„Ich glaube … an Jesus Christus, Gottes Sohn ...“

Der christliche Glaube sagt, dass der Mensch durch die Taufe wieder in die ... Hierin besteht auch die große Hoffnung auf das ewige Leben, da die Taufe.
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KHG Wien – Impuls zum Jahr des Glaubens 7 – 21.05.2013 P. Martin Mayerhofer, Universitätsseelsorger

„Ich glaube … an Jesus Christus, Gottes Sohn ...“ 

Was bedeutet „Jesus ist der Erlöser“?

Sprechen wir von Christus als den „Erlöser“, dann setzen wir voraus, dass wir von „etwas“ erlöst werden wollen bzw. bereits erlöst worden sind. Wir berühren hierin das innerste Geheimnis des Menschen in seiner Beziehungsfähigkeit zu Gott. Die Richtung einer Antwort weist uns Gen 3, die sog. Erzählung vom „Sündenfall“. Sie ist kein historischer Bericht, sondern eine rückwärtsgewandte Prophetie, d.h. das Volk des Alten Bundes dachte im Glauben über die Ursprünge des menschlichen Daseins nach. Die Kernaussage der Erzählung ist, dass sich die ganze Menschheitsfamilie in der freien Entscheidung der ersten Menschen von Gott entfremdete. Die ursprüngliche Freundschaft mit Gott zerbrach, Harmonie wich Unordnung, Liebe pervertierte zu Hass. Was die Heilige Schrift hier sagt bestätigt das tägliche Leben. Auf diesem Hintergrund

bedeutet „Erlösung“ im christlichen Sinn also nichts anderes als die Aufhebung der Entfremdung von Gott. Mit anderen Worten: Die „Erlösung“ stellt die Freundschaft mit Gott wieder her. Die Initiative dazu ging von Gott aus, der seinen Sohn Jesus Christus in die Welt sandte, um die Menschen zu sich zurückzuführen. Christus stand ganz auf der Seite Gottes – da er der ewige Sohn Gottes ist, und ganz auf der Seite der Menschen – da er als wirklicher Mensch von Maria geboren wurde. Daher konnte er die Entfremdung zwischen Gott und Mensch aufheben. Er tat dies durch sein Leben und seinen Tod am Kreuz, welcher die Liebe Gottes, die bis zum Letzten geht, manifestierte.



Gibt es ohne ihn keine Hoffnung?

Der christliche Glaube sagt, dass der Mensch durch die Taufe wieder in die Freundschaft mit Gott hineingenommen wird. In der Taufe wird er von der „Erbsünde“ erlöst, wird zum Kind Gottes und darf zu Gott „Vater“ sagen. Hierin besteht auch die große Hoffnung auf das ewige Leben, da die Taufe gleichsam das Eingangstor dazu ist. Gott jedoch „will, dass alle Menschen gerettet werden“ (1Tim 2,4). Was geschieht also mit ungetauften Menschen? Der YOUCAT 199 antwortet auf diese Frage: „Für alle, die das Evangelium empfangen und davon gehört haben, dass Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben‘ (Joh 14,6) ist, ist die Taufe der einzige Weg zu Gott und zum Heil. Gleichzeitig ist jedoch wahr, dass Christus für alle Menschen gestorben ist. Daher finden auch all die Menschen zum

Heil, die keine Gelegenheit hatten, Christus und den Glauben wirklich kennenzulernen, die aber ehrlichen Herzens nach Gott suchen und ein Leben nach ihrem Gewissen führen.“ Ja, Gott liebt und begleitet jeden Menschen, da jeder einzelne nach seinem Bild erschaffen wurde (vgl. Gen 1,27). Eine besondere Beziehung entsteht jedoch durch den Empfang des Taufsakramentes, da es das göttliche Leben des dreifaltigen Gottes im Menschen einstiftet.

„Ein moralisches Verhalten zur Welt ist nur dann möglich und förderlich, wenn man die Schweinerei des Lebens, die Mitschuld an Tod und Sünde, kurz, die ganze Erbsünde auf sich nimmt und darauf verzichtet, die Schuld immer bei anderen zu sehen.“ (Hermann Hesse, YOUCAT 1)