Betriebswirtschaft im Landschaftsbau

20.8 Finanzplanung und Kontrolle 215. 20.9 Rating und Kapitalbeschaffung 221. 20.9.1 Das .... privaten Betrieb im. – marktwirtschaftlichen Wettbewerb“ (Wöhe ...
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Meinen

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Betriebswirtschaft im Landschaftsbau Betriebswirtschaft für die praktische Anwendung im Landschaftsbau transparent aufgearbeitet Die Betriebswirtschaft ist ein weites Feld. Traditionell haben sich daher für das Ingenieurwesen im Baubereich eigene Lehreinheiten herausgebildet, die die Themen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre für die Branche aufbereiten. Deshalb erfolgt in den ersten Kapiteln zunächst eine komprimierte Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen des Garten- und Landschaftsbaus.

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Untermauert mit mehr als 60 Abbildungen und 70 Tabellen erfahren Sie in diesem Buch, wie das betriebliche Rechnungswesen aufgebaut ist und sich im Landschaftsbau praktisch einsetzen lässt. Zur erfolgreichen Unternehmenssteuerung ist darüber hinaus ein effektives Controlling erforderlich, das ausführlich beschrieben und mit Beispielen erläutert wird. Das Bauen ist als risikoreiches Geschäft bekannt. Besonderes Augenmerk wird daher auf das Risikocontrolling gelegt, dem ein eigenes Kapitel gewidmet ist, und das Vorgehensweisen für die Praxis anbietet.

Neben dem Management der Unternehmen des GaLaBaus, richtet sich dieses Buch an Studierende und Auszubildende des Landschaftsbaus. Heiko Meinen vertritt den Lehr- und Forschungsbereich Betriebswirtschaft im Bauwesen an der Hochschule Osnabrück und stützt die Ausführungen mit eigenen Erfahrungen aus der Führung eines mittelständischen Unternehmens.

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€ (D) 39,90 € (A) 41,10

ISBN 978-3-8001-7888-9

Betriebswirtschaft im Landschaftsbau

F a c h b i b l i o t h e k

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Heiko Meinen

Betriebswirtschaft im Landschaftsbau

Heiko Meinen Betriebswirtschaft im Landschaftsbau

Dieses Buch ist Bestandteil der Reihe „Fachbibliothek grün“, die von Prof. Dipl.-Ing. Alfred NieseI begründet wurde. In dieser Reihe erscheinen Fach- und Lehrbücher für den Garten- und Landschaftsbau, für Landschaftsarchitekten sowie Garten- und Umweltämter. Herausgeber dieser Reihe sind Prof. Dipl.-Ing. Bjørn-Holger Lay, Prof. Dr.-Ing. Mehdi Mahabadi, Prof. Dipl.-Ing. (FH) Martin Thieme-Hack. Prof. em. Dipl.-Ing. Alfred Niesel Hochschule Osnabrück Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur Lehrgebiet Landschaftsbau/Baubetrieb Hesselkamp 79 49088 Osnabrück Prof. Dipl.-Ing. Bjørn-Holger Lay Hochschule Osnabrück Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur Lehrgebiet Baukonstruktion und Bautechnik Oldenburger Landstraße 24 49090 Osnabrück Prof. em. Dr.-Ing. Mehdi Mahabadi Hochschule Ostwestfalen-Lippe Lehr- und Forschungsgebiet Technik des Garten- und Landschaftsbaus Hellerkamp 26 42555 Velbert Prof. Dipl.-Ing. (FH) Martin Thieme-Hack Hochschule Osnabrück Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur Lehrgebiet Baubetrieb im Landschaftsbau Oldenburger Landstraße 24 49090 Osnabrück

Zum Autor des Buches Heiko Meinen, geb. 1974. Dr.-Ing., tätig als Professor für das Lehr- und Forschungsgebiet Betriebswirtschaft im Bauwesen an der Hochschule Osnabrück. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem das nachhaltige Wirtschaften und Risikomanagement in der Bauwirtschaft.

Heiko Meinen

Betriebswirtschaft im Landschaftsbau 62 Abbildungen 76 Tabellen

4

Inhaltsverzeichnis

10 Auftrags-/Leistungsstruktur und Wettbewerbsmodelle  50

Vorwort 8

Betriebswirtschaftliche Grund­ lagen  11

11

1 Betriebswirtschaftslehre  12 2 Unternehmensführung  14 3

Konstitutive Entscheidun­ gen  19

3.1 3.2 3.3 3.4

Rechtsformwahl 19 Wahl des Standorts  21 Zusammenschlüsse 22 Liquidation 23

4

Produktion und Absatz  24

5

Investition und Finanzie­ rung  27

5.1 5.2

Investitionen 27 Finanzierung 28

6

Rechnungswesen und Control­ ling  32

Marketing und Vertrieb  53

11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 11.5.1

Marktanalyse – Relevanter Markt  53 Kunden- und Marktsegmentierung  54 Marketingziele und Zielkunden  56 Marketingstrategie 58 Marketingmaßnahmen 60 Leistungs-, Prozesspolitik und Ausstattung 60 11.5.2 Preis 61 11.5.3 Vertrieb 62 11.5.4 Personal 64 11.5.5 Kommunikation 64

Organisation und ­Management  67 12

Unternehmensformen im Gar­ ten- und Landschaftsbau  68

13 Organisation  73

Marktumfeld Landschaftsbau  7 Marktübersicht  37 8

Die Eigenart der Bauproduk­ tion  40

9 Baubeteiligte  43

35

14 Management  78

Rechnungswesen 

83

15 Baubetriebsrechnung  85 15.1 Ergebnisrechnung 95 15.1.1 Vollkostenrechnung 97 15.1.2 Teilkostenrechnung 98 15.1.3 Fixkostendeckung und Gewinnschwelle 101 15.2 Planungsrechnung 102 15.2.1 Kennzahlenorientierte Planung  103

Inhaltsverzeichnis

16

Rechnungslegung und Finanz­ buchhaltung  125

16.1 Buchführungspflicht 126 16.2 Grundlagen der doppelten Buchführung 127 16.2.1 Systematik der doppelten Buchführung mit Konten  128 16.2.2 Belege 128 16.2.3 Inventur 130 16.2.4 Abschlusskonten (Bilanz und GuV) 131 16.3 Buchung wichtiger Geschäftsvorfälle 135

17 Jahresabschluss  143 17.1 17.2 17.2.1 17.2.2 17.2.3 17.2.4 17.2.5 17.2.6 17.2.7 17.2.8 17.3 17.4 17.5 17.6

Von der Kosten- und Leistungsrechnung zum Jahresabschluss  144 Unfertige Leistungen  147 Unabgerechneter Gewinnauftrag 151 Abgerechneter Gewinnauftrag  152 Abgerechneter Gewinnauftrag – mehrjährig 152 Unabgerechneter Verlustauftrag  153 Abgerechneter Verlustauftrag – mehrjährig 153 Unabgerechneter Verlustauftrag, noch nicht begonnen  154 Unabgerechneter Verlustauftrag wird unabgerechneter Gewinnauftrag  154 Unabgerechneter Gewinnauftrag wird unabgerechneter Verlustauftrag  155 Abschreibungen 156 Lager und Maschinen in der Inventur 157 Rechnungsabgrenzung 157 Rückstellungen 158

Controlling 

159

18 Grundlagen  161 18.1 18.2 18.3 18.4 18.5

Zielsystem und Zieldefinition  161 Controlling-Aufgaben 163 Controlling-System 164 Controlling-Organisation 165 Grundlegendes zu Kennzahlen  166

19

Kosten und Erfolg  169

19.1

Grundlegende Problematik der Kostenund Erfolgsrechnung im Multiprojektcontrolling   169 19.2 Erfolgsrechnung und Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)  171 19.3 Controlling der unfertigen Leistungen 175 19.4 Innerjährige Vorverrechnung und Fixkostenmanagement 180 19.4.1 Vergleichmäßigung unregelmäßiger Aufwendungen 180 19.4.2 Fixkostenmanagement 181 19.5 Wichtige Kennzahlen  183 19.5.1 Kostenkennzahlen 183 19.5.2 Erfolgskennzahlen 185 19.5.3 Wirtschaftlichkeitskennzahlen 186

20 Finanzen  192 20.1 20.2

20.2.1 20.2.2 20.2.3 20.3 20.4

Aufgaben des Finanzcontrollings  192 Liquiditätsproblematik und Multiprojekt­controlling als Besonderheit des Landschafts­ bauunternehmens 193 Nutzung von Skontoregelungen  195 Zahlungsziele und ihre Auswirkung auf die Finanzierung  196 Unfertige Leistungen und ihre Auswirkung auf die Finanzierung  199 Liquiditätssicherung und Management der Finanzierungsmittel  203 Forderungsmanagement 204

5

6

Inhaltsverzeichnis

Leasing/Miete/Kauf – Auswirkungen auf Bilanz und GuV  206 20.6 Lagerhaltung und Innenfinanzierung 213 20.7 Bürgschaften 214 20.8 Finanzplanung und Kontrolle  215 20.9 Rating und Kapitalbeschaffung  221 20.9.1 Das Rating der Landschaftsbauunternehmen 224 20.9.2 Ansatzpunkte für die Verbesserung des Ratings 228

23 Marketing  258

21 Investitionen  230

Risiko 

20.5

Aufgaben des Investitionscontrollings 230 21.2 Kennzahlen und strategisches Investment 231 21.3 Analyse und Planung  235 21.4 Investitionsrechnung und Kontrolle 235 21.4.1 Statische Verfahren  238 21.4.2 Dynamische Verfahren  243 21.5 Vergleichende Analyse verschiedener Verfahren 249

23.1

Analysefelder des Marketingcontrollings 259 23.2 Kundenzufriedenheit 261 23.2.1 Kundennutzenevaluierung mit der Conjoint-Analyse 261 23.2.2 Planung und Kontrolle der Kundenzufriedenheit 262 23.2.3 Kundenwertermittlung 263 23.3 Vertriebscontrolling 265

271

21.1

24 Risikomanagement  274 24.1

Risikomanagement und die Grundsätze unternehmerischen Handelns  274 24.2 Unternehmensrisiko 275 24.3 Quantitatives Risikomanagement  275 24.3.1 Der Risiko-Management-Prozess  276 24.3.2 Quantitatives Risikomanagement mit Value-at-Risk 276

25

Risikotragfähigkeit des Unter­ nehmens  280

26

Das Risikokollektiv des Bauun­ ternehmens  284

22 Beschaffung  253 22.1

22.1.1 22.1.2 22.2 22.3

Unternehmerische und baubetriebliche Rahmenfaktoren und deren Auswirkung auf das Beschaffungscontrolling  253 Erhaltung der Wettbewerbsposition 253 Vorteile des regionalen und überregionalen Einkaufs  254 Anforderungen 255 ABC-Analyse 255

27 Risikokalkulation  289 27.1 27.2 27.3

Einfacher Ansatz zur Risikokalkulation 289 Risikokalkulation mit mittlerer Detaillierung 291 Risikokalkulation mit hoher Detaillierung 294

Inhaltsverzeichnis

28 28.1

Risikocontrolling des Bauunter­ nehmens  296

Planerische Aufgaben des Risikocontrollings 296 28.2 Steuernde und kontrollierende Aufgaben des Risikocontrollings  299 28.2.1 Risikosteuerung und -kontrolle vor Angebotsabgabe 299 28.2.2 Risikosteuerung und -kontrolle nach Auftragseingang 300

Service 

271

Literaturverzeichnis 302 Bildquellen 306 Register 307

7

8

Vorwort Dieses Buch möchte Unternehmern, Führungspersonen in Land­ schaftsbauunternehmen und Studierenden des Landschaftsbaus als Ergänzung zur vorhandenen und etablierten baubetrieblichen Litera­ tur einen Überblick über die allgemeine Betriebswirtschaftslehre ver­ mitteln. Zudem wird eine Einführung in das Controlling im Land­ schaftsbauunternehmen angeboten und Handlungsansätze sowie Hintergründe betriebswirtschaftlicher Fragestellungen werden aufge­ zeigt. Als Landschaftsgärtner, Techniker, Meister, Fachagrarwirt oder In­ genieure im Landschaftsbau sind die meisten von uns fachlich auf das Bauen im Außenbereich konzentriert. Wir bauen mit Leidenschaft schöne Gärten, Parks oder Außenanlagen und sind in bedeutende landschaftsgestaltende Maßnahmen, Renaturierungsprojekte oder im Wegebau eingebunden. Als Unternehmer sind wir am Ende aber auch dem wirtschaftlichen Erfolg verpflichtet. Im Hinblick auf die Unternehmenssteuerung ist das tägliche Handeln in der Praxis jedoch allzu oft durch situationsbe­ dingtes „Learning by doing“ gekennzeichnet. In manch einem Unter­ nehmen herrscht sogar ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber zu hoher Transparenz und Einbeziehung der Mitarbeiter, externer Dienstleister und Anspruchsgruppen in die kaufmännischen Belange des Unternehmens. So bleiben wichtige Informationen verdeckt und eine erfolgsorientierte Unternehmensentwicklung ist als Gemein­ schaftsleistung aller im und um das Unternehmen tätigen Personen unmöglich. Vor dem Hintergrund, dass im Landschaftsbau hauptsächlich kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern zu finden sind, ist ein fundiertes Wissen über die betriebswirtschaftlichen Vor­ gänge und Notwendigkeiten für eine erfolgreiche Unternehmensfüh­ rung bei vielen Akteuren in der Branche unerlässlich. Aspekte, wie Kosten und Erfolg, Finanzen, Investition, Beschaffung, Marketing und Risiko, müssen im Zusammenspiel geplant, gesteuert und kontrolliert werden. Aufgrund der typischen Unternehmensgrößen geschieht dies häu­ fig in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten. Insbesondere ist das der Steuerberater, der zumindest für die Erstellung des Jahresab­ schlusses bzw. im Hinblick auf die Aufarbeitung des Unternehmenser­ folgs für die Steuerbehörden zuständig ist. Hier treffen zwei Welten aufeinander, die sich vielfach aufgrund des unterschiedlichen Fachvo­ kabulars und der sachlichen Hintergründe nicht verstehen. Als Folge wandert die gut gemeinte BWA des Beraters aufgrund fehlenden Nut­

Vorwort

zens für den Unternehmer in die Ablage. Neben existenzbedrohenden Fehlern beim Management bleiben damit viel zu oft auch wertvolle Ansätze zur effektiven Unternehmenssteuerung ungenutzt. Es ist in­ sofern dringend notwendig, dass beide Seiten die Denkweise und An­ forderungen der jeweils anderen Seite verstehen. Das betrifft den Un­ ternehmer ebenso, wie beispielsweise den Steuerberater oder den Banker. Die Betriebswirtschaftslehre ist allerdings ein sehr weites Feld. Für ein umfassendes und detailliertes Verständnis wäre die Einarbeitung in die Einzelheiten des Steuerrechts, der Buchführung und vieles mehr erforderlich. Das ist kaum zu leisten und vor dem Hintergrund des immer größer werdenden Wissens und der vermehrten Aufgaben­ teilung in unserer Gesellschaft auch nicht zielführend. Wirtschaftlich erfolgreich sind letztlich diejenigen, die über die vorhandenen Schnittstellenbereiche eine Beurteilungskompetenz besitzen. Ich wünsche Ihnen und mir, dass Sie dieses Buch bei der Einarbei­ tung in das Thema „Betriebswirtschaft im Landschaftsbau“ unter­ stützt und zu einer weiterhin guten Entwicklung der Branche beitra­ gen kann. Heiko Meinen, im März 2014

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Betriebswirtschaftliche Grundlagen Einst als eigenständige wirtschaftswissenschaftliche Disziplin begrün­ det und auf der Modelltheorie des homo oeconomicus fußend, hat sich die Betriebswirtschaftslehre heute zu einer vielschichtigen wirt­ schaftstheoretisch und verhaltenswissenschaftlich fundierten Lehre entwickelt. Sie reicht damit vom zunächst rein rational getriebenen und auf den Eigennutz ausgerichteten Handlungsfokus hin bis zu ei­ ner gemeinnützigen und emotional begründeten Betriebswirtschaft, die die Anliegen vieler Interessensgruppen (stakeholder) zum Aus­ gleich bringt (vgl. u. a. Wöhe & Döring, 2010, S. 3 ff.). „Als anwendungsorientierte Wissenschaft will die Betriebswirt­ schaftslehre Handlungsempfehlungen erteilen. Diese Handlungsemp­ fehlungen sollen sich auf einen Teilbereich wirtschaftlichen Tuns, das Wirtschaften in Betrieben, erstrecken“ (Wöhe & Döring, 2010, S. 27). Ein Blick in die Literatur und Lehre der allgemeinen Betriebswirt­ schaft zeigt, dass sie zunächst abstrakt und vielfach auf die Belange von Großunternehmen des produzierenden Gewerbes ausgerichtet ist. Die Probleme, Anforderungen, Randbedingungen und betriebs­ wirtschaftliche Realität der einzelnen Branchen, insbesondere des Garten- und Landschaftsbaus, werden dabei kaum berücksichtigt. Es muss also eine Transformation der allgemeinen Betriebswirtschafts­ lehre bzw. der allgemeinen Untersuchungsgegenstände der Betriebs­ wirtschaftslehre auf die einzelnen Branchen stattfinden. Dabei ist ebenfalls zu selektieren, welche Teilthemen der Betriebswirtschaft für die jeweilige Branche weniger relevant sind und welche eine beson­ dere Rolle spielen und damit detaillierter betrachtet werden müssen. So hat sich in der Vergangenheit eine Vielzahl an spezialisierter Lite­ ratur mit Bezug zu einzelnen Wirtschaftszweigen und Teilthemen der Betriebswirtschaft herausgebildet. Dieses Anliegen verfolgt ebenfalls das vorliegende Werk, in dem die Basis der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre aufgegriffen und auf die Belange des Garten- und Landschaftsbaus angepasst wird.

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12

1 Betriebswirtschaftslehre „Im Zentrum der traditionellen Betriebswirtschaftslehre steht die Un­ tersuchung unternehmerischen Handelns, also der –– Entscheidungsprozess in einem –– privaten Betrieb im –– marktwirtschaftlichen Wettbewerb“ (Wöhe & Döring, 2010, S. 27). Vor diesem Hintergrund sind insbesondere die Fragen nach den marktwirtschaftlichen und den betrieblichen Rahmenbedingungen zu beantworten, die im Folgenden kurz dargestellt werden (vgl. Abb. 1). Generelle Fragen der Volkswirtschaft werden hier nicht behandelt und können der einschlägigen Literatur entnommen werden (vgl.  z. B. Engelkamp & Sell, 2013). Im Rahmen der marktwirtschaftlichen Bestimmungsfaktoren be­ wegt sich das Bauunternehmen auf verschiedenen Märkten, auf de­ nen es einerseits als Nachfrager (Kapitalmarkt, Beschaffungsmarkt) und andererseits als Anbieter (Absatzmarkt) aktiv ist. Auf dem Be­ schaffungsmarkt geht es dabei in erster Linie um den Einkauf von Baumaterial, Personal und Fremdleistungen, auf dem Absatzmarkt werden die Bau- und Pflegeleistungen angeboten. Auch der Kapital­ markt spielt eine besondere Rolle, da Bauleistungen vorfinanziert und Investitionsgüter, wie Maschinen, beschafft werden müssen. Abb. 1: Bestimmungsfaktoren des Betriebs in der Marktwirtschaft (nach Wöhe & Döring, 2010, S. 36, verändert).

Betriebswirtschaftslehre

Im Sinne der Marktwirtschaft greift der Staat durch die Setzung von Rahmenbedingungen für die wirkungsvolle wettbewerbliche Ko­ ordination und durch die Bereitstellung öffentlicher Güter in das Ge­ schehen ein (vgl. Gabler Verlag (Hrsg.), 2012). Mithilfe der beschafften Produktionsfaktoren und der eingeworbe­ nen finanziellen Mittel produziert bzw. erstellt oder erbringt das Bau­ unternehmen seine spezifische Bau- oder Dienstleistung. Bei der be­ trieblichen Leistungserstellung und -verwertung werden die Produktionsfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe) durch die Produktion kombiniert und zu Produkten oder Dienstleistungen ver­ arbeitet. Gleichzeitig sind finanzielle Mittel erforderlich, um die not­ wendigen Zahlungen am Beschaffungs- und Kapitalmarkt sowie ge­ genüber dem Staat zu tätigen. Durch den Verkauf der erstellten Leistungen und Produkte am Absatzmarkt werden Mittel für die Fi­ nanzierung der Leistungserstellung beschafft. Gegen Zahlung einer Verzinsung können Finanzmittel auch am Kapitalmarkt beschafft wer­ den. Durch die Gestaltung der Steuerpolitik setzt der Staat die Rah­ menbedingungen für die erforderlichen Steuerzahlungen oder -ent­ lastungen.

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2 Unternehmensführung Das Management führt das Unternehmen. Soviel ist klar. „Bewältigen, fertigbringen, leiten“, so lautet die direkte Übersetzung des Begriffs aus dem Englischen. Dies impliziert ein planvolles Vorgehen, indem Entscheidungen gut vorbereitet werden und die spätere Ausführung auf ihren Erfolg hin kontrolliert wird. In der Praxis steht jedoch allzu häufig das „irgendwie Bewältigen und Fertigbringen“ im Vorder­ grund. Umso wichtiger ist es, die wesentlichen Grundsätze der Unter­ nehmensführung nicht aus den Augen zu verlieren. Ausgangspunkt für das effektive Management ist eine Zielvorstel­ lung, ohne die sich weder planvoll vorgehen noch ein Maßstab für die Erfolgskontrolle finden lässt. In der klassischen Betriebswirtschaft steht das Ziel der langfristi­ gen Gewinnmaximierung, geprägt durch den entscheidungstheoreti­ schen Ansatz von Edmund Heinen (1968), im Vordergrund. Als „tradi­ tionelles Konzept“ wird sie nicht nur in der betriebswirtschaftlichen Literatur beschrieben, sondern ebenfalls im bauwirtschaftlichen Schrifttum aufgegriffen. Hier wird sie mit dem nach Heinen definier­ ten Ziel „Einkommen für jene Haushalte zu erwirtschaften, die das er­ forderliche Eigenkapital zur Verfügung stellen“ (Heinen, 1980, S. 109) in Zusammenhang gebracht. Allerdings erfolgt keine Tren­ nung zwischen verschiedenen Ansätzen. Es wird vielmehr die Kombi­ nation derselben als generelles unternehmerisches Ziel postuliert (Leimböck & Iding, 2005, S. 137): –– Erzielen von Einkommen, –– Streben nach Sicherheit, –– Beachtung der Ziele externer und interner Gruppen, –– Erreichen von gesellschaftlicher Akzeptanz, –– Erfüllen von persönlichen Motiven des Unternehmers. Abb. 2: Klassisches Zielsystem der Unternehmung (nach Heinen, 1980, verändert).