10 Gründe, warum 50 Prozent der ODA an die am wenigsten ...

Obwohl die globale Entwicklungshilfe in den letzten. Jahren gestiegen ist, haben die LDCs zunehmend weniger Mittel erhalten. 2014 wurde noch nicht einmal ...
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ONE | Presseinformation

10 Gründe, warum 50 Prozent der ODA an die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) fließen sollte 1.

Der Bedarf ist in den LDCs am höchsten. In LDCs leben 43 Prozent der Menschen von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag. In anderen Entwicklungsländern sind es 13 Prozent. 2030 wird die Hälfte aller extrem armen Menschen in diesen Ländern leben. 2. Alle erkennen an, dass LDCs mehr Unterstützung brauchen – in der Praxis werden sie dennoch nachrangig behandelt. Obwohl die globale Entwicklungshilfe in den letzten Jahren gestiegen ist, haben die LDCs zunehmend weniger Mittel erhalten. 2014 wurde noch nicht einmal ein Drittel der globalen ODA in LDCs investiert. 3. Die LDCs sind die fragilste aller Staatengruppen. LDCs sind durch schwache sozioökonomische und menschliche Entwicklung gekennzeichnet. Die meisten LDCs sind Länder mit niedrigem Einkommen (Low Income Countries – LICs), außerdem gehören rund ein Drittel der Länder mit mittlerem Einkommen (Middle Income Countries –MICs) dazu. 4. Andere Beschlüsse hemmen ehrgeizige Zusagen. Auf der Basis der aktuellen EUVereinbarung zur Entwicklungsfinanzierung (kurzfristig 0,15 Prozent und bis 2030 0,2 Prozent für LDCs aufzuwenden) würde sich der Anteil der Entwicklungshilfe an LDCs bis 2030 verringern, wenn bis dahin 0,7 Prozent für ODA aufgewendet werden. Für Geberländer, die bereits das 0,7-Prozent-Versprechen einhalten, könnte der EUBeschluss sogar ein Anreiz sein, die Mittel für die entsprechenden Länder zu senken. 5. 50 Prozent an LDCs bringt die Priorisierung früher zum Tragen. Geberländer, die das 0,7-Prozent-Ziel noch nicht erreicht haben, könnten durch das 50-Prozent-Ziel angespornt werden, ihre bereits zugesagten Mittel für Entwicklungsfinanzierung beim Erreichen des 0,7-Prozent-Zieles stärker auf LDCs zu fokussieren. 6. 50 Prozent an die LDCs schließt Armutsbekämpfung in anderen Regionen NICHT aus. Mit nur der Hälfte der Gesamtentwicklungshilfe bleiben noch immer genügend Mittel, um Nicht-LDCs zu unterstützen. Außerdem sind Länder mit finanzstärkeren Institutionen und stabilen Rechtssystemen besser in der Lage, die ganze Bandbreite an Instrumenten zur Entwicklungsfinanzierung zu nutzen. 7. 50 Prozent an LDCs ist eine Frage des politischen Willens. Island und Irland wenden bereits die Hälfte ihrer Entwicklungsgelder für die LDCs auf. Belgien, Großbritannien, Japan, Korea und Luxemburg sind nicht weit davon entfernt. Mit Kanada, Finnland, den USA, Norwegen, Neuseeland und Dänemark investieren zudem sechs Länder mindestens 30 Prozent ihrer ODA in LDCs. 8. Immer mehr Länder schließen sich der Forderung an. Belgien und Irland haben sich schon zu dem 50-Prozent-Ziel bekannt, das von afrikanischen Staaten gefordert wird. Auch Länder der Gruppe der 77 (G77) unterstützen diese Forderung. Zu behaupten, das 50-Prozent-Ziel erführe wenig Unterstützung, hieße die 48 am wenigsten entwickelten Länder, den gesamten afrikanischen Kontinent sowie alle Staaten, die sich für dieses Ziel ausgesprochen haben, zu ignorieren. 9. Erhöhen Geberländer Transparenz der Entwicklungsausgaben, können sie 50Prozent-Ziel leichter erreichen. Ein großer Teil der Entwicklungshilfe ist aktuell als „länderunspezifisch“ gelistet. Wenn die Geberländer ihre eigenen Ausgaben besser kennzeichnen würden, könnte sich herausstellen, dass den LDCs tatsächlich mehr Mittel zukommen als angenommen. 10. Bis 2021 wird kein LDC diese Ländergruppe verlassen. Die Geberländer sollten bis 2020 50 Prozent ihrer Entwicklungshilfe für LDCs aufwenden, sodass eine angemessene Armutsausrichtung für die nächste Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung im Jahr 2020 sichergestellt ist.

ONE - JUNI 2015