50 Jahre Kolpingsfamilie - Pfarrgemeinde Sanctissima Eucharistia ...

Treu Kolping, liebe Brüder und Schwestern im Herrn! ... und Mutter uns sein!“ ... und christlichen Gemeinschaft, die Halt geben kann, weil sie selbst in Gott Halt.
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50 Jahre

Kolpingsfamilie Ss. Eucharistia Teltow 1961-2011

Treu Kolping, liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Zum Goldenen Jubiläum möchte ich unserer Kolpingsfamilie meine Gratulation, Anerkennung und Dank aussprechen. Jede Pfarrei kann sich glücklich schätzen, wenn sie Gläubige hat, die sich um den seligen Adolf Kolping scharen und aus seinem Lebens- und Glaubensvorbild, aus seinen Worten und Gedanken und Taten Impulse für ihren eigenen Weg der Christusnachfolge finden und in Gemeinschaft im Leben der Pfarrei verwirklichen. Adolf Kolping hat die Not seiner Zeit gesehen und wollte den vielen Gesellen, die in der Fremde waren, Geborgenheit, ein Zuhause, eine Beheimatung schenken. Das ist ihm so gut gelungen, dass ihn die jungen Leute liebevoll Gesellenvater nannten. In unserer so eindrucksvollen Kolping-Hymne bezeugen die wandernden Gesellen diese Liebe Adolf Kolpings: „wollte mehr noch als Vater und Mutter uns sein!“ Vielleicht ist diese Not der Heimatlosigkeit heute genauso groß wie damals. Jemand hat über uns heutige Menschen ein Buch geschrieben mit dem Titel: Der „unbehauste“ Mensch. Alle haben heute vier Wände und ein Dach über dem Kopf, aber Wohnung meint immer mehr: Heimat, Geborgenheit, angenommen sein, geliebt werden …. Das Anliegen von Adolf Kolping ist heute genauso aktuell wie damals: Einsamkeit, Trauer, Enttäuschung, Mutlosigkeit … rufen nach der Hilfe einer menschlichen und christlichen Gemeinschaft, die Halt geben kann, weil sie selbst in Gott Halt hat. Guardini sagte einmal: „Das ist der tiefste Sinn aller (Gast-)Freundschaft: dass einer dem anderen Rast gebe auf dem Weg nach dem ewigen Zuhause!“ Dankbar dürfen wir bezeugen, dass unsere Kolpingsfamilie Teltow solch eine „Raststätte“ und Heimat ist, zu der auch in den kommenden Jahren viele Menschen finden mögen. Dank schulden wir auch all jenen, die mit großem

persönlichem Einsatz in 50 Jahren die Geschicke der Kolpingsfamilie geleitet haben und auch heute leiten. Voller Dankbarkeit gedenken wir der vielen Mitglieder unserer Kolpingsfamilie, die von Gott schon in die Ewigkeit gerufen wurden in die große Gemeinschaft der Allerheiligsten Dreifaltigkeit mit allen Engeln und Heiligen und auch dem seligen Adolf Kolping. Mit besonderer Freude erfüllt uns, dass wir Gründungsmitglieder von vor 50 Jahren unter uns haben – lebendige Zeitzeugen in der Weitergabe des Anliegens von Adolf Kolping: dass der Mensch ein Zuhause braucht, das nur Gott allein schenken kann. Herzliche Segenswünsche zum Goldenen Jubiläum. Treu Kolping! In Dankbarkeit Ihr Michael Theuerl, Pfr. Präses

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Liebe Kolpingschwestern und –brüder in Teltow!

Da ich auf der anderen Seite des Teltowkanals in Zehlendorf-Süd aufgewachsen bin, ist mir Eure Heimatstadt seit frühester Kindheit vertraut – von Kolping wusste ich damals freilich noch nichts. Ein halbes Jahr vor dem Fall der Mauer, ich war bereits Theologie-Student, machte ich dann im Frühjahr 1989 einen Ausflug „auf die andere Seite“ und besuchte auch Euren damaligen Pfarrer Gerhard Ratschke, der mich sehr freundlich begrüßte. Aber auch da haben wir nicht von Kolping gesprochen. Eure Kirche konnte unter tatkräftiger Mithilfe der Gemeinde in politisch schwieriger Zeit 1957 konsekriert werden. Aber auch da hat sich die Kolpingfamilie, die an manchen anderen Orten mit ihren handwerklichen Kenntnissen fleißig mitgewirkt hat, nicht beteiligen können – denn es gab sie noch nicht. Aber es gab gute Erfahrungen mit Kolping. Mit großem Interesse habe ich die Berichte von Eurem Kolpingbruder Meinrad Much gelesen, wie er als Kriegsgefangener in den USA und in Großbritannien von Kameraden, die Kolpingsöhne waren, aufgenommen wurde und schließlich nach einem Besuch in Köln vor nunmehr 50 Jahren Eure Pfarrei mit Gleichgesinnten um eine Kolpingfamilie bereichern konnte. Ihr habt offiziell keinen Vorsitzenden, aber dennoch ist gerade Eure Kolpingfamilie immer wieder in besonderer Weise auf unseren Veranstaltungen präsent, da Olaf Jankowski bereits seit zehn Jahren unser diözesaner Bannerträger ist. Darf man hoffen, dass auch so mancher von Euch zwar nicht das Banner, aber dafür wenigstens eine orangefarbene Mütze oder einen ebensolchen Schal trägt und sich so – natürlich auch durch sein Tun und Handeln – voller Mut, Freude und Begeisterung zu Verantwortung, Tatkraft und Gottvertrauen bekennt …? Ich gratuliere Euch von Herzen zu Eurem Jubiläum und wünsche Euch, dass auch mit Euch weiterhin immer wieder gute Erfahrungen gemacht werden können. Euer Diözesanpräses Dekan Matthias Brühe Brandenburg/Havel 4

Liebe Mitglieder der Kolpingsfamilie Teltow,

seit nunmehr 50 Jahren widmen Sie sich, wie ich finde, einem sehr anspruchsvollen Ziel: dem Ziel, im Sinne einer christlichen Lebenshaltung im öffentlichen Leben helfend tätig zu sein. Das Kolpingwerk hat in all den Jahren gezeigt, wie viele Menschen sich von einer solchen Zielsetzung ansprechen lassen. Der Zuspruch, den Sie erfahren haben, hängt wohl damit zusammen, dass Sie Ihre Überzeugungen in Handeln umsetzen beziehungsweise dass Glaube für Sie heißt, Verantwortung für Ihr Umfeld zu übernehmen. Tief im Christentum verankert, sind Sie eine der Welt zugewandte Organisation, die sich der drängenden Fragen unserer Gegenwart annimmt. Bezugspunkt Ihres Handelns ist Ihre Gruppe, in welcher Sie eine gemeinsame Basis und Orientierung finden können. Das wissen nicht nur die Frauen und Männer zu schätzen, sondern ebenfalls die Kinder und Rentner, die Ihrer Familie angehören, nicht zuletzt da Kolping generationsübergreifend organisiert ist. Ihre Mitglieder sind vor allem angetan von den vielfältigen Aktivitäten, die Ihre am katholischen Glauben ausgerichtete Einrichtung auszeichnet. Basis des Einsatzes des Kolpingwerkes ist auch der hohe Stellenwert, welcher den Themen Bildung und Arbeit zugeschrieben wird. Berufliche Bildung bedeutet für Sie die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und Anerkennung. Deshalb ist es für Sie so entscheidend, wie die Arbeitswelt beschaffen ist und welche Chancen sie den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einräumt. Nicht von ungefähr sind die katholischen und die anderen Arbeitervereine um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. Denn diese Zeit war von großen wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen gekennzeichnet. Die beginnende Industrialisierung veränderte nicht nur die Arbeitswelt als solche, sondern auch die gesellschaftlichen Bezüge. Sie als katholischer Sozialverband prägen eben diese gesellschaftlichen Aspekte mit und beweisen sich seit 50 Jahren als kreativer und aktiver Teil unserer Zeit. Ich gratuliere Ihnen hiermit zu diesem tragenden Jubiläum und wünsche Ihnen auch für die Zukunft Gottes Segen bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben unter Wahrung Ihrer konfessionellen Werte. Herzlichst Thomas Schmidt, Bürgermeister

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Festgottesdienst – 50 Jahre Kolpingsfamilie Teltow

Einzug:

GL 608 / 1-5

Kyrie:

GL 495 / 7

Gloria:

Chor

Zwischengesang:

GL 630 / 1

Halleluja:

GL 530 / 6

Credo:

GL 836

Gabenbereitung:

Chor

Sanctus:

GL 842

Agnus Dei:

GL 482

Kommunion:

Chor

Danksagung:

GL 257 / 1 | 8 | 10+11

Auszug:

Kolping-Grablied

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„Ihr Freunde Gottes …“

„Ehre sei Gott …“ (Silcher)

„Herr deine Güte …“ (Grell)

„Ave Verum …“ (Mozart)

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Kolping-Grablied 1.

Ein Gotteshaus steht zu Köln am Rhein, Die wandernden Burschen, sie treten dort ein, Zu Füßen des Altars am steinernen Grab, |: Da knien sie nieder mit Bündel und Stab :|

2. Ihr wandernden Burschen, o saget mir an: Was hat der im Grabe euch Gutes getan: Läg’ Vater und Mutter dort unter dem Stein, |: Ihr könntet nicht stiller und dankbarer sein :| 3. Einst war’s um uns Burschen gar trostlos bestellt, Wir waren verstoßen und fremd in der Welt. Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein, |: Wollt mehr noch als Vater und Mutter uns sein :| 4. Vordem war er selbst mit dem Stab in der Hand, Gezogen als Schustergeselle durchs Land. Der Schustergeselle von Köln am Rhein, |: Ward Priester und schuf den Gesellenverein :| 5. Man hat ihn begraben hier unter dem Stein, Doch schließet der Stein seine Liebe nicht ein. Wir wandern durch Deutschland und weiter hinaus, |: Und grüßen die Brüder und sind wie zu Haus :| 6. Und ob wir auch wandern und kommen und gehen, die Liebe, die Treue, sie bleiben bestehen; Woher auch des Wegs und wohin wir auch ziehn, |: Wir danken hier Kolping und beten zu ihm! :|

O. J. Lohmann

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Chronik zum 50-jährigen Bestehen der Kolpingsfamilie Eine Kolpingsfamilie in Teltow zu gründen, wurde dem damaligen Pfarrer, Prälat Dr. Heinrich, von 2 Gemeindemitgliedern vorgetragen. Durch Zuspruch von Herrn Pfarrer Stolpmann (Luckenwalde), der mit Prälat Dr. Heinrich bekannt war, wurde die Gründung der Kolpingsfamilie am 19.03.1961 beschlossen. 20 Männer baten um Aufnahme. 5 Kolpingbrüder, die in anderen Kolpingsfamilien bereits mitgearbeitet hatten, kamen dazu. Ein Anfang mit 25 Mitgliedern war getan. Die Gründungsversammlung fand am Fest des Hl. Josef 1961 in der Josefskapelle in Großbeeren statt. Auf den Tag genau vor 50 Jahren, also am 07. Mai 1961 fanden dann die Bannerweihe und die Aufnahme der 20 neuen Mitglieder statt. Der erste Präses war Kaplan Wolfgang Köhler (+1981). Nach Ernennung zum Pfarrer und Versetzung nach Neustadt/Dosse folgte ihm unser neuer Kaplan Karl-Heinz Dietrich. Dieser wurde Pfarrer in Werneuchen und so wurde 1964 Kaplan Arno Grunwald unser Präses. Er ist heute Pfarrer im Ruhestand in Ludwigsfelde. Sein Nachfolger wurde 1968 Pfarrer Horst Rothkegel (+2011). Von 1973 bis 1996 übernahm Pfarrer Gerhard Ratschke das Amt. Pfarrer Ratschke ging 1996 in den Ruhestand (2001). 1996 wurde Pfr. Peter Baumgart Pfarrer in Teltow und übernahm das Amt des Präses bis zu seiner Versetzung nach Berlin-Südende im Jahr 1998. Seitdem ist Pfarrer Michael Theuerl Präses unserer Kolpingsfamilie. Die Leitung als Senior und Altsenior bis 1982 lag in den Händen von Bernhard Schwelle und Franz Breitenbach. 1982 wurde Wolfgang Jankowski als Senior (später auch Vorsitzender) und Bernhard Schwelle als Altsenior gewählt. Zurzeit wird die Kolpingsfamilie von einem Team als Vorstand geführt. Im Dezember 1983 wurden die ersten 5 Kolpingschwestern aufgenommen, die bereits seit Jahren aktiv am Leben der KF teilnahmen. Zurzeit gehören 25 Mitglieder der Kolpingsfamilie an. Das Durchschnittsalter beträgt 64 Jahre. Die Versammlungen finden monatlich statt und werden mit unterschiedlichen Themen gestaltet.

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In den 50 Jahren waren die Kolpingbrüder und Kolpingschwestern immer eine starke Säule in der Gemeinde. Ob im Kirchenvorstand oder Pfarrgemeinderat, als Kollektant oder Küster oder bei den vielfältigen anderen Aufgaben in der Gemeinde konnte man sie immer finden. Ein fester Punkt im Leben der Kolpingsfamilie Teltow ist ein jährlicher Busausflug. So besuchten wir unter anderem die Kolpingsfamilienstätte Salem, die Klöster Helfta und Neuzelle oder die Fazenda Gut Neuhof. Ein Höhepunkt war die Reise zur Seligsprechung von Adolph Kolping in Rom und die 150Jahrfeier des Kolpingverbandes in Köln. Seit Gründung der Bezirksverbände ist es Tradition, eine Maiandacht des BV Süd in Teltow abzuhalten. Des Weiteren bestehen noch innerhalb des BV gute Kontakte zu einigen Kolpingsfamilien. So kommen Kolpinger aus Marienfelde und Südende zu uns zum Sommerfest und wir starten auf einen Gegenbesuch zum Eisbeinessen. An dieser Stelle möchten wir der vielen Mitglieder gedenken, die in Gottes ewigen Frieden gerufen wurden und ihnen für ihre langjährige Treue danken. Es sei aber auch erwähnt, dass wir noch immer Gründungsväter in unseren Reihen haben. Auch ihnen gebührt unser Dank für 50 Jahre Treue zum Kolpingwerk.

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Meine Erinnerungen an die erste Begegnung mit Kolpingbrüdern als Kriegsgefangener in den USA/England 1944 bis 1948 Im September 1944 geriet ich an der Atlantikküste vor Brest in USKriegsgefangenschaft. Uns Verwundete brachte man zuerst nach England in ein Lazarett, danach im Oktober 1944 per Schiff in die USA in das Kriegsgefangenenlager POW-Camp Mc Alester, Arkansas. Später kam ich in das POW-Camp Mc Dermott in Oklahoma, dessen Kriegsgefangene zum allergrößten Teil aus Offizieren der ehemaligen deutschen Wehrmacht bestanden. Viele von den Kriegsgefangenen träumten noch den Traum vom Endsieg Deutschlands. Im Mai 1945 wurde ich nach einer schweren Malariaerkrankung in den Nordosten der USA nach Massachusetts versetzt. Das Lager in Fort Devens galt als Antifa-Lager, die humaner als die anderen Lager waren. Dort fand ich eine starke katholische Lagergemeinde vor. Der katholische Lagerpfarrer Eberhard Droste, vormaliger Kaplan in Düsseldorf, war auch Präses einer größeren Kolpingsfamilie. Als er erfuhr, dass ich von 1933 bis 1936 aktiv in der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) und danach im Untergrund tätig war, bat er mich, Aufbauarbeit für künftige Aufgaben in der Heimat zu leisten. Ein weiterer Kamerad war auch St. Georgs-Pfadfinder in den 30er Jahren. So bildeten wir beide eine Pfadfinder-Sippe und dann einen Pfadfinder-Stamm aus 20 jungen Kriegsgefangenen im Alter von 18 bis 22 Jahren. Allabendlich trafen wir uns – wie auch die Kolpingbrüder – in den Räumen unserer katholischen Lagergemeinde. Auch unser Präses wurde der Lagerpfarrer Eberhard Droste. Ein Höhepunkt unseres religiösen Lebens war eine Firmung, die der Erzbischof Chushing aus Boston spendete. Im Winterhalbjahr 1945/46 startete die Kolpingsfamilie eine große PaketHilfsaktion für unsere zerstörte Heimat in Deutschland. Die Pfadfinder schlossen sich der Aktion an und gemeinsam stellten wir Plakate in Schrift und Bild entlang der Hauptstraße unseres Lagers auf. Die Fotos von unserer Zerstörten Heimat stellte uns die amerikanische Lagerleitung zur Verfügung. An der Geldsammlung beteiligten sich neben der katholischen auch die evangelische Lagergemeinde sowie alle übrigen Insassen. Von ca. 2000 Kriegsgefangenen kamen ca. 10000 Dollar zusammen, die der amerikanischen Caritas übergeben wurden, welche die Paketaktion nach Deutschland auf den Weg brachte. Im Februar 1946 wurde ich repatriiert, d.h., eine Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft wurde nur für einen Teil wahr. Der größere Teil, worunter auch ich mich befand, landete in einem englischen statt in einem deutschen Hafen. Wir kamen in das englische POW-Camp 273 nach Debach-Airfeld (nahe Ipswich) in Ost-England.

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Dort setzten wir unsere Arbeit für Kolping und DPSG fort. Der dortige katholische Lagerpfarrer Josef Manefeld, vormals Pfarrer in Mainz-Hechtsheim, wurde unser Präses. Herr Pfarrer Manefeld kam 1943 als Angehöriger des Deutschen Afrika-Korps in englische Gefangenschaft und blieb mit uns bis 1948 freiwillig im Kriegsgefangenenlager. Mit Pfarrer Manefeld verbindet mich bis heute eine innige Freundschaft. Er kehrte 1948 in seine Heimatstadt Mainz zurück, während ich wieder nach Teltow kam. Meine Brüder Gerhard und Werner, die schon 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Teltow zurückkehrten, versuchten die katholischen Jungen zusammenzuhalten. Da in der DDR katholische Jugendarbeit öffentlich verboten war, durften Zusammenkünfte nur in kirchlichen Räumen stattfinden. Eine Pfadfinder-Gruppe aufzubauen ohne Spiel, Sport und Fahrten ist fast unmöglich. Als ich 1948 hinzukam, war eine große Gruppe Ministranten da, denen man auch den Pfadfinder-Grundsatz „ Allzeit bereit!“ und “Tut jeden Tag eine gute Tat“ vermitteln konnte. Für den Zusammenhalt der Erwachsenen hatten in Teltow die Geistlichen durch Gemeindefeste, Vorträge gesorgt. Anfang der 50er Jahre wurde die Idee eines Kirchbau-Vereins in Teltow langsam Wirklichkeit. Die neu erbaute Kirche ersetzte die alte Baracken-Notkirche von 1920. Die Erwachsenen-Bildung in Ehe und Familie, in der Gemeinde und in der Gesellschaft war und ist Hauptanliegen der Kolpingsfamilien. Viele Kolpingsfamilien in Westdeutschland nahmen nach dem Krieg Kontakte mit katholischen Gemeinden in der DDR auf, so auch mit Teltow. Briefe gingen hin und her, Literatur wurde herüber geschmuggelt und im Jahre 1960 wurden zwei Männer aus der Teltower Gemeinde von Kolpingbrüdern aus NordrheinWestfalen zu einer Arbeitstagung und Erholung eingeladen. Es wurden Franz Breitenbach und Meinrad Much ausgewählt. Vor dem Mauerbau konnten wir von Teltow noch mit der S-Bahn nach West-Berlin fahren und von Tempelhof flogen wir beide dann illegal nach Hannover. Von hier fuhren wir weiter nach Westfalen, wo wir zur Tagung in einer Wasserburg untergebracht wurden. Ein Tagesausflug nach Köln führte uns an das Grab Adolph Kolpings in der Minoritenkirche. Am Grabe Adolph Kolpings fassten Franz Breitenbach und ich den Beschluss, nun auch in Teltow eine Kolpingsfamilie zu gründen. Am 19. März 1961 wurde der Entschluss auch in die Tat umgesetzt und so können wir jetzt auf 50 Jahre zurückschauen. Meinrad Much

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Unsere Mitglieder

Bernhard Schwelle Mitglied seit 1961

Meinrad Much Mitglied seit 1961

Wolfgang Jankowski Mitglied seit 1961

Helmut Scholz Mitglied seit 1963

Dieter Erdmann Mitglied seit 1961

Dieter Heyer Mitglied seit 1962

Manfred Senger Mitglied seit 1977

Andreas Schröder Mitglied seit 1977 19

Andreas Breitenbach Mitglied seit 1977

Elisabeth Senger Mitglied seit 1983

Brigitte Erdmann Mitglied seit 1983

Olaf Jankowski Mitglied seit 1984 20

Ursula Drzewicki Mitglied seit 1983

Alois Adolf Mitglied seit 1983

Monika Senger Mitglied seit 1987

Rüdiger Plötz Mitglied seit 1987

Georg v. Glowczewski Mitglied seit 1988

Anna Jankowski Mitglied seit 1990

Hildegard Scholz Mitglied seit 1990

Wolfgang Schwelle Mitglied seit 1990

Pfr. Michael Theuerl Mitglied seit 1998

Thomas Scholz Mitglied seit 1993

Daniel Adolf Mitglied seit 2002

Maria Adolf Mitglied seit 2004

Gerhard Lemanczyk Mitglied seit 2006 21

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Gebet um die Heiligsprechung Adolph Kolpings Allmächtiger, ewiger Gott! Du hast uns den Seligen Adolph Kolping als Fürsprecher und Vorbild geschenkt. Sein Leben war erfüllt von der Sorge für junge Menschen in religiöser und sozialer Not. Vielen war er ein unermüdlicher Seelsorger, väterlicher Ratgeber, geduldiger Lehrer und treuer Freund. Er hat uns die Liebe zu deinem Sohn vorgelebt. Seine Treue zur Kirche ist uns ein Vorbild. Sein Anliegen war es, Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens zu verstehen. Gegenseitige Hilfe in der Gemeinschaft verstand er als die Erfüllung christlicher Nächstenliebe. Aus den Sakramenten, der Heiligen Schrift und dem Gebet schöpfte er die Kraft, ein Werk zu schaffen, dass dir und den Menschen dienen soll. Zu allen Zeiten hast du uns Menschen zur Mitarbeit am Aufbau deines Reiches berufen, darum bitten wir dich: Lass uns heute mitwirken an der Überwindung von Armut, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit. Hilf uns, auf die Fürsprache des Seligen Adolph Kolping, mutig für das menschliche Leben und den Schutz von Ehe und Familie einzutreten. Lass uns in der Gemeinschaft deiner Kirche und des Internationalen Kolpingwerkes Salz für die Erde und Licht für die Welt sein. Erfülle unsere Hoffnung, Adolph Kolping in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in allen Sprachen und Nationen als Heiligen verehren zu dürfen. Lass uns durch Glaube, Hoffnung und Liebe an der Vollendung deines Reiches in dieser Welt mitarbeiten, wie es Adolph Kolping getan hat. Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn, Amen!

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