37% +4% -1,2% 1123Bp AA+ 8% 78%

30 Jahre zum jeweils geltenden Satz aus, wenn die verfügbaren Zinsen für den Schuld - ner günstiger sind. ... Zinssätze nicht mehr nutzen, denn der Wert ihrer Häuser ist im Vergleich zu ihrer ..... Stahlverbrauchs geht auf das Konto des.
2MB Größe 5 Downloads 320 Ansichten
37% +4% -1,2% 1123Bp AA+ 8% 78%

Anteil der verbrieften Hypotheken (Mortgage Backed Securities oder MBS) am amerikanischen Anleihenmarkt Seite 2

Annualisierte Zunahme der in den USA in den Monaten April und Mai gegenüber dem 1. Quartal insgesamt geleisteten Arbeitsstunden Seite 4

Im April in der Euro-Zone verzeichneter Rückgang der Einzelhandelsumsätze; Krise rückt Erholungsaussichten in weite Ferne Seite 5

Im Juni erreichter historischer Höchstwert der Credit Default Swaps (CDS) auf griechische Staatsanleihen Seite 6

Neue Note von Fitch für Spanien, wo die Regionalbanken immer noch unter der Immobilienkrise leiden Seite 9

Jährliches langfristiges Wachstumsziel der chinesischen Regierung für das reale BIP Seite 12

Anteil des Wohnungsbaus an allen 2008 und 2009 in China errichteten Immobilien Seite 13

Anhaltende Ungewissheiten Juli 2010

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page2

UNSER MARKTKOMMENTAR

MBS lassen Deflationsbarometer verrückt spielen

Während die Staatsverschuldungskrise den Preis für griechische Staatsanleihen mit Endfälligkeit 2040 unter die Hälfte ihres Wertes brachte – also noch tiefer als vor dem europäischen 750-Milliarden-Rettungsplan – konnte sie US- und japanischen Staatsanleihen nichts anhaben. Bei Niederschrift dieser Zeilen bewegten sich die japanischen 10-Jahresrenditen bei 1,10% und die amerikanischen bei 2,98%, also auf dem niedrigsten Stand der letzten zwölf Monate. Fundamental verdeutlicht dieser markante Yves Bonzon, Leiter Bereich Kapitalanlagen Renditerückgang die Zunahme der Deflationsrisiken in den Industrieländern, aber er birgt im amerikanischen Fall auch einen anderen, technischen Aspekt. In den Vereinigten Staaten entfallen nämlich 37% des gesamten Anleihenmarktes auf verbriefte Hypotheken (MBS: Mortgage Backed Securities). Dieser Markt zeichnet sich durch eine Gratisoption auf die jederzeitige Refinanzierung der Darlehen über 30 Jahre zum jeweils geltenden Satz aus, wenn die verfügbaren Zinsen für den Schuldner günstiger sind. Vor kurzem nun hat der Referenzsatz für Standardhypotheken ein neues Tief erreicht, und die Modelle für vorzeitige Rückzahlung, die zur Bewertung dieser Instrumente dienen, deuten an, dass ihre Duration in zwei Monaten von 5 Jahren auf 1 Jahr absackte, weil die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass die USHaushalte ihre Hypotheken massiv refinanzieren werden. Geschätzte Duration der Standard-MBS von Fannie Mae Jahre 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0

07.09

08.09

09.09

10.09

11.09

12.09

01.10

02.10 03.10

04.10

05.10

06.10

Quelle: Bloomberg

pictet & cie|perspektiven|juli|2010|2

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page3

Folge dieser Entwicklung ist, dass die US-Obligationenverwalter soeben einen Einbruch ihrer geschätzten Portfolioduration verzeichneten. Um diese Entwicklung auszugleichen, werden sie an einem Markt mit Hausse-orientierten Preisen quasi gezwungenermassen zu Käufern von Staatsanleihen mit langen Laufzeiten. So trugen sie zum jüngsten Absinken der Renditen unter 3% bei. Die Situation wird sehr interessant, wenn man noch berücksichtigt, was in Bezug auf die Refinanzierung effektiv vor sich geht. Angesichts des Hauspreiseinbruchs der letzten drei Jahre können sich viele US-Haushalte nicht mehr refinanzieren und diese sehr vorteilhaften Zinssätze nicht mehr nutzen, denn der Wert ihrer Häuser ist im Vergleich zu ihrer Hypothekenlast nicht mehr hoch genug. Sollte sich nun in einigen Monaten erweisen, dass die beim Kauf verbriefter Hypotheken vorweggenommenen Sätze weit unter den Bewertungen liegen, dann könnten die langfristigen Zinsen infolge Umkehrung des Einflusses, der in den letzten Wochen den Renditerückgang noch verstärkte, abrupt steigen. Es ist daher mit einem besonders volatilen Sommer zu rechnen, denn zu den Ungewissheiten und Risiken in Verbindung mit Massnahmen der Haushaltsdisziplin werden sich die oben beschriebenen Störeinflüsse auf das Barometer für Deflationsrisiken in den westlichen Volkswirtschaften gesellen.

3|pictet & cie|perspektiven|juli|2010

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page4

MAKROÖKONOMIE

Angst vor Konjunkturverlangsamung wächst Die Intensität der Finanz- und Börsenkrise scheint sich vorübergehend abzuschwächen, um danach erneut an Kraft zu gewinnen. Gleichzeitig nehmen die Befürchtungen einer Konjunkturabkühlung zu, was uns insbesondere in Bezug auf die US-Wirtschaft etwas übertrieben scheint. Von Bernard Lambert und Jean-Pierre Durante In Europa scheint die Finanzkrise noch nicht nachhaltig gelöst. Die Situation ist immer noch beunruhigend. Zudem haben die praktisch in allen Industrieländern vorgenommenen Haushaltskürzungen und die oft enttäuschenden Wirtschaftsdaten, insbesondere in den USA, zu einer Verschlechterung der Konjunkturaussichten oder zumindest von deren Beurteilung durch Anleger und Prognostiker geführt. Eine markante Konjunkturabschwächung in den USA wäre besonders beunruhigend, weil Amerika nach wie vor zu den wichtigsten Motoren derWeltwirtschaft zählt.

Grundtrend in diesem Sektor sehr schwierig zu beurteilen, doch unseres Erachtens dürfte er weiterhin leicht aufwärts zeigen. Zudem tendieren andere Statistiken, vor allem im Bereich der Industrieproduktion und der Ausrüstungsinvestitionen sehr freundlich. Das BIP-Wachstum dürfte im 2. Quartal gar wesentlich stärker ausgefallen sein als im 1. Quartal (2,7%), und die Aussichten für die kommenden Monate bleiben unseres Erachtens ermutigend.

Enttäuschende US-Wirtschaftsstatistiken USA: wahrscheinlich auch in den kommenden Was ist von den Befürchtungen einer erneuten Monaten kräftiges Wachstum deutlichen Abschwächung der US-Konjunktur in den Wir rechnen allerdings weiterhin mit einer spürbaren kommenden Monaten zu halten? haushaltspolitischen Straffung ab Ende 2010, was im Die amerikanischen Wirtschaftsstatistiken fielen in 1. Halbjahr 2011 zu einer markanten Verlangsamung der jüngster Zeit tatsächlich oft schwächer aus als erwartet, Konjunkturerholung führen könnte. Überdies könnte und zwar sowohl Arbeitsmarkt- als auch Konsum- und eine nachhaltige Globalisierung der europäischen Wohnimmobiliendaten, doch können diese Ent- Finanzkrise letztendlich starken Druck auf die amerikatäuschungen zum grossen Teil relativiert werden. Denn nische Konjunktur ausüben. Für die kommenden 3-6 erstens nahm die Gesamtzahl der gearbeiteten Monate bleiben wir aber relativ zuversichtlich. Die seit Stunden in den Monaten April und Mai gegenüber dem einigen Wochen zunehmenden Befürchtungen einer 1. Quartal auf Jahresbasis stark zu (+4,0%), obwohl die markanten Wachstumsverlangsamung in den USA wöchentlichen Anträge auf scheinen uns übertrieben und vor Arbeitslosengeld nicht weiter allem verfrüht zu sein. „Eine markante abnahmen und die BeschäfKonjunkturabschwächung in den tigungszahl im Privatsektor im Euro-Zone: Krise rückt USA wäre besonders beunruhigend, Mai erstaunlich schwach ausfiel. Erholungsaussichten in Und noch erfreulicher ist, dass weite Ferne weil Amerika nach wie vor zu den die Lohnmasse im gleichen In Europa gibt es - im Gegensatz wichtigsten Motoren der Zeitabschnitt unter Berücksichzu den USA - kurzfristig leider Weltwirtschaft zählt.“ tigung der Reallohnschwankeinen Grund für eine zuversichtkungen real um rund 5,5% liche Beurteilung der Kraft der zunahm. Diese starke reale Arbeitslohnzunahme ist in Konjunkturerholung. Die ersten Folgen der krisenBezug auf die Konjunkturaussichten der kommenden bedingten Erhöhung der Volatilität in der Euro-Zone im Monate sehr ermutigend. Zweitens hat sich der Konsum April und im Mai schlagen sich nun auf die Wirtschaftsin jüngster Zeit zwar etwas verlangsamt, doch nicht allzu nachrichten nieder. Zur Zeit beschränkt sich dies noch stark. Gegenüber dem Vorjahresquartal dürften die auf die Umfrageergebnisse und einige Frühindikatoren. Ausgaben der Privathaushalte im 2. Quartal um 2,5-3% Man stellt fest, dass die Unternehmer weniger zugenommen haben (nach +3,0% im 1. Quartal 2010 zuversichtlich sind als noch vor zwei Monaten, dass sie und +1,6% im 4. Quartal 2009), was immer noch ein weniger Aufträge verzeichnen und ihre Einstellungskräftiger Wachstumsrhythmus ist. Drittens verzerrt das absichten nach unten revidieren. Dieser StimmungsEnde des Steuerrabatts beim Hauskauf die Statistiken umschwung erfolgt zum gleichen Zeitpunkt wie eine über den Verkauf und den Bau von Häusern und wird sie leichte Verbesserung des wirtschaftlichen Grundtrends. noch einige Monate weiter verzerren. Zur Zeit ist der Die Arbeitslosigkeit schien ihren Höhepunkt erreicht

pictet & cie|perspektiven|juli|2010|4

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page5

zu haben, der europäische Konsument schien wieder ausgabefreudiger zu sein, und die Ausrüstungsinvestitionen verzeichneten bereits seit zwei Quartalen (im 4. Quartal 2009 und im 1. Quartal 2010) eine Expansion. Die infolge der Staatsschuldenkrise deutlich grössere Ungewissheit wird die Konsumenten voraussichtlich zum Sparen veranlassen, weil sie mit höheren Steuern und niedrigeren Transferzahlungen rechnen. Diese Ungewissheit wird aber auch bei den meisten Unternehmen die Einstellungsentscheidungen bremsen. Somit wird die ganze Dynamik der Konjunkturerholung um ein gutes Halbjahr verschoben. Widersprüchliche Konjunktursignale Die Bestätigung dieses Szenarios könnte jedoch durch widersprüchliche Wirtschaftsnachrichten gestört werden. Im 2. Quartal könnte das BIPWachstum stärker ausgefallen sein als im Vorquartal, als sich die Wirtschaftstätigkeit in Folge des harten Winters – vor allem im Bausektor – abschwächte. Die Zahlen für das 2. Quartal werden erst im August veröffentlicht und könnten durchaus im Widerspruch zu den Indikatoren stehen, die auf eine Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit hindeuten. Erholung könnte stärker denn je von den Exporten abhängen Bei möglicherweise rückläufigem Konsum, gebremsten Investitionen und bestimmt massvollen Staatsausgaben hängt die Konjunktur in der Euro-Zone erneut von der Exportdynamik ab. Die Exporte dürften weiterhin von der Belebung der Weltwirtschaft und dem wettbewerbsfähigen Euro profitieren. Mit diesen Komponenten dürfte die Industrietätigkeit – insbesondere in Deutschland – weiterhin ansehnlich wachsen. Trend geht eindeutig in Richtung restriktiver Wirtschaftspolitik Zwischen den zwei Klippen, einer fortgesetzten Politik zur Konjunkturbelebung auf Kosten einer Defiziterhöhung und einer die Konjunkturerholung bedrohenden raschen haushaltspolitischen Straffung, scheint Europa seine Fahrtrichtung gewählt zu haben. Unter all den in Erwägung gezogenen Massnahmen zur Behebung von Mängeln der europäischen Konstruktion

5|pictet & cie|perspektiven|juli|2010

USA: Schätzung der Reallöhne im Privatsektor Die Belebung der Beschäftigung, die Erhöhung der wöchentlichen Arbeitsstunden und der Reallöhne bewirkten im amerikanischen Privatsektor eine starke Beschleunigung des Wachstums der realen Einkommen. Zwischen dem 1. Quartal und April und Mai 2010 stiegen diese um kräftige 5,5%. % Veränderung der letzten drei Monate gegenüber den drei Vormonaten, annualisiert. 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8

91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 Quelle: Datastream

zeichnet sich ein klarer Trend in Richtung Austerität ab. Die notwendigen Änderungen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes haben eindeutig einen restriktiven Zug. Die Verminderung der Wettbewerbsunterschiede in der Euro-Zone wird über das deutsche Rezept von Druck auf Kosten und Löhne erfolgen. Was die - zur Erhaltung des Euro notwendigen - Massnahmen zur Verbesserung der Governance in der Euro-Zone anbelangt, besteht zur Zeit noch Unklarheit, weil sie in Deutschland systematisch auf Widerstand stossen. In der Euro-Zone ist somit klar ein Trend in Richtung restriktiver Politik auszumachen. Dadurch erhöht sich die Gefahr der Entwicklung eines Szenarios im japanischen Stil oder im besten Fall einer in zwei Teile – Kern- und Peripherieländer – aufgeteilten Euro-Zone.

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page6

STRATEGIE

Sommer im Trüben Die Aktienmärkte stehen im Bann der Frage: Bestätigung der Wirtschaftserholung oder Rückfall in die Rezession? Dies hat sogar zu einer neuen Debatte unter Spezialisten geführt und diejenige von Anfang 2009 abgelöst, in der es um eine Rückkehr der Inflation oder sich ausbreitende Deflation ging. Von Christophe Donay

Finanzmärkte

Performance in % der Indizes in Lokalwährung. Daten bis zum 30.6.2010 Seit 31.12.2009

Vormonat

Aktien USA*

USD S&P 500

Index

-6.7%

-5.2%

Aktien Europa

EUR STOXX 600

-4.2%

-0.7%

Schwellenmarktaktien*

USD MSCI Emerging Markets

-6.0%

-0.7%

US-Staatsanleihen*

USD JPM GBI US 1-10y

4.9%

1.5%

US-Investment-Grade-Anleihen* USD ML Corp. 1-5y

3.6%

0.8%

US-High-Yield-Anleihen*

USD ML US High Yield Master II

4.7%

1.3%

Hedgefonds

USD Credit Suisse Tremont Index global

1.5%

-2.8%

Rohstoffe

USD Reuters Commodities Index

-8.8%

1.5%

Gold

USD Gold Troy Ounce

13.5%

3.4%

* Dividenden reinvestiert ** Ende Mai

Die Märkte schaffen es nicht, sich ihrer Sorgen über die Form des Konjunkturzyklus im 2. Halbjahr 2010 und 2011 zu entledigen. Daher schwanken sie zwischen Hoffnung auf eine Bestätigung des Weltwirtschaftswachstums und Befürchtungen einerVerlangsamung. In den letzten Wochen gewannen die Signale für eine Verlangsamung die Oberhand gegenüber den Anzeichen eines sich fortsetzenden Wachstums. Woche für Woche deutet mehr auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hin: geringes Konsum- und Beschäftigungswachstum in den USA, rückläufiger Frühindikator PMI in China, Austeritätsmassnahmen in Europa. Starke Spannungen im Bankensystem Ängste vor einer Wirtschaftsverlangsamung schwächen die Finanzmärkte umso mehr als der Bankensektor weiter unter Druck steht. Die CDS* für griechische Staatsanleihen verdeutlichen dies. Sie kletterten im Juni bis auf ein Allzeithoch von 1123 Basispunkten, und dies trotz des europäischen Stabilisierungspaktes für das Wachs* CDS: Credit Default Swap. Deckungsinstrument für das Ausfallrisiko einer Anleihe im Besitz eines Anlegers. Wenn sich ein CDS bei 1 000 Basispunkten bewegt, bedeutet dies, dass zur Absicherung eines Portfolios von 1 000 in Anleihen angelegten Euros 10% bezahlt werden müssen, also 100 Euro.

tum in Höhe von 550 Milliarden Euro. Auch die CDS der spanischen Banken bewegen sich praktisch doppelt so hoch wie während der Finanzkrise von 2008-2009. Als positive Nachricht sei vermerkt, dass die Rückzahlung von EZB-Darlehen über einen Betrag von 442 Milliarden Euro durch Banken der Euro-Zone Ende Juni korrekt über die Bühne ging. Von den Banken, meist aus Südeuropa, Italien und Irland, wurde nur eine Liquiditätsspritze von 130 Milliarden

zur Finanzierung der Rückzahlung in Anspruch genommen. Dies signalisiert eine gewisse Bilanzverbesserung der Banken. Nun bleibt noch der Stresstest, dem sich 100 europäische Banken unterziehen müssen. Das Ergebnis dürfte im Laufe des Sommers bekannt werden: Mitte Juli ist der Stichtag. Damit der Test dem Markt glaubwürdig erscheint, werden hoffentlich einige Banken, insbesondere in Deutschland und Spanien sofort eine Rekapitalisierung benötigen. Ungewisses Wiederanspringen des Kreditzyklus Werden die Banken nach diesem Test wieder in der Lage sein, ihrem Kerngeschäft nachzugehen: der Bereitstellung von Krediten für die Wirtschaft? Diese Frage ist wichtig, denn ohne sie kann die Wirtschaft nicht wachsen. Auch die Fortsetzung des Wirtschaftswachstums im 2. Halbjahr 2010, sowie in den Jahren 2011 und 2012 hängt weitgehend vom Kreditzyklus ab. Aber die Skepsis bleibt bestehen. In den Vereinigten Staaten ist das Kreditgeschäft nach wie vor schleppend, obwohl die Banken ihre

Gewinnzuwachsprognosen 2010 bis 2012 Ein Drittel der Gewinnzuwächse im S&P 500 für 2010 wird von Finanzwerten erwartet. 2010 Wachstumsrate

2011 Wachstumsrate

2012 Wachstumsrate

S&P500

38%

18%

13%

S&P500 ohne Finanzwerte

25%

14%

12%

Zyklische Konsumgüter

38%

16%

16%

IT

43%

13%

11%

Basiskonsumgüter

11%

8%

10%

ns

35%

15%

Finanzen Versorger

2%

5%

2%

46%

24%

21%

Gesundheit

7%

9%

5%

Telekommunikation

4%

12%

16%

Energie

Grundstoffe

75%

27%

10%

Industrie

18%

19%

17%

pictet & cie|perspektiven|juli|2010|6

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page7

Bilanzen bereits saniert haben. Der Kreditmultiplikator und die Umlaufgeschwindigkeit von Geld, zwei Indikatoren für die gute Verfassung des Kreditzyklus, bewegen sich immer noch auf weniger als halb so hohen Niveaus wie vor der Krise Mitte 2007. Double Dip: Gewinnerwartungen in Gefahr Das Double-Dip-Szenario, d.h. der Rückfall der Industrieländer in die Rezession, gewinnt an den Aktienmärkten wieder an Bedeutung. Bei einer markanten Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den kommenden Quartalen dürfte das für das 2. Halbjahr 2010 und für 2011 erwartete Gewinnwachstum deutlich nach unten korrigiert werden. Für den STOXX 600 betragen die Erwartungen für 2011 +20%, nach einem spektakulären Plus von 40% im Jahr 2010. Bei einer Verlangsamung des BIP-Anstiegs müssen die Umsatzwachstumserwartungen nach unten korrigiert werden. Die Folgen solcher Korrekturen für das Gewinnwachstum hängen von den Reaktionen der Unternehmen ab. Zwei Szenarien kommen in Frage. Entweder schaffen es die Unternehmen, Umstrukturierungen einzuleiten, um die geringere Geschäftstätigkeit auszugleichen, und sie können so eine Verengung ihrer Betriebsmargen vermeiden. In diesem Fall hätte die Verlangsamung keine grossen Auswirkungen auf das Gewinnwachstum. Aber nach den umfassenden Umstrukturierungen von 2008 und 2009 dürfte nur noch wenig Potenzial vorhanden sein. Somit würde das zweite Szenario eintreten, d.h. eine Anpassung der Gewinnwachstumserwartungen, die direkt mit der Abwärtskorrektur des Umsatzes in Verbindung zu bringen wäre. Laut unseren Berechnungen würde eine Verringerung des BIPWachstums um einen Prozentpunkt ohne Abfederung durch

7|pictet & cie|perspektiven|juli|2010

Mögliche Wirtschafts- und Marktentwicklungen

+6%

Phase 1 Finanz- und Wirtschaftskrise

Phase 3 Erholung der privaten Nachfrage

Phase 2 Policy-MixEffekte

Phase 4 Double Dip oder nicht? Szenario I Geringes Wirtschaftswachtum

+3%

0

Wir stehen hier! Szenario II Bankensystem unter starkem Druck Double Dip

-3% Aktienmarkt

-6% 4. Quartal 2008

2. Quartal 2009

4. Quartal 2010 Quelle: Pictet & Cie

Umstrukturierungen bei Unternehmen des S&P 500 zu einer Reduktion des Gewinnwachstums von 6% und bei jenen des Eurostoxx von 10% führen. Wenn man die Ungewissheiten über das Wirtschaftswachstum ausräumen könnte, würde damit auch die Unsicherheit beseitigt, die auf dem Gewinnzyklus lastet. Volatile Aktienmärkte im Sommer Die Aktienmärkte entwickeln sich seit Februar in einem sehr breiten Schwankungsbereich. Zum Beispiel beim Eurostoxx zwischen maximal 290 und 240, eine Variationsbreite von etwa 20%. Wir rechnen mit der Fortsetzung dieses Auf und Nieder während eines grossen Teils des Sommers. Das Verhalten des Aktienmarktes im Vergleich zum Konjunkturzyklus unterscheidet sich unter diesem Aspekt von seiner Entwicklung in den Jahren 2008 und 2009. Wie es unsere Roadmap auf nachstehender Grafik verdeutlicht, verläuft der Markt nicht gleich wie die Konjunktur und auch nicht parallel dazu. Als der Konjunkturzyklus 2008 in die Rezession kippte, war dies das Wendesignal am Aktienmarkt. Ebenso hatte die Konjunkturwende im März 2009 unter dem Einfluss

eines starken Policy-Mix für die Märkte ein Hausse-Signal gegeben. Seit Februar schlagen sich die oben diskutierten wirtschaftlichen Ungewissheiten in ebenso viel Zweifeln an den Aktienmärkten nieder. Daher schwanken sie zwischen Hausse und Baisse. Die Beseitigung der wirtschaftlichen Unsicherheiten bedarf noch einiger Monate. Wir gehen davon aus, dass dies im 4. Quartal geschieht, wie unserer Grafik zu entnehmen ist. Zwei entgegengesetzte Szenarien sind möglich. Unser zentrales Szenario mit solidem Wirtschaftswachstum stützt sich auf entschiedenes Handeln der Regierungen und vor allem der Zentralbanken. Die Aktienmärkte könnten in diesem Fall einen Ausbruch aus ihrem Schwankungsbereich nach oben verzeichnen und ein Hausse-Potenzial in Höhe ihres Gewinnwachstums ausweisen, also etwa 20%. Dagegen würde ein Double-Dip-Szenario die Märkte deutlich drücken. Um diese Zeiten im Trüben bis zum Sommerende zu überwinden, bleiben wir bei Aktien in den Portfolios untergewichtet.

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page8

WICHTIGE EREIGNISSE WELTWEIT

Ausgabenkürzungen und geldpolitische Straffung Während das weitere Wirtschaftswachstum ungewiss bleibt, haben die meisten europäischen Staaten beschlossen, ihre Ausgaben zu kürzen. Die Ratings für Staatsanleihen der so genannten Peripherieländer wurden zurückgestuft. Im Rest der Welt straffen Länder mit starkem Wachstum allmählich die geldpolitischen Zügel.

AA+ Diese neue Note erhielt Spanien von Fitch. Die spanischen Regionalbanken leiden immer noch unter der Immobilienkrise, und die Regierung gab vor kurzem einen Austeritätsplan bekannt, der zusätzliche Budgeteinsparungen von 15 Mrd. Euro vorsieht.

20 Milliarden USD Diese Summe forderte Präsident Obama vom Ölkonzern BP als Beitrag zu den Entschädigungszahlungen an die Opfer der Ölpest im Golf von Mexiko.

1,5% Die chilenische Zentralbank hat ihren Leitzins vor kurzem von 1% auf 1,5% erhöht und könnte Anfang Juli eine weitere Erhöhung vornehmen.

78 Milliarden Für diesen Betrag in Schweizer Franken kaufte die Nationalbank allein im Monat Mai Euro, um den Anstieg des Frankens zu bremsen, der inzwischen 1,32 gegenüber dem Euro erreicht hat.

pictet & cie|perspektiven|juli|2010|8

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page9

7,3% Die bessere Wirtschaftslage in Russland zeigte sich in einer niedrigeren Arbeitslosenquote von 7,3% im Mai gegenüber mehr als 9% vor einem Jahr.

8% Die neue britische Regierung will das Haushaltsdefizit in den nächsten fünf Jahren um 8% des BIP senken. Die Mehrwertsteuererhöhung um 2,5% wird im Jahr 2011 die Teuerung schüren.

6,828 Auf diesem Niveau hielten die chinesischen Währungsbehörden seit über zwei Jahren den Yuan-Kurs zum Dollar. Die im Juni beschlossene Lockerung der Yuan-Bindung könnte eine langsame Yuan-Aufwertung zur Folge haben.

+4,4% So stark stieg der Won gegenüber dem Dollar seit Jahresbeginn. Die Währungsbehörden versuchen diese Festigung mit einer Begrenzung der Termingeschäfte der koreanischen Banken zu bremsen.

5% Dank Erholung des Ölpreises und des Tourismus befindet sich das Sultanat Oman wieder auf dem Wachstumspfad. Sein BIP dürfte 2010 um mehr als 5% zunehmen.

+5,4% Mit +5,4% in einem Jahr nahmen die Einzelhandelsumsätze in Südafrika weiter zu, was von einer anhaltenden Konjunkturerholung zeugt. Doch wie wird es nach dem Weltcup weitergehen?

9|pictet & cie|perspektiven|juli|2010

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page10

ANLAGEKATEGORIEN UND WÄHRUNGEN Wende bei Konjunkturindikatoren belastet riskante Anlagen Die Anleiherenditen von Peripherieländern sind starkem Aufwärtsdruck ausgesetzt. Die Länder im Zentrum (Vereinigte Staaten und Deutschland) verzeichnen dagegen historisch niedrige Renditeniveaus, da ihnen die Nachfrage der Anleger nach Qualität zugutekommt. Aktien bleiben unter Druck und schwanken in einer breiten Kursspanne. In diesem Kontext entwickeln sich Unternehmensanleihen günstig, Gold bleibt in allen Währungen die beste Anlagekategorie.

Aktien

Staatsanleihen

Unternehmensanleihen

Ungewissheiten halten an

Ungewissheiten stützen Fluchtwerte

Erholung bei den Krediten

Die Märkte haben grosse Schwierigkeiten, sich auf ein Profil des Konjunktur- und Gewinnzyklus für die zweite Jahreshälfte 2010 und darüber hinaus festzulegen. Diese Ungewissheiten dürften den ganzen Sommer anhalten. Die Märkte werden Schwierigkeiten haben, eine Richtung zu finden. Der Deflationsdruck bleibt in den entwickelten Volkswirtschaften hoch. Das Szenario einer deutlichen Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums wird an den Märkten wieder stärker. Der Stresstest, den im Juli um die hundert europäische Banken absolvieren müssen, wird genau beobachtet und dürfte es ermöglichen, die Verfassung des Bankensystems in Europa zu beurteilen. Die Aktienmärkte haben die wirtschaftlichen Ungewissheiten bereits weitgehend eingepreist. Mit einem KGV von 13 für den S&P 500Index im Jahr 2010 befindet sich die Bewertung am amerikanischen Markt nahe dem historischen Durchschnitt. An europäischen Märkten wird dahingegen mit einem KGV von 9,5 für 2010 wie es scheint mit Abschlag gehandelt. Der historische Durchschnitt beträgt 11. Der Konjunkturzyklus dürfte sich im vierten Quartal genauer abzeichnen. Double Dip oder Fortsetzung des Wirtschaftswachstums? Diese Frage muss noch beantwortet werden. In beiden Fällen besteht an den Märkten hohes Potenzial: ein Baisse-Potenzial im Fall des Rezessionsszenarios und ein Hausse-Potenzial beim Wachstumsszenario. Während des Sommers bleiben wir bei Aktien untergewichtet.

Die Ungewissheiten, insbesondere im Zusammenhang mit der Stärke der Wirtschaftserholung, stützen die Nachfrage nach deutschen und amerikanischen Staatsanleihen. In Europa gab es weiter grosse Spannungen und neue Ungewissheiten in Bezug auf die Stärke der Wirtschaftserholung, was dazu führte, dass die Zinsentwicklung der wichtigsten Währungen im Monatsverlauf verhalten ausfiel. So sanken die Zinsen der 10-jährigen USStaatsanleihen von 3,4% auf 3,1%. Bei den deutschen Bundesanleihen gab es etwas ungewöhnlichere Entwicklungen. Die relative Beruhigung nach der Ankündigung der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität führte vorübergehend dazu, dass die deutschen Staatsanleihen weniger als Fluchtanlagen genutzt wurden. Die Zinsen für 10-jährige deutsche Staatsanleihen befinden sich mit 2,6% fast auf dem gleichen Niveau wie vor einem Monat. Unter diesen Bedingungen schrumpfte der Zinsunterschied zwischen den beiden Anlagen auf unter 50 Bp, nachdem er auf dem Höhepunkt der europäischen Krise 90 Bp betragen hatte. Dank der Direktkäufe der EZB bleiben die griechischen, portugiesischen und irischen Renditeaufschläge unter den Höchstwerten vom 7. Mai. Die italienischen, spanischen und sogar belgischen Zinsdifferenzen erreichten dahingegen im Monatsverlauf neue Rekordwerte. Angesichts der Absicht Griechenlands, im Juli an die Kapitalmärkte zurückzukehren, dürften die Renditeaufschläge innerhalb der Euro-Zone unter Druck bleiben.

Die erneut zunehmende Risikobereitschaft begünstigt die Anlagekategorie. Im Laufe des Monats schnitten Unternehmensanleihen in Dollar (0,7%) etwas besser als Staatsanleihen (0,6%) und auch als Aktien (0,4% für den S&P500-Index) ab. Das deutlich beste Ergebnis erzielten jedoch die High-Yield-Anleihen mit 2,6%. Das Ölleck im Golf von Mexiko belastete weiter den Energiesektor, der als einziger eine Negativperformance (-0,5%) verzeichnete. Die besten Ergebnisse wurden in den Sektoren Finanzen (1,4% für Brokerage und 1,2% für die Banken) und Basisprodukte (1,4%) erzielt. Es handelt sich hauptsächlich um eine Erholung der Bereiche, die im vergangenen Monat am schlechtesten abgeschnitten hatten. Seit Jahresbeginn verzeichnen Unternehmensanleihen fast die gleiche Performance wie Staatsanleihen (5,2% gegenüber 5,1%). High-Yield-Anleihen hinken mit 4,9% noch etwas hinterher, schneiden aber besser ab als Aktien (-2,5% für den S&P500-Index). Es sind immer noch die am stärksten von der Krise betroffenen Sektoren wie Immobilien und Finanzen, die zusammen mit zyklischen Titeln die vorderen Plätze belegen. Im derzeit besonders unsicheren Konjunkturumfeld schlägt sich die Anlagekategorie Unternehmensanleihen also weiterhin gut.

pictet & cie|perspektiven|juli|2010|10

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:42 Page11

Hedgefonds

Edelmetalle

Devisen

Herrscht Ruhe vor dem Sturm?

Zweifel weiter von Vorteil für den Markt

Sparmassnahmen gut aufgenommen

Zahlreiche vom Ausmass der Korrektur im Mai überraschte Hedgefondsmanager verminderten aus Furcht vor neuen Turbulenzen ihre Risiken.

Die Entwicklung des Goldpreises zeugt von der Unsicherheit der Märkte in Bezug auf die Erholung derWeltwirtschaft.

Der Euro und das Pfund erholten sich nach der Ankündigung von Sparmassnahmen durch die Regierungen. Die Einheitswährung dürfte jedoch gegenüber dem Dollar an Wert verlieren, da das europäische Wachstum hinterherhinkt.

Ausschlaggebend für diesen Schritt waren weniger die negativen Zahlen im Juni als die Art der Marktkorrektur im Mai, die zur Folge hatte, dass viele Hedgefondsmanager Parallelen zwischen den derzeitigen Liquiditätsbedingungen (bzw. der fehlenden Liquidität) und der Situation im schlimmsten Abschnitt der Krise von 2008 zogen. Die Verdoppelung der am VIX-Index gemessenen Volatilität im Verlauf des Monats (von 22% auf 45%) bewirkte in den meisten Portfolios eine massive Risikosenkung sowie eine deutliche Zunahme der Absicherungsstrategien. Eine beunruhigende Überschuldung in mehreren Ländern der Euro-Zone, die Ungewissheit über die Auswirkungen der Finanzreformen in den USA sowie auf eine Konjunkturverlangsamung hindeutende Wirtschaftsdaten in den Industrieländern und auch in China veranlassten die Hedgefondsmanager auch im Juni zu einer defensiven Haltung. Somit dürften die Monatsperformance-Werte neutral ausfallen. Zur Zeit warten die Hedgefondsmanager auf drastische Massnahmen zur Defizitreduzierung in Europa und behalten die negativen Folgen dieser Massnahmen für das Wachstum im Auge. Grosse Sorgen verursacht nach wie vor die Solidität des europäischen Bankensystems und ganz besonders der spanischen Banken.Viele Hedgefondsmanager rechnen daher mit einer fortgesetzten Abschwächung der europäischen Devise und bereiten sich auf sehr schwierige Marktverhältnisse in den kommenden Monaten vor.

11|pictet & cie|perspektiven|juli|2010

Der Ende Juni verzeichnete Anstieg verschiedener Risikoindikatoren, wie des Volatilitätsindexes des S&P 500, deutet an, dass der Markt in der Frage des weiteren Schicksals der Weltwirtschaft geteilter Meinung ist. Gold profitierte weiterhin von dieser latenten Risikoaversion und erreichte im Juni ein neues Allzeithoch bei über 1250 Dollar pro Feinunze. Einerseits fürchten die Märkte, dass die Staatsschuldenkrise allzu heftige Folgen für das europäische Wachstum haben könnte. Andererseits nährt die Veröffentlichung enttäuschender Konjunkturdaten in den Vereinigten Staaten und in China wieder Ängste vor einer weltweiten Verlangsamung. Hinzu kommt noch, dass SaudiArabien seine Goldvorräte mehr als verdoppelt hat, was als Diversifizierung weg vom US-Dollar und somit als ein gewisses Misstrauen gegenüber dieser Währung zu deuten ist. Bei gegenwärtig schlechten Konjunkturdaten, rückläufigen Märkten und Zweifeln an den beiden wichtigen Währungen Euro und Dollar hat Gold also allen Grund weiter gut abzuschneiden, denn es bleibt der Fluchtwert schlechthin und eine einzigartige Möglichkeit der Diversifizierung.

Die von den europäischen Ländern und zuletzt von Grossbritannien angekündigten Sparmassnahmen wurden von den Akteuren der Finanzmärkte gut aufgenommen. Die Einheitswährung stabilisierte sich gegenüber dem US-Dollar und das Pfund stieg. Diese Reaktionen zeigen, dass die Märkte auf die Themen im Zusammenhang mit den Risiken der Staatsverschuldung stärker reagierten als auf jene im Zusammenhang mit Wachstum. In unserem Hauptszenario zur Wirtschaftsentwicklung setzen wir auf Unterschiede zwischen den USA und Europa, da Letzteres dem Konjunkturzyklus hinterherhinkt. So gehen wir davon aus, dass die EuroErholung nicht anhält und ziehen den Dollar vor. Zudem setzte der Schweizer Franken seinen Aufwärtstrend gegenüber dem Euro fort und erreichte neue historische Höchstwerte. Angesichts des veränderten Tons der Schweizerischen Nationalbank und der guten Verfassung der Schweizer Wirtschaft dürfte sich dieser Trend fortsetzen. Die Rohstoffwährungen legten im Berichtszeitraum zu. Ihr HaussePotenzial scheint uns jedoch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie überbewertet sind, begrenzt. Trotzdem bleiben wir dieser Anlagekategorie gegenüber positiv.

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:43 Page12

THEMA DES MONATS: RISIKEN VON CHINAS VERSCHÄRFTER GANGART BEI IMMOBILIEN

Rettet der soziale Wohnungsbau China vor einer zu starken Konjunkturverlangsamung? Mitte April wurden in China die Hypothekenbedingungen für den Kauf von Zweit- und Drittwohnungen verschärft. Für Immobiliensektor und Baugewerbe war dies ein herber Schlag. Nun scheint gar das von der Zentralregierung festgelegte Jahreswachstumsziel von 8% für das reale BIP in Gefahr. Zu den von der chinesischen Regierung beschlossenen Massnahmen zur Abkühlung der sich heiss laufenden Konjunktur – 11,9% Wachstum des realen BIP im 1. Quartal – zählt eine Reihe von Beschränkungen für die Immobiliennachfrage. Die Behörden verlangen insbesondere künftig einen Eigenkapitalanteil von 50% für den Kauf einer Zweit- oder Drittwohnung und erhöhten den effektiven Hypothekensatz auf 6,53%, also 10% über den Referenzsatz, was einer Erhöhung von insgesamt 238 Basispunkten entspricht. Somit profitieren Immobilieninvestoren anders als Käufer einer Erstwohnung weder von mehr als 30% Rabatt auf Hypothekarsätzen noch von den lediglich 20% einzubringenden Eigenmitteln. Diese Verschärfung der Bedingungen soll die Immobilienpreise senken, die im April bereits 12,7% gegenüber demVorjahresmonat gestiegen waren, und auch dem plötzlichen Platzen einer sich bildenden Immobilienblase zuvorkommen. Teure chinesische Immobilien Eine der wichtigsten Masszahlen für den Blasenstatus des Immobiliensektors ist das durchschnittliche Verhältnis Hauspreis/Jahreseinkommen, das in China mit über 10 Jahren (über 17 Jahre in Peking und Schanghai) relativ hoch bleibt. Zum Vergleich gelten in Europa Immobilien bei mehr als 4 Jahreseinkommen als teuer. In den Ländern Asiens schwankt der Durchschnitt zwischen 5 und 7 Jahreseinkommen. Im Übrigen begünstigen das Fehlen der Grundsteuer und flexible Hypothekarbedingungen so genannte

Reda Idrissi Kaitouni, Ökonom

spekulative Immobilienanlagen stärker. Daher besteht ein strukturbedingtes Ungleichgewicht zwischen der realen Nachfrage, die sich im Wesentlichen auf Wohnungen der einfacheren Machart konzentriert, und dem Immobilienangebot, das oft in für die Bauträger äusserst rentablen hochkarätigen Objekten besteht. Dieses Ungleichgewicht erhält insofern einen Aufwärtsdruck auf die Immobilienpreise aufrecht, als die Zahl der Haushalte des obersten Einkommensquartils auf über 50 Millionen geschätzt wird, d.h. das 8-Fache der Immobilienproduktion. Bei diesen Haushalten liegt auch das Hauspreis/Einkommensverhältnis um ein Drittel unter dem nationalen Durchschnitt, nämlich bei 6,5 Jahren. Wenig verschuldete Normalverbraucher Eine zweite Kennziffer der Immobiliensituation ist das Verschuldungsniveau der Käufer. Dies liegt im Durchschnitt bei 40% des Wertes der Immobilie. Zwischen 2002 und 2009 entsprachen die Hypothekenbestände nur einem Drittel des Wertes der Wohnimmobilien. Ferner lag die Gesamtverschuldung der Verbraucher 2009 nur bei 16,5% des BIP (14,2% davon in Form von Hypotheken). Im Vergleich dazu lag dieses Niveau 1945, also nach dem grössten Schuldenabbau aller Zeiten, in den USA bei 20%. Im Übrigen begrenzt zwar das Gesetz die Bürde durch Hypotheken auf höchstens 50% des verfügbaren Einkommens (in der Praxis gehen Banken bis 40%), aber der rasche Immobilienpreisanstieg erschwert den Erwerb von Wohneigentum zusehends. Zudem sind die Eigenmittelanteile in China sehr hoch, zwischen 50% und 70%, und somit deutlich über dem gesetzlichen Minimum (20%). Heute sind bei steigenden Preisen, aber niedrigeren Zinsen die Anzahlungen tendenziell rückläufig, um die wirtschaftliche Belastung durch die Hypotheken niedrig zu halten. Die geringe Hypothekenverschuldung spiegelt zahlreiche implizite Subventionen, die der Wohlfahrtsstaat

Maya Masella Obrist, Schanghai 2005

den Haushalten gewährt. So bieten die Staatsunternehmen ihren zahlreichen Mitarbeitern Wohnungen zu Preisen unter dem Marktniveau an; Beamte können ihre Dienstwohnungen zu Preisen kaufen, die jeder Konkurrenz spotten, usw. Aber auch die Ein-KindPolitik führt zur Konzentration des elterlichen Vermögens bei den Kindern. Gewöhnlich ziehen die Eltern zu ihrem Kind, wenn sie ihre vor mehr als einem Jahrzehnt erworbene Wohnung verkaufen, um dem Kind die nötigen Eigenmittel vorzustrecken.

pictet & cie|perspektiven|juli|2010|12

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:43 Page13

IEN

maosdesign.ch

Ein weiterer Punkt ist die hohe Zahl an potenziellen Käufern infolge der Wanderbewegung in die Städte. Bei einer Urbanisierungsrate von 2% zwischen 1998 und 2008 werden durchschnittlich jedes Jahr 7 Millionen Haushalte neu geschaffen. Bei einem realen Wachstum der Löhne von mehr als 12% im gleichen Zeitraum ist die Immobiliendynamik mit ständig steigenden Preisen leicht zu erklären. Kurz, es gibt zahlreiche kurz- und langfristige Parameter, die den

13|pictet & cie|perspektiven|juli|2010

Immobilienpreis unterstützen. Jedoch ist die Konstellation nicht die gleiche wie 2007 in den USA. Vor allem das niedrige Verschuldungsniveau und das Fehlen von Vermittlern und Finanzinnovationen erlauben die Korrektur der Immobilienpreise ohne gleich eine Finanz- und Bankenkrise auszulösen. Sorgen wegen einer Verlangsamung Weshalb sind also die Anleger über die neuen Massnahmen der Zentralregierung beunruhigt? Die

Antwort liegt darin, dass die Immobilienpolitik in China vom Volumen des Baugewerbes und vom Wirtschaftsmultiplikator gesteuert wird, der in der Schwerindustrie erzeugt wird. Auf den Immobiliensektor entfallen mehr als 4% des chinesischen BIP. Wenn man die dem Baugewerbe zuarbeitenden Industriesektoren mit berücksichtigt, lassen sich mehr als 10% des BIP direkt oder indirekt von Wohnimmobilien ableiten. Zwischen 2003 und 2007 trug der Immobilienzyklus auf seinem Höhepunkt knapp 27% zum Jahreswachstum bei, d.h. mehr als der Aussenhandel. Die Investitionen in Wohnimmobilien machen mehr als 24% aller in China getätigten Investitionen aus. Im Übrigen entfielen 2008 und 2009 mehr als 78% sämtlicher neu gebauten Immobilien auf Wohnimmobilien. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig Wohnimmobilien für Chinas Wirtschaft und Wachstum sind. Daher sind Befürchtungen einer Verlangsamung in diesem Sektor umso eher gerechtfertigt, als die Schwer- und Grundstoffindustrien in der chinesischen Wirtschaft davon abhängen. Zum Beispiel die Nachfrage nach Stahl hängt eng mit dem Wachstum des Baugewerbesektors zusammen. Mehr als 50% des Stahlverbrauchs geht auf das Konto des Baugewerbes. Die Zementherstellung ist ebenfalls mit neuen Bauflächen korreliert, aber weniger stark. Diese beiden Sektoren haben Probleme mit Überkapazitäten, die durch eine Verlangsamung im Baugewerbe noch verstärkt würden. Die Regierung weiss, worum es geht Die Zentralregierung ist sich jedoch bewusst, worum es geht, und will die Situation von 2007/2008 vermeiden, als einschränkende Massnahmen im Immobiliensektor die gesamte Industrie stark abbremsten. Die Strenge der neuen Regulierungen machen die Entschlossenheit der Regierung deutlich, die spekulationsbedingte Nachfrage zurückzudrängen, ohne der echten Nachfrage zu schaden.

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:43 Page14

THEMA DES MONATS: DIE RISIKEN VON CHINAS VERSCHÄRFTER GANGART BEI IMMOBILIEN

Im Übrigen ist der Anreiz auf der Angebotsseite enorm. So verdoppelte die Regierung 2010 das Angebot für Wohnbauflächen auf insgesamt 1,9 Milliarden m2, wovon 77% ausschliesslich für Wohnungen von weniger als 90 m2 und für Sozialwohnungen vorgesehen sind. Ferner verdoppelte die Zentralregierung auch das Ziel für Sozialwohnungen für 2012 von 7,5 auf 15 Millionen Einheiten. Das Ziel für 2010 liegt bei 3 Millionen. Dies wäre mehr als ein Viertel der 2009 insgesamt verbauten Fläche von mehr als 160 Millionen m2 und somit fast die fünffache Wohnfläche der Sozialwohnungen von 2009. Unter der Annahme, dass die Investitionen des Privatsektors 2010 nicht zunehmen und dass die chinesischen Behörden ihre Sozialwohnungsziele erreichen, könnten die Investitionen im Immobiliensektor insgesamt immerhin noch um 18% steigen wie schon 2009. Herausforderung Modus Operandi Allerdings stellt sich die Frage der Steuerungsinstanz, denn China verfügt über keinerlei staatliche Institution, die sich mit Immobilien befasst. Wer wird also die Sozialwohnungen bauen? Wenn eine Lokalverwaltung Baugelände zum Verkauf anbietet, baut der Käufer die Sozialwohnungen und verkauft sie der Regierung mit einem maximalen Gewinn von 3%. Letztere verkauft oder vermietet sie an Haushalte mit geringen Einkommen, aber zu Preisen, die unter den Marktpreisen liegen.

Durchschnittspreise von Immobilien und Anteil der Sozialwohnungen Der Anteil der Sozialwohnungen hat durch den Immobilien-Boom kontinuierlich abgenommen. 30%

RMB/m2

12'000

% Sozialwohnungen Landesweiter Durchschnittspreis Durchschnittspreis in Schanghai

25%

14'000

10'000

20% 8'000 15% 6'000 10% 4'000 5%

2'000

0%

0 97

98

99

00

01

02

03

04

05

06

07

08

09

Quelle: CEIC, Pictet & Cie

Die niedrigen Margen halten oft grosse börsenkotierte Bauunternehmer fern, die sich eher auf die Luxussegmente konzentrieren. Allerdings können sie mit ihren Baufirmen die impliziten Subventionen für Zement und Stahl nutzen und so ihre Margen verbessern. Die Verquickung mit Politikerkreisen für die Versteigerungen staatlicher Grundstücke könnte private Bauunternehmer dazu veranlassen, den Wünschen der staatlichen Behörden zu entsprechen. Die politische Agenda Chinas mit dem Ziel der Erneuerung der politischen Klasse bis 2012/2013 dürfte den sozialen Fragen mehr Gewicht verleihen. Der Wettbewerb zwischen Lokalverwaltungen um politischen Aufstieg in die Landespolitik 2013 kommt zum bereits bestehenden wirtschaftlichen Wettbewerb um die grösste Zahl der Arbeitnehmer

und die Ansiedelung von Firmen als Arbeitgeber in der jeweiligen Region zu einer Zeit noch hinzu, in der billige Arbeitskräfte zur Mangelware werden. Fazit: Die Sorgen am Markt über eine allzu starke Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft infolge der verschärften Gangart im Immobiliensektor sind überzogen. Diese Besorgnis berücksichtigt nicht die starke Stimulierung durch das Angebot, vor allem von Sozialwohnungen. Wenn diese Politik erst einmal eingeführt ist, könnte die erwartete Verlangsamung deutlich verringert und kontrolliert werden, um die chinesische Wirtschaft im Rahmen ihres Wachstumspotenzials zu halten. Die chinesischen Behörden würden somit ihre Fähigkeit beweisen, die Immobilienpreise zu senken, ohne die Rolle dieses Sektors als Motor der Wirtschaft zu beeinträchtigen.

Verfasser | Yves Bonzon, Christophe Donay, Jean-Pierre Durante, Chloé Koos Dunand, Reda Idrissi Kaitouni, Bernard Lambert,Yves Longchamp, Kalina Moore, Nicolas Vialis, Jean-Pierre Selvatico | Redaktionsschluss: 2. Juli 2010 Übersetzung | Holger Albrecht, Isabel Alvarez, Juliette Blume, Anita Waser, Keith Watson Druck | Team Production Multimedia Pictet Genf Papier | Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Haftungsausschluss Dieses Dokument wurde von Pictet & Cie, einer Bank mit Sitz in Genf, Schweiz, erstellt. Es ist nicht für Personen bestimmt, die Bürger oder Einwohner eines Ortes, Staates, Landes oder Gerichtskreises sind, in welchen die Veröffentlichung, der Vertrieb, die Bereitstellung oder die Verwendung dieses Dokuments gegen das geltende Gesetz oder die geltenden Bestimmungen verstösst. Die in diesem Dokument enthaltenen Daten und Angaben dienen lediglich der Information und stellen weder ein Kauf- noch ein Verkaufsangebot (oder eine Aufforderung zur Zeichnung oder zum Verkauf von Titeln oder anderen Finanzinstrumenten) dar. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Schätzungen gelten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung als zuverlässig, können aber jederzeit ohne vorherige Mitteilung geändert werden. Der Wert und die Rendite der in diesem Dokument erwähnten Titel oder Finanzinstrumente kann schwanken. Der Börsenkurs kann sich je nach Wirtschafts-, Finanz- oder politischer Lage, Restlaufzeit, Marktbedingungen, Volatilität und Bonität des Emittenten oder des Referenzemittenten ändern. Zudem können die Wechselkurse einen positiven oder einen negativen Einfluss auf den Wert, den Preis oder die Rendite eines in diesem Bericht erwähnten Titels oder Anlagevehikels haben. Die in der Vergangenheit erzielte Performance gibt keine Gewähr für deren zukünftige Entwicklung. Pictet übernimmt keine Verantwortung, weder implizit noch explizit, und gibt auch keine Gewähr für die zukünftige Entwicklung. Instruktionen bezüglich der Transaktionsabwicklung und die vom Kunden festgelegten Anlagerestriktionen haben Vorrang und können von der allgemeinen Anlagepolitik und den Empfehlungen der Bank abweichen. Die Vermögensverwalter verfügen über einen gewissen Spielraum, um den Wünschen der Kunden nachzukommen und ihrer Situation Rechnung zu tragen. So kann es vorkommen, dass die in diesem Dokument erwähnten Vermögensallokationen nicht zwingend eingehalten werden. Allokationen bei alternativen nichttraditionellen Anlagen (Hedgefonds etc.) können die vorerwähnten Grenzwerte überschreiten, sofern die traditionellen Aktienanlagen entsprechend angepasst werden. Diese Publikation und deren Inhalt können mit Quellenangabe zitiert werden. Alle Rechte bleiben vorbehalten. © Copyright 2010 Pictet & Cie.

pictet & cie|perspektiven|juli|2010|14

Perspectives_DE_Juillet 2010_Perspectives_DE_Juin 2010 07.07.10 15:43 Page15

ECKDATEN

Austeritätsmassnahmen schmälern Wachstum Die von den europäischen Ländern beschlossenen Austeritätsmassnahmen beeinträchtigen die Wachstumsaussichten. Für 2011 und 2012 erwarten wir nun ein Wachstum von weniger als 1% für die Euro-Zone. Der Euro gibt weiter gegenüber vielen Währungen, insbesondere dem Schweizer Franken, nach. Daten bis zum 30.6.2010

Wichtigste Wirtschaftsindikatoren

Zinsen

BIP-Wachstum

Schätzungen Pictet – (Konsens)

USA Euro-Zone Schweiz Grossbritannien Japan China Brasilien Russland

2008

2009

0.4% 0.5% 1.8% 0.6% -1.2% 9.0% 5.1% 5.6%

-2.4% -4.0% -1.5% -4.9% -5.2% 8.7% -0.2% -7.9%

2008

2009

3.8% 3.3% 2.4% 3.6% 1.4% 5.9% 5.9% 13.3%

-0.4% 0.3% -0.5% 2.2% -1.4% -0.7% 4.3% 8.8%

Inflation (CPI)

2010G 3.5% 0.8% 2.2% 1.2% 2.3% 9.5% 7.7% 5.2%

2011G

(3.3%) (1.1%) (2.0%) (1.3%) (3.2%) (10.2%) (6.3%) (5.2%)

2.5% 0.8% 2.3% 2.0% 1.7% 9.0% 5.1% 4.6%

(3.1%) (1.4%) (1.9%) (2.3%) (1.7%) (9.0%) (4.5%) (4.7%)

Schätzungen Pictet – (Konsens)

Jahresdurchschnitt (ausser für Brasilien: Jahresende) USA Euro-Zone Schweiz Grossbritannien Japan China Brasilien Russland

2010G 1.7% 1.5% 1.0% 3.4% -1.1% 2.8% 6.5% 6.6%

2011G

(1.7%) (1.4%) (1.0%) (3.1%) (-1.0%) (3.3%) (5.5%) (6.6%)

USA Euro-Zone Schweiz Grossbritannien Japan China Brasilien

3 Monate

10 Jahre

0.1% 1.0% 0.25% 0.5% 0.1% 5.3% (1 Jahr) 10.3%

2.9% 2.6% 1.5% 3.3% 1.1% 3.9% 12.4%

Anleihenmärkte Performance seit 31.12.2009

1.5% (1.7%) 1.3% (1.5%) 1.0% (1.1%) 2.2% (1.9%) 0.0%(-0.2%) 3.0% (3.5%) 4.9% (4.8%) 6.9% (6.9%)

Schwellenländeranl. ($) Hochzinsanleihen (EUR) GBP USD Hochzinsanleihen (USD) CHF EUR JPY

Wechselkursschwankungen (seit 31.12.2009) Gegenüber EUR

Schwellenländ. (LW)

Gegenüber USD

Gegenüber CHF

JPY

JPY

JPY

USD

HKD

USD

HKD

CAD

HKD

CAD

CHF

CAD

CHF

NZD

NZD

NZD

AUD

AUD

AUD

GBP

GBP

GBP

SEK

SEK

SEK

NOK

NOK

%

NOK 0

5

10

15

20

25

%

EUR -20 -15 -10 -5

0

5

10

-4

Baltischer Frachtindex

Energie

Agrarprodukte

WTI Kakao -40.4

% -30 -20 -10

0

% -30 -20 -10

10 20 30

0

10 20 30

Industriemetalle

Edelmetalle*

Aluminium

Gold

Kupfer -30.2

Silber

Zink Platin Zinn %

-30 -20 -10 0

Blei

10 20 30

15|pictet & cie|perspektiven|juli|2010

% -30 -20 -10

0

10 20 30

Palladium * Index Pictet

4

6

%

EUR -15 -10 -5

0

5 10 15

Dunkel: Performance seit 31.12.2009 Hell: Performance vom Vormonat

USD

EUR

CHF

GBP

MSCI World* -9.6% S&P 500* -6.7% MSCI Europe* -16.3% Tokyo SE (Topix)* -1.5% MSCI Pacific ex. Japan* -6.9% SPI* -7.9% NASDAQ -7.1% MSCI Em. Markets* -6.0% Russell 2000 -2.5%

5.9% 9.3% -2.0% 15.4% 9.0% 7.9% 8.9% 10.1% 14.2%

-5.7% -2.6% -12.7% 2.8% -2.9% -3.9% -3.0% -2.0% 1.7%

-2.4% 0.8% -9.7% 6.3% 0.5% -0.6% 0.3% 1.4% 5.2%

*Dividenden reinvestiert

Sektoren Performance seit 31.12.2009

Erdgas

Zucker

2

Performance seit 31.12.2009

Brent

Mais

0

Aktienmärkte

Rohstoffe

-41.0

-2

Industriewerte IT Grundstoffe Telekom Gesundheit Energie Versorger Finanzwerte Basiskonsumgüter Zykl. Konsumgüter

USA

Europa

-1.9% -11.0% -13.7% -11.0% -9.8% -13.2% -9.2% -4.2% -4.3% -2.3%

3.8% 4.9% -5.6% -7.2% 2.8% -17.4% -15.8% -10.9% 9.3% 3.0%

PERSP ALL 0710

www.pictet.com