Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

12.11.2017 - Pohle (Die Linke) versteht durch- aus Spaß. Das, was sich aber ein sächsischer Freizeitparkbetreiber ge- leistet hat, geht der Kommunalpolitike- rin dann aber zu weit. Im Bezirk hatte das Unternehmen mit Plakaten für sich geworben – und dem Zusatz: „Gruseli- ger als Marzahn“. Während diese Wer-.
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ZUWACHS:

ZUMUTUNG:

Jedes Jahr ziehen 3.000 Menschen in den Bezirk. Seite 3

Jugendliche im Winter ohne Dach überm Kopf. Seite 4

GROSSES

EXTRA:

Bezirks-Journal

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Kostenlose Monatszeitung für Marzahn-Hellersdorf | Ausgabe Nov. 2017 | www.lichtenbergmarzahnplus.de | Druckauflage: 50.000 Exemplare

Von wegen gruselig: Post aus dem Rathaus

RATHAUS MARZAHN AM HELENE-WEIGEL-PLATZ

PR-KAMPAGNE: Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) schreibt Freizeitparkbetreibern einen Brief.

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ezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) versteht durchaus Spaß. Das, was sich aber ein sächsischer Freizeitparkbetreiber geleistet hat, geht der Kommunalpolitikerin dann aber zu weit. Im Bezirk hatte das Unternehmen mit Plakaten für sich geworben – und dem Zusatz: „Gruseliger als Marzahn“. Während diese Werbung in den sozialen Netzwerken für kontroverse Debatten sorgte, griff Pohle zum Stift und schrieb einen Brief. „Gruselig sind vielmehr der Vergleich und das ewige Nachplappern von gestrigen und vorgestrigen Vorurteilen, die insbesondere in diesem Fall gar nichts mit der Realität zu tun haben“, schreibt Pohle – um dann eine Lanze für den Bezirk und seine Bewohner zu brechen. „Marzahn-Hellersdorf ist bei seinen Einwohnerinnen und Einwohnern beliebt, viele Menschen leben hier seit dem Erstbezug ihrer Wohnung, immer mehr ziehen hinaus an den grünen und

lebenswerten Stadtrand. Seit dem neuen Bauboom in Berlin errichten nicht nur private Bauherren Ein- oder Mehrfamilienhäuser, sondern auch die Wohnungsbaugesellschaften umfangreich Geschosswohnungen. Gerade viele Familien, denen es in der Innenstadt zu eng wird, sind angetan vom Grün, vom Platz und dem trotz intensiver Bautätigkeit leider immer knapper werdenden Angebot an Wohnraum. Aber was sind schon Fakten und Argumente gegen Polemik und Vorurteile?“ Pohle spricht davon, dass der Bezirk diffamiert wurde. Gern lade sie daher den Chef des Freizeitparks sowie dessen Werbeagentur ein, „sich selbst vor Ort ein Bild von dem Berliner Stadtteil zu machen“. Es ist nicht das erste Mal, dass der Freizeitpark für Aufsehen sorgt. Erst kürzlich irritierte er mit Werbung für „Berlins neuen Freizeitpark“, obwohl er 200 Kilometer von der Hauptstadt entfernt ist. (bzj.)

BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

In die Jahre gekommen

Das Rathaus Marzahn wird kommendes Jahr 30 Jahre alt. Einst galt das von Wolf-Rüdiger Eisentraut und Karla Bock projektierte Bauwerk als eines der modernsten Verwaltungsgebäude in der DDR. Doch die Zeit hat deutliche Spuren am und im Haus hinterlassen, das 2008 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Mindestens 20 Millionen Euro wären nötig, um es zu sanieren. Die Modernisierung sollte bereits vergangenes Jahr starten, verzögert sich nun aber. Ab wann gebaut werden soll, lesen Sie auf Seite 2.

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BEZIRKS-THEMA

MARZAHN-HELLERSDORF | BEZIRKS-JOURNAL

Rathaus-Sanierung verzögert sich

BAUPLANUNG: Das denkmalgeschützte Dienstgebäude am Helene-Weigel-Platz sollte bereits vergangenes Jahr umfassend modernisiert werden. Doch nun ist mit dem Start der Arbeiten frühestens im Januar 2019 zu rechnen. Von Birgitt Eltzel.

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ie Fassade des alten Rathauses Marzahn ist mit Planen verhangen, rund um den Eingang am Helene-Weigel-Platz sind Gerüste aufgestellt. Wer denkt, dass die seit langem gewünschte Sanierung des 1988 eröffneten Hauses begonnen hat, irrt jedoch. An dem denkmalgeschützten Gebäude werden nur die Fugen zwischen den Platten verschmiert, erzählt die Frau in der Pförtnerloge. Eine Notreparatur. Denn am alten Rathaus Marzahn, in dem die Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und der Bereich Stadtplanung des Bezirksamtes sitzen, ist seit seiner Inbetriebnahme nichts Grundlegendes mehr gemacht worden. Immer wieder gibt es Regenschäden, auch in den Arbeitszimmern der Mitarbeiter. „Die Arbeitssituation ist bedrückend“, sagt Immobilien-Stadträtin Juliane Witt (Linke), verantwortlich für die bezirkseigenen Gebäude und Liegenschaften. Bereits seit Jahren drängt der Bezirk auf eine Sanierung. Diese sollte ursprünglich bereits 2016/17 beginnen. Die Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) sollte das Haus übernehmen, es auf ihre Kosten instand setzen und sanieren, danach wollte der Bezirk das Gebäude von der BIM mieten. Im Gegenzug beabsichtigte Marzahn-Hellersdorf, das Bürodienstgebäude Premnitzer Straße 11/13 abzugeben. Doch weil sich die bezirkliche Verwaltung durch die Erhöhung der Einwohnerzahlen wieder vergrößern muss, benötigt sie diese Immobilie selbst. Das ins Auge gefasste Tauschgeschäft platzte bereits Ende der vergangenen Legislaturperiode. Mit dem Amtsantritt des neuen Bezirksamtes Ende 2016 begannen erneut Verhandlungen mit der BIM und der Finanzverwaltung des Senats. Inzwischen gibt es einen Hoffnungsschimmer. Die BIM sei gerade mit der Finanzverwaltung dabei, die Zustimmung des Hauptausschusses für ein Konzept zur Rathaus-Sanierung einzuholen, sagt Juliane Witt. Allerdings mit leichter Verspätung: „Die ursprüngliche Zeitschiene, die diese Beschlussfassung für den September

GmbH zu übernehmen und in diesem Rahmen mit finanzieller bezirklicher Beteiligung zu sanieren sowie für die bezirklichen Erfordernisse herzurichten“, heißt es in der von Staatssekretärin Dr. Margaretha Sudhof unterzeichneten Mitteilung. „Ich hoffe, dass wir vorankommen und der Umbau des Rathauses im Januar 2019 starten kann“, so Stadträtin Witt. Dabei muss wegen des Denkmalschutzes behutsam vorgegangen werden: Das Gebäude wird energetisch saniert und gleichzeitig barrierefrei gestaltet (ein Fahrstuhl soll bis zum fünften Geschoss führen). Die grundANZEIGE

FOTO: BIRGITT ELTZEL

Baugerüste am Rathaus Marzahn. Der Schein trügt, denn die große Sanierung ist erst im Januar 2019 geplant.

2017 vorsah, ist jetzt verschoben auf Anfang des kommenden Jahres.“ Nach einer Mitteilung der Finanzverwaltung „über die größeren anstehenden Flächenoptimierungsprojekte der Berliner Verwaltung“ an den Hauptausschuss, der kürzlich beriet, ist für Marzahn-Hellersdorf folgendes vorgesehen: Neben der Sanierung des alten Rathauses Marzahn soll der bezirkliche Standort Premnitzer Straße 4 an die BIM gehen. Diese untersucht Möglichkeiten, dort (auch mit An- und Erweiterungsbauten) das Finanzamt Marzahn unterzubringen, das jetzt noch in einem gemieteten Objekt an der Allee der Kosmonauten seinen Sitz hat. Ebenfalls in

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die Prüfung einbezogen ist das derzeit leerstehende ehemalige Haus der Gesundheit an der Etkar-André-Straße. Es soll ebenfalls an die BIM gehen und zum modernen Verwaltungsgebäude umgebaut werden. Dort soll dann wieder das bezirkliche Gesundheitsamt untergebracht werden, das gegenwärtig ebenfalls in einem Mietobjekt sein Domizil hat. „Vor diesem Hintergrund besteht inhaltlich zwischen den Beteiligten grundsätzliches Einvernehmen, das mit dem Rathaus Marzahn bebaute Grundstück und andere betroffene bezirkliche Liegenschaften dem Sondervermögen des Landes Berlin (SILB) zuzuweisen, in die Bewirtschaftung durch die BIM

sätzlichen Nutzungen werden erhalten bleiben, die Kellerräume sollen zu Archivräumen umgebaut werden. Auch eine Sanierung des seit Jahren geschlossenen Ratskellers ist vorgesehen. Während die Arbeiten laufen, soll das Stadtplanungsamt Räume im privaten Bürohaus Leunaer 7 beziehen, die Miete dafür ist bereits in den bezirklichen Haushaltsplan 2019 eingestellt. „Ich denke, dass die Zielsetzung des Landes, die kommunalen Liegenschaften zu sichern und weiterzuentwickeln, wie es in der Koalitionsvereinbarung als klarer Paradigmenwechsel formuliert ist, nun auch seinen Niederschlag in konkreter Unterstützung für den Bezirk finden muss“, unterstreicht Witt.

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FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Das Zentrum „Helle Mitte“ in Hellersdorf. Dort entstanden bereits rund um die Jahrtausendwende viele neue Wohnungen auf einer Brachfläche. Inzwischen werden auch andernorts im Bezirk leerstehende Immobilien mit Wohnhäusern bebaut.

Jedes Jahr 3.000 Zugezogene

BEVÖLKERUNG: Ein Blick in den Demographiebericht für 2016 zeigt: Die Zahl der Menschen in Marzahn-Hellersdorf nimmt zu, und das in großen Schritten. Dabei gibt es zwischen den Stadtteilen große Unterschiede. Von Marcel Gäding.

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er Bezirk wächst – und ein Ende ist nicht in Sicht. Wie aus dem gerade von Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) vorgelegten Demographiebericht für 2016 hervorgeht, ziehen jedes Jahr bis zu 3.000 Menschen nach Marzahn-Hellersdorf – und das seit 7 Jahren. Am stärksten vermelden die Ortsteile Biesdorf, Hellersdorf-Nord und Marzahn-Mitte Zuzüge. Fast 50 Seiten umfasst der Bericht, der in erster Linie aus zahlreichen Tabellen besteht. Er ist Grundlage vor allem für die Fachabteilungen des Bezirks und enthält Aussagen über die Bevölkerungsentwicklung von MarzahnHellersdorf. Derzeit wohnen und leben 262.015 Menschen im Bezirk. Mit 16 Prozent

verfügt Marzahn-Hellersdorf über den zweitniedrigsten Anteil an Migranten in ganz Berlin. Die meisten Migranten sind statistisch in Marzahn-Nord (23 Prozent) erfasst. Allerdings geht altersbedingt der Anteil von Menschen ohne Migrationshintergrund zurück, wie es in dem Bericht heißt. Der einst jüngste Bezirk Berlins wird zunehmend älter. Hellersdorf-Nord hat mit 38,1 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter, Biesdorf mit 47 Jahren das höchste. Erfreulich: Nachdem Mitte der 1990er-Jahre die Einwohnerzahl von fast 300.000 rapide sank, kehrt sich dieser Trend seit 2010 um. „Seit 2010 gibt es eine jährliche Zunahme um 2.000 bis 3.000 Einwohner“, heißt es im Demographiebericht. Im Vergleich zu 2015 stieg

die Zahl der Einwohner 2016 um 2.642 Personen. Allerdings bildet MarzahnHellersdorf im Vergleich zu den anderen Berliner Bezirken mit Platz 11 ein Schlusslicht. Die meisten Zuwächse vermeldet hingegen der Nachbarbezirk Lichtenberg. Die Bevölkerungsprognose geht davon aus, dass die Zahl der Einwohner von Marzahn-Hellersdorf bis zum Jahr 2030 auf nahezu 280.000 steigt. Das wären 8 Prozent mehr als 2016. Die meisten Menschen leben nach wie vor in den Großsiedlungen, die in den 1970er- und 1980er-Jahren entstanden. Allein die Großsiedlung Marzahn, die kürzlich 40 Jahre alt wurde, vermeldet 108.913 Bewohner, Hellersdorf 79.630. Einst zogen dort junge Familien hin, inzwischen leben dort statistisch die äl-

testen Bewohner. Die demographische Situation sei vor allem durch die Großsiedlung geprägt, heißt es im Bericht. Immerhin leben in den Plattenbausiedlungen 71 Prozent aller Marzahner und Hellersdorfer. Viele einstige junge Mütter und Väter seien inzwischen über 50 beziehungsweise 60 Jahre alt. Hinzu kommt, dass es durch die geburtenschwachen Jahrgänge in den Wendejahren Rückläufe bei den Jugendlichen gibt. Sehr ausführlich widmet sich der Demographiebericht den Menschen mit Migrationshintergrund. Größte Bevölkerungsgruppe sind einstige Sowjetbürger (18.194), gefolgt von Bewohnern islamisch geprägter Länder (13.010) und den Vietnamesen (4.173). ANZEIGE

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Eigentlich perfekt für Jugendliche, die bezirkseigene Halle. Doch trotz aller Versprechungen bleibt die Immobilie für die Skater tabu.

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ VOLKMAR ELTZEL

Skater werden zu Besetzern

PROTESTAKTION: Jugendliche fordern seit Jahren eine überdachte Rollmöglichkeit und werden immer wieder vertröstet. Die Halle im Gewerbegebiet Marzahn haben sie inzwischen wieder verlassen. Von Volkmar Eltzel.

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eitweise bis zu 40 Jugendliche vom Verein We.Roll.Berlin e.V. und aus der Inline-, Skate- und BMX-Szene brachen am Freitag, 20. Oktober, eine ehemalige, seit vielen Jahren leerstehende Fabrikhalle in einem Gebäude an der Premnitzer Straße 12 in Marzahn auf und besetzten sie. Die Freizeit-Skater wollten damit ihrer jahrelangen Forderung Nachdruck verleihen, für die kalte Jahreszeit eine überdachte Skate-Möglichkeit zu bekommen. Sie stellten kurzerhand Skateelemente und einen Ghettoblaster auf und legten los. Sogar die Mülltrennung und ein Rauchverbot waren geregelt. An der Toreinfahrt prangte ist ein Schriftstück „!Besetzt aus Protest!“ Die jungen Leute fühlen sich „von der Bezirkspolitik verschaukelt“, hieß es darin. Den dritten Winter in Folge (gemeint ist der bevorstehende – die Redaktion) kämpfe man für eine überdachte „Rollmöglichkeit“ in Marzahn-Hellersdorf. Es hätte unzählige vertröstende Gespräche mit Verantwortlichen gegeben und man hätte sogar einen Bauantrag ANZEIGE

für die betreffende Halle gestellt. Doch „ungeachtet des großen Zuspruchs und trotz der Beschlüsse aus dem Jugendhilfeausschuss sowie der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), konnte nicht einmal eine Zwischennutzvariante realisiert werden.“ Man fordere Taten statt Lippenbekenntnisse und eine aktive und konstruktive Unterstützung bei der Realisierung der Skaterhalle für den Bezirk. Es sei „ein politisches Zeichen“, um die Verantwortlichen an ihre Versprechen zu erinnern. Die Aktion wurde auch vom Gangway e.V. unterstützt. „Die letzten Gespräche in den Ausschüssen über eine Skate-Möglichkeit in einer Halle hat es zum Jahreswechsel 2016/17 gegeben“, sagte Streetworker und Sozialarbeiter Uwe Heide. Damals hätte man die Auskunft bekommen, dass ein Architekten- und Brandschutzgutachten erforderlich sei, um den von Pfeilern gestützten Raum nutzen zu können. „Aber das ist für uns nicht finanzierbar“, so der Sozialarbeiter. Der Standort sei ansonsten optimal. Der Fußboden wäre

top und niemand würde durch Lärm belästigt. Aber ganz so war es dann doch nicht, wie sich alsbald herausstellte: Am darauffolgenden Sonntag entdeckte der Hausmeister die Eindringlinge und rief die Polizei. Das Haus samt Halle im Erdgeschoss ist Eigentum des Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Noch am Wochenende handelten die Verantwortlichen, um eine Eskalation und sofortige Räumung zu verhindern. Jugendstadtrat Gordon Lemm (SPD) erreichte eine vorläufige Duldung bis Montag, 23. Oktober. Da gab es bereits die ersten Lärmbeschwerden der gewerblichen Mieter über der Halle. Der Fraktionsvorsitzende der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung, Björn Tielebein, gesellte sich zu den Besetzern, „um zu beobachten und zu vermitteln“, wie er sagte. Am Abend verließen die Skater die Halle. Sie hatten einen Deal mit dem Bezirksamt. Dienstag früh durften die Hobbysportler zunächst wieder hinein. Juliane Witt (Linke), Bezirksstadträtin

für Weiterbildung, Kultur, Soziales und Facility Management, organisierte eine Besichtigung der seit 18 Jahren leerstehenden Schulsporthalle an der Allee der Kosmonauten 143 als möglichen Alternativstandort. Doch die eigentlich zum Abriss stehende Halle ist durch Vandalismus und mehrfach gelegte Brände nicht mehr verkehrssicher. Auch aus der Premnitzer 12 mussten die Jugendlichen erst mal wieder raus. Aber zumindest wurden die Weichen für eine Zwischenlösung gestellt. Wie Juliane Witt mitteilte, wolle der Bezirk gemeinsam mit den Jugendlichen die Voraussetzungen für eine Nutzung bis zum März 2018 schaffen. Bis zur Erteilung einer Genehmigung und der Erfüllung der Brandschutz-Anforderungen sei der Zutritt allerdings untersagt. Einen Raum zu finden, den die Inliner, Skater und BMXer längerfristig nutzen können, wird indes nicht einfach, angesichts immer knapper werdender Flächen in Marzahn-Hellersdorf wie in ganz Berlin.

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Ein Paradies für Ratten

GRÜNANLAGEN: Weggeworfener Müll, Reste von Lebensmittelverpackungen: Was Mensch liegen lässt, freut die Nager. Die meisten Meldungen kommen aus Marzahn-Hellersdorf. Dort fühlen sich die Tiere offensichtlich besonders wohl. Von Birgitt Eltzel und Marcel Gäding.

A

ls André Kiebis, der Vorsitzende des Vereins „Helle Hunde“, mit seinem Golden Retriever Max kürzlich über den Boulevard Kastanienallee spazierte, staunte er nicht schlecht. In aller Seelenruhe spazierte eine Ratte über den Boulevard, um dann gemächlich in einem Gebüsch zu verschwinden. Es ist nicht das erste Mal, dass der Mittvierziger auf dem Boulevard, in dessen Mitte es viele Büsche und Sträucher gibt, solche Nager gesehen hat. „Das nimmt zu“, sagt er. Er kritisiert den Bezirk und den Vermieter Deutsche Wohnen, die zu wenig gegen diese Plage tun. Marzahn-Hellersdorf hat ein Rattenproblem: Wie Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) kürzlich sagte, seien 2016 offiziell 1.333 Ratten „gemeldet“ worden. Damit liegt der Bezirk an der Spitze, gefolgt von Mitte (1.244), Friedrichshain-Kreuzberg (1.186) und Lichtenberg (1.051). Wie hoch die tatsächliche Zahl der in Marzahn-Hellersdorf lebenden Ratten ist, kann Pohle nicht sagen. „Eine Schätzung ist nicht möglich.“ Die genannten Daten stammen von den Gesundheitsämtern. Dort muss jeder Grundstückseigentümer nach der Berliner Schädlingsbekämpfung Ratten melden. Von ihnen geht ein Gesundheitsrisiko aus, sagen die Behörden. „Stellt eine pflichtige Person einen Befall mit Gesundheitsschädlingen fest, hat sie unverzüglich dies dem zuständigen Gesundheitsamt anzuzeigen und eine Fachkraft mit der Bekämpfung zu beauftragen“, heißt es dazu in der Verordnung. Dass der Bezirk zu wenig macht, will die Verwaltung so nicht hinnehmen. Über das Internet werde Aufklärungsarbeit betrieben, sagt Dagmar Pohle. Allerdings: Wer auf der Seite des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf nach konkreten Infos sucht, wird nicht fündig. Obwohl immer wieder Jagd auf Ratten gemacht wird, ist das Problem in Marzahn-Hellersdorf präsent. Denn überall, wo Menschen Schmutz und Essensreste hinterlassen, fühlen sich die Tiere, die zahlreiche Krankheiten übertragen kön-

FOTO: PIXABAY.COM/ WOLFGANG VOGT

Nicht nur niedlich, sondern mitunter auch gesundheitsgefährend: eine von zigtausenden Ratten.

nen, wohl. Auch auf dem Cecilienplatz in Kaulsdorf-Nord, wo Strauchrabatten häufig als Mülleimer missbraucht werden, manchen sogar als Toilette fürs große Geschäft dienen, wurden mehrfach Ratten von Passanten gesichtet. „Der Schwerpunkt liegt auf Frei- und Grünflächen“, sagt Bezirksbürgermeisterin Pohle. Aber auch Lebensmittelreste und offene Mülltonnen ziehen Ratten an. Weil viele Frei- und Grünflächen nicht ausreichend gepflegt werden, bieten sie für die Nager einen guten Rückzugsort. Wichtige Partner bei der Rattenbekämpfung sind nach Pohles Darstellung die Vermieter. „Hier haben die Hausmeister eine große Verantwortung“, sagt sie. Konkret: Nur, wenn Müllplätze und Grünflächen vor Wohnhäusern sauber gehalten werden, kann man den Ratten das Leben schwer machen.

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Bei den Ratten in Berlin handelt es sich in der Regel um sogenannte Wanderratten. Die sind bereits nach gut drei Monaten geschlechtsreif und können innerhalb von 23 Tagen bis zu zwölf Jungtiere zur Welt bringen – und das bis zu sieben Mal im Jahr. Vor allem die Hauptstadt ist ein Paradies für die Nagetiere, denn sie finden flächendeckend genügend Futter. Schuld sind nach Ansicht der Experten die Menschen – sie begünstigen durch ihr Verhalten die unkontrollierte Vermehrung der Ratten. Das Problem: Die frei lebenden Tiere haben Anteil daran, dass Krankheiten wie Durchfall oder Seuchen übertragen werden. Die Gesundheitsämter haben Tipps zusammengestellt. Speisereste sollten nicht in Toiletten gekippt und am besten in verschlossenen Behältern gelagert werden. Müllbehälter sollten stets verschlossen sein. Eine weitere wirksame Maßnahme gegen die Rattenausbreitung sei es, Nistmöglichkeiten einzuschränken. „Insbesondere sollten Höfe, Keller und Lagerräume übersichtlich gestaltet sein und gegebenenfalls regelmäßig einer Entrümpelung unterzogen werden“, erklärt hierzu das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo). ANZEIGE

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Ein Vertrag für die Zukunft

KULTUR: Das Gründerzeitmuseum in Mahlsdorf ist von überregionaler Bedeutung. Nun haben sich Betreiberverein und Bezirksamt verpflichtet, das Haus als Kulturstandort weiterzuentwickeln. Gut möglich, dass Bezirk und Land auch mehr Geld geben. Von Birgitt Eltzel.

E

s hat fast ein Jahr mit vielen Verhandlungen und Gesprächen gebraucht, aber nun steht der Vertrag zwischen dem Förderverein Gutshaus Mahlsdorf und dem Bezirksamt: Vor Kurzem unterzeichneten Geschäftsführerin Monika Schulz-Pusch und Marzahn-Hellersdorfs Kulturstadträtin Juliane Witt (Linke) das Dokument zur Sicherung der Sammlung im Gründerzeitmuseum am Hultschiner Damm 333. Beide Vertragsparteien verpflichten sich darin zum Erhalt und zur Entwicklung des Kulturstandortes, der von überregionaler Bedeutung ist. Immerhin kommen in das vom Förderverein geführte Museum auch viele internationale Besucher, darunter sogar Gäste aus Übersee. Angehörige tragen Kosten

FOTO: BIRGITT ELTZEL

Das Museum war 1960 von Charlotte Monika Schulz-Pusch (vorne links) und Kulturstadträtin Juliane Witt (vorne rechts) untervon Mahlsdorf (1928-2002), mit bürger- zeichneten den Vertrag. lichem Namen Lothar Berfelde, eröffANZEIGE net worden. Als die Museumsgründerin, die als Deutschlands bekanntester Transvestit galt, im Jahr 1997 nach Schweden übersiedelte, verkaufte sie einen Teil ihrer Gründerzeit-Sammlung dem Land Berlin, einen Teil nahm sie mit. Engagierte Mahlsdorfer schlossen sich danach zusammen und gründeten einen Förderverein mit dem Ziel, das alte Gutshaus weiter zu betreiben. Das Museum wurde noch im selben Jahr vom Förderverein wiedereröffnet. Dieser erwarb im Jahr 2001 auch das Haus, später mit Hilfe der Stiftung Deutsche Klassenlotterie ebenfalls den zunächst als Leihgabe der Familie Berfelde gezeigten Teil der schwedischen Sammlung. Inzwischen sind 17 vollständig eingerichtete Räume mit Mobiliar und Hausrat der Gründerzeit zu sehen, dazu eine wohl einzigartige Sammlung von mechanischen Musikapparaten und -maschinen. Am gestrigen Freitag

wurde übrigens das große Tanzsaalorchestrion ausgebaut und abtransportiert – es muss repariert und restauriert werden. Für die Präsentation des Sammlungsteils der Stadt Berlin erhielt der ehrenamtlich arbeitende Förderverein Geld von Senat, ebenfalls gab es Zuwendungen des Bezirksamtes. Nun gibt es eine vertraglich geregelte, rechtssichere Leistungsbeschreibung nach der Kosten-Leistungs-Rechnung im öffentlichen Dienst. Damit kann die Finanzierung anders als bisher gestaltet werden – der Förderverein bekommt eine jährliche Gesamtsumme, hat damit Planungssicherheit und muss nunmehr nur noch jährlich abrechnen. Vorher musste er immer Anträge an den Bezirk stellen – und wenn gerade Haushaltssperre war, sehr lange auf Geld warten. Die Summe von bisher insgesamt 60.000 Euro (40.000 Euro vom Senat, 20.000 vom Bezirk), die der Förderverein für die Präsentation und den Museumsbetrieb bisher erhielt, erhöht sich allerdings nicht. „Auf der Basis des neuen Vertrages kann man aber auch über eine Erhöhung reden, wenn das nötig werden sollte“, sagt die Kulturstadträtin. Vereinsvorsitzender Jürgen Herschel sagt, dass fast zwei Drittel der Mittel für Betriebskosten wie Grundsteuer, Straßenreinigung usw. benötigt werden. Nachdem die jahrelange Sanierung des Hauses mit dem Einbau von zwei neuen Räumen, einer herrschaftlichen Küche und einer Mägdekammer, zunächst abgeschlossen ist, sollen im Jahr 2018 auch wieder mehr Veranstaltungen stattfinden, sagt Geschäftsführerin Schulz-Pusch. Gemeinsam mit dem Bezirk wird der nächste Höhepunkt, der 90. Geburtstag Charlotte von Mahlsdorf am 18. März kommenden Jahres, vorbereitet. Dann soll, wie berichtet , auch eine Straße nach der Museumsgründerin benannt werden.

Mahlsdorf hat jetzt ein Bürgerstübchen

STADTTEILARBEIT: Lange gibt es den Wunsch, im Ortsteil ein Stadtteilzentrum zu eröffnen. Weil es dafür aber bislang nicht reicht, muss erst einmal eine kleine Variante her – zur Freude des Bürgervereins. Von Birgitt Eltzel.

W

o einst Schreibwaren verkauft wurden, können sich nun Menschen zum Klönen, zum Skat- und Romméspiel, zu Lesungen und Vorträgen treffen. Ende Oktober wurde am Hultschiner Damm 94 das „Bürgerstübchen“ eröffnet. Träger ist der vor fünf Jahren gegründete Bürgerverein Mahlsdorf-Süd e.V. Die Miete von 450 Euro pro Monat übernimmt der Bezirk. Wenngleich es noch nicht zu einem richtigen Bürgerhaus mit eigenem Veranstaltungssaal gereicht hat, ist doch mit dem etwa 40 Quadratmeter großen Raum eine wesentliche Etappe geschafft, freute sich der Vereinsvorsitzende Hans-Joachim Richter: „Es ist ein Teilerfolg, unser Ziel haben wir aber nicht aus dem Auge verloren.“

Bereits vor sechs Jahren war im Rahmen der Debatte zum Bürgerhaushalt der Wunsch nach einem eigenen Stadtteilzentrum für Mahlsdorf-Süd aufgekommen. Denn in dem Stadtteil wird viel gebaut, neue Bewohner ziehen zu. In Wohnnähe aber gab es nur wenige kulturelle Angebote, Räume für Treffs waren knapp. Doch dem Bezirk war es nicht möglich, ein solches Haus zu finden und zu finanzieren, erzählt Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Linke). Als Reaktion darauf gründete sich der Bürgerverein Mahlsdorf-Süd, der inzwischen 60 Mitglieder hat und ehrenamtlich gemeinsam mit anderen Partnern wie beispielsweise der AWO oder der Kirche für eine rege Veranstaltungstätigkeit im Gebiet sorgt. Als frühere Sozialstadträtin, ein Pos-

ten, den inzwischen Stadträtin Juliane Witt (Linke) übernommen hat, begleitete Dagmar Pohle den Verein auf dem Weg zum Bürgerhaus. „Nun ist es erst einmal ein Stübchen geworden“, sagte sie, „aber der Antrag für die Investitionsplanung aus der vergangenen Legislaturperiode ist nicht weggeworfen worden.“ Er solle „wiederaufgerufen werden, wenn es Spielräume“ dafür gebe. Ihre Nachfolgerin im Bereich Soziales sagt, das Bürgerstübchen sei ein „guter Ort, um als Verein eigene Aktivitäten auszuprobieren und auch die Möglichkeiten des Vereins“ auszuloten. Die Mietzahlungen für das Bürgerstübchen sind für die nächsten drei Monate und die Jahre 2018/2019 im Bezirkshaushalt gesichert. Juliane Witt sagte, dass das Geld keinem anderen Träger

der Nachbarschafts- und Gemeinwesenarbeit weggenommen werde: „Das wurde zusätzlich eingestellt.“ In den neun Stadtteilen von Marzahn-Hellersdorf gibt es zwölf Stadtteilzentren. Die Einrichtung und den Betrieb des Treffpunktes am Hultschiner Damm finanziert der Bürgerverein durch eigene Einnahmen. „Wir haben zu Spenden aufgerufen und waren selbst positiv überrascht, wie viel Geld in kurzer Zeit zusammengekommen ist“, sagte der Vereinsvorsitzende. So konnte beispielsweise bereits ein großer Satz Stühle gekauft werden. An die Wand wurde ein A3-Blatt gepinnt, auf dem vermerkt ist, was noch gebraucht wird. Etwas davon brachte Sozialstadträtin Witt schon zur Einweihung mit: zwei Thermoskannen für Tee und Kaffee.

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Hinaus ins Grüne & ans Wasser MAGAZIN FÜR AUSFLÜGE IN BRANDENBURG UND BERLIN |WINTER 2017

Sparen

Hotels und Pensionen locken wieder mit attraktiven Specials nach Brandenburg. SEITE 2

Durchatmen

Raus aus der Stadt, ab ins Umland. Drei Ideen für Unternehmungen vor den Toren Berlins. SEITE 3

Freifliegen

In Lichtenberg gibt es seit Kurzem einen Windtunnel, in dem sich Besucher fallen lassen können. SEITE 4

Am Ufer des Straussees. Foto: Stadt Strausberg

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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | WINTER 2017

WINTERLICHES BRANDENBURG

Günstig übernachten und die Mark entdecken

Brandenburger Tourismuswerber präsentieren in der Neuauflage ihrer Broschüre auch Ausflugstipps

Die Aktion „WInterliches Brandenburg“ ist seit 20 Jahren ein Klassiker unter Freunden der Mark, denn viele Hotels und Pensionen locken mit besonders attraktiven Angeboten. Diese finden sich in der Broschüre „Winterauszeit“, die in dieser Wintersaison mit einigen Neuerungen aufwartet. Neben den Preisspecials und Wohlfühlangeboten der Hotels präsentieren die Tourismuswerber erstmals auch eine Auswahl an Ferienhäusern und Ferienwohnungen. Zusätzlich gibt es in dem Heft auch mehr als 100 Ausflugsideen für die Winterzeit in Brandenburgs Reiseregionen. Darunter sind besondere Stadtführungen wie der „Spaziergang mit Väterchen Frost“ durch Wittenberge oder der Rundgang „Mystisch und unheimlich“ durch Brandenburg an der Havel. Es gibt kulinarische Tipps und Hinweise auf Aktionen wie die „Rheinsberger Winterromantik“ und das „Kaminknistern“ im Fläming sowie auf besonders stimmungsvolle Weihnachtsmärkte. Auch zahlreiche Aktiverlebnisse in der Natur sind dabei. Dazu gehören Wanderungen, Hundeschlittentouren und Kremserfahrten, Winterkahnfahrten ANZEIGE

im Spreewald und Paddeltouren, Winterangeln, eine Fahrt mit der Draisine, die Beobachtung des winterlichen Sternenhimmels im Naturpark Westhavelland oder eine Spuren- und Fährtenwanderung im Naturpark DahmeHeideseen. Und wer dann doch in der kalten Jahrezeit lieber drinnen bleiben möchte, der kann sich nicht nur über besondere Aktionen der Thermen informieren, sondern erhält auch Tipps zu Kulturangeboten wie der Potsdamer Winteroper, Konzerten der Havelländischen Musikfestspiele oder geführten Rundgängen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg durch die Orangerie von Sanssouci oder das Schloss Königs-Wusterhausen. Die Aktion „Winterliches Brandenburg“ 2017/2018 umfasst insgesamt 81 Übernachtungsangebote in Hotelsund Appartmenthäusern mit drei- und vier-Sterne Komfort sowie Ferienhäusern und Ferienwohnungen. Die Aktion läuft bis zum 31. März 2018. Bei den beliebten Preisspecials können die Gäste zwischen drei Kategorien wählen: Zwei Personen übernachten im Doppelzimmer je nach Zimmerkategorie für 65,-

Euro bzw. 79,- Euro inklusive Frühstück. Der Tag der Anreise ist je nach Verfügbarkeit frei wählbar. Zusätzlich sparen können die Gäste, die sich für einen Kurzurlaub in der Woche entscheiden. Bei 29 Gastgebern sind die WochenSparangebote, die drei Übernachtungen für zwei Personen im Doppelzimmer mit Frühstück umfassen, zum Preis von 189,- Euro buchbar. Die Anreise ist hier jeweils sonntags bis dienstags möglich. Außerdem gehören zum „Winterlichen Brandenburg“ auch wieder mehrtägige Arrangements, die neben den Übernachtungen weitere Leistungen wie Wellnessangebote, Menüs, winterliche Kahnfahrten oder Führungen enthalten. Neben zahlreichen Häusern, die bereits seit Jahren beim „Winterlichen Brandenburg“ mitmachen, gibt es auch in diesem Jahr Partner, die sich neu an der Aktion beteiligen. Bei den Preisspecials sind dies das Country Inn Hotel im Märkischen Land in Werder (Havel) OT Phöben, das Landhaus Ribbeck, Alwine – Landhaus in den Spreewiesen in Rietz-Neuendorf, das Spreewaldhotel Stephanshof sowie der Ferienhof „Zum Spreewäldchen“. Bei den Arran-

gements sind zum Beispiel das Inselhotel Hermannswerder sowie das Steigenberger Hotel in Potsdam, das Hotel Sonn`Idyll in Rathenow, das Spreewald Thermenhotel aus Burg und das Hotel Spreewaldhof Romantik aus Neu Zauche neu dabei. Erstmals beteiligen sich an der Aktion auch acht Anbieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern: die havelblau Ferienlofts in Brandenburg an der Havel, die Ferienhausvermietung Liane Zemlin in Stechow-Ferchesar, Gut Fergitz in Gerswalde, Landhaus Himmelpfort in Fürstenberg/Havel, das Kyritzer Landhotel Heine in Kyritz sowie die Apartments an der SaarowTherme in Bad Saarow. Die Burg Stavenow und der Schlosspark Bad Saarow waren im Jahr 2016 bereits bei den Arrangements vertreten. Die Angebote „Winterliches Brandenburg“ 2017/2018 sind ab sofort bei der TMB unter www.winterliches-brandenburg.de sowie telefonisch unter 0331-200 47 47 buchbar. Hier kann auch die 87 Seiten umfassende Broschüre „Winterauszeit in Brandenburg“ mit vielen Wintertipps kostenfrei bestellt werden. (tmb.)

STRAUSBERG

Ein Fest für Gaumen und Ohren Stadt am Straussee lädt im Dezember zu vielen weihnachtlichen Veranstaltungen ein

Die wald- und seenreiche Umgebung rund um Strausberg ist auch in der Winterzeit einen Ausflug wert. Eine gute Gelegenheit, die Region zu erkunden, bietet sich am 2. Dezember. Um 10 Uhr startet die „Winterwanderung um den Straussee“. Die etwa zehn Kilometer lange Tour führt durch die winterliche Landschaft. Einer der Höhepunkte ist unter anderem eine gemütliche Rast am Feuer bei Bratwurst und Glühwein. Treff ist an der Touristinformation am Lustgarten, August-Bebel-Straße 1 (Strausberg). Kosten: 6, erm. 5 Euro pro Person. Anmeldung bei der Touristinfo bis spätestens 29. November erforderlich! (Tel. 03341 311066). Zur „Weihnachtlichen Tafeley“ lädt „The Lakeside Burghotel zu Strausberg“ am 24. November sowie am 2., 8. und 16. Dezember jeweils um 19 Uhr ein. Getafelt wird im Rittersaal inklusive Begrüßungstrunk und rustikalem Vier-Gänge-Schmaus. Preis pro Person: 49,50 Euro. Ort: Gielsdorfer Chausee 6 (Strausberg), Tel. 03341 34690. Die Kantaten I bis III des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach stehen am 10. Dezember um 17 Uhr auf dem Programm der Kirche

St. Marien (Predigerstraße 2, Strausberg, Tel. 03341 215541). Dort gibt es Heiligabend auch um 23 Uhr die „Musikalische Christnacht“. Vor der Kulisse der Strausberger Altstadt präsentiert sich vom 15. bis zum 17. Dezember der Weihnachtsmarkt. Geöffnet ist Freitag von 15 bis 21 Uhr, Sonnabend von 13 bis 21 Uhr und Sonntag von 13 bis 19 Uhr. Ort: Markt und St. Marienkirche in Strausberg. Wer die Festtage mal ohne Stress in der Küche verbringen möchte, kann sich beim Familien-Weihnachtsbrunch in „The Lakeside Burghotel zu Strausberg“ verwöhnen lassen. Am 25. und 26. Dezember gibt es ab jeweils 11 Uhr ein großes Brunchbuffet mit musikalischer Untermalung. Kosten: 36 Euro pro Person inkl. Begrüßungssekt, Kaffee, Tee und Fruchtsäften. Ort: Gielsdorfer Chausee 6 (Strausberg), Tel. 03341 34690. Auch das Volkshaus Strausberg Nord (Prötzeler Chaussee 7c, Strausberg) veranstaltet einen Weihnachtsbrunch – am 26. Dezember, 10 Uhr. Kosten: 29,50 Euro pro Person. Informationen: Stadt- und Touristinformation, August-Bebel-Straße 1, 15344 Strausberg, Tel. 03341 311066, Internet www.stadt-strausberg.de

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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | WINTER 2017 WANDERUNGEN UND KAHNFAHREN

Durchatmen in Brandenburg Drei Ideen für Unternehmungen im Umland

Es muss nicht unbedingt warm sein, brücke im Fontanepark beginnt. Gut um Brandenburgs schöne Seiten zu lässt es sich beispielsweise am Ufer genießen. Auch im Winter hat die Mark des Tütschensees laufen. Rund um den ihre Reize. Wir haben drei Ideen für Sie Briesensee gibt es zudem die ältesten zusammengestellt: Kiefern Brandenburgs zu sehen. Start Kunst und Landschaft entdecken: Ent- der zwölf Kilometer langen Tour ist der lang des Internationalen Kunstwan- Marktplatz in Teupitz. derweges im Hohen Fläming haben 27 Mit dem Kahn durch den Spreewald: Künstler ihre Spuren hinterlassen. Auf Eingepackt in warme Decken, dazu die der 38 Kilometer Anektdoten der langen Strecke Kahnleute – eine gibt es beispielsKahnfahrt durch weise zwischen den Spreewald Borne und Kleinlohnt sich auch Glien Kuheuterim Winter. Tägauf einer Weide lich ab 10 Uhr und ein Rudel beginnt der Tag Wölfe, während mit der informain Hagelberg die tiven KolonisWeltentür zur tentour (4,5-5h). Meditation einAnschließend lädt. Start: Bahnstarten die hof Wiesenburg/ Der Hafen des Spreewalddorfes Schlepzig 2-3 stündigen Mark. Schleusenfahrist auch im Winter einen Besuch wert. Seen, soweit das FOTO: M. GÄDING ten durch die Auge reicht: Die Streusiedlung Gegend um Teupitz ist geprägt von von Burg (Spreewald). Ab 16 Uhr klingt zahlreichen Seen. Nach einer kleinen der Tag bei Schnupper-Kahnfahrten Stadtbesichtigung geht es auf den aus. Ausgangspunkt: Am Hafen 1, 03096 66-Seen-Wanderweg, der an der See- Burg (Spreewald).

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ADVENT IN MÄRKISCH-ODERLAND

Altlandsberg zeigt sich weihnachtlich Lichterglanz und klassische Klänge – auf diese Weise präsentiert sich das Schlossgut Altlandsberg in den kommenden Wochen von seiner besinnlichen Seite. Passend zur Adventszeit lockt das kleine Städtchen nordöstlich von Berlin nicht nur mit einem Weihnachtsmarkt, sondern stimmt auch mit klassischen Konzerten auf die Weihnachtszeit ein. Freunde klassischer Musik sollten sich den 2. und 3. Dezember im Kalender festhalten. Dann werden in der Schlosskirche vom Schlossgut Altlandsberg alle sechs Teile des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Das „Weihnachtsoratorium “ von Johann Sebastian Bach gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum. Im ersten Konzert musiziert der vereinte Chor der umliegenden Kirchengemeinden. Dirigent ist Johannes Voigt. In den drei anderen Aufführungen kommt, der Praxis der Entstehungszeit nachempfunden, ein solistisches Doppelquartett mit alternierenden Besetzungen der Solo-Partien zum Einsatz. Der Instrumentalpart wird von einem Solisten-Kammerorchester ohne Dirigenten realisiert.

Die Termine: 2. Dezember, 16 Uhr: Kantaten 1-3 mit Chor, 18.30 Uhr Kantaten 4-6 solistisch. 3. Dezember, 16 Uhr: Kantaten 1-3 und 18.30 Uhr Kantaten 4-6 (beide Aufführungen solistisch). Preis pro Konzert 20 Euro, Kinder bis 14 Jahre zahlen 16 Euro pro Konzert. Wer alle sechs Kantaten an einem der Tage hören möchte, bezahlt 32 Euro für das Kombiticket, das ausschließlich in der Stadtinformation erhältlich ist. Besinnliche Stimmung verspricht der Weihnachtsmarkt, der am 9. und 10. Dezember öffnet. „Bis zu 60 Stände rund um die Stadtkirche von Altlandsberg laden zum Bummeln und Verweilen ein“, kündigt René Koht, der technische Geschäftsführer der Schlossgut Altlandsberg GmbH, an. Übrigens: Am 3., 10. und 17. Dezember findet im Brau- und Brennhaus jeweils ab 10 Uhr der beliebte Adventsbrunch statt. Rechtzeitiges Reservieren wird empfohlen (Infos Tel. 033438 154528). Weitere Infos: Schlossgut Altlandsberg GmbH, Stadtinformation Altlandsberg, Krummenseestraße 1, 15345 Altlandsberg. Tel. 033438 151150, Internet: www.schlossgut-altlandsberg.eu

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Weihnachtszauber rund um das Schlossgut Altlandsberg

2./3. Dezember, jeweils 16 und 18.30 Uhr

Weihnachtsoratorium Teile I-III bzw. IV-VI von Johann Sebastian Bach in der Schlosskirche 9./10. Dezember

Foto (c): pixabay.com/ pixaline

Weihnachtsmarkt & Oratorien: Schlossgut lädt zur besinnlichen Zeit ein

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung des Gewinns ebenfalls.

Weihnachtsmarkt an der Stadtkirche 17. Dezember, 17 Uhr:

Weihnachtskonzert „Il Concertino Virtuoso“ mit Mitgliedern der Staatskapelle Berlin in der Schlosskirche Weitere Informationen & Tickets

Tel. 033438 151150

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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | WINTER 2017

FREIFALLSIMULATION

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Fliegen ohne Flugzeug und Fallschirm Mit Windobona hat in Lichtenberg eine neue Attraktion eröffnet

 Von Volkmar Eltzel Windobona heißt die neue Publikumsattraktion an der Landsberger Allee 268 auf dem Areal des denkmalgeschützten Wasserwerks. Deutschlands modernster vertikaler Windtunnel lädt zum Fliegen ein – ohne Flugzeug und Fallschirm, dafür mit Netz und so sicher, dass die Betreibergesellschaft das Erlebnis auch für Kinder ab vier Jahren freigegeben hat. So genannte „First Timer“ werden in jedem Fall von Coaches eingewiesen und während des gesamten Fluges begleitet. „Vier Axialventilatoren mit insgesamt 1.200 Kilowatt bei Volllast sorgen für einen gleichmäßigen Luftstrom von 250 Kubikmeter pro Sekunde im 32 Meter hohen Windtunnel“, berichtet Boris Nebe von der Indoor Skydiving Germany Group, verantwortlich für den Bau des Windtunnels. Die Flugkammer ist von dreischichtigem Sicherheitsglas umgeben. Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 Kilometer pro Stunde lassen die Menschen in der Röhre mit 430 Zentimetern Durchmesser schweben oder Saltos und spektakuläre Flugmanöver auch in Formationen (bei Profis maximal acht Personen) vollführen. Letzteres erfordert jedoch schon reichlich Erfahrung. „Dann aber ist der Spaß grenzenlos dreidimensional“, meint Fabian Raidel, selbst „Pro Flyer“ und Fallschirmspringer mit über 12.000 Sprüngen. Er ist der Instructor, der den ersten First Timer, Bene Mayr, Gewinner eines RTL-Tanzwettbewerbs, einweist und in den farbig beleuchteten Zylinder begleitet. Schutzbrille, Helm, Ohrstöpsel und ein Overall sind Pflicht. Nach rund vier Minuten kommt Mayr begeistert aus der Schleuse. „Das war megacool“, meint er. „Man sieht so weit nach unten und hat das Gefühl eines wirklichen Fallschirmsprunges.“ Der Geschäftsführer von Windobona, Marvin Ruthenberg, bestätigt: das Erlebnis sei vergleichbar mit einem Fallschirmsprung aus 4.000 Metern Höhe. „Schon seit zehn Jahren hatten wir überlegt, wie wir eine Freifallsimulation bauen können“, sagt der Windobona-Chef. In Partnerschaft mit der Technischen Universität Berlin habe man die deutsche Windkanaltechnik entwickelt, die eine verwirbelungsfreie, lineare Strömung biete. Heute gebe es ähnliche Anlagen in Wien und Madrid. Auch für Hamburg sei eine in Planung. „Im kommenden Jahr wollen wir Flüge mit einer Virtual-Reality-Brille ermöglichen, die den Teilnehmern einen Fallschirmsprung über Dubai vermittelt“, so Marvin Ruthenberg. Geöffnet ist das Bodyflying für Anfänger, Sportflieger und Profis am Montag sowie Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 22 Uhr. Wenn die Nachfrage hoch ist, wolle man schnellstmöglich zum 7-Tage-Betrieb übergehen, erklärt Philip Gaßmann. Wer lange Wartezeiten vermeiden möchte, kann den

Den Traum vom Fliegen kann man sich auch als Anfänger erfüllen. FOTO: VOLKMAR ELTZEL Flugtermin online über die Webseite buchen. Auch vor Ort kann man Tickets

erwerben. Der Spaß ist nicht ganz billig: zwei Flugminuten für eine Person ANZEIGE

kosten 49 Euro (für Kinder 45 Euro). Es gibt Angebote für vier und sechs Minuten und mehrere Personen. Bis zum Weihnachtsgeschäft gebe es einen Rabatt von 30 bis 34 Prozent, sagt der Sales-Manager Philip Gaßmann. Er hält die Preise für angemessen, koste doch ein realer Fallschirmsprung aus dem Flugzeug etwa das Vierfache. Dort sei man aber maximal nur 55 Sekunden im freien Fall und es brauche eine lange Vorlaufzeit. „Bei uns können Sie sofort loslegen“, so Gaßmann. Für den Bau der Anlage in Lichtenberg habe der Investor einen zweistelligen Millionenbetrag in die Hand genommen. Mit den Flugpreisen müssten außerdem auch die Stromkosten von anfangs 650.000 bis 700.000 Euro pro Jahr und die elf zertifizierten Coaches finanziert werden. Wer nur mal so vorbeikommen möchte, sei aber genauso willkommen – und fürs Zuschauen bezahle man nichts. Außer vielleicht für die kleinen Speisen und Getränke, die es in der Besucherlounge gibt. Weitere Informationen: www.windobona.berlin

BEZIRKS-JOURNAL | MARZAHN-HELLERSDORF

BEZIRKS-LEBEN

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Wildvogelstation vor dem Aus?

UMWELT: Die Auffangstation des Naturschutzbundes ist in einem baulich schlechten Zustand. Experten empfehlen, dringend zu handeln. Doch der Bezirk sieht sich finanziell nicht imstande, das marode Gebäude zu sanieren. Von Birgitt Eltzel.

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as Gebäude der Nabu-Wildvogelstation am alten Forsthaus 7 weist so schwere Schäden auf, dass es möglicherweise abgerissen werden muss. Das geht aus dem Gutachten eines vom Bezirksamt beauftragten Sachverständigen vor, der das Haus, das zahlreiche Risse an der Fassade und den Wänden zeigt, gründlich untersuchte. Laut der Expertise, die dem BezirksJournal vorliegt, ist das 1950 errichtete Gebäude nur teilweise unterkellert. Baugrundbedingte Schäden durch nachträgliche Setzungen und damit einhergehende Sackungen und Nachsetzungen des Fundaments haben zu Rissbildungen und zu gefährlichen Verkippungen geführt. Nach Einschätzung des Sachverständigen ist sofortiges Handeln erforderlich. Er hat zunächst die Herstellung einer Horizontalumschnürung im Deckenbereich über dem Erdgeschoss durch das Anbringen eines Stahlrahmens einschließlich Horizontalverankerungen von Nord nach Süd zur Stabilisierung der Standfestigkeit empfohlen. Danach solle die Schadensbeseitigung an dem bis zur Wende als Forsthaus genutzten Gebäude erfolgen, wobei auch die Fun-

damente abschnittsweise offen gelegt werden müssten. Ob saniert wird oder ob das Haus, in dem der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bereits seit 15 Jahren seine Wildvogelstation unterhält, übrigens die einzige in Berlin, abgerissen werden muss, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen herausstellen. Aus dem Bereich Facility Management, der Stadträtin Juliane Witt (Linke) untersteht, hieß es bereits, dass Abriss und Neubau wirtschaftlicher wären. Frank Vettel, Leiter der Serviceeinheit Facility Management beziffert die Abbruchkosten mit etwa 700.000 Euro, dazu kämen dann noch die Kosten für einen Neubau. Johannes Martin (CDU), der zuständige Umweltstadtrat von Marzahn-Hellersdorf, sagt, dass der Bezirk kein Geld für Abriss und Neubau habe. Außerdem sei die Finanzierung Sache des Landes, denn der Nabu werde vom Senat gefördert. Der Bezirk schätze aber die Tätigkeit der Wildvogelstation und die Arbeit des Nabu sehr. So möchte Martin nach Prüfung des erst vor wenigen Wochen bei ihm eingegangenen Gutachtens möglichst so lange mit der Sperrung des Gebäudes warten, bis eine vom Ab-

geordnetenhaus vorgeschlagene Container-Lösung für die Station realisiert wird. „Wenn aber Gefahr im Verzug ist, müssen wir handeln.“ Der Bezirk hatte dem Nabu das Haus kostengünstig zur Verfügung gestellt. Laut dem aus Marzahn-Hellersdorf stammenden Linken-Abgeordneten Kristian Ronneburg hat der Umweltausschuss des Abgeordnetenhauses bereits einer Zwischenlösung zugestimmt, 15.000 Euro wurden dafür in den Haushalt eingestellt. Container sollen auf dem Gelände Am Forsthaus aufgestellt werden, um die Arbeit der Wildvogelstation zunächst mittelfristig zu sichern. Stadtrat Martin hat zudem angeboten, dass das neben dem schadhaften Forsthaus liegende Gebäude, in dem jetzt noch Mitarbeiter des Grünflächenamtes sitzen, genutzt werden könne. Die BVV Marzahn-Hellersdorf hatte auch mehrheitlich beschlossen, den Erhalt der Station zu sichern. André Hallau, der Leiter der Wildvogelstation, hält dieses als Ersatzdomizil allerdings nicht für besonders geeignet. Das eingeschossige Gebäude ist zwar von dem Gutachter als standsicher bewertet worden, eine Sanierung sei jedoch auch

dort erforderlich. Zunächst beschäftigt sich Hallau mit der Container-Lösung. Davon würde allerdings mehr als einer benötigt. Denn nicht nur Vogelkäfige und Volieren müssen aufgenommen werden, sondern auch die Büros der drei Mitarbeiter mit dem Wildtier-Telefon und der Bürgerberatung. Die großen Kühltruhen, in denen die gefrostete Nahrung für Greif- und andere Vögel lagern, brauchen ebenfalls Platz. Noch laufen Gespräche mit dem Bezirk darüber. Hallau sagt, auch wenn er in Kürze den Auftrag ausschriebe, würden die Container allerfrühestens Mitte/Ende November stehen. Zu hoffen bleibt, dass bis dahin das Gebäude nicht wegen Baufälligkeit gesperrt werden muss. In der Nabu-Wildvogelstation werden jährlich etwa 300 verletzte Wildvögel, darunter Seeadler, Eulen und Bussarde, aber auch Möwen und Mauersegler, aus Berlin und Brandenburg gesund gepflegt und wieder in die Freiheit entlassen. Jedes Jahr werden zur Frühjahrssaison in ganz Berlin auch ca. 400 Stockenten von ungeeigneten Brutplätzen wie beispielsweise Balkonen geholt. Das Wildtier-Telefon nutzen in der Sommersaison täglich etwa 600 Anrufer. ANZEIGE

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BEZIRKS-LEBEN

MARZAHN-HELLERSDORF | BEZIRKS-JOURNAL

CDU kämpft gegen Klo-Abbau

KAMPAGNE: Das Land Berlin will den Betrieb öffentlicher Toiletten neu regeln. Das stößt auf den Unmut der Christdemokraten im Bezirk. Sie fürchten, dass das Senatskonzept in die Hose geht. Von Birgitt Eltzel.

E

ine ältere Frau sieht stirnrunzelnd auf das rotweiße Absperrband an der City-Toilette auf dem Helene-Weigel-Platz, beäugt kritisch das daneben aufgestellte Dixi-Klo. Ein Mann kommt vorbei, öffnet letzteres ohne große Umstände zu machen und erledigt allem Anschein nach dort das, was ein Mann manchmal tun muss. Die Seniorin schaut zweifelnd umher bis ihr Christian Gräff hilft. Denn die City-Toilette funktioniert sehr wohl. Verantwortlich für die Absperrung des Häuschens sind der in Biesdorf/Marzahn direkt gewählte CDU-Abgeordnete Gräff und der für Tiefbau, Ordnungsamt und Umweltschutz zuständige Stadtrat Johannes Martin, ebenfalls CDU. Für einen kurzen Pressetermin Ende Oktober haben sie das Stadt-Klo zugesperrt, das Dixi-Häuschen auf den Platz bringen lassen. Denn die CDU macht gegen das neue Toilettenkonzept des Senats mobil. Unter der Überschrift „City-Toiletten: Senatspolitik geht in die Hose!“ hat sie Postkarten drucken lassen, die an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) geschickt werden sollen. Denn im Jahr 2019 könnten, so wie für die kurzen Minuten am Helene-WeigelPlatz, neben den insgesamt 172 vollautomatischen und barrierefreien, dann aber gesperrten City-Toiletten der Firma Wall bescheidenste Interims-Klos stehen, befürchtet die CDU. Der Senat hat ein bereits im Jahr 2015 angekündigtes neues Toilettenkonzept im August dieses Jahres beschlossen. Danach sollen die Klos nicht mehr wie bisher von Wall betrieben werden. Ein entsprechender Vertrag läuft Ende 2018 aus. Denn das Privatunternehmen unterhielt die stillen Örtchen bisher im Rahmen eines Kompensationsgeschäftes: Dafür bekam die Firma Werbeflächen vom Land Berlin. Diese Praxis wurde mehrfach vom Rechnungshof, später auch

FOTO: BIRGITT ELTZEL

Wirtschaftsstadtrat Johannes Martin (l.) und der Abgeordnete Christian Gräff (beide CDU) während ihrer Protestaktion.

vom Kartellamt gerügt. Noch unter dem damaligen Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD), jetzt Innensenator, sollten beide Geschäfte entflochten werden – Berlin die Werbeflächen und den Toilettenbetrieb unabhängig voneinander ausschreiben. Das Land erhoffte sich damit außerdem auch einen Anteil vom Kuchen bei lukrativen Werbeverträgen. Völlig unnötig werde ein funktionierendes System zerschlagen, kritisiert Gräff. Es drohe ein „Toiletten-BER“. Man hätte, wie das auch in vielen Städten der Bundesrepublik und im europäischen Ausland geschehe, im Haushalt des Landes die Einnahmen durch die Werbeflächen und die Ausgaben für die ToilettenInfrastruktur sauber ausweisen können – und den Betreiber, der seit 1991 sein Geschäft mit dem Geschäft betreibt, im Spiel lassen können. Stattdessen, so der Abgeordnete, werde jetzt ein „ToilettenKombinat“ gegründet. Denn im Doppel-

haushalt 2018/19 seien 8,5 Millionen Euro für eine Anstalt öffentlichen Rechts eingestellt, die den Aufbau des neuen Berliner Toilettensystems managen solle. Ein Betreiber soll bis Anfang 2018 mittels Ausschreibung gefunden werden. Insgesamt 252 öffentliche Toiletten gibt es in der Hauptstadt. 235 werden von der Firma Wall betrieben, darunter die vollautomatischen City-Toiletten. Nach dem Konzept des Senats soll es bis 2019/20 im Rahmen der Grundversorgung in Berlin 257 Toiletten geben. Im Rahmen der „verbesserten Versorgung“ würden bis 2021/22 insgesamt 366 Standorte angestrebt. Und in einer weiteren Ausbaustufe soll optional die Erweiterung auf 447 Standorte geprüft werden, allerdings frühestens ab 2024. Falls es zu keiner Einigung mit der Firma Wall über den Verkauf der City-Toiletten zu einem „wirtschaftlich vertretbaren Preis“ komme, soll ein Interimsbetrieb mit mobilen Toiletten an den betrof-

fenen Standorten vorbereitet werden, informiert die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (Toilettenkonzept des Senats). Stadtrat Martin sagt, dass es nach Senatsangaben zwar schon bei der Grundversorgungs-Stufe bis 2019/20 fünf Toiletten mehr für ganz Berlin geben solle. In Marzahn-Hellersdorf sollten nach dem neuen Konzept jedoch fünf CityToiletten abgebaut werden. 13 solcher Häuschen aus Stahl und Glas gibt es bisher im Bezirk. Zwischen 65.000 und 70.000 Menschen nutzen sie pro Jahr. Der am meisten frequentierte Standort ist der am Helene-Weigel-Platz. Verschwinden soll u.a. die City-Toilette in der Mahlsdorfer Roedernstraße. Diese wird durchschnittlich von sieben Personen pro Tag genutzt. An den Tagen, wo dort ein Wochenmarkt stattfinde, werde sie allerdings stark frequentiert. „Das Senatskonzept ist nicht zu Ende gedacht“, moniert Martin.

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BEZIRKS-JOURNAL | MARZAHN-HELLERSDORF

BEZIRKS-LEBEN

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Wenn der Staat die Beisetzung zahlt

SOZIALES: Die Kosten für eine Beerdigung sind hoch. Nicht immer können Angehörige 3.000 Euro und mehr aufbringen. Weisen sie ihre soziale Bedürfigkeit nach, gibt es einen Zuschuss vom Amt. Von Marcel Gäding.

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as Grab von Hannelore Krüger* ist nur schwer zu finden. Kein Stein erinnert an die vor einem Jahr verstorbene Rentnerin, die zuletzt in Hohenschönhausen lebte. Ihre letzte Ruhe fand die alte Dame in einer sogenannten Urnengemeinschaftsanlage neben vielen anderen. Geld für ein Grab oder gar einen Grabstein hatte ihr Sohn Manfred* nicht. Mindestens 3.000 Euro hätte er aufbringen müssen, um die Kosten für die Beisetzung zu finanzieren. Geld, das er nicht hatte. Und so stellte er beim Sozialamt in Lichtenberg den Antrag auf Übernahme der Kosten und Gebühren. Krüger ist kein Einzelfall: Allein im vergangenen Jahr stellten in Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf 285 Angehörige mit geringem Einkommen einen Antrag auf Übernahme der Bestattungskosten. Manfred Krüger lebt von 867 Euro Rente im Monat. Als seine Mutter im Alter von 93 Jahren starb, war da nicht nur die Trauer, sondern auch die quälende Sorge um die Kosten. „Meine Mutter hatte nur eine kleine Rente“, sagt Krüger. Und er selbst kommt gerade einmal so über die Runden. Im Seniorenheim, in dem seine Mutter zuletzt lebte, gab man ihm den Tipp, sich an die Sozialbehörde zu wenden. Denn nach dem Sozialgesetzbuch steht jedem Unterstützung zu, der die Kosten einer Bestattung aus eigener Kraft nicht aufbringen kann. Ein ganzes Bündel an Unterlagen reichte Krüger an das Sozialamt weiter – unter anderem seine Kontoauszüge und seine Rentenbescheide. Nach dem Gesetz ist Krüger sogenannter Bestattungspflichtiger. Das sind Angehörige von Verstorbenen, die in

des Bestattungsinstituts, darüber hinaus die Friedhofsgebühren und weitere Entgelte. Marzahn-Hellersdorf brachte vergangenes Jahr fast 168.000 Euro auf; Lichtenberg rund 246.000 Euro. Gemessen an der Zahl der Todesfälle bewilligten die Behörden bei rund 6 Prozent einen Zuschuss. Tendenz: sinkend. Markant ist jedoch, dass die Zahl der „ordnungsbehördlichen Bestattungen“ zunimmt. Dabei handelt es sich um die Beisetzung Verstorbener, die keine Angehörigen mehr haben. 2016 lag ihre Zahl in Marzahn-Hellersdorf bei 135 (2012: 88) und in Lichtenberg bei 122 (2012: 97). Die Bezirksämter haben diesbezüglich Rahmenverträge mit Bestattungsunternehmen. Abgewickelt werden derartige Beisetzungen über die Gesundheitsämter. Dass die Zahl der Sozialbestattungen rückläufig ist, hat viele Gründe. FOTO: BIRGITT ELTZEL Der wichtigste: Angehörige erfüllen die Bank an einem Urnengemeinschaftsgrab. Was bleibt, sind die Erinnerungen. Können sich Kriterien nicht, um einen Zuschuss zu Angehörige die Beerdigung nicht leisten, springt der Staat ein. erhalten. Sie müssen die Kosten irgendder Regel alle Kosten einer Beisetzung nicht zugemutet werden konnte, über- wie selbst aufbringen. „Das Preisbezu tragen haben. Weil ihm – wie es im nahm der Bezirk die Kosten: 750 Euro wusstsein ist in unserer Region stark Beamtendeutsch heißt – die Kostenlast als Pauschale für die Dienstleistungen ausgeprägt“, sagt eine Bestatterin, die anonym bleiben möchte. Viele Angehörige entscheiden sich für eine preiswerte ANZEIGE Urnenbestattung auf einem Gemeinschaftsfeld – mitunter auch im nahen Brandenburg. Dort sind die Gebühren für Grabstätten meist niedriger als in Berlin. * Namen von der Redaktion geändert

Mehr Informationen im Internet: https://service.berlin.de/dienstleistung/324527/

Zwischen Alltag und Diktatur

GESCHICHTE: Das Museum Lichtenberg widmet sich in einer Sonderausstellung dem Leben in der DDR, in dem es im eigenen Bezirk auf Spurensuche geht. Von Marcel Gäding.

W

ie ein Fremdkörper wirkt das große Bürogebäude an der Ecke Frankfurter Allee und Ruschestraße zwischen all den sanierten Wohnhäusern. Auch 28 Jahre nach dem Zusammenbruch der DDR könnte man vor der unsanierten Fassade des Plattenbaus historische Filme drehen. Das Gebäude ist Teil eines Komplexes, in dem sich bis 1989/1990 das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) befand und der Lichtenberg und Hohenschönhausen in der gesamten DDR bekannt machte. Was nur wenige wissen: Kein anderer Ort repräsentiert in derart geballter Form Alltag und Diktatur in der DDR. Folgerichtig ist daher auch der Titel einer in dieser Form einzigartigen Ausstellung: „Die DDR im Kleinformat – Alltag und Diktatur in Berlin-Lichtenberg“, die am 17. November im Museum Lichtenberg eröffnet wird. Wer in Lichtenberg auf Spurensuche gehen will, wird schnell fündig, denn überall finden sich im Bezirk die bauli-

chen Zeugnisse des einstigen Arbeiterund Bauernstaates. Dazu gehören unter anderem die einstige Untersuchungshaftanstalt des MfS in Hohenschönhausen, die Stasi-Zentrale an der Ruschestraße, die bis 1994 genutzten Gebäude des sowjetischen Geheimdienstes KGB in Karlshorst. Weitgehend in Vergessenheit geraten aber ist, dass von Lichtenberg aus auch DDR-Geschichte geschrieben wurde. In einem unscheinbaren Wohnhaus an der heutigen Einbecker Straße 41 befand sich 1945 der Sitz der Gruppe um Walter Ulbricht – meist aus dem Exil stammende Kommunisten, die im Auftrag von Josef Stalin nicht nur eine kommunistische Partei gründeten, sondern auch Einfluss beim Wiederaufbau im sowjetisch besetzten Sektor und auf die ersten Wahlen 1946 nahmen, aus denen die SPD als stärkste Kraft hervorging. Parallel richtete sich die Sowjetunion ein, in dem sie große Teile Karlshorsts zu Sperrgebieten erklärte und in Hohenschönhausen ein Speziallager

errichtete. In den Jahren darauf, vor allem zwischen 1965 und 1975, wuchs der Bezirk. „In dieser Zeit gewann er 120.000 neue Bewohner dazu“, sagt Thiele. DDRBaugeschichte wurde unter anderem am Fennpfuhl geschrieben, in dem man viele Prototypen von Wohnhäusern verwirklichte, die später Vorbild für den industriellen Wohnungsbau in der gesamten DDR sein sollten. Die meisten der 55 Schulen trugen Namen antifaschistischer Widerstandskämpfer, aber auch schon mal hochgedienter Stasi-Bonzen. Die Autoren der Ausstellung - Barbara Timm, Dirk Moldt und Thomas Thiele – haben sich bewusst für eine Zweiteilung der Schau entschieden. Den äußeren Rahmen bildet die SED-Diktatur, während im Inneren des Ausstellungsraumes Platz ist, um den Alltag in der DDR zu dokumentieren. Einerseits zeichnen sie das Bild des durchorganisierten Überwachungsstaates, andererseits vom Land, in dem viele Menschen auch gerne lebten. „Man war nicht gezwun-

gen, immer mitzulaufen“, sagt Thiele und erinnert sich dabei auch an sein eigenes Leben. Er habe hier und da auch schon mal widersprochen, erklärt der Museumsdirektor, ohne dabei die Repressalien kleinzureden, denen vor allem Oppositionelle ausgesetzt waren – wie etwa jene Umweltgruppen, die sich unter dem Schutz der Kirche organisierten und neben Aufrüstung auch die Umweltverschmutzung anprangerten. „Wir werden nicht die schöne DDR darstellen“, kündigt Thomas Thiele an. Vielmehr versuchen die Ausstellungsmacher einen Bogen zu spannen. „Die DDR im Kleinformat – Alltag und Diktatur in Berlin-Lichtenberg“, zu sehen bis zum 1. April 2018. Öffnungszeiten: Di– Fr sowie So 11-18 Uhr. Ausstellungseröffnung: 17. November, 19 Uhr. Es sprechen Dr. Dirk Moldt, Kurator, und Dr. Thomas Thiele, Museumsleiter. Ort: Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin. Infos: www.museum-lichtenberg.de

10 TIPPS & TERMINE FÜR LICHTENBERG, HOHENSCHÖNHAUSEN, MARZAHN-HELLERSDORF & DAS UMLAND

MUSIK | KONZERTE Ein Apfel für Eva: Musik und Texte mit Ute Metzkes und Henriette Jüttner-Uhlich (Blockflöten) am 12. November, 16 Uhr. Eintritt frei. Spenden erbeten. Ort: Ev. Gemeindezentrum Maratstraße. France - Die großen Chansons: Eine Reise durch die Chansongeschichte am 17. November, 20 Uhr. Auf dem Programm stehen Werke von Édith Piaf, Jacques Brel, Gilbert Becaud, Charles Trenet und Charles Aznavour, Eintritt: 25 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde. Celtic Harp & Folk Songs: Konzert mit Cécile Corbel, musikalisch unterstützt von Cyril Maurin, Julien Grattard und Simon Caby am 17. November, 19 Uhr. Eintritt: 18 Euro. Ort: Schlossgut Altlandsberg. White Cowbell Oklahoma: Rockkonzert am 17. November, 21 Uhr. Karten: 10/ 12 Euro. Ort: KISTE Hellersdorf. Rockbühne 2017: Konzert mit jungen und erfahrenen Bands am 17. November, 19 Uhr. Gastgeber: Schostakowitsch-Musikschule. Eintritt: 3 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst. In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine: Schlager und Chansons im Stile der Comedian Harmonists am 18. November, 18 Uhr. Zu Gast ist das Berliner Ensemble Vokalzeit mit den Tenören Holger Marks und Markus Schuck sowie den Bassisten Michael Timm und Axel Scheidig, begleitet von Philip Mayers am Klavier. Eintritt: 25 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde. Wahre Kunst bleibt unvergänglich: Konzert mit Werken von Ludwig van Beethoven am 19. November 15 Uhr. Der aus Indien stammende Pianist Pervez Mody stellt in seiner Konzertreihe die Klavierwerke Beethovens aus verschiedenen Schaffenszeiten gegenüber. Eintritt: 25 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde. DuckTapeTicket: Jazzkonzert mit dem groovenden Streichtrio am 25. November, 19 Uhr. Tickets: 20 Euro. Ort: Schlosskirche Altlandsberg. Paul Brody‘s Sadawi: Jazzkonzert des Jazz Treff Karlshorst am 25. November, 20 Uhr. Zu Gast sind der US-Trompeter Paul Brody, Christian Dawid, Christian Kögel, Martin Lillich und Michael Griener. Karten: 13, erm 3 Euro. Reservierungen unter Tel. 030 5676892. Ort: Kulturhaus ANZEIGE

Karlshorst. Poetry Slam: Soloabend mit Frank Klötgen, dem angeblich ersten deutschen Profi-PoetrySlammer, am 30. November, 20 Uhr. Eintritt: 10, erm. 3 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst. Weihnachtsoratorium: Am Wochenende (2./3. Dezember) präsentiert die Evangelische Kirchengemeinde Altlandsberg alle sechs Teile des Weihnachtsoratoriums. Aufführungen: 2. Dezember sowie 3. Dezember jeweils 16 Uhr, Teil I-III und jeweils 18.30 Uhr Teil IV-VI. Eintritt pro Konzert: 20 Euro sowie vergünstige Kombitickets. Ort: Schlosskirche Altlandsberg. 1. Großes Adventssingen... der Marzahner Schüler auf dem Dorfanger in Alt Marzahn am 3. Dezember, 18 Uhr. Eintritt frei. „Wünsche und Gedanken“: Besinnliche Gedichte, heitere Satiren und unsterblich schöne Melodien und Lieder mit Günter Rüdiger am 9. Dezember, 18 Uhr. Eintritt: 12 Euro. Ort: Zimmertheater in der KULTschule. Afrikanische und Internationale Weihnachtslieder: Die Gesangsgruppe AKWABA ist am 10. Dezember um 18 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum, Köpenicker Straße, zu Gast. Eintritt frei, Spenden erbeten.

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THEATER & KABARETT „Rrrumms! – Nicht umdrehen, es ist gar nichts passiert“: Kabarettistische Politsatire mit Olaf Michael Ostertag am 21. November, 18 Uhr. Karten: 12 Euro. Ort: Zimmertheater in der KULTschule. Wenn die Neugier nicht wär‘…: Bühnentalk mit Barbara Kellerbauer am 24. November, 19 Uhr. Dieses Mal zu Gast: Lutz Jahoda und Regisseur und Drehbuchautor Prof. Eberhard Görner. Eintritt: 10 bis 13 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn. Kugelfisch Hawaii: Schwank von Höke/May/ Buerhoop mit dem Theater Coram Publico am 17. November sowie 8. Dezember, jeweils um 19 Uhr. Eintritt: 12 Euro. Ort: Zimmertheater in der KULTschule. Asylmonologe: Dokumentarisches Theaterstück von Michael Ruf am 20. November, 17 Uhr. Die Asyl-Monologe erzählen von Menschen, die Grenzen überwunden, Verbündete gefunden und nie ein „Nein“ als Antwort akzeptiert haben... Ort: Stadtteilzentrum Hellersdorf-Ost. Zinnober in der grauen Stadt: Theaterfest am

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MUSIK AUF DEM SCHLOSSGUT 12.11. 17 Uhr 25.11. 19 Uhr 02./03.12. 16 Uhr 02./03.12. 18:30 Uhr 17.12.2017 17 Uhr

5. Schlossgut-Konzert der Fördergesellschaft „Jäzzchor mit ä“ Duck Tape Ticket - Das groovende Streichtrio (Jazz-Konzert) in der Schlosskirche Weihnachtsoratorium in der Schlosskirche Teil I-III Weihnachtsoratorium in der Schlosskirche Teil IV-VI Weihnachtskonzert „Il Concertino Virtuoso“ in der Schlosskirche

KINO AUF DEM SCHLOSSGUT 18.11. 20 Uhr 16.12. 20 Uhr

bitte vormerken: 08.01. 19 Uhr

ECKE! GLEICH UM DIE ten vom Nur 7 Autominu tfernt! U-Bhf. Hönow en

„Der junge Karl Marx“ Stummfilmkonzert „Metropolis“ mit Piano-Begleitung

The Gregorian Voices - Neujahrskonzert (Schlosskirche)

Tickets unter www.reservix.de oder in der Stadtinformation. Krummenseestraße 1 15345 Altlandsberg www.schlossgut-altlandsberg.eu [email protected] Tel: 033438 151150

HEIRATEN | TAGEN | FEIERN RESTAURANT SOZIETÄTSBRAUEREI & BRENNEREI Besuchen Sie das Schlossgut Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-17 Uhr Sa/ So 11-16 Uhr Restaurant tgl. ab 12 Uhr

25. November ab 17.30 Uhr. Inspiriert vom Maler Zinnober, der gemeinsam mit den Kindern Paula und Jonas gegen das Großstadtgrau kämpft, greifen die Zuschauer im Anschluss an die Sonntagsvorstellung von „Zinnober in der grauen Stadt“ zu Pinsel und Spraydose und verteilen ihre leuchtenden Spuren in der Umgebung des Theaters... Für Kinder ab 4 Jahren. Ort: Theater an der Parkaue. Hoffs Schlittenfahrt: Kabarett zur Winterzeit mit Lutz Hoff am 24. November, 19 Uhr. Eintritt: 8, erm. 6 Euro. Kartenreservierungen: Tel. 030 93661078. Ort: Berliner Tschechow-Theater. Klasse Klasse: Masken-Beatbox-Theater von Michael Vogel und Ensemble für junge Menschen ab 12 Jahren. In einer dynamischen Collage werden die Konflikte einer Schulklasse auf die Spitze getrieben... Termine: 12.12. (11/ 19.30 Uhr), 13.12. (11 Uhr), 14.12. (11 Uhr), 15.12. (11/ 19.30 Uhr), 30.01. (11/ 19.30 Uhr), 31.01. (11 Uhr). Karten zwischen 7,50 und 16 Euro. Ort: Theater Strahl, Halle Ostkreuz.

AUSSTELLUNGEN 28.692 - Bilder aus der Försterei: Ausstellung der Eisernen Botschafter in den Räumen der Kunstfabrik HB 55 (Herzbergstraße 55, 10365 Berlin). Zu sehen bis zum 19. November, jeweils 14-19 Uhr. Typografik: Denkanstöße mit Bildern für Alphabeten. Zu sehen sind bis zum 28. Februar Arbeiten von Klaus Rähm, der Zitate von Künstlern und Literaten in den Fokus seines künstlerischen Schaffens rückt. Ausstellungseröffnung: 30. November, 18 Uhr. Eintritt: frei. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek. Ahnengalerie: 19. Ausstellung der Malergruppe „Leser malen – Maler lesen“ unter Leitung von Marianne Höhne. Ausstellungseröffnung am 23. November, 16 Uhr. Zu sehen bis zum 9. Januar. Eintritt frei. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek. Fegefeuer: Ausstellung des Lichtenberger Künstlers Mathias Roloff. Vernissage: 23. November, 19 Uhr. Zu sehen bis zum 22. Dezember. Ort: Museum Kesselhaus Herzberge. Vollkomfort: Arbeiten von Seraphina Lenz und Sonya Schönberger, zu sehen bis zum 17. Januar. Die Ausstellung vermittelt einen Einblick in die partizipative Kunst. Gezeigt werden Artefakte, Installationen, Fotos und Videos. Eintritt: frei. Ort: studio im HOCHHAUS. Herkunft_Prägung_Zäsuren: Ausstellung mit

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TIPPS & TERMINE FÜR LICHTENBERG, HOHENSCHÖNHAUSEN, MARZAHN-HELLERSDORF & DAS UMLAND

Werken, Dokumenten und Fotografien von Ruth Baumgarte (1923-2013), die in Karlshorst aufwuchs. Zu sehen bis zum 7. Januar. Eintritt frei. Ort: Kulturhaus Karlshorst. Russland 24KARAT: Sonderausstellung mit 26 Abbildungen von Männern und Frauen aus der russischen Kunst-, Kultur und Wissenschaftsszene. Zu sehen bis zum 29. Dezember. Eintritt frei. Ort: Deutsch-Russisches Museum. An das Leben: Malerei und Grafik von Simone Wecks, zu sehen vom 19. November bis zum 7. Januar. Vernissage: 19. November, 16 Uhr. Laudatio: Astrid Volpert, Musik von Sharabi Shaghayegh und Romeo Wecks. Eintritt: frei. Ort: Ausstellungszentrum Pyramide „Überwindung der Grenzen“: Fotoausstellung von Hans-Georg Kroiß. Zu sehen bis zum 1. Dezember. Eintritt frei. Ort: KISTE Hellersdorf. „Mit Geld spielt man nicht“: Neue Ausstellung von Hans HS Winkler. Die Ausstellung präsentiert in einer vielschichtigen Installation künstlerische Sichtweisen auf Tauschmittel, Finanzwelt und Ökonomie. Vernissage: 26. November, 18 Uhr. Zu sehen bis zum 9. Februar. Eintritt frei. Ort: Galerie M. „Die Kunst des Upcycling“: Ausstellung vom 1. Dezember bis zum 31. Januar. Der Bibliothekar Elio Yuri Figini zeigt, wie man aus nicht mehr benötigten Büchern Kunst macht... Eintritt frei. Ort: Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“. Neues vom Paradies: Malerei von Jürgen Villmow, zu sehen bis zum 21. Dezember. Viele aktuelle Arbeiten Villmows thematisieren die Flüchtlingssituation. Vernissage am 16. November, 19 Uhr. Eintritt frei. Ort: Galerie OstArt. „30 Jahre Keramikatelier Berlin-Lichtenberg“: Ausstellung bis zum 5. Januar. Zu sehen ist eine Auswahl künstlerischer Arbeiten, vorwiegend Skulpturen, Objekte und Gefäße, aber auch Zeichnungen. Eintritt frei. Ort: rk - Galerie für zeitgenössische Kunst. Dekor und Deformation: Werke von Julius Weiland, zu sehen bis zum 22. Dezember. Ort: Mies van der Rohe-Haus. Farbdiät: Glasobjekte von Norbert Horenk, Druckgrafik von Uschi Krempel sowie Druckgrafik und Skulptur von Karin Tiefensee. Zu sehen bis zum 29. November. Ort: Galerie 100. „Karlshorster Verstecke“: Fotografien von Maximilian Carus. Zu sehen bis zum 1. Januar 2018. Ort: Kulturhaus Karlshorst. Facettenreiches Lichtenberg: Zu sehen sind Aquarelle eines Wettbewerbs, zu dem das Projekt „Wirtschaftsorientiertes Stadtmarketing“

aufgerufen hatte. Ausstellung bis Ende Dezember. Ort: KULTschule. Eintritt frei.

berliner Stadtbezirks“. Eintritt: frei. Ort: studio im HOCHHAUS

Blick Verschiebung: Gruppenausstellung in Kooperation mit dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, Cottbus & Frankfurt (Oder). Werke von 22 ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern. Zu sehen bis zum 8. April 2018. Eintritt: 5 Euro. Ort: ZKR Schloss Biesdorf.

„Giftzwerg“: Achter Krimimarathon in der Reihe „Live bei Kleist“ am 15. November, 18 Uhr. Der übergewichtige Kriminalhauptkommissar Hajo Freisal ist gerade dabei, Sportschuhe für sein neues Fitnessprogramm auszusuchen, als er zum Fundort einer Leiche gerufen wird... Eintritt: frei. Anmeldungen unter Tel. 030 9339380. Ort: Heinrich-von-Kleist-Bibliothek.

„Farbenspiel“: Ausstellung Malerei und Druckgrafiken mit Bildern von Armgard Röhl. Zu sehen bis 2. Januar. Ort: Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“. „Musterwohnung RZM“: Ausstellung von Richard Koch, Thomas Bratzke, Christian Marien – zu sehen bis zum 17. November. Eintritt frei. Ort: Galerie M. „20 Jahre Kunst in der Krankenhauskirche im Wuhlgarten 1997-2017“: Jubiläumsausstellung mit Werken von 23 Künstlern. Zu sehen bis zum 26. November. Ort: Krankenhauskirche im Wuhlgarten.

GESCHICHTE „Die DDR im Kleinformat - Alltag und Diktatur im Stadtbezirk Berlin-Lichtenberg“: Bonderausstellung, die am Beispiel ausgewählter Themen aus dem Alltags-, dem kulturellen und politischen Leben in Lichtenberg in die Zeit zwischen 1945 und 1990 zurückführt. Zu sehen bis zum 1. April 2018. Eintritt frei. Gott und die Welt: Sonderausstellung des Bezirks-Museums Marzahn-Hellersdorf, zu sehen bis zum 19. August. Pünktlich zum 500. Jubiläum des Lutherschen Thesenanschlags an die Wittenberger Schlosskirche, mit dem die Reformation ihren Anfang nahm, nimmt sich das Bezirksmuseum in einer umfassenden Sonderausstellung der regionalen Kirchengeschichte an. Eintritt: frei. Ort: Bezirks-Museum Marzahn-Hellersdorf. geFUNDen: Grabungen auf dem IGA-Gelände. Im Vorfeld der IGA 2017 fanden auf dem Erweiterungsgelände der „Gärten der Welt“ 2013 / 14 archäologische Grabungen statt. Die dabei gemachten Befunde beweisen, dass dieses Gelände mindestens seit der Bronzezeit besiedelt war... Ausstellung verlängert bis zum 1. Dezember. Eintritt: frei. Ort: Bezirks-Museum Marzahn-Hellersdorf.

VORTRAG & LESUNG Großsiedlungen im Spiegel der Zeit: Vortrag mit Dr. phil. Ulrich Hartung am 15. November, 19 Uhr. Hartung spricht über „ Neu-Hohenschönhausen – Planung und Bau eines Ost-

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Mayday über Saragossa: Lesung und Videoshow mit Heinz-Dieter Kallbach, einem der bekanntesten und dienstältesten Verkehrspiloten Deutschlands, am 22. November, 19 Uhr. Am 23. Oktober 1989 landete Heinz-Dieter Kallbach eine IL 62 auf einem 900 Meter langen Acker... Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: EgonErwin-Kisch-Bibliothek. „Meine erste 6,0“: Ein Abend mit der Eiskunstlauf-Weltmeisterin, dreifachen Europameisterin und bronzenen OlympiamedaillenGewinnerin Christine Stüber-Errath am 24. November, 19 Uhr. Stüber-Errath stellt anlässlich ihres 60. Geburtstages ihre Erinnerungen vor. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Anna-SeghersBibliothek. ANZEIGE

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UMWELT & NATUR Mit Kräutern gesund durch den Winter: Workshop am 16. November, 15 Uhr. Heilpraktiker Olaf Tetzinski zeigt Kniffs, Tricks und Tipps mit Heilpflanzen und Gewürzen. Eintritt: 2 Euro. Ort: Stadtteilzentrum Kaulsdorf.

KINDER & FAMILIE The Clown Who Lost His Circus: Theaterstück in englischer Sprache mit dem Platypus-Theater für Schüler der 3. und 4. Klassen am 15. November, 9 und 11 Uhr. Eintritt: 5 bzw. 6,50 Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf. Märchenträumer: Theaterstück vom KinderTheaterMobil am 18. November, 10 Uhr. In dem von Gabriele Wittich liebevoll inszenierten Stück löst die Bauerntochter viele Rätsel. Sie gewinnt den König und die Geschichte nimmt ein glückliches Ende... Für Kinder ab 3 Jahren. Eintritt: 1 Euro. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek. Tanz bis in den Morgen: Russischer Tanzabend am 18. November, 19 Uhr. Tanz mit Spezialitäten der russischen Küche, Spielen, Tombola und jeder Menge Spaß. Moderation: Natalija Sudnikovic. Reservierung unter Tel. 030 5646021. Eintritt: 10 Euro. Ort: Berliner Tschechow-Theater „Rumpelstilzchen“: Kindertheaterstück für die ganze Familie am 19. November, 15 Uhr. Vor dem Puppenspiel gibt es Kaffee und Kuchen. Eintritt: Erwachsene 5, Kinder 3 Euro. Um Anmeldung unter Tel. 030 56586920 wird gebeten. Ort: Stadtteilzentrum „PestalozziTreff“.

KINO Giacomo Puccini – „La Bohème“: Musikalischer Vortrag im Rahmen der Reihe „Marzahner Konzertgespräche“ am 29. November, 19 Uhr. Zu Gast: Prof. Susanne Fontaine. Eintritt frei. Anmeldungen erbeten unter Tel. 030 54704142. Ort: Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“. „Tiere denken - Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen“: Buchpräsentation mit Richard David Precht am 5. Dezember, 18 Uhr. Wie sollen wir mit Tieren umgehen? Moderation: Marcel Gäding, Herausgeber und Chefredakteur des „Bezirks-Journal“. Eintritt: 12 Euro. Die Mörderischen Schwestern: Weihnachtskrimilesung am 5. Dezember, 18 Uhr, mit Regine Röder-Ensikat und Susanne Rüster. Eintritt: 10 Euro inkl. Imbiss. Ort: Schloss Hohenschönhausen.

Verborgen in der Wüste: Hans Werner Stegemann stellt am 23. November, 18 Uhr, den Dokumentarfilm über die Entdeckung der ältesten Kunst Afrikas, die der renommierte Archäologe Dr. W.E. Wendt 1969 in der sogenannten Apollo 11-Grotte im Süden Namibias machte, vor. Eintritt: 2 Euro. Ort: Bodo-UhseBibliothek. Programm KINO KISTE: 16.11.-22.11. Cars 3 Evolution: Do., Mi. 16 Uhr, Fr. 16.50 Uhr, Sa. 14.45 Uhr, So. 15.40 Uhr, Mo. 16.25 Uhr, Di. 15.15 Uhr | Django - Ein Leben für die Musik: Fr. 9 Uhr, Seniorenkinobrunch, Do., Mi. 13.50 Uhr, So. 13.40 Uhr, Sa.16.30 Uhr, Mo. 20.05 Uhr | Blade Runner 2049: Fr. 14 Uhr, Mo. 13.30 Uhr, Do., Mi. 17.50 Uhr, So. 17.25 Uhr, Sa. 18.30 Uhr, Di. 20 Uhr | Gaugin: Sa. 13 Uhr, Di. 13.30 Uhr, Fr. 18.45 Uhr, Mo. 18.15 Uhr, So. 20.20 Uhr, Do. Mi. 20.45 Uhr | Stalker: Di. 17.15 Uhr

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ADRESSEN, KONTAKTE & ÖFFNUNGSZEITEN Anna-Seghers-Bibliothek Im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16 Uhr. Anton-Saefkow-Bibliothek, Anton-SaefkowPlatz 14, 10369 Berlin, Tel. 030 902963790. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, Tel. 030 902934132. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078. Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin, Tel. 030 54790921, Internet: www.museum-marzahnhellersdorf.de. Öffnungszeiten: Di-Do und So 11-17 Uhr. Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“ und Musikbibliothek, Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin, Tel. 030 54704154. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19.30 Uhr; Mi 14-19.30 Uhr; Sa 10-14 Uhr Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark, ErichKurz-Straße 9, 10319 Berlin, Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr; Sa

9-15 Uhr. Deutsch-Russisches Museum BerlinKarlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin, Tel. 030 501508-10. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr; Sa 9-15 Uhr. Ev. Gemeindezentrum Nord, Maratstr. 100, 12683 Berlin, Tel. 030 54702978. Ev. Kirchengemeinde Biesdorf, Alt Biesdorf 59, 12683 Berlin, Tel. 030 5143593. Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091. Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-WolfStraße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr Galerie M, Marzahner Promenade 46, 12679 Berlin, Tel. 030 5450294. Öffnungszeiten: Di-Do 12-18 Uhr, So 10-18 Uhr Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen,

Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de Heinrich von Kleist-Bibliothek, Havemannstr. 17 B, 12689 Berlin, Tel. 030 9339380. Humboldt-Haus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin, Tel. 030 96242-0. KISTE Kino & Konzerte & mehr am UBahnhof Hellersdorf, Heidenauer Str. 10, 12627 Berlin, Tel. Tel. 030 9987481. Krankenhauskirche im Wuhlgarten, Wuhlgarten e.V., Brebacher Weg 15, 12683 Berlin, Tel. 030 562969423. Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 -16.30 Uhr Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. KULTschule, Sewanstraße 43, 10319 Berlin. Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße 60, 13053 Berlin, Telefon 030 97000618. Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr. Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“, Alte Hellersdorfer Str. 125, 12629 Berlin, Tel. 030 9989526. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 11-19 Uhr; Mi, Fr 10-15 Uhr

Museum Kesselhaus Herzberge, Förderverein Museum Kesselhaus Herzberge e.V., Herzbergstraße 79, 10365 Berlin, Tel. 030 54722424. Öffnungszeiten: Di 14-16 Uhr, Do 14-18 Uhr. Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 11-18 Uhr. rk - Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030 902963712. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin. Reservierungen unter Tel. 030 51531407. Schlossgut Altlandsberg, Krummenseestraße 1, 15345 Altlandsberg, Tel. 033438 151150. Schloss Hohenschönhausen, Hauptstraße 44, 13055 Berlin, Tel. 030 97895600. Stadtteilbibliothek „Heinrich von Kleist“, Havemannstraße 17 B, 12689 Berlin, Tel. 030 9339380. Öffnungszeiten: Mo, Di 13-18 Uhr; Mi, Fr 9-14 Uhr; Do 13-19 Uhr Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt Biesdorf 15, 12683 Berlin, Tel. 030 526784593.

Stadtteilzentrum Hellersdorf-Ost, AlbertKuntz-Str. 58, 12627 Berlin, Tel. 030 99498691. Stadtteilzentrum Kaulsdorf, Brodauer Straße 27-29, 12621 Berlin, Tel. 030 56588762. Stadtteilzentrum „Pestalozzi-Treff“, Pestalozzistraße 1A, 12623 Berlin, Tel. 030 56586920. STRAHL-Theater.Halle Ostkreuz, Marktstr. 9-12, 10317 Berlin, Tel. 030 69599222. Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro. Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. studio im HOCHHAUS, Zingster Straße 25, 13051 Berlin. Tel. 030 929 38 21. Theater an der Parkaue, Parkaue 24, 10367 Berlin, Tel. 030 55775252. Zimmertheater in der Kultschule, Sewanstraße 43, 10319 Berlin. Karten unter Tel. 030 72011919. ZKR - Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum, Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 55, 12683 Berlin, Mo., Mi., Fr.-So. 10 Uhr bis 18 Uhr, Do. 13-21 Uhr, Tel. 030 700906-7755.

BEZIRKS-JOURNAL - Unabhängige Monatszeitung. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de | Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. | HERAUSGEBER/ CHEFREDAKTEUR: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) VERLAG: Medienbüro Gäding, Zur Alten Börse 77, 12681 Berlin | KONTAKT Tel. 030 55 49-43 60, Fax: 030 55 49-43 69, E-MAIL: [email protected] INTERNET: www.bezirks-journal.de FACEBOOK: www.facebook.com/bezirksjournalberlin TWITTER: www.twitter.com/bezirks_journal | REDAKTION & INTERNET: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) | ANZEIGEN: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55, E-Mail: [email protected] | Vertrieb & Verteilung: Eigenvertrieb | E-MAIL: [email protected] | DRUCK: Pressedruck Potsdam GmbH, Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam GESAMTAUFLAGE: 100.000 Exemplare | Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4/2017 | Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 14. Dezember 2017

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BEZIRK KOMPAKT

Polizei informiert ältere Menschen Mit Vorträgen und Informationsveranstaltungen informiert die Berliner Polizei in den kommenden Wochen gezielt ältere Menschen. Ziel ist es, Ratschläge zu geben, wie man sich mit einfachen Mitteln vor Dieben und Betrügern schützen kann, teilte die Polizeidirektion 6 mit. Bewusst habe man sich daher die Woche rund um den sogenannten Banktag, also dem Tag, an dem Renten überwiesen werden, ausgesucht. An diesem Tag trügen Menschen vermutlich mehr Geld als gewöhnlich mit sich herum. Am 27. November gibt es von 10 bis 14 Uhr im Biesdorf-Center einen Infostand; am 28. November von 10 bis 13 Uhr im Sana-Gesundheitszentrum am Helene-Weigel-Platz, und am gleichen Tag von 13 bis 18 Uhr im Marktplatz-Center Helle Mitte. Infos und Termine finden sich auch im Internet unter www.berlin.de/polizei/aufgaben/ praevention/senioren/artikel.642902. php oder unter Tel. 4664979222. (bzj.)

Richtfest für neue Kita An der Stralsunder Straße ist Richtfest für eine neue Kita gefeiert worden. Die Einrichtung, die von der pad gGmbH betrieben werden wird, soll im Frühjahr 2018 eröffnen. Sie entsteht im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages und soll zukünftig über 70 Plätze verfügen, davon 23 für Kinder unter 3 Jahren. Die pad gGmbH betreut derzeit mehr als 400 Kinder in 7 Einrichtungen der Bezirke Marzahn-Hellersdorf sowie Lichtenberg. Die Kita Stralsunder Straße 20 ist der zweite Neubau in Verantwortung des Trägers und wird in Kooperation mit der degewo, dem Bezirksamt und dem Architektenbüro baukind UG realisiert. (ba.)

Für Brunnen abstimmen

Bis Ende des Jahres läuft die Abstimmung über neue Standorte für kostenlose Trinkwasserbrunnen. Berlinweit stehen 18 Standorte zur Abstimmung, darunter auch ein Standort am Springpfuhl in Marzahn. Gevotet werden kann im Internet unter www.bwb.de/brunnen-voting (ba.)

MARZAHN-HELLERSDORF | BEZIRKS-JOURNAL

Noch nicht fertig mit Xavier

GRÜNFLÄCHEN: Anfang Oktober zog ein Sturmtief über Berlin und Brandenburg. Die Schäden sind groß.

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ie Folgen des Sturm-Tiefs Xavier sind weitaus größer als vermutet: Mindestens bis zum Frühjahr werden die beiden östlichen Nachbarbezirke Berlins mit der vollständigen Beseitigung der am 5. Oktober entstandenen Schäden beschäftigt sein. Allein in Lichtenberg gab es durch die heftigen Winde 250 entwurzelte Bäume, die jetzt als „Totalverlust“ eingestuft werden. Wie der für Umweltfragen zuständige Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) informierte, kommen noch einmal 35 umgefallene Bäume auf Privatgrundstücken hinzu. Mit der Beseitigung umgestürzter Bäume an Straßen sei man bereits fertig. Die nächsten Prioritäten seien die umgefallenen und abgebrochenen Bäume an Schulen, Gehwegen und in Grünanlagen. Hart getroffen hat es auch den Tierpark Berlin. „Zwar sind die Besucherwege alle wieder begehbar, aber im Park ist das Ausmaß des Sturmes noch sichtbar“, sagt Sprecherin Katharina Marie Sperling. Die Bilanz des Sturmes: 29 zerstörte Bäume, 17 weitere sind so schwer beschädigt worden, dass sie wohl gefällt werden müssen. Schäden gab es zudem an Parkbänken und Gehegezäunen. „Die Beseitigung aller Schäden wird wohl noch bis in den Februar andauern.“ In Marzahn-Hellersdorf waren rund 300 Bäume auf öffentlichem Land entwurzelt, geknickt bzw. so geschädigt, dass sie gefällt werden mussten. „Noch ist das nicht die endgültige Zahl“, sagte der fürs Grün zuständige Stadtrat Johannes Martin (CDU) auf der Oktober-Tagung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Denn die Kontrollen auf Standfestigkeit würden noch in den kommenden Wochen laufen, zudem seien auch kleinteiligere Maßnahmen wie Astfällungen notwendig „Wir werden akribische Baumkontrollen im Nachgang unternehmen.“ Eine Zahl über die finanzielle Höhe der Schäden, die durch das Sturmtief Xavier verursacht wurden, nannte er nicht: „Dazu ist es noch zu früh.“ Die Mitarbeiter des Grünflächenamtes hätten seit dem Sturm jeden Tag Überstunden gemacht, um die Schäden zu beseitigen: „Nach zwei Wochen

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BEZIRKSNACHRICHTEN

Turnhalle wieder benutzbar Die vorübergehend als Unterkunft für geflüchtete Menschen genutzte Turnhalle an der Rudolf-Leonhard-Straße kann nun wieder für den Sport genutzt werden. Das Gebäude war nach dem Auszug der Bewohner umfangreich saniert worden. Die Arbeiten dauerten ein halbes Jahr. Insgesamt kostete die Maßnahme knapp 330.000 Euro. Unter anderem wurden der gesamte Hallenboden, die Fangnetze und der Prallschutz in der Sporthalle, aber auch die Sanitäranlagen und Umkleiden erneuert. Nicht nur Vereine sollen die Sporthalle nach Angaben von Bezirksstadtrat Gordon Lemm (SPD) nutzen, im kommenden Jahr soll sie auch für den Schulsport der nahegelegenen ANZEIGE

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Der Sturm beschädigte in den Parkanlagen viele Bäume.

waren wir damit weitestgehend durch“, sagte der Stadtrat. So waren beispielsweise der Schlosspark Biesdorf und der Gutspark Mahlsdorf, beides denkmalgeschützte Gartenanlagen, bereits wieder in Ordnung. „Wir gehen aber davon aus, dass wir noch den einen oder anderen Bürgerhinweis auf geschädigte Bäume bekommen werden.“ Dass eine so große Zahl an Bäumen wie Strohhalme umknickte, könnte auch ein hausgemachtes Problem sein. Denn: Immer wieder werden bei Tiefbauarbeiten im Stadtgebiet die Wurzeln von Straßenbäumen beschädigt oder sogar verkürzt. Die Folge: Die Standsicherheit leidet, sodass ein kräftiger Wind ausreicht, einen Baum zum Fallen zu bringen. Das Lichtenberger Unternehmen „BSB-Saugbagger und Zweiwegetechnik Stefan Mattes GmbH & Co KG“ produziert seit 1994 Saugbagger, die behutsam die Wurzeln von Straßenbäumen freilegen. Konventionelle Bagger hingegen schneiden Wurzeln ab. Allerdings lehnen die Berliner Bezirke den Einsatz dieser Spezialtechnik ab. Für BSB-Geschäftsführer Stefan Mattes unverständlich. „Die uns entgegengebrachten Argumente „teuer“ und „wir führen gar nicht aus“ sind unlogisch“, sagt er. Städte wie Karlsruhe, Mannheim, München, Frankfurt, Köln, Hamburg oder Hannover hingegen greifen auf diese Spezialtechnik zurück. (bzj.)

Grundschule am Bürgerpark zur Verfügung stehen. Aktuell wird aus den Mitteln des Sportstättensanierungsprogramms des Berliner Senats noch das Dach der Halle saniert, weshalb das Gebäude noch von einem Baugerüst umgeben ist. Verspätungen bei der Materiallieferung, die aber erledigt sind, hatten aufgrund der verstärkten Bautätigkeit in Berlin dabei für Verzögerungen gesorgt. (ba.)

Gedenken an Euthanasieopfer Mit einem Gedenkweg soll den Opfern gedacht werden, die während des Nationalsozialismus auf dem Krankenhausgelände am Brebacher Weg euthanasiert oder in Konzentrationslager gebracht wurden. Geplant ist der Marsch am 26. November um 11 Uhr. Treffpunkt vor der Krankenhauskirche Wuhlgarten. Im Gottesdienst (10 Uhr) wird ebenfalls Bezug auf das Geschehen vor 70 Jahren genommen. (bzj.)