2013 machten Umweltsteuern 6,3% der ... - Europa EU

25.11.2015 - Es ist anzumerken, dass die Mehrwertsteuer nicht zu den Umweltsteuern zählt. Zu Analysezwecken unterscheidet man vier Arten von ...
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205/2015



25. November 2015

Umweltsteuern in der EU

2013 machten Umweltsteuern 6,3% der Steuereinnahmen in der EU aus Löwenanteil entfiel auf Energiesteuern In der Europäischen Union (EU) beliefen sich die Umweltsteuern 2013 auf 330,1 Milliarden Euro, nachdem sie 2003 272,1 Mrd. Euro betragen hatten. Allerdings ist der Anteil der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen in diesem Zehnjahreszeitraum von 6,9% im Jahr 2003 auf 6,3% im Jahr 2013 zurückgegangen. Der Anteil der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen ist ein Gradmesser der Europa-2020-Leitinitiative „Ressourcenschonendes Europa“. Angestrebt wird in der EU bis 2020 ein Anteil von mindestens 10%. Ein Blick auf die wichtigsten Umweltsteuerarten zeigt, dass Energiesteuern (77% der gesamten Umweltsteuern) mehr als Dreiviertel der Gesamteinnahmen aus Umweltsteuern in der EU ausmachten, weit vor Verkehrssteuern (20%) und Steuern auf Umweltverschmutzung und Ressourcensteuern (3%). Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.

Anteil der Umweltsteuern in der Europäischen Union, 2003-2013 (in % der Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen) Europa-2020-Ziel 10

8

6

4

2

0

Anteil der Umweltsteuern in Slowenien und Bulgarien am höchsten, in Belgien und Frankreich am niedrigsten Der Anteil der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialabgaben fiel im Jahr 2013 je nach EU-Mitgliedstaat recht unterschiedlich aus. Mit einem Anteil von mehr als 10% waren Slowenien (10,5%) und Bulgarien (10,1%) 2013 die beiden EU-Mitgliedstaaten, in denen die Umweltsteuern relativ gesehen die größte Bedeutung hatten, gefolgt von Kroatien (9,6%), den Niederlanden (9,0%) und Dänemark (8,9%). Am anderen Ende der Skala waren in Belgien und Frankreich (je 4,5%) 2013 die niedrigsten Anteile der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialabgaben zu verzeichnen.

Anteil der Umweltsteuern stieg in Estland und Slowenien am stärksten Zwischen 2003 und 2013 kam es in allen EU-Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, zu einem Anstieg der Einnahmen aus Umweltsteuern, in Euro ausgedrückt, mit Ausnahme von Portugal (-14%) und Deutschland (wo die Einnahmen fast unverändert waren). Im selben Zeitraum ging der Anteil der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen jedoch in den meisten Mitgliedstaaten zurück, wobei der größte Rückgang in Zypern (von 12,0% im Jahr 2003 auf 8,2% im Jahr 2013, d. h. -3,8 Prozentpunkte, Pp.), Portugal (-3,0 Pp.) und Malta (-2,5 Pp.) zu beobachten war. Im Gegensatz dazu stieg der Anteil zwischen 2003 und 2013 in Estland (+1,9 Pp.) und Slowenien (+1,8 Pp.), gefolgt mit einigem Abstand von Bulgarien und Irland (je +0,6 Pp.), Italien (+0,4 Pp.) und Lettland (+0,3 Pp.).

Anteil der Umweltsteuern in den EU-Mitgliedstaaten, 2013 (in % der Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen) Slowenien Bulgarien Kroatien Niederlande Dänemark Lettland Irland Griechenland Malta Zypern Estland Italien Polen Rumänien Ver. Königreich Ungarn Finnland Portugal EU Tschech. Rep. Litauen Slowakei Spanien Luxemburg Österreich Schweden Deutschland Belgien Frankreich 0%

2%

4%

6%

8%

10%

12%

Energiesteuern leisteten in allen EU-Mitgliedstaaten den größten Beitrag In allen EU-Mitgliedstaaten war der bei weitem größte Teil der Einnahmen aus Umweltsteuern 2013 auf Energiesteuern zurückzuführen. Mit Anteilen von über 90% waren Energiesteuern in Litauen (94%), der Tschechischen Republik und Luxemburg (je 93%) von besonderer Bedeutung. Den zweithöchsten Anteil an den Umweltsteuereinnahmen machten in allen EU-Staaten mit Ausnahme Estlands die Verkehrssteuern aus. Auf diese entfielen mindestens ein Drittel der gesamten Umweltsteuereinnahmen in Malta (43%), Irland (37%), Belgien und Dänemark (je 35%) sowie Österreich (33%). Die Steuern auf Umweltverschmutzung und die Ressourcensteuern waren alles in allem weniger bedeutsam, auch wenn sie in Kroatien (19%), den Niederlanden (13%), Estland und Slowenien (je 11%) über 10% aller Einnahmen aus Umweltsteuern ausmachten.

Einnahmen nach Umweltsteuerart in der EU, 2013 (Anteil an den Gesamteinnahmen aus Umweltsteuern, in%) Steuern auf Umweltverschmutzung und Ressourcensteuern : 3%

Verkehrssteuern 20%

Energiesteuern 77%

Umweltsteuern in den EU-Mitgliedstaaten Umweltsteuern insgesamt 2003

EU Belgien Bulgarien Tschech. Republik Dänemark

2013

in % der Steuern und Sozialbeiträge

in Mio. Euro

Umweltsteuern nach Art der Steuer, 2013

in Mio. Euro

272 097

6,9

330 082

6 729

5,5

542

9,5

2 069

in % der Steuern und Sozialbeiträge

Energiesteuern Verkehrssteuern

Steuern auf Umweltverschmutzung/ Ressourcensteuern

6,3

77%

20%

3%

8 101

4,5

59%

35%

6%

1 178

10,1

88%

10%

3%

6,9

3 360

6,2

93%

6%

1%

9 291

10,5

10 751

8,9

58%

35%

6%

57 813

6,9

57 582

5,4

84%

16%

0%

165

6,1

479

8,0

87%

2%

11%

3 300

7,9

4 397

8,5

62%

37%

1%

:

:

5 279

8,2

76%

24%

0%

Spanien

16 114

6,1

19 220

5,7

84%

14%

3%

Frankreich

33 655

4,9

42 937

4,5

79%

14%

7%

1 267

11,1

1 530

9,6

58%

23%

19%

Deutschland Estland Irland Griechenland

Kroatien Italien

41 551

7,5

54 893

7,9

81%

18%

1%

Zypern

445

12,0

467

8,2

77%

23%

0%

Lettland

239

8,3

558

8,6

78%

18%

4%

Litauen Luxemburg Ungarn Malta

:

:

572

6,1

94%

3%

3%

719

7,3

1 002

5,6

93%

7%

1%

2 080

7,4

2 604

6,7

74%

18%

7%

151

10,7

204

8,2

52%

43%

5%

16 969

9,5

21 558

9,0

58%

28%

13%

Österreich

6 258

6,4

7 747

5,6

65%

33%

2%

Polen

4 825

7,7

9 440

7,5

88%

8%

4%

Portugal

4 304

9,4

3 722

6,4

76%

24%

1%

Rumänien

1 243

8,5

2 954

7,5

86%

14%

0%

Slowenien

850

8,7

1 400

10,5

77%

12%

11%

Slowakei

719

7,4

1 264

5,7

86%

12%

2%

Finnland

4 677

7,3

5 964

6,7

67%

31%

2%

Niederlande

Schweden Ver. Königreich Liechtenstein Schweiz

8 072

6,1

10 295

5,5

80%

19%

1%

43 868

7,6

50 624

7,4

72%

24%

4%

23

:

37

:

45%

54%

1%

5 554

6,6

8 690

6,2

57%

42%

2%

EU-Aggregate für 2003; Schätzungen auf Grundlage der ESVG-1995-Daten für Griechenland und Litauen. Aufgrund von Rundungen kann es sein, dass sich die Anteile nicht auf 100% summieren. : Daten nicht verfügbar Die Quelldatensätze finden sich hier.

Methoden und Definitionen Im Rahmen der jährlichen Datenerhebung zu Umweltsteuern nach Wirtschaftsbereichen gemäß der Verordnung (EU) Nr. 691/2011 über europäische umweltökonomische Gesamtrechnungen werden Statistiken von den Mitgliedstaaten an Eurostat innerhalb von 21 Monaten nach Ablauf des Referenzjahres übermittelt. Dies bedeutet, dass Daten für 2013 bis Ende September 2015 zu übermitteln waren. Eine Umweltsteuer ist gemäß der Verordnung (EU) Nr. 691/2011 über europäische umweltökonomische Gesamtrechnungen eine Steuer, deren Bemessungsgrundlage eine physische Einheit (bzw. eine Ersatzgröße) von etwas ist, das nachweislich eine bestimmte negative Auswirkung auf die Umwelt hat und die im ESVG 2010 als Steuer gekennzeichnet ist. Diese Definition entspricht der Definition in dem internationalen Standard des Systems der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (System of Environmental Economic Accounts, SEEA) 2012. Es ist anzumerken, dass die Mehrwertsteuer nicht zu den Umweltsteuern zählt. Zu Analysezwecken unterscheidet man vier Arten von Umweltsteuern: Energiesteuern (dazu zählen CO2-Steuern), Verkehrssteuern, Steuern auf Umweltverschmutzung und Ressourcensteuern. Da die beiden letzten Arten weniger ins Gewicht fallen, werden Steuern auf Umweltverschmutzung und Ressourcensteuern zusammengefasst.

Weitere Informationen: Eurostat-Datenbank zu Umweltsteuern. Website der Europäischen Kommission zu Europa 2020. Siehe auch Eurostat-Veröffentlichung „Smarter, greener, more inclusive? - Indicators to support the Europe 2020 strategy”, Ausgabe 2015 (nur auf Englisch verfügbar).

Herausgeber: Eurostat Press Office

Erstellung der Daten:

Vincent BOURGEAIS Tel. +352-4301-33444 [email protected]

Frédéric NAUROY Tel. +352-4301-34635 [email protected]

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