Marie-Luise Lindner
Arbeitsblätter Tierhaltung 88 Abbildungen 54 Tabellen
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Die in diesem Buch enthaltenen Empfehlungen und Angaben sind vom Autor mit größter Sorgfalt zusammengestellt und geprüft worden. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann aber nicht gegeben werden. Autor und Verlag übernehmen keinerlei Haftung für Schäden und Unfälle.
Abbildungsverzeichnis: Piestricow, Artur: 5, 6, 25 Mitte, 26, 27, 31–38, 40, 42, 47, 50, 53, 62, 65, 66, 69–72, 84 Mitte, 84 unten, 87, 90, 94, 95 links, 99, 100, 103, 105, 106, 108, 109, 111, 121, 125, 127, 128 Sambraus, Prof. Dr. Hans Hinrich: 20, 91 Ulmer, Archiv: 7, 18, 24, 25 oben, 28, 30, 63, 84 oben, 95 rechts, 126
Lösungsheft: 978-3-8001-9278-6, als E-Book erhältlich unter www.azubikolleg.de
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2011 Eugen Ulmer KG Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart (Hohenheim) E-Mail:
[email protected] Internet: www.ulmer.de Lektorat: Anne-Kathrin Gomringer, Werner Baumeister Herstellung: Thomas Eisele Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart Satz: r&p digitale medien, Echterdingen Druck und Bindung: Graph. Großbetrieb, Friedrich Pustet, Regensburg Printed in Germany ISBN 978-3-8001-6944-3
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INHALTSVERZEICHNIS 1
3
Grundlagen Anatomie und Physiologie der Nutztiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
Skelett, innere Organe . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
Verdauungsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
Winterfütterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Mineralstoffbedarf der Milchkühe . . . . . . . . 61 Milch und Milchgewinnung . . . . . . . . . . . . . . 63 Krankheiten am Euter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Melkverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
2
Grundlagen Fütterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3.5 Kälbermast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Weender Futtermittelanalyse . . . . . . . . . . . . 10 Fütterung der Mastkälber . . . . . . . . . . . . . . . 74 Inhaltsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Futtermittelbewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Tierschutz Nutztierhaltungs-VO und Cross Compliance Verpflichtung ab 2007 . . 76
Erhaltungs- und Leistungsfutter . . . . . . . . . . 18
3.6 Bullenmast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Fütterung der Bullen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Rinderhaltung, -fütterung, -zucht . . . . . . . 20
Haltung der Bullen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
3.1 Rinderzucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
3.7 Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Rinderrassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Klauenpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Leistungsprüfung beim Rind . . . . . . . . . . . . . 21
Krankheiten an den Klauen . . . . . . . . . . . . . . 84
Beurteilung des Rindes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Enthornung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Zuchtwertschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
3.8 Vermarktung Schlachtrinder . . . . . . . . . . . . . 86
Trächtigkeit, Geburt, Trockenstellen . . . . . . . 30
3.9 Krankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
3.2 Kälberaufzucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Rinderkrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
Fütterung der Kälber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Fütterungskrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
3
Kälberhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.3 Jungrinderaufzucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
4
Schweinehaltung, -fütterung, -zucht . . . . 90
Fütterung der Jungrinder . . . . . . . . . . . . . . . . 47
4.1 Schweinezucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
Haltung der Jungrinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Schweinerassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
3.4 Milchviehhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Leistungsprüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Fütterung der Milchkühe . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Zuchtwertschätzung, Zuchtprogramme . . . 93
Grundfutteraufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Durchführung der Zucht . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Übergangsfütterung, Grünfütterung im Frühjahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Bestandsergänzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Rausche und Belegung . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Weidehaltung/-gang: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Trächtigkeit und Fruchtentwicklung . . . . . . 100 Sommerfütterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
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INHALTSVERZEICHNIS
4.2 Haltung und Fütterung der Zuchttiere . . . . 101
Krankheiten bei Mastschweinen . . . . . . . . . . 119
4.3 Haltung und Fütterung der säugenden
Anzeigepflichtige Seuchen . . . . . . . . . . . . . . . 120 Schweine-HaltungsVO und Schweinehaltungs-Hygiene VO (SchHaltHygV) . . . . . . 120
Sau und der Ferkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Maßnahmen vor der Geburt . . . . . . . . . . . . . 106
4.5 Vermarktung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Geburt, Maßnahmen nach der Geburt . . . . . 106 Geschlachtetvermarktung . . . . . . . . . . . . . . 121 Fütterung der säugenden Sau und der Ferkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Immissionsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
Absetzen der Ferkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Haltung und Fütterung der Sauen nach dem Absetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
5
Anforderungen an Landwirtschaftliche Gebäude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
111
Stalltemperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Haltung der Mastschweine . . . . . . . . . . . . . . 111
Zusammensetzung der Luft . . . . . . . . . . . . . 124
Fütterung der Mastschweine . . . . . . . . . . . . . 112
Luftbewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Mastmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
4.4 Schweinekrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
Arten der Entlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Ferkelkrankheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
Wärmedämmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Krankheit bei Muttersauen . . . . . . . . . . . . . . 118
Rindviehstall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
4.4 Haltung und Fütterung der Mastschweine
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GRUNDLAGEN ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE DER NUTZTIERE
5
1 Grundlagen Anatomie und Physiologie der Nutztiere Skelett und innere Organe 13
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37
37 40 41
41
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40 42
42 38
Ordnen Sie die Begriffe zu.
6. 12. 33. 40. 34.
Stirnbein Nasenbein Hinterfußwurzel / Sprunggelenk Schienbein (Röhrbein, Vorder-, Hintermittelfuß) Sesambein Unter- und Hinterkiefer Oberkiefer Oberhaupt- oder Nackenbein (Hinterhauptbein) Erster Halswirbel (Atlas) Kreuzbein Kniegelenk Fesselbein Unterschenkelbein
14. 15. 16. 18. 20. 7. 8. 35. 9. 10. 39. 11. 21. 22. 26.
Erste Rippe Achte Rippe Neunte Rippe Brustbein Sitzbein (Beckenknochen) Siebter Halswirbel Erster Brustwirbel Fersen- oder Sprungbein Dreizehnter Brustwirbel Erster Lendenwirbel Fesselgelenk Sechster Lendenwirbel Schambein (Beckenknochen) Hüftgelenk (Gr. Umdreher) Ellbogengelenk
27. 28. 29. 30. 31. 17. 13. 32. 23. 24. 41. 19. 42. 25.
Unterarm Elle Vorderfußwurzel / -gelenk Hakenbein Oberschenkelbein Dreizehnte Rippe Erster Schwanzwirbel Kniescheibe Schulterblatt Buggelenk (Schultergelenk) Kronbein Darmbein (Beckenknochen) Klauenbein Oberarmbein
a. b. n. f. s. k.
Herz Luftröhre Kalb (unmittelbar vor der Geburt) Pansen (Wanst) Milz Mastdarm
g. Netzmagen (Haube, Mütze) h. Blättermagen (Buch, Psalter, Löser) o. Niere l. Blase d. Speiseröhre
e. p. m. r. i. c.
Zwerchfell Leber Tragsack (Gebärmutter) Gallenblase Labmagen (Käsemagen) Lunge
1. 2. 36. 37. 38. 3. 4. 5.
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24
Ordnen Sie die Begriffe zu. 1. 2. 3. 8. 9. 21. 10. 11. 7. 17. 6. 4. 24.
Unterschenkel Fersenbein Sprunggelenk Schiene Afterklaue Klauenbein Kronbein Fesselbein Kniegelenk Kniescheibe Oberschenkel Becken Klauenbein
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30. 18. 20. 23. 25. 26. 22. 28. 37. 29. 27. 31. 34.
Kronbein Rippen Ellbogengelenk Vorderfußwurzel-Gelenk Röhre Fesselbein Elle Speiche Oberarm Buggelenk Backenzähne Hauer, Hakenzähne Schneidezähne
32. 36. 33. 35. 14. 19. 16. 15. 13. 12. 5.
Unterkiefer Oberkiefer Nasenbein Stirnbein Halswirbel (7) Schulterblatt Rückenwirbel, Brustwirbel (15) Lendenwirbel (7) Kreuzbein Schwanzwirbel Hüftgelenk
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GRUNDLAGEN ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE DER NUTZTIERE
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Verdauungssystem Das Verdauungssystem wird aufgegliedert in Kopfdarm, Vorderdarm, Mittel- und Enddarm. Darmzotten ................................................. Leber ................................................. Bauchspeicheldrüse .............................................................
Gallenblase .................................................
Blättermagen .................................................
Dünndarm ................................................. 30-60 Darmlänge ........................m
Speicheldrüsen ................................................. Netzmagen .................................................
Pförtner ....................................... Labmagen .................................................
Pansen ..........................................
Dickdarm .................................................
Magendrüsen ................................................. Magen .................................................
Maul
Darm .................................................
Verdauungsorgane des Rindes. Stellvertretend für Tiere mit Vormagen, Wiederkäuer. Bezeichnen Sie a) die einzelnen Organe, b) den Weg des Futters vor dem Wiederkäuen blau, nach dem Wiederkäuen rot. Unterschieden wird zwischen:
Bezeichnen Sie die Organe und die Vorgänge
Mechanischer Verdauung
Maul, Pansen; Kauen, Magenbewegungen
Chemischer Verdauung
Maul, Labmagen, Dünndarm: Enzyme spalten auf
Biologischer Verdauung
Pansen, Dickdarm; Mikroorganismen bauen Nährstoffe ab und um
Verdauungsorgane des Schweins, stellvertretend für Tiere mit einhöligem Magen Diastase Magensaft: ...................................
Gallenblase: Gallensaft ............................................................................................ Bauchspeichel: Diastase, Lipase, Trypsin .............................................................................................
15-25 Darmlänge ........................m Pepsin, Salzsäure (beim Kalb Lab) Magensaft: ...............................................................................................................
Welche Unterschiede bestehen zwischen den Verdauungsorganen von Rind und Schwein ? Das Schwein hat einen einhöligen Magen, Futtermittel werden fast ausschließlich chemisch verdaut. Mechanisch nur geringfügig im Maul, biologisch im Dickdarm.
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Neutralisation der im Pansen entstehenden Säuren
Mischen
Einspeicheln
3. Blättermagen
2. Netzmagen
1. Pansen
Vormägen des Rindes
Beim Rind Pufferlösung
Zerkleinern
Maul
auspressen
über Schlundrinne; zerreiben
Wiedergekäutes Futter kommt
käuen)
(Rückbeförderung zum Wider-
führt Portionen zur Speiseröhre
Schleudert Futter in den Pansen,
Magenbewegung
Muskulatur der Magenwände
Magenbewegung
3–7 kg Bakterienmasse arbeiten im Pansen, außerdem Protozoen und Pilze
Aufschluss der Rohfaser
Bildung von Mikroprotein
Ca. 10 Mrd. Keime in 1 ml Pansensaft
zum
Gärung des Futterbreis
Beim Schwein Ptyalin Stärkeabbau
Wirkstoffe / Kräfte
Abläufe
Organ
Abgebildet sind die wichtigsten Vorgänge bei der Verdauung. Ergänzen Sie die Übersicht.
den Labmagen
Vorbereiteter Futterbrei für
Wiederkäuergerechter Futterbrei
Mikrobenprotein
Buttersäure
Propionsäure
Essigsäure
abschluckbare, gleitfähige Portionen
Verdauungsprodukte
bis bis
Blättermagen
8 l
6 l
bis 100 l Netzmagen
Pansen
Fassungsvermögen der Vormägen:
In den Hautfalten (Netz) bleiben Fremdkörper hängen, Magenwand kann durchstoßen werden
Bei zu wenig Rohfaser im Futter droht Milchsäuregärung, diese führt zu Panzenazidose , 60–90 % des im Dünndarm ankommenden Proteins ist Mikrobenprotein
Nur begrenzte Wirksamkeit, Schwein schlingt
Bemerkung
8 GRUNDLAGEN ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE DER NUTZTIERE
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Dickdarm
Dünndarm
Magen des Schweins
Aufsaugen von Wasser und Nährstoffresten, Formen des Kotes
Glyzerin, Fettsäuren
Steapsin
Nährstoffe gehen in den Körper
Darmbewegung
Enzyme
Nachwirkung der
Darmsaft
Unverdaute Masse als gleitfähiger, geformter Kot
wie oben
Einfachzucker
Diastase
Bauchspeichel mit den Enzymen Aminosäuren
emulgiertes Fett alkalischer Futterbrei
Trypsin
Gallensaft
pH-Wert um 2,0 lösliche Mineralien
Proteinabbaus
Peptide als 1. Stufe des
Verdauungsprodukte
Fett fein verteilen Magensäure binden Aufspaltung von Peptiden Vielfachzucker Fett
Milch
Beim Jungtier Gerinnung der Salzsäure
Lab
Beim Jungtier Gerinnung der
Milch
Enzyme; Pepsin und
Chemische Spaltung der Proteine,
Labmagen des Dünndarm und
Wirkstoffe / Kräfte
Abläufe
Organ
in geringem Umfang gilt das auch für das Schwein
Wiederkäuer
Vorgänge ab wie im Pansen der
Beim Pferd laufen im Blinddarm zur Rohfaserverdauung ähnliche
Unterstützt die Enzyme der Bauchspeicheldrüse, schützt den Darm vor Selbstverdauung
Durch die Darmzotten gehen die Endprodukte des Nährstoffabbaus in Blut und Lymphe
Milieu.
benötigen zur Wirksamkeit alkalisches
Bauchspeichelenzyme
Verhindert Fehlgärungen, ist Voraussetzung für die Bildung und Wirkung des Pepsins
Bemerkung
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GRUNDLAGEN FÜTTERUNG
2 Grundlagen Fütterung Weender Futtermittelanalyse Zwischen der Leistung der Tiere und ihrer Ernährung besteht eine enge Verbindung. Das Futter liefert die Energie zum Erhalt des Körpers und dessen Aufbau
ebenso, wie für die
Bildung von tierischen Nahrungsmitteln wie Milch und Fleisch. Für eine tier- und bedarfsgerechte Versorgung ist daher das Wissen über die Zusammensetzung der Futtermittel notwendig. Schon 1860 wurde die so genannte „Weender Futtermittelanalyse“ entwickelt, mit der die Grundzusammensetzung eines Futtermittels bestimmt werden konnte. Benannt wurde die Analyse nach dem Ort Weende nahe Göppingen. Mit der Weender Analyse wird ein Teil der Stoffgruppen analytisch erfasst und der andere Teil aus der Differenz errechnet. Noch heute ist diese Methode Grundlage für Futtermittelanalysen. Nennen Sie Gründe, die für einen Landwirt eine Futtermittelanalyse sinnvoll machen. Die Nährstoffgehalte des Grundfutters schwanken. Die Ergänzung des Grundfutters mit Kraftfutter ist nur dann sinnvoll möglich, wenn die Zusammensetzung des Grundfutters bekannt ist. So wird eine Über- und Unterversorgung vermieden. Gleichzeitig werden die ökologischen und ökonomischen Belange berücksichtigt. Ergänzen Sie das Schema der Weender Futtermittelanalyse. Futtermittel
Trocknung Trockenmasse
Wasser
Veraschung brennbar
nicht brennbar
Organische Substanz
Rohasche
Reinasche (Mineralstoffe) Rohprotein
Rohfett
Rohfaser
Sand
N-freie Extraktstoffe
Bestandteile Reineiweiß
Echte Fette
Unlösliche Teile von
Zucker, Stärke, organische Säu-
Aminosäuren
Phosphatide
Zellulose, Lignin und
ren, lösliche Teile von Zellulose,
NPN-Verbindungen
Fettbegleiter
Pentosanen
Lignin und Pentosanen
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GRUNDLAGEN FÜTTERUNG
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Inhaltsstoffe Wasser Die Aufgabe des Wassers im Tierköper besteht darin Nährstoffe zu lösen
und zu transportieren
sowie den Zelldruck
und die Körpertemperatur
Warum verderben Futtermittel mit mehr als 15 % Wassergehalt leichter ? ,
Wasser ist lebensnotwendig für Pilze und Bakterien (Fäulnis- und Schimmelerreger).
zu regulieren. Der Wassergehalt der Futtermittel liegt zwischen 10
% und 90
Wasserbedarf je Tag unter Verwendung von Trockenfutter:
%.
Kuh 50–100 l
Mastrind 20–60 l
Kalb 5–15 l Zuchtschwein 15–25 l
Mastschwein 6–10 l
Schaf 1,5–4 l
Huhn ¼–1/3 l
Trockenmasse (T) Trockenmasse = Futtermittel – Wasser
Je nach Größe der Kuh und nach Schmackhaftigkeit des
Die Trockenmasse dient in erster Linie der Sättigung
Futters, liegt die tägliche Aufnahme bei 11–20
der Tiere
Bei einer Milchleistung von 40 kg steigt die tägliche
Mangel an Trockenmasse verursacht Hungergefühle
.
Aufnahme auf bis zu 22
kg T.
kg T.
Benennen Sie den Unterschied zwischen Trockenmasse und Trockensubstanz. Trockenmasse (TM):
wird angegeben in g je kg Frischmasse
Trockensubstanz (TS): wird angegeben in % der Frischmasse. Somit können Futtermittel mit unterschiedlichem Wassergehalt miteinander verglichen werden. Beschreiben Sie den Prozess mit dem die Trockenmasse in der Weender Futtermittelanalyse bestimmt wird. 1. Es wird 1 kg des zu bestimmenden Futtermittels abgewogen. Dies entspricht 100 %.
2. Das Futtermittel wird 3 Stunden bei 105 °C im Trockenschrank getrocknet. Ein Teil des Wassers verdampft.
3. Das Futtermittel wird erneut gewogen, dies entspricht der Trockenmasse. Wird dies mit dem Ausgangsgewicht ins Verhältnis gesetzt, so erhält man die Trockensubstanz.
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GRUNDLAGEN FÜTTERUNG
Nach dem Trockenvorgang wiegt das Futtermittel noch 800 g. Bestimmen Sie den Trockensubstanzgehalt. 1000 g = 100 % 800 g
= 800 g × 100 % / 1000 g = 80 %
=X
Wie hoch ist der Trockenmassegehalt, wenn 150 g Wasser verdampft sind ? 1000 g – 150 g = 850 g Trockenmasse
Rohasche Unter Rohasche werden die nicht brennbaren Rückstände aus der Trockenmasse bezeichnet. Zu ihnen werden die Mineralien gezählt. Mineralstoffe haben wichtige Lebensfunktionen. Ergänzen Sie die Tabelle der Mineralien. Funktion
Mineralstoff (chem. Zeichen)
Knochenaufbau
Ca, P, Mg
Blutaufbau
Fe, Cu, Mg
Fettbildung
P
Stoffwechsel
Ca, Mg, Na, Cu, Zn
Milchbildung
Ca, P, Mg, Na
Erhaltung der Fruchtbarkeit
P, Mn, Selen
Welche Krankheiten können bei Mangel dieser Mineralstoffe auftreten ? Ergänzen Sie die Tabelle. Krankheit
Tierart
Mangelelement (chem. Zeichen)
Rachitis
Junge Tiere, Mastschweine
Ca, P
Fruchtbarkeitsstörung
Gute Milchkühe
P, Ca, K, Mn
Tetanie
Weidetiere
Mg
Lecksucht
Vor allem Rinder
Na, K, Ca
Blutarmut
Ferkel
Fe
Welche Tiere haben einen besonders hohen Mineralstoffbedarf ? Jungtiere, trächtige Tiere, Tiere mit hohen Milchleistungen
Der Mineralstoffgehalt der Futtermittel ist verschieden hoch. Reich an Calcium sind:
Luzerne, Rotkleeheu, Rübenblatt, Trockenschnitzel
Reich an Phosphor sind: Weizenkleie, Ölschrote, Getreide, Fischmehl
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