Das wro am Sonntagmorgen
America! 21. 4. 2013 Köln www.wdr-orchester.de
Im Radio
Ina Zdorovetchi, Harfe Tomoharu Yoshida, Englischhorn Reinhard Ehritt, Trompete wdr Rundfunkorchester Köln Leitung: Keith Lockhart Moderation: Elisabeth Hartmann und Reinhard Becker
America! So der Titel des heutigen Konzerts mit anspruchsvoller sinfonischer Unterhaltungsmusik aus den USA. Keith Lockhart und das wdr Rundfunkorchester prä sentieren amerikanische Klassiker aus dem Repertoire des Boston Pops Orchestra.
Programm aaron copland Fanfare for the Common Man john williams »On Willows and Birches« Konzert für Harfe und Orchester I. Willows II. Birches Deutsche Erstaufführung Ina Zdorovetchi, Harfe aaron copland Quiet City Tomoharu Yoshida, Englischhorn Reinhard Ehritt, Trompete
leonard bernstein »Sinfonische Tänze« aus West Side Story (Auszüge) elie siegmeister Western Suite leonard bernstein »Divertimento« (Auszüge): Sennets and Tuckets Waltz Samba Blues March: »The BSO Forever«
john williams Suite aus dem Film »Far and Away« Pause
Nach dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 beauftragte der Dirigent des Cincinnati Symphony Orchestra Eugene Goossens insgesamt 18 Komponisten, Fanfaren zu schreiben, die kraftvoll Mut spenden sollten. Einer von ihnen war Aaron Copland, der nicht den »kämpfenden Fran zosen« oder »den amerikanischen Soldaten« in den Blick nahm. Vielmehr galt seine Aufmerksamkeit dem Common Man, dem »gewöhnlichen Menschen«, der »all the dirty work in the war and the army« erledigt. Die Musik erfasst die Situation, in der Menschen sich tapfer und mutig gegen die Gefahr stellen. In Zeiten des Friedens entstand On Willows and Birches von John Williams. Inspiriert von den Worten aus Psalm 137 »Wir hängten unsere Harfen an die Weiden in jenem Land« komponierte Williams 2009 das Werk für Ann Hobson Pilot, die ehemalige Harfenistin des Boston Symphony Orchestra. Willows (»Weiden«) bildet musikalisch das Streifen des Windes durch die Saiten der in den Bäumen hängenden Harfen ab. In Birches (»Birken«) entwirft Williams das Bild eines Jungen, der an einem starken Birkenast auf einer Schaukel hin und her schwingt. Diese Bewegung wird musikalisch im Wechselspiel zwischen Harfe und Orchester hörbar.
Vom Land zurück in die Stadt: Coplands Quiet City porträtiert das Leben in der Metropole bei Nacht. Das Spiel einer einsamen Trompete führt durch die grauen Hochhäuserschluchten, während die ihr beigegebene Streicherfigur, so Copland, den Gang eines gestürzten Mannes nachahmt. Ein ganz anderes Bild zeichnet John Williams mit seiner Filmmusik für Far and Away (»In einem fernen Land«, 1992). Musikalisch stellt Williams die Reise einer irischen Familie dar, die Ende des 19. Jahrhunderts auswandert, um in Amerika ihr Glück zu suchen. Irische Folk Music im Orchesterklang zeugt von der Hoffnung der Immigranten auf Teilhabe am »American Dream«. In Bernsteins West Side Story lebt die tragische Liebesgeschichte um Romeo und Julia im New York der 1950erJahre wieder auf. Die musikalischen Höhepunkte des Musicals fasste Bernstein in einer Orchestersuite zusammen, die unter dem Titel Sinfonische Tänze bekannt wurde. Ein weiteres typisches amerikanisches Stück ist die Western Suite von Elie Siegmeister. Sie wurde 1945 von keinem Geringeren als Arturo Toscanini mit dem NBC Symphony Orchestra uraufgeführt. Am Ende des Konzerts erklingen Auszüge aus Bernsteins Divertimento, das er 1980 anlässlich der 100-Jahr-Feier des Boston Symphony Orchestra komponiert hatte. Lena Schmidt
Sendung: wdr 4 Sa, 18. Mai 2013 20.05 Uhr
Ina Zdorovetchi Unterricht bei Ann Hobson Pilot und Ion Ivan-Roncea Auftritte in den USA, Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten Konzerte beim World Harp Congress, American Harp Society Conference Radioübertragung bei WGBH-Boston, Jerusalem, Chisinau Zusammenarbeit mit Orchestern wie dem Moldova National Philharmonic und dem Chamber Orchestra of Seattle neben klassischen Werken auch Aufführungen Neuer Musik, ihr gewidmete Werke u. a. … bisbigliando … von Thomas Oboe Lee sowie after Kandinsky von Geoffrey Gordon 2010 erstes Soloalbum Un Sospiro u. a. CD-Aufnahmen Auszeichnungen: »Top Prize«, »Chamber Music Award«, »Propes Prize« des 17. Inter national Harp Contest in Israel u. a. Harfenistin der Boston Lyric Opera und des Boston Pops Esplanade Orchestra Professorin am Boston Conservatory Meisterkurse in Boston, New York, Phila delphia, Los Angeles, Rio de Janeiro Keith Lockhart seit 2010 Chefdirigent des bbc Concert Orchestra, Höhepunkte seitdem u. a. bei den Proms und bei Queen Elizabeth II’s gala Diamond Jubilee Concert seit 1995 Chefdirigent des Boston Pops Orchestra, über 1400 Konzerte und 73 Fernsehshows, u. a. im Februar 2002 im Vorprogramm des Super Bowl und im September 2004 mit Sir Elton John beim NFL Season Kickoff special
seit 2007 künstlerischer Berater und Chef dirigent des Brevard Music Center, ein Sommerinstitut für begabte junge MusikerInnen Zusammenarbeit mit nahezu allen großen nordamerikanischen Orchestern sowie Royal Concertgebouw Orchestra, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, NHK Symphony in Tokio und Melbourne Symphony Orchestra 2013 Debüt beim London Philharmonic in der Royal Albert Hall 2006 »Bob Hope Patriot Award« der Congressional Medal of Honor Society wdr Rundfunkorchester Köln 1947 gegründet Repertoire: leichte Unterhaltungsmusik, Musical, Operette und Oper, klassische und zeitgenössische unterhaltende Musik, Jazz-, Film- und Spielemusik regelmäßige Auftritte in den Konzertsälen Nordrhein-Westfalens und bei Musikfestivals wie Rheingau Musik Festival, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Internationales Musikfestival Heidelberger Frühling internationale Anerkennung u. a. für Inter pretationen der Werke Kurt Weills und Franz Schrekers prominente Gastdirigenten: Ari Rasilainen, Wayne Marshall, John Mauceri u. a. Ehrendirigent: Helmuth Froschauer Chefdirigent seit der Saison 2010/2011: Niklas Willén
Impressum Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln, Marketing Programmheftredaktion: Michael Krügerke, Tilla Clüsserath Redaktion und Produktion des Konzerts: Dr. Michael Breugst Fotos © Mauritius, wdr/imago, picture alliance, Presse, Michael J. Lutch
