Bausteine für jugendgerechte Bergmessen, Gipfelkreuzsegnungen ...

Organisation: erstelle einen Organisationsplan, so kann festgehalten werden, ..... Plan entwickeln wie man gemeinsam ein langes Band, das für alle reicht ...
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Bausteine für jugendgerechte Bergmessen, Gipfelkreuzsegnungen und Gebete in der Natur Natur – Gipfel - Berge In einem Gebet oder Gottesdienst oder in der Stille sind wir Menschen als ganzer Mensch angesprochen, also als Mensch mit Sinnen und als Teil der Welt. In der Natur können wir dieses ganzheitliche Moment intensiv spüren: wir als Teil der Natur mit all unseren Sinnen. Diese Bausteine sollen Motivation, Möglichkeiten, Ideen und Anstöße für Gottesdienste, Gebete und Gipfelkreuzsegnungen bieten und Lust darauf machen mit der eigenen Jugendgruppe raus und hinauf zu gehen. In dieser Baustein-Sammlung findest du Rituale, Gebete, Bausteine für GoDi, WortGoDi oder Gipfelkreuzsegnungen.

Vorbereitungen Einige Vorüberlegungen zur Vorbereitung:1

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Zielgruppe: Nur Jugendliche, Firmlinge oder die Gesamtgemeinde? Spezielle Zielgruppen sind zu berücksichtigen (zB. Jugendliche mit einer Behinderung)! Ist es ein konfessionsgebundener oder ökumenischer Gottesdienst?



Zeitpunkt und Vernetzung: Datum, Uhrzeit und Zeitrahmen festlegen.



Rahmen: ist dieses Gebet/WoGoDi/GoDi etc. eine eigene Veranstaltung oder ein Teil einer Veranstaltungsreihe? Musst du dich mit anderen Veranstaltungen in der Gemeinde absprechen? Gibt es KooperationspartnerInnen außerhalb der eigenen Gemeinde?



Thema: finde ein Rahmenthema und lege Thema und Titel fest. Beachte dabei, dass du Anlass, Zielgruppe und Intention nicht aus den Augen verlierst!

Vgl.: ooe.kjweb.at/praxis, Checkliste „Vorbereitung einer Jugendliturgie - allgemein“.

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Überprüfe, ob der Ablauf auch dem Thema, dem Anlass, der Intention, der Zielgruppe und den Wünschen/Vorstellungen des Teams entspricht. 

Ort: ist der Ort für den Ablauf geeignet? Ist der Ort für alle TN zugänglich und erreichbar? Gibt es eine gemeinsame Anreise? Ist der Ort für diesen Anlass benutzbar (EigentümerIn abklären, Ort reservieren)?



Werbung: Wo und wie soll geworben werden? Werden Handzettel verschickt/verteilt, gibt es Plakate? Soll auch in Schulen geworben werden? Wer ist für die Werbung verantwortlich (Gestaltung, Absprachen Druckerei, Kosten, Verteilung)? Pressearbeit, wer macht sie?



Organisation: erstelle einen Organisationsplan, so kann festgehalten werden, wer wofür-wann-wie inhaltlich oder organisatorisch verantwortlich ist. Weitere Schritte können sein: Materialliste, Finanzplan und Zeitplan erstellen.

Viel Freude beim Organisieren deiner Veranstaltung!

Wir unterstützen dich gerne bei deinen Veranstaltungen, melde dich dafür bei der Katholischen Jugend Österreich: [email protected]

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Inhalt 1.

Bausteine Eröffnung.................................................................................. 4

2.

Bausteine Bußakt/Kyrie ............................................................................. 5

3.

Bausteine Tagesgebet ............................................................................... 7

4.

Bausteine Stille ........................................................................................ 8

5.

Bausteine Texte ....................................................................................... 9

6.

Bausteine Glaubensbekenntnis ................................................................. 11

7.

Bausteine Fürbitten ................................................................................ 13

8.

Bausteine Eucharistie: Gabenbereitung und Kommunion .............................. 14

9.

Bausteine Vater Unser ............................................................................. 16

10.

Bausteine Friedensgruß ........................................................................ 17

11.

Bausteine Segen ................................................................................. 18

12.

Bausteine Natur als Erfahrungsort des Glauben ........................................ 20

13.

Bausteine Gebet .................................................................................. 22

14.

Bausteine Körperübungen ..................................................................... 23

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1. Bausteine Eröffnung Die Begrüßung der TeilnehmerInnen und Mit-Wandernden kann schon am Fuße des Bergs geschehen oder ganz offiziell am Ziel der Wanderung (Gipfel, Kreuz, spezieller Platz, Waldlichtung…). „Wenn wir wandern, gehen wir entweder alleine oder in Begleitung. Heute begleiten uns auf unserem Weg zu XY viele andere und alle haben ein gemeinsames Ziel. Aber wir werden auch noch von Gott begleitet. Gott geht mit uns und ist gleichzeitig unser Ziel auf dieser Wanderung. Wir sind nicht ziellos unterwegs, sondern bewegen uns gemeinsam in eine Richtung auf Gott zu.“

Methoden für die gemeinsame Wanderung: STOFFBÄNDER: Die TN erhalten bunte Stoffbänder ausgeteilt, das sie auf der Wanderung begleiten. In diese Stoffbänder „weben“ sie in Gedanken Bitte und Dank an Gott. Während des Gebets oder GoDi haben sie die Möglichkeit diese Bänder als lebendiges und buntes Zeichen an das Gipfelkreuz/Baum/Stange etc. zu binden. z.B. als Teil der Fürbitten: TN gehen einzeln vor und binden ihr Stoffband um das Gipfelkreuz; dabei können sie für sich oder auch hörbar für die anderen Gott danken oder eine Bitte aussprechen.

STEINE AUF DEM WEG: „Auf unserem Weg zu einem Ziel können uns Steine auf dem Weg behindern. Diese Steine kann man umgehen, wegtragen, man kann darübersteigen… Vielleicht kennst du solche Steine in deinem Leben? Solche Steine können in der Schule oder Zuhause oder in Beziehungen im Weg liegen. Das können schlechte Erfahrungen oder Eigenschaften oder Personen oder Umstände … sein. Solche Steine können aber auch von einem selbst kommen, wenn man sich selbst im Weg steht. Sammle auf dem Weg zu unserem gemeinsamen Ziel Steine auf für Situationen in denen dir solche Steine im Weg gelegen sind. Später hast du die Möglichkeit diese Steine vor Gott zu tragen und sie positiv wandeln zu lassen.“

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2. Bausteine Bußakt/Kyrie Der Bußakt zielt auf die Versöhnung mit Gott, untereinander und mit sich selbst, um so frei in Gemeinschaft GoDi feiern zu können. Im Mittelpunkt steht die Bitte um Vergebung. Durch den Kyrie-Ruf (kyrios = Herr; kyrie eleison = Herr, erbarme dich) wird der Bußakt meist abgeschlossen. STEINE AUF DEM WEG: Auf dem Weg zum Gebets oder GoDi-Ort haben die TN Steine gesammelt. Diese Steine symbolisieren die ganz persönlichen Steine, die einem im Weg liegen können (Erfahrungen, Charaktereigenschaften, Personen, Umstände…). JedeR TN hat nun die Möglichkeit die eigenen Steine vor Gott zu bringen und Gott anzuvertrauen: „Gott, wir tragen unsere Steine, die uns auf unserem Weg begegnen, vor dich und bitten dich: nimm diese Steine an und lass uns selbst unsere Steine sehen und annehmen. Wir wollen sie so mit dir umwandeln, in bunte lebendige Steine, die nicht mehr im Weg liegen, sondern die uns auf unserem Weg positiv begleiten!“ JedeR TN kann die eigenen Steine vor das Gipfelkreuz oder einen gekennzeichneten Ort tragen, dort bauen die TN einen Turm oder Haufen aus diesen Steinen. Neben diesem Stein-Ort steht ein Körbchen mit bunten Glassteinen. JedeR kann sich nachdem er/sie die eigenen Steine vor Gott getragen hat bunte Glassteine nehmen, als Zeichen der Umwandlung.

HÄNDE: die TN suchen sich eineN PartnerIn; beide suchen Blickkontakt, schauen einander in die Augen und strecken dann einander beide Hände entgegen und halten einander an den Händen. Nun kann einE PartnerIn sich etwas nach hinter sinken lassen, der/die andere PartnerIn hält ihn/sie fest und stabil. Danach Rollentausch! Nach dieser Partnerübung kann dieser Text gelesen werden: „Eine Hand: Eine Hand streckt sich dir entgegen, sie hebt dich auf, sie stützt dich. Eine Hand zieht sich nicht zurück, auch wenn du sie nicht ergreifst. Eine Hand gibt dir Geborgenheit und Wärme. Eine Hand führt dich, begleitet dich und zeigt dir den Weg. Eine Hand will dich trösten und umsorgen, befreien und schützen. In eine Hand bist du geschrieben, dein Leben deine Vernunft. In Gottes Hand.“ 2

HOLZ UND FEUER: JedeR TN bekommt ein Holzscheit und schreibt auf dieses was er/sie dem Feuer übergeben möchte (kann auch mit einem Stück Papier gemacht werden). Dann geht jedeR einzelneR zum Feuer und hat dort die Möglichkeit vorzulesen was er/sie verbrennen möchte oder in Gedanken für sich zu wiederholen und wirft das Holzscheit oder Papier in das Feuer.

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Von Peter Feichtinger. Aus: Gebetsmappe der Burg Altpernstein. Gebete, Texte, Gedanken. Hrsg: Burg Altperstein. 2. Auflage.

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„Jesus, du begleitest uns auf unserem Lebensweg: Viele Stimmen reden auf uns ein – werden wir deine Stimme hören? Viele Wege tun sich vor uns auf – werden wir deinen Weg einschlagen? Viele Angebote flattern uns ins Haus – werden wir deiner Stimme folgen?“

Lied: Laudate omnes gentes

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3. Bausteine Tagesgebet „Gott, du Schöpfer unseres Lebens, wir sind hier zum Gottesdienst zusammengekommen. So, wie wir sind, sind wir bei dir willkommen – mit den frohen und schönen Stunden der Wanderung und den Momenten voll Traurigkeit oder Ärger, mit all unseren Lebenserfahrungen. Dafür danken wir dir und bitten dich: Lass uns in der Gemeinschaft spüren, dass wir auf dich vertrauen dürfen. Lass uns deine Nähe in unserem Leben feiern. Darum bitten wir dich durch Jesus, unseren Freund und Bruder. Amen.“

„Den Weg zur Quelle finden jene, die selber den ersten Schritt wagen, die einander beim Namen rufen und gemeinsam aufbrechen; ihr Urvertrauen wird wachsen. Gott mach mich wach und aufmerksam auf meine Quellen, die du mir zur Verfügung stellst. Gib mir die Kraft, dass ich meine Quellen genießen kann in all dem Trubel und der Arbeit und ab und zu Zeit habe für Stille und Träumereien. Darum bitten wir dich durch Jesus, unseren Freund und Bruder. Amen.“

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4. Bausteine Stille Leite die Stille mit deinen eigenen Worten ein. Es geht darum bewusst 1-2 Minuten gemeinsam in Stille zu stehen oder zu sitzen (je nach Möglichkeit). Dieses Ruhigwerden kann durch folgende Möglichkeiten unterstützt werden: langsames bewusstes Atmen, aufrechte Sitzhaltung, geschlossene Augen, Konzentration auf den eigenen Atem, bequeme Sitz- oder Stehposition, Rückblick auf den Tag oder die Wanderung auf den Gipfel….

MEDITATION UND IMPULSE: du kannst die Stille einem kurzen Impuls und dann Gong einer Klangschale oder Trommel einleiten und abrunden. „In der Stille Gott, in der Stille können Gedanken erwachen und langsam reifen. In der Stille Gott, schenkst du dem Alltag Tiefe und Nähe. In der Stille Gott, lässt du mich ruhig werden, gibst Kraft und Frieden (…).“3

WANDERN IN STILLE: Stille kann man nicht nur in Sitzen, Stehen oder Liegen, sondern auch in Bewegung halten. Wandern in Stille ist eine Form der bewegten Meditation und lädt die TN ein ohne Worte das eigene Gehen, Beobachtungen und Gedanken bewusst zu erfahren.

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Von Frederike Stadler. Aus: Gebetsmappe der Burg Altpernstein. Gebete, Texte, Gedanken. Hrsg: Burg Altperstein. 2. Auflage.

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5. Bausteine Texte Einige Vorschläge für Bibelstellen, Zitate und Geschichten rund um das Thema Berg und Natur: BIBELSTELLEN -

Bergpredigt: Mt 5,1–11; Mt 5,13-16; Die Verklärung Jesu: Mt 17,1-9; Mk 9,2-10 Die Erschaffung der Welt: Gen 1,1 – 2,4 Der Mensch geformt aus Ackerboden: Gen 2,4 b- 2,7 „Seht euch die Vögel des Himmels an…“: Mt 6, 26-34, Lk 12,22-32, Gott, SchöpferIn von Himmel und Erde: Jes 45,18 Der Herr ist mein Hirte: Ps 23 Die liebevolle Beziehung Gottes zu seiner Schöpfung: Hld 4,7-16 Die Herrlichkeit der Schöpfung: Ps 104,1-24 Anfang: Joh 1,1-5 Frohbotschaft für alle Geschöpfe: Mk 16,14-18 Alles Geschaffene ist gut: 1 Tim 4,1-5

TEXTE -

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Die letzten Tage der Schöpfung: http://www.fundusjugendarbeit.de/material/material.asp?id=345 Arche Noah heute: http://media.wien.kjweb.at.s3.amazonaws.com/material/36321_291_dieneuewel t.doc Dem Leben auf der Spur von Bernhard Kraus: siehe ooe.kjweb.at/praxis Viele Geschichten zum Thema findest du unter: ooe.kjweb.at/praxis

ZITATE Hoffnung für die Welt braucht keine Gewissheit, Hoffnung braucht persönlichen Einsatz. Von Vandana Shiva (Alternative Nobelpreisträgerin)

Wir müssen keine Berge versetzen. Wir müssen nur Steine ins Rollen bringen. VerfasserIn unbekannt

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Ökologische Tugenden sind Gewohnheiten, die uns sanft über die Erde gehen lassen und durch ihre Segnungen der Gesundheit und Ganzheit, der Güte und Schönheit an zukünftige Generationen weitergeben. Von Matthew Fox

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6. Bausteine Glaubensbekenntnis Gott, Quelle allen Lebens Stille nach jedem Abschnitt L:

Wir glauben

G:

an den einen Gott, an die Quelle allen Lebens,

den einen Urgrund der ganzen Erde und aller ihrer Geschöpfe. L:

Wir glauben

G:

an die Güte allen Lebens auf der Erde, an den inneren,

angeborenen Wert aller Wesen, die von ihr stammen, an die menschliche Partnerschaft mit dem Leben der Natur. L:

Wir glauben,

G: dass uns in Christus die besondere Aufgabe der Menschen gezeigt wird, Gottes Ebenbild zu sein, indem sie mit der Erde arbeiten und für ihre Bewahrung Sorge tragen, indem sie ihre Geheimnisse und ihre Kräfte zu verstehen trachten, indem sie auf eine sanfte und angepasste Weise mit diesen Kräften so arbeiten, dass dies allen Kindern der Erde zugutekommt. L:

Wir glauben,

G: dass Gottes Geist uns erneut hineinführen wird in eine Haltung der Sensibilität und Nähe zum Leben der Erde, so dass ein bescheidener, uneigennütziger und mitleidensfähiger Lebensstil möglich wird, durch den die Erde von späteren Generationen in Frieden als Erbe empfangen werden kann und ihr Leben so gestaltet wird, dass alle Geschöpfe an ihren Gaben in gerechter Weise teilhaben können. So möge es sein. Amen.4

Ich glaube An die Weisheit Gottes, die über die Schöpfung wacht, An die Gerechtigkeit, die alles Unrecht wegnimmt, An die Liebe Gottes, die unsere Menschenwürde bewahrt Und unsere Schuld wandelt.

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Indisches Glaubensbekenntnis. Aus: Sinfonia Oecumenica, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1998

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Ich glaube An die Stärke Gottes, die uns fähig macht, sein / ihr Reich mitzugestalten, an die Geistin Gottes, die in uns ist und die Schöpfung erfüllt, an das Heil, das uns zugesagt ist: an Schalom und das Leben in Fülle.5 K. Kampl, Umweltbüro der Erzdiözese Wien df

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Von: K. Kampl, Umweltbüro der Erzdiözese Wien. Aus: http://www.kath-kirchevorarlberg.at/organisation/spiritualitaet-liturgie-bildung/linksdateien/Bausteine_Liturgie_Klimafairbessern_2009.pdf.

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7. Bausteine Fürbitten Fürbitten sind Gebete für die Anliegen der Welt, Gemeinde und Kirche. Fürbitten sind Gebete der Menschen im GoDi für etwas oder jemanden. Wir beten dadurch nach biblischem Vorbild vor allem für die Kirche, die ganze Welt, Notleidende, die Gemeinde und nahestehende Menschen. Fürbitten können frei gesprochen werden, so hat jedeR Möglichkeit eigene Bitten und eigenen Dank auszusprechen, bekräftigt durch die Akklamation der anderen TN „Wir bitten dich, erhöre uns“ oder „Gott, wir danken dir“. STOFFBÄNDER: Es werden Stoffbänder und Stifte ausgeteilt. Die TN sind eingeladen Bitten, Anliegen, Wünsche, Sehnsüchte oder Namen von Menschen, an die man besonders denkt … auf diese Bänder zu schreiben. Danach binden die TN diese Bände um das Gipfelkreuz, Baum oder Ast. So sind die Fürbitten sichtbar gemacht und über längere Zeit erhalten. Diese Methode kann auch mit Steinen oder Zettel durchgeführt werden.

KERZE ODER FEUER: die TN werden eingeladen ihre Bitten und ihren Dank vor Gott zu tragen. Als Zeichen dafür kann eine mitgebrachte Kerze oder ein Feuer entzunden werden. Mit dieser Methode werden die TN nicht mit vorgefertigten Worten oder Gesten zu überladen und es bleibt Raum für eigene Gedanken.

BENGALFEUER: wie bei der Methode mit Feuer oder Kerze können die TN ohne oder mit Worten Bitte und Dank aussprechen. Diese Anliegen werden mit Bengalfeuer unterstrichen. „Feuer ist ein Zeichen der Hoffnung. Und darum brennen überall auf der Welt Feuer - als Zeichen dafür, dass es Hoffnung gibt, auch wenn wir manchmal kaum an sie glauben. Als Zeichen dafür, dass in jedem Menschen eine Flamme ist, die nicht erlöschen soll. Als Zeichen für das, was die christliche Tradition "Auferstehung" nennt - dass das Leben dort aufbricht, wo niemand es erwartet. Solche Aufbrüche sind vielerorts nötig. Wir möchten euch einladen, euren Wünschen Ausdruck zu verleihen im Zeichen des Feuers. Ihr könnt hier zum Feuer kommen. Es steht eine Schale mit Bengalfeuer bereit - ihr könnt einen Löffel Pulver ins Feuer werfen das grüne Licht soll dann Ausdruck eurer ganz persönlichen Hoffnung auf Aufbruch, auf Veränderung sein. Alle diese Hoffnungen brennen dann gemeinsam in diesem Feuer. Und diese Geste erinnert daran, dass die Hoffnung wächst, wenn sie geteilt wird." ACHTUNG: Bitte beachte dabei, dass mit dem Bengalfeuer achtsam umgegangen wird, keine leicht brennbaren Materialien in der näheren Umgebung des Feuers liegen (sehr trockenes Geäst, Gras, Bäume, Papier etc.) und kläre vor dieser Methode ab, ob ein Feuer entzunden werden darf!

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8. Bausteine Eucharistie: Gabenbereitung und Kommunion In den eucharistischen Gaben von Brot und Wein empfangen wir Christus selbst und feiern das Fest der Gemeinschaft, so wie Jesus und sein Jünger beim letzten Abendmahl. In der Eucharistie feiern wir die Verbindung mit und zu Christus, dadurch verbinden uns als Feiernde untereinander. Hier werden wir sichtbare feiernde Gemeinschaft, die sich an ihren „Ursprung“ - also Tod und Auferstehung Jesu – erinnert. Die Eucharistiefeier ist somit Gedächtnis und Erinnerung! In der Gabenbereitung haben wir die Möglichkeit Wein und Brot, uns selbst und die Welt mitzubringen. In den Gebeten über Wein und Brot preisen wir Gott für Brot und Wein, die Früchte der Erde und die menschliche Arbeit. In der Eucharistie ist uns in Jesu Leib (Brot) und Blut (Wein), in der Hingabe seines Lebens und in der Einladung zur Gemeinschaft, Gottes Segen geschenkt. Hier sind einige Gestaltungsmöglichkeiten: Brot und Wein: Kommunion unter beiden Gestalten Brot und Wein stehen für die Gesamtheit des menschlichen Lebens. Sie repräsentieren das (all)tägliche Leben und die Fest, die wir feiern dürfen. Brot ist das Grundnahrungsmittel schlechthin. Die Bitte um das tägliche Brot im Vaterunser ist nichts anderes als die Bitte um eine stabile Basis für unser ganzes Leben. Der Wein hingegen gehört von jeher zum Fest und ist Zeichen der ausgelassenen Freude und des Überflusses.

Brot: Jugendliche können das Brot selbst backen.6 Brot und Wein sind DIE Symbole der Eucharistiefeier. Deshalb ist es sehr sinnvoll, die Zeichenkraft des Brotes voll zur Geltung kommen zu lassen, indem man das Brot für die Eucharistiefeier selbst bäckt. In selbstgebackenem frischem Brot ist die Gegenwart Jesus Christus oft leichter zu erkennen als in Hostien. Fladenbrot7 Zutaten: 10 gehäufte EL Weizenmehl, ca. 1/8 l Mineralwasser Das Mehl in eine Schüssel geben, salzen und das Mineralwasser vorsichtig dazugeben. Nicht alles auf einmal! Mit einem Löffel umrühren, bis das Mehl untergerührt ist und ein fester Teig entsteht. 20 Minuten zugedeckt rasten lassen. Backrohr auf 220°C vorheizen. Den Teig auf einem Brett gut kneten und zu einer Kugel formen. Die Teigkugel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und flachdrücken, dass ein runder Fladen entsteht. Ca. 25-30 Minuten backen.

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Vgl.: AEM 282: „Das Brot zur Feier der Eucharistie muss aus reinem Weizenmehl bereitet und noch frisch sein, nach dem Brauch der lateinischen Kirche, ungesäuert.“ 7 Vgl.: Rezept ist von der KJ Wien

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In der Gabenbereitung ist auch Platz andere symbolische Gaben zum Altar zu bringen, wie: Wanderstock, Rucksack oder Naturgegenstände, die die Jugendlichen bei der Wanderung auf den Berg gesammelt haben. Diese Gaben symbolisieren all das, was man (um)wandeln möchte oder vor Gott in der Gabenbereitung bringen möchte.

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9. Bausteine Vater Unser Das Vaterunser ist das Gebet das Gebet Jesu, das er den Menschen gegeben hat. Bei GoDi wird es als gemeinsames Tischgebet vor der Kommunion gemeinsam gebetet. Das Vaterunser kann auf vielfältige Art und Weise gebetet, gesungen, gerappt, erzählt… werden. BIBEL: Mt 6,7-14 7 Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen 8 Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet 9 So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, / dein Name werde geheiligt, 10 dein Reich komme, / dein Wille geschehe / wie im Himmel, so auf der Erde. 11 Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. 12 Und erlass uns unsere Schulden, / wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. 13 Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern rette uns vor dem Bösen. 14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.8

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http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/mt6.html

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Bausteine Friedensgruß

Der Friedensgruß ist eine rituelle Handlung, die den Wunsch der Gläubigen nach Frieden, Liebe und Einheit unter den Menschen zum Ausdruck zu bringt. Das biblische „Frieden“ bedeutet Ganz- und Heilsein mit sich selbst, mit den Menschen, der Schöpfung und mit Gott. Man selbst kann einiges für diesen Frieden tun – wie einander Frieden wünschen – letztlich bleibt der Friede Gottes ein Geschenk. BÄNDER KNÜPFEN: die TN erhalten Bänder aus Wolle, Stoffresten o.ä. und knüpfen einander Bänder, die sie sich zum Friedensgruß schenken. Die beschenkte Person bekommt das Band von der/dem SchenkerIn um das Handgelenk geknüpft. Die Bänder sind ein Zeichen und ein Wunsch des Friedens.

TEXT: „Die HAND gehört zum Friedensgruß Aber nicht nur die Hand reichen Und nicht nur die Hand entgegennehmen Die Hand allein macht es nicht.

Die AUGEN gehören auch zum Friedensgruß Den anderen fest anschauen können Auge um Auge Sonst gilt der Friede nicht.

Das HERZ gehört dem Friedensgruß Ohne Herz geht es nicht. Wenn Frieden, dann ganz. Dann mit HÄNDEN, AUGEN, HERZEN!9

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Von Peter Boekholt. Aus: Werkmappe Jugendgottesdienst. Bausteine für Jugendliturgie. Gebete, Texte, Geschichten, Meditationen. Hrsg.: Katholische Jungschar Innsbruck. 2. Auflage 1997.

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Bausteine Segen

Der Segen ist ein wichtiges Moment im Dasein des Menschen: man wünscht einander Frieden, das Gute und Begleitung. Im GoDi, Gebet, WoGoDi…bitten wir um den Segen Gottes. Das Segnen ist ein kirchliches Tun und sollte immer ein Feiern in der Gemeinschaft sein. Wer segnet, handelt im Auftrag des auferstandenen Herrn und in der Kraft seines Geistes. So kann/soll jedeR getaufte und gefirmte ChristIn - auf Grund des allgemeinen oder besonderen Priestertums oder eines besonderen Auftrages - segnen. Du Gott des Weges segne uns sei du der Traum der Sehnsucht zeugt sei du die Kraft die die Entscheidung trifft sei du das Vertrauen das sich stellt segne den Aufbruch behüte was ich zurücklasse schütze das Neue das ich wage begleite mich beim ersten Schritt segne den Weg gib meinen Füßen Halt sei mir Grund stärke Geist und Leib segne das Ankommen sei du mein Ziel richte meine Schritte auf dich hin aus schenk mir den Mut zur Heimkehr in dir Du Gott des Weges segne uns umgib uns mit deinem Segen damit wir uns auf den Weg machen können auf den Weg zu dir und den Menschen10

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Andrea Schwarz: Und jeden Tag mehr leben. Ein Jahreslesebuch.

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Segenswunsch Gott sei über dir, um dich zu behüten. Gott sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen. Gott sei neben dir, um dich zu beschützen gegen Gefahren von links und von rechts. Gott sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen. Gott sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst. Gott sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.11

Seid wie Feuer: glühend in Lust und Liebe, brennend für neue Ideen, lodernd in den Flammen von Phantasie und Leidenschaft! Seid wie Wasser: klar und tief in den Gefühlen und Gedanken, wild strudelnd vor Lebendigkeit, überströmend in Freundschaft und Liebe! Seid wie Luft: leicht und frei für das Spiel der Träume, durchlässig für das Licht eines neuen Morgens, kraftvoller Atem, der lebendig macht! Seid wie Erde: fest und sicher für die Schritte deiner Entscheidungen und Ziele, fruchtbar für das Aufkeimen neuer Hoffnungen und das Aufblühen von Erfüllung und Glück.12

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Irischer Segenswunsch Von: KLJB Diözese Würzburg (Misereor). Aus: http://www.kath-kirchevorarlberg.at/organisation/spiritualitaet-liturgie-bildung/linksdateien/Bausteine_Liturgie_Klimafairbessern_2009.pdf 12

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Bausteine Natur als Erfahrungsort des Glauben

Die Natur bietet einen weiten Erfahrungsort des Glaubens an. Rituale können Halt geben, einen neuen (Gottes-)Raum öffnen, Wandlung ermöglichen, Inhalte vertiefen, Jugendliche stärken, Übergänge symbolisieren… Lebensweg bauen: Jugendliche suchen sich Symbole für ihren Übergang (Steine für schwierige Stellen, Baum für Wachstum...) und legen einen Weg, der ihr bisheriges Leben wiederspiegelt. Diese Methode kann auch für einen längeren Bußakt verwendet werden oder als einzelnes Ritual verwendet werden Impuls: Die Jugendlichen suchen sich einen Platz, jedeR für sich, mit Blick auf die Natur und Hörweite zur LeiterIn. Die Leitung liest die Impulse vor. Dabei ist es wichtig, lange Pausen einzubauen. Absichtspfeil: Jugendliche schnitzen Wünsche, Gedanken in diesen Pfeil und stecken diesen in die Erde. Kraftbeutel: Jugendliche suchen sich Symbole für sich selbst oder für ein Geschenk und geben diese in einen Beutel. Dieser Beutel kann ihnen im Alltag an diesen Moment im Gebet/Gipfelkreuzsegnung/GoDI erinnern und sie in schwierigen Situationen stärken. Bandknüpfen: die TN erhalten Bänder aus Wolle, Stoffresten o.ä. und knüpfen gemeinsam ein langes Band, das so lange sein soll, dass jedeR einen Teil davon als Armband erhalten kann. JedeR kann dabei eine je eigne Aufgabe erhalten, wie: Bänder sortieren oder knüpfen oder entwirren oder die den Anfangsteil des Bandes halten oder Plan entwickeln wie man gemeinsam ein langes Band, das für alle reicht knüpfen kann… Das fertig geknüpfte Band wird in so viele Teile geschnitten wie TN anwesend sind. So kann jedeR einen Teil der gemeinsamen Arbeit, Identität und Gemeinschaft sichtbar bei sich tragen.

Brot backen und teilen: nach einer langen Wanderung kommt der Hunger! Um eine Messe oder ein Gebet feiernd ausklingen zu lassen, kann man mit den TN gemeinsam Brot backen. Dazu lädt man jedeN TN ein Holz für eine Feuerstelle zu sammeln und einen zirka 1m langen Stecken zu suchen, an dem man das eigene Brot am Feuer drehen kann. Davor kann man das Feuer mit einer Feuermediation entzünden. Rezept für 20 Personen findest du HIER Feuermeditation: TN stehen um die fertig vorbereitete Feuerstelle Dazu kann man folgende Worte sprechen: „Wir entzünden das Feuer gemeinsam mit einem Streichholz. Wenn es ganz leise ist, kannst du hören wie Papier, Reisig und Holz Feuer fangen und das kleine Feuer größer wird und sich ausbreitet. Wenn etwas verbrennt, verwandelt sich Holz, Papier, Reisig, Müll oder anderes Material in wertvolles Feuer und Licht, das uns Wärme und Licht schenkt. Feuer kann wärmen und leuchten. Feuer kann aber auch im Menschen selbst brennen und in mir und aus mir heraus leuchten. Dieses Feuer kannst du in deinem Herzen finden. Stelle dir vor, wie dein Feuer im Herzen dich wärmt und erleuchtet. Lege dafür deine Hände auf dein Herz und spüre die Wärme und dein Licht (längere Pause).

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Dein Licht und deine Wärme kann dich selbst und Menschen um dich herum „entzünden“ und Lebensfreude und Energie schenken.“ Zum Abschluss der Meditation ein Segen: „Lichtsegen: ich nehme das licht in mich hinein, ich lass das licht in mir leuchten, in meinem kopf, in meinem herzen, in meinem bauch, in allen meinen gliedern, ich trage das licht in die welt hinaus, dass es dir leuchtet.“13 Universelle Methoden und Symbole: -

Stab/Wanderstab Trommel Band knüpfen: Räuchern Kerzen anzünden Lieder und Musik Baum pflanzen Spirale legen mit Naturmaterialien Blumensamen streuen Steinofen bauen Brot backen und teilen Berührung des Herzens mit einer Feder

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Von Christine Bandilla und Helga Clajus-Belzner. Aus: Gebetsmappe der Burg Altpernstein. Gebete, Texte, Gedanken. Hrsg: Burg Altperstein. 2. Auflage.

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13.

Bausteine Gebet

Gebet eines Bergsteigers Herr, du selbst hast die Berge geliebt. Auf einem Berg hast du und das Beten gelehrt. Auf einem Berg hast du die Friedfertigen gepriesen und die Verfolgten getröstet. Auf einem Berg hast du dein Leben hingegeben für deine Freunde. Und von einem Berg bist du zurückgekehrt in die Unendlichkeit des Vaters.

Herr, auch ich liebe die Berge. Die schönsten Gipfel unserer Heimat sind mit dem Kreuz geschmückt – diesem Zeichen deines Todes, das zum Zeichen unserer Erlösung und unserer Hoffnung wurde: der Traunstein und der Priel das Warscheneck und der Dachstein und die Granitfelsen im Norden des Mühlviertels.

Herr, ich steige so gerne auf die Berge der Heimat, weil ein Weg zu dir über deren Gipfel führt. Lass uns Menschen in den Wundern der Natur deine Größe erkennen. Lass uns immer wieder gesund von den Höhen ins Tal zurückkehren, in der festen Überzeugung, dort oben in deinen Werken auch dir selbst begegnet zu sein. (Gebet aus: „Bergmessen“ von Pfr.Dr.Gerhard Hackl)

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Bausteine Körperübungen

Kreuz-Übung Wir stehen auf und stellen uns aufrecht vor Gott. Wir stehen mit beiden Füßen fest auf der Erde. Und: Wir stehen vor Gott. Kreuz, das bedeutet: sich ausstrecken zu Gott. Sich ausrichten auf den, der mir entgegenkommt. Sich ausrichten auf die Sonne, die immer unendlich fern bleibt. Jesus hat sich ganz und gar auf Gott hin ausgerichtet. Aber er hat noch mehr getan.

Wir öffnen unsere Arme. Wir öffnen unsere Arme und stehen kreuzförmig da. Unsere Hände strecken sich aus nach unseren Nachbarn. Wir nehmen wahr, dass wir nicht allein sind. Nicht allein hier bei diesem Gottesdienst. Nicht allein auf dieser Welt.

Wir schöpfen Kraft, nehmen den anderen wahr und richten uns nach oben aus. Im Kreuz begegnen einander die Ausrichtung auf Gott und die Verbindung mit meinem Nächsten.

Der Längsbalken, der sich unmittelbar auf Gott richtet, muss in der Tiefe ruhen: nur wer mit beiden Füssen auf der Erde steht, hat festen Stand, steht sicher. Das gilt für unser Leben insgesamt, das gilt auch für unseren Glauben. Ein abgehobener Glaube ist nicht tragfähig; ein Glaube, dem die klare Ausrichtung und die bleibende Verbindung mit Gott fehlt, auch nicht.

Wir wenden uns vom Längsbalken zum Qerbalken – er wendet sich nach rechts und links. Es ist der Querbalken, der vom Längsbalken gehalten wird, nicht umgekehrt. Je klarer und innerlicher ein Mensch zu Gott steht, desto mehr hat er auch dem Mitmenschen zu sagen. Wer nicht bereit ist, seine Hände auszustrecken und für seinen Nächsten da zu sein, eignet sich bestenfalls als Statue. Wer hingegen fest verankert ist im Leben, wer auf Gott hin ausgerichtet ist, wer bereit ist, sich dem Bruder und der Schwester zuzuwenden, der hat begriffen, was Menschsein auch zu Christsein heißt. Das Kreuz – nicht nur auf den Gipfeln der Berge – will uns daran erinnern!14 Übung aus: : „Bergmessen“ von Pf.Dr. Gerhard Hackl. 14

Pf.Dr. Gerhard Hackl : Bergmessen. Pastoralamt Linz, Behelfsdienst.

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