«Prävention ist nicht Bevormundung»

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 | Montag, 14. Mai 2012 | Seite 5

«Prävention ist nicht Bevormundung»

Thomas Mattig von der Gesundheitsförderung Schweiz über die Wichtigkeit von Vorsorge Bern. Der Staat sei für Gesundheitsförderung und Prävention unentbehrlich, ist Thomas Mattig überzeugt, damit die Leute die richtigen Entscheide treffen können, wenn es um ein gesundes Leben geht. Mattig ist Direktor der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und unterstützt das umstrittene Präventionsgesetz. Der Bundesrat will damit Kampagnen und Massnahmen in der Gesundheitsförderung und Prävention besser koordinieren und das Geld effizienter einsetzen. Der Gesundheitsförderung Schweiz käme dabei eine zentrale Rolle zu. Wenn der Ständerat in seiner Sitzung vom 1. Juni das Gesetz ablehnt oder gar nicht erst darauf eintritt, ist es aber definitiv vom Tisch, nachdem er schon in der Wintersession 2011 ganz knapp nicht darauf eingetreten war. Die Gesundheitskommission der kleinen Kammer stimmte dem Gesetz Mitte April zu: mit sieben zu sechs Stimmen! Der Nationalrat hat sich bereits zweimal für das Gesetz entschieden. BaZ: In Gesundheitsförderung und Prävention läuft in der Schweiz sehr viel, und es wird gute Arbeit geleistet. Wozu braucht es dazu ein neues Gesetz? Thomas Mattig: Das Problem ist, dass

viele Akteure und Institutionen etwas tun, und sich Prävention und Gesundheitsförderung auf ganz verschiedene Gesetzesartikel stützen. Aber die vielen Programme und Massnahmen sind nicht aufeinander abgestimmt. Zudem fehlt eine gesetzliche Grundlage dafür, dass sich der Bund im Bereich der nicht übertragbaren Krankheiten wie Kreislaufprobleme, Krebs oder Diabetes engagieren kann.

Auch gegen nicht übertragbare Krankheiten läuft schon sehr viel, etwa von Spitälern, Gesundheitsverbänden oder Krankenkassen. Auch Kantone, Vereine oder private Institutionen bieten Tausende von Angeboten. Es hat für alle und jeden etwas. Da braucht es doch keine gesetzlichen Grundlagen.

Es geht darum, die Effizienz zu steigern und die vielen unabhängigen Kräfte zu bündeln.

Was soll effizienter werden?

Der Bund und die Kantone sollen künftig nationale Gesundheitsziele setzen, die für die nächsten acht Jahre gelten. Der Bund entwickelt eine Strategie, wie die Bundesgelder einzusetzen sind. Parallel dazu entwerfen die Kantone ihre Strategien, ebenfalls die privaten Anbieter. So können wir die Kräfte bündeln.

Werden Gesundheitsförderung und ­Prävention dadurch besser, das Volk gesünder?

Das gehört zu meiner Aufgabe als Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz. Aber ich betreibe diesen Aufwand auch aus egoistischen Gründen, weil ich mich einfach besser fühle.

«Es braucht neutrale Information.»

Von Thomas Lüthi

Wenn das «gesunde» Müesli eine Kalorienbombe ist, müssen die Konsumenten das erfahren, sagt Thomas Mattig.

Es geht bei der Prävention auch um viel Geld. Welche Geldströme sollen mit dem Präventionsgesetz geregelt werden?

Das sind zuerst die nationalen Gelder, also die ordentlichen Steuermittel, die heute für Prävention eingesetzt werden; dann das Geld aus dem Tabak-Präventionsfonds sowie der Beitrag aus der Prämie der Grundver­ sicherung, den wir von der Gesundheitsförderung Schweiz verwalten.

Und wie hoch ist die gesamte Summe?

Etwa 50 bis 60 Millionen Franken auf Bundesebene.

Wirtschaftsverbände und bürgerliche Politiker kritisieren das Präventionsgesetz. Es fördere eine riesige Präventionsbürokratie, die für die Gesundheit der Menschen nichts bringe, und schränke die Entscheidungsfreiheit ein.

die Krankenversicherer zu viel Prävention, ziehen sie plötzlich die «falschen» Risiken an. Nämlich nicht mehr die gesunden Versicherten, sondern Ältere und Kranke.

Ziel ist es, mit einem Franken für die Prävention mehr Wirkung zu erzielen. Wir wollen nicht mehr Geld, aber dieses koordinierter einsetzen.

Wo läuft es denn derzeit nicht gut in der Präventionsarbeit?

Nehmen wir die psychische Gesundheit: Rund 45 Prozent der Invalidenrenten werden aufgrund von psychischen Krankheiten zugesprochen. Das ist ein riesiges volkswirtschaftliches Problem. Aber in der Prävention macht der Bund in diesem Bereich gar nichts.

Aber wegen solcher Mängel braucht es doch kein Gesetz.

Doch, der Bund hat heute keine Kompetenz, etwas zu tun. Ein Gesetz gibt ihm dazu die notwendige Grundlage.

Die Frage ist doch auch, was der Bund überhaupt tun muss. Wie gesagt, es läuft schon sehr viel in der Gesundheitsförderung, auch in den Unternehmen.

Prävention ist sicher keine reine Staatsaufgabe. Es ist wichtig, dass Vereine und Private ihren Beitrag leisten und die Arbeitgeber ihre Verantwortung wahrnehmen. Aber ein Teil der Verantwortung liegt auch beim Staat. Es gibt in gewissen Bereichen eben auch ein Marktversagen.

Zum Beispiel?

Etwa bei den Krankenkassen. Diese sollten ein Interesse daran haben, dass es weniger Kranke gibt. Aber bis die Programme und Massnahmen der Kassen bei ihren Versicherten wirken, haben diese schon lange wieder die Kasse gewechselt. Zudem: Betreiben

Die Wirkung von Gesundheitsförderung und Prävention ist umstritten. Der Kosten-Nutzen lässt sich nicht gut messen.

Individuell spürt jeder Einzelne schon ziemlich schnell, ob er auf Massnahmen anspricht oder nicht. Das Ergebnis von betrieblicher Gesundheitsförderung lässt sich auch gut feststellen,

«Es ist wichtig, dass bei der Prävention Vereine und Private ihren Beitrag leisten.» etwa wenn die Absenzen weniger werden und die Menschen motivierter sind. Aufwendiger wird die Wirkungsmessung auf der volkswirtschaftlichen Ebene, etwa bei den Massnahmen gegen Übergewicht oder für gesunde Ernährung. Aber auch hier gibt es Methoden, zum Beispiel Gewichtsmessungen an den Schulen.

Wie halten Sie sich persönlich fit und gesund?

Ich gehe joggen und spiele Tennis und mache jeden Morgen Gymnastik. Ich ernähre mich gesund und schaue, dass ich mich genug entspanne.

Sie sind ein Vorbild punkto Gesundheit und Fitness.

Für mich ist klar, woher dieser Widerstand kommt. Der Lead liegt beim Gewerbeverband. Dahinter liegen klare Interessen, etwa jene der Tabakindustrie. Die will ihre Produkte verkaufen und ist darum gegen Prävention. Es gibt aber viele Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten. Und die sind alle überzeugt von dem, was wir leisten und sind jederzeit zu haben für mehr Effizienz in der Prävention.

Die Interessen der Tabakindustrie sind das eine. Die Selbstverantwortung und Wahlfreiheit der Menschen das andere. Viele wollen nicht, dass der Staat ihnen die Entscheidung abnimmt, wie sie sich zu verhalten haben.

Eine moderne Prävention setzt auf Eigenverantwortung. Diese gründet auf neutralen Informationen, sodass die Menschen für sich die richtigen Entscheide treffen können. Prävention ist keine Bevormundung.

Eigenverantwortung stärken durch neue Gesetze? Das ist ein Widerspruch.

Bildung war früher auch Privatsache. Heute gehört die Bildung zu einer wichtigen Staatsaufgabe. Auch in der Wirtschaftsförderung wird die Eigeninitiative mittels gesetzlicher Massnahmen gestärkt. Bei der Gesundheitskompetenz ist es genauso. Wer anderes als der Staat soll darüber informieren, dass zum Beispiel sogenannt gesunde Müesli, die es haufenweise zu kaufen gibt, im Grunde Kalorienbomben sind? Da braucht es neutrale Informationen, damit der Konsument entscheiden kann.

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Ich bin auch nicht dafür, dass der Staat zu viel macht. Aber was er macht, soll er effizient tun.

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Sorge vor Festnahme durch amerikanische Behörden Von Alan Cassidy, Bern Eine Delegation von Schweizer Parlamentariern hatte vergangene Woche in Washington einen grossen Auftritt. Acht National- und Ständeräte trafen auf dem Kapitolhügel unter anderem Michele Bachmann, republikanische Abgeordnete und Tea-Party-Politikerin, die nach Vorwürfen von politischen Gegnern ihre neu errungene Schweizer Staatsbürgerschaft bereits wieder abgegeben hat. Einer der Parlamentarier war der Basler SVP-Nationalrat Sebastian Frehner, Vorstandsmitglied der parlamentarischen Gruppe Schweiz-USA – und nebenbei auch Bankrat der Basler Kantonalbank (BKB). Die BKB ist eine von elf Schweizer Banken, die im Visier der USSteuerfahnder steht. Der Steuerstreit belastet die Beziehungen zwischen der Schweiz und den USA. Seit gestern ist die Delegation zurück in der Schweiz – und im Aussendepartement (EDA) wird man darüber froh sein. Die Juristen des EDA hätten ihm im Vorfeld geraten, auf die Reise in die USA zu verzichten, sagt Frehner zur BaZ. «Es gab Befürchtungen, dass ich von den amerikanischen Behörden festgehalten oder vernommen werden könnte.» Da Frehner nicht Mitglied der aus­ senpolitischen Kommission des Nationalrats ist, genoss er nicht dieselben diplomatischen Privilegien wie manche seiner Delegationskollegen. Nachdem die US-Behörden Frehners diplomatischen Status in dessen Visum festhielten, kam aber offenbar auch EDA-Staatssekretär Peter Maurer zum Schluss, dass Frehner die Reise antreten könne. Frehner sagt: «Ich wollte mich doch nicht von den USBehörden einschüchtern lassen.» Dass Bankenvertreter tatsächlich Grund zur Vorsicht haben müssen, zeigt das Beispiel von Joachim Strähle: Wie der «Sonntag» kürzlich publik machte, war der Chef der Bank Sarasin im Sommer 2011 von Ermittlern des US-Justizdepartements festgehalten und zum USGeschäft der Bank befragt worden.

Braucht es dazu ein neues Gesetz?

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Ex-Schweizerin neben Basler. Michele Bachmann und Sebastian Frehner.