 und 1950 Klaus Haese

55

Hans Lutsch, Franz Balke und Gerhard Bronisch und ihr Beitrag zur Erforschung der pommerschen Kunstgeschichte Barbara Ochendowska-Grzelak

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»Neuere Meister« in der Schweriner Großherzoglichen Gemäldegalerie. Zur Bedeutung der mecklenburgischen Kunst in der musealen Erstpräsentation von 1882 Gerhard Graulich

83

Die Kunst zu Markte tragen. Aspekte der ersten Mecklenburgischen Kunstausstellung 1911 Hela Baudis Die vergessene Beziehung zwischen deutschen und schwedischen Künstlern um 1900 Claudia Schmidt »Hier fühle ich mich am rechten Platz« – Sella Hasse (1878–1963) in Paris Béatrice Busjan

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108 124

Ahrenshoop, Hiddensee, Schwaan – ein facettenreiches Bild von Kunstprozessen 142 Ruth Negendanck 5

Zentrale und periphere Aspekte der frühen Photographie im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 153 Sandra Schwede Organisierte Amateure. Amateurphotographenvereine in MecklenburgSchwerin in den 1920er und 1930er Jahren Kathrin Becker

164

Auf der Suche nach dem eigenen Naturbild. Alfred Meisters Landschaften und Stillleben – ein Weg vom Impressionismus zum Expressionismus Ewa Gwiazdowska

174

Die Stettiner Museumssammlungen unter Walter Riezler Rafał Makała Die künstlerische Tätigkeit der Lehrer der Stettiner Kunstgewerbeschule in den 1920er und 1930er Jahren Bogdana Kozińska Von der Provinz Pommern in die kaiserliche Metropole. Ludwig Manzel (1858–1936), Professor an der Königlichen Akademie der Künste Berlin – Aspekte seines bildhauerischen Werkes Andreas Meinecke

186

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239

Anmerkungen zum Schaffen des Bildhauers Wilhelm Wandschneider (1866–1942) 251 Dieter Pocher Ein neuer Marktbrunnen für die mecklenburgische Landstadt Teterow. Ideen und Entwürfe zur Errichtung des Teterower »Hechtbrunnens« 1912–14 264 Michael Lissok Landschaftsmalerei in Mecklenburg von Carl Malchin bis Carl Hinrichs unter besonderer Berücksichtigung der Künstlerkolonie Schwaan Lisa Jürss

284

Werke der Rostocker Bildhauerin Margarethe Scheel (1881–1969) im öffentlichen Raum Andreas Lorenzen

294

Alwin Blaue – Bildhauer und Baukeramiker in Norddeutschland Margrit Kühl 6

306

Propagandakunst für das Militär im »Dritten Reich« und der Maler Otto Niemeyer-Holstein 327 Robert Conrad Ausgesondert von den Nationalsozialisten, aufbewahrt im Kulturhistorischen Museum Rostock. Die Aktion »Entartete Kunst« der Nationalsozialisten und der Nachlass des Kunsthändlers Bernhard Alois Böhmer 349 Heidrun Lorenzen Kunst und Kriegsgefangenschaft. Der belgische Künstler Albert Bockstael im Kriegsjahr 1940 in Mecklenburg und Pommern Dietmar Materna

365

Baugebundene Kunst in Schwerin 1871–1950. Versuch einer ersten Bestandsaufnahme* 378 Sabine Bock Bildhauerkunst im öffentlichen Raum in Rostock und Warnemünde zwischen 1860 und 1945 Alexander Schacht

394

Baugebundene Kunst an Schlössern und Gutshäusern im Landkreis Ludwigslust von 1860 bis 1940 Felix Lüdemann

412

Wie Siegfried zu Michael und Baldur zu Christus wurden. Ikonographische Aspekte im Werk des Bildhauers Max Uecker (1887–1978) Detlef Witt

427

Pommersche Fischerteppiche – traditionsreiches Kunsthandwerk oder Medium ideologischer Vereinnahmung?* 446 Birgit Dahlenburg Ernst Barlach – die Werkverzeichnisse. Eine Genese von 1939 bis 2011 Volker Probst

454

»Das Schandmal muss weg!« Denkmalabriss zwischen 1945 und 1950 in Mecklenburg und Vorpommern Wolf Karge

468

Wege aus der Tradition. Zu den frühen Arbeiten des Usedomer Malers Oskar Manigk Birthe Dobroczek

484

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Die »Alster« von Roggendorf – Leberecht Migge und der Park von Haase. Eine Betrachtung aus hundertjähriger Distanz Gert Gröning

497

Die künstlerische Ausstattung der Kirchen in Krakau zwischen 1918 und 1939. Vorgestellt anhand einiger ausgewählter Beispiele* 518 Józef Szymon WroŃski Anhang Autorenverzeichnis 539

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Begrüßung der Teilnehmer und Eröffnung der Tagung Bernfried Lichtnau

Sehr geehrter Herr Prodekan, lieber Herr Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann, sehr geehrter Herr Prof. Michael Soltau, Geschäftsführender Direktor des Caspar-DavidFriedrich-Instituts Greifswald, sehr geehrte Referentinnen und Referenten, liebe Tagungsteilnehmer, liebe Studierende! Gestatten Sie mir, bitte, meiner Freude Ausdruck zu verleihen, dass sich so viele Interessenten und Referenten an diesem vorwinterlichen Novembertag in Greifswald eingefunden haben, ihre aktuellen Forschungen zur regionalen Kunstentwicklung in den beiden mecklenburgischen Großherzogtümern und späteren Freistaaten wie auch in der preußischen Provinz Pommern in dem dynamischen Entwicklungszeitraum zwischen 1880 und 1950 im Rahmen der gerade eröffneten kunsthistorischen Tagung vorzustellen und mit Fachwissenschaftlern sowie der interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren. Wir sind sehr froh, dass es die Universitätsverwaltung ermöglichte, unser Tagungsprogramm an den ersten beiden Tagen in dem zweckmäßig-schönen Konferenzraum des unlängst sanierten Universitätshauptgebäudes durchführen zu können. Der umgestaltete Veranstaltungsraum, einer der frühen Hörsäle der Greifswalder Universität, weist in seiner Synthese von erhaltener, wieder nachvollziehbarer Raumstruktur und moderner, technischer und elektronischer Ausstattung eine beachtenswerte Atmosphäre auf, die mit zum Gelingen einer fachwissenschaftlich anspruchsvollen Tagung beitragen wird. Ein Stockwerk darüber befindet sich die ebenfalls restaurierte Aula der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, in der wir, wie sich die engagierten Teilnehmer der zwischen 1995 und 2004 durchgeführten vier Tagungen zur Architekturentwicklung in der Region zwischen 1800 und 20041 erinnern werden, eine der Konferenzen durchführen konnten. Angenehm überrascht waren wir, die studentische Organisationsgruppe und ich, über das starke Interesse der Fachwissenschaftler und Kunsthistoriker an der Tagungsthematik, die sich nach den abgeschlossenen Arbeitstagungen zur Entwicklung der regionalen Architektur in etwa demselben Zeitraum quasi anbot. Herzlichen Dank für 1

Lichtnau, Bernfried (Hg.): Architektur in Mecklenburg und Vorpommern 1800–1950. Publikation der kunsthistorischen Tagung Greifswald 1995, Greifswald 1996; ders.: Städtische und ländliche Siedlungsarchitektur zwischen 1900 und 1960 in Mecklenburg und Vorpommern sowie anderen Regionen. Publikation der Beiträge zur kunsthistorischen Tagung Greifswald 1997, Greifswald 1999; ders.: Architektur und Städtebau im südlichen Ostseeraum zwischen 1936 und 1980. Publikation der Beiträge zur kunsthistorischen Tagung Greifswald 2001, Berlin 2002; ders.: Architektur und Städtebau im südlichen Ostseeraum von 1970 bis zur Gegenwart. Entwicklungslinien – Brüche – Kontinuitäten. Publikation der Beiträge zur kunsthistorischen Tagung Greifswald 2004, Berlin 2007.

Begrüßung

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das Engagement der Referentinnen und Referenten, sich ohne Aussicht auf Honorarzahlung oder Rückerstattung der persönlichen Unkosten aktiv an der Durchführung des Programms der Greifswalder kunsthistorischen Tagung zu beteiligen und damit ein anspruchsvolles Themenangebot zur Geschichte der bildenden Kunst im Untersuchungsgebiet vorzustellen. Die vor uns stehende Tagung wurde wieder – wie schon die vier Architekturtagungen zuvor – dank des Idealismus und fachlichen Einsatzes der Referenten und Studierenden ohne ein nennenswertes finanzielles Budget vorbereitet und letztendlich auch ermöglicht. Wir hoffen sehr stark, zur Publikation der Referate trotz der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise einige großzügige Sponsoren und Förderer gewinnen zu können. Unser Ziel ist, in einer möglichst kurzen Frist den Tagungsband mit seinen wichtigen Forschungspositionen der kunsthistorisch interessierten Öffentlichkeit vorstellen zu können. Wir bitten unter dieser Zielstellung alle Referenten herzlich, spätestens acht Wochen nach der Tagung – im Januar 2009 – die Texte und Abbildungen hoch aufgelöst auf CD dem Bereich Kunstgeschichte des Caspar-David-Friedrich-Instituts Greifswald zuzuschicken. Die studentische Lektoratsgruppe wird unter meiner Leitung möglichst schnell, nach den Vorgaben des Verlags, die Referate redaktionell abgleichen. Auf Grund der Vielzahl an interessanten Referaten wird der Umfang des Tagungsbandes mit 500 Seiten und einem Bildteil mit Schwarz-Weiß-Abbildungen sowie einer Anzahl Farbabbildungen wesentlich größer als der der zuvor durchgeführten Architekturtagungen sein. Maximal acht Abbildungen können wir je Referat zubilligen; davon wird je eine geeignete Abbildung in Farbe in einem Block gedruckt werden. Unsere dringende Bitte schon zu Beginn der Tagung: Berücksichtigen Sie bitte von vornherein unsere redaktionellen Vorgaben und senden Sie bitte umgehend Ihre Texte und Abbildungen an uns. Vielen Dank! Wie Sie dem Tagungsprogramm entnehmen können, ist das Spektrum der Referate in den vor uns liegenden zweieinhalb Tagen erfreulich breit und differenziert. Den »Generalton« der Tagung wird das einführende Hauptreferat von Kollegen Prof. Dr. Werner Stegmaier, eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Wechselverhältnis von Zentrum und Peripherie in geistigen Prozessen, anstimmen.2 Die anschließenden Referate werden diese Fragestellung – das Ausstrahlen zentraler künstlerischer Prozesse auf die Kunstentwicklung in der gesellschaftlichen Peripherie, in Gebieten ohne nennenswerte kulturell-künstlerische Traditionen und Potenzen – unter verschiedenen Aspekten weiter aufnehmen. Sehr froh sind wir über die Einbeziehung unserer Nachbardisziplin, der Geschichte. Herr Kollege Prof. Dr. Werner Buchholz hat sich dankenswerter Weise bereit erklärt, ein weiteres einführendes Referat zu den allgemeinen historischen Prozessen in der Provinz Pommern im Untersuchungszeitraum vorzutragen, um auf dessen Grundlage die künstlerischen Entwicklungstendenzen genauer verstehen zu können.3 Leider gelang es trotz intensiver Verhandlungen nicht, 2 Beitrag von Werner Stegmaier im Tagungsband: Orientierung nach Zentrum und Peripherie. 3 Beitrag von Werner Buchholz im Tagungsband: Großgrundbesitz und preußische Provinz: Pommern 1871 bis 1945. Mit vergleichenden Hinweisen auf die Rolle des Großgrundbesitzes in den US-Südstaaten.

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einen Historiker der Universität Rostock zu einem notwendigen Grundlagenreferat zur historischen Entwicklung in den beiden mecklenburgischen Großherzogtümern und späteren Freistaaten gewinnen zu können. Ausgewiesene Fachleute zur bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts wie Prof. em. Dr. Klaus Haese, Greifswald, Frau Dr. Ruth Negendanck, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Frau Dr. Heidrun Lorenzen, Kulturhistorisches Museum Rostock, Frau Lisa Jürß, Schwaan, Frau Beatrice Busjan, Stadtgeschichtliches Museum Wismar und nicht zuletzt die Mitarbeiter des Staatlichen Museums Schwerin, Frau Dr. Hela Baudis und Herr Dr. Gerhard Graulich, werden spezifische Beiträge zur Kunst in Mecklenburg und Pommern im Untersuchungszeitraum vorstellen. Wir sind sehr glücklich, dass die wissenschaftlichen Kontakte zu unseren polnischen Kolleginnen und Kollegen in Szczecin/Stettin sich weiter vertieft und entwickelt haben. Als sichtbares Zeichen dürfen wir die engagierte Teilnahme unserer polnischen Tagungsteilnehmer – Frau Dr. Bogdana Kozińska, Frau Dr. Ewa Gwiazdowska, Staatliches Museum Stettin, Frau Dr. Barbara Ochendowska-Grzelak, Universität Szczecin, und Herr Dr. Rafał Makała, Staatliches Museum und Universität Szczecin – werten. Mit großer Sicherheit werden ihre Forschungsergebnisse zur pommerschen Kunst bis 1945 nachdrücklich die Diskussion prägen und bereichern. Diesmal dürfen wir den Referenten der vergangenen Greifswalder Architekturtagungen, den Szczeciner Architekten Janusz Nekanda-Trepka, als Gast unter uns begrüßen. Unser treuer und langjähriger Teilnehmer der genannten Greifswalder Tagungen, der Krakower Kunsthistoriker Dr. Józef Szymon Wroński, bedauert, infolge von Arbeitsüberlastung nicht an der gegenwärtigen Tagung teilnehmen zu können. Er sicherte jedoch verbindlich zu, uns für den Tagungsband rechtzeitig sein Referat zuzusenden.4 Leider fallen aus gravierenden Gründen die angekündigten Referate von Frau Prof. Dr. Sabine Bock, Schwerin, und Frau Dr. Birgit Dahlenburg, Greifswald, aus. Auch sie sicherten die Einsendung ihrer Referate bis zur redaktionellen Fertigstellung des Tagungsbandes zu. Wir freuen uns sehr, Herrn Dr. Volker Probst, den Geschäftsführer der Ernst Barlach Stiftung Güstrow, mit einem Referat zur Inventarisierung des Barlachschen Œuvres begrüßen zu dürfen, ebenso den langjährigen Teilnehmer der Architekturtagungen, den Fachwissenschaftler für Garten- und Freiraumgestaltung, Prof. Dr. Gert Gröning von der Universität der Künste Berlin mit einem Referat zum Wirken Leberecht Migges in Mecklenburg. Zu der vor uns stehenden Tagung gelang es, trotz der eingangs skizzierten ungünstigen Bedingungen, wieder eine gute Referate-Mischung von renommierten, international bekannten Wissenschaftlern und jungen Wissenschaftlern, Absolventen, Doktoranden, einer Studentin der Kunstgeschichte in den oberen Semestern und fachlich Interessierten zu gestalten. Ebenso wichtig war es, Referate von Historikern, Denkmalpflegern, Architekturhistorikern und Vertretern der interessierten Öffentlichkeit wissenschaftlich integrierend in das Tagungsprofil aufzunehmen. Hier konnte 4 Die nicht gehaltenen Referate von Jozef Szymon Wroński, Krakow, Birgit Dahlenburg, Greifswald, und Sabine Bock, Schwerin, werden im Tagungsband – mit einem * versehen – publiziert.

Begrüßung

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eine spezifische Profilbildung der genannten Architekturtagungen weitergeführt und unter dem Gesichtspunkt der Kunstentwicklung spezifiziert werden. Es wurde mehrfach die Frage an die Organisationsgruppe herangetragen, ob eine weitere Tagung mit der thematischen Weiterführung »Kunstprozesse in den Untersuchungsregionen zwischen 1950 und der Gegenwart« vorgesehen sei. Definitiv kann ich sagen, dass es unter meiner Leitung keine Weiterführung geben wird. Es bleibt abzuwarten, ob der in absehbarer Zeit berufene neue Lehrstuhlleiter solch eine weiterführende Tagung in Erwägung ziehen wird. Zu einer guten, weiterzuführenden Tradition am Greifswalder Lehrstuhl für Kunstgeschichte wurde die intensive und vielfältige Einbeziehung unserer Studierenden in die Vorbereitung und Durchführung fachwissenschaftlicher Tagungen. Auch zur Realisierung der gegenwärtigen Tagung hat sich eine beachtlich große Zahl von Studierenden bereit erklärt, aktiv mitzuarbeiten. Die »Organisationsgruppe« hat schon seit längerer Zeit die Last der Vorbereitung und Feinplanung der Tagung auf sich genommen; während der Tagung ist sie im »Tagungsbüro« ihr Ansprechpartner in allen Fragen. Diese Gruppe hat sich großzügig bereit erklärt, im Anschluss daran die redaktionelle Abgleichung aller Referate für den Tagungsband unter meiner Verantwortung vorzunehmen. Kunsthistorische Tagungen weisen seit jeher einen hohen technischen Aufwand auf. Auch hierbei unterstützt uns eine engagierte studentische »Technikgruppe« bei der Projektion der Abbildungen in den jeweiligen technischen Medien. Die Präzision der Projektionen ist eine Visitenkarte der durchführenden wissenschaftlichen Einrichtung. Ich bin sicher, dass unsere Studierenden diese Aufgaben souverän erfüllen werden. Auch hier unsere Bitte an die Referenten, sich bitte rechtzeitig mit den »Technikstudenten« in Verbindung zu setzen, um die exakte Projektion zu sichern. Zu einem »Markenzeichen« der vier Architekturtagungen wurde die engagierte und ideenreich umgesetzte »Pausenversorgung« der Tagungsteilnehmer durch unsere Studierenden. Auch während der vor uns befindlichen Tagung wird eine engagierte Gruppe von Studierenden in den Räumen der Kunstgeschichte, Rubenowstraße 2, den Tagungsteilnehmern eine ansprechende, ideenreiche und preisgünstige kulinarische »Pausenversorgung« anbieten. Machen Sie bitte von diesem Angebot reichlich Gebrauch, sie bildet eine Ergänzung zu dem anspruchsvollen Tagungsprogramm! Jetzt schon, zu Beginn der Tagung, ein persönliches und sehr herzliches Dankeschön für das Engagement unserer Studierenden zum Gelingen der Tagung! Gestatten Sie bitte, sehr geehrte Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, dass ich sie auf ein Detail unseres Tagungsortes aufmerksam mache. Dank der Unterstützung durch Frau Prof. Dagmar Lißke vom Bereich Bildende Kunst und Gestaltung an unserem Institut wurde es möglich, kurzfristig aus der Graphiksammlung des Instituts eine begleitende Ausstellung im Konferenzraum der Universität zusammenzustellen. Die Originalgraphiken wurden in den 1920er Jahren im Zusammenhang mit dem universitätsoffenen Kunstunterricht, geleitet durch die Mitarbeiter des Akademischen Zeichensaals, gesammelt und in der Ära der Direktorenschaft Herbert Wegehaupts (1905–59) intensiv erweitert. Wir denken, dass die Blätter bedeutender 12

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Künstler aus dem zu behandelnden Zeitraum die Tagungsthematik in spezifischer Weise begleiten und akzentuieren werden. Auf Grund kuratorischer Forderungen wird die Graphikausstellung nur während der drei Tagungstage »halböffentlich« zu sehen sein, danach wird sie umgehend aufgelöst. Wie immer bei solchen Vorhaben löste die Graphikausstellung in den letzten Tagen vor Eröffnung der Tagung einen zusätzlichen Arbeitsschub aus. An dieser Stelle danke ich herzlich Herrn Helmut Prill, dem Leiter der Druckgraphikwerkstatt am Institut, für seine schnelle und exakte Arbeit des Rahmens der ausgewählten Graphiken. Ebenso den Studierenden der »Organisationsgruppe«, die die Auswahl der Blätter mit vornahmen und – auf Grund der engen Belegungsfristen des Konferenzraums – am Vortag des Tagungsbeginns professionell und effizient die Ausstellung aufbauten. Weiterhin danke ich der Kustodin der Universität, Kollegin Dr. Birgit Dahlenburg, und ihren Mitarbeiterinnen für die Unterstützung bei der Hängung der Rahmen wie auch für die technische Hilfe beim Ausstellungsaufbau. Wir freuen uns, dass wir mit dieser kleinen, qualitätvollen Graphikausstellung die institutsinterne Tradition der die Thematik der jeweiligen kunsthistorischen Tagungen ergänzenden, interpretierenden oder auch auf spezifische Weise vertiefenden Ausstellungen zum künstlerischen Schaffen am Institut weiterführen konnten. Zugleich werden mit diesen gemeinsamen Projekten die Potenzen eines zweiteiligen Instituts mit künstlerischer und kunsthistorischer Ausbildung »unter einem Dach«5 auch nach außen sichtbar. Das in ihren Tagungsunterlagen beiliegende Programm belegt eine beachtliche Breite an Referatsthemen, die uns jedoch verpflichtet, die vorgegebenen Zeiträume für die thematisch und zeitlich gruppierten Referate und Diskussionen möglichst exakt einzuhalten. Bei Überziehung der Zeiten bliebe als Alternative nur die Verlagerung der letzten Vorträge in den Abend. Das wollen wir jedoch vermeiden, da die Abende ebenfalls mit Veranstaltungen verplant sind. Wir hoffen sehr, dass alle Referentinnen und Referenten ihre angebotenen und fest terminierten Referate hier in Greifswald – trotz frühwinterlicher Witterungsbedingungen – halten werden.6 Nun noch einige organisatorische Informationen. Zu den Räumen: Heute, am Donnerstag, dem 20.11.2008, findet die Tagung im Konferenzsaal des Universitätshauptgebäudes statt. Um 20 Uhr sind alle Tagungsteilnehmer und Studierenden herzlich zum geselligen Beisammensein in der Kellergaststätte Markt 3 eingeladen. Am Freitag, dem 21.11.2008, werden im Nachmittagsprogramm zwei Arbeitsgruppen gebildet, um die Referatsangebote – thematisch gruppiert – hören zu können. Die Arbeitsgruppe 1 bleibt im Konferenzsaal, die 2. Gruppe tagt im Gebäude der Rube5 Diese Formulierung ist als Metapher zu verstehen. Zur Zeit nutzt das Institut vier Gebäude. Nach der Verlagerung der Kliniken in das Neue Klinikum (Neuer Universitätscampus) ist in absehbarer Zeit eine Zusammenlegung der Einrichtungen des Bereichs Bildende Kunst im freigezogenen und umgestalteten Klinikkomplex in der Löfflerstraße vorgesehen. 6 Am Ende der Tagung konnten wir konstatieren, dass alle Referate gehalten wurden und trotz des Wintereinbruchs das geplante Programm einschließlich der Ein-Tages-Exkursion nach Szczecin durchgeführt werden konnte.

Begrüßung

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nowstraße 2 – nur wenige Meter entfernt – im Seminarraum 2. Abends wird ein kleiner Empfang zur offiziellen Verabschiedung des Ausrichters der Tagung aus dem aktiven Berufsleben in dem selben Raum gegeben, zu dem Sie wiederum alle herzlich eingeladen sind. Am Sonnabend, dem 22.11.2008, steht uns der Konferenzraum nicht zur Verfügung; wir beginnen pünktlich 9 Uhr mit dem Tagungsprogramm im Hörsaal des Gebäudes Rubenowstraße 2. Die Bedingungen und das Ambiente sind dort schlichter, fast puristisch; wir werden mit Engagement und Interesse auch unter diesen »real existierenden« Hörsaal-Bedingungen erfolgreich die Tagung beenden. Ich erinnere noch einmal daran, dass während aller Kaffeepausen unsere Studierenden einen ideenreich gestalteten Imbiss im Seminarraum des Gebäudes Rubenowstraße 2 vorbereitet haben. Machen Sie bitte davon regen Gebrauch; die Preise sind außerordentlich moderat. Die noch in Greifswald bleibenden Tagungsteilnehmer und Studierenden haben nach Beendigung der Tagung die Gelegenheit, im Pommerschen Landesmuseum unter Leitung des Museologen Mario Scarabis die Ausstellung des Aktphotographen Günter Rössler zu sehen und zu diskutieren. Wenn die Zeit noch ausreicht – 17 Uhr wird das Museum geschlossen –, kann ein Blick in die Ausstellungen des Landesmuseums geworfen werden. Dank des kollegialen Engagements unserer Szczeciner/Stettiner Kolleginnen und Kollegen wird es möglich, zum Abschluss der Konferenz am Sonntag, dem 23.11.2008, eine Tagesexkursion nach Szczecin mit Führungen durch Frau Dr. Bogdana Kozińska und Herrn Dr. Rafał Makała durchzuführen. Interessenten, vor allem unter unseren Studierenden, haben noch die letzte Gelegenheit, sich verbindlich für die Teilnahme an der Tagesexkursion einzutragen. Sollten Fragen oder Probleme auftreten, so wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die Studierenden der »Organisationsgruppe« – im Tagungsraum ständig präsent – oder an den Tagungsleiter persönlich. Gestatten Sie, bitte, nun noch einige grundsätzliche Bemerkungen zur Themenstellung der Tagung.

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Begrüßung