“As The Tides Are Turning Again” - Silentium! Ruhe!

Demokratie beispielsweise: Freiheit im Denken und Handeln. ... Aber manches Mal kehren die Musiker doch zum Geschichtlichen und Sozialen zurück. Wie im ...
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“As e Tides Are Turning Again” - Silentium! Ruhe!

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Sonntag, 17 Februar 2013 18:00

“As The Tides Are Turning Again” - Silentium! Ruhe!

Foto: Offizielles Pressefoto

Politische schöne Parole anprangern oder rebellierende Gedanken frisch erwachter Aktivisten neu überdenken ist schön. Aber das kann warten. Denn, wenn es darauf ankommt, politischen Zusammenhängen auf den Grund zu gehen oder tiefgründige Reflexionen anzustellen, verwendet die Band Sleepwalkerʼs Station“ umfängliche Stichworte. Demokratie beispielsweise: Freiheit im Denken und Handeln. Es ist also letzten Endes die Freiheit das Wichtigste und Sleepwalkerʼs Station setzt dies unbefangen um. Somit fühlt sich ihr Album „As Tides Are Turning Again“ zum Teil als eine Wanderdüne an: Es ist wie ein frischer Meereswind, mal hinfällig und träge, mal rasant und zündend. Damit kokettiert Sleepwalkerʼs Station mit unnahbaren Emotionen. Die Band gibt es seit 1998 in immer wieder neuen Konstellationen. Mittlerweile aus 12 Mitgliedern aus 5 Ländern, über 4 Länder verstreut, werden zu den verschiedenen Konzert, die sie geben, oder Europatouren ,alle angeschrieben und vereint. Die klassische Besetzung besteht aus Cello, akustischer Gitarre, zwei Stimmen, dazu kommen Schlagzeug, Klavier, Kontrabass, Schlagzeug und Geige. Bisher haben die Musiker vier Alben herausgebracht. Auf dem Album "Not From Here" spielt unter anderem auch der Flötist und Akkordeonist von Jovanotti (bzw, Lorenzo). Auf dem neuen Album spielt Trompeter Carlitos Sarduy von Ojos de Brujo in einem Stück. Häufig werden Stücke ihres vorletzten Albums "Windmills" auf RBB/Folkzeit, Radio Weser, Radio Freirad (Innsbruck) und Zündfunk (BR) eingespielt.

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07.06.13 20:20

“As e Tides Are Turning Again” - Silentium! Ruhe!

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“As The Tides Are Turning Again” ist ein weiterer Schritt nach vorne. Wohltuende tiefe Stille wird mit schwingendem Rhythmus gemischt, malerisch und farbig, so dass beim Hören Bilder entstehen können. Je nach Laune, je nach dem wo und wann man sich dieser Musik ergibt, mutiert plötzlich der sichtbare Zeitraum zu einer musikalisch-schöneren Ebene. So fängt das neue Klang-Abenteuer im neuen Werk der der italo-deutsch-kanadisch-spanischen Indie-Folk-Band Sleepwalker's station an. „Dann schnurrt eine Hammond, warm und leise, bevor der markant-rostige Klang einer Dobro-slide in die Szene schnalzt. Dieses vertraute Bild, dass wir aus Sergio Leone's Western kennen: die staubige Prärie und dann aus der Ferne die Hufenschläge des Cajons und der Gitarre“ so drückt die Band die fusionierende voll tönende Ader aus, die sie alle zum Einklang bringt. Die gesteigerte Kraft, die sich aus diesem instrumentalen Gespräch hervorwagt, herwärts, verwickelt den Hörer auf Anhieb und nimmt ihn fortan mit in die Reise. Die „Sleepwalkerʼs Reise“. Der Verzicht auf den Gunsten elektronischer Verstärkung und wiederum die Begünstigung leiser akustischer Impressionen erzeugt eine Atmosphäre, die zwar den Tanzschritt bezwingt und der Ruhe Platz einräumt, dennoch auf angenehmer Weise. In dieser Hinsicht weisen die „Spleewalkers“ʼ mit aufgrund ihrer musikalischen Eigentümlichkeit virtuosen Bands -wie die norwegischen „Kings Of Convinience“- eine gewisse Ähnlichkeit auf. Vor allem in Songs wie „Round The bend“, dem zweiten Stück im Album, lässt sich vielleicht –gefühlsmäßig- ein Vergleich mit der norwegischen Indie-Rock-Band vermuten. Oder, im „About The tides“, in dem man inspirierende Fingerabdrücke von Nick Drake spüren kann. Wie dem auch sei. Selbst wenn diese Lieder „feine Wasserzeichen von Einflüssen“ tragen, an Authentizität verlieren sie kein bisschen. Und kursorisch werden sie nie. Mit Kurzzeit-Sounddiäten, die unerwartet rasch in die Höhe schnellen, sind die Songs mal kuschelnd-einladend, mal richtig auffordernd: “ Leise Passagen vermischen sich reibungslos mit Lauteren, ohne über den Damm zu brechen oder gar zu versickern. Von Anflügen irischer Heiterkeit in „Baile Átha Cliath“ oder „challenging philosophy“ bis hin zu Thom Yorkscher Melancholie in „colours on concrete“ treiben einen die Wellen friedfertiger Gemüter sanft und behutsam über den „indian ocean“. Ähnlich den Gezeiten nimmt die Dynamik des Albums zu und wieder ab.“, so Sleepwalkerʼs Station. Das nennt man ein verbürgtes Konzeptalbum. Aber manches Mal kehren die Musiker doch zum Geschichtlichen und Sozialen zurück. Wie im Song „About A Friend“. Ja, „About A Friend“- „Über einen Freund“- kann man auch reden, nachdenken. Vielleicht weil unsere Geschichten sich manchmal wiederholen. Weil Andere sich auch darin erkennen können, oder weil sich solche Songs hier und an zum richtigen Augenblick auch trostlosen Menschen doch als Ermunterung erweisen können. Oder weil sie heilfrohen Menschen zum Lächeln verführen. Auch das gehört zur Musik. Ob jedoch mit „The Name Of A Prophet“ die weltbekannten Propheten unseres Zeitalters oder den Rettungsanker mancher frommen Menschen gemeint sind, ist unklar. Ergehen sich die Musiker in religiösen oder areligiösen Andeutungen? Darüber kann man philosophieren. Jedenfalls passt das zur Idee des freien Denkens und der Demokratie. Ein Album, das keiner Brisanz bedarf, weil es zeitlos ist: „As The Tides Are Turning Again“ nimmt uns auf Reisen über Berg und Tal, über Seen und Flüsse bis hin zum Meer“. Also her damit! Und zwar- hic et nunc!

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Ein Artikel von Clément de Dravo

07.06.13 20:20