Status
Immunität von LED-Leuchten gegen transiente Überspannungen
Galvanisch Automotive LED-Lamp Energieeffizienz Überspannu ng Störfestigkeit
Juli 2014 Zentralverband Elektrotechnik - und Elektronikindustrie
Immunität von LED-Leuchten gegen transiente Überspannungen
Status In
Spannungsversorgungsnetzen
treten
etc.) beziehen sich auf den Transienten-
Überspannungsspitzen (Surges) auf, die
Schutz als Grundlage einer ausreichenden
durch unterschiedliche physikalische Effekte
Verfügbarkeit der Beleuchtungseinrichtung
entstehen. Die IEC 60664-1 hat den
und
verschiedenen Versorgungsspannungsebenen
Eigenschaft. Festlegungen zur Sicherheit von
zu erwartende Spannungsspitzen (Über-
Beleuchtungseinrichtungen und den damit
spannungskategorien)
mit
verbundenen Kriech- und Luftstrecken sind
denen normalerweise gerechnet werden
nicht betroffen. Diese werden durch die
muss. Diese Überspannungsspitzen werden
einschlägigen
über die Vorschaltgeräte an die Lichtquellen
geben.
zugeordnet,
weiter gegeben. Dabei kann eine Beeinflussung der Spannungsspitzen erfolgen, die von
der
Konstruktion
der
Vorschalt-
geräte/Leuchte usw. abhängt. Bei traditionellen Lichtquellen und ihren Betriebsgeräten
haben
diese
Überspannungen
praktisch nie zu Problemen geführt. Mit der Verwendung
von
LED-Lichtquellen
sind
jedoch neue Betrachtungen notwendig. Bei ungünstiger
Konstruktion
kann
es
zu
somit
Die
IEC
also
einer
Performance-
Sicherheits-Normen
61547
vorge-
(EMV-Störfestigkeits-
anforderungen) schreibt für Leuchten zur Überprüfung transienten
der
Störfestigkeit
bei
Netzüberspannungen
einen
Surge-Test vor. Für einen aussagefähigen Test
muss
die
Spannung
des
Surge-
Generators auf 2 kV (peak) an L/N gegen PE eingestellt werden (Details siehe IEC 61547). Wegen
der
Wechselwirkung
zwischen
Spannungs-Überschlägen und damit zur
Leuchtenkonstruktion,
Schädigung von LED-Modulen oder Betriebs-
LED-Modulen kann die Wirksamkeit der
geräten kommen.
gewählten Schutzmaßnahmen nur durch eine
Durch geeignete Kombinationen von LEDBetriebsgeräten und LED-Modulen und durch eine
abgestimmte
kann
ein
Leuchtenkonstruktion
wirksamer
Transienten-Schutz
erreicht werden. Dieses
Informationspapier
Möglichkeiten,
wie
Betriebsgerät
und
Überprüfung der gesamten Leuchte erfolgen. Außerdem stellt der Surge-Test nur dann eine wirksame Überprüfung dar, wenn die Leuchte beim Test unter anwendungsnahen Bedingungen montiert ist.
beschreibt
ein
wirksamer
Wirksame Überprüfung der
Transienten-Schutz erreicht werden kann. Der
Immunität der Leuchte gegen
Fokus liegt auf Leuchten für Innenräume, die
transiente Überspannungen
Hinweise können aber auch für AußenDer in IEC 61547 beschriebene Surge-Test
leuchten mit in Betracht gezogen werden.
bietet nur dann eine wirksame Überprüfung Leuchten sind der Überspannungskategorie II zugeordnet. beschriebenen
Die
in
diesem
Maßnahmen
(z.B.
Papier die
Implementierung empfohlener Luftstrecken 2
der
Immunität
der
Leuchte
und
der
verwendeten LED-Module, wenn folgende LED-spezifischen Punkte beachtet werden:
Alle Teile der Leuchte, die bei der
1. Verwendung von Betriebsgeräten
Anbringung der Leuchte am Einsatzort
ohne
gewollt oder ungewollt mit Erdpotenzial
Surge-Generators) verbunden werden. für
eine
a)
und Eingangsspannung:
mit Erdpotenzial beim Anbringen der sind
die
Montage
LED-Betriebsgeräte ohne galvanische Trennung zwischen Ausgangsspannung
ungewollte
Verbindung oder kapazitive Kopplung Leuchte
Transienten-
Hier sind zwei Fälle zu unterscheiden:
Surge-Test zuverlässig mit PE (Erde des
Beispiele
der
spannung am LED-Ausgang
verbunden sein können, müssen beim
Angabe
eines
In diesem Fall ist die Ausgangsspannung, die am LED-Modul anliegt,
elektrisch leitfähigen Leuchtengehäuses
galvanisch
an Mauerwerk oder metallischen Wand-
mit
der
Netzspannung
verbunden.
oder Deckenkonstruktionen.
Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Erdung
(für
den
Leuchtenteilen
Surge-Test)
betrifft
vor
Für die Sicherheit sind die notwendigen Kriech- und Luftstrecken nach IEC
von
60598
allem
zu
berücksichtigen
(z.B.
Basisisolation gegen PE-Potential).
Leuchten der Schutzklasse II und III.
Der
Test
muss
mit
einer
Surge-
Schaltungsabhängig können Netztransienten
Spannung von 2 kV (peak) an L/N gegen
im
werden.
PE erfolgen.
Betriebsgerät
Um
eine
verstärkt
ausreichende
Immunität auch gegen diese Transienten
Nur wenn diese Maßnahmen beachtet
zu erreichen, sind am Ausgang des LED-
werden, wird das LED-Modul beim Surge-Test
Betriebsgerätes und auf dem LED-Modul
einem
Kriech- und Luftstrecken von ≥ 2,5 mm
vergleichbar
hohen
Stressniveau
ausgesetzt, das dem einer ungünstigen
gegenüber
Anbringung der Leuchte am Einsatzort
geerdete Teile, z.B. PE, Kühlkörper,
entspricht.
Gehäuse) einzuhalten. b)
PE-Potential
(leitfähige
LED Betriebsgeräte mit galvanischer Trennung zwischen Ausgangsspannung
Maßnahmen zur Verbesserung der
und Eingangsspannung (z.B. SELV):
Immunität der Leuchte
In diesem Fall ist die Ausgangs-
Die folgenden Maßnahmen beschreiben den
spannung, die am LED-Modul anliegt,
Schutz von Leuchten gegen transiente
galvanisch
Überspannungen. Dabei kann von drei
getrennt.
unterschiedlichen Voraussetzungen ausge-
gangen werden:
von
der
Netzspannung
Die Energie einer Transiente kann nur kapazitiv über die galvanische Barriere (Transformator) auf den Ausgang des LED-Betriebsgerätes und auf das LEDModul übertragen werden. Die an das LED-Modul übertragene Energie ist gering.
3
Bei
LED-Systemen
fizierung
mit
SELV-Klassi-
Um eine ungünstige Anordnung in der
(Schutzkleinspannung)
Leuchte zu erkennen und zu vermeiden,
genügen schon kleine Kriech- und
muss mittels des eingangs beschrie-
Luftstrecken und dünne Isolationsfolien
benen LED-spezifischen Surge-Tests die
um die Sicherheitsanforderungen an die
Immunität bereits bei der Entwicklung
Systeme zu erfüllen.
einer Leuchte nachgewiesen werden.
Durch die kleinen Abstände gegenüber PE-Potential (< 2,5 mm) kann es zu einem
Spannungsüberschlag
2.
zum
Verwendung von Betriebs-
geräten mit Angabe der Transienten-
Erdpotenzial kommen. Dies kann bei ungünstigen Anordnungen (z.B. LED-
spannung am LED-Ausgang
Modul mit empfindlicher LED-Schaltung
Hier kann der Leuchtenhersteller mit der
und/oder LED-Betriebsgerät mit hohem
Information der möglichen Transienten-
Surge-Übertragungsfaktor)
Überspannung am Vorschaltgeräte-Ausgang
zu
einer
Schädigung des LED-Moduls und/oder
passende
des LED-Betriebsgerätes führen.
qualifizieren.
LED-Module
auswählen
oder
Transientenspannung1) am LED- Ausgang des Betriebsgeräts
Erforderliche Isolation des LED Moduls gegenüber PE
> 3500 Vp bis 4000 Vp
Basisisolation, Luftstrecken ≥ 3,0 mm
> 2000 Vp bis 3500 Vp
Basisisolation, Luftstrecken ≥ 2,5 mm
> 1000 Vp bis 2000 Vp
Basisisolation
> 500 Vp bis 1000 Vp
a. für LED Module ohne Angabe: Basisisolation b. für LED Module geeignet bis max. 1 000 Vp: keine Maßnahme erforderlich
≤ 500 Vp
keine Maßnahme erforderlich
) Angabe des Betriebsgeräteherstellers
1
Empfohlene Isolationsmaßnahmen in Abhängigkeit von der Transientenspannung am LED-Ausgang
Ansprechpartner: Wolfram Pajek ZVEI - Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e. V. Fachverband Licht Lyoner Straße 9, 60528 Frankfurt am Main Telefon +49 69 6302-349 Fax: +49 69 6302-400 www.zvei.org 4